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1. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 128

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
128 nehmen an einer einheitlichen Oberleitung und einer hinreichenden Kriegszucht. An dem oft rmischen Kaiser fanden sie nicht die Untersttzung, welche sie erwartet hatten; Krankheiten, Entb ehrungen aller Art und das Schwert der Feinde hatten die Scharen der Kreuzfahrer schon stark gelichtet, ehe sie an ihrem Ziele anlangten. ^Dazn kamen die durchweg unzulnglichen Mittel, sowie die Uneinigkeit, der Neid und das Mitrauen der morgenlndischen Christen. "Die im Morgenlande erworbenen Besitzungen bildeten keinen Einheits-, sondern einen Vasallenstaat, der die der König von Jerusalem in seiner Macht zu sehr beschrnkt war; die einzelnen Staaten waren zudem unter sich selber nicht enge genug verbunden und konnten deshalb den feindlichen Anstrengungen nicht erfolgreichen Widerstand leisten. /Das neue Knigreich Jerusalem lag vom Abendlande, auf dessen krftige Untersttzung es fortdauerud augewiesen war. zu weit entfernt. Dazu war der Transport zu kostspielig, die Begeisterung lie nach, und immer geringer wurde die Zahl derer, die Gut und Blut fr die heilige Sache zum Opfer zu bringen bereit waren. Wenn nun auch die nchste Aufgabe, das heilige Land den Trken zu entreien, nicht gelst wurde, fo haben die Kreuzzge doch fr die verschiedensten mittelalterlichen Verhltnisse die weitgehendsten Folgen gehabt. Durch den Verkehr mit dem Auslande wurde das National-bewutsein gestrkt, durch die Teilnahme an den Zgen der Ge-sichtskreis erweitert. 'Die Frmmigkeit vertiefte sich, religise Begeisternug, Unternehmungslust, Mut und Tapferkeit er-hielten eine mchtige Anregung. Das Lebeu und der Lebensgenu wurden verfeinert, Kunst und Wissenschaft, an deren Frderung sich jetzt auch die Laien beteiligten, blhten krftig empor. 2. Die Ppste. Gewaltig hob sich das Ansehen der Ppste; von ihnen ging die Anregung zu sast allen Kreuzzgen aus, ppstliche Ge-sandte begleiteten und berwachten sie, die Ppste bertrugen Pflichten und verliehen Rechte. Das Papsttum erhob sich der die weltlichen Gewalten und nahm die hchste Stellung in der christlichen Welt ein. Viele adelige Gter, die die Ritter verkauften und verpfndeten, um die Kosten der Ausrstung und der Teilnahme an den Kreuzzgen bestreiten zu knnen, wurden von der Kirche und den Klstern erworben; der wachsende Reichtum wirkte aber nicht berall frdernd auf Zucht und Sitte. 3. Fürsten und Ritter. Die Hausmacht der Fürsten wurde durch Einziehung solcher Lehen, deren Inhaber aus dem Morgenlande nicht zurckkehrten, bedeutend vergrert. Das Rittertum entwickelte sich im Zeitalter der Kreuzzge zur hchsten Blte. Im Kampfe gegen

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 173

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
Figuren erscheinen schlank nnb anmutig gegenber den feierlich-ernsten Darstellungen des romanischen Stils. Die innige Frmmigkeit und die begeisterte Hingabe fr Religion und Glauben, Zge, die dem ausgehen-den Mittelalter eigen sind, sprechen sich in den gotischen Bildwerken recht deutlich aus. Erwhnt seien nur die Portalfiguren am Stra-burger Mnster, die Apostelsigureu im Klner Dom und das Grabdenkmal Gnters von Schwarzburg im Dome zu Frank-fnrt a. M. Die Bauleute und Steinmetzen taten sich wie die anderen Hand-werker in Znften, den Bauhtten, zusammen, sorgten fr eine tchtige Ausbildung ihrer Lehrlinge und Gesellen und wachten ngstlich der ihre Kunstgeheimnisse. Frankreich und England im 12. und 13. Jahrhundert. a. Fraukreich. Das Haus der Karolinger, das in Deutschland im Jahre 911 ausstarb, regierte in Frankreich bis zum Jahre 987. Unter den schwachen Herrschern gelang es den Normannen, sich an der unteren Seine fest-zusetzen (Normandie). Nach dem Aussterben der westfrnkischen Karolinger begann mit der Thronbesteigung Hugo Capets die Herrschast der Capetinger, die der 300 * Jahre ununterbrochen regierten. Die Entwicklung des franzsischen Knigtums nahm einen entgegengesetzten Verlauf wie die des deutschen. Die Capetinger unterdrckten allmhlich die Macht der groen Vasallen, setzten die Erblichkeit der Krone durch und gaben weder ihr Eigengut, noch das Krongut aus der Hand. In den Albigenser-kriegen gewannen sie an den aufblhenden Stdten einen krftigen Rck-halt. Ludwig Vii. beteiligte sich mit Konrad Iii. an dem erfolglosen zweiten Krenzznge, Philipp August mit Friedrich I. an dem dritten; im Kampfe mit Johann ohne Land von England gelang es ihm, fast alle englischen Besitzungen sr Frankreich zurck-zuerobern (Schlacht bei Bonvines). Im Kampse Friedrichs Ii. mit den Ppsten begann Frankreichs Ansehen und Einflu auf Kosten Deutsch-lauds zu wachsen. Ludwig Ix., der Heilige, unternahm zwei Kreuz-zge, regelte die Abgaben, die Zlle und das Mnzwesen und frderte Handel und Gewerbe, wodurch die Entwicklung der Städte begnstigt und das Knigtum immer tiefere Wurzeln im Herzen des franzsischen Volkes schlug. Ein Parlament, ein oberster Gerichtshof, forgte fr eine geordnete Rechtspflege. Philipp Iv., der Schne, bewirkte, da

3. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 77

1918 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. welche den Kampf gegen die Unglubigen fhrten, in Geistliche, die den Gottesdienst und die Krankenpflege besorgten, und in dienende Brder, An der Spitze stand ein Gromeister, der die Gter des Ordens, die Komtureien oder Kommenden, durch Ordensbeamte verwalten liefe. Der Orden gelangte wegen seiner Erfolge im Kampfe mit den Unglubigen bald zur Blte, und Könige und Fürsten beeiferten sich, ihn mit Vorrechten und Gtern auszustatten. Nach dem Verluste Akkons, der letzten christlichen Besitzung in Palstina <1291), zog sich der Orden auf die reichen Ordensgter nach Frankreich, Spanien und Deutschland zurck. Der Reichtum des Ordens reizte den franzsischen König Philipp Iv. den Schnen, seine Gter einzuziehen, und der unter franzsischem Einflsse stehende Papst Clemens V. sprach (1312) die Aushebung des Ordens aus. 2. Die Johanniter. Der Iohanniter-Orden entwickelte sich aus einem schon vor Beginn der Kreuzzge von italienischen Kaufleuten gegrndeten Hospiz fr erkrankte Pilger. Nach dem Vorbilde der Templer bildeten sich die Johanniter zum Ritterorden um. (Ihre Ordenstracht bestand aus einem schwarzen Mantel mit weitzem, acht-eckigem Kreuze.) In fast allen Lndern Europas erwarb der Orden zahlreiche Gter. Nach dem Verluste Akkons lieen sich die Ritter auf Rhodus (Rhodifer-Titter) nieder; als sie dieses (1522) an die Trken verloren, wies ihnen Kaiser Karl V. das eroberte Malta an (Malteserritter). 3. Die Deutschritter, deren Orden erst in der Zeit des dritten Kreuzzuges gegrndet wurde. V. Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. A. Kaiser Lothar (Iii.) der Sachse (11351137). 52. 1. Der Sieg des frstlichen Wahlrechts. Bei Heinrichs V. Tode machte sich besonders sein Schwestersohn, Herzog Friedrich von Schwaben (s. Stammtafel), Hoffnung auf die Nachfolge. Aber die geistliche Partei wollte das Reich nicht an den mchtigen Hohenstaufen kommen lassen, von dessen selbstherrischem Wesen sie eine Gefahr fr die Unabhngigkeit der Kirche frchtete; auch wnschten manche Fürsten das Recht der freien Wahl ohne jede Rcksicht auf das Erbfolgerecht zum Ausdruck zu bringen. So kam es in einer strmischen Frstenver-sammlung zur Wahl des Sachsenherzogs Lothar von Supplin-brg, des Gegners Heinrichs V. 2. Der Streit mit den Staufen. Um die Macht des staufischen Ge-schlechtes, des Herzogs Friedrich von Schwaben und seines jngeren

4. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 89

1913 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. 89 Gemeinwesen mit vlliger Selbstverwaltung unter selbst-gewhlten Stadtobern (Konsuln). Die Städte zogen allmhlich auch das umliegende platte Land in ihren Machtbereich, und die greren unter ihnen begannen bereits damit, auch die benachbarten kleineren Städte unter ihre Herrschaft zu zwingen. Be-sonders das durch seine Lage begnstigte mchtige Mailand suchte die schwcheren Nachbarstdte zu vergewaltigen. Gegen diese Bedrckungen riefen die bedrngten Städte den deutschen König zu Hilfe. Friedrich beschlo sich ihrer anzunehmen in der Hoffnung, die Abhngigkeit der Lombardei wieder-herzustellen und die Regalien, die reiche finanzielle Ertrge abwarfen, in seine Hand zu bringen. Zu gleicher Zeit erging an ihn der Hilferuf des Papstes Hadrian Iv. gegen Angriffe der Normannen und eine republikanische Stadtpartei. 2. Der erste Zug nach Italien (11541155). Friedrich zog mit einem kleinen Heere der den Brennerp a nach Italien und empfing in Pavia die lombardische Krone. Da er zu einem Kampfe gegen das seinen Befehlen trotzende Mailand nicht hinlnglich gerstet war, sprach er die Acht der die Stadt aus und brach nach Rom auf, um sich krnen zu lassen. Hier hatte Arnold von Brescia, ein Mann von hinreiender Beredsamkeit und strengen Sitten, die Rmer fr den alten Glanz der rmischen Republik begeistert. Er eiferte gegen die weltliche Macht des Papstes und jeden irdischen Besitz der Kirche. Aber Friedrich zwang seine adligen Beschtzer, ihn auszuliefern. Er wurde gehngt, sein Leichnam verbrannt und die Asche in die Tiber gestreut. Dann empfing der deutsche König aus der Hand des Papstes die Kaiserkrone. Nach der Krnung kam es mit den Rmern zu einem erbitterten Straenkampfe, in dem sich Heinrich der Lwe durch Tapferkeit hervortat. Auf dem Rckzge nach Deutschland wurde dem Heere in der Veroneser Klause an der (Stich von einer kleinen Ritterschar der Weg verlegt, aber durch den khnen Mut Ottos von Wittelsbach freigemacht. 3. Zweiter Zug nach Italien (11581162). Um die Verhltnisse der Lombardei in seinem Sinne umzugestalten und die trotzigen Mailnder zu beugen, zog Friedrich (1158) mit groer Heeresmacht nach Italien. Nach kurzer Belagerung zwang er Mailand zur Abergabe. Die Stadt mute auf alle Regalien

5. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 119

1913 - Paderborn : Schöningh
Der Ausgang der Kreuzzge. 119 Landes, um ihn zur Verleihung groer Rechte, der sog. Magna charta, zu zwingen. Sie machte jede auerordentliche Steuer-erhebung von dem Rate der Kronvasallen abhngig (1215). Auf diese wichtige Urkunde grndete sich die Macht des englischen Reichstags oder Parlaments. Es zerfiel seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in ein Oberhaus (der Bischfe und der groen weltlichen Vasallen) und in ein Unterhaus (der Vertreter der Städte und der Grafschaften). Zu dem Rechte der Steuerbewilligung gewann das englische Parlament das Beschwerderecht und eine regelmige Mitwirkung bei der Gesetzgebung. 4. Der Krieg der franzsischen Könige gegen die Albi-genfer s. S. 100, die Kreuzzge Ludwigs Ix. des Heiligen s. unten. Vii. Der Ausgang der Kreuzzge. 72. Jerusalem fiel (15 Jahre nach seiner zweiten Befreiung, 1244) wieder in die Hnde der Mohammedaner, und die christ-liche Herrschaft wurde wiederum auf die Meereskste von Syrien beschrnkt. Dieses Unglck bestimmte den König Ludwig Ix. den Heiligen von Frankreich zu einem Kreuzzuge. a) Der sechste Kreuzzug (12481254). Mit einer zahlreichen Flotte fuhr Ludwig nach gypten, dessen Eroberung allein eine dauernde Besitzergreifung Palstinas zu ermglichen schien. Aber auf dem Zuge nach Kairo wurde der König geschlagen und geriet selbst mit einem groen Teile des Heeres in Gefangen-schaft, aus der er gegen Zahlung eines Lsegeldes entlassen wurde. d) Der siebte Kreuzzug (1270). Ludwig unternahm nach diesem Mierfolg noch einen Kreuzzug, der gegen das gypten tributpflichtige Tunis gerichtet war. Indes bald nach der Lan-dimg brach im Heere eine Seuche aus, der auch König Ludwig selbst zum Opfer fiel. c) Das Ende der Christenherrschaft in Syrien. Da nun die Christen in Syrien vom Abendlande keine militrische Unter-sttzung mehr erhielten, eroberten die Sultane von gypten eine christliche Stadt nach der anderen. Als letztes Bollwerk der Christen'fiel 'das wichtige Akkon (1291, 100 Jahre nach seiner Eroberung durch den dritten Kreuzzug).

6. Deutsche Geschichte bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 121

1906 - Paderborn : Schöningh
Krcuzzug und Tod Friedrich Barbarossas. 121 35. Kreuzzug und Tod Friedrich Barbarossas. Brief eines unbelannten hochgestellten Mannes an einen ungenannten Kirchenfrsten. Anhang zur Chronik des Otto von St. Blasien. Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. 2. Gesamtausgabe. Leipzig, Dyk. 58. Bd. S. 102. Dieser Bericht gilt als die beste Quelle der den Tod Friedrich Barbarossas. In dem Glauben, da Eure Heiligkeit nach Kenntnis der vom Kaiser vollfhrten Taten verlange, haben wir uns bemht, Euch das, was wir gesehen und mit unseren Hnden vollbracht haben, ohne Beimischung von Unwahrem und Falschem in gedrngter Krze zu schreiben. Es mge also Eure Heiligkeit erfahren, da wir, vom christlichsten Könige Ungarns. Bela (Iii.), ehrenvoll aufgenommen und von ihm gtig und leutselig behandelt, sogleich nach dem Einmarsch in das griechische Reich in die Hnde von Dieben und Rubern gefallen sind und bei den^Griechen keine Treue gefunden "haben. Denn gegen das gemeinsame Gesetz der Un-verletzbarkeit von Gesandten hatten sie den Bischof.vml^Mnmr und den Grafen Rubert gefangen genommen. Daher sind wir erst, mit groer Mhe durch das Gebiet Bulgariens vordringend, nach langer Verzgerung unseres Marsches am Osterfeste glcklich ohne Schaden an Personen und Sachen der den Arm des heiligen Georg^Hellespont) gefahren (26.-28. Mrz 1190) nachdem zuvor die Stadt Philippopolis genommen und zerstrt, auch die berhmte Burg Verm (B^rrhoe) zerstrt und die ganze umliegende Gegend mit dem Schwerte verdet, auch die vornehme Stadt Andrinopolis (Adrianopel) nebst den umliegenden Stdten genommen und die uneinnehmbare Stadt Tymeticos (Demotica) vom Herzoge von Schwaben (Friedrich, Barbarossas Sohn) erobert, auch eine Burg, Maniceta mit Namen, von unseren Rittern und wenigen vom Heere zerstrt worden war, wo ungefhr 6000 Griechen mit Feuer und Schwert umkamen; nachdem ferner mehrere Burgen genommen und den Griechen eine groe Niederlage beigebracht war, während sie auch durch Hunger umkamen; nachdem vom Kaiser von Konstantinopel geeignete Geiseln gestellt und uns auch die Boten des Sultans (von Jkonium) und seines Sohnes ausgeliefert worden waren, welche man, da sie zu uns geschickt wurden, vorher gefangen genommen hatte. Aber nachmals ist das, was von vorgenanntem Kaiser uns zugeschworen und versprochen wurde, keineswegs gehalten worden. Indem wir dann durch das Gebiet von Philadelphia marschierten, gelangten wir in starker Mannschaft bis Laodica (am 25. April), während an jedem Tage die Schar des Heeres Christi gerstet war. Von dort am sechsten Wochentage, vor dem Tage der Bitten, aufbrechend, kamen wir. nachdem wir wegen Mangels an Gras und Wasser und wegen des Aufenthalts, der lnger als gewhnlich war. einen unermelichen Verlust an Pferden

7. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 107

1904 - Habelschwerdt : Franke
107 einen Vertrag, nach welchem sie 40 60 oder mehr Hufen Landes zu Lehen erhielten. (Eine Hufe hatte gewhnlich 60 Morgen oder etwa 15 ha.) Zwei bis vier Hufen gehrten dem Unternehmer, zwei waren fr die Pfarrei bestimmt, die brigen Hufen erhielten die Ansiedler. Der Unternehmer wurde der Erbschulze des Dorfes. Er war frei von Abgaben, mute aber dem Landeshern ein Lehns-pferd stellen und selbst Reiterdienste leisten. Die angesiedelten Bauern zahlten Grundzins und Zehnten. Bei der Grndung neuer Städte verfuhr man hnlich, nur war die erworbene Bodenflche grer. Diese neuangelegten Städte zeigen fast alle denselben Banvlan. In der Mitte wurde der vier-eckige Marktplatz (Riug) angelegt, auf dem das Rathaus feinen Platz fand. Vom Markte gehen rechtwinklig die Straen aus. Die Pfarr-kirche baute man anf einen Platz in der Nhe des Marktes. Whrend unter den letzten Hohenstaufen die Kaisermacht verfiel, befestigten deutsche Bauer, Brger, Mnche, Priester und Ritter zum Teil auf friedlichem Wege die Herrschaft ihres Volkstums der ein Gebiet, das jetzt etwa 3/ des Deutschen Reiches bildet. Mit Recht hat man darum die Besiedlung und Germauisieruug der Slawen-lnder als die Grotat des deutscheu Volkes im Mittelalter" bezeichnet. Ircrnkreich und gngcan zur Zeit der stcrusifchen Kcriser. Frankreich. Seit dem Beginn des 12. Jahrhunderts fanden die Kapetinger in ihrem Streben, einen Einheitsstaat zu grnden, Untersttzung an den Bauern, die sie vor dem raubgierigen Adel schtzten, an der Geistlichkeit und an den Stdten, in denen sich die Selbstverwaltung entwickelte. Ludwig Vii. (11371180) beteiligte sich mit Konrad Iii. am 2. Kreuzzuge. Als sich seine von ihm geschiedene Gemahlin Eleonore von Poitiers mit dem Thron-erben von England verheiratete, kam die ganze westliche Hlfte von Frankreich in englischen Besitz. Ludwigs Sohn Philipp Ii. mit dem Beinamen Angustns, d. h. Mehrer des Reichs (11801223), ist einer der grten Kapetinger. Er nahm mit Friedrich Barbarossa und Richard Lwenherz an dem 3. Kreuzzuge teil. Seiner klugen und rcksichtslosen Politik gelang es, die Macht des Knigs zu strken und die englischen Besitzungen in Frankreich zu gewinnen. 1214 schlug er die Englnder und den mit ihnen verbndeten Kaiser Otto Iv. in der Schlacht bei Bonvines. Gegen Ende seiner Regierung brachen die Albigenserkriege aus, die schlielich 1243 zur Ausbreitung der kapetingischen Macht der Sdfrankreich fhrten. Unter Philipp Ii. August erwachte das franzsische Nationalbewutsein. Da die Ppste in den Kmpfen mit Kaiser Friedrich Ii. sich auf Frankreich sttzten, so be-gann dessen Ansehen und Einflu auf Kosten Deutschlands zu steigen. Unter Philipps Ii. Enkel Ludwig dem Heiligen (12261270), fr den anfangs seine kluge Mutter Blanka regierte, stieg die Knigsmacht immer mehr und schlug im Herzen des franzsischen Volkes tiefe Wurzel. Ludwig stellte die

8. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 108

1904 - Habelschwerdt : Franke
108 ffentliche Sicherheit her, frderte die Entwicklung der Städte durch Regelung der Abgaben, der Zlle und des Mnzwesens und durch Begnstigung von Handel und Gewerbe. Die Rechtspflege ordnete er durch Errichtung eines obersten Gerichtshofes, des Parlaments, in Paris. In den unmittelbar unter der Krone stehenden Gebieten setzte der König seine Beamten ein und erhob regelmige Steuern. Auch nach auen wuchs der franzsische Einflu. Karl von Anjou, der Bruder Ludwigs Ix., wurde 1267 König von Sizilien. In seinem Glaubenseifer unternahm Ludwig zwei Kreuzzge (1248 und 1270), die aber beide erfolglos blieben. Auf dem letzten Kreuzzuge starb er vor Tunis. Er gilt als das Ideal der mittelalterlichen Könige Frankreichs. Whrend der Kreuzzge erwachte in der franzsischen Ritterschaft eine hohe religise Begeisterung und eine Abenteuerlust, die auf das ganze geistige Leben der Nation einwirkte. Die ritterliche Poesie blhte, und die bildenden Knste nahmen einen hohen Aufschwung. Im nrdlichen Frankreich schuf die sich rasch entwickelnde Gotik herrliche Bauwerke und verbreitete sich von hier aus der das ganze Abendland. England. Im Jahre 1154 kam mit Heinrich Ii. (bis 1189) das Haus Plantagenet (plntedschenet) auf den englischen Thron, den es bis 1399 innehatte. Heinrich stammte aus der Ehe, welche die englische Knigstochter Mathilde, die kinderlose Witwe Kaiser Heinrichs V., mit dem Grafen von Anjou, Gottfried Plantagenet, geschlossen hatte. Durch seine Heirat mit der geschiedenen Gemahlin Ludwigs Vii. erhielt Heinrich Ii. das westliche Frankreich, womit der Anla zu langen Kmpfen gegeben war. Er erwarb auch die Lehnshoheit der Irland. Die Emprung seiner Shne (vgl. Bertran de Born von Uhland) verbitterte Heinrichs letzte Lebensjahre. Sein Sohn, Richard Lwenherz, ein tapferer, abenteuerschtiger und grausamer Fürst (11891199), war der Schwager Heinrichs des Lwen und ein Gegner der Hohenstaufen. Er nahm am 3. Kreuzzuge teil und wurde von Kaiser Heinrich Vi. lnger als ein Jahr gefangen gehalten (S. 83). Nach seiner Rckkehr fhrte er mit Philipp August, der die Normaudie angegriffen hatte, Krieg. Richards Bruder und Nachfolger, der genuschtige Johann ohne Land, verlor fast alle Besitzungen in Frankreich an Philipp August und ge-riet auch mit dem Papste in Streit. Da ihn seine Vasallen zu verlassen drohten, mute er die Magna Charta, den groen Freiheitsbrief, unterzeichnen, wodurch der Grund zu der englischen Verfassung gelegt wurde. Die wichtigsten Bestimmungen der Magna Charta waren, da niemand verhaftet und mit Ber-lnst des Eigentums oder Verbannung bestraft werden solle, wenn er nicht durch gesetzmigen Spruch seiner Standesgenossen verurteilt sei, und da ohne Zustimmung des Reichsrats (der Groen) keine auerordentlichen Ab-gaben erhoben werden drfen. Ein Ausschu von Baronen sollte der die Ausfhrung dieser Bestimmungen wachen. Die Regierungszeit Heinrichs Iii. (12161272), dessen Bruder Richard von Eornwallis zum deutschen

9. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 95

1918 - Paderborn : Schöningh
Deutschland im Zeitalter der Hohenstaufen. 95 knnen. Bei seiner Kaiserkrnung erneuerte er es, doch lie er sich vom Papste wiederholt die Frist verlngern. Endlich gab er das feierliche Versprechen, sptestens 1227 den Kreuzzug anzutreten. Er schiffte sich auch in diesem Jahre zu Vrundisium ein, kehrte aber, da im Heere eine Seuche ausbrach, wieder zurck, um seine angegriffene Gesundheit wiederherzustellen. Gregor Ix. erklrte seine Krankheit fr Verstellung und sprach der ihn den Bann aus. Doch im folgenden Jahre (1228) trat der Kaiser, noch mit dem Banne beladen, die Fahrt nach Palstina an. Hier schlo er mit dem Sultan von gypten, einem Sohne Saladins, einen Vertrag, wo-nach die heiligen Orte Jerusalem, Bethlehem und Nazareth sowie die Kste dem Kaiser berlassen wurden. In der Kirche des hl. Grabes krnte sich Friedrich Ii. selbst mit der Krone des Knigreichs Jerusalem. Aber bald entstanden rgerliche Streitigkeiten zwischen dem Kaiser und dem Patriarchen von Jerusalem; auch die Ritterorden der Templer und Johanniter zeigten sich dem gebannten Kaiser feindselig, während der Hochmeister des Deutschen Ordens, Hermann von Salza, ihm treu zur Seite stand. Diese Wirren bewogen ihn zu frher Heimkehr (1229). Es kam zwischen ihm und dem Papste zum Frieden, durch den er vom Banne befreit wurde (1230). y) Die Emprung seines Sohnes Heinrich. Die deutschen Städte, die durch eine lebhafte Entwicklung des Verkehrs emporblhten, strebten (wie vordem die italienischen Städte) nach Unabhngigkeit von der Gewalt der Fürsten und nach freier Selbstverwaltung. Bei den hufigen Reibungen zwischen den Stdten und den Fürsten, besonders den Bischfen, stellte sich der Kaiser, entgegen der ber-lieferung seines Hauses und des Kaisertums, auf die Seite der Fürsten, deren Anhnglichkeit und Untersttzung er sich dadurch sichern wollte. Ein Reichstag zu Worms (1231) verbot die Bndnisse der Städte, schlo aber auerdem auch die knigliche Gewalt faftvlligvondenfrstlichengebietenaus. So verzichtete Friedrich, während er in Unteritalien eine fast unumschrnkte Monarchie einfhrte, in Deutschland auf wichtige knigliche Rechte und frderte die Schwchung der Zentralgewalt. Seitdem der Kaiser Deutschland verlassen hatte (1220), war sein junger Sohn Heinrich, anfangs unter der Vormundschaft des Erz-bischofs von Eln, Regent im Lande. Er schlug allmhlich eine dem Willen des Vaters zuwiderlaufende innere Politik ein und begnstigte die Städte. Er trat sogar mit den gegen Friedrich Ii. aufsssigen lom-

10. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 114

1918 - Paderborn : Schöningh
114 mit dem Papste Innocenz m. in Streit geriet, belegte dieser das Land mit dem Interdikt, den Rntg mit dem Banne und entband die Unter Ihnen ihres Treueides. Um seinen Thron zu retten, demtigte sich Johann vor dem Papste. Aber im Kampfe gegen Frankreich erlitt er bei Bouvines (in Flandern, 1214, f. 6. 91) eine schwere Niederlage. Nach weiteren Kmpfen unter den Nachfolgern beider Könige endete der fast hundertjhrige Krieg um die Mitte des 13. Jahrhunderts damit, da nur die Kstevon Aquitanien mit Bordeaux im Besitze Englands blieb. 3. Die englische Magna Charta. Die Verlegenheit des englischen Knigs Johann ohne Land benutzten die Groen des Reiches, um ihn zur Verleihung wichtiger Rechte, der sog. Magna charta, zu zwingen. Sie machte jede auerordentliche Steuererhebung von dem Rate der Kronvasallen abhngig (1215). Auf diese wichtige Urkunde grndete sich die Macht des englischen Reichstags oder Parlaments. Es zerfiel seit dem Ende des 13. Jahrhunderts in ein Db er H au s (der Bischfe und der groen weltlichen Vasallen) und in ein U n t e r h a u s (der Vertreter der Städte und der Grafschaften). Zu dem Rechte der Steuerbewilligung gewann das englische Parlament das Beschwerderecht und eine rege! mige Mitwirkung bei der Gesetzgebung. 4. Der Krieg der franzsischen Könige gegen die Albigenser s. S. 92, die Kreuzzge Ludwigs Ix. des Heiligen f. unten. 72. Vii. Der Ausgang der Krenzzge. Jerusalem fiel (15 Jahre nach feiner zweiten Befreiung, 1244) wieder in die Hnde der Mohammedaner, und die christliche Herrschaft wurde wiederum auf die Meereskste von Syrien beschrnkt. Dieses Unglck bestimmte den König Ludwig Ix. den Heiligen von Frankreich zu einem Kreuzzuge. a) Der sechste Kreuzzug (12481254). Mit einer zahlreichen Flotte fuhr Ludwig nach gypten, dessen Eroberung allein eine dauernde Besitzergreifung Palstinas zu ermglichen schien. Aber auf dem Zuge nach Kairo wurde der König geschlagen und geriet mit einem groen Teile des Heeres in Gefangenschaft, aus der er gegen Zahlung eines Lsegeldes entlassen wurde. b) Der siebte Kreuzzug (1270). Ludwig unternahm nach diesem Mierfolg noch einen Kreuzzug, der gegen das gypten tributpflichtige Tunis gerichtet war. Indes bald nach der Landung brach im Heere eine Seuche aus, der auch der König zum Opfer fiel.
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