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unter Benutzung des alten Kanalnetzes mit absehbaren Kosten und Arbeitskräften wieder
in Kulturland verwandelt werden; eine weitere Ausdehnung müsse einer späteren Zeit vor-
behalten bleiben. In Obermesopotamien sei zwar eine künstliche Bewässerung nur in sehr
beschränktem Umfange möglich. Dafür sei aber der Regen etwas reichlicher und gestatte
auf großen Flächen den Getreidebau. Zahlreiche Trümmerhügel (Tells) großer Ortschaften
in jetzt öden Steppenlandschaften seien ein Beweis dafür, daß das Land in früheren Zeiten
dem Ackerbau gedient habe, und vereinzelt angebaute Landstriche zeigten, daß dies auch
jetzt noch möglich sei. Rohrbach weist ferner hin auf das häufige Vorkommen von Naphtha
in dem Landstrich ö. vom Tigris. Ohne Zweifel könnten hier große Erdöllager erschlossen
werden, und die Nähe des schiffbaren Stromes würde einen leichteren Versand des Oles
ermöglichen als von Baku und den amerikanischen Petroleumgebieten. Zudem würde der
Masud (S. 96) für die Bahnen einen billigen Heizstoff abgeben. Rohrbach erwartet Großes
von der Bagdadbahn mit ihren unausbleiblichen Zweiglinien, die das Land erschließen und
in den Weltverkehr hineinziehen werde. Mesopotamien gehe jedenfalls einer großen Zukunft
entgegen und werde insbesondere imstande sein, gewaltige Mengen von Getreide, Baum-
wolle und Erdöl auf den Weltmarkt zu liesern.
Die Bewohner, im ganzen nur 2 Mill., sind überwiegend Araber,
zum kleineren Teile Kurden, Armenier, Perser, Juden, Türken usw. Die meisten
sind seßhaft und treiben Ackerbau oder leben in den Städten als Kaufleute und
Handwerker. Die übrigen ziehen noch, wie zu Abrahams Zeiten, in Zelten
wohnend in den Steppen umher und weiden ihre Herden von Kamelen, Pferden,
Rindern und Schafen.
Wirtschaftlich spielt Mesopotamien heute natürlich eine untergeordnete Rolle.
Doch ist der Handel, seit die Engländer auf dem Tigris einen regelmäßigen
Dampferverkehr eingerichtet haben, rasch gestiegen. 1904 wurden für 31 Mill. Mk.
Landeserzeugnisse ausgeführt, darunter besonders Gerste (7,6 Mill. Mk.), Datteln
(5,9), Wolle (5,1), Galläpfel (1,2), Süßholz, Häute und Teppiche.
Geschichtliches. Babylonien gehört zu den ältesten Kulturländern der Erde.
Wie zahlreiche Ausgrabungen aus neuster Zeit dartun, reicht seine Geschichte bis weit
über das 4. Jahrtausend v. Chr. zurück. 538 v. Chr. kamen die alten Reiche Assyrien
und Babylonien unter die Herrschaft der Perser, dann wurden sie unter Alexander dem
Großen ein Teil des Mazedonischen Reiches (331 v. Chr.). Später wurden die
Römer Herren des Landes, dann nach Mohammeds Tode die Araber. Unter diesen
erlebte das Land seine letzte Blüte. Bagdad, der glänzende Herrschersitz der Kalifen, war
zur Zeit Harun al Raschids, eines Zeitgenossen Karls des Großen, die größte Stadt der
Erde. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts wurde Mesopotamien von den Mongolen
verheert, die auch die Kanäle mit Absicht zerstörten. Unter der türkischen Herrschaft
endlich geriet es vollends in Verfall.
Siedlungen. Mesopotamien ist heute arm an größeren Siedlungen. Die großen,
prächtigen Städte des Altertums, Ninive, Babylon, Ktesiphon, Seleuzia u. a.,
sind ganz vom Boden verschwunden, und nur noch Schutthügel kennzeichnen die Stellen,
wo sie einst gestanden haben. In Obermesopotamien ist jetzt Mosul (80000 E.) am
Tigris die Hauptstadt. Von ihr haben die leichten Musselinstoffe, die früher hier angefertigt
wurden, ihren Namen. In 4 km Entfernung liegt die Trümmerstätte des alten Ninive.
Im N.-W. des Landes, nahe der armenischen Grenze, Diarbekr (80000 E.) am Tigris
7*
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Rohrbach Rohrbach Abrahams Alexander Alexander Mohammeds Harun_al_Raschids Karls Karls
— 11 —
Der Bergbau ist in Marokko fast unbekannt, obwohl an vielen Stellen reiche Lager
an Erzen, besonders Kupfer, nachgewiesen sind. Eist in letzter Zeit haben europäische
Gesellschaften die Erlaubnis erhalten, Bergwerke anzulegen. Das Gewerbe steht noch
auf niedriger Stufen Es erzeugt Seiden- und Wollengewebe, Teppiche, Metall-
und Töpferarbeiten und feines Leder aus Ziegenfellen (Maroquin und Saffian nach
den Stadien Marokko und Saffi). Die früher in Fes bedeutende Herstellung der nach
dieser Stadt benannten roten Mützen ist fast ganz eingegangen.
Der Binnenhandel leidet unter dem Mangel aller neuzeitlichen Verkehrsmittel
Es gibt weder Telegraphen, Eisenbahnen, noch Kunststraßen. Die Wege sind nichts weiter
als von Tieren und Menschen ausgetretene Pfade. Brücken sind selten. Man muß die
Flüsse durchwaten, und wo das nicht möglich ist, benutzt man Fähren, die von aufgeblasenen
Hammelbälgen über Wasser gehalten werden. Die Beförderung der Waren geschieht aus-
schließlich durch Kamel- und Maultierkarawanen. Der Außenhandel ist gering, aber
infolge des Einflusses, den Europäer in letzter Zeit im Lande gewonnen haben, in den
letzten Jahren rasch gewachsen. Der Gesamtwert der Aus- und Einfuhr betrug 1911
142 Mill. Mk. (A. 67, E. 75). Ausgeführt werden insbesondere Gerste, Felle, Häute,
Wolle, Datteln, Hülsenfrüchte und Eier. Deutschland war in dem genannten Jahre mit
13,9 Mill. Mk. an der Ausfuhr, mit 6,2 an der Einfuhr beteiligt.
Der Staat. Marokko war bis 1912, wo es in französischen Besitz kam,
ein selbständiges Reich, der letzte Rest der sich einst über ganz Nordasrika er-
streckenden Araberherrschaft. Sein Bestehen verdankte es nicht eigner Kraft,
sondern wie die Türkei der Eifersucht der europäischen Großmächte, von denen
keine der andern den fetten Bissen gönnte. Schon 1910 wollte sich Frankreich
Marokko aneignen, mußte aber dann auf Beschluß der Konferenz von Alge-
sir a s seine Hand wieder zurückziehen. 1911 ließ es unter dem Vorwand, seine Unter-
tanen schützen zu wollen, abermals Truppen einrücken. Deutschland erhob
Einspruch, indem es den Kreuzer „Panther" nach Agadir schickte, ließ sich aber
dann im sog. Marokkovertrag vom 4. Nov. 1911 mit der Abtretung eines
Streifens von Französisch-Kongo abfinden (s. Kamerun), und da keine andere
Macht widersprach, konnte Frankreich das Scherisenreich in der Form der „Schutz-
Herrschast" seinen übrigen Besitzungen in Nordafrika angliedern.
Über die Zustände, wie sie bisher in Marokko bestanden, sei noch folgendes mitgeteilt.
Der Sultan oder Kaiser besaß unumschränkte Macht, war zugleich geistliches Oberhaupt
(Scherif) und galt als Nachfolger des Propheten. Zum Zwecke der Verwaltung war das
Land in Bezirke eingeteilt, an deren Spitze je ein Kaid stand, der auch die richterliche
Gewalt ausübte. Doch erstreckte sich die Macht des Sultans in Wirklichkeit noch nicht
über die Hälfte des Landes. Große Gebiete, vor allem die Gebirgsgegenden, waren tatsächlich
unabhängig und erkannten den Herrscher höchstens als religiöses Oberhaupt an. Welche
grauenvolle Willkürherrschaft im Lande bestand, davon entwirft Th. Fischer folgende Schilderung:
„Der Dorffchech schindet seine Bauern, um sich zu bereichern; hat er sich vollgesogen,
so fällt er dem Kaid zum Opfer, der seinerseits über kurz oder laug, wenn ein andrer
für seine Stelle mehr bietet oder die freiwilligen Geschenke, die er dem Sultan und seiner
Umgebung alljährlich bringen muß, nicht groß genug erscheinen, unter irgend einem
Vorwande an den Hof befohlen, seiner Schätze beraubt wird und im Kerker verschwindet.
Tie Sultane ihrerseits endigen meist durch Gift. Nur derjenige, der gar nichts hat, ist
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Frankreich
Marokko
Extrahierte Ortsnamen: Marokko Marokko Deutschland Marokko Nordasrika Alge- Deutschland Agadir Kamerun Frankreich Nordafrika Marokko
— 115 —
Wirtschaftlich spielt Arabien auf dem Weltmarkt keine Rolle. Das wich-
tigste Ausfuhrerzeugnis ist Kaffee, der aber heute kaum mehr ^ioo der Welt-
ernte ausmacht. Andere Ausfuhrgegenstände sind Datteln, Gummi, Weihrauch,
Balsam und Straußfedern.
Weihrauch ist das Harz des unsrer Eberesche ähnlichen Weihrauchbaumes. Er wird
gewonnen, indem man Einschnitte in den Stamm und die Zweige macht. Das heraus-
fließende Harz erhärtet rasch, ist blaßgelb, von würzigem Geschmack und angenehmem Ge-
ruch. Schon seit alter Zeit haben Phönizier, Ägypter und Juden, später auch Griechen und
Römer den Weihrauch als Räuchermittel, namentlich in Tempeln, benutzt, indem sie kleine
Stückchen auf glühenden Kohlen verdampfen ließen. Seit Konstantin dem Großen wurde
die Sitte des Weihräucherns auch in den christlichen Gottesdienst eingeführt und hat sich
Abb. 22. Die Kaaba in Mekka.
in der griechisch- und der römisch-katholischen Kirche bis heute erhalten. Auch der Balsam,
zum Unterschiede von andern Arten, Mekkabalsam genannt, ist ein Harz, das vom Balsam-
strauch gewonnen wird. Es dient ebenfalls zum Räuchern und wurde früher auch als
Heilmittel verwendet.
staatliche Verhältnisse; Siedlungen» Arabien ist politisch geteilt und enthält
neben türkischen und englischen Besitzungen mehrere selbständige Staaten.
a) Türkisch-Arabien (440000 qkm, 1050000 E.) umfaßt den w. Küstenstrich
mit den Landschaften Hedfchas, Afir und Jemen und die unfruchtbare Landschaft El
Hasa am Persischen Busen. In Hedschas liegen die beiden heiligen Städte der Moham-
medaner: Mekka und Medina. Mekka (70000 E.), Mohammeds Geburtsort, liegt 100 km
von der Küste in einem engen und sandigen Felsentale, in öder Umgebung. Die Bewohner
8*
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
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— 132 —
Bedeutung des Sees für de« Rhein. (S. 64.)^ •
Umgebung des Sees. Die Umgebung des Sees ist überaus schön. Man
hat sie wohl Deutschlands Paradies genannt. An den meisten Stellen umsäumt
den See sanft ansteigendes Hügelland, reich angebaut, mit Obst- und Weingärten
bedeckt und mit vielen Ortschaften übersät. Am herrlichsten ist der Blick von
dem flacheren N.-Ufer aus. Unmittelbar vor uns breitet sich die mächtige, in
herrlichem Grün schimmernde Wasserfläche aus, über die zahlreiche Schiffe dahin-
gleiten. Im S. aber erheben sich die mächtigen Alpenberge, deren schneebedeckte
Gipfel aus der Ferne herüberglänzen, ein Bild von entzückender Schönheit. Der
Bodensee wird darum auch im Sommer von vielen Tausenden von Reisenden
besucht.
Verkehr. Auf dem See herrscht ein sehr reger Verkehr. Teils sind es
Landeserzeuguisse, Getreide, Wein, Obst, Gemüse, Holz, Vieh, die von einem Ort
zum andern gebracht werden, teils Fabrikwaren u. a. Handelsgegenstände, die
von N. nach S., von O. nach W. oder umgekehrt gehen. Nicht weniger als
fünf Eisenbahnen treten von verschiedenen Richtungen an den See heran, um
Personen und Güter zu bringen und abzuholeu. Außer den Schleppdampfern
und den Lastschiffen mit großen, viereckigen Segeln sieht man zahlreiche Personen-
dampfer, die eine regelmäßige Verbindung zwischen den größeren Orten am See
herstellen, und Trajektschiffe, die ganze Eisenbahnzüge von einem Ufer zum andern
befördern. (S. 64.)
Fischreichtum. Ein wichtiger Erwerbszweig für die Anwohner ist der Fisch-
fang; denn der See beherbergt einen großen Reichtum an Fischen. Überall
erblickt man die kleinen Fischerkähne, ans denen ihre Insassen die Netze hinab-
lassen, um sie nach einiger Zeit mit Beute beladen wieder zu heben. Hänfig
ordnet sich ein ganzer Schwärm solcher Boote zu einem großen Kreise und nähert
sich dann mit ausgespannten Netzen langsam von allen Seiten dem Mittelpunkte.
Dies gilt dem Fange der Blauselchen, einer dem Bodensee eigentümlichen
Fischart, die stellenweise in gewaltigen Zügen austritt und sich durch große
Schmackhaftigkeit auszeichnet. Außer den Felchen beherbergt der See große
Karpfen, prächtige Grundforellen, die bis 40 Pfund schwer werden, und
als Merkwürdigkeit den Wels, ein Fischnngehener von Manneslänge, das ein
Gewicht von 300 Pfund erreichen kann.
Staatszugehörigkeit; Städte. Fünf Staaten stoßen an den Bodensee: die Schweiz,
Österreich, Bayern, Württemberg und Baden. Die bedeutendste Stadt am See
ist Konstanz, früher Kostniz, auf badischem Gebiet (23000 {£.). Hier war in den Jahren
1414—1418 die große Kirchenversammlung, die den böhmischen Reformator Hns auf dem
Scheiterhaufen verbrennen ließ. Hier wurde um dieselbe Zeit Friedrich Vi. von Hohen-
zollern, Burggraf von Nürnberg, vom Kaiser Sigismund mit der Mark Brandenburg
belehnt. An dem zur Schweiz gehörigen Südufer liegt Romanshorn, das durch einen
Eisenbahntrajekt mit dem gegenüberliegenden Friedrichshafen in Verbindung steht, und
Rorschach, der Hafen der gewerbreichen Stadt St. Gallen: am Ostende das alte, schon
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Vi Friedrich Burggraf_von_Nürnberg Sigismund
— 133 —
von den Römern angelegte Bregenz (österreichisch), von dem aus die Arlbergbahn nach
Innsbruck führt (S. 87). Der Hafen Bayerns ist Lindau, das lieblich auf einer kleinen
Insel liegt, die durch einen Eisenbahndamm und eine Brücke mit dem Lande verbunden ist.
Friedrichshofen, am Nordufer, gehört zu Württemberg. Zu erwähnen sind ferner
noch die beiden prächtigen Jnselchen Reichenau, mit einem im Mittelalter berühmten
Kloster, und Mein au, jene im Untersee, diese im Überlinger See.
c. Der Rheinfall bei Schaffhausen.
(Anschauungsmittel: 8-, Der Rheinfall; G, 88.)
Der Rhein bis Schaffhausen. Vom Bodensee an fließt der Rhein in w.
Richtung bis zur Stadt Basel. Bei seinem Austritt aus dem See ist er
bereits ein stattlicher Fluß von 130 m Breite. Zwischen hohen Ufern fließt er
ruhig bis Schaff ha nsen dahin, so daß die großen Bodenseedampfer bis zu
dieser Stadt fahren können. Die Ufer sind reich angebaut. Wohin man blickt,
ist Leben, Tätigkeit und Wohlstaud.
Der Fall. Von Schaffhausen an ändert sich der Charakter des Flnsfes.
Sein Bett wird von Felsen mehr und mehr eingeengt; das Wasser fließt schneller
und wird immer unruhiger; weithin hört man das Rauschen des Flusses.
Endlich, bei dem Schlosse Laufen, das hart am linken Ufer auf einem Felsen
liegt, 1 Stunde unterhalb Schaffhausen, stürzt der Rhein in einer Breite von
über 100 m über eine 20 m hohe Felswand hinab. „Drei Felszacken stemmen
sich dem Strome noch entgegen. Jetzt verliert er gleichsam den Boden unter
den Füßen. Beim Anprallen gegen die Felsen zerstäubt ein Teil des Wassers
und steigt als dichte Nebelwolke in die Höhe, ein andrer bildet siedenden,
schäumenden Gischt, ein dritter wälzt sich in großen Massen über den Felsen
und gelangt hinab in den Kessel, wo das Sieden, Schäumen und Strudeln von
neuem anhebt. Den schönsten Anblick des Falles gewährt Schloß Laufen. Ein
hölzerner Vorban über dem Abgrunde läßt den Fall überschatten. Aber noch
großartiger wirkt der Aufruhr, wenn wir auf den eisernen Balkon, der am Fuße
des Sturzes hinausgebaut ist, vortreten. Von dem Gischt des Sturzes umstäubt,
verfolgt das Auge der Wellen ewig altes und ewig neues Spiel, und der
hallende Donner läßt das Menschenwort verstummen."
Unser Bild (Fig. 28) zeigt rechts oben das Schloß Laufen. Der Felsen
in der Mitte des Falles verdeckt z. T. den dahinter liegenden Hauptsturz. Die
Häuser links gehören znm Dorfe Neuhausen. Das unterste Gebäude ist ein
Elektrizitätswerk, das einen Teil der gewaltigen Wasserkraft ausnutzt. Oberhalb
des Falles führt eine 192 in lange Eisenbahnbrücke über den Fluß.
Der Fall als Verkehrshindernis. Außer dem großen Falle gibt es auf der
Rheinstrecke bis Basel noch mehrere Stromschnellen. Die durchgehende Schiffahrt
wird dadurch unmöglich gemacht. Alle Güter, die zu Schiffe vom Bodensee
kommen, müssen bei Schaffhausen ausgeladen und der Bahn zur Weiterbeförderung
übergeben werden. Früher wurden sie auf Wagen durch die Stadt geführt und
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— 135 —
26. Die Schweiz.
(41000 qkm, 31/, Mill. E.)
a. Gebietsumfang.
Die Schweiz umfaßt die Schweizer Hochebene, einen Teil des Schweizer Juras und
den größten Teil der Schweizer Alpen. Im S. reicht sie im Gebiete des Ticino bis fast
an die Lombardische Tiefebene. Im O. gehört noch das Gebiet des oberen Inns dazu.
Ii. Nahrungsquellen.
In der Ebene wird vorzugsweise Ackerbau getrieben. Doch reicht der Ertrag an
Getreide nicht hin, die ganze Schweiz damit zu versorgen. Bedeutend ist der Obst- und
Weinbau. In den Alpen kann der Ackerbau nur spärlich betrieben werden. Die Be-
wohner leben hauptsächlich von der Viehzucht (S. 88). Besonderen Wert legt man auf
die Bereitung des Käses, der in alle Welt versandt wird. Eine reiche Einnahmequelle
bildet der Fremdenverkehr, der wohl in keinem Lande Europas so stark ist wie in
der Schweiz. Zählte man doch im Jahre 1899 allein in Luzern über 121000 Fremde,
wovon 40000 Deutsche, 21000 Engländer waren. Nach einer im Jahre 1893 angestellten
Berechnung brachte der Femdeuverkehr dem Laude eine Einnahme von 74 Mill. Jl
Hochentwickelt ist die Industrie der Schweiz. Sie hat vorzugsweise im W. und N.
des Landes ihren Sitz. Im Jura, in Gens und in Neuenburg ist besonders die
Uhren- und Schmucksachen-Industrie bedeutend. Sie verdankt ihre Entstehung der Un-
sruchtbarkeit des Gebirges. Die Bewohner konnten sich durch den Ackerbau nur kümmerlich
ernähren und waren daher gezwungen, noch andere Erwerbszweige nebenher zu treiben.
Bor ungefähr 200 Jahren fingen einfache Bauern an, Uhren zu verfertigen. Über die
Entstehung dieser Industrie wird folgendes erzählt: Im Jahre 1680 kehrte ein Mann, der
lange Zeit in der Fremde umhergewandert war, in sein Heimatdorf La Sagne zurück.
Unter andern Dingen hatte er auch eine Taschenuhr aus England mitgebracht. Noch nie
hatte man in der Gegend ein solches Wunderwerk gesehen, und stundenweit kamen die
Leute herbei, um es anzustaunen. Leider war die Freude nur von kurzer Dauer. Die
Uhr blieb stehen, und alle Versuche des Eigentümers, sie wieder in Gang zu bringen,
waren vergeblich. Nun lebte in jenem Dorfe ein junger Mann uamens Daniel Jean
Richard. Er war ein überaus geschickter Handarbeiter und fertigte aus Holz, Stein und
Metall allerlei zierliche Sachen. Schon früher hatte er sich eine Art Uhr zurechtgemacht,
ohne daß ihm jemals eine solche zu Gesicht gekommen war. Es war allerdings ein recht
ungeschlachter Mechanismus, ein hölzerner Kasten mit einigen Walzen und Schnüren.
Als Zifferblatt diente eine Schiefertafel, als Zeiger ein Stück Eisen. Die Taschenuhr aus
England erregte natürlich sein besonderes Interesse, und als sie den Dienst versagte, da
erklärte er, daß er das Ding wieder in Ordnung bringen wolle. Er hatte das Triebwerk
gleich durchschaut und auch den Fehler bald herausgefunden. Aber die Uhr auseinander
zu nehmen, dazu fehlten ihm die rechten Werkzeuge. Er mußte solche erst erfinden und
mit vieler Mühe anfertigen. Das schwierige Werk gelang, nach einiger Zeit hatte er die
Uhr wieder in Gang gebracht. Nun faßte er den Entschluß, selbst Uhrmacher zu werden,
aber er kam mit seinen unvollkommenen Werkzeugen nur langsam von der Stelle. Da
hörte er, daß man in Genf die kleinen Räder mit Maschinen anfertige. Er machte sich
gleich auf, um eine solche Maschine in seinen Besitz zu bringen. Jedoch der Erfinder hielt
das kostbare Werkzeug geheim, und Richard trat enttäuscht den Heimweg an. Die Sache
ließ ihm aber keine Ruhe, er arbeitete und versuchte, bis er selbst Mittel und Wege fand,
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Extrahierte Personennamen: Daniel_Jean
Richard Richard
Extrahierte Ortsnamen: Lombardische_Tiefebene Europas Schweiz Luzern Schweiz Neuenburg La_Sagne England England Genf
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träge, namentlich Handelsverträge, mit dem Auslande einzugehen, das Heerwesen, sowie
die Münz-, Zoll-, Post- und Telegrapheneinrichtungen zu leiten. Die ausübende Gewalt
hat der Bundesrat. Er besteht aus sieben Mitgliedern, die von der Bundes-
Versammlung auf drei Jahre gewählt werden. Den Vorsitz führt ein von der Bundes-
Versammlung aus den sieben Bundesräten jährlich neu gewählter Präsident. Die weniger
wichtigen Angelegenheiten besorgt jeder Kanton selbständig. Die Schweiz hat kein
stehendes Heer. Jeder kriegstüchtige Mann wird im wehrfähigen Alter jährlich einige
Wochen in den Waffen geübt. Jeder waffenfähige Bürger ist also zugleich Soldat.
e. Städte.
Am Rheinknie liegt Basel (115000 E.). Hier ist das große Eingangstor zur Schweiz,
wo mehrere große Handelsstraßen zusammentreffen. Daher hat sich Basel zur ersten
Fig. 29. Zürich.
Handelsstadt der Schweiz emporgeschwungen. Bedeutend ist auch seine Seiden-
industrie. Früher war Basel eine freie deutsche Reichsstadt und ihr Wohlstand sprich-
wörtlich. Die Stadt hat eine Universität und eine große Missionsanstalt.— Am
Rheinfall liegt Schaffhausen (16000 E.). Bedeutend größer ist St. Gallen (34000 E.),
s. vom Bodensee, die höchst gelegene Stadt der Schweiz. Das hier bestehende Kloster, um
das sich die Stadt gebildet hat, war im Mittelalter durch die Gelehrsamkeit seiner Mönche
weit und breit berühmt. Heute bildet St. Galleu den Mittelpunkt der Baumwollen-
industrie der Ostschweiz. Berühmt sind die dort gefertigten Spitzen und Stickereien.
Tie größte Stadt der Schweiz ist Zürich (164000 E.), malerisch am Austritt der
Limmat aus dem Züricher See gelegen. Sie hat bedeutende Industrie, Maschinen-
sabriken, Baumwollen- und Seidenwebereien. Sie ist der Hauptort für den
Handel mit Italien, weil hier die St. Gotthard-Straße beginnt und ein zweiter
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung]]
— 209 —
24 und 25.
Warum wird der Schweizer Jura auch der Französische Jura genannt? — Zu
welchem Staate gehört der größere Teil des Juras? — Welchen großen Nebenfluß erhält
der Rhein von der Schweizer Hochebene? — Was für Täler (Längen- oder Quertäler)
bilden die Reuß, der Rhein a) bis Chur, b) von Chur bis zum Bodensee, c) vom
Bodensee bis Basel? — Vergleiche die Größe des Bodensees (540 qkm) mit der deines
Heimatkreises? — Welche Staaten grenzen an den Bodensee? — Zwischen welchen
Staaten bildet der Rhein vom Bodensee bis Basel die Grenze? — Wo greift das
Schweizer Gebiet über den Rhein hinaus? — Bestimme die Länge der Rheinstrecken
a) von der Quelle bis Chur, b) von Chur bis zum Bodensee, c) vom Bodensee bis Basel.
20.
Berechne, wieviel Einwohner in der Schweiz durchschnittlich auf 1 qkm wohnen! —
Welche Gegenden der Schweiz sind am dichtesten, welche am dünnsten bevölkert, und
warum? — Wie war es möglich, daß sich in der Schweiz trotz des Mangels an
Kohlen eine Großindustrie entwickeln konnte? — Welches sind die beiden Haupt-
arten der Industrie iu der Schweiz? — Welche Industrie ist in der deutschen, welche
in der französischen Schweiz vorherrschend? — Was versteht man unter Arbeitsteilung?
— Nenne die Hauptstadt der Schweiz, die größte Stadt, die gewerblichste, die be-
deutendste Handelsstadt, drei Städte am Ausgange von Seen, zwei berühmte Touristen-
städte, drei Städte in der französischen Schweiz, zwei Städte, die aus der Resormatious-
zeit bekannt sind! — Welche Schweizer Seen liegen an der Grenze des Landes, welche
in den Alpen, welcher See am Fuße des Juras? — Wie heißen die höchsten Berge der
Berner Alpen? — Nenne zwei berühmte Aussichtsberge am Vierwaldstätter See! —
Welche Alpenseen ans der italienischen Seite gehören noch z. T. zur Schweiz? — Nenne
nach der Karte die Kantone der Schweiz!
27.
Miß die größte Ausdehnung der Oberdeutschen Hochebene von W. nach O., von S.
nach N.! — Vergleiche ihre Größe, 30000 qkm, mit der deiner Heimatprovinz! —
Woher rührt der Wasserreichtum der rechten Nebenflüsse der Donau? — Wann haben sie
ihren höchsten Stand? — Welche Bedeutung haben diese Flüsse für die Schiffahrt auf der
Donau? — Warum sind sie selbst nicht schiffbar? — Welche Nachteile hat das für die
Bewohner der Ebene? — Inwiefern stehen die Seen der Hochebene hinter denen der
Schweiz an Bedeutung zurück? — Worin ist das rauhe Klima der Hochebene begründet?
— Wie kommt es, daß die Ebene so dünn bevölkert ist? — Welche Lage hat Augsburg
zu München, zu Ulm; Regensburg zu Passau? — Miß die Entfernung dieser Städte
voneinander? — Welchen Umständen verdankten Regensburg und Augsburg ihre Blüte
im Mittelalter? — Wodurch hauptsächlich verloren diese Städte später an Bedeutung? —
Welche geschichtlichen Ereignisse aus deu Jahreu 955, 1530 und 1555 knüpfen sich an den
Namen Augsburg?
28.
Zwischen welchen Flußgebieten bildet der Böhmerwald die Wasserscheide? — In
welcher Richtung fließt die Moldau in ihrem Oberlaufe? — Gib die wechselnde Richtung
des Regens an! — Woher rührt die Unwegsamkeit des Gebirges? — Welche Umstände
sind der Erforschung des Böhmerwaldes hinderlich gewesen? — Welche Bedeutung haben
Fick, I. Band. 14
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Extrahierte Personennamen: von_W._nach_O.
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Rhein Chur Chur Basel Rhein Basel Rhein Rheinstrecken Chur Chur Basel Schweiz Oberdeutschen_Hochebene Donau Donau Böhmerwald
203
Nach seinem Tode kmpfte die alte Kaiserin, die Gemahlin Lothars, fr die Sache ihres Enkels, des 10jhrigen Heinrich, spter der Lwe" genannt, mit solchem Erfolge, da Albrecht sogar aus seinem Lande ver-trieben wurde.
In Bayern lag die Sache weniger glcklich fr die Welsen. Hier hatte Leopold von sterreich, der fr die Rechte der Hohenstaufen eintrat, groen Erfolg. Zum Eutscheidungskampf kam es 1140 vor dem weifischen Stdtchen Weinsberg. Bei diesem Kampfe erscholl zum ersten Mal der Schlachtruf der Parteien: Hie Wels! Hie Waiblinger!" (Waiblingen , ein alter Stammsitz der Hohenstaufen, ist ein Stdtchen im wrttembergischen Neckarkreis. In Italien wurde der Parteiname der Kaiserlichen Ghibellinen", während sich die ppstlich und alle dem Kaiser feindlich Gesinnten Gnelfen" nannten). Endlich mute sich die feste Stadt dem Könige Konrad ergeben. Die Sage von den treuen Weibern von Weinsberg ist von Chamisso in dem gleichnamigen Ge-dichte besungen.
Im Jahre 1142 kam zwischen den Gegnern ein Vergleich in der Weise zustande, da der König den jungen Heinrich mit Sachsen be-lehnte, während er Bayern an Heinrich von sterreich, nach einem beliebten Ausruf Ja so mir gott" genannt, verlieh, welcher die Witwe Heinrichs des Stolzen geheiratet hatte. Albrecht der Br wurde dadurch ent-schdigt, da die Nordmark vom Herzogtum Sachsen getrennt und fr ein selbstndiges Land erklrt wurde.
b) Konrads Zug nach Dem heiligen Lande (Ii. Krcuzzug).
Seit einem halben Jahrhundert wurde das Abendland von dem frommen Eifer erregt und bewegt, das heilige Grab den Hnden der unglubigen Sarazeueu zu entreien und die von den seldschnckischen Trken schwer bebrngten Christen von ihren Bebrckern zu befreien.
Schon im Jahre 1096 unternahmen die Christen des westlichen und sdlichen Abendlandes den ersten Kreuzzug (s. unten!). An diesem beteiligten sich fast gar keine Deutschen, weil zu jener Zeit unser Vater-land durch unselige Brgerkriege zerrissen war. Der Erfolg des ersten Krenzznges war ein groer: das heilige Land wurde befreit und hier ein christliches Knigreich Jerusalem errichtet.
Ein christlicher Lehnsstaat desselben war die Grafschaft Edessa am oberen Enphrat. Im Jahre 1144 erscholl in Europa die Trauer-knde, da die Muhamedauer Edessa den Christen entrissen hatten. Alsbald forderten der Papst und eifrige Kreuzprediger, vor allem der heilige Bernhard von Clairvaux, die Christen auf, Edessa zurck-zuerobern.
Nachdem Bernhard den König Ludwig Vii. von Frankreich und viele frnkische und burgundische Edle fr die heilige Sache gewonnen hatte, begab er sich auch au den Rhein und ermahnte am Weihnachts-feste 1146 den im Dom zu Speier weilenden König Konrad in einer feurigen Ansprache, auch das Kreuz zu nehmen. Zu Thronen gerhrt, willigte Konrad mit den Worten ein: Ich erkenne die Gnade Gottes, will nicht ferner undankbar sein und der Mahnung Gottes folgen."'
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Albrecht Albrecht Leopold Leopold Konrad Konrad von_Chamisso Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Albrecht Konrads Bernhard_von_Clairvaux Bernhard Ludwig_Vii Ludwig Konrad Konrad Konrad Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Weinsberg Waiblingen Italien Weinsberg Sachsen Jerusalem Europa Edessa Edessa Frankreich Rhein Gottes Gottes
Arabien.
759
Weihrauch, Kameele, Wild, reißende Thiere und Pferde der
edelsten Race. Die Industrie ist unbedeutend und be,
schränkt sich auf die wenigen Bedürfnisse der Araber. Der
Handel ist wichtig, wird durch Karawanen und zur See
betrieben, doch ist er meist in den Händen der Banianen
oder indischen Kaufleute.
Die alte Eintheilung in das wüste, peträische (stei-
nige) und glückliche Arabien paßt nickt auf die Beschaf-
fenheit des Bodens, ist auch im Lande selbst nickt gebräuch-
lich. Arabien besteht aus 5 Provinzen, nämlich:
a) Am arabischen Meerbusen oder rothen Meere:
1) Hedschas; gebirgig und gut angebaut. Städte:
Mekka, die heilige Stadt der Jslamgläubigen und Mo-
hammeds Geburtsort; 60,00» E. Hier ist die Kaaba
oder das Haus Gottes, in welchem sich der schwarze Stein
befindet, den der Prophet durch den Engel Gabriel vom
Himmel erhalten hat. Die Wechabiten haben 1803 dieses
Heiligthum geplündert. Wallfahrten, Handel. Der Sche-
rif von Mekka ist der mächtigste Fürst in Hedschas. Me-
dina b, Mohammeds und seiner Nachfolger Begräbnißort;
6,000 E. Wallfahrten. In diesen beiden heiligen Städten
darf kein Christ erscheinen. Dschidda, der Hafen von
Mekka und Sitz eines türk. Pascha; 15,000 E. Pembo,
Hafen; 5,000 E.
2) Pemen, der südwestliche Theil der Halbinsel, Va-
terland des besten Kaffees und der schönsten Pferde. Ueber
den größten Theil herrscht ein geistlicher Fürst oder Jman.
Städte: Sana, Residenz des Jman; 40,000 E. Schloß,
Bäder und wichtiger Handel. 'Mokha oder Mokka, Ha-
fenstadt am rothen Meere; 18,000 E., worunter viele indi-
sche und europäische Kaufleute, wegen des wichtigen Kaffee-
handels, sich befinden. Die größte Kaffeeniederlage ist in
Beit - el-Fakih; 8,000 E. Zebid; 8,000 Ew. Da-
far; Weihrauchhandel. Die Insel Farsan; Perlen.
b) Am persischen Meerbusen:
3) Oman, am arab. Meere und persischen Meerbu-
sen, meist unter einem Jman stehend, der zu Maskate
residirt. Diese Stadt mit Matarah zählt 60,000 Ew.,
hat einen guten Hafen und ist Hauptstapelplatz für persi-
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Extrahierte Personennamen: Mohammeds Dschidda
Extrahierte Ortsnamen: Mekka Haus_Gottes Mekka Mohammeds Mekka Oman