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Mittel, das relative Alter der Gesteine zu bestimmen. Es sind das die Versteinerungen
oder Fossilien, d. h. die zu Stein erhärteten Reste von Pflanzen und Tieren, die sich in
allen im Wasser abgelagerten Gesteinen finden. Die Erde hat nämlich in früheren Zeiten
andere Lebewesen getragen als jetzt, und zwar hat eine stufenmäßige Entwicklung stattgefunden.
Erst gab es nur niedere Tiere und Pflanzen, denen dann höher entwickelte folgten, bis zuletzt
als höchst organisierte unsere Vögel und Säugetiere auftraten. Von allen diesen Geschöpfen
enthält die Erde Versteinerungen. Findet man nun in zwei Gesteinsschichten, mögen sie
auch noch so weit auseinander liegen, etwa die eine in Europa, die andere in Amerika,
dieselben Versteinerungen, so schließt man daraus, daß diese Schichten in derselben Zeit-
Periode entstanden sein müssen, zu der Zeit nämlich, als gerade die Pflanzen und Tiere
auf der Erde lebten. Schichten, in denen man nur niedere Lebewesen eingeschlossen findet,
müssen also älter, solche, die auch höher entwickelte enthalten, jünger sein.
Entsprechend nun der Geschichte des Menschengeschlechts hat man auch die Geschichte
der Erde iu vier große Zeitabschnitte oder Perioden eingeteilt: die Urzeit (archäisches
Zeitalter), das Altertum (paläozoisches Z.), das Mittelalter (mesozoisches Z.) und
die Neuzeit (käuozoisches Z.). Jeder von diesen Zeitabschnitten, der ohne Zweifel
Millionen von Jahren umfaßt, zerfällt wieder in mehrere Unterabteilungen oder For-
mationen. Diese sind z. T. nach gewissen Gesteinen benannt, die stark in ihnen ver-
treten sind. So spricht man z. B. von einer Steinkohlen- und von einer Kreideformation.
Die einzelnen Formationen sind nicht streng voneinander geschieden, sondern gehen all-
mählich ineinander über. Sie sind auch nicht überall auf der Erde vollzählig vorhanden.
Hier fehlen diese, dort jene Schichten, und nur indem man die Funde der ganzen Erde
zusammengestellt hat, ist man zu der nachstehenden Reihenfolge gelangt.
Übersicht über die Entwicklungsgeschichte der Erde.
I. Archäisches Zeitalter (Urzeit).
Ii. Paläozoisches Zeitalter (Altertum).
1. Eambrische Formation.
2. Silnr-Formatiou.
3. Devon-Formation.
4. Kohlen-Formation.
5. Perm-Formation.
Iii. Mesozoisches Zeitalter (Mittelalter).
6. Trias-Formation.
7. Jura-Formalion.
8. Kreide-Formation.
Iv. Känozoisches Zeitalter (Neuzeit).
9. Tertiär-Formation.
10. Quartär-Formation
oder Diluvium.
11. Jetztzeit oder Alluvium.
I). Die Gesteine der Erde und ihre Lagerung.
Absatz- und Erstarrungsgesteine. Die Gesteine, die sich in der früher angegebenen
Weise durch Ablagerung unter Wasser gebildet haben, nennt man Absatzgesteine oder
Sedimente. Sie sind leicht daran zu erkennen, daß sie in gleichlaufenden, mehr oder
weniger dicken Schichten übereinander lagern, weshalb sie auch geschichtete Gesteine heißen.
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170
und auch Amerika von Sizilien aus mit Schwefel versorgt. Seit man aber gelernt hat,
Schwefelsäure auch aus schwefelhaltigen Metallerzen herzustellen, haben die sizilischen
Gruben an Bedeutung verloren. Doch liefert Italien an reinem Schwefel noch immer
etwa zwanzigmal so viel als alle andern Länder der Erde zusammengenommen.
Geschichte. Sizilien war im Altertum eins der gesegnetsten Länder Europas. Seine
außerordentliche Fruchtbarkeit, seine günstige Lage in der Mitte des verkehrreichen Meeres
und seine vortrefflichen Häfen lockten schon früh fremde Ansiedler herbei. Phönizier,
Griechen und Karthager ließen sich au den Küsten nieder. Vor allem zahlreich waren
die griechischen Pflanzstädte. Das auf der Ostseite gelegene Syrakus soll zur Zeit seiner
Blüte 1 Mill. E. gehabt haben. Agrigent im S., jetzt Girgenti (dschirdschönti), muß
nach den noch vorhandenen Ruinen ebenfalls sehr bedeutend gewesen sein. Nach dem ersten
Punischen Kriege (241 v. Chr.) kam die Insel unter die Herrschaft der Römer. Das Land
war damals vortrefflich angebaut und erzeugte gewaltige Mengen von Getreide. Im
Mittelalter ließen sich Sarazenen und nach ihnen Normannen auf Sizilien nieder und
haben es Jahrhunderte lang in Besitz gehabt. Dann haben in wechselvoller Geschichte
Deutsche (Hohenstaufen), Franzosen, Spanier und Österreicher die Herrschaft aus-
geübt, bis die Insel 1860 mit dem neuen Königreiche Italien vereinigt wurde.
Die Insel hat schwere Geschicke durchgemacht. Kriegsstürme, Mißregierung, innere
Unruhen, verheerende Erdbeben und Ausbrüche des Ätnas haben das einst so blühende
Land arg heruntergebracht. Der größte Teil der Bevölkerung ist arm und verkommen,
unwissend und roh. Fast aller Grundbesitz ist in den Händen reicher Adliger, des Staates
und der größeren Stadtgemeinden. Die kleinen Pächter aber und die kärglich bezahlten
Landarbeiter darben. Ihre Wohnung, Nahrung und Kleidung sind gleich armselig.
Siedlungen. Die wichtigsten Städte Siziliens liegen an der Küste. Palermo
(310000 E.) an der Nordseite ist ausgezeichnet durch seine wundervolle Lage in einer
überaus fruchtbaren, künstlich bewässerten Ebene, der Goldenen Muschel (Conca d’oro), die
hufeisenförmig von Bergen umschlossen wird. Unmittelbar hinter der Stadt der Monte
Pellegrino (650 na), d. h. Pilgerberg, eine gewaltige Felsmasse ohne Baum und Strauch.
Palermo ist reich an Baudenkmälern aus der arabischen, normannischen und staufischen
Zeit und der erste Handelsplatz der Insel. Messina verdankt seine Blüte der Lage an
der Meerenge und seinem vorzüglichen, durch eine sichelförmig vorspringende Halbinsel ge-
bildeten Naturhafen. Leider steht es auf gefährlichem, erdbebenreichem Boden, und schon
zweimal, 1783 und 1908, ist es gänzlich zerstört worden. Es zählte zuletzt 160 000 E.
und war ein Hauptausfuhrplatz für Südfrüchte, Wein und Öl. Catania (150000 E.),
am Fuße des Ätnas, am Rande der größten und fruchtbarsten Ebene Siziliens, führt
nebeir Südfrüchten viel Schwefel aus und betreibt Seidenindustrie. Siracusa (32000 E.)
ist jetzt eine unbedeutende Stadt. Girgenti (dschirdschdnti 21000 E.) an der Südküste und
Caltanisetta (43000 E.) in der Mitte liegen in den Hauptgebieten der Schwefel-
gewinnung. An der Westküste die Hafenstädte Marsala (58000 E.) und Trapani
(59000 E.).
Die Nachbarinseln. W. von Sizilien liegen die kleinen Ägatischen Inseln,
drei aus Kalk bestehende Eilande und mehrere Klippen, n. die Gruppe der Liparischen
Inseln, 12 an der Zahl und sämtlich vulkanischen Ursprungs. Auf zweien, Lipari und
Vulcano, regt sich noch zuweilen die unterirdische Tätigkeit, auf einer dritten, Str6mboli,
ist der 925 m hohe Kraterberg in fast ununterbrochener Arbeit und schleudert Asche und
Schlacken gen Himmel. Auch die Insel Pantellaria zwischen Sizilien und Tunis ist ein
erloschener Vulkan.
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Extrahierte Personennamen: Girgenti
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Sizilien Italien Sizilien Europas Syrakus Sizilien Italien Palermo Palermo Messina Catania Siziliens Siracusa Caltanisetta Sizilien Sizilien Tunis
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Von den Darstellern der frnkischen Geschichte erwhnen wir Gregor, den Bischof von Tours. Er hatte einen groen Einflu im Frankenreich und starb 594. Von ihm besitzen wir die berhmten Zehn Bcher frnkischer Geschichte", von denen die ersteren sagenhaft sind, weil er darin vielfach der mndlichen berlieferung folgt.
Nach 50 Jahren schrieb der Scholastiker Fredegar ebenfalls eine Geschichte der Franken, in welchem er die Ereignisse bis zum Jahre 641 berichtet.
Aus dem siebenten Jahrhundert besitzen wir eine Menge Legenden, in denen uns das Leben der irischen Mnche und Missionare beschrieben wird, so des heiligen Columban, Gallns, Emmeran, Kilian it. a.; ebenso aus dem achten das Leben der britischen Missionare, z. B. des heiligen Willibrord und des Apostels der Deutschen, des heiligen Bom-fatins. Von letzterem sind uns auch seine Briefe" erhalten.
b) Neuere Litteratur.
S. vorne Bemerkungen zum Zeitalter Armins. Auerdem:
H. Rckert, Kulturgeschichte des deutschen Volkes in der Zeit des Ubergangs ans dem Heidentum in das Christentum.
Lbeu-Beruhardt, Gregor vou Tours und feine Zeit.
v. Sybel, Entstehung des deutschen Knigtums.
F. Dahu, die Könige der Germanen.
2. Die Vlkerwanderung.
a) Einfall der Hunnen.
Im Jahre 375 brachen die Hunnen durch das Vlkerthor zwischen dem Uralgebirge und Kaspifcheu Meer in Europa ein und brachten die Völker des Abendlandes, zumeist die wandernngslusiigen Germanen in groe Bewegung. Die Hunnen waren ein hliches, wildes No-madenvolk von mongolischem Stamme. Sie sind hlich von Angesicht. Den Knaben werden die Wangen durchschnitten, damit sie bartlos bleiben. Sie haben eine scheuliche Gestalt, sind krummbeinig und gleichen Bestien oder plump zugehauenen Kltzen." Ihre Lebensweise ist rauh. Sie genieen hauptschlich Wurzeln oder halbrohes Fleisch, das sie zwischen den Schenkeln ein wenig mrbe reiben. Tag und Nacht verbringen sie auf ihren kleineu, aber ausdauernden Pferden, mit denen sie verwachsen zu fein scheinen. Sie haben Huptlinge.
Ihr Angriff ist ein strmischer. Mit lautem Geschrei strzen sie ans den Gegner los, zerstreuen sich alsdann zum wsten Morden. Auer dem _ Wurfspeer und dem Schwerte wurden sie den Gegnern durch ihre Schlingen gefhrlich; während jene auf ihre Waffen achteten, wurden sie pltzlich umstrickt. Ohne Ackerbau, ohne feste Heimat, ihre Wagen sind ihre Heimat. Anderswo geboren, in fernen Landen auf erzogen, wei keiner anzugeben, woher er stammt.*)
*) Schilderung nach Marcellinus, der eine Fortsetzung des Taeitus bis zum Tode des Kaisers Valens geschrieben hat.
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Extrahierte Personennamen: Gregor Gregor Columban Emmeran Kilian Kilian Willibrord Apostels H._Rckert Gregor_vou_Tours Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Gallns Christentum Europa Marcellinus
genannt, bieten eine genaue Einsicht in die Zeit Ottos Iii., seines Freundes, dar.
der die Verhltnisse Frankreichs berichtet Richer, Vier Bcher Ge-schichte, der Ober-Jtalien die Chronik von Venedig.
b) Neuere Litteratur:
Giesebrecht (I. Band), deutsche Kaisergeschichte, die Jahrbcher des deutschen Reiches unter den schsischen Kaisern, herausgegeben von Ranke: Heinrich I. von Maitz, Otto I. von Kpfe und Dnniges, Otto Ii. von Giesebrecht, Otto Iii. von Wilmans und Heinrich Ii. von Hirsch.
Iii. Oili'itifuiig ifcs Heiligen rimiifiiien fieicfies ileufmer Nation.
A. Vorgeschichte.
1. Zerfall des Reiches.
Das Regiment der letzten Karolinger war, wie wir gesehen haben, kein glckliches; denn zu ihrer Zeit war Deutschland im Innern zerrttet und an den Grenzen wurde es von ueren Feinden bedroht.
Da die Könige die hohen Beamten nicht in Gehorsam zu erhalten vermochten, wurden letztere wieder selbstndig; auch whlte sich aufs neue jeder Stamm seinen Herzog und sorgte nur fr seine Angelegenheiten; das Reich drohte also in einzelne kleine Staaten zu zerfallen.
Hierzu kam nun groe Not, verursacht durch Einflle von ruberi-fchen Grenznachbarn. Von Norden kamen die Normannen, d. i. Nord-Germanen, heidnische Seeruber. Auf ihren flinken Schiffen fuhren sie die Flsse hinauf, raubten und plnderten an den Ufern und zerstrten die Handelsstdte, so Hamburg, Clu, Trier u. a. Ihre Pluderungs-fahrten nahmen erst ein Ende, als das deutsche Reich erstarkte, und nach-t>em die Normannen mehrere Reiche gegrndet hatten, so z. B. gegen Ende des neunten Jahrhunderts in Island. Von der hohen Kultur dieses Lan-des zu jener Zeit zeugen die Sammlungen der Gttersagen, die beiden Edden, welche hier aufgefunden worden sind. Als die Normannen von Island aus weiter gen Westen fuhren, gelaugten sie nach Grnland und an die stliche Kste von Nord-Amerika, welches Land von ihnen nach dem dort wild wachsenden Wein Winland" genannt wurde.
Zu derselben Zeit gelang es Rnrik, dem streitbaren Fürsten der Russen, einem Stamm der Normannen, die Herrschaft der die Slaven sdlich von der Ostsee zu erwerben; er machte Nowgorod zu seiner Haupt-stadt. Seine Nachfolger herrschten bis in das 16. Jahrhundert der Rußland, nahmen jedoch Sitten und Sprache der Slaven an.
Zu Beginn des 10. Jahrhunderts besetzten die Normannen die nrd-liche Halbinsel von Frankreich Armorika und grndeten das Herzogtum
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Extrahierte Personennamen: Ottos Ranke Heinrich_I._von_Maitz Heinrich_I. Otto_I._von_Kpfe Otto_I. Otto Otto Wilmans Heinrich_Ii Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Ottos Frankreichs Venedig Deutschland Hamburg Trier Island Island Nord-Amerika Frankreich_Armorika
Gandersheim lateinische Schauspiele und besang weiter wie schon erwhnt in lateinischen Hexametern die Grothaten Ottos I. Der Mnch Eckehard in St. Gallen bearbeitete sogar deutsche Heldensagen in lateinischer Sprache, das berhmte Waltharilied, das Scheffel in seinem Eckehard" mustergltig in deutscher Sprache wiedergibt.
Ein anderer Geistlicher besang Stcke aus der urdeutschen Tier-sage in lateinischer Sprache. Wieder andere Geistliche berichten uns in Anualen und Chroniken (f. die Vorbemerkungen zu diesem Abschnitt!) die Geschichte der Vorfahren und der Gegenwart.
Giesebrecht urteilt der diese lateinische Litteratnr in Deutschland: Allem, was die Deutschen empfingen, gaben sie das Eigentmliche ihres eigenen Geistes. Sie schrieben in rmischer Sprache, aber aus deutscher Anschauung und schrieben von deutschen Dingen. Sie beschftigten sich mit der Geschichte ihrer Zeit, ihres Landes und besangen die Thaten ihrer alten Helden in lateinischen Versen; zu keiner Zeit ist wohl weniger in deutscher Sprache und mehr im deutschen Sinne ge-schrieben worden. Nicht anders war es mit den bildenden Knsten, die unter Otto Ii. und Otto Iii. nach Deutschland verpflanzt wurden.
In dieser Zeit entstand auch ein lebendiges, praktisches Christentum ; eine freiere Weise des kirchlichen Lebens brach sich Bahn. Die Ottonenzeit belebt die Mission nach Norden und Osten, baut Kirchen und Klster daheim und in den Lndern der Heiden, und bestrebt sich, Kirche und Staat durch das Leben zu verbinden. Die Bischfe werden die einflureichsten Beamten des Reiches, die Mnche dienen am Hofe des Knigs und der Fürsten; so mildert sich der schroffe Gegensatz zwischen Kirche und Staat."
Zur Einfhrung von hherer Bildung, einer feineren Lebensweise, von besseren Umgangsformen trugen auch wesentlich tue beiden auslndischen Kniginnen Adelheid und Theophano bei; weiterhin befrderten sie aber auch die geistigen Bestrebungen und bewirkten, da die wissen-schaftlichen Studien auch am Hofe und in der Kaiserfamilie Eingang fanden, da die Gottesdienste durch Musik und andere Knste feierlicher gestaltet wurden.
Bald blieben die Städte Sachsens, z. B. Magdeburg, Halle, Merseburg, Hildesheim u. a., nicht weit hinter den alten Rmerstdten zurck; Sachsen war auch der Kultur geffnet
Da die Klster in diesem Zeitraum einen so gewaltigen, heilsamen Einflu ausben, wollen wir jetzt das Klosterleben zu jener Zeit etwas nher ins Auge fassen.
5. Das Klosterlebeu.
a) Entstehung der Klster.
Aus der Kirchengeschichte erinnern wir uns, da das Mnchswesen sich aus dem Einsiedlerleben in gypten entwickelt hat, indem eifrige Jnger um die Zelle eines berhmten frommen Mannes andere errich-teten. Spter bewog Pachomius eine Gesellschaft von Einsiedlern unter einem Dache, in einem gegen die Welt abgeschlossenen Raum (daher
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Extrahierte Personennamen: Ottos_I. Eckehard Otto Otto Adelheid
Extrahierte Ortsnamen: Gandersheim Ottos Deutschland Deutschland Sachsens Magdeburg Merseburg Hildesheim Sachsen
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gegeben wird. Die Sprache ist die schnste und reinste von allen Werken im Mittelalter".
Recht interessante Nachrichten werden uns auch in der Biographie des Bischofs Meinwerk von Paderborn, der ein Verwandter des schsischen Kaiserhauses und ein berhmter Baumeister und Landwirt war, ansbe-wahrt. Die Geschichte der Hamburger Erzbischse berichtet uns der Sachse Adam _ von Bremen, ein Freund des Dnenknigs Kannt des Groen. Er schildert darin auch die Mission im Norden und so erhalten wir die ersten sicheren Nachrichten der diese Gegenden. Nicht minder wertvolle Nachrichten giebt er uns der den einflureichen Erzbischos Adalbert von Bremen.
Auch Helmbolds Geschichte der Slaven" berichtet etwas der diesen Zeitraum.
Der Schsische Annalist, ein Autor aus dem Bistum Halber-ftabt, schrieb eine Reichsgeschichte von 741 ab mit besonderer Rcksicht auf Sachsen. Er hat mehrere frhere Quellen uns wrtlich aufbewahrt. * In sterreich entstand die Kaiserchronik, das erste in deutscher Sprache (in Reimen) abgefate Geschichtswerk, ursprnglich bis 1137, die Fortsetzungen reichen dagegen bis Rudolf von Habsburg. Es enthlt viele historische Sagen und Fabeln.
b) Neuere Litteratur.
Steuzel, Geschichte Deutschlands unter den frnkischen Kaisern.
Brelau, Jahrbuch des Reichs unter Konrad Ii.
Steindorff, Jahrbuch des Reichs unter Heinrich Iii.
Floto, Heinrich Iv. und seine Zeit.
Die betreffenden Bnde von Giesebrecht.
der den berhmten Papst Gregor Vii. geben uns Aufschlu: Voigt, Hildebrand als Papst Gregor Vii. und sein Zeitalter; Gfrrer, Papst Gregor Vii. und sein Zeitalter, Jaffs, Registrum Gregors Vii.
Iv. Kampf jimfiiieii Kaiser umt Jlapft im Mfnlfpc tter Krmzzge.
A. Her erste Kampf unter den factfcen Kaisern.
l. Kaiser Konrad Ii. von 10241039.
a) Die Wahl (nach Wipo).
Nach dem Tode Heinrichs Ii. versammelte sich eine groe Menge Deutscher in der Rheinebene zwischen Worms und Mainz, um einen neuen König zu whlen. Die Zelte waren zu beiden Seiten des Rheins auf-geschlagen: auf der rechten Seite die der Sachsen, Bayern, Schwaben und Ostfranken; auf der linken die Rheinfranken und die Lothringer.
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Extrahierte Personennamen: Helmbolds Rudolf_von_Habsburg Rudolf Konrad_Ii Konrad Steindorff Heinrich_Iii Heinrich Heinrich_Iv Heinrich Gregor_Vii Gregor Gregor_Vii Gregor Gregor_Vii Gregor Gregors Konrad_Ii Konrad Heinrichs Heinrichs
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Aus Norddeutschland nennen wir die Wendenchronik des Priesters Helmold, welche uns besonders der Heinrich den Lwen Knude gibt; seine Chronik fand in dem Abte Arnold von Lbeck einen wrdigen Fortsetzer.
Albert von Stade berichtet ausfhrlich, der die Borguge im Nord-Westen Deutschlands bis 1256.
Nicht zu vergessen sind endlich die Zeitgedichte Walthers von der Vogelweide u. a. Minnesnger, sowie die Lieder der Vaganten.
b) Neuere Litteratur.
Raum er, Gedichte der Hohenstaufen, Prutz, Kaiser Friedrich I., Winkelmann, Philipp von Schwaben und Otto Iv., Schirrmacher, Friedrich Ii., Winkelmann, Friedrich Ii. Lorenz, deutsche Geschichte im 13. und 14. Jahrhundert, Schaab, Geschichte des rheinischen Stdte-bnndes, sowie Weizscker, der rheinische Stdtebund.
B. Die weiteren Kmpfe zwischen Kaiser und 'Dcrpst unter den Kohenstcrufen. (11381268).
1. Lothar von Sachsen von 11251137.
Nach Heinrichs V. Tode whlte man nicht dessen nchsten Ver-wandten, den reichen und mchtigen Hohenstaufen Friedrich von Schwaben, weil dieser den Fürsten zu mchtig und dem Papste verhat war, sondern den schon bejahrten Herzog Lothar von Sachsen-Snpplinburg, einen Freund der Kirche und der Geistlichkeit.
Der Schsische Annalist" schildert ihn: Lothar war ein Mann von groer Klugheit, der treueste Vereiniger des Papsttums und des Reiches, von grter Demut vor Gott, vorsichtig inr Rate, der tapferste Streiter im Kriege und niemals durch Furcht vor irgend einer Gefahr bestrzt, soda er in diesen Zeiten der fr die Leitung des Reiches passende Mann schien."
Lothar hatte bald mit dem unzufriedenen Schwabenherzog und dessen Bruder Konrad, Herzog von Franken, zu kmpfen. Er verschaffte sich dadurch starken Beistand, da er dem tapferen Herzoge Heinrich dem Stolzen von Bayern, aus dem Geschlechte der Welsen, feine Tochter verlobte und ihm mit der Hand derselben das Herzogtum Sachsen ber-lie. Nach lngeren Kmpfen unterlagen die Hohenstaufen und muten sich vor dem Kaiser demtigen. Lothar lie sie im Besitze ihrer Her-zogtmer.
Minder entschieden trat er gegen den Papst und dessen herrischen Ansprche auf. Er verzichtete nicht nur auf das Juvestiturrecht, sondern auch ans die Gegenwart bei der Wahl der Bischfe. Und doch war die Gelegenheit so gnstig wie nie zuvor, um die verlorenen kaiser-licheit Rechte zurckzugewinnen.
Vor kurzem waren zwei Ppste gewhlt worden, welche beide Lothar um seine Hlfe angingen. Er entschied sich fr Junocenz, welcher
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Arnold_von_Lbeck Albert_von_Stade Prutz Friedrich_I. Friedrich_I. Winkelmann Philipp_von_Schwaben Philipp Otto_Iv. Otto_Iv. Schirrmacher Friedrich_Ii Friedrich Winkelmann Friedrich_Ii Friedrich Lorenz Heinrichs_V. Heinrichs_V. Friedrich_von_Schwaben Friedrich Lothar_von_Sachsen-Snpplinburg Lothar Konrad Konrad Heinrich_dem_Stolzen_von_Bayern Heinrich Lothar
Irveiter Geit:
Bilbw aut> der bvutfriteu (vlriiiriitv.
Worernerkungen.
a) Quellen berhaupt.
Die Geschichtswissenschaft hat eine Reihe von Hilfswissenschaften: so die Sprachforschung, die Mnz-, Siegel- und Wappenkunde, die Chro-nologie, die Geographie, die Statistik n. a. in.; vor allem die Quellenkunde.
Die Geschichtsforscher schpfen den Stoff aus den Quellen. Sol-che waren in frhester Zeit, als noch nicht die Schreibkunst erfunden war, die mndlich berlieferten Götter- und Heldensagen, sowie Volkslieder, da diese jedoch im Laufe der Zeit vielfach im Volksmunde verndert wur-den, sind sie sehr unzuverlssig (Sagen-Zeitalter).
Von grerer Wichtigkeit und Bedeutung fr die Geschichtsschreibung sind: alte Baudenkmler, Mnzen, Grber mit den darin aufgefundenen Gegenstnden; aber vor allem wertvoll sind die Berichte und Briefe von Zeitgenossen, von Staatsmnnern und die Akten der Staatsarchive.
Wir begreifen unter Quellen nur die Berichte der Zeitgenossen oder auch solcher Schriftsteller, welche die Erzhlung der mitgeteilten Ereignisse aus dem Munde von Augenzeugen vernommen haben.
b) Quellen zur ltesten Geschichte unseres Volkes.
In diesem Zeitrume sind wir fast ausschlielich auf rmische und griechische Quellen angewiesen. Zwar bewahrten unsere Vorfahren, nach dem Berichte des rmischen Geschichtsschreibers Tacitns, das Andenken an wichtige Begebenheiten und groe Helden, wie z. B. Armin, in einer Art Lieder; jedoch suchten die christlichen Missionare diese heidnischen Volksgesnge mit groem Eifer zu vernichten, und bereifrige Herrscher, wie Ludwig der Fromme, waren ihnen hierbei wohl noch behilflich. So kommt es, da uns von diesen, auer geringen Bruchstcken, fast nichts erhalten geblieben ist.
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Extrahierte Personennamen: Armin Ludwig_der_Fromme Ludwig
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Rmer dagegen immer rckwrts. Es bedurfte nur eines krftigen Stoes, und das rmische Weltreich zerfiel in Trmmer. Es geschah dies in den Strmen der Vlkerwanderung.
Vorbemerkungen
zur Zeit der Vlkerwanderung.
a) Qellen.
der die Zeit der Vlkerwanderung berichten uoch die rmischen Au-toreu, so Ammiauius Marcelliuus bis 410, mit groer Wahrheitsliebe. Auch in deu Legenden, z. B. in dem Leben des heiligen Severin, der in deu Lndern sdlich von der Donau, in Norikum wirkte, finden sich wichtige Notizeu.
Paulus Diakonus bermittelt uns die heiduisch-rmischen Ge-schichtskenntnisse; doch beginnt jetzt auch schon eine christliche Geschichtsschreibung. Ihr Ausgangspunkt war die Geschichte des Reiches Gottes, wie sie die heilige Schrift berichtet; daran schlssen sich dann die An-fange der christlichen Kirche.
Zuerst gab Eusebius eine Chronik, d. h. eiue tabellarische Auf-zeichuuug der wichtigsten Ereignisse nach der Reihenfolge der Jahre daher auch wohl Annalen von annus-Jahr genannt heraus, welche von Hieronymus bis zum Jahre 378 fortgesetzt wurde. Letztere Schrift war so berhmt, da wir einen Auszug aus ihr an der Spitze fast jeder mittelalterlichen Chronik finden.
Andere historische Aufzeichnungen wurden im rmischen Staats-kalender, in den Ostertafeln, im Papstkatalog, im Verzeichnis der rmi-sehen Bischfe und Mrtyrer gemacht. Ju spterer Zeit erwarben sich die Benediktinermnche ein groes Verdienst durch ihre Kloster-Chroniken, in denen sie oftmals Reichsangelegenheiten erwhnen.
Auch die Geschichte einzelner germanischer Vlkerstmme findet in dieser Zeit Bearbeiter. So schrieb Cassiodorus, der um die Mitte des 6. Jahrhunderts lebte, die Geschichte der Ostgoten. Er sucht in seinen zwlf Bchern der gotischen Geschichte nachzuweisen, da das Volk der Ost-Goten (= Geteu, Skythen) und ihr Knigshaus der Amaler ebenso alt und ruhmvoll sei als das der Rmer.
Sein bedeutsames Werk benutzte und ergnzte Jordanis, welcher einem vornehmen gotischen Geschlechte entstammte. Er sieht allein in der friedlichen Einfgung des Gotenvolkes in das rmische Reich die Mglichkeit und Hoffnung einer gedeihlichen Zukunft fr dasselbe.
Die Chronik des Hieronymus fand einen geschickten Bearbeiter in dem Aqnitanen Prosper; er fhrte das Werk bis 455 fort.
Isidor, Bischof von Sevilla, beschrieb in seiner Chronik 6 Weltalter nach den 6 Schpfungstagen. Im 6. Teile berichtet er die Schick-sale der Westgoten bis 615; weiter finden wir bei ihm eine kurze Ge-schichte der Vandalen und Sneven.
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d) Die brigen Kreuzzge.
Der Iv. Kreuzzug 3 2021204 verdient gar nicht diesen Namen, weil die Teilnehmer gar nicht das heilige Land erreichten, sondern auf der Balkanhalbinsel dem griechischen Kaiserreich ein Ende machten und das lateinische Kaiserreich grndeten. Im Jahre 1261 wurde es aber wieder unter die griechische Herrschaft zurckgefhrt.
Den V. Kreuzzug 12271229 s. vorne!
Den Vi. und Vii. Kreuzzug unternahm König Ludwig der Heilige von Frankreich, den ersteren 1248 gegen gypten, ohne etwas auszurichten; auf dem letzteren 1270 ereilte ihn vor Tunis 1270 der Tod. Auch sein Heer kam nicht in das heilige Land.
Im Jahre 1291 fiel Akkon, die letzte Besitzung der Christen im heiligen Lande, wieder den Unglubigen in die Hnde.
e) Folgen der Kreuzzge.
Zwei Jahrhunderte hindurch waren so unaufhrlich Scharen von Glubigen nach Palstina geeilt, um an der Sttte, wo der Herr Jesus auf Erden gewandelt hatte, ein irdifches Christenreich zu grnden. Nach und nach waren zu diesem hehren Zwecke 7 Millionen Streiter ansge-zogen, von denen nur etwa 2 Millionen zurckkehrten. Und das Blut dieser 5 Millionen Christen war umsonst geflossen? Wir mssen mit Ja" antworten, wenn wir nur den politischen Erfolg erwgen: aber mit entschiedenem Nein", wenn wir die Folgen und Frchte fr die Kultur ins Auge fassen.
Durch die Kreuzzge kamen zum ersten Mal die abendlndischen Völker unter sich in innigen Verkehr, da meistens mehrere Nationen an einem Kreuzzuge beteiligt waren. Sodann berhrten sie das Morgenland mit seiner hheren Kultur und traten mit den fr die damalige Zeit hoch-gebildeten Sarazenen in dauernden Verkehr. Weiter lernten sie auf diesen Zgen neue Völker, neue Sitten, andere Religionen und Staatseinrich-tnngen, neue Erzeugnisse und Bedrfnisse kennen. Dies alles bewirkte, da die geistige Ausbildung der Abendlnder bedeutend befrdert wurde. Hinfort widmeten sich nicht wie bisher allein die Geistlichen den Wissenschaften und Knsten, sondern auch die Laien; sie schrieben und dichteten in der Muttersprache.
Das hehre Ziel der Kreuzzge hatte berhaupt veredelnd auf das rauhe Wesen und die oft noch rohen Sitten der Ritter eingewirkt. Die deutschen Ritter lernten nun an franzsischen Mustern feine hfische" Sitte und die ritterliche Dichtung, vor allem den Minnegefang (Minne-Liebe) kennen; beides ahmten sie fortan nach. Das Rittertum erreichte hierdurch seine Bltezeit.
Ebenso erreichte die Kirche zu dieser Zeit ihren Gipfelpunkt, da die Kreuzheere Heere des Papstes waren. Zudem mehrte sich das Kirchen-gut durch mancherlei Schenkungen oder Verpfndungen der in den heiligen Kampf ziehenden Ritter.
In den Kreuzheeren befanden sich auch unfreie Bauern. Diese wurden vom Papste fr frei erklrt und blieben es auch nach ihrer Rck-
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Heilige_von_Frankreich Ludwig Jesus