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1. Theil 4 - S. 482

1880 - Stuttgart : Heitz
482 Zeittafel. 444 Macht und Blüthe Athens durch Perikles. Phidias, der Bildhauer. Herodot, der Geschichtschreiber. Die Dichter Aeschylus, Sophokles und Euripides. 431—404 Peloponnesischer Krieg. 420 Der Feldherr Alcibiades und der Philosoph Sokrates. 406 Dionysius der Aeltere in Syrakus. 390 Rom wird von den Galliern verbrannt. Camillns. 379 Pelopidas und Epaminondas in Theben. 371 Epaminondas siegt bei Leuktra. 367 Die licinischen Gesetze. — Dionysius der Jüngere. Plato. 363 Epaminondas fällt bei Mantinea. 350 Der Redner Demosthenes. Diogenes, der Cyniker. 338 Philipp von Macedonien siegt bei Chäronea über die Griechen. Dritte Periode. 336—323 Alexander der Große zerstört das persische Reich und stiftet das macedonische. 280 Pyrrhns und Fabricius. 264—241 Der erste pnnische Krieg. Duilius. Regulus. 218—202 Der zweite pnnische Krieg. Hannibals Zug über die Alpen. 216 Schlacht bei Cannä. 202 Hannibal und Scipio bei Zama. 149—146 Der dritte punische Krieg. Scipio der Jüngere. 146 Die Römer zerstören Karthago und Korinth. — Beginnender Verfall der römischen Sitten. 133 Tiberius Gracchus. 123 Cajus Gracchus. 113 Die Cimbern und Teutonen. — 106 Jugurtha von Numidien. 102 und 101 Marius siegt bei Aix und Vercelli. 88 Bürgerkrieg zwischen Marius und Sylla. 86 Tod des Marius. 78 Tod des Syllfl. 63 Catilina. Der Redner Cicero. 60 Triumvirat des Pompejus, Cäsar und Crassus. 48 Cäsar siegt bei Pharsalos. 44 Cäsar wird ermordet. — Triumvirat des Octavius, Antonius und Lepidus. 31 Schlacht bei Actium. Octaviau besiegt Antonius und macht sich zum Kaiser von Rom. Vierte Periode. 1 Jesus Christus Geburt. 9 Armin befreit die Deutschen von der Herrschaft der Römer. 14 Tod des Kaisers Angustus. 14—68 Tiberius. Caligula. Claudius. Nero. 68 Das Haus des Augustus erlischt. 70 Zerstörung von Jerusalem durch Titus. 79 Untergang von Herculauum und Pompeji. 98—180 Trajan. Hadrian. Die beiden Antonine. 270 Zenobia, Königin von Palmyra.

2. Theil 1 - S. 194

1880 - Stuttgart : Heitz
194 Alte Geschichte. 3. Periode. Macedonier. wildesten und wüstesten Gegenden; bald hatte man die rauhesten Gebirge zu übersteigen, bald die brennendsten Sandwüsten zu durchwandern; denn Darms floh bis in 'die entferntesten Provinzen jenseit des kaspischeu Meeres. Einmal war Alexander mit seinem Heere in einer brennend-heißen Sandwüste und nahe daran, vor Hitze und Durst zu verschmachten. Da halten einige Soldaten eine Quelle gefunden und füllten ihre Schläuche. Als sie ihren König vor Durst schmachten sahen, brachte ihm einer der Soldaten in seinem Helme einen Trunk und sagte: „Trinke doch, König! Wir haben zwar das Wasser für unsere Kinder geschöpft; aber sollten die auch vor Durst sterben, so kann uns der Himmel andere schenken; du aber kannst uns nie wieder ersetzt werden." Alexander nahm den Helm; da er aber sah, wie alle Reiter um ihn herum die Köpfe hängen ließen und schmachtend nach dem Wasser sahen, gab er es zurück. „Nein," sagte er, „ich will nicht trinken; tränke ich allein, so würden diese hier nur noch mehr ihren Durst fühlen!" — Da riefen die Reiter allzumal: „Führe Ans getrost weiter, o König; wir sind nicht müde, wir achten den Durst nicht, so lcknge wir einen'solchen König haben!" — Nach langer Verfolgung erfuhren endlich die Macedonier, daß Darms sich in der allertraurigsten Lage befinde. Einer seiner Statthalter, Bessus, ein sehr böser Mensch, hatte sich seiner bemächtigt und führte ihn gefangen mit sich fort; denn er hatte die Absicht, sich zum Könige jener Gegenden auszuwerfen. Alexander war so sehr geeilt — denn er hatte, um schneller fortzukommen, das Fußvolk zurückgelassen —, daß er endlich die Hütten erreichte, wo Darms und Bessus die letzte Nacht gerastet hatten. Im Fluge ging es nun weiter. Als aber Bessus sah, daß er den König nicht vor den Verfolgern retten könnte, versetzte er ihm mehrere tödtliche Stiche, ließ ihn blutend auf seinem Wagen liegen und eilte zu Pferde schnell fort. Es war auch für ihn die höchste Zeit; schon sah er hinter sich die Staubwirbel der ihn verfolgenden Soldaten aufsteigen. Kaum war er fort, so sprengten schon einige von Alexanders Reitern herbei und fanden den Darms in seinem Blute liegen. Der arme Mann — sonst Herrscher eines ungeheuren Reiches und von tausend Dienern umgeben, die auf feine Winke lauschten — hatte jetzt nicht einen Diener bei sich, der ihm das Nöthigste reichte. Er empsand, wie alle Verwundete, einen brennenden Durst und bat um einige Tropfen Wassers. Ein macedonifcher Soldat brachte es ihm in seinem Helme und erquickte ihn. „ Freund!" sagte Darius, das betrachte

3. Theil 1 - S. 180

1880 - Stuttgart : Heitz
y 180 Alte Geschichte. 3. Periode. Macedonier. er nun davon Vortheil ziehen. Er hatte den Plan, ganz Griechenland unter seine Herrschaft zu beugen. Nachdem er mit ihnen Krieg angefangen hatte, bezwang er sie in einer Schlacht bei Chäronea in Böotien (338), und schon fürchteten die Griechen das Schlimmste, als er ihnen freundlich Frieden anbot und nichts weiter verlangte, als daß sie ihn zum Mitglieds des griechischen Staatenbundes annähmen, ihm auf einem Zuge gegen die Perser beiständen und ihn zum Oberfeldherrn machten. Der schlaue Mann nämlich wußte wohl, daß er als solcher über Griechenland gebieten könnte und daß ihm die Griechen williger gehorchen würden, als wenn er sich ihren König nannte. Aber ehe es noch zu diesem Kriegszuge kam, wurde der gefährliche Philipp ermordet (336). Die Griechen frohlockten, als sie es hörten; sie bedachten nicht, daß bald ein Größerer kommen würde. Philipp hinterließ einen Sohn, Alexander (336—323). Dieser hatte sich schon als kleiner Knabe ausgezeichnet und früh schon große Hoffnungen erregt. Er zeigte vielen Verstand, eine ungemeine Wißbegierde und einen unbegrenzten Ehrgeiz. Schon das hielten die Griechen für eine Vorbedeutung, daß in derselben Nacht, in welcher er geboren wurde, der herrliche Diaueutempel in Ephesus an der Küste Klein-Asiens abbrannte. Ein alberner Mensch nämlich, Herostrat, ärgerte sich, daß er durch nichts seinen Namen berühmt zu machen verstände. Er zündete darum das Meisterwerk an und hätte verdient, daß zur Strafe sein Name der Vergessenheit übergeben worden wäre. Aber er ist erhalten worden, und man nennt noch heutigen Tages jeden muthwilligen Zerstörer einen zweiten Herostrat. Philipp hatte über Alexanders Geburt eine rechte Herzensfreude gehabt und gleich daran gedacht, etwas Tüchtiges aus ihm zu machen. Nun lebte damals in Athen, als Schüler des Plato, ein ausgezeichneter Kopf, der gelehrteste und scharfsinnigste Mann seiner Zeit, Aristoteles. An den schrieb Philipp: „Es ist uns ein Sohn geboren worden. Wir danken den Göttern, die ihn uns zu der Zeit geschenkt haben, wo ein Aristoteles lebt. Wir hoffen, du werdest aus ihm einen Fürsten bilden, der seinem Vater und Makedonien Ehre mache." Aristoteles wurde auch wirklich der Lehrer und Erzieher des heranwachsenden Alexander, und früh schon entwickelten sich die herrlichen Talente des Knaben. Kein anderer Knabe that es ihm im Laufen, Springen und andern Künsten zuvor; die Gesänge des Homer las er mit Entzücken und wußte

4. Theil 1 - S. 219

1880 - Stuttgart : Heitz
Zweiter punischer Krieg. Hannibal. 219 und nicht der kleinste Fehler der Feinde entging ihm. Dabei hatte er einen dauernden, abgehärteten Körper; Frost und Hitze, Hunger und Durst und die allerermüdendsten Märsche erduldete er mit Leichtigkeit. Keine Schwierigkeit schien ihm zu groß, daß sie nicht überwunden werden könnte. An ihm sahen seine Sonaten mit eben so viel Liebe als Vertrauen hinauf; denn er sprach mit Jedem freundlich, sorgte für Jeden, und sie wußten, daß ihm der Sieg nicht fehlen konnte. Es schien, als wäre ein neuer Alexander aufgestanden. ^ Jetzt stand er in Spanien und die Römer dachten nicht anders, als daß er sich mit seinen Soldaten in Schiffe setzen, quer über das mittelländische Meer fahren und etwa bei Rom landen, oder vielleicht nach Sicilien gehen würde. Deshalb schickten sie auch den einen Consul nach Sicilien, während der andere nach Ober-Italien marschirte. Plötzlich erfuhren sie, daß Hannibal zu Lande, über die Pyrenäen und Alpen, nach Italien gekommen sei. Wirklich war der kühne Held mit etwa 60,000 Mann, lauter Kerntruppen, und 37 Elephanten von Spanien aufgebrochen, über die beschneiten und damals noch unwegsamen Pyrenäen gegangen, und langte an der reißenden und breiten Rhone an. Hier war aber nirgends eine Brücke, nicht einmal ein Kahn zu sehen, und jenseit standen die wilden Gallier, feindselig ihm den Uebergang zu wehren. Jeder andere hätte vielleicht hier den Muth verloren und wäre umgekehrt. Hannibal aber täuschte den Feind durch geschickte Märsche und kam glücklich theils auf Schiffen, theils schwimmend, theils watend hinüber. Aber der Schwierigkeiten waren dabei entsetzlich viele. So wollten z. B. die Elephanten durchaus in kein Schiff, und man mußte eine besondere Art von Flößen für sie erfinden und bauen, um sie nur aufs Wasser zu locken. Und doch überwand Hannibal die Hindernisse glücklich. Aber noch fehlte viel, ehe man am Ziele war; denn nun erhoben sich vor den Karthagern die himmelhohen, ganz in Schnee, Eis und Wolken gehüllten West-Alpen, über die damals weder Weg noch Steg führte. Und dazu war man im Monat September, wo der im Gebirge schon fallende Schnee die Schwierigkeiten und Gefahren des Marsches erhöhte. Um aber das Grausen noch zu vermehren, hatten die wilden Bergbewohner, die da glaubten, Hannibal wollte ihnen ihr Land nehmen, sich auf den Abhangen aufgestellt und schleuderten Pfeile und Felsenstücke auf die Kletterer. Die Packpferde wurden scheu vor dem fürchterlichen Geschrei der

5. Theil 1 - S. 242

1880 - Stuttgart : Heitz
242 Alte Geschichte. 3. Periode. Römer. „Denen," erwiederte er, „ist schon Land angewiesen, welches sie nimmer verlassen werden." — Die Gesandten tadelten ihn wegen des Spottes; zeitig genug meinten sie, würden die Teutonen herankommen und ihn ebenso besiegen, wie jetzt die Cimbern. „Meint ihr?" sprach Marius; „nun die Teutonen sind schon da, und es wäre nicht schön, euch eher ziehen zu lassen, ehe ihr eure Brüder begrüßt hättet." — Er winkte, und man brachte in Fesseln den Teutoboch und die andern Teutonenführer herein. Da bemächtigte sich Wuth und Rachegefühl der Cimbern, und Bo jo rix, ihr Anführer, forderte von Marius, Ort und Tag der Schlacht zu bestimmen. So war es bei den Deutschen Gebrauch. Marius bestimmte den dritten Tag und das Gefilde auf der raudifchen Ebene unterhalb Vercellä, an der Einmündung der Sesia in den Po.*) Die Cimbern wurden besiegt, so tapfer sie auch stritten (101). Die vordersten hatten sich mit den Gürteln aneinander gekettet, konnten also nicht fliehen und wurden in Reihe und Glied erschlagen. Als die Römer die Fliehenden verfolgten und bis zur Wagenburg kamen, sahen sie ein seltsames Schauspiel. Auf den Wagen standen die Weiber der Cimbern in schwarzer Trauerkleidung, bewaffnet, und hieben auf die fliehenden Männer los. Dann erhob sich ein wüthender Kampf zwischen ihnen und den Römern, welche einen schweren Stand gegen diese Amazonen hatten, die von den Wagen wie von Thürmen herab stritten. Da Marius ihnen die begehrte Freiheit nicht bewilligen wollte, erwürgten sie ihre Kinder und warfen sie unter den Huf der Thiere. Dann tödtete Eine die Andere; Viele erdrosselten sich mit ihrem eigenen Haare. Eine Mutter fand man am Wagen hängen, ihre beiden Kinder an ihren Füßen aufgeknüpft. Viele Männer aber knüpften sich in der Wuth der Verzweiflung an die Hörner oder Beine wilder Stiere und ließen sich zu Tode schleifen! Das vermag der Mensch. — Und als endlich kein Mensch mehr lebte, wehrten sich noch die Hunde aus den Wagen ihrer getödteten Herren. Vom Marius läßt sich leider weiter nicht viel Gutes erzählen. Er war ein höchst ehrgeiziger Mann, und ob er gleich sieben Mal Consul gewesen, so war ihm das doch nicht genug; er wollte die höchste Ehre, die Alleinherrschaft, genießen. Zn derselben Zeit lebte in Rom ein nicht weniger ehrgeiziger Mann, Sylla oder Sulla, aus vornehmer Familie, durch frühe *) S- mein Handbuch der Geographie für Mädchenschulen Th. 2.

6. Theil 1 - S. 245

1880 - Stuttgart : Heitz
Sylla und Cinna. 245 Der Senat unterhandelte mit Cinna und erkannte ihn als Consnl wieder an. Während dieser, auf seinem Amtsstuhle sitzend, die Abgesandten empfing, stand Marius schweigend, aber höhnisch lächelnd hinter ihm. Vor dem Einzuge in Rom beschlossen Beide, alle ihre Gegner ermorden zu lassen. Marius gab einer Schaar von 4000 Illyriern den Befehl, Jeden niederzuhauen, dessen Gruß er nicht erwiedern würde. Sobald er und Cinna mit den Soldaten eingezogen waren, ließ er die Thore schließen, und nun begann das Gemetzel, das fünf Tage und Nächte fortwährte. Jene Illyrier waren so mordgierig, daß sie des Marius Befehl, nun aufzuhören, nicht beachteten und zu morden fortfuhren, bis er sie in der Nacht in ihren Zelten überfallen und sämmtlich niederhauen ließ. Marius, noch unersättlicher in seiner Rache und Mordgier als Cinna — er ließ u. a. den Kopf des Redners Antonius bei einem Gastmahl und nachher auf der Rednerbühne öffentlich ausstellen — überlebte diese Mordscenen nicht lange. Von Gewissensbissen gepeinigt, suchte er sich durch Schwelgerei und Trunk zu zerstreuen und starb an den Folgen dieser Unordnungen schon 86 v. Chr. Sylla hatte indessen in Griechenland gegen seine Gegner furchtbar gewüthet, die Tempel von Delphi und Olympia ausgeplündert und in Athen, das er erstürmte, die meisten Einwohner niedermetzeln lassen. Nachdem er das Heer des Mithridat in einer großen Feldschlacht in Griechenland geschlagen, setzte er nach Klein-Asien über, zwang den König zu einem Frieden und legte den Asiaten eine so ungeheure Kriegssteuer auf, daß sich das arme Land nie wieder davon hat erholen können. Jetzt kehrte er nach Griechenland zurück. Als er hier einst am Meeresufer spazierte, brachten ihm einige Fischer ausgezeichnet schöne Fische. „Woher seid ihr?" schrie er sie an. „Aus Alaia, Herr!" war die Antwort. — „Wie?" rief er mit funkelndem Blicke, „lebt denn noch Jemand der Alaier!" Er hatte nämlich auf dem frühern Zuge nach Griechenland Alaia nebst andern Städten ganz zerstören imd, wie er glaubte, alle Einwohner niedermetzeln lassen. Als nun die armen Fischer ihn bleich vor Schrecken ansahen, sprach er lächelnd: „ Nun beruhigt euch nur; ihr habt mit so guten Fürsprechern nichts zu fürchten." Als Cinna hörte, daß Sylla auf der Rückkehr sei, wollte er ihm ein Heer entgegenführen und nach Griechenland übersetzen. Aber die Soldaten erklärten, da er sie in Brundnsium einschiffen

7. Theil 1 - S. 286

1880 - Stuttgart : Heitz
286 Alte Geschichte. 3. Periode. Römer. eines Abgrundes eingeschlummert ist. Anfangs war er in dumpfer Verzweiflung gewesen; aber als er sah, daß Octavins ihn nicht gleich verfolgte, überließ er sich wieder der alten Sorglosigkeit. Wirklich ließ ihm auch Octavius bis ins folgende Jahr Ruhe, weil er noch andere Dinge zu besorgen hatte. Nun machte er sich aber nach Aegypten auf. Kleopatra hatte indessen wohl überlegt, was nun zu thun sei. Den Antonius hatte sie eigentlich nie recht geliebt und da sie nun sah, daß es mit seiner Macht aus sei, so wollte sie ihn los sein und dafür den Octavius gewinnen. „Laß uns," sprach sie zu Antonius, „Gesandte an Octavius schicken, um seine Herkunft abzuwenden." Antonius war es zufrieden; aber sie gab den Gesandten den geheimen Auftrag, dem Sieger ihr Land anzubieten. Octavius ließ ihr heimlich zurücksagen; er werde ihr gnädig sein, wenn sie den Antonius ihm auslieferte oder ermorden ließe. Auf die öffentlichen Anträge aber antwortete er gar nicht. So weit hatte sich Kleopatra noch nicht von Antonius abgewendet, um ihn auszuliefern oder zu todten; aber sie ließ auf jeden Fall ihre besten Schätze in ein prächtiges Grabmal bringen, das sie sich als letzten Zufluchtsort gebaut hatte. Sie hatte nacheinander die mächtigsten Beherrscher Roms durch ihr feines Wesen, für sich eingenommen gehabt; warum sollte sie, obgleich schon 40 Jahre alt, nicht auch hoffen, den jungen Octavius zu gewinnen? Aber der Mann war klüger; er durchschaute das nichtswürdige Weib, stellte sich zwar recht freundlich, nahm sich aber gleich vor, sich nicht bethören zu lassen. Als Antonius hörte, daß Octavius vor Alexandrien angekommen sei, ließ er ihn zum Zweikamps auffordern. Dieser antwortete ihm aber ganz kalt: „Wenn ihm so viel daran gelegen wäre, zu sterben, so gebe es der Mittel und Wege andere genug. — Noch einen Versuch wollte Antonius machen; mit den wenigen Soldaten, die er noch hatte, zog er ihm entgegen. Aber — sie gingen zu Octavius über. Der Tag des Schreckens und der Vergeltung kam nun über ihn. Alle in Rom begangene und befohlene Mordthaten, alles der Octavia angethane Unrecht stand nun lebhaft vor seinem Gedächtniß, und er erkannte, daß er mit Recht unglücklich sei. Als er allein nach der Stadt zurückkam und nach der Kleopatra fragte, sagten ihm ihre Bedienten, wie sie ihnen befohlen hatte: sie wäre gestorben. Wirklich hatte sie sich auch in ihrem Grabgewölbe fest einschließen lassen, weil sie den Antonius nicht mehr sehen mochte. Da gerieth der bedauernswürdige Mann in Verzweiflung; er warf seinen Panzer von sich und rief: „Daß

8. Theil 1 - S. 102

1880 - Stuttgart : Heitz
Zweite ^Uerioöe. Don (£\tus bis Alexander, 555—555 vor (Lfyrijtus. 20. Stiftung des persischen Reiches. — Astyages. — Cyrus. — Kambyses. — Darius Hystaspis. Es ist früher erzählt worden, daß im Reiche Medien (südlich vom kaspischen Meere) ein König Astyages regierte. Dem träumte einst, daß seiner Tochter Mandane solche Fluchen entströmten, daß nicht nur Medien, sondern ganz Asien davon überschwemmt wurde. Er ließ die Magier (Traumausleger und Priester) holen, und die erklärten, der - Traum bedeute, Mandane würde einst einen Sohn bekommen, der über ganz Asien herrschen werde. Der König erschrak, und um es zu verhindern, beschloß er, sie an keinen Mächtigen zu verheiratheu. Er gab sie daher einem Edelmanne aus dem Ländchen Persis am persischen Meerbusen. Aber ein Jahr darauf hatte er wieder einen sonderbaren Traum: er sah aus seiner Tochter einen Weinstock herauswachsen, der größer und immer größer wurde und endlich ganz Asien überschattete. Die Magier wurden wieder gerufen und befragt; sie antworteten, der Traum bedeute dasselbe; sein Enkel werde ein mächtiger König und auch ihm gefährlich werden. „Das soll er wahrlich nicht!" rief Astyages, ließ geschwind seine Tochter zu sich holen, und als sie einen Sohn bekam, rief. er seinen treuen Minister Harpagos zu sich und sprach: „Nimm hier das Kind, welches Mandane geboren hat, todte und begrabe es, wie du willst." Harpagos schauderte, aber wagte nicht dem Könige zu widersprechen. Er antwortete: „Herr! ich habe dir immer gehorcht; auch jetzt ist dein Wille Gesetz sür mich." — Er nahm das Kind und trug es nach Hause. Hier erzählte er seiner Frau, was geschehen war.

9. Theil 1 - S. 157

1880 - Stuttgart : Heitz
Horatius Cocles. 157 27. Rom. — Horatius Cocles. — Mucius Scävola. — Clölia. Die Römer fühlten sich recht glücklich, als sie nicht mehr unter einem Tyrannen, wie Tarqninins der Stolze gewesen war, sondern unter geachteten Consnln standen. Aber so geschwind gab der vertriebene König seine Ansprüche und Hoffnungen nicht auf. Er wandte sich an mehrere benachbarte Völkerschaften, zunächst an die Einwohner von Veji und Tarqninii. In dem Kriege gegen diese fand Brutus seinen Tod. Als in der Schlacht Brutus und Aruus Tarqninins, der Sohn des vertriebenen Königs, einander erblickten, sprengten sie wutheutbranut mit eingelegten Lanzen auf einander los und durchbohrten sich gegenseitig. Brutus wurde mit hohen Ehren bestattet; ein ganzes Jahr lang trauerten die römischen Frauen um ihn als den Rächer ft er verletzten Frauenehre. Nach dem Fehlschlagen dieses Kriegszuges gegen Rom begab sich Tarquiuius zu Porseuua, dem Könige von Clusium, der auch über ganz Etrurien herrschte. Dieser sagte ihm Hülse zu, schickte Gesandte nach Rom, welche die Wiedereinsetzung des Tar-quinins verlangen mußten, und da die Römer das abschlugen, rüstete er sich zum Kriege und rückte vor Rom. Dieses hatte zwar Mauern, wäre aber doch gewiß endlich eingenommen worden, hätte es nicht Bürger gehabt, deren Muth die beste Mauer für die Stadt war. Einmal wurden die Römer, die bis jenseit der Tiber einen Ausfall gemacht hatten, von den Clustern zurückgeworfen. In wilder Flucht stürzten sie über die Brücke dem Thore zu, und dicht hinter ihnen jagten tne Feinde und hofften, mit ihnen zugleich über die Brücke in die Stadt eindringen zu können. Da stemmte sich ihnen am Eingänge der Brücke ein Römer entgegen — Horatius Cocles hieß der brave Mann — und wehrte mit noch zwei gleichgesinnten Männern dem Andrange der Feinde. „Werft die Brücke hinter mir ab!" rief er den Andern hinter sich zu, und so wüthend hieb er um sich, daß die drei Männer allein das ganze Heer aufhielten. Zuletzt stand er allein da, nachdem die beiden Andern sich auch hinübergerettet hatten. Nun stürzte auch der letzte Balken krachend hinter ihm ins Wasser; Rom war gerettet! „Heiliger Flußgott!" rief er nun aus, „trage mich auf günstiger Welle hinüber!" und stürzte sich in den'fluß hinab. Zwar schossen die Feinde einen Hagel von Pfeilen auf ihn ab, aber unverwundet

10. Theil 1 - S. 199

1880 - Stuttgart : Heitz
Alexander der Große. 199 sich nicht beschädige, und zog ihm mit dem Rüssel einen Pfeil nach dem andern heraus. — In einer der darauf folgenden Schlachten wurde Alexanders treuer Bucephalus so sehr verwundet, daß er starb. Das gute Thier hatte nie einen andern Reiter auf seinem Rücken geduldet, als Alexander, und hatte ihn in allen Schlachten und Gefahren getragen. Obgleich es alt war, fo hatte es doch alle Züge mitgemacht, und Alexander konnte sich auf kein anderes Pferd so gut verlassen. Ging er daher zur Schlacht, so. ritt er so lange, als er die Vorbereitungen traf, auf andern Pferden, um das alte Thier nicht zu sehr zu ermüden; aber aufgezäumt stand es schon da und so wie die Trompete zur Schlacht rief, setzte er sich auf und nun konnte er ganz auf seine Ausdauer rechnen. Einmal war es in Gefangenschaft gerathen; Alexander war außer sich. Er ließ dem Feinde drohen, er würde Alle mit ihren Weibern und Kindern niederhauen, wenn sie ihm nicht gleich sein Pferd wiederbrächten. Sie brachten es. Alexander beschenkte die Leute reichlich. Als das Thier starb, war es dreißig Jahre. Alexander beweinte es, wie einen Freund; er ließ es feierlich begraben und baute hier ihm zu Ehren eine Stadt, die er Bucephalia nannte. Nun war er schon tief in Indien eingedrungen. Ueber den Indus und dessen Nebenflüsse bis zum Hyphasis war er schon längst gesetzt; jetzt hoffte er bald den Ganges zu erreichen, wollte auch über diesen gehen und dann? — Was er dann thun wollte, wußte er so eigentlich selbst noch nicht ganz gewiß. Er scheint den kühnen Platt gehabt zu haben, auf dem indischen Meere eine 'Flotte zu erbauen, dann um Afrika, welches matt sich damals nicht so groß dachte, wie es ist, herumzusegeln und durch die Säulen des Herkules nach Makedonien zurückzukehren. — Aber kaum ließ er von dem Uebergange über den Ganges etwas fallen, als das ganze Heer mißmuthig wurde und murrte. Denn sie hatten sich einreden lassen, das sei ein ganz ungeheurer Fluß; er sei wenigstens eine starke Stunde breit, 200 Fuß tief und jenseits desselben ständen schon ungeheuere Heere mit 6000 Elephanten und was der Mährcheu mehr waren. Alexander merkte den allgemeinen Widerwillen. Er schilderte ihnen die Gegenden dort aufs reizendste und stellte ihnen mit glänzenden Farben bett Ruhm dar, der dort ihrer harrte. Da-das noch nicht half, rief er: „Ich bin entschlossen, über den Ganges zu gehen, aber ich will Keinen zwingen, mir zu folgen. Geht nur nach Hause und erzählt dort, daß ihr enern König unter den Feinden allein gelassen habt. Geht!" — Er
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