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1. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 58

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
58 Alexander der Große. anderes Königreich, Makedonien ist für dich zu klein!" Solche Äußerungen mußten den kühnen Mut Alexanders noch mehr anfeuern. In trotzigem Sinne wollte er Taten tun wie keiner zuvor, und sein feuriger Ehrgeiz war kaum noch zu zügeln. Als Philipp wieder einen Sieg erfochten hatte, ging sein Sohn in der allgemeinen Freude traurig umher und sagte: „Mein Vater wird die ganze Welt erobern und mir nichts zu tun übrig lassen!" Alexanders Regierungsantritt. Bald genug konnte er zeigen, was er vermochte. Er war kaum zwanzig Jahre alt, da wurde sein Vater plötzlich ermordet, und Alexander war König. Alsbald suchten die Griechen ihre Freiheit wieder zu erringen, besonders in Theben spottete man über den „Knaben", der Griechenland beherrschen wollte; aber man hatte sich verrechnet. Ehe man sich's versah, stand Alexander vor Theben und eroberte die ganze Stadt. Nur die Tempel der Götter und das Haus des Dichters Pindar, der einst hier gelebt hatte, verschonte er; sonst ließ er die ganze Stadt dem Erdboden gleich machen. Da erbebten die andern Griechen und fügten sich ihm. Er aber begnadigte sie und ließ sich von ihnen nur zum Oberfeldherrn wählen; denn er hatte Größeres im Sinne. v. Alexanders Aufbruch. Schon Philipp hatte einen Zug gegen Persien machen wollen. Alexander griff den Plan mit Begeisterung auf. Er wollte die Perser, die einst Makedonien und Griechenland überflutet hatten, in ihrem Lande aufsuchen, er wollte die Griechen an den Persern rächen! Vor seiner Abreise schenkte er all sein Hab und Gut an seinen Lehrer und seine Freunde, und da man ihn fragte, was er für sich behielte, antwortete er: „Die Hoffnung". So brach er mit einem kleinen, aber tapferen Heere im Frühjahr 334 auf, um ein Reich zu erobern, das fünfzig mal so groß war wie fein eigenes. E. Der Perserkrieg. 1. Sicherung der Küsten (Grantkos, Gördion, Tarsos, Jssos, Tyros, Ägypten). Auf Lastschiffen fetzte Alexander über den Hellespont und zog nun, allen voran, auf dem Bukephalos reitend, in Asien ein. Den ersten Aufenthalt nahm er beim alten Troja, und als man ihm den Grabhügel des Achilleus zeigte, da bekränzte er ihn und veranstaltete einen Wettlauf zu Ehren des Helden. Dann verteilte er kostbare Preise unter die Läufer; er selbst aber meinte traurig: „Und wenn ich auch ein Held werde wie Achilleus, wo finde ich einen Dichter wie Homer, der meine Taten verherrlicht?" Wieder und wieder las er Homer während des Feldzuges, und nachts hatte er die Schriftrolle unter seinem Kopfkiffen. — Unterdes hatte sich ein großes Heer 334der beiden persischen Statthalter von Kleinasien am Granikos gesammelt, und als Alexander heranrückte, fand er die Feinde am gegenüberliegenden steilen Ufer in fast uneinnehmbarer Stellung. Man warnte ihn, direkt über den Fluß zu gehen, er solle lieber einen Umweg machen und die Feinde umgehen. „Da müßte sich der Hellespont schämen, daß er uns durchgelaffen hat", er-

2. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 60

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
60 Alexander der Große. Becher, der andre las den Brief, und dann schauten sich beide an: Alexander voll Mut und Vertrauen, Philippos voll Schmerz und Schrecken über die falsche Anklage. Er warf sich über den König und beschwor ihn, ruhig zu bleiben und ihm zu vertrauen. Wohl wurde die Krankheit erst heftiger, und der König verlor das Bewußtsein; dann aber war alles überstanden/ und nach wenigen Tagen stand Alexander gesund an der Spitze seiner Truppen. So hatte ihn sein königliches Vertrauen gerettet. Gerade an der Ecke, wo sich zwischen Kleinasien und Syrien die Küste nach 333süden wendet, bei der Stadt Jssos, kam es 333 zur Schlacht mit dem Perserkönig. Dort war ein furchtbares Handgemenge, und Dareios selbst geriet in Lebensgefahr. Schon sprengte Alexander, dem der Helm im Gedränge vom Haupt gerissen war, mit seiner Lanze auf den Kriegswagen des Perserkönigs los, schon konnte das Gespann nicht mehr ausweichen: da sprang ein treuer Perser ab, bot sein Pferd dem König, und dieser entrann in eiliger Flucht. Der goldene Kriegswagen mit dem goldenen Schilde und mit Bogen und Pfeilen des Königs fiel in Alexanders Hand. Nun wich das ganze Heer, und im Lager machte man unermeßliche Beute. Alexander geleitete man in das Zelt des Perserkönigs, das mit den herrlichsten Teppichen, mit weichen Polstern und goldenem Tafelgeschirr ausgestattet war, auch der Salben und Wohlgerüche war kein Ende. Als Alexander sich lachend all die Herrlichkeiten betrachtete, brachte man ihm ein Kästchen, reich mit Edelsteinen besetzt, als das kostbarste Beutestück. Alexander bewunderte es und sagte: „Ich werde Homers Ilias darin aufbewahren." Eben wollte er sich zu Tische setzen, da wurde ihm gemeldet, daß die königlichen Frauen, die Mutter, die Gemahlin und zwei Töchter des Dareios, unter den Gefangenen seien und daß sie beim Anblick von Dareios' Kriegswagen laut dessen Tod bejammert hätten. Sogleich schickte er einen Boten hin und ließ ihnen sagen, Dareios lebe noch; sie aber sollten sich nicht fürchten, er führe nicht mit Frauen Krieg, sie würden von ihm genau so geehrt werden wie von Dareios. So ließ er ihnen ihre Zelte und ihre Bedienung, und jeder im Heere begegnete ihnen mit Hochachtung. Nun lebten die Frauen einstweilen im Lager, still und von niemand gesehen, wie es orientalischen Frauen geziemt. Ja, Alexander selbst begegnete ihnen nicht, um sie nicht durch den Anblick des Siegers zu beschämen, und als die unglückliche Gattin des Dareios bald darauf starb, ließ er sie mit höchsten königlichen Ehren begraben. Von der Beute schickte er dann einen großen Anteil seiner Mutter in Makedonien. Eine Anzahl goldener Perserschilde aber schenkte er den Athenern zum Schmucke ihrer Stadt, und sie hängten sie am Tempel der Athene auf. 2. Eroberung desjnneren. Bald konnte Alexander die Ungeduld seiner Soldaten befriedigen: er zog nach Osten und überschritt Euphrat und Tigris. Freilich hatte ihm Dareios angeboten, er wolle ihm alle Länder bis zum Euphrat abtreten, ihm dazu eine große Summe Geldes für die

3. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 62

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
62 Alexander der Große. war ein mürrischer, nie zufriedener Mensch und scheute sich gar nicht, dem König in trotziger Weise unangenehme Dinge zu sagen. Bei einem Gast-mahl, als Schmeichler den Alexander priesen, er habe mehr getan als Herakles, machte er spöttische, verletzende Bemerkungen und sagte, König Philipp wäre weit größer gewesen als sein Sohn. So reizte er den König, der schon vom Weine erhitzt war, so sehr, daß der ihm einen Apfel an den Kopf warf und sein Schwert suchte. Wohl gelang es den Freunden, Kleitos schnell zu entfernen; aber der kam durch eine andere Tür wieder herein und setzte seine Beleidigungen fort. Da entriß Alexander einem Diener den Speer und stach Kleitos nieder. Erst als der Mann, der ihm das Leben gerettet hatte, tot vor ihm lag, sah er ein, was er getan hatte, und weinte bitterlich. Wohl sagten ihm Schmeichler, ein König dürfe tun, was er wolle; wohl meinten auch die Freunde, Kleitos habe auch Schuld gehabt, Alexander war lange nicht zu beruhigen. — Solche und andre Vorkommnisse mochten ihm zeigen, daß Ruhe und Müßiggang ihm nicht gut war. Seine Make-donen hatten sich meist daran gewöhnt, auf Purpurkissen und persischen Teppichen zu liegen und alle Leckerbissen der Welt zu verzehren, er aber sann auf Taten. Auch tollkühne Löwenjagden waren ihm nicht genug, es zog ihn zu neuen Eroberungen in die Ferne. Gr. Alexanders Zug nach Indien und sein Tod. Vom fernen Indien erzählte man sich schon damals Wunderdinge, von seinen Tigern und Elefanten, seinen Perlen und Edelsteinen. Dieses Wunderland wollte Alexander sehen und erobern. Im Jahre 327 brach er auf und rückte wirklich in Indien ein, dorthin, wo mit dem Indus vier andere Flüsse eine große Ebene bewässern (das „Fünfstromland"). Am mittelsten dieser Flüsse kam ihm ein großes Heer unter Poros, dem „Könige von hundert Städten", entgegen. Der König war vier Ellen und eine Spanne lang, und wenn er auf seinem Elefanten saß, so paßte der zu ihm, wie das Pferd zum Reiter, und es war doch der größte Elefant im Lande; auch war das Tier so klug, daß es tapfer vordrang und die Feinde niederstampfte, solange der König gesund war. Traf diesen aber ein Schuß, so kniete der Elefant nieder und zog mit dem Rüssel den Pfeil aus der Wunde. Dieser riesige König wurde trotz seines großen Heeres und seiner dreihundert Elefanten geschlagen, und als alles verloren war, kniete sein Elefant nieder, faßte den König mit dem Rüssel und setzte ihn sanft vor Alexander auf die Erde. Dieser behandelte ihn königlich, verlangte nur Unterwerfung und gab ihm sein Reich zurück. Aber auch Alexander hatte einen Verlust in der Schlacht: sein treuer alter Bu-kephalos wurde verwundet und starb, und wo er begraben liegt, gründete Alexander eine Stadt Bukephala. Dann ging er weiter. — Aber nicht mehr lange ging es vorwärts. Als das Land immer fremder, die Tiere und Pflanzen immer sonderbarer wurden, als furchtbare Regengüsse alles in einen Sumpf verwandelten, als man hörte, daß neue Heere mit Hunderten

4. Lebensbilder aus Sage und Geschichte - S. 153

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Barbaroffas Ende. 153 G. Barbarossas Ende. Seltsam und groß war des großen Kaisers 1190 Ende. Nicht in der Heimat, im fernen Asien ruhen seine Gebeine; die Kreuzzüge haben viel deutsches Blut gekostet! 1190 machte sich der 67 jährige Greis auf einen Kreuzzug, und er war glücklicher als einst sein Oheim. In Kleinasien schlug er die Türken in einer wilden Schlacht, dann zog er an der Südküste entlang in die Gegenden, die einst Alexander eroberte. Dort kam das Ende. Sie erreichten den Sales. Ungeduldig sah der feurige Greis, wie langsam sein Heer über die schmale Brücke zog. Da sprengte er ins Wasser, um auf seinem Rosse hinüberzuschwimmen; aber es scheint, daß ihm die Eiseskälte des Bergwassers die Besinnung raubte. ytuü) mirto yteipel- Seine Reiter sahen ihn plötzlich in die Fluten sinken, und nur mit Mühe brachten sie die Kaiserleiche ans Ufer. Man brachte sie zur Bestattung nach Anti och ia, und wehklagend folgte das ganze Heer. — Daheim aber wollte niemand glauben, daß der herrliche Kaiser wirklich gestorben sei. Man erzählte sich, er schlafe nur; er sitze im Zauberschlaf in einer Höhle des Kyff-häufers, und mit ihm sei des Reiches Herrlichkeit versunken, und Jahrhunderte nachher, als das Deutsche Reich immer mehr zerfiel, hat das Volk die Hoffnung nicht aufgegeben, Barbarossa werde noch einmal erwachen und ein neues Reich gründen, so herrlich wie einst zur Staufenzeit. „Er hat hinabgenommen Des Reiches Herrlichkeit Und wird einst wiederkommen Mit ihr zu feinet Zeit." (Wickert,)

5. Das Mittelalter - S. 149

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Wiederholungstafeln. 149 399 Tod des Sokrates. Sbelherrschaft der Spartaner in Griechenland im Bunde mit den Persern, welche die kleinasiatischen Griechenstdte in Besitz nehmen. Auflehnung Thebens unter Epaminondas und Pelopidas. 371 Sieg der Thebaner bei Leuktra. Swrz der Gewaltherrschast Spartas. 362 Sieg der Thebaner bei Mantinea. Tod des Epaminondas. Allgemeine Verwirrung und Gesetzlosigkeit in Griechenland. 359336 König Philipp von Macedonien. Lernt als Geisel in Theben griechische Bildung und Kriegskunst; kommt unter schwierigen Verhltnissen zur Regierung; Eroberung der Ksten Macedoniens. Goldbergwerke, Philippi. Eroberung aller Kstenstdte an der Nordkste des gischen Meeres- Widerstand Athens durch die Ttigkeit des Demosthenes. Wachsender Einflu Philipps in Griechenland durch seine Geldmittel. Eroberung von Thessalien. Von den Thebanern gegen die Phocier zu Hilfe gerufen. Niederwerfung der Phocier. Vorsitz bei den Pythischen Spielen. 338 Pltzlicher Einfall in Griechenland. Sieg der die Athener, Thebaner, Korinther bei Chronea. Philipp von den Griechen in Korinth zum Oberbefehlshaber gegen die Perser ernannt. Ermordung bei der Hochzeit seiner Tochter. 336323 Alexander der Groe. Erziehung durch Aristoteles. Oberbefehl gegen die Perser. Sicherung der Grenzen Mace-doniens. Abfall der Griechen. Zerstrung Thebens. 334 Aufbruch zum Kriege gegen Persien. Sieg am Granikus. Er- oberung der Ksten. Zug nach Gordium. 333 Sieg bei Jssus. Zerstrung von Tyrus. Eroberung gyptens. Alexandria. 331 Zug ins Innere des Perserreiches. Sieg bei Gaugamela. Susa, Persepolis. Tod des Darius. Sicherung der Grenzen, Anlage von Stdten. Zug nach Indien hinein Weigerung des Heeres, Rckkehr. Ordnung des Reiches. Versuch der Verschmelzung von Eroberern und Unterworfenen. Verschwrungen. 323 Tod Alexanders. Streit der Diadochen Auseinanderfallen des Reichel Das gyptische unter den Ptolemern, das syrische unter den <Se*. leuciden, das macedonische unter den Antigoniden. Die griechische Bildung nimmt Besitz von Vorderasien und gypten^ Zeit des Hellenismus. Ii. Rmische Geschichte. 753 Sagenhaste Grndung Roms durch Romulus und Remus. Bund der Latinischen Bauernstdte. Rom bald die mch-tigste unter ihnen durch greres Gebiet, durch gnstige Lage am Tiber.

6. Geschichte der Griechen und Römer - S. 24

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
24 Viii. Die Freiheitskmpfe gegen die Perser. Viii. Die Freiheitskmpfe gegen die Perser. 500 bis ^9. 1. Drohende Wetterwolken. Es war fr die Griechen ein Glck gewesen, da die groen Reiche in Asien und Afrika bestndig mit-einanber haderten und Krieg fhrten; und ebenso, da es im Westen Europas noch kein groes, mchtiges Reich gegeben hatte, das ihrer Ausbreitung ernstlich Halt gebieten konnte. So brauchten sie Jahr-hundertelang keinen gefhrlichen Feind zu frchten und durften fast ungestrt Städte grnden. Nur die kleinasiatischen Griechen waren nnter die Oberhoheit der Könige von Lydien geraten: doch drckte diese Herrschaft nicht sehr; denn die Lyber hatten groe Achtung vor der Bildung und Tchtigkeit der Griechen. Ihr König Krsus (Kroisos), der in Sardes wohnte, fragte wiederholt das Orakel zu Delphi um Rat und machte ihm das kostbarste Geschenk, das es je bekommen hat. Da nahten aber gegen Ende des sechsten Jahrhunderts zwei Unwetter, das eine von Westen, das andre von Osten. Das im Westen kam von den Karthagern her, die ein groes Reich zusammenerobert hatten. Sie wollten diesem auch Sicilien einfgen, bedrohten also zu-nchst die griechischen Vorposten im Westen. Das im Osten war viel gefhrlicher: es kam von dem gewaltigen Weltreich der Perser und brohte nicht blo die griechischen Kolonien an der Kste von Kleinasien zu verderben, sonbern auch das Mutterlanb. 2. Das Weltreich der Perser, blich vom Kaspischen See hatte sich im siebenten Jahrhundert ein groes Reich gebilbet, das der Med er mit der Hauptstadt Ekbtana. Diesem kriegerischen Volks-stamm konnte es sogar gelingen, das assyrische Reich zu erobern und das gewaltige Ninive zu zerstren. Ihm war auch das krftige Gebirgs-Volk der Perser Untertan, das weiter sdlich wohnte. Dieses schttelte aber unter seinem Könige Cyrus (Kyros) nicht blo das Joch der Meder ab, sondern machte sich sogar auch seine bisherigen Herren Untertan (um 550). Und nun begann dieses khne und rstige Volk einen ge-waltigen Eroberungszug. Die Perser waren vortreffliche Jger und Reiter. Danach richteten sie ihre Kampfesweise ein. Ihre Bogenschtzen schwrmten gegen die Feinde aus und berschtteten sie von weitem mit einem solchen Pfeilhagel, da ihnen Hren und Sehen verging und da sie meinten, die Sonne verdunkle sich vor der Menge der Geschosse. Ehe sich die Angegriffenen dann vom ersten Schrecken erholt hatten, kamen die Scharen der persischen Reiter angeritten und sprengten sie vllig auseinander.

7. Geschichte der Griechen und Römer - S. 54

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
54 Xiii. Philipp von Macedonien. Mit diesen Eroberungen kamen reiche Goldbergwerke in seinen Besitz, die ihm jhrlich mehrere Millionen einbrachten. In ihrer Nhe baute er seine Residenz Philippi. Jetzt hatte der vorher arme König groe Schtze zur Verfgung und stellte sich alsbald eine grere Lebensaufgabe: die Unterwerfung Griechenlands. Um die Mittel war Philipp nie verlegen. Was ihm nicht durch List gelang, das mute durch Gewalt gehen. Auf zwei Wegen suchte er sein Ziel zu erreichen: durch Eroberung aller Städte an der Nordkste des Agischen Meeres wollte er sich die bermacht zur See erwerben; durch Einmischung in die Verhltnisse von Mittelgriechenland suchte er sein Landheer zur Geltung zu bringen, das er fortwhrend vergrerte und verbesserte. 2. Die Unterwerfung der thracifchen Knstenstdte; Philipp und Demsthenes. Mit unermdlichem Eifer wurde die Unterwerfung der Kstenstdte betrieben. Sommer und Winter war er ttig, und sehr hufig kam die Nachricht nach Griechenland, da Philipp wieder eine Stadt genommen hatte. Er wute auch, welcher groe Einflu durch Geld bei den Griechen zu gewinnen war. Von ihm stammt der Ausspruch: Keine Mauer ist so hoch, da nicht ein mit Gold beladener Esel hinber knnte". Durch Bestechung verschaffte er sich in allen wichtigen Stdten Anhnger, die fr ihn ar-betteten; auch in Athen. Sie stellten ihn ihren Mitbrgern als den wahren Frennd Griechenlands hin und brachten es sogar fertig, die Eroberung griechischer Städte als Freundschaststaten zu preisen. Am meisten bedrohten Philipps Eroberungen Athen. Dessen Stellung im gischen Meer war durch sie ernstlich gefhrdet. Vor allem aber mute es den Brgern bedenklich erscheinen, da Philipp den Pforten zur Propontis und zum Poutus Euxinus immer nher rckte. Bekam er diese in seine Hand, so konnte er ihren Handel vernichten. Die Athener wollten lange nicht bemerken, was ihnen drohte. Es gab auch unter ihnen Leute, die fr Philipp wirkten. Sie stellten ihn als den besten Freund der Stadt hin, und der Macedonier benutzte jede Gelegenheit, die Athener seiner Zuneigung zu versichern. Da sie die Gefahr schlielich doch erkannten, war das Verdienst ihres grten Redners, des Demsthenes. Dieser Mann mute es sich sehr sauer werden lassen, bis er ein groer Redner wurde. Die Natur schien ihm alles versagt zu haben, was ein solcher braucht. Er hatte eine sehr leise Stimme und stie mit der Zunge an, war dazu auch noch engbrstig; seine Krperbewegungen erschienen ungeschickt und linkisch. Beim ersten ffentlichen

8. Geschichte der Griechen und Römer - S. 128

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
4 Xx. Merktafel. 776. Beginn der griechischen Zeitrechnung 753. Sagenhafte Grndung Roms durch (Olympiaden). Romulus und Remus. Beginn der' rmischen Zeitrechnung. Vertreibung der P i si st r a t i d e n aus Athen. 510. Vertreibung der etruskischen Knigs-Demokratie des Kleisthees. familie aus Rom. Zwei Konsuln. 500449. Der Freiheitskampf der Grie- chen gegen das persische Weltreich. 490. Sieg der Athener bei Marathon: Miltiades. 480. Thermopyl: Leonidas; Sa-lamis: Themistokles. Angriffskrieg: Die Perser mssen aus dem Agifchen Meere weichen; die Athener treten an ihre Stelle. Athens Bltezeit unter Perikles. Aufschwung der K n st e u n d W i s s e n -schalten, durch welche die Griechen die Lehrmeister der Welt geworden sind. 431404. Der Peloponnesische Krieg: Kampf zwychen Athen und Sparta um die Vorherrschaft in Grie-chenland. Sturz Athens. Sbelherr-schaft Spartas. 399. Tod des Sokrates. 371. Die Thebaner unter Epaminon-das strzen die spartanische Sbelherrschaft durch die Schlacht bei L e u k t r a. Kurze Blte Thebens. 338. Philipp von Macedonien wird Herr von Griechenland durch die Schlacht von Ch ronea. Sein Gegner Demosthenes. 33623. Alexand er der Groe. 331. Eroberung des Perserreich es durch die Schlacht bei Gaugamela. Die griechische Kultur strmt nach Vorderasien und gypten ein. Beginn der Zeit des Helle-n i s m u s. 494. Die Auswanderung der Plebejer auf den Heiligen Berg. Volkstri-bunen. um Die Decemvirn stellen die Zwlftafel-450. gesetze aus, die Grundlage des rmi-scheu Rechts, durch welches die Rmer die Lehrmeister der Welt geworden sind. um 390. Die Gallier verbrennen Rom. 367. Die Plebejer erlangen die Gleich-berechtigung mit den Patriziern durch Licinius und Sextius. um 340. Die Rmer beginnen den Kampf mit den Samnitern um die Herr-schaft der Mittel'italien.

9. Geschichte der Griechen und Römer - S. 58

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
58 Xiv. Alexander der Groe, neuem. Alexander lie einen treuen Feldherrn zur berwachung der Griechen zurck, fgte seinem macedonischen Heere noch ausgewhlte griechische Scharen bei und unternahm dann mit 32000 Fusoldaten und 5100 Reitern das gewaltige Werk. 2. Die Eroberung des Perserreiches. Eine groe Flotte stand ihm nicht zur Verfgung; dagegen hatten die Perser eine solche. Das war sehr gefhrlich; denn so konnten sie es mglich machen, mit den ihm feindlich gesinnten Griechen Verbindungen zu unterhalten. Das mute ihnen unmglich gemacht werden. Sein Bestreben ging darum zunchst darauf hin, in den Besitz aller Ksten des persischen Reiches am Mittelmeere zu kommen; hatte er smtliche Hafenstdte in Besitz, so war die persische Flotte heimatlos und konnte nicht mehr schaden. Kaum war Alexander 334 in Kleinasien eingedrungen, so stellte sich ihm ein persisches Heer am Flusse Granikus Dranikos) entgegen. Mit ungestmer Tapferkeit setzten die macedonischen Reiter durch den Flu; allen voran Alexander. Fast htte ihn hier der Tod ereilt, wenn nicht ein Getreuer den Arm abgehauen htte, der den Todesstreich führen sollte. Bald wandten sich die Perser zur Flucht. Durch diesen Sieg war Klein asien gewonnen. Leicht unter-warf er jetzt die dortigen Griechenstdte und zog dann ins Innere bis nach Grdium. Hier wurde ein heiliger Wagen aufbewahrt, an den die Deichsel mit kunstvollem Knoten befestigt war. Ein Orakel hatte gesagt, da dem die Herrschaft Asiens gehre, der den Knoten lse. Alexander durchhieb ihn mit dem Schwerte und galt so in den Augen der Einheimischen als der rechtmige Herrscher. Dann zog er nach Syrien. Hier trat ihm 333 bei Jssus (Jssos) der Perserknig Darius Kodomnnus selbst mit einem groen Heere entgegen. Seine Leute meinten, die Hufe ihrer Roffe wrden das macedonifche Kriegsvolk zerstampfen. Aber nach erbittertem Kampfe muten sich die Perser zur Flucht wenden. Unermeliche Beute fiel in die Hnde der Mctcedonier. Auch die Mutter und die Gemahlin des Darius wurden nebst einigen seiner Kinder gefangen. Alexander benahm sich gegen sie hochherzig wie ein echter König. Darius soll, als er davon hrte, gerufen haben: O ihr Götter, bewahret mir mein Reich, damit ich ihn belohnen kann; soll ich aber die Herrschast verlieren, so wte ich keinen wrdigern Nachfolger als Alexander!" Weiter ging nun der Marsch an der phnizischen Kste entlang. Die mchtige Jnselstadt Tyrus weigerte sich, ihm die Tore zu ffnen; die Einwohner fhlten sich hinter dem breiten Meeresarm ganz sicher.

10. Geschichte der Griechen und Römer - S. 89

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Der Krieg mit Philipp von Macedonien und die Befreiung Griechenlands. 89 Die Könige von gypten, die Ptolemer, hatten viele Besitzungen im Agischen Meere und an seinen Ksten. Sie waren tatsch-lich die Herren dort und verfgten auch der eine groe See-macht; die Herrscher von Syrien und von Macedonien dagegen geboten nur der Landheere. Ihnen war die bermacht des Nachbar-reiches lngst lstig, und sie strebten ihre Beseitigung an. Beide waren auch der aufstrebenden Kriegsmacht im Westen feindlich gesinnt; Philipp untersttzte ja, wie wir sahen, den Hannibal gegen sie. Nnn unterhielten die Rmer schon lngst lebhafte Handels-beziehungen mit dem Osten und pflegten besonders mit den gyptern regelt Verkehr. Zu dem Knigshause stand der Senat in freundschaftlichem Verhltnis. Als in den letzten Jahren des zweiten Puuischen Krieges der König starb und ein fnfjhriger Sohn fein Erbe wurde, da wollten Antiochus und Philipp die Gelegenheit benutzen, das ganze gypter-reich unter sich aufzuteilen. Ihre Truppen nahmen in kurzer Zeit zahlreiche ptolemische Gebiete in Besitz; ohne ein anderes Recht, wie sie selbst sagten, als wenn der groe Fisch den kleinen frit. Da war denn sicher vorauszusehen, da die beiden dem Handel der Rmer in jenen stlichen Gewssern bald jeden Weg versperren wrden. Deshalb griffen diese ein. Klugerweise wandten die Rmer sich nicht gegen beide zugleich, sondern erst gegen Philipp. Zum Angriff gegen ihn hatten sie auch noch einen andern Grund. Er beherrschte Griechenland. Dadurch war ihnen der Verkehr mit dem hochgebildeten Volke sehr erschwert, und diesen wollten sie mglichst frei haben. Als Philipp sich weigerte, die gyptisch en Besitzung en herauszugeben, erklrten ihm die Rmer im Jahre 200 den Krieg. Nach drei Jahren war der Macedonier besiegt und bat um Frieden. Er hatte groe Kriegskosten zu zahlen, mute auerdem aus den gyptischen Besitzungen weichen und die Griechen freigeben. Bei den Jsthmischen Spielen im Jahre 196 erklrte der rmische Feldherr, Flamininns, ein begeisterter Verehrer der griechischen Bildung, die bisher Unterdrckten fr frei. Da herrschte unendlicher Jubel. Von dem gewaltigen Freudenlrm betubt, sollen die Vgel aus der Luft gefallen fein, und der Befreier wurde wie ein Gott geehrt. Aber bald schlug die Stimmung der Griechen um. Viele von ihnen meinten, sie seien vom Regen in die Traufe gekommen und erhielten jetzt statt des stammverwandten Philipp das stammfremde Rmervolk zum Herrn. 2. Der Sieg der Antiochus von Syrien 190. Als sich die Rmer dann gegen Antiochus wandten, luden ihn viele Griechen
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