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1. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 76

1873 - Berlin : Weidmann
— 76 — er durch Kühnheit, Kraft und scharfe Beobachtung. Er nannte es den Bucephalus und ritt es später auf seinen Feldzügen. Der Vater aber rief, als er Alexanders Kühnheit und Ueberlegenheit sah: „O! mein Sohn, suche Dir ein anderes Königreich, Macedonien ist Dir zu klein!" Schon als Knabe, wenn er die häufigen Siegesnachrichten vom Vater vernahm, rief er klagend: „Mein Vater wird mir nichts zu thun übrig lassen!" Das Vorbild, welches er sich wählte, war Achilleus, wie ihn in seiner kurzen und glänzenden Heldeulaufbahu Homer geschildert hat, und von dessen Geschlecht er mütterlicher Seits abzustammen glaubte. In der Schlacht bei Chäronea hatte er, 18 jährig, den linken Flügel des macedonischen Heeres geführt, der dm Sieg entschied. Nach des Vaters Ermordung ergriff er, 20 jährig, die Regierung und schickte sich an, die große:: Pläne, die Philipp ihm hinterlassen, auszuführen. Aber zunächst mußte er die Herrschaft Macedouieus über die barbarischen Völker im Norden der großen griechischen Halbinsel feststellen und mochte deshalb einen kühnen und siegreichen Zug bis über die Donau. Indessen aber hatte sich das Gerücht in der Heimat verbreitet, Alexander sei todt, und die Städte Theben und Athen hatten es versucht, sich gegen die macedonische Vorherrschaft zu empören. Rasch wie der Blitz eilte Alexander herbei, eroberte Theben mit den Waffen in der Hand und zerstörte die Stadt, mit einziger Ausnahme des Hauses, welches einst der Dichter Pin dar bewohnt hatte; Athen, vor dessen alter Geistesherrlichkeit er Ehrfurcht hatte, ließ er unversehrt. Nun rüstete er mit aller Kraft sich zu einem Zuge nach Asien, um das große Perserreich zu zerstören. Dieses war seit dem Könige Artaxerxes Mnemon, 402—361, den wir aus dem Zuge des jüngeren Cyrns und der Zehntausend kennen, durch eine blutige Reihe von Revolutionen und Verbrechen, die im Palaste der Herrscher und im Schooße der Königsfamilie begangen worden, schwer erschüttert. Die Perser waren verweichlicht und lasterhaft; die unterworfenen Völker sehnten sich zum Theil nach Befreiung. Damals herrschte Darins Iii., Codomannns, besser als seine Vorfahren, aber vom Geschick ersehen, zu büßen was jene verschuldet. — Alexander ging

2. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 45

1873 - Berlin : Weidmann
— 45 — sich bald Gewaltthaten, töbteten z. B. einen vornehmen Mann, Cimon mit Namen, dessen Oheim Miltiades in Thracien eine königliche Colonie angelegt hatte. Da verschworen sich wider sie zwei Freunde, Harmodius und Aristogiton, die ohnehin noch persönlich von ihnen gekränkt waren, um sie bei dem großen Jahresfeste der Athener zu ermorden. Sie tödteten aber nur den Hipparch, der ihnen zuerst begegnete; Hippias rettete durch schnelle Geistesgegenwart sich und seine Herrschaft, ließ die Mörder grausam hinrichten, und herrschte noch vier Jahre, bis 510 v. Chr. Da vertrieben ihn die Spartaner, auf Befehl des Orakels von Delphi. Bald that es ihnen leid, daß sie es gethan, und sie suchten ihn, freilich ohne Erfolg, wieder zurückzuführen. Athen begann in der neuen Freiheit herrlich aufzublühen. Die Spartaner aber hegten schon gegen die Schwesterstadt einen heimlichen Neid in ihrer Seele. Hippias begab sich zum Großkönige Darius von Persien, der eben von seinem Scythenzuge heimgekehrt war: und hier knüpft sich die griechische Geschichte mit der, bis hierher bereits erzählten, Persergeschichte zusammen.

3. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 69

1873 - Berlin : Weidmann
— 69 — und tiefer nach Asien hinein, bis sie den Euphrat überschritten und sich in Mesopotamien plötzlich dem ungeheuren Heere des Großkönigs gegenüber sahen und nun entschlossen die Schlacht aufnahmen, bei Knnaxa 401. Auf ihrem Flügel siegten die Griechen vollständig über die feigen Perser-schaaren; als sie aber voll Siegesfreude in das Lager zurückkamen, fanden sie dasselbe geplündert, das Heer des Cyrus geschlagen und diesen selber todt. Er war nemlich, begleitet von seinen Edlen, ins Herz des feindlichen Heeres vorgedrungen, bis er seinen Bruder gewahr wurde. Da hatte er laut gerufen: „Ich sehe ihn!" und war voll Haß und Kampfbegier auf dessen Kriegswagen eingestürmt; von dem Gefolge desselben aber tödlich verwundet, war er vom Roß gesunken, seine Freunde hatten, über ihm kämpfend, sämmtlich den Tod gesunden, und sein asiatisches Heer war in die Flucht gesprengt. Nun waren die Griechen, 300 Meilen von ihrer Heimat entfernt, ohne Rath und Ziel. Die Perser täuschten sie durch Unterhandlungen, als wollten sie sie in die Heimath zurückführen, lockten sie aber noch weiter über den Tigris und tödteten verrathen)ch bei einer Unterredung ihre obersten Anführer. — Da trat beim Heere Tenophon auf, sagte den Soldaten, wenn sie ihm vertrauen und folgen wollten, so würde er sich getrauen, sie in die Heimath zurückzuftihren: und als ihn das Heer durch Zuruf zum Anführer erwählte, führte er die noch übrigen 10,000 Manu den Tigris aufwärts, über das Hochland von Armenien, trotz der verfolgenden Perser, der ihn hindernden feindlichen Gebirgsvölker, der wilden 2beße und -des einbrechenden Winters, bis an das schwarze Meer. Als das Heer zuerst von den Bergen das befreundete Element erblickte, jubelte es laut: Das Meer, das Meer! und obgleich den ausdauernden Helden aus ihrem Zuge von Trapeznnt bis nach Byzanz noch viel Schwierigkeiten entgegentraten, so hatten sie doch eine staunenswerthe That vollbracht und die Ueberlegenheit der Hellenen über die Barbaren abermals glänzend bewährt.

4. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 75

1873 - Berlin : Weidmann
fiinfft pprioifr. Von 336 bis 146 v. Chr. Von der Regierung Alexanders des Großen bis zur vollständigen Unterwerfung der Griechen unter die Römer. Das griechisch* macedonische Zeitalter. § 38. Alexanders des Großen Jugend. Alexander, Philipps Sohn, war geboren 356 v. Chr., in derselben Nacht, in welcher der Tempel der Diana in Ephesus, eins der Wunderwerke der Welt, niederbrannte. Irr dem Momente, wo sein Vater, der gerade die Stadt Potidäa belagerte, die Nachricht von der Geburt des Sohnes erhielt, ging ihm die Kunde eines Sieges zu, den sein Feldherr Parmenio gegen die Illyrier erfochten, und eines andern Sieges, den sein Gespann bei den Festspielen zu Olympia gewonnen. Man nahm dieses Alles als Vorzeichen eines großen und ausgezeichneten Lebens. Eine bessere Anwartschaft aber auf künftige Tüchtigkeit gab es, daß der Vater den größten Gelehrten und Denker der Zeit, den Aristoteles, zum Erzieher des jungen Alexanders berief, und bald ent- faltete der Heranwachsende Knabe wirklich wunderbare Gaben des Geistes und des Körpers. Ein edles Roß, das dem Vater einst zum Kaufe vorgeführt wurde, und das dieser, da Niemand es besteigen konnte, schon wegschicken wollte, bändigte

5. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 82

1873 - Berlin : Weidmann
— 82 — alte Freiheit zurückzugewinnen, wurden aber wiederum geschlagen, und diesmal endete Demosthenes, die Seele auch dieser Bewegung, flüchtig auf der Insel Kalauria, indem er am Altare, wo er Schutz gesucht, Gift nahm, welches er für den äußersten Fall in seinem Schreibgriffel verborgen hatte, 322. — Perdikkas fand ebenfalls bald seinen Tod, als er gegen den Ptolemäus Lagi zog, der sich zum selbstständigen Herrscher von Aegypten machen wollte. Die Nachfolger Alexanders, die sog. Diadochen, unter ihnen Anti--pater, Seleucus, Ptolemäus, Kassander, Auti-gonus, Lysimachus, kämpften nun unter sich in stets wechselnden Bündnissen; nach und nach räumten sie die gesummte hinterlassene Familie Alexanders durch Mord aus dem Wege, seine Mutter Olympias, seine Wittwe Roxane, seinen Halbbruder Arrhidäus, seinen Sohn Alexander. Nun nannten sich die Diadochen Könige, seit 306, und nachdem Antigonus und sein Sohn Demetrius, der Städtezerstörer, weil sie zu mächtig um sich griffen, von den Andern bei Jpsus 301 v. Chr. besiegt worden waren (der 81jährige Antigonus fiel in der Schlacht), kam eine im Ganzen nun dauernde Verkeilung der Herrschaft Alexanders des Großen zu Stande. Aus derselben entstanden folgende Königreiche: Makedonien, das nach längeren wechselnden Schicksalen doch der Familie des Antigonus, den Antigoniden, hinterblieb; Syrien und Babylon, dessen Grenzen bis nach Indien sich erstreckten, das größte der Diadochenreiche, unter den Nachkommen des Seleucus, den Seleucideu; Aegypten, das blühendste und gebildetste derselben, welches Palästina, die Inseln und die Südküste Kleinasiens mit umfaßte, unter den Nachkommen des Ptolemäus Lagi, den Lagiden; Pergamon, im nordwestlichen Kleinasien, unter den Attaliden. Griechenland selbst rang noch verschiedene Male rnn seine Freiheit von macedonischer Herrschaft, blieb aber unter sich uneinig und konnte sich zu keiner Größe und Ehre mehr erheben. Hier waren es der achäische und ätolische Bund neben dem immer tiefer sinkenden Sparta, die sich um die Leitung stritten. Wir werden sehen, wie diese Reiche und Bündnisse nacheinander allesammt der inzwischen heran-

6. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 124

1873 - Berlin : Weidmann
— 124 — am meisten hätte unterstützen sollen. Jetzt aber griff er im Bunde mit Antiochus dem Großen von Syrien den unmündigen König von Aegypten an. Dieser suchte Hilfe bei den Römern. Die Römer nahmen sich feiner an, zwangen den König Antiochus, sich ruhig zu verhalten und kehrten thre ganze Kraft gegen den, ihnen zunächst sich ausbreitenden, König Philipp. So kam es zum zweiten macedonischen Kriege 200—197, der Anfangs von den Römern mit wenig Erfolg geführt wurde, bis der Feldherr T. Quinctius Flamininns die Führung übernahm, die Phalanx der Ma-cedonier bei Kynoskephalae in Thessalien schlug 197 und Philipp zum Frieden zwang. Philipp mußte feine Eroberungen herausgeben und sich auf Macedonien beschränken. Dengriechen, die jener bisher beherrscht hatte, schenkte Flamininus die Freiheit nrieber und ernbtete,bafür bei den isthmifchen Spielen den vermessensten Dank derselben. In bett kleinasiatischen Küstenstädten uttb Inseln, namentlich in Rhobus, erwarben sich die Römer treue Bundesgenossen; babei hüteten sie sich noch, ihrem unmittelbaren Gebiete eine weitere Vergrößerung zuzulegen. — Um biefer Verbünbeten willen, welche die Eroberungslust des Königs Antiochus des Großen bedrohte, griffen die Römer balb roieber zu den Waffen. Zum Antiochus hatte sich auch Hannibal von Karthago aus begebet!, wo die Römer feine Auslieferung verlangt hatten. Antiochus aber folgte feinen klugen Rathschlägen nicht, sondern trug den Krieg nach Griechenland hinüber, woselbst sich der Staatenbund der Aetolier mit ihm verbündet hatte. Nuu begann der syrische Krieg 192—190. Nachdem die Römer zuerst den Antiochus in den Thermopylen geschlagen hatten, gingen sie, geführt von Lucius Cornelius Scipio, bei dem sein Bmder Pnblius, der Besieger Hannibals, der große Africanus, als Unterfeldherr war, nach Kleinasien hinüber. Hier ward Antiochus mit seinem unzählbaren Heere morgettlättdifcher Truppen bei Magnesia am Berge Sipylus geschlagen und zum Frieden genöthigt, so daß er alles Land westlich vom Tanrus abtreten und eine große Summe Kriegssteuer (15,000 Talente) zahlen, ferner feine Schiffe und Elephanten ausliefern mußte. Auch diesmal vermieden es die Römer,

7. Theil 1 - S. 194

1880 - Stuttgart : Heitz
194 Alte Geschichte. 3. Periode. Macedonier. wildesten und wüstesten Gegenden; bald hatte man die rauhesten Gebirge zu übersteigen, bald die brennendsten Sandwüsten zu durchwandern; denn Darms floh bis in 'die entferntesten Provinzen jenseit des kaspischeu Meeres. Einmal war Alexander mit seinem Heere in einer brennend-heißen Sandwüste und nahe daran, vor Hitze und Durst zu verschmachten. Da halten einige Soldaten eine Quelle gefunden und füllten ihre Schläuche. Als sie ihren König vor Durst schmachten sahen, brachte ihm einer der Soldaten in seinem Helme einen Trunk und sagte: „Trinke doch, König! Wir haben zwar das Wasser für unsere Kinder geschöpft; aber sollten die auch vor Durst sterben, so kann uns der Himmel andere schenken; du aber kannst uns nie wieder ersetzt werden." Alexander nahm den Helm; da er aber sah, wie alle Reiter um ihn herum die Köpfe hängen ließen und schmachtend nach dem Wasser sahen, gab er es zurück. „Nein," sagte er, „ich will nicht trinken; tränke ich allein, so würden diese hier nur noch mehr ihren Durst fühlen!" — Da riefen die Reiter allzumal: „Führe Ans getrost weiter, o König; wir sind nicht müde, wir achten den Durst nicht, so lcknge wir einen'solchen König haben!" — Nach langer Verfolgung erfuhren endlich die Macedonier, daß Darms sich in der allertraurigsten Lage befinde. Einer seiner Statthalter, Bessus, ein sehr böser Mensch, hatte sich seiner bemächtigt und führte ihn gefangen mit sich fort; denn er hatte die Absicht, sich zum Könige jener Gegenden auszuwerfen. Alexander war so sehr geeilt — denn er hatte, um schneller fortzukommen, das Fußvolk zurückgelassen —, daß er endlich die Hütten erreichte, wo Darms und Bessus die letzte Nacht gerastet hatten. Im Fluge ging es nun weiter. Als aber Bessus sah, daß er den König nicht vor den Verfolgern retten könnte, versetzte er ihm mehrere tödtliche Stiche, ließ ihn blutend auf seinem Wagen liegen und eilte zu Pferde schnell fort. Es war auch für ihn die höchste Zeit; schon sah er hinter sich die Staubwirbel der ihn verfolgenden Soldaten aufsteigen. Kaum war er fort, so sprengten schon einige von Alexanders Reitern herbei und fanden den Darms in seinem Blute liegen. Der arme Mann — sonst Herrscher eines ungeheuren Reiches und von tausend Dienern umgeben, die auf feine Winke lauschten — hatte jetzt nicht einen Diener bei sich, der ihm das Nöthigste reichte. Er empsand, wie alle Verwundete, einen brennenden Durst und bat um einige Tropfen Wassers. Ein macedonifcher Soldat brachte es ihm in seinem Helme und erquickte ihn. „ Freund!" sagte Darius, das betrachte

8. Theil 1 - S. 180

1880 - Stuttgart : Heitz
y 180 Alte Geschichte. 3. Periode. Macedonier. er nun davon Vortheil ziehen. Er hatte den Plan, ganz Griechenland unter seine Herrschaft zu beugen. Nachdem er mit ihnen Krieg angefangen hatte, bezwang er sie in einer Schlacht bei Chäronea in Böotien (338), und schon fürchteten die Griechen das Schlimmste, als er ihnen freundlich Frieden anbot und nichts weiter verlangte, als daß sie ihn zum Mitglieds des griechischen Staatenbundes annähmen, ihm auf einem Zuge gegen die Perser beiständen und ihn zum Oberfeldherrn machten. Der schlaue Mann nämlich wußte wohl, daß er als solcher über Griechenland gebieten könnte und daß ihm die Griechen williger gehorchen würden, als wenn er sich ihren König nannte. Aber ehe es noch zu diesem Kriegszuge kam, wurde der gefährliche Philipp ermordet (336). Die Griechen frohlockten, als sie es hörten; sie bedachten nicht, daß bald ein Größerer kommen würde. Philipp hinterließ einen Sohn, Alexander (336—323). Dieser hatte sich schon als kleiner Knabe ausgezeichnet und früh schon große Hoffnungen erregt. Er zeigte vielen Verstand, eine ungemeine Wißbegierde und einen unbegrenzten Ehrgeiz. Schon das hielten die Griechen für eine Vorbedeutung, daß in derselben Nacht, in welcher er geboren wurde, der herrliche Diaueutempel in Ephesus an der Küste Klein-Asiens abbrannte. Ein alberner Mensch nämlich, Herostrat, ärgerte sich, daß er durch nichts seinen Namen berühmt zu machen verstände. Er zündete darum das Meisterwerk an und hätte verdient, daß zur Strafe sein Name der Vergessenheit übergeben worden wäre. Aber er ist erhalten worden, und man nennt noch heutigen Tages jeden muthwilligen Zerstörer einen zweiten Herostrat. Philipp hatte über Alexanders Geburt eine rechte Herzensfreude gehabt und gleich daran gedacht, etwas Tüchtiges aus ihm zu machen. Nun lebte damals in Athen, als Schüler des Plato, ein ausgezeichneter Kopf, der gelehrteste und scharfsinnigste Mann seiner Zeit, Aristoteles. An den schrieb Philipp: „Es ist uns ein Sohn geboren worden. Wir danken den Göttern, die ihn uns zu der Zeit geschenkt haben, wo ein Aristoteles lebt. Wir hoffen, du werdest aus ihm einen Fürsten bilden, der seinem Vater und Makedonien Ehre mache." Aristoteles wurde auch wirklich der Lehrer und Erzieher des heranwachsenden Alexander, und früh schon entwickelten sich die herrlichen Talente des Knaben. Kein anderer Knabe that es ihm im Laufen, Springen und andern Künsten zuvor; die Gesänge des Homer las er mit Entzücken und wußte

9. Theil 1 - S. 102

1880 - Stuttgart : Heitz
Zweite ^Uerioöe. Don (£\tus bis Alexander, 555—555 vor (Lfyrijtus. 20. Stiftung des persischen Reiches. — Astyages. — Cyrus. — Kambyses. — Darius Hystaspis. Es ist früher erzählt worden, daß im Reiche Medien (südlich vom kaspischen Meere) ein König Astyages regierte. Dem träumte einst, daß seiner Tochter Mandane solche Fluchen entströmten, daß nicht nur Medien, sondern ganz Asien davon überschwemmt wurde. Er ließ die Magier (Traumausleger und Priester) holen, und die erklärten, der - Traum bedeute, Mandane würde einst einen Sohn bekommen, der über ganz Asien herrschen werde. Der König erschrak, und um es zu verhindern, beschloß er, sie an keinen Mächtigen zu verheiratheu. Er gab sie daher einem Edelmanne aus dem Ländchen Persis am persischen Meerbusen. Aber ein Jahr darauf hatte er wieder einen sonderbaren Traum: er sah aus seiner Tochter einen Weinstock herauswachsen, der größer und immer größer wurde und endlich ganz Asien überschattete. Die Magier wurden wieder gerufen und befragt; sie antworteten, der Traum bedeute dasselbe; sein Enkel werde ein mächtiger König und auch ihm gefährlich werden. „Das soll er wahrlich nicht!" rief Astyages, ließ geschwind seine Tochter zu sich holen, und als sie einen Sohn bekam, rief. er seinen treuen Minister Harpagos zu sich und sprach: „Nimm hier das Kind, welches Mandane geboren hat, todte und begrabe es, wie du willst." Harpagos schauderte, aber wagte nicht dem Könige zu widersprechen. Er antwortete: „Herr! ich habe dir immer gehorcht; auch jetzt ist dein Wille Gesetz sür mich." — Er nahm das Kind und trug es nach Hause. Hier erzählte er seiner Frau, was geschehen war.

10. Theil 1 - S. 199

1880 - Stuttgart : Heitz
Alexander der Große. 199 sich nicht beschädige, und zog ihm mit dem Rüssel einen Pfeil nach dem andern heraus. — In einer der darauf folgenden Schlachten wurde Alexanders treuer Bucephalus so sehr verwundet, daß er starb. Das gute Thier hatte nie einen andern Reiter auf seinem Rücken geduldet, als Alexander, und hatte ihn in allen Schlachten und Gefahren getragen. Obgleich es alt war, fo hatte es doch alle Züge mitgemacht, und Alexander konnte sich auf kein anderes Pferd so gut verlassen. Ging er daher zur Schlacht, so. ritt er so lange, als er die Vorbereitungen traf, auf andern Pferden, um das alte Thier nicht zu sehr zu ermüden; aber aufgezäumt stand es schon da und so wie die Trompete zur Schlacht rief, setzte er sich auf und nun konnte er ganz auf seine Ausdauer rechnen. Einmal war es in Gefangenschaft gerathen; Alexander war außer sich. Er ließ dem Feinde drohen, er würde Alle mit ihren Weibern und Kindern niederhauen, wenn sie ihm nicht gleich sein Pferd wiederbrächten. Sie brachten es. Alexander beschenkte die Leute reichlich. Als das Thier starb, war es dreißig Jahre. Alexander beweinte es, wie einen Freund; er ließ es feierlich begraben und baute hier ihm zu Ehren eine Stadt, die er Bucephalia nannte. Nun war er schon tief in Indien eingedrungen. Ueber den Indus und dessen Nebenflüsse bis zum Hyphasis war er schon längst gesetzt; jetzt hoffte er bald den Ganges zu erreichen, wollte auch über diesen gehen und dann? — Was er dann thun wollte, wußte er so eigentlich selbst noch nicht ganz gewiß. Er scheint den kühnen Platt gehabt zu haben, auf dem indischen Meere eine 'Flotte zu erbauen, dann um Afrika, welches matt sich damals nicht so groß dachte, wie es ist, herumzusegeln und durch die Säulen des Herkules nach Makedonien zurückzukehren. — Aber kaum ließ er von dem Uebergange über den Ganges etwas fallen, als das ganze Heer mißmuthig wurde und murrte. Denn sie hatten sich einreden lassen, das sei ein ganz ungeheurer Fluß; er sei wenigstens eine starke Stunde breit, 200 Fuß tief und jenseits desselben ständen schon ungeheuere Heere mit 6000 Elephanten und was der Mährcheu mehr waren. Alexander merkte den allgemeinen Widerwillen. Er schilderte ihnen die Gegenden dort aufs reizendste und stellte ihnen mit glänzenden Farben bett Ruhm dar, der dort ihrer harrte. Da-das noch nicht half, rief er: „Ich bin entschlossen, über den Ganges zu gehen, aber ich will Keinen zwingen, mir zu folgen. Geht nur nach Hause und erzählt dort, daß ihr enern König unter den Feinden allein gelassen habt. Geht!" — Er
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