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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 10

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
10 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 1648 1740). welche den Eintritt in jedes Amt von einem fr Katholiken nnmg-lichen Eid auf Anerkennung der kirchlichen Oberhoheit des Knigs und auf Ableugnung der Transsubstantiation abhngig machte. Gleichwohl steigerte sich die Gefpensterfnrcht vor dem Papismns" in den folgenden Jahren noch weiter. Zur Beruhigung des ganz ohne Grund aufgeregten Habens- Volkes besttigte Karl die vom Parlamente beschlossene Habeas-Corpus-S1679? akte. das Palladium der persnlichen Freiheit, welches jeden Englnder ausgenommen wurden in der Praxis die auer Gesetz geltenden Ka-Ausichlie- tholiken vor willkrlicher Verhaftung schtzte. Auch mit dieser Sicher-ungsb.ll. noch nicht zufrieden, arbeiteten Shaftesbnry und das Parlament auf die Ausschlieung des Herzogs von Dork. der bei der Kinderlosigkeit Karls Il die Krone erben mute, von der Thronfolge hin. Im Volke jedoch trat allmhlich ein Umschwung zu Gunsten des Knigs ein. Namentlich ge-wann er eine Sttze an einer rechtlich denkenden Partei des Adels, den Tories u. damals zuerst auftretenden Tories, die das Knigtum von Gottes Gnaden Whigs, v^teidigten, während die Whigs, zu denen viele Diffenters gehrten, an der Volkssouvernitt festhielten und darum die Parlamentsherrschaft begnstigten. Eine Anzahl adeliger Whigs, darunter Shaftesbnry, entwars Monmoutl,. den Plan, den Herzog von Monmonth, einen natrlichen Sohn Karls Ii., aus den Thron zu erheben oder die Republik wiederherzustellen. Die Eni-deckung der Verschwrung sicherte dem Herzog von 9)ork den Thron. Die Ausschlieungsbill war vom Oberhaus verworfen worden. Jakob ii. 8. 3-nkob Ii. Die glorreiche Resolution. Als Monmonth 1685 bis nack) der Thronbesteigung Jakobs Ii. von Holland aus einen Einfall 1688# in England wagte, wurde er besiegt und bte samt 330 Emprern sein trichtes Untersangen mit dem Tode. Anstatt aber auf die nun einmal gegen den Katholizismus herrschenden Vorurteile Rcksicht zu nehmen und nach und nach eine gerechtere Beurteilung und Behandlung seiner Glaubensbrder im Volke selbst Wurzel fassen und wirken zu lassen, beging er in feinem Herrscherbewutsein durch bereilung die grten Fehler, indem er der Testakte zum Trotz Katholiken als Offiziere und Beamte anstellte und durch Beibehaltung eines stehenden Heeres starkes Mitrauen erweckte, als ob er seine Katholisierungsplne ntigenfalls mit Sun3.' Gewalt durchsetzen wolle. Durch eine Jndulgenzerklrung, die weder in aiuu3' Schottland noch in England Zustimmung fand, hob er alle Strafgesetze gegen die Nonkonformisten, die Nichtanglikaner. auf und gebot den anglikanischen Bischsen die Verkndigung des Edikts in den Kirchen. Als sieben Widerspenstige vom Gerichte freigesprochen wurden, kam die Mistimmung des Volkes der das Verfahren des Knigs in allgemeinem Jubel zu dent-lichstem Ausdruck. Flchtige Hugenotten nhrten die Besorgnis der Nicht-Thronfolge- anglikaner vor einer Gegenreformation. Die Geburt eines mnnlichen 'ra0c' Thronerben vernichtete die Hoffnung der Protestanten ans protestantische

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 31

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Malerei. 31 Freilichtmaler und Umpreffioniften. Whrend die Maler des 16. bis 19. Jahrhunderts die oft grellen Farbengegenstze der freien Luft durch das gedmpfte Licht des Ateliers milderten und somit ihren Gemlden den eigentmlichen Galerie-ton", das sog. Helldunkel", verliehen, forderte eine groe Gruppe von Knstlern der zweiten Hlfte des 19. Jahrhunderts Wiedergabe der Farben, tote sie im vollen Tageslicht (en plein air) erscheinen. Diese Richtung heit Freilichtmalerei (Plei-nrismus). Verwandt damit ist der Impressionismus, dessen Begrnder Edouard Manet war (1853 - 1883). Die Bezeichnung kam in Paris im Jahre 1871 auf fr die Art die Gegenstnde im Bilde so getreu nach dem Eindrucke festzuhalten, Millet, Strickende Schferin. wie sie im Augenblicke der Beobachtung sich zeigen. So malt Claude Monet (geb. 1840) einen und denselben Gegenstand z. B. eine Kathedrale in den oerschiedensten Beleuchtungen blo um 'der Farbenwerte willen. Auf die Impressionisten wirkte die japanische Kunst ein. Das zeigt sich bei Hilaire-Germain-Edgar Degcts (geb. 1834). Die Sucht, seltsame Lichtwirkungen im Bilde wiederzugeben, verlockte gar manchen Anhnger dieser Richtung zur Darstellung auch des Unschnen, des Absonderlichsten und Anstigen. Roch weiter als die Impressionisten gehen die Pointillisten, die mit Farbetupfen ihre Bilder herstellen. In der Nhe gesehen, erscheinen diese Gemlde als tolle Klexerei, sie wirken nur aus der Ferne. Am bekanntesten ist Francisque Jean Raffaslli, ein Pariser, (geb. 1845) geworden. Im Gegensatz zum Naturalismus hauchten auch die Franzosen Eugene (Earriere (1849-1906), Jean Charles Cazin (1841 - 1901), Pierre Puvis de Chavannes

3. Geschichte des Mittelalters - S. 189

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
staatliche und kulturelle Zustande. Gegen die Ausländerei wandten sich mit scharfen Worten der Schlesier-Friedrich von Logan (f 1655) in seinen „Sinngedichten" und der Elsässer Johann Michael Mvscherosch (f 1669) in seinem Werke „Wunderliche und wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittewald". Ein lebensvolles, anschauliches Bild des dreißigjährigen Krieges gab Christoph von Grimmelshausen in seinem Roman: „Simplicifsimns". ci) Wissenschaft. Hatte schon die Entdeckung Amerikas und diefd^“lng Auffindung des Seeweges nach Ostindien die Naturforschung außerordentlich gefördert, so wurde eine völlige Umgestaltung der bisherigen Weltanschauung dnrch deu Frauenburger Domherrn Köpernikns begründet, der^"^ nachwies, daß die Sonne im Mittelpunkt des Weltsystems stehe. Johann es Kepler Kepler, der lange Zeit mit Tycho Brahe am Hofe Rndolfs Ii. lebte, fand + 1630' die Gesetze der Bewegungen der Planeten, während Galileo Galilei in®^1 Pisa die Gesetze der Pendelbewegung und des freien Falles feststellte. Das Ausblühen der Naturwissenschaften zerstörte eine Reihe von Philosophie. Irrtümern und Vorurteilen und lenkte das philosophische Denken von dem Übersinnlichen auf die Welt der Wirklichkeit. Im Gegensatz zur Scholastik verlangte daher der Philosoph Baco von Vernlam, daß alle Theorien^uiam und Vorurteile beseitigt würden und die Erfahrung als einzige Quelle 1 1626. aller Wissenschaften angesehen werde. Die Methode der Wissenschaft könne nur die Induktion sein. Die Begeisterung für die Natur führte Giordano Bruno fo weit, daß er die Natur als ein lebendiges Wesen ansah, in dem die Vernunft schaffend wirkte. Der Begründer der neueren t ieoo. Philosophie ist Reite Descartes (Cartesius), der von dem Gedanken aus* 1596-1650 ging, daß wir an allem zweifeln müssen, woran sich irgend zweifeln läßt, da unsere Sinne uns oft täuschen. Aber daraus, daß wir zweifeln, folgt das Dasein eines Zweifelnden. Die Grundlage alles Philosophierens ist also der Satz: „cogito, ergo sum.“ Aus diesem Satze folgerte er weiter das Dasein Gottes. Gott als die unendliche Substanz hat seinen Grund in sich, die von ihm geschassenen Substanzen sind Geist (Denken) und Materie (Ausdehnung). Baruch Spinoza knüpfte an Cartesius an. Spinoza Nach ihm gibt es nur eine Substanz, die Gott genannt wird, Denken und Ausdehnung sind die „Attribute", unter denen die eine Substanz uns erscheint. So stellte Cartesius im Gegensatz zu der gläubigen Philosophie des Mittelalters gänzlich voraussetzungslos ein neues philosophisches Prinzip auf und fnchte hieraus die Hauptsätze eines Systems abzuleiten. Die neueren Philosophen knüpften an den von ihm ausgestellten Dualismus von Sein und Denken an und suchten nach einer inneren Vermittlung. § 127. Die Baukunst, Bilderei und rtlnlerei. In den mächtig Die emporgeblühten Stadtstaaten Italiens, die ihre Freiheit dem Kaisermencuf,‘nnce-und den Fürsten gegenüber tapfer verteidigt hatten, war ein stolzes Bürgergeschlecht herangewachsen, das Reichtum und Prunk, aber auch Kirnst und Wissenschaft liebte. Hier machte sich zuerst das Streben nach eigener

4. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Überblick über die bildenden Künste im Itmelaifer. 1. Die tiltchrittliche Kunst, insbesondere die Baukunst. § 1. Die Katakomben. Zu der Zeit, als das gewaltige Cäsarenreich politisch und militärisch unter dem Ansturm der Germanen zusammenbrach, war auch die Kunst in Verfall geraten. Die größte Anregung empfängt bei allen Völkern die Kunst von der Religion. Der Götterglaube, der auch den Griechen und Römern so außerordentlich viel Stoff und Anregung zu künstlerischer Tätigkeit gegeben hatte, war verschwunden, an die Stelle der Götter waren die Cäsaren getreten, Menschen, die mit all ihrer Menschlichkeit ihren Zeitgenossen bekannt waren. Nur bei einem kleinen Teile der Bevölkerung des römischen Weltreichs, der christlichen, fand sich ein tiefer, inniger Glaube an Gott. Aber diese Bevölkerung war arm und wurde ihres Glaubens wegen verfolgt. Der Glaube wies diese Menschen auf das Jenseits hin und forderte von ihnen Entsagung. Es dauerte geraume Zeit, bis es gelang, diesen neuen Geist auch in künstlerische Formen zu bringen. Die ältesten Versuche zeigen sich in den Katakomben, den unterirdischen Grabstätten, in denen die Christen in den ersten Jahrhunderten ihren Gottesdienst feierten. Die Katakomben sind schmale Gänge, die nach Art von Bergwerksstollen und Gängen oft mehrere Stockwerke tief in den Felsen getrieben wurden; sie waren durch Treppen miteinander verbunden und erhielten Luft und Licht durch enge Kamine, die zur Oberfläche führten. In den Gängen wurden zu beiden Seiten schmale, längliche Öffnungen oder Nischen ausgehauen zur Aufnahme der Leichname. Nach der Beisetzung wurden diese Öffnungen durch eine Steinplatte, die in der Regel den Namen des Verstorbenen trug, geschlossen. An einigen Stellen erweiterten sich die Gänge zu kleinen Kammern oder Kapellen, in denen besonders ausgezeichnete Persönlichkeiten wie Märtyrer, Päpste und Bischöfe beigesetzt wurden. Hier fand in der Regel über dem Grabe eines Märtyrers der Gottesdienst statt. Die bedeutendsten römischen sind die Calixtkatakomben mit der Papstkrypta, in der mehrere Päpste aus dem dritten Jahrhundert bestattet sind, und die Krypta der hl. Cäcilia. Die Wände der Gänge und besonders der Kapellen wurden oft mit einfachen Gemälden ausgeschmückt, die Vorgänge aus dem Alten und Neuen Testament, namentlich aus dem Leben Jesu, mit Anlehnung an antik-heidnische Vorbilder darstellten. So zeigt ein Deckengemälde in der Katakombe der Domitilla Christus als Orpheus mit der Leier, dem die wilden Tiere aufmerksam lauschen; in den umgebenden Randbildern ist Christus, der einen Toten (eine Mumie) erweckt, Moses, der Wasser aus dem Felsen schlägt, gegenübergestellt, ebenso Daniel in der Löwengrube dem Hirtenknaben David. Sehr oft findet sich Christus dargestellt als der gute Hirt, der das verlorene Schaf wiedergefunden hat. In ähnlicher Weise schmückte man die Steinsärge (Sarkophage) mit Reliefbildern aus dem Alten oder Neuen Testament, die sich in der Behandlung an die spätrömische Zeit anschließen, oder auch mit einfachen Tier- und Pflanzenformen, denen das Christentum eine symbolische Bedeutung unterlegte (Fisch, Taube, Phönix, Palme). Sehr beliebt waren die verschlungenen griechischen Buchstaben X P (-p )|< = Christus) oder auch A und X2, der Anfang und das Ende. Weltgeschichte für die Oberstufe d. ©tubienanft. u. fi'tv Oberlyzeen. 2. Bd. J3

5. Geschichte des Mittelalters - S. 19

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Baukunst der Renaissance. Die Frührenaissance. 19 und pflegten die Mediceer, unterstützt vom Adel und von der Kaufmannschaft, mit offener Hand das geistige Leben, dorthin flüchtete ein großer Teil der byzantinischen Gelehrten nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken. Mit der Liebe zu dem klassischen Altertum verband Petrarca die Freude an der Natur, an den Schönheiten der Welt, die schon vor ihm von den Minnesängern in begeisterten Tönen besungen war. Mit hinreißender Beredsamkeit hatte in Italien der hl. Franziskus von Asm das Evangelium der Milde und Liebe gepredigt und auf die wunderbaren Schönheiten der Natur hingewiesen. Alle diejenigen, die das spekulative Denken der Scholastik nicht mehr befriedigte, versenkten sich nun in die Herrlichkeiten der Natur. Aus der Vereinigung dieser verschiedenen Strömungen, die in dem Endzweck, Schaffung eines neuen Menschheits- und Lebensideals zusammenliefen, ging eine ganz neue Kunstrichtung hervor, die Renaissance genannt wird. § 13. Die Baukunst der Rennifiance. Der Gegenstand der Kunst blieb zunächst im allgemeinen derselbe wie bisher, kirchliche Bauten und religiöse Darstellungen. Man wählte jedoch die religiösen Stoffe nicht mehr bloß ihres Inhalts wegen, sondern bemühte sich, wahrhaft Bedeutendes in antiker Schönheit und realistischer Naturtreue darzustellen; der religiöse Inhalt wurde nebensächlicher, die künstlerische Darstellung Hauptsache. Der Künstler behandelte den Stoff nach seiner individuellen, künstlerischen Auffassung, so wurde die Kunst subjektiv; die Kunstgeschichte erweitert sich zur Künstlergeschichte. Neben den kirchlichen Bauten traten mehr als früher weltliche, die das Ansehen und den Ruhm des Besitzers verkündeten, in den Vordergrund. Hier knüpfte die Renaissance an die bisherige Bauweise der Burgen und der Bürgerhäuser an. Die Rathäuser der Städte trugen ebenso wie die Patrizierhäuser burgähnlichen Charakter; oft genug mußten sie bei Parteikämpfen in der Bürgerschaft zum Schutz und zur Verteidigung dienen. § 14. a) Die Friihrenoiffance. Die Geburtsstätte der Renaissance ist nicht eine Stadt mit den Trümmern der antiken Welt, sondern Florenz, die Stadt der Mediceer. Die Frührenaissance verwendete neben mittelalterlichen schon antike Formen. Das Wiederaufleben der antiken Idee führte dazu, die Vorbilder der antiken Kunst, die freilich nur als Trümmer vorhanden waren, zunächst dekorativ in (Einzelheiten zur Anwendung zu bringen; ganz besonders die Säule und die Kuppel. Bahnbrechend wurde die gewaltige Domkuppel Brunelleschis zu Florenz, nach dem Muster des Pantheon zu Rom (1434 vollendet — die Lanterne 14* Der Dom in Florenz.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 21

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Hochrenaissance. 21 In Venedig hielt man beim Palastbau an den Arkaden (Loggien) fest, daher konnte der florentimsche Rustikastil keinen Eingang finden. Der Einfluß der Antike zeigt sich besonders in den Dekorationsformen und Säulen. Der schönste Palast aus dieser Zeit ist der Palazzo Vendramin Calugi (gegen 1509 vollendet). b) Die ßochrenniiicince (Cinquecento). Eingehendere Beschäftigung mit den Überresten der römischen Kunst, sowie das Studium Vitruvs, der 1511 neu herausgegeben wurde, führten zu dem Streben, durch gewaltige Größe zu wirken, die Massen gesetzmäßig zu gliedern, die Flächen einzuteilen und alle Einzelheiten zu einem klaren Gesamtbilde zu fassen. An die Stelle überreicher Dekoration tritt größere Einfachheit, aber während die Frührenaissance mit Vorliebe flache Formen, einfache, dünne Zierformen anwendet, liebt die Hochrenaissance kräftig ausgearbeitete, weit vorspringende Ornamente. Der Begründer der Hochrenaissance ist Donato Brarnante ausitrbino, der 1499 nach Rom kam und dort 1514 starb. Seit 1500 etwa wurde Rom der Mittelpunkt der künstlerischen Bestrebungen. Dertatkräftige,kunstsinnige Papst Julius Ii. (1504-13) berief die hervorragendsten Künstler Italiens nach Rom und gab ihnen Aufgaben, die die höchsten Anforderungen an ihre Kunst stellten. So wurden Hier Werke von unvergleichlicher Schönheit und Vollendung geschaffen. Das gewaltigste Bauwerk dieser Zeit ist die Peters Kirche in Rom, deren Bau 1506 von Bramante begonnen wurde. Seine Absicht war, einen Zentralbau in Gestalt eines griechischen Kreuzes mit einer gewaltigen Kuppel aufzuführen. Nach seinem Tode erfuhr der Plan mannigfache Änderungen; Raffael Santi, der den Bau bis 1520 fortsetzte, plante ein lateinisches Kreuz an Stelle des griechischen, aber Michelangelo, der seit 1546 den Bau leitete, griff auf den Grundgedanken des ursprünglichen Plans zurück und baute die großartige Kuppel, die freilich erst L. Ghiberti, Bronzetür am Baptisterium in Florenz.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 31

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Malerei der Hochrenaissance in Italien. 31 im Kloster S. Maria della Grazie das berühmte Abendmahl (in Öl) Christus, der allein für sich in der Mitte sitzt, hat eben das Wort gesprochen: „Einer unter euch wird mich verraten" und dadurch bei den Aposteln, die zu Gruppen von je dreien zusammengestellt sind, die verschiedensten Empfindungen hervorgerufen, wie aus dem Gesichtsausdruck, der Haltung und den Gebärden hervorgeht (S. 28). Eine „Madonna in der Felsgrotte" (in der Londoner National-Galerie) zeigt Maria mit dem göttlichen Kind, einem Engel und dem kleinen Johannes in einer halbdunklen Felsengrotte. Während seines Aufenthaltes in Florenz entstand das berühmte Gemälde der Monalisa, der Gemahlin seines Freundes Francesco del Giocondo (daher „la Gioconda"), das voll Ruhe und doch voll innerer Beseligung ein Muster der Porträtkunst für alle Zeiten geworden ist (aus dem Louvre in Paris gestohlen 1910). Zahlreiche Skizzen, sowie durchgeführte Entwürfe und Studien zeigen seine erstaunliche Beweglichkeit des Geistes und die Fülle seiner Gedanken. Ihm schlossen sich viele Schüler an (lombardische Schu-I e). Charakteristisch für die lombardische Schule ist die vortreffliche Behandlung des Lichtes und der Farbe. Die größte Meisterschaft in der Behandlung des Lichtes zeigt Antonio Ahegri aus (Torreggio (1494 — 1534). In den Kuppelfresken des Domes in Parma stellte er mit glühender Phantasie leidenschaftlich bewegt Christus und die Apostel, in den Kuppelfresken von S. Giovanni Evangelista die Himmelfahrt der Maria dar. Am bekanntesten ist seine Heilige Nacht (Dresden) (S. 29), wo die ganze Fülle des Lichtes von dem leuchtenden Körper des göttlichen Kindes ausgeht; ein anderes Gemälde (in Parma), Maria mit dem h. Hieronymus und der hl. Magdalena unter einem Zeltdach, wird wegen des Lichtglanzes im Gegensatz zu diesem Gemälde der „Tag" genannt. Neben religiösen Stoffen malte Correggio gern mythologische, die ihm Gelegenheit gaben, seine Meisterschaft in der Behandlung des Lichtes und des schönen Körpers in höchster Vollendung zu zeigen (Leda, Danae, Io, Jupiter und Antiope). Während bei Leonardo und auch bei Correggio die Freude an der Farbe, am Madonna bei Eranduca, Raffael, Florenz, Pal. Pitti.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 77

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der hohenstaufischen Kaiser. 77 derte er im Schoße her Kirche alle Kräfte, die zur Entwicklung des religiösen und sittlichen Lebens beitrugen. Eine großartige Wirksamkeit entfalteten in dieser Zeit der heilige Franziskus von Assissi und der£rnmft> heilige Dominikus, die Stifter des Franziskaner- und Dominikaner- Domini-ordens. Beide verlangten, daß nicht nur das einzelne Ordensmitglied auf jedes Eigentumsrecht verzichtete, sondern auch jede Ordensniederlasfung (mit Ausnahme der Wohnung und der Ausstattung des Gotteshauses). Die Mitglieder sollten wie Fremdlinge und Wanderer von dem Volk, dem sie durch Predigt, Seelsorge und Unterricht bienten, unterhalten werden (Bettelorden). Während der heilige Franziskus von Assissi, der begeisterte Dichter und Künstler, das Evangelium der Milde und Liebe mit so hinreißender Beredsamkeit verkündete, daß selbst die unvernünftigen Tiere, wie die Legende erzählt, feiner Stimme willig gehorchten, suchte der verstandesklare heilige Dominikus durch unermüdliche Predigten und durch Seelsorge zu wirken (Predigerorden). Die Predigt verlangte ein andauerndes, tüchtiges Studium, so sind aus dem Dominikanerorden zahlreiche hervorragend Gelehrte hervorgegangen (Thomas von Aquiit, Albertus Magnus). Beibe Orbeu stanben dem Volksleben iinb der Volksseele viel näher als die vielfach reich und üppig gewordenen Benediktiner und Zisterzienser und wurden daher bald die beiden festesten Säulen für den Bau der Kirche. Die Dominikaner bekämpften namentlich die damals austretenden Irrlehren der Waldenser und Albigenser. Die Waldenser sind von dem Kaufmann Peter de Vaux (Waldus) ^awenser in Lyon gestiftet worden. Dieser verteilte sein Hab und Gut unter die Armen und zog predigend umher. Von Frankreich aus verbreiteten sich die Walbenser, die sehr strenge und einfach lebten, nach Italien, Deutsch-lanb („Die Winseler") und Böhmen. Die Lehre der Albigenser, die sich fer selbst Katharer („Ketzer") nannten, geht auf den gnostischen Dualismus zurück, Gott ist der Schöpfer der unsichtbaren, Lucifer der Schöpfer der sichtbaren bösen Welt. Die Menschen müssen sich möglichst der bösen Materie enthalten. Die Kirche mit ihrem Gottesdienst, den Sakramenten usw. ist ebenso wie die weltliche Obrigkeit eine Einrichtung des bösen Prinzips, daher braucht man diesen Einrichtungen nicht zu gehorchen. Der Papst ist der Antichrist. Da die Lehren der Albigenser ebensowohl den Bestand der Kirche als des Staates bedrohten, so wurden gegen sie auch weltliche Strafen (Gefängnis, Verbannung, Tod) angewandt. Es wurden Richter eingesetzt, die von Amts wegen diese Lehren untersuchten und die Anhänger zur Verantwortung zogen (Inquisitoren). Leiter dieser Jnquisitionsgerichte waren Inquisition, meist die Bischöfe. Innocenz Iii. richtete daneben eine päpstliche Inquisition ein, die in seinem Namen die Ketzergerichte abhielt. Ihre Aufgabe war, zu untersuchen, ob einer ein Ketzer sei, ihm die Irrtümer nachzuweisen und auf ihn einzuwirken, daß er die Irrlehren aufgäbe, andern-

9. Geschichte des Altertums - S. 125

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Kultur des Hellenismus. 125 (nach Plutarch; bei anderen Schriftstellern Deinokrates, Cheirokrates und anders genannt), der, noch zu Lebzeiten Alexanders, allen Ernstes den Plan entwarf, von dem Athosgebirge ein Standbild Alexanders zu schaffen, der in einer Hand eine mittelgroße Stadt tragen sollte. Dieser Künstler führte auch den 60 m hohen, viele Millionen kostenden Bau auf, der dem Hephästion als Scheiterhaufen diente. — Auf der Insel Pharns vor der Hafeneinfahrt von Alexandria wurde der 150 m hohe Riesenleuchtturm erbaut, der. ebenfalls ein Wunder der alten Welt, allen Leuchttürmen den Namen gab. § 111. Die Plastik. Eine Zeitlang hielt sich die Plastik noch auf der Höhe der hellenischen Blütezeit, hernach aber strebte die Kunst nach größter Realistik und liebte die Behandlung starker Affekte. Der alte Grundzug griechischer Plastik, das ruhige, schlichte Maßhalten ging verloren. Doch darf man wahrlich die Erzeugnisse hellenistischer Kunst nicht gering achten; vielmehr notigen uns diese Werke in der überwiegenden Mehrheit die höchste Bewunderung ab. An der Grenze zwischen klassischer und hellenistischer Zeit steht Lysipp Lysipp. (ca. 350—300), der, ausschließlich Erzgießer, zu den größten Meistern der Kunst zu zählen ist. Von ihm ist, soviel wir wissen, keines seiner Werke im Original, sondern nur in Marmorkopien auf uns gekommen. Zu seinen besten Werken gehört der „Apoxyomenos", der „Schaber", ein Jüngling, der mit einem Schabeisen sich den Staub der Palästra abreibt. Außerdem stammen unter anderem von ihm Alexanderbilder, der Agias von Delphi, der ausruhende Herakles. Zusammenhang mit Lysippischer Kunst haben der Ares Ludovisi, der ausruhende Hermes und der Sandalenbinder. In der folgenden Zeit treten die rhvdische und die Pergame-Rhvdische u. nische Schule in der Kunst besonders hervor. In der Plastik machte sich eine ähnliche Neigung zur Großartigkeit der Auffassung und zur Kühnheit ®*ule-der Durchführung geltend wie in der Architektur. Der rhodifchen Schule entstammte der Farnesische Stier und die bekannte Laokoongruppe, die 1506 in Rom wiedergefunden ist. Die pergamenifche Schule brachte unter anderem hervor „den verwundeten Gallier", „den sterbenden Gallier", „den Gallier und sein Weib". Statue«, die dem ruhmreichen Kriege des Attalus I. am Ende des 3. Jahrhunderts gegen die Kelten (Galater) ihre Idee verdanken. Der König Eumenes Ii., der in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts lebte, baute in Pergamon den großartigen Zeusaltar mit dem Gigantenfries. Die Reste des 1878 ausgegrabenen Altares befinden sich im Per-garnon-Museurn in Berlin. Griechenland selbst war keineswegs in dieser Zeit ganz unfruchtbar Dieplastische an Kunstwerken. Im 3. Jahrhundert entstand hier die berühmte Aphro- Griechen" bite, die nach dem Fundort, der Insel Melos, jetzt Venus von Milo genannt Ianb ,clbrt-

10. Geschichte des Altertums - S. 171

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Römische Staatsverwaltung. Religiöses und literarisches Leben. 171 diris). So hatten eine ungünstige Bedeutung das Hinfallen von Gegenständen in Tempeln, störende, ungehörige Geräusche, Straucheln des Auspi-kanten, Versprechen in der Formel, das Zusammensinken eines epileptischen Kranken in den Komitien. Auspizien konnten vorn Privatmann wie vom Beamten angestellt werden. Unbedingt erforderlich waren Auspizien. wenn ein Beamter einen anderen erwählte (creare), gewöhnlich fielen diese Auspizien mit den für die Eröffnung der Volksversammlung nötigen Auspizien zusammen. Ferner waren Auspizien erforderlich bei Berufuug der Komitien, beim Amtsantritt eines Beamten von ihm selbst und für jeden Feldzng am Morgen des Auszuges. Eiu Fehler in den Auspizien war ein vitium. Der so gewählte Beamte war vitio creatus. Eine alte Priesterschast war die Sodalität der Fetialen, die diefetiaies. Wissenschaft vom internationalen Recht vertraten und im völkerrechtlichen Verkehr, fo bei Waffenstillständen, Bündnissen, Kriegserklärungen die religiösen Akte zu vollziehen hatten. Die Salier („Springer" oder „Tänzer"), Sam. ebenfalls eine eilte Priesterschaft, hielten Umzug mit dtm Schilden des Mars, vou denen der erste der Sage nach vom Himmel gefallen war und ein Palladinm bildete, und deren elf andere Numa fo täuschend hatte anfertigen laffen, daß keiner aus den -zwölf Schilden mehr den richtigen herausfinden konnte. Die Salier sangen bei ihren mit Tanz verbundenen Umzügeu ein altes Lied, das uns noch erhalten ist und wegen der altertümlichen Form eine sprachgeschichtlich außerordentlich wichtige Quelle bildet. Die Priesterschaft der Luperci trat am Lnpercalienfest, einem ländlichen Luperci. Hirtenfest im Februar, in Tätigkeit. Die fratres Arvales, Flurbrüder (arvum = Flux), waren ursprünglich znr Feier des Flurumgangs im Mai eingesetzt und feierten später ein Fest zur Fürbitte um gutes Gedeihen der Feldfrüchte. Das von ihnen gesungene Festlied ist eine ebenso wichtige sprachgeschichtliche Quelle wie das Lied der Salier. § 152. Die römische Religionsgeiehichte und die Gottheiten. Die römische Göttersystem und Einrichtungen des Kultus der alten einheimischen Götter (di indigetes) werden auf König Numa Pompilius zurückgeführt. Die römische Religion, die eine Natnrreligion war. hat keine eigentliche Mythologie mit Sagen von Göttergenealogien, Götterehen und Heroenwelt, da die Götter als Staatsgötter erst seit der Gründung des Staates sich überhaupt betätigen. Ein großer Einfluß auf die Weiterbildung der römischen Religion wird den Tarquiniern zugeschrieben, die den Tempel des kapitolinischen Jupiter erbauten, eine Reihe von fremden Göttern aufnahmen und die Sibylliuischeu Bücher erwarben. Die Aufnahme fremder Götter erfolgte durch die Berührung mit den Griechen, und die Sibyllinischen Bücher vertraten das griechische Element in der römischen Religion. Die Hellenisiernng des römischen Reiches, die nach dem zweiten punischen Kriege einsetzte, betraf nicht in letzter Linie auch das religiöse
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