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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 10

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
10 Zeitalter des krassen Absolutismus (von 1648 1740). welche den Eintritt in jedes Amt von einem fr Katholiken nnmg-lichen Eid auf Anerkennung der kirchlichen Oberhoheit des Knigs und auf Ableugnung der Transsubstantiation abhngig machte. Gleichwohl steigerte sich die Gefpensterfnrcht vor dem Papismns" in den folgenden Jahren noch weiter. Zur Beruhigung des ganz ohne Grund aufgeregten Habens- Volkes besttigte Karl die vom Parlamente beschlossene Habeas-Corpus-S1679? akte. das Palladium der persnlichen Freiheit, welches jeden Englnder ausgenommen wurden in der Praxis die auer Gesetz geltenden Ka-Ausichlie- tholiken vor willkrlicher Verhaftung schtzte. Auch mit dieser Sicher-ungsb.ll. noch nicht zufrieden, arbeiteten Shaftesbnry und das Parlament auf die Ausschlieung des Herzogs von Dork. der bei der Kinderlosigkeit Karls Il die Krone erben mute, von der Thronfolge hin. Im Volke jedoch trat allmhlich ein Umschwung zu Gunsten des Knigs ein. Namentlich ge-wann er eine Sttze an einer rechtlich denkenden Partei des Adels, den Tories u. damals zuerst auftretenden Tories, die das Knigtum von Gottes Gnaden Whigs, v^teidigten, während die Whigs, zu denen viele Diffenters gehrten, an der Volkssouvernitt festhielten und darum die Parlamentsherrschaft begnstigten. Eine Anzahl adeliger Whigs, darunter Shaftesbnry, entwars Monmoutl,. den Plan, den Herzog von Monmonth, einen natrlichen Sohn Karls Ii., aus den Thron zu erheben oder die Republik wiederherzustellen. Die Eni-deckung der Verschwrung sicherte dem Herzog von 9)ork den Thron. Die Ausschlieungsbill war vom Oberhaus verworfen worden. Jakob ii. 8. 3-nkob Ii. Die glorreiche Resolution. Als Monmonth 1685 bis nack) der Thronbesteigung Jakobs Ii. von Holland aus einen Einfall 1688# in England wagte, wurde er besiegt und bte samt 330 Emprern sein trichtes Untersangen mit dem Tode. Anstatt aber auf die nun einmal gegen den Katholizismus herrschenden Vorurteile Rcksicht zu nehmen und nach und nach eine gerechtere Beurteilung und Behandlung seiner Glaubensbrder im Volke selbst Wurzel fassen und wirken zu lassen, beging er in feinem Herrscherbewutsein durch bereilung die grten Fehler, indem er der Testakte zum Trotz Katholiken als Offiziere und Beamte anstellte und durch Beibehaltung eines stehenden Heeres starkes Mitrauen erweckte, als ob er seine Katholisierungsplne ntigenfalls mit Sun3.' Gewalt durchsetzen wolle. Durch eine Jndulgenzerklrung, die weder in aiuu3' Schottland noch in England Zustimmung fand, hob er alle Strafgesetze gegen die Nonkonformisten, die Nichtanglikaner. auf und gebot den anglikanischen Bischsen die Verkndigung des Edikts in den Kirchen. Als sieben Widerspenstige vom Gerichte freigesprochen wurden, kam die Mistimmung des Volkes der das Verfahren des Knigs in allgemeinem Jubel zu dent-lichstem Ausdruck. Flchtige Hugenotten nhrten die Besorgnis der Nicht-Thronfolge- anglikaner vor einer Gegenreformation. Die Geburt eines mnnlichen 'ra0c' Thronerben vernichtete die Hoffnung der Protestanten ans protestantische

2. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Überblick über die bildenden Künste im Itmelaifer. 1. Die tiltchrittliche Kunst, insbesondere die Baukunst. § 1. Die Katakomben. Zu der Zeit, als das gewaltige Cäsarenreich politisch und militärisch unter dem Ansturm der Germanen zusammenbrach, war auch die Kunst in Verfall geraten. Die größte Anregung empfängt bei allen Völkern die Kunst von der Religion. Der Götterglaube, der auch den Griechen und Römern so außerordentlich viel Stoff und Anregung zu künstlerischer Tätigkeit gegeben hatte, war verschwunden, an die Stelle der Götter waren die Cäsaren getreten, Menschen, die mit all ihrer Menschlichkeit ihren Zeitgenossen bekannt waren. Nur bei einem kleinen Teile der Bevölkerung des römischen Weltreichs, der christlichen, fand sich ein tiefer, inniger Glaube an Gott. Aber diese Bevölkerung war arm und wurde ihres Glaubens wegen verfolgt. Der Glaube wies diese Menschen auf das Jenseits hin und forderte von ihnen Entsagung. Es dauerte geraume Zeit, bis es gelang, diesen neuen Geist auch in künstlerische Formen zu bringen. Die ältesten Versuche zeigen sich in den Katakomben, den unterirdischen Grabstätten, in denen die Christen in den ersten Jahrhunderten ihren Gottesdienst feierten. Die Katakomben sind schmale Gänge, die nach Art von Bergwerksstollen und Gängen oft mehrere Stockwerke tief in den Felsen getrieben wurden; sie waren durch Treppen miteinander verbunden und erhielten Luft und Licht durch enge Kamine, die zur Oberfläche führten. In den Gängen wurden zu beiden Seiten schmale, längliche Öffnungen oder Nischen ausgehauen zur Aufnahme der Leichname. Nach der Beisetzung wurden diese Öffnungen durch eine Steinplatte, die in der Regel den Namen des Verstorbenen trug, geschlossen. An einigen Stellen erweiterten sich die Gänge zu kleinen Kammern oder Kapellen, in denen besonders ausgezeichnete Persönlichkeiten wie Märtyrer, Päpste und Bischöfe beigesetzt wurden. Hier fand in der Regel über dem Grabe eines Märtyrers der Gottesdienst statt. Die bedeutendsten römischen sind die Calixtkatakomben mit der Papstkrypta, in der mehrere Päpste aus dem dritten Jahrhundert bestattet sind, und die Krypta der hl. Cäcilia. Die Wände der Gänge und besonders der Kapellen wurden oft mit einfachen Gemälden ausgeschmückt, die Vorgänge aus dem Alten und Neuen Testament, namentlich aus dem Leben Jesu, mit Anlehnung an antik-heidnische Vorbilder darstellten. So zeigt ein Deckengemälde in der Katakombe der Domitilla Christus als Orpheus mit der Leier, dem die wilden Tiere aufmerksam lauschen; in den umgebenden Randbildern ist Christus, der einen Toten (eine Mumie) erweckt, Moses, der Wasser aus dem Felsen schlägt, gegenübergestellt, ebenso Daniel in der Löwengrube dem Hirtenknaben David. Sehr oft findet sich Christus dargestellt als der gute Hirt, der das verlorene Schaf wiedergefunden hat. In ähnlicher Weise schmückte man die Steinsärge (Sarkophage) mit Reliefbildern aus dem Alten oder Neuen Testament, die sich in der Behandlung an die spätrömische Zeit anschließen, oder auch mit einfachen Tier- und Pflanzenformen, denen das Christentum eine symbolische Bedeutung unterlegte (Fisch, Taube, Phönix, Palme). Sehr beliebt waren die verschlungenen griechischen Buchstaben X P (-p )|< = Christus) oder auch A und X2, der Anfang und das Ende. Weltgeschichte für die Oberstufe d. ©tubienanft. u. fi'tv Oberlyzeen. 2. Bd. J3

3. Geschichte des Mittelalters - S. 11

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Bildnerei und Malerei in der romanischen Zeit. 11 Außer der Kirche selbst galt es die kirchlichen Geräte (Kreuze, Reliquienschreine, Kelche, Leuchter, Bischofstäbe), die meist aus edlem Metall oder auch aus Bronze und Kupfer hergestellt waren, sowie die Bücherdeckel (mit Elfenbeinschnitzereien) zu schmücken. Der Erzguß, der für Taufbecken, Grabplatten, Leuchter u. a. angewandt wurde, fand seinen Meister in dem Bischof Bernward von Hildesheim,- seine bedeutendsten Werke sind die eherne Tür des Domes in Hildesheim mit 16 Reliefdarstellungen aus dem Alten und Neuen Testament und die Bernwardsäule (Osterleuchter?) mit Darstellungen aus dem Leben Christi in spiralförmigen Windungen. Die Malerei schmückte in teppichartiger Weise die großen Wand-flächen und Decken mit Darstellungen aus der biblischen Geschichte oder Heiligenlegende auf blauem Grunde oder zwischen buntem, stilisiertem Blattwerk. Während die Malerei in der karolingischen Zeit bis in die der Ottonen hinein sich bei der Darstellung der Personen in Haltung und Bewegung an antike Vorbilder angeschlossen hatte, trat jetzt die zeichnerische Behandlung in den Vordergrunds die Personen erhielten einen starren, typischen, feierlich-ernsten Ausdruck, das Individuelle trat zurück; auch die mannigfachen, ewig wechselnden Formen der Natur erstarrten zu stilisierten Blättern und Ranken. Allen Gemälden fehlt die Tiefenwirkung. Neben der Wandmalerei wurde in den Benediktinerklöstern, die die Träger der Kunst sind, die Buchmalerei eifrig gepflegt. Sie erreichte ihren Höhepunkt Kreuzigungsgruppe in der Schloßkirche zu Wechselburg, in der Zeit Ottos Iii. und Heinrichs Ii. Seit dem Anfang des 10. Jahrhunderts kam die Kunst der Glasmalerei auf; man stellte aus Kleinen bleigefaßten, bunten Glasstücken mosaikartige Bilder in den Kirchenfenstern zusammen. Iv. Die gotische Kunst. Aus der Verbindung von Spitzbogen und Kreuzrippen, die in der spätromanischen Zeit einzeln schon oft Anwendung gefunden Hatten, entwickelte sich allmählich eine neue Bauweise, die in der Renaissancezeit die gotische (— barbarische) bezeichnet wurde. Während bei dem halbkreisförmigen, romanischen Bau die ganze Last des Gewölbes auf den Seitenmauern ruht, weshalb diese außerordentlich stark

4. Geschichte des Mittelalters - S. 19

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Baukunst der Renaissance. Die Frührenaissance. 19 und pflegten die Mediceer, unterstützt vom Adel und von der Kaufmannschaft, mit offener Hand das geistige Leben, dorthin flüchtete ein großer Teil der byzantinischen Gelehrten nach der Eroberung Konstantinopels durch die Türken. Mit der Liebe zu dem klassischen Altertum verband Petrarca die Freude an der Natur, an den Schönheiten der Welt, die schon vor ihm von den Minnesängern in begeisterten Tönen besungen war. Mit hinreißender Beredsamkeit hatte in Italien der hl. Franziskus von Asm das Evangelium der Milde und Liebe gepredigt und auf die wunderbaren Schönheiten der Natur hingewiesen. Alle diejenigen, die das spekulative Denken der Scholastik nicht mehr befriedigte, versenkten sich nun in die Herrlichkeiten der Natur. Aus der Vereinigung dieser verschiedenen Strömungen, die in dem Endzweck, Schaffung eines neuen Menschheits- und Lebensideals zusammenliefen, ging eine ganz neue Kunstrichtung hervor, die Renaissance genannt wird. § 13. Die Baukunst der Rennifiance. Der Gegenstand der Kunst blieb zunächst im allgemeinen derselbe wie bisher, kirchliche Bauten und religiöse Darstellungen. Man wählte jedoch die religiösen Stoffe nicht mehr bloß ihres Inhalts wegen, sondern bemühte sich, wahrhaft Bedeutendes in antiker Schönheit und realistischer Naturtreue darzustellen; der religiöse Inhalt wurde nebensächlicher, die künstlerische Darstellung Hauptsache. Der Künstler behandelte den Stoff nach seiner individuellen, künstlerischen Auffassung, so wurde die Kunst subjektiv; die Kunstgeschichte erweitert sich zur Künstlergeschichte. Neben den kirchlichen Bauten traten mehr als früher weltliche, die das Ansehen und den Ruhm des Besitzers verkündeten, in den Vordergrund. Hier knüpfte die Renaissance an die bisherige Bauweise der Burgen und der Bürgerhäuser an. Die Rathäuser der Städte trugen ebenso wie die Patrizierhäuser burgähnlichen Charakter; oft genug mußten sie bei Parteikämpfen in der Bürgerschaft zum Schutz und zur Verteidigung dienen. § 14. a) Die Friihrenoiffance. Die Geburtsstätte der Renaissance ist nicht eine Stadt mit den Trümmern der antiken Welt, sondern Florenz, die Stadt der Mediceer. Die Frührenaissance verwendete neben mittelalterlichen schon antike Formen. Das Wiederaufleben der antiken Idee führte dazu, die Vorbilder der antiken Kunst, die freilich nur als Trümmer vorhanden waren, zunächst dekorativ in (Einzelheiten zur Anwendung zu bringen; ganz besonders die Säule und die Kuppel. Bahnbrechend wurde die gewaltige Domkuppel Brunelleschis zu Florenz, nach dem Muster des Pantheon zu Rom (1434 vollendet — die Lanterne 14* Der Dom in Florenz.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 21

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Hochrenaissance. 21 In Venedig hielt man beim Palastbau an den Arkaden (Loggien) fest, daher konnte der florentimsche Rustikastil keinen Eingang finden. Der Einfluß der Antike zeigt sich besonders in den Dekorationsformen und Säulen. Der schönste Palast aus dieser Zeit ist der Palazzo Vendramin Calugi (gegen 1509 vollendet). b) Die ßochrenniiicince (Cinquecento). Eingehendere Beschäftigung mit den Überresten der römischen Kunst, sowie das Studium Vitruvs, der 1511 neu herausgegeben wurde, führten zu dem Streben, durch gewaltige Größe zu wirken, die Massen gesetzmäßig zu gliedern, die Flächen einzuteilen und alle Einzelheiten zu einem klaren Gesamtbilde zu fassen. An die Stelle überreicher Dekoration tritt größere Einfachheit, aber während die Frührenaissance mit Vorliebe flache Formen, einfache, dünne Zierformen anwendet, liebt die Hochrenaissance kräftig ausgearbeitete, weit vorspringende Ornamente. Der Begründer der Hochrenaissance ist Donato Brarnante ausitrbino, der 1499 nach Rom kam und dort 1514 starb. Seit 1500 etwa wurde Rom der Mittelpunkt der künstlerischen Bestrebungen. Dertatkräftige,kunstsinnige Papst Julius Ii. (1504-13) berief die hervorragendsten Künstler Italiens nach Rom und gab ihnen Aufgaben, die die höchsten Anforderungen an ihre Kunst stellten. So wurden Hier Werke von unvergleichlicher Schönheit und Vollendung geschaffen. Das gewaltigste Bauwerk dieser Zeit ist die Peters Kirche in Rom, deren Bau 1506 von Bramante begonnen wurde. Seine Absicht war, einen Zentralbau in Gestalt eines griechischen Kreuzes mit einer gewaltigen Kuppel aufzuführen. Nach seinem Tode erfuhr der Plan mannigfache Änderungen; Raffael Santi, der den Bau bis 1520 fortsetzte, plante ein lateinisches Kreuz an Stelle des griechischen, aber Michelangelo, der seit 1546 den Bau leitete, griff auf den Grundgedanken des ursprünglichen Plans zurück und baute die großartige Kuppel, die freilich erst L. Ghiberti, Bronzetür am Baptisterium in Florenz.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 30

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
30 Die Zeit der fränkischen Herrschaft. Ochsenfurt. Das bedeutendste von allen aber war das Kloster Fulda, das unter dem-unmittelbaren Schutz des Papstes stand; im Mittelpunkt der bekehrten Völker gelegen, sollte es nach allen Seiten hin das kirchliche Leben befruchtend anregen und das Christentum weiter verbreiten. Zum Abt dieser seiner Lieblingsgründung machte er seinen Schüler Sturm. Als Greis von 74 Jahren übergab er das Erzbistum Mainz seinem Schüler, dem Angelsachsen Lull, er selbst aber nahm mit jugendlicher Begeisterung den Gedanken seiner Jugeud wieder auf, den Friesen das Christentum zu predigen. Der Erfolg entsprach seinem glühenden Eifer; *5°3unf+ aber er wurde im Jahre 754 in der Nähe von Doccum von einer Doccum. Schar heidnischer Friesen überfallen und erlitt mit seinen Gefährten den 754‘ Märtyrertod. Sein Leichnam wurde nach Fulda gebracht und dort beigesetzt. Demütig, wahrhaft fromm und voll Gottvertrauen, ausgerüstet mit der Gelehrsamkeit seiner Zeit, weitblickend, tatkräftig hat Bonifatins durch die Bekehrung der mitteldeutschen Stämme, durch die Einrichtung der Kirchenverfaffung, durch mündliche und schriftliche Unterweisung und Lehre, sowie durch Verbesserung der Kirchenzucht im fränkischen Reiche die Grundlage für die weitere Entwicklung des deutschen Volkes geschaffen. Der 3[lcim. § 22. mohammed. Das oströmische Reich, das den Strom der germanischen Völkerwanderung nach dem Westen gelenkt und später aus den Trümmern des weströmischen Reiches seinen Besitzstand vergrößert hatte, wurde bald daraus von einem ähnlichen Sturm erschüttert tote das weströmische vorher. Dieser ging aus von Arabien, hatte aber religiösen Charakter. Mohammed. Dort hatte Mohammed aus dem Stamme der Köret)ch, der die Aussicht über die Kaaba, ein hochverehrtes Heiligtum in Mekka ausübte, eine neue Lehre verkündigt. Seine Lehre. Die Grundlage dieses Glaubens war der Satz: „Es gibt nur einen Gott, Allah, und Mohammed ist sein Prophet" 1). Der Mensch muß sich Gott unterwerfen und ihm dienen durch religiöse Waschungen. Gebete, Fasten, Almosen, Mildtätigkeit, Gastfreundschaft und Wallfahrten nach Mekka (Islam — Hingabe an Gott). Die höchste Hingabe an Gott zeigt, wer für die Ausbreitung des Glaubens in den Tod geht; feiner warten die herrlichsten sinnlichen Freuden im Paradiese. Der allmächtige und allwissende Gott hat das Geschick jedes einzelnen Menschen im voraus bestimmt, dieses Geschick kann der Mensch nicht ändern (Fatum, Kismet). Seine Lehren fanden bei seinen Mitbürgern in Mekka wenig An-?6ib,3uu^an9’ er lvnrde sogar verfolgt und floh daher nach Medina (Hidfchra) 2). 622‘ x) Abraham, Moses und Jesus ließ er als Propheten gelten. 2) Mit dieser Flucht beginnen die Mohammedaner ihre Zeitrechnung.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 37

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Karl der Große. 37 e) Das Lehnwesen. Die Zahl der Freien nahm immer mehr^^n. ab, so sehr Karl sich auch bemühte, ihnen Erleichterungen zu verschaffen. Immer mehr Freie traten entweder persönlich als Vasallen in den Dienst eines Herrn oder übernahmen ein Kirchen- oder Krongnt unter bestimmten Bedingungen. Kirchengut durste nicht verschenkt, sondern nur zum Nießbrauch verliehen werden; das wurde auch üblich sür das Krongut. Die Verleihung geschah auf eine bestimmte Frist oder auch auf Lebenszeit; das Gut durfte nicht veräußert, wohl aber weiter verliehen werden und war nicht erblich. Für diese Beleihung kam der Name Precarei oder bene-ficium aus. Später erhielt der, der Vasall wurde, ein solches Leihgut; diese Verbindung des Vasallenverhältnisfes mit der Verleihung eines Be-nefiziums ist die Grundlage des Lehnwesens. Eine große Anzahl solcher Vasallen nahm Karl Martell an. als er für seine Kriege eine größere Reitertrnppe nötig hatte. War nicht hinreichend Krongut vorhanden. so belehnte er sie ohne Bedenken auch mit Kirchengut. Wer ein Lehen erhielt, mußte eine Anzahl Reiter zum Heerbann stellen. So hängt auch der Anfang des Rittertums mit dem Lehnwesen zusammen. § 28. Karls Sorge für das geistige Wohl feines Volkes. Förderung a) Karl betrachtete es namentlich seit seiner Kaiserkrönung als seine wich- e^fut^eu= tigste Aufgabe, das Christentum als das gemeinsame Band aller seiner Völker zu förbent. Mit der größten Strenge kämpfte er gegen heidnische Gebräuche und Aberglauben, von den Bischösen und Geistlichen verlangte er sorgfältige Erfüllung ihrer Pflichten, besonders der kirchlichen Handlungen. Er gründete mehrere Bistümer (vergl. Sachsen) und unterstützte die Mission unter den Slawen. Die Bischöfe genossen dieselbe Achtung wie die Grasen, von deren Gerichtsbarkeit sie meist befreit waren (Immunität). Für die Bedürfnisse der Kirche mußte der zehnte Teil der Feldfrüchte gegeben werden. b) Besondere Aufmerksamkeit widmete Karl der Bildung der Geist- Bildung, lichen; eine größere Anzahl von Kloster-, Dom- und Stiftsschulen wurde neu gegründet. Die berühmtesten Klosterschulen jener Zeit sind Fulda, Reichenau, St. Gallen, ferner Paris und Tours. Zur Einrichtung von Dom- und Stiftsschulen trug die Einführung der Regel des Bischofs Ch rode gang von Metz, die die Geistlichen zu einem gemeinsamen Leben verpflichtete, viel bei. Unablässig war Karl bemüht, durch Rundschreiben, Synoden und durch die Königsboten die Bischöse und Äbte 31t ermahnen, die Wissenschaften zu pflegen. Für die Erziehung der Prinzen und Prinzessinnen sowie der Kinder des Adels richtete Karl eine Hofschule ein. Aber er verlangte auch, daß alle Kinder des Volkes fo lange eine Schule besuchen mußten, bis sie in religiösen Fragen hinreichend unterrichtet seien. Damit war der x) precaria — durch Bitten erlangtes Besitztum.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit der sächsischen Kaiser. 49 Heid, durch die er die griechische und römische Bildung kennen lernte, übte besonders der kunstsinnige und streng kirchlich gesinnte Bischof Bern ward von Hildesheim einen großen Einfluß auf den königlichen Knaben aus; später verband ihn eine innige Freundschaft mit dem hl. Adalbert, einem Böhmen, der als Missionar von den Preußen erschlagen wurde, und mit Gerbert von Aurillac, Erzbischos von Reims, der die gesamte Bildung der damaligen Zeit in sich aufgenommen hatte. Infolge der verschiedenen, meist ausländischen Einflüsse fühlte Otto Iii. sich mehr als Römer, denn als Deutschen. Dnrchdruugen von einem rücksichtslosen Herrschergefühl, wollte er das alte römische Weltreich, aber tu innigster Verbindung mit dem Papsttum, wiederherstellen. Rom sollte der Mittelpunkt dieses Weltreiches sein, dort baute er sich einen Palast. Auf den .päpstlichen Stuhl erhob er seinen Freund Gerbert (Silvester Ii.). Im Jahre 1000, in welchem man den Weltuntergang erwartete, wallfahrtete Otto Iii. zu dem Grabe des Hl. Adalbert in Gnesen und stiftete dort ein Erzbistum, dem die Bistümer Breslau, Krakau und Kolberg unterstellt wurden. So hörte der deutsche Einfluß, der durch die kirchliche Oberhoheit Magdeburgs bisher dort noch vorhanden war, völlig auf. Von Gnesen begab er sich nach Aachen zur Gruft Karls des Großen, dann kehrte er nach Italien zurück. Neben phantastischen Träumen von dem Universalreich beschäftigte ihn mehr und mehr der Gedanke, aus der Welt zu fliehen und sich einem aszetifchen Leben hinzugebeu. Gegen seine Politik erhob sich sowohl in Deutschland als auch in Italien heftiger Widerstand. Die Römer verschlossen ihm die Tore; er rüstete zu einem Zuge gegen Rom, starb aber auf dem Kastell Paterno in der Cam- wos. pagna und wurde seinem Wunsche gemäß in Aachen beigesetzt. § 43. Beinrieh 11. 1092-1024. a) Der Gedanke des Erbrechtsh^rich il hatte bereits so festen Fuß gefaßt, daß Heinrich Ii., der Sohn Heinrichs die Kirche, des Zänkers, nach kurzen Streitigkeiten mit Unterstützung der Kirchen-sitrstcn bald von allen Stämmen anerkannt wurde. Unermüdlich tätig, fnchte er im Gegensatz zu seinem Vorgänger das Erreichbare mit praktischer Klugheit' zu gewinnen. Innerlich fromm, neigte er sehr zu den cluniaceusischen Ideen, die zunächst eine Reform der Klöster durch Wiederherstellung der strengen Regel, aber auch einen ernsteren Lebenswandel erstrebten und sich immer entschiedener gegen die drohende Verweltlichung der Kirche wandten. Anderseits förderte er die Verweltlichung dadurch, daß er den Bischöfen und Äbten, in denen er die festeste Stütze seiner Herrschaft erblickte, reiche Immunitäten und Rechte verlieh. Die Bischöfe und Äbte ernannte er felbst und forderte von ihnen unbedingten Gehorsam. b) Im Osten hatte schon zur Zeit Ottos Iii. der Herzog Bole-slaw Ehobry (der Kühne) Polen, Mähren und Schlesien vereinigt und von Pmn,. eine ganz unabhängige Stellung gewonnen. Sein Versuch, die Lausitz Weltgeschichte für die Oberstufe d. Studienanst 2. Bd. 4

9. Geschichte des Mittelalters - S. 94

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
94 Die deutsche Kaiserzeit. Königsberg) nieder; auch in Livland und Esthland, die vom Schwertritterorden (später mit dem Deutschritterorden vereinigt) erobert wurden, faßte das Deutschtum festen Fuß namentlich in den Städten (Riga). Durch die Rückwanderung deutscher Kolonisten in den Osten wurden zu den alten deutschen Landen weite neue Gebiete dazu gewonnen; während die alten Lande sich immer mehr in kleine Gebiete auflösten, entstanden im Osten mächtige Herrschaften von einheitlichem Charakter mit einheitlichem Recht (dem sächsischen Landrecht) und einer wetterharten Bevölkerung. § 66. Das geistige ksben. a) Zur Zeit der sächsischen und Wissenschaft.fränkischen Kaiser lag die Wissenschaft und Dichtkunst ganz in den Händen der Geistlichen. Am Hof sowie in den Klöstern, in denen ein reges wissenschaftliches Streben herrschte, pflegte man die lateinische Sprache; daher sind die literarischen Denkmäler dieser Zeit in lateinischer Sprache geschrieben. Jedes Kloster führte feine Chronik, in die meist auch die wichtigsten Zeitereignisse mit aufgenommen wurden; für die Zeit der sächsischen Kaiser sind die Chroniken der sächsischen Klöster von besonderer Bedeutung (Widnkind von Corvey. -Thietmar von Merseburg); auch über die Zeit der salischen Kaiser berichten solche Klosterannalen (Hermann von Reichenau). Von den bedeutendsten Männern und Frauen sind Biographien erhalten. Die Werke aus der Zeit Heinrichs Iv. spiegeln die leidenschaftliche Erregung dieser Zeit je nach dem Standpunkt des Verfassers wider (Lambert von Hersfeld), ebenso wie die Werke aus der Zeit der Hohenstaufen den Gegensatz zwischen Staufen und Welfen. Eine wichtige Quelle für die Zeit der Hohenstaufen sind die Annales Co-lonienses rnaximi, die aus der Umgebung des Kanzlers Rainald von Dassel stammen. Ihren Höhepunkt erreichte die mittelalterliche Geschichtschreibung in Otto von Freising, einem Halbbruder Konrads Iii., der eine Chronik und eine Lebensbeschreibung Friedrich Barbarossas verfaßte. Spracht deutsche Sprache galt als minderwertig; doch finden sich schon ,e' Versuche in deutscher Prosa (Physiologns, eine Naturgeschichte voll Wunder-um i23o un^ Aberglaubens). Von besonderer Bedeutung sind die Rechtsbücher, um i-27o!der Sachsenspiegel von Eike von Repgow und der Schwabenspiegel. Stchtum] b) Die Dichtungen aus der Zeit der sächsischen und salischen "''Kaiser sind ebenfalls meist in lateinischer Sprache geschrieben. Sie behandeln christliche Stoffe episch und dramatisch (Hrotsuith von Gandersheim), aber auch Stoffe aus der deutschen Heldenzeit (Ekkehard: Waltha-rius) und aus der Tiersage (Ecbasis). Der Neben dem gelehrten Dichter steht der wenig geachtete wandernde wandernde ~ ^ s r *? ö. !' , r - Spielmann. Spielmann, der dnrch Schwanke und Schnurren, sowie durch wunderbare, phantastische Erzählungen von Kreuzfahrern und Pilgern (Herzog Ernst) seine Zuhörer unterhielt. Diese Spielleute trugen aber auch die uralte» Heldengesänge von Siegfried und Kriemhilde, Gudrun, von der Rabenschlacht u. a. vor. Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurden diese Ge-

10. Geschichte des Mittelalters - S. 38

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
38 Die Zeit der fränkischen Herrschaft. Grundgedanke einer allgemeinen Volksschule ausgesprochen, wenigstens für die religiöse Unterweisung. Zur Hebung des Kirchengesanges führte er den gregorianischen Ehoral ein, er liess Sänger aus Italien kommen und richtete eine Sänaer-schule in Metz ein. ^U£tlbei. 0) Er selbst war eifrig bestrebt, im Kreise der gelehrtesten Männer jener Zeit, die er zu einer Art Hofakademie zusammenberufen hatte, die Lücken seiner Bildung zu ergänzen. Im Mannesalter lernte er noch das Schreiben. Die enge Verbindung mit dem christlichen Rom führte auch zu einer Renaiffance des klaffifchen Roms im Frankenreiche, die bei den Langobarden und Angelsachsen schon früher begonnen hatte. Karl förderte diese klassische Richtung. Ihr Hauptvertreter war der Angelsachse Alkuin, der Vorsteher der Hofschule und später Abt des Klosters in Tours; ferner gehörten ihr an Paulus Diaconus, der eine Geschichte der Langobarden und der Bischöfe von Metz schrieb, Petrus von Pisa, Angilbert, aus den zwei epische Gedichte zurückgeführt werden, und Einhard, der eine vita Caroli verfaßte. Die Dichtung und Geschichtschreibung schließt sich eng an die klassischen Vorbilder an. Diese christlichklassische Richtung ist die Grundlage der mittelalterlichen Bildung. Kunst. d) Auch in der Kunst nahm er Italien zum Vorbild. Von seinen Palästen (Ingelheim, Nymwegen usw.) ist uns freilich nichts erhalten als die Palastkapelle in Aachen im Schiff des Münsters, die nach dem Muster von S. Vitale in Ravenna gebaut ist. Ein mittleres Achteck mit einem 16 Zeitigen Umgang ist überdacht von einem achtteiligen Gewölbe nach Art einer Kuppel. Säulen u. ct. brach man aus römischen Palästen und verwandte sie beim Bau. Eine hohe Blüte erreichte die Elfenbeinschnitzerei. Smachemrd Trotz seiner Vorliebe für die höhere Kirnst des Südens wandte er Dichtkunst, doch auch der deutschen Sprache und Dichtkunst seine Aufmerksamkeit Zu. Er ließ die deutschen Heldenlieder sammeln und ausschreiben, eine deutsche Sprachlehre bearbeiten und gab den Monaten und Himmelsgegenden deutsche Namen. § 29. Knrls Sorge für die wirtschaftliche Entwicklung. Um die größere Bevölkerung ernähren zu können, mußte der Acker gründlicher ausgenutzt werden. So wurde die Dreifelderwirtschaft allgemein. Andererseits wurde das Ackerland durch Rodungen vergrößert. Die Wald-nutzung, die bisher die Gemeinde gehabt Hatte, nahmen der König und die Grundherren in Anspruch. Die Bewirtschaftung der ausgedehnten königlichen Güter bot besondere Schwierigkeiten. Die Verwaltung derselben regelte Karl eingehend durch das capitulare de villis, das ein Muster für den Betrieb des Großgrundbesitzes wurde. Der Verwalter des Gutes (fiscus oder villa) mußte genau Buch führen und alljährlich Zu Weihnachten Rechnung ablegen. Besondere Aufmerksamkeit wandte der König dem Anbau des Weines zu.
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