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verlor. Von ihm berufen wurde das Concil zu Nicäa abgehalten (325), auf welchem die Zeit des Osterfestes bestimmt und die Wesenseinheit Christi mit Gott zum Glaubenssatz erhoben ward. Daß derselbe Kaiser die Herrschaft über Rom dem dortigen Bischof geschenkt habe, ist eine mittelalterliche Erfindung, welche insofern verhängnisvoll ward, weil auf sie gestützt die Päpste den Anspruch auf die Weltherrschaft erhoben haben.
Unter Constantins Söhnen erwarb Constantins, dessen Namen die Stadt Constanz trägt, durch Mord und Krieg die Alleinherrschaft; im Besitze derselben widmete er seine Aufmerksamkeit mehr den Streitigkeiten der Theologen, welche trotz der Entscheidung des nicanischen Concils zwischen Arins und Athanasius schwankten, als der Regierung des Reichs. Unterdessen gieng es am Oberrhein scharf her, da die Alamannen, ein deutscher Völkerbund, das Elsaß zum Eigentum begehrten. Des Kaisers einzig übrig gebliebener Vetter Julian, der aus klösterlicher Stille zum Schirmvogt des Westens berufen von dem glänzenden Trier aus mit Eifer und Geschick seine Aufgabe erfüllte, schlug ihren Anführer Knotomar bei Straßburg (357) und zeigte zum letzten Male die Ueberlegeuheit der römischen Waffen und List. Bald darauf bestieg er selbst den Thron, versuchte, jedoch erfolglos, das Heidentum in seiner edleren Gestalt wieder aufzurichten und wurde nicht durch angriffsweises Vorgehen, sondern durch Auffrischung der klassischen Bildnng und durch Zurücksetzung der christlichen Beamten ein Verfolger der Kirche. Die erbitterten Bischöfe und das fanatisierte Volk haben ihm daher den Namen Apostata, d. i. Abtrünniger, gegeben. Er starb aus einem Zuge gegen die Perser schon nach 20monatlicher Regierung (363). Nach ihm gab es nur noch christliche Kaiser.
§ 52. Literatur und Limit. Rückblick.
Nur sehr spärliche Reste altitalischen und altrömischen Schrifttums sind auf uns gekommen und berechtigen uns zu dem Schluffe, daß es mit den Römern vor den punischen Kriegen, sowohl was die Form als den Inhalt der literarischen Denkmäler betrifft, recht ärmlich bestellt war. Auch von da an entwickelte sich die Dichtkunst fast nur nach dem Vorbilde der Griechen, wurde auch, wenigstens in der ersten Zeit, mehr von Nichtrömern gepflegt. Bemerkenswerth sind die der attischen neueren Komödie nachgebildeten Lustspiele des Plautus und des afrikanischen Terenz. Lukrez schloß sich an ein epikureisches
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Extrahierte Ortsnamen: Harzburg Friedrichs Neapel Schlüssel_Petri Deutschland Mainz Deutschland Italien Palermo Neapel Messina Deutschland Friedrichs
126
Dritte Periode des Mittelalters.
Die Unver- Friedrichs Ansehen und Ruhm verbreitete sich in allen Ländern Europas. Nur Italien und der Papst leisteten seinen Befehlen keine Legaten Folge. Als Friedrich in Besan^on, welches er durch seine Heirat
Bcindinelli mit Beatrix, der Erbin von Burgund (1156), empfangen hatte, einen
Reichstag hielt, erschien der Cardinal Roland Bandinelli mit einem Schreiben, worin der Papst über die Beraubung eines schwedischen Bischofs Beschwerde führte und folgenden Eingang sich erlaubte: „Glorwürdigster Sohn! Du sollst doch so billig sein zu erwägen, wie gütig deine Mutter, die heilige römische Kirche, Dich aufgenommen und was für Hoheit und Ehre sie Dir übergeben, da sie Dir die kaiserliche Krone aufgesetzt. Es reut uns dies nicht, sondern wir würden uns darüber freuen, wenn Deine Vortrefflichkeit noch größere Beneficien
von uns erhalten hätte rc." — Da das Wort Beneficien außer seiner
Bedeutung „Wohlthaten" im Mittelalter auch die Bedeutung „Lehen" hatte, so gab sich nach dem Verlesen des päpstlichen Schreibens unter den deutschen Fürsten eine allgemeine Bewegung kund, weil der Papst mit jenem Ausdruck den Kaiser als seinen Vasallen dargestellt hatte, wird gebüh- Auch Friedrich war unangenehm berührt worden und erinnerte sich
renb zurück- . „ r,
gewiesen. Mes Gemäldes im päpstlichen Palaste, welches man zwar zu entfernen versprochen, aber hängen gelassen hatte. Als nun Roland Bandinelli die allgemeine Mißstimmung erkannte, fragte er höchst verwundert, von wem denn der Kaiser sonst das Reich habe, wenn nicht vom Papste. Darüber wurde Otto von Wittelsbach so zornig, daß er sein Schwert aus der Scheide riß und dem Cardinal den Kopf gespalten hätte, wenn Friedrich nicht schützend- dazwischen getreten wäre. Dem Cardinal wurde sofortige Rückkehr nach Rom geboten und untersagt, unterwegs einen Abt oder Bischof zu besuchen, damit keinerlei Anschlag verabredet werden könne, der Papst dagegen zu einer schriftlichen Erklärung veranlaßt, daß er unter dem Ausdrucke „Beneficien" lediglich „Wohlthaten" verstanden habe.
Friedrich Da die Mailänder inzwischen Tortona wieder hergestellt und Lodi Mailänder6 ueuerdings überfallen und zerstört hatten, so beschloß Friedrich, diese schamlose Frechheit streng zu ahnden und die Reichsacht über die ungehorsame Stadt zu verhängen. Ihre Gesandten, welche unterhandeln sollten, wurden zurückgewiesen, die Stadt eingeschlossen und zur Ueber-gäbe gezwungen. Die gesammte Geistlichkeit mit Rauchfässern und anderen kirchlichen Gerätschaften voran, dann die Confuln, Rathsglieder und Edeln barfuß und barhaupt, das entblößte Schwert auf dem Rücken, zuletzt die Bürger mit Stricken um den Hals, erschienen die Mailänder vor Friedrichs Thron und baten um Gnade. Friedrich
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Extrahierte Ortsnamen: Europas Italien Burgund Rom Tortona
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_( Heinrich Constantia Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Barbarossa Barbarossa Heinrich_Vi Heinrich Philipp_von_Schwaben Philipp Heinrich_vi Heinrich Tankred Heinrich Heinrich Richard_Löwenherz Heinrich Heinrich
136
Dritte Periode des Mittelalters.
Söhne aus seiner zweiten Ehe mit der Gräfin Lanzia, Enzio und
Manfred.
5. Der Untergang des h o h e n st a u s i s ch e n Hauses.
Konrad Iv. Innocenz jubelte laut bei Friedrichs Tod und forderte alle Fürsten
von der Geist-^nd Böller zum Abfalle vom König Konrud Iv. auf; der Bischof von
folgt Regensburg wollte den König ermorden lassen, und schon waren nächt-
licher Weile die Mörder ins Haus gedrungen, da legte sich Friedrich
von Evesheim in das Bett des Kaisers und erlitt freudig den Tod
für seinen Herrn. Kvnrad hatte sich unter der Treppe versteckt und
war glücklich entkommen; aber seine Anstrengungen, dem König Wilhelm
von Holland die Krone zu entreißen, mißglückten, und deßhalb zog er
sich nach Apulien zurück, wo sein vortrefflicher Bru der Manfred alle
Umtriebe des Papstes zu Schanden gemacht hatte. Hier erkrankte
stirbt 1254 Konrad und starb (1254). Er hinterließ einen zweijährigen Sohn,
den unglücklichen Konradin. Da nian ihn dem König Wilhelm von
Holland nicht entgegenzustellen wagte, so war dieser bis zu seinem
Tode (1256) zwar im unbestrittenen Besitze der Krone, aber Ruhe
und Ordnung im Reiche stellte er nicht her. Es fehlte ihm keines-
wegs an Muth, Verstand und Thatkraft, allein seine eignen Augelegen-
Wuhklm von heilen beschäftigten ihn zu sehr. Auf einem Winterfeldzuge gegen die
Holland wird gr;efen brach er mit einem gepanzerten Roß durch die Eisdecke eines
erschlagen
1256. Sumpfes; er fcmf und ward erschlagen.
Da nach Wilhelms Tod kein deutscher Fürst Neigung verrieth,
die Königskrone anzunehmen, so wählte man einen Ausländer. Bei
Ti« 7 Kur- dieser Wahl ist zum ersten Male von 7 Kurfürsten die Rede, welchen
fumuinimb Ausschluß der übrigen Fürsten das Recht der Königswahl zustehe,
nämlich von den Erzbischöfen von Mainz, Cölu und Trier, den Kurfürsten
von Sachsen, der Pfalz, Brandenburg und Böhmen. Die geistlichen
Kurfürsten bekleideten d-e Kanzlerwürde, die weltlichen die Aemter des
Truchsessen, des Marschalls, des Kämmerers und des Mundschenken.
Alphons von Der Erzbischof von Eöln wählte mit seinem Anhange Richard von
Mcha!d" von Eoruwallis, den Bruder des englischen Königs, der Erzbischof von
Cornwallis Trier und seine Freunde den König Alphons von Eastilien, welcher für
" wähn ^ weisesten und mächtigsten Herrscher seiner Zeit gehalten wurde.
Da sich aber Niemand im heiligen römischen Reiche um sie bekümmerte,
und weder der Eine noch der Andere allgemeine Anerkennung fand,
so nennt man die Zeit von Wilhelms Tod bis zur Wahl Rudolphs
Das von Habsburg das Interregnum (d. i. Zwischenreich) oder die kaiser-
^1256—1213* 3eii (1256-1273), Es war eine schreckliche Zeit. Jeder that,
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Extrahierte Personennamen: Manfred Konrad_Iv Konrad Innocenz Innocenz Friedrichs Friedrich
von_Evesheim Friedrich Kvnrad Wilhelm Manfred Konrad Konradin Wilhelm Wilhelms Alphons_von_Der_Erzbischof von_Eöln Richard_von
Mcha!d"_von_Eoruwallis Cornwallis_Trier Alphons_von_Eastilien Wilhelms Wilhelms Rudolphs
Das von Habsburg
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Holland Apulien Holland Holland Wilhelms Mainz Sachsen Brandenburg
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichtes rc.
123
vereiteln, allein Konrad belobte die Frauen und ließ nicht zu, daß man Die Frauen
das Kaiserwort drehe und deutele. Bon6 ®etnsi
Als Leopold von Oestreich starb, legte Konrad den Streit für
einige Zeit bei. Er gab Heinrich dem Löwen Sachsen zurück, ver-
größerte Albrechts Besitzungen in Brandenburg und Baiern bekam
Leopolds Bruder, Heinrich — der von seiner gewöhnlichen Betheuerung:
Ja so mir Gott helfe! den sonderbaren Beinamen Jasomirgolt führt —
welcher Gertruds, die Mutter Heinrichs des Löwen, heirathete. Nach-Konrad m.
dem ließ Konrad Iii. sich durch den heiligen Bernhard von Clairvaux
bestimmen, den zweiten Kreuzzug zu unternehmen. Mißmuthig war er Kreuzzug
von demselben heimgekehrt (S. 113), als er (1152) zu Bamberg starb.
Konrads einziger Sohn war 7 Jahre alt, als der Vater starb.
Darum hatte dieser auf dem Sterbebette seinen Neffen Friedrich von
Schwaben, den Rothbart, zum Nachfolger empfohlen und ihm die
Reichskleinodien eingehändigt. Friedrich war den Fürsten angenehm;
es gefiel ihnen sein biederes Wesen und seine Tapferkeit, die er auch
auf dem letzten Kreuzzug (1147) bewiesen hatte. Er wurde in Frank-
fürt einstimmig gewählt und in Aachen gekrönt (1152).
Friedrich
Barbarossa,
2. Friedrich Barbarossa (1152—1190).
Friedrich !. ist von allen deutschen Kaisern seinem erhabenen Vor- der Nesse
bilde, Carl dem Großen, am nächsten gekommen. Er war ein schöner, wird^Kauer
kräftiger Mann von mittlerer Größe. Das blonde Haar trug er kurz "52 - ii90.
abgeschnitten und nur auf der Stirne gekräuselt. Seine Hautfarbe war
weiß, der Bart roth, das Auge blau, der Blick scharf, der Gang würde-
voll, seine ganze Erscheinung majestätisch. Gelehrte Kenntnisse besaß Charakteristik
er nicht, aber Verstand, dabei einen unbeugsamen Willen, wahre Fröm- a3ait’i,t0'ia?‘
migkeit, viel Sinn für Kunst und Wisienschaft. Sein Urtheil betrog
ihn selten, sein Gedächtniß nie. Gegen die Kirche und ihre Diener
war er ehrerbietig, gegen die Uebergriffe der Geistlichkeit streng. Von
sich selbst dachte er bescheiden, und seine Leistungen dünkten ihm im
Vergleich zu Dem, was Carl und Otto der Große gethan, mehr Schatten
als Thaten zu sein.
Friedrich bemühte sich, die Einheit Deutschlands und Italiens zu
erhalten, so sehr ihm auch die Welsen und der Papst entgegenwirkten.
Kurz nach seiner Krönung gab er Heinrich dem Löwen sein Herzog-
thum Baiern zurück, als er den Herzog Jasomirgott wegen Ungehor-Die Verhäu-
sams mit der Acht belegt hatte und Gertrude gestorben war. Dann ¿uen^u
zog er nach Italien, wo die mächtigeren Städte sich zu Beherrschern Anfang von
des Landes^aufgeworfen, den Adel überflügelt und kleinere Städte hart Regierung.
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Extrahierte Personennamen: Konrad Konrad Leopold_von_Oestreich Leopold Konrad Konrad Heinrich Heinrich Albrechts Albrechts Leopolds Leopolds Heinrich_— Heinrich Heinrichs Konrad_Iii Konrad Bernhard_von_Clairvaux Konrads Friedrich_von
Schwaben Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich
Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_! Friedrich Carl_dem_Großen Carl Otto Friedrich Heinrich Heinrich Gertrude
Von der Begründang des päpstlichen Übergewichtes rc. 133
4. Friedrich il. (1215 — 1250).
Friedrich hatte bei seiner Krönung das Gelübde eines Krenzzugs
gethan, denselben zwar mehrmals aufschieben müssen, aber doch glück-
lich ausgeführt (S 118). Nach seiner Rückkehr in sein Erbland
Neapel fand er daselbst päpstliche Truppen vor. Die „Schlüsselsoldaten"
liefen größtentheils auseinander, und Friedrich fand den Papst zu einer
Aussöhnung geneigt (1230). Hierauf endete Friedrich auch die alten
Streitigkeiten zwischen den Welfen und Gibellinen in Deutschland,
dadurch, daß er Braunschweig-Lüneburg zu einem Herzogthum erhob
und solches Otto dem Kind aus dem Geschlechte der Welsen als Reichs-
lehen übergab (1235).
Kaiser Friedrich wandte seine volle Kraft auf Unteritalien, vollen- Friedrich n.,
bete die Gesetzgebung daselbst, und war ein eifriger Förderer der Kurist
und Wissenschaft. Sein Hof zu Palermo war der Sammelplatz der Kunst und
ausgezeichnetsten Männer, und da Friedrich selbst Dichter und Sänger Wissenschaft,
war, so fanden grade Sänger und Dichter in seinem Hause die freund-
lichste Aufnahme. Auch naturwissenschaftliche Versuche und Forschungen
ließ er anstellen. So bewog er, um den Meeresgrund zu erforschen,
den kühnen sicilianischen Taucher Nikola sich in die Tiefe zu stürzen
und einen silbernen Becher, welchen Friedrich vom Leuchtthurme zu
Messina hinabgeworfen hatte, wieder heraufzuholen Schillers „Taucher").
Auch Deutschland dankt Friedrich viele treffliche Anordnungen, und
namentlich richtete er sein Augenmerk aus die Hebung der Städte und Friedrichs
des Bürgerstandes. Die Bischöfe eigneten sich die emporblühenden ^7^/^
Städte gern an, und wo sich die Bürger ihrer nicht erwehren konnten, gegen den
schützte sie der Kaiser. Daruni war ihm die Geistlichkeit gram, und ''ater auf‘
als die lombardischen Städte neue Fehden auhuben, wiegelte der Klerus
Friedrichs Sohn Heinrich gegen den Vater auf. Heinrich hatte keine
ordentliche Erziehung genossen. Jagd und Falkenzucht waren seine
Lieblingsbeschäftigungen, Jäger und Falkner, Sänger und Gaukler seine
Gesellschafter. Friedrich hatte ihn öfter vor Mißgriffen, Fehlern und
Unbesonnenheiten gewarnt; dies war ihm lästig, und darum hoffte er
sich jetzt mit Hülfe der Geistlichkeit unabhängig zu machen. Allein der
unbesonnene, ausschweifende Jüngling war zu schwach, dem kräftigen
Arme des Vaters zu trotzen. Er mußte sich ergeben und sein Leben
in enger Haft beschließen (1242).
Unter Friedrichs Regierung brachen wilde Horden der Mongolen Die Mvngo-
in Schlesien ein. Diese hatten schon vorher das heutige Rußland und j^Deuuch-
Polen erobert und gräßlich verwüstet. Aller Widerstand war vergeblich land ein 1241
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_il Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Otto Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Nikola Friedrich_vom_Leuchtthurme Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs_Sohn_Heinrich Friedrichs Heinrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Neapel Deutschland Unteritalien Palermo Messina Deutschland Friedrichs Schlesien
Von der Begründung des päpstlichen Uebergewichies ic.
135
btnien und Jerusalem. „Noch habe ich sie," rief Friedrich aus, „und
kein Papst, kein Concil soll sie mir ohne blutigen Kampf rauben!"
Der Papst bot die Kaiserkrone dem Brnder des französischen Königs Der Bann-
Ludwigs Ix. an. Allein Ludwig schlug sie für seinen Bruder mit/^//"^
folgendeu Worten aus: „Nach welchem Rechte kann der heilige Baker Frankreich,
einen so großen Fürsten, der keinen über sich hat, verdammen und ab-
setzen? Er ist gegen uns stets ein treuer Nachbar gewesen, und wir
haben nicht gesehen, daß er Etwas wider die Religion gethan habe."
Ein Prediger in Paris, welcher den Bann von der Kanzel verlesen
mußte, that dies mit folgenden Worten: „Daß zwischen dem Papste
und dem Kaiser Streit ist, wissen wir; wer aber Recht hat, wissen
wir nicht. Mir ist befohlen, gegen den Kaiser den Bann zu sprechen.
Ich spreche ihn hiermit gegen den, auf dessen Seite die Schuld ist;
dem Unschuldigen gebe ich die Absolution."
Zn Deutschland kehrte sich keiner der weltlichen Fürsten an den Die Gcgen-
Bannfluch, welchen der Papst ausgesprochen hatte; dagegen wählten
einige geistliche Fürsten den Landgrafen von Thüringen, Heinrich Raspe, Thüringen
zum Kaiser und krönten ihn zu Aachen. Allein trotz aller Bestrebungen
des Papstes, dem sogenannten Pfaffenkönig Geltung und Ansehen zu
verschaffen, ward Heinrich verlacht und verachtet. Von Konrad, Friedrichs
Sohn, hart bedrängt und bei Ulm schwer verwundet, zog er sich auf
seine Wartburg zurück, wo er 1247 an seiner Wunde starb. Auch
der zweite Gegenkaiser, Wilhelm von Holland, konnte nicht zu An-und Wilhelm
sehen im Reiche gelangen. Unter diesem jammervollen König mehrte
sich das Faustrecht übermüthiger Raubritter, es wurden Reichslande sehen,
und Privilegien verpfändet und verschenkt, die hohenstausischen Erbgüter
in Schwaben treulosen Vasallen preisgegeben. Noch schlimmere Er-
fahrungen machte Friedrich im Kriege mit den Lombarden. Hier hatten
die Belagerten ihm empfindliche Verluste beigebracht und seinen helden-
müthigen Sohn Enzio gefangen genommen und zu lebenslänglicher König snn°
Haft verurtheilt, sein eigner Kanzler in Verbindung mit dem Leibarzte
versucht, den Kaiser zu vergiften. Friedrich erkrankte und kaum ge-
nesen, wollte er den Kampf mit dem Papste und seinen Gegnern noch
einmal mit aller Kraft aufnehmen, da ereilte ihn der Tod. Er empfand
es schmerzlich, in welcher traurigen Lage das Reich sich befand und
beklagte laut, daß alle seine redlichen Absichten vereitelt waren. Friedrich
starb 1250 in den Armen seines jüngsten Sohnes, des ritterlichen Friedrich u.
Manfred. stirbt 1250.
Friedrich hinterließ zwei Kinder aus seiner ersten Ehe mit Con-
stanze von Arragonien, Konrad Iv. und Margaretha, und zwei
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Ludwigs Ludwig Ludwig Heinrich_Raspe Heinrich Heinrich Heinrich Konrad Konrad Friedrichs Wilhelm Wilhelm Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich u.
Manfred Friedrich Friedrich Friedrich Konrad Iv Konrad
Extrahierte Ortsnamen: Jerusalem Frankreich Paris Deutschland Aachen Friedrichs Holland Schwaben
10
Erste Periode der neueren Geschichte.
und eifert gegen das Papstthum in
zahlreichen
Schriften.
Franz von Sickingen wird Huttens Freund
Ausbildung übergeben: allein das Klosterleben widerte den Jüngling so an, daß er heimlich nach Erfurt entwich, wo er seine Studien fortsetzte. Einer Seuche wegen verließ er Erfurt (1505) und begab sich nach Köln, von wo er einem vertriebenen Lehrer an die neu errichtete Universität Frankfurt an der Oder folgte. Später studirte er in Pavia die Rechtswissenschaft und wanderte, als er durch Maximilians Krieger bei Erstürmung der Stadt aller seiner Habe beraubt worden war, nach Bologna. Nach mancherlei Kreuz- und Querfugen, auf denen er oft am Nothwendigsten Mangel litt, kehrte er 1517 nach Deutschland zurück, wo ihn Kaiser Maximilian zum Ritter schlug und Constantia Peutinger in Augsburg mit dem Dichterlorber bekränzte. Schon vor seiner Abreise nach Italien war sein Vetter Hans von Hutten von dem gewaltthätigen Herzog Ulrich von Württemberg ermordet worden. In Gedichten, Reden und Briesen brandmarkte er diese schändliche That. Auch gegen das Mönchthum eiferte seine Feder. In den Briefen der Dunkelmänner (epistolae obscurorum virorum) schwang er die Geißel der Satire schonungslos gegen die Unwissenheit der römischen Geistlichkeit und der Mönche. Er wollte deutsche Bischöfe, aber keinen Papst. „Den alten Römern habt ihr männlich widerstanden," rief er den Deutschen zu, „aber den neuen Römlingen beugt ihr schimpflich euer Haupt!" „Ich hab's gewagt!" war sein Wahlspruch. 1517 gab er die Schrift des 1465 gestorbenen gelehrten Römers Laurentius Valla „über die erdichtete Schenkung Konstantins des Großen" heraus; er hatte sie in einem Kloster entdeckt und darin den Beweis gefunden, daß jene Schenkung Konstantins an den Papst Sylvester, auf welcher die ganze weltliche Macht des Papstthums beruhte, rein erlogen sei. Er hatte den Muth, diese Schrift dem Papste selbst zu widmen. Nichts desto weniger berief ihn der fein gebildete Erzbischos Albrecht von Mainz an seinen Hos und nahm ihn auch mit auf den Reichstag nach Augsburg (1518), wo Hutten zum Kampfe gegen die Türken aufforderte. Nachdem er feine Entlassung von Albrecht erbeten und erhalten hatte, betheiligte er sich an dem Zuge des schwäbischen Bundes gegen seinen persönlichen Feind, Ulrich von Württemberg, welcher wegen seiner Gewaltthätigkeiten 1519 von Land und Hof vertrieben ward. In diesem Kriege lernte er Franz von Sickingen kennen, mit dem er einen trauten Freundschasts-bund schloß.
Franz von Sickingen war 1481 aus seiner Stammburg Sickingen unweit Bretten geboren. Seinen ersten Unterricht leiteten Geiler von Kaisersberg und Reuchlin; aber auch in den ritterlichen Uebungen ward
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Extrahierte Personennamen: Franz_von_Sickingen Franz Maximilians Maximilian_zum_Ritter Maximilian Constantia_Peutinger Hans_von_Hutten Ulrich_von_Württemberg Römers_Laurentius_Valla Muth Albrecht_von_Mainz Albrecht Albrecht Albrecht Ulrich_von_Württemberg Franz_von_Sickingen Franz Franz_von_Sickingen Franz
Von der Reformation bis zum westfälischen Frieden. 1z
den Rotten und Teufeln muß kriegen und zu Felde liegen, darum meine Bücher viel stürmisch und kriegerisch sind. Ich muß die Klötze und Stämme ausrotten. Dornen und Hecken weghauen, die Pfützen ausfüllen und bin der grobe Waldrechter, der Bahn brechen und zurichten muß. Aber Magister Philipp fähret säuberlich und stille daher, bauet und pflanzet, säet und begießt mit Lust, nachdem ihm Gott gegeben seine Gaben reichlich."
4. Luther auf dem Reichstage zu Worms 1521.
Kurz bevor Luther die päpstliche Bannbulle vor dem Elsterthore Karl wird in Wittenberg verbrannt hatte, war der an Maximilians Stelle er- sum ^ier
„ r Y . , erwählt
wählte deutsche Kaiser Karl V. in Aachen feierlich gekrönt worden isi9 (1520). Der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen hatte die ihm dargebotene Kaiserkrone ausgeschlagen, weil er die Macht feines Hauses nicht für ausreichend erachtete, um das Reich gegen die von Innen und Außen drohenden Stürme zu schützen. Da König Franz I. von Frankreich sich aufs eifrigste um die deutsche Krone bewarb und der Papst diese Bewerbung zu begünstigen schien, so lenkte der Kurfürst von Sachsen die Aufmerksamkeit der deutschen Wahlfürsten auf Maximilians Enkel Karl und wußte diese Wahl, welche dem verstorbenen Kaiser mißlungen war, durchzusetzen. Dieser Umstand war es vorzüglich, welcher den neu erwählten Kaiser mit Dankbarkeit gegen den Kurfürsten von Sachsen erfüllte und ihn veranlassen mochte, auch gegen dessen Schützling schonender zu verfahren, als er sonst gethan hätte.
^m Frühjahr 1521 hielt Karl V. seinen ersten Reichstag zu und schreibt Worms. Der päpstliche Nuntius drang hier heftig darauf, daß der ein“ ^-hs-gegen Luther ausgesprochene Bann endlich in Kraft trete und auch die W°rms°aus Reichsacht über ihn verhängt werde. Da es aber deutscher Sitte 152l widerstrebte, den Angeklagten ungehört zu verdammen, so konnte der Nuntius nur erlangen, daß Luther wegen seiner ketzerischen Lehren und Handlungen zur Rechenschaft gezogen werde. Jetzt ward Luthers Vorladung vor Kaiser und Reich einstimmig beschlossen; doch erbat sich Friedrich der Weise vorerst vom Kaiser freies Geleit für den Angeklagten auf der Hin- und Herreise. Luther war mit Freuden bereit, dem Rufe des Kaisers zu entsprechen, „welcher den ehrsamen, lieben, andächtigen Dr. Martin Luther, Augustinerordens" binnen 21 Tagen Jweini nach Worms entbieten ließ. Seine Freunde zitterten für sein Leben und wollten ihn nicht ziehen lassen. „Und wenn sie gleich ein Feuer machten zwischen Wittenberg und Worms bis zum Himmel hinan, so
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