106
§. 105. Frankreich unter den Capetingern.
Deshalb wandten sich viele von der Kirche ab, um ans das apostolische
Christenthum zurückzugehen, wie die Waldenser; andere suchten der
Kirche durch neue theologische Systeme zu helfen, wie die Mystiker und
Scholastiker.
Die Wissenschaft dagegen fand unter den Hohenstaufen rege Pflege.
Die Dom- und Stiftsschulen, sowie die Universitäten (in Paris, Bologna,
Salerno re.) waren sehr zahlreich besucht, und auch die Kunst blühte sowohl
in der Volks-und Kunstpoesie, als auch in der sogenannten gothischcn Baukunst.
Von den noch erhaltenen Dichtungen sind die vorzüglichsten das Nibelun-
genlied und das Lied von Gudrun. Unter den Dichtern sind nennenswerth
Wolfram von Eschcnbach, Gottfried von Straßburg, Hart-
mann von der Aue, Walther von der Vogelweide. — Die
schönsten Bauten aus jener Zeit sind der Dom zu Cöln, die Münster von
Straßburg und Freiburg (im Breisgau).
Besonders aber entwickelte sich in dieser Zeit das freie Städtewesen
immer mehr, so daß die Städte mit ihrer auf Znnfteinrichtnng und
Bürgerwehr gegründeten Macht eine Hauptstütze der Kaiser gegen die
Fürsten wurden.
6. Die übrigen europäischen Staaten bis gegen
das Ende des dreizehnten Jahrhunderts.
(Dittmar's histor. Atlas. Tas. Iv. u. X.)
1. Frankreich unter den Capetingern.
§.105. Aie letzten karolingischen Könige, welche bis 987 in Frankreich
regierten, waren kaum im Stande, ihre widerspenstigen Vasallen zu
zügeln. Nach dem Tode des letzten Königs, Ludwigs V. (Fainéant),
987 beginnt mit Hugo Capet die Reihe der capetingischen Könige.
Auch unter ihm, besonders aber unter seinen drei nächsten Nachfol-
gern, herrschte in Frankreich das Faustrecht und Hörige und Leibeigene
seufzten unter schwerem Druck. Erst Ludwig Vl. (1108—1137) schuf
durch strengere Rechtspsiege Mehr Ordnung und machte den Anfang
zur Befreiung der Leibeigenen und zur Bildung eines dritten Stan-
des (liers-e'tal).
Die Verbindung eines großen Theils von Frankreich mit England
verursachte den Königen große Noth und viele Kämpfe mit diesen mäch-
tigen Vasallen, bis Philipp Ii. August (1180—1223) eiuen großen
Theil der den Engländern zilgefallenen Provinzen wieder gewann, und
so die Königsmacht stärkte.
Das gleiche Ziel verfolgte sein Nachfolger Ludwig Viii., vorzüglich
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Personennamen: Gudrun Gudrun Wolfram_von_Eschcnbach Gottfried_von_Straßburg Walther Ludwigs_V. Ludwigs_V. Hugo_Capet Ludwig_Vl Ludwig Philipp_Ii Philipp August Ludwig_Viii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Paris Bologna Salerno Freiburg Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich England
— 04 —
Niederlagen: zu Nowgorod in Rußland, Bergen in Norwegen, Brügge in Flandern und London in England. Er beherrschte die ganze Ostsee, eroberte 1369 sogar Kopenhagen und verjagte König Waldemar. Seine Macht dauerte bis ins 15. Jahrhundert.
1254 gründeten Mainz und Worms den rheinischen Städtebund. Länger als dieser bestand der schwäbische, der 1377 bei Reutlingen den tapfern Ulrich, Sohu des Herzogs Eberhard (des Greiuers oder Rauschebarts) von Württemberg schlug, diesem selbst aber 1388 bei Döffingen erlag.
§♦ 107. Die Femgerichte (1111). Als das Faustrecht überhand nahm, da erhoben sich in Westfalen („auf der roten Erde") die alten öffentlichen Frei- oder Gaugerichte zu neuem Ansehen. Der Ort, wo ein solches Gericht tagte, hieß der Freistuhl; der Landesherr, in dessen Gebiet es lag, der Stuhlherr; der von diesem bestellte Oberaufseher der Gerichte der Freigraf, die Richter selber die Freischöffen und die Gerichtsdiener die Fron-, d. i. Herrenboten. Der oberste Freistuhl war unter der Linde zu Dortmund. Unter die Freischöffen oder Wissenden ließen sich auch Fürsten und sogar der Kaiser Siegmund aufnehmen; denn die Acht oder Feme der Freistühle war durch ganz Deutschland gefürchtet.
§. 108. Deutsche Kunst, a. Mit dem Handwerk, das in den Zünften der Städte seine Pflege fand, erhob sich besonders die kirchliche Baukunst zu einer seltenen Höhe. Im romanischen oder Rundbogenstil erstanden die Dome zu Bamberg, Worms, Mainz, Speier, Braunschweig, die Godehardikirche zu Hildesheim u. a.; im gotischen oder Spitzbogenstil die Dome von Freiburg, Ulm, Regensburg u. Magdeburg, die Stephanskirche zu Wien, das Straßburger Münster, zu dessen herrlichen Türmen Erwin v. Steinbach 1277 den Grund legte, und der unvergleichliche Dom von Köln, dessen Türme 146m sich erheben. — b. Die großen Thaten der hohenstanfischen Kaiser und der Kreuzfahrer gaben die Anregung zu den herrlichen Dichtungen des deutschen Mittelalters. Die lyrischen Dichter oder Minnesänger, die meistens dem Adel angehörten, besangen Natur und Minne (Liebe), die Mannentreue und Gottesliebe; ihr größter Meister war Walther von der Vogelweide, f 1227. (Sängerkrieg auf der Wartburg 1207). Die epischen Dichter erzählen Legenden, Tiersagen (Reineke Fuchst und vor allem die großen, von der Sage ausgeschmückten Thaten der Vorzeit. Zwei große Heldengedichte, deren Verfasser unbekannt sind, ragen über alle andern hervor: das Nibelungenlied und die Gndrnn.
§. 109. a. Das Nibelungenlied, das um 1200 im südöstlichen Deutschland seine jetzige Gestalt erhielt, ist aus den Sagen von Siegfried, Attila, Dietrich von Bern u. a. entstanden. — Der junge Siegfried, Sohn des rheinfränkischen Königs Siegmund und der Siegelinde in Niederland, verläßt des Vaters Burg, um Abenteuer zu suchen; er schmiedet sich selber das Schwert, kämpft mit Drachen, Riesen und Zwergen, errettet die gefangene Königstochter (Kriemhilde), nimmt den Nibelungen (Zwergen-königen Schilbung und Nibelung) den Nibelungenhort, hilft dem burgun-dischen Könige Günther zu Worms die jungfräuliche Heldenkönigin Brunhilde von Jsenstein erkämpfen und gewinnt dadurch König Günthers Schwester Kriemhilde zum Weibe, wird aber, wegen der Feindschaft der beiden Königinnen, von Günthers Dienstmann, dem grimmen Hagen, hinterrücks ermordet. — Dreizehn Jahre trauert Kriemhilde und giebt dann, um Rache nehmen zu können, dem Hunnenkönige Etzel (Attila) ihre Hand. Die Brüder Günther, Gernot und Geiselher, die ihrer Einladung zu einem
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265
Das Zeitalter Ludwigs Xiv.
'i
fielen hierauf die wilden Schaaren über die blühenden Dörfer an der Berg-
straße, über die reichen Städte am Rhein, über die Ortschaften der südlichen
Pfalz her und verwandelten sie in Aschenhaufen. Der gesprengte Thurm des
Heidelberger Schlosses ist noch jetzt ein stiller Zeuge von der Barbarei, mit der
Melac und andere grausame Anführer die Befehle einer unbarmherzigen Re-
gierung vollzogen. Vom Haardtgebirge bis zur Nahe rauchten Städte und
Dörfer, Weinberge und Fruchtfelder; in Mannheim mußten die Einwohner
selbst zerstörende Hand an die Festungswerke und Gebäude legen; Heidel-
berg ging zum Theil in Flammen auf, nachdem die Neckarbrücke in die Luft
gesprengt; Worms wurde, mit Ausnahme der Domkirche, in eine Brandstätte 3un{
verwandelt, und in Spei er verjagten die Franzosen die Bürgerschaft, zünde- mso.
ten die ausgeplünderte Stadt und den altehrwürdigen Dom an und trieben
Hohn mit den Gebeinen der alten Kaiser. — Die zweite Ursache des Kriegs,
in den bald, außer dem Kaiser und dem deutschen Reich, die Niederlande, Spa-
nien und der Herzog von Savoyen und Piemont verflochten wurden, war die
Besetzung der geistlichen Kurfürstenwürde in Köln, wo Ludwig Xiv. durch
Bestechung die Wahl des französisch-gesinnten Wilhelm von Fürstenberg
durchgesetzt hatte, aber Kaiser und Papst die Bestätigung versagten. Auch in
diesem achtjährigen Kriege behielten, trotz der überlegenen Anzahl der Feinde,
die von den ausgezeichnetsten Feldherren geführten französischen Heere die Ober-
hand. In Italien, in den Niederlanden, in dem schwer heimgesuchten Deutsch-
land, im nördlichen Spanien, waren die Franzosen meistens im Vortheil und
selbst zur See bestanden sie mit Ehren, wenn gleich die Schlacht von La Ho- ,692.
gue für sie verloren ging. Um so mehr erstaunte man, daß Ludwig so willig
zu der allgemein ersehnten Beendigung des Kriegs die Hand bot und im Frie-
den von Nyswick (zwischen Haag und Delft) sich viel genügsamer zeigte als
in Nymwegen. Das deutsche Reich war allein der verlierende Theil, indem es
Straßburg und alle reunirten Orte den Franzosen belassen mußte. Ludwig Xiv.
wollte bei der bevorstehenden Erledigung des spanischen Throns die Hände frei
haben, darum schloß er den Frieden so eilig ab.
c) Hofleben. Literatur. Kirche.
§* 408. Während der drei letzten Jahrzehnte des siebenzehntcn Jahrhunderts
stand Frankreich auf dem Höhepunkt seiner Macht nach Außen und seiner Blüthe
nach Innen, so daß das Zei ta lter Lu dw igs Xiv. als die g old ene Zeit Frank-
reichs in den schmeichelnden Geschichtsbüchern jener Tage gepriesen ward. Handel
und Gewerbthätigkejt nahmen durch Colberts Fürsorge einen mächtigen Auf-
schwung; Wollen- und Seidenweberei, Strumpfwirken und Tuchverfertigung, die
in den Städten des Südens blüheten, brachten Wohlstand; die Seemacht hob
sich, Co l o n i e n wurden angelegt, Handelsgesellschaften trugen Frankreichs
Erzeugnisse nach allen Weltgegenden. — Der französische Hof entfaltete eine bis dahin
noch nie gesehene Pracht; das Schloß und die mit Bildsäulen, Fontainen, Baum-
alleen geschückten Gärten von Versa illes galten als Muster des Geschmacks für-
ganz Europa; Feste aller Art, Carousselpartien, Ballete, Feuerwerke, Opern und
Theater, wozu die ersten Geister Frankreichs ihre Talente in Bewegung setzten,
folgten in reizendem Wechsel auf einander; Dichter, Künstler und Gelehrte wett-
eiferten in Verherrlichung eines Fürsten, der alle Talente, die zu seinem Ruhme oder
zu seinen Vergnügungen beitrugen, mit freigebiger Hand belohnte. Stolze Bau-
werke, wie das Jnvalidenhaus, kostbare Bibliotheken, herrliche Druck-
werke, großartige Anstalten für Naturwissenschaften, Akademien u. dergl. m. er?
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm_von_Fürstenberg Wilhelm Ludwig_so Ludwig Ludwig_Xiv Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Aschenhaufen Heidelberger_Schlosses Mannheim Worms Domkirche Niederlande Italien Niederlanden Spanien La_Ho- Delft Frankreich Frankreichs Europa Frankreichs
100
Geschichte der alten Welt.
dunkeln Andeutung bei Tacitus geschlossen haben, zu Ravenna als Gladiator
erzogen. („Der Fechter von Ravenna.") Durch Germanicus'tochter Agrip-
pin a (§. 154.) kam die alte Ubierstadt Köln (Colonia Agrippina) zum An-
sang ihrer Blüthe.
§• 152. Tacitus über die Sitten und Einrichtungen der
Deutschen. Etwa 100 Jahre nach Augustas faßte der große Geschichtschreiber
Tacitus (derselbe, der in seinen Annalen und Historien die Geschichte der
römischen Kaiserzeit mit so tiefer Menschenkenntniß, Freimuth und Kunst darge-
stellt) den Vorsatz, die Sitten und Einrichtungen der deutschen Vol-
ke rscha ft en zu schildern und seinen entarteten Landsleuten als Muster hinzu-
stellen. Diesem Entschluß verdanken wir die erste genauere Kunde über unser Vater-
land und unsere Voreltern. Wir erfahren daraus, daß Deutschland von einer
großen Zahl unabhängiger, oft verbündeter, oft mit einander kriegender Völker-
schaften bewohnt war, die, einem inner» Wanderungstrieb folgend, häustg ihre
Sitze wechselten. Außer den erwähnten Stämmen zwischen Rhein und Elbe finden
wir am Westufer der Elbe die Lang oba rden, an der germanischen Donau und
später in Böhmen die Markomannen (Grenzer), an der ungarischen Donau
die Quaden, im Oder- und Weichselgebiet die Vandalen, in Schlesien dieoft-
S u e v e n, zu denen die S e m n o n e n und Burgunder gehörten; in Thüringen
die Hermunduren, am frischen Haff zwischen Weichsel und Pregel die Go-
then, an der Niederelbe die Sachsen, an di-e sich südöstlich die Angeln anschlos-
sen; an den Küsten der Ostsee die Heruler und Rugier, an der Nordseeküste
die Friesen, in Schleswig-Holstein die Ci mb er n und Teutonen; auf dem
linken Rheinufer die von den Römern unterworfenen Rauraker (mit Augst, der
Mutterstadt von Basel), Remeter (mit Speyer und Straßburg), Vangionen
in Worms und Trevirer in Trier. Die Hauptbeschäftigungen der Germanen
waren Jagd und Krieg; Städte und Burgen bauten sie nicht; ihre Höfe und Hüt-
ten lagen zerstreut in der Mitte ihres Eigenthums, ein ruhiges Leben hinter Mauern
mißfiel ihrem Freiheitssinn und ihrer Streitlust. Mit äußern Vorzügen, als da
sind hohe Gestalt, Körperschönheit, Stärke und Tapferkeit, verbanden sie Reinheit
der Sitten, Gastfreiheit, Treue und Redlichkeit, Verehrung der Frauen und Hei-
lighaltung der Ehe. Von Lastern wird nur Hang zum Trunk und Spiel erwähnt.
Gute Sitten vermochten bei ihnen mehr als anderwärts gute Gesetze. Sie liebterc^^
Dichtung und Gesang und psianzten ihre Lieder, wobei bald gleichlautende An-
fangseonsonanten (Alliteration), bald Gleichklang der Vokale (Assonanz)
in Anwendung kamen, mündlich fort; doch besaßen sie auch eine aus Buchstaben
(Runen) bestehende Schrift. Wenn sie in die Schlacht zogen, pflegten sie rauhe
Kriegslieder zu singen, theils um sich selbst zu ermuthigen, theils um die
Feinde zu schrecken. Auch werden besondere Sänger und Dichter, Barden, er-
wähnt. Ihre Götter verehrten sie nicht in Tempeln, sondern in dunkeln Wäldern
und unter heiligen Bäumen. Wodan oder Odin, das Urbild der wirkenden Hel-
denkraft, war ihr höchster Gott und Allvater, die zwölf Asen unterstützten ihn
in der Weltregierung. Odin's Gemahlin war Frigg, die Vorsteherin, der Ehen
(daher Freitag); seine Söhne Thorr (Donnerer, daher Donnerstag) und Tiu der
Kriegsgott (daher Dienstag), Balder der reine Lichtgott u. A. Der Tod im Felde
galt ihnen als der ehrenvollste; die gefallenen Helden erwartete ein freudenreiches
Leben in Walhalla, während die unblutig Gestorbenen ein trauriges Schatten-
leben in Hela's Reich führen sollten. Menschenopfer, wozu man Verbrecher,
Kriegsgefangene und Selaven gebrauchte, waren gewöhnlich.
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Extrahierte Ortsnamen: Ravenna Ravenna Deutschland Rhein Donau Donau Schlesien Niederelbe Sachsen Schleswig-Holstein Basel Speyer Worms Trier Walhalla
104
Geschichte der alten Welt.
Domitian
81-96.
der ältere seinen Tod durch den Qualm, wie sein Neffe Plinius der jün-
gere, der Freund und Lobredner des Kaisers Trajan, in zwei Briefen an den
Geschichtschreiber Ta eitus berichtet. Die vor etwa 100 Jahren begonnene
Ausgrabung dieser verschütteten Städte, namentlich Pompeji's, war für die
Kunde des Alterthums wie für den Kunstqeschmack unserer Tage von der höch-
sten Wichtigkeit.
§.161. Leider folgte dem edlen Fürsten sein grausamer Bruder Domi-
tian, ein finsterer, menschenfeindlicher Tyrann, der nur an Thierkämpfen und
Fechterspielen Gefallen fand. Als er endlich auf Anstiflen seines lasterhaften
96-9$ Wnbes ermordet wurde, bestieg ein alter Senator, Nerva, den Thron. Die-
Trajarö ser adoptirte den thatkräftigen Spanier Trajanus, der sich durch seine innere
98-H7. Regierung den Beinamen des Besten und durch seine Kriegsthaten den Ruhm
des größten Kaisers verdiente. Er sorgte für gute Rechtspflege, erleichterte
Handel und Verkehr durch Anlegung neuer Straßen und Hafen (Civita vecchia)
und schmückte Rom mit öffentlichen Gebäuden, Tempeln und einem neuen Fo-
rum (Marktplatz), wo er die schöne Traj anssä ule errichten ließ. Zugleich
besiegte er die streitbaren Datier an der Donau und gründete auf dem nörd-
lichen Ufer dieses Flusses die Provinz Dacien (Walachei und Siebenbürgen),
die von römischen Ansiedlern bevölkert ward. Im Osten bekriegte er die Par-
ther, eroberte Babylon, Seleucla und andere Städte und verwandelte
Armenien und M e so p o t a m i e n in r ö m i s ch e P r o v i n z e n. Die Gegend
von den Donauquellen bis zum Oberrhein (Schwarzwald) wurde an gallische
und germanische Ansiedler abgetreten und später durch einen Pfahlgraben
gegen feindliche Einfälle geschützt. Es wurde Zehntland (D ecu matland)
genannt und nahm Theil an der römischen Cultur, wie die Trümmer mehrerer
Städte und die ausgegrabenen Alterthümer beweisen. Zu den bekanntesten Rö-
merftädten im Zehntland gehörten, außer den Hauptorten am Rhein, vor Allen
Constanz und Bregenz am Bodensee, Badenweiler und Baden-Ba-
den (Aquä Aureliä) an den Vorhügeln des Schwarzwaldes, Laden bürg
am Neckar und andere Orte.
§. 162. Trajans Verwandter und Nachfolger Aelius Adrianus war
mehr auf Vertheidigung als auf Erweiterung der Reichsgrenzen bedacht und
fand mehr Wohlgefallen an Kunst und Literatur als am Krieg. Er war
ein Mann von hoher Bildung, aber eitel und der Schmeichelei zugänglich
Seine Wißbegierde und Kunstliebe führten ihn auf große mehrjährige
Reisen, zuerst nach Osten, wo er in Griechenland, Asien und Aegypten ver-
weilte, dann nach Westen, wo er Gallien, Spanien, Britannien und die Rhein-
lande besuchte. Unter den vielen Schriftstellern, Künstlern und Zeichendeutern,
die den glänzenden Hof des Kaisers umgaben, war der Grieche Plutarch
(ff 120), der Verfasser zahlreicher Schriften, am bedeutendsten. Seine ver-
gleichenden Lebensbeschreibungen griechischer und römischer Feldher-
ren und Staatsmänner sind besonders geeignet, Bewunderung für die Helden-
thaten und den hohen Sinn des Alterthums zu erwecken. Von Adrians Kunst-
liebe zeugen vor Allem die Trümmer seines Land h auses beitivol^, sein
großartiges Grabmal, die Adriansburg (Engelsburg) in Rom, und
zahllose Ueberreste von Bauwerken und Bildhauerarbeit.
§. 163. Adrians Adoptivsohn, der schlichte, wohlwollende Antoninus
nus Pius her Fromme (Pius) war eine Zierde des Throns. Von dem Grundsatz aus-
mt gehend, „daß er lieber Einen Bürger erhalten als tausend Feinde tödten wollte",
mied er den Krieg, um seine ganze Sorge den Künsten des Friedens^zuzuwen-
den. Rechtspflege, Bildungöanstalten und Armenwesen erfreuten sich seines
Adrian
117—
138.
Antoni-
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Extrahierte Personennamen: Domitian Nerva Aelius_Adrianus Adrians Adrians_Adoptivsohn Adrian
117—
Extrahierte Ortsnamen: Rom Donau Seleucla Armenien Donauquellen Schwarzwald Zehntland Rhein Bregenz Badenweiler Griechenland Asien Gallien Spanien Britannien Rhein- Adriansburg_(Engelsburg Rom
2 Bilder aus der alten Geschichte für die Oberstufe.
dann die Kasten der Ackerbauer, Handwerker, Dolmetscher und Hirten. „ Alle diese Kasten waren erblich, d. h. der Sohn mußte immer dem (Stande1 fernes Vaters folgen; nie durfte z. B. ein Krieger Ackerbau treiben, oder eut Ackerbauer ein Gewerbe. Den verachteten Stand bildeten die Hirten Die Schweinehirten galten für unrein und durften feinen Tempel betreten.
3. Kultur und Kunstwerke der Ägypter. Die alten Ägypter ■ standen schon in den ältesten Zeiten, soweit überhaupt unsre Geschichte reicht, auf einer sehr hohen Bildungsstufe. Sie waren höchst erfinderisch.. So haben sie die Rechenkunst und die Hieroglyphen, eine aus Bildern zusammengesetzte Schrift, erfunden. In dieser Schrift bedeutet z. B. eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt, die Ewigkeit, und eine an eine Mauer gelehnte Leiter die Erstürmung einer Stadt. In der Astronomie oder Sternkunde waren die alten Ägypter auch sehr weit vorgeschritten.
Tie Pyramide» und die Sphinx.
Sie konnten bereits mit großer Genauigkeit Mond - und Sonnenfinsternisse vorausberechnen. Auch die Sonnen- und Wasseruhren kannten sie schon.
Am „hervorragendsten aber war die Baukunst der alten Ägypter. Die Ruinen (Überreste) ihrer großartigen Bauwerke erregen noch heute unsre Bewundrung. Vor allem berühmt find die Pyramiden, alte riesenhafte Grabstätten der ägyptischen Könige. Sie sind höher, als die meisten unsrer größten Kirchen. Ein griechischer Schriftsteller, Herodot, erzählt, daß an der größten, der Cheopspyramide, looooo Menschen 10 Jahre lang allein an den Vorarbeiten und 20 Jahre lang ununterbrochen an der Errichtung des Riesenbaues gearbeitet „hätten. 30 von diesen uralten merkwürdigen Bauten sind jetzt noch in Ägypten vorhanden und zeugen von der großen Kraft, die früher schon im Menschen vorhanden war. Ebenso großartig ist das Labyrinth (d. h. der Jrrgang). ein Königspalast mit 3000 Sälen. Ohne einen Führer konnte sich ein Fremder aus dem Gewirr der unend-
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30
Straßburg, an der Jll (135), ist eine Festung ersten Ranges,
die bedeutendste Handelsstadt am Oberrhein und der Sitz des Statt-
halters. Das 142 m hohe Münster mit seiner kunstvollen Uhr ist ein
Meisterwerk deutscher Baukunst. Ein Badener, Erwin von Stein-
bach, soll den Plan zu dem Turme entworfen haben. Weitere Zierden der
Stadt sind das neue Universitätsgebäude und der Kaiserpalast. Straß-
burg wurde am 28. September 1870 nach heftiger Beschießung dem
deutschen Belagerungsheere übergeben, n, ^?o; in, ,95.
Bei Weißenburg, an der Nordgrenze, errangen die Deutschen am
4. August \870 den ersten Sieg über die Franzosen. In der Gegend von Wörth
wurde am 6. August J870 der französische General Mac-Nahon geschlagen.
Städte in Lothringen:
Metz, an der Mosel (60), ist eine gewaltige Festung an der
Grenze gegen Frankreick. in, *95.
In der Nähe sind die Schlachtfelder von Gouroelles (kursähl), Mars la
Tour (mars-la-tur) und Gravelotte (grawlott). Ii, ¡(68—170; Iii, 192— (Zz.
Diedenhofen, a. d. Mosel, ist ebenfalls eine Festung.
41. Das Königreich Bayern.
75 860 girrn; 5,8 Mill. Einw., fast 3u kath.
a. Das badische Unterland ist
durch den Rheinstrom von der
bayerischen Rheinpfalz ge-
trennt. Die Pfalz, auch Rhein-
bayern genannt, bildet einen
Teil des Königreichs Bayern
und besteht aus einem Stück
der linken Rheinebene und
dem Hardtgebirge.
Die bfardt bildet die nördliche
Fortsetzung der Vogesen; sie erhebt
sich ziemlich steil aus der Rhein-
ebene, senkt sich allmählich gegen
w. hin und endigt gegen N. mit
dem Donnersberge. An den Ab-
hängen der pardt gegen die Rhein-
ebene wächst der „Pfälzer wein."
Germershelm a. Rh. ist
eine befestigte Stadt, n, *40.
Speier a. Rh. besitzt
einen schönen Dom, in welchem
acht deutsche Kaiser begraben
Dom zu Speyer. liegen. Reichstag 1529.
Ludwigshafen a. Rh., Mannheim gegenüber, ist eine auf-
blühende Fabrik- und Handelsstadt.
Kaiserslautern, in der Mitte des Landes, ist die größte
Stadt der Pfalz und sehr gewerbreich.
d Das bayerische Hauptland liegt östlich von Württemberg und grenzt
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Extrahierte Personennamen: Erwin_von_Stein- August August Germershelm
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Extrahierte Personennamen: Sachs Albrecht_Dürer Albrecht
Extrahierte Ortsnamen: Europa Regensburg Donau Dodensee Nürnberg Nürnberg Nürnberg Deutschlands Main Hessen Hessen
126
b. Über das so eroberte Land wurde Varns als Statthalter gesetzt.
Wie die meisten Römer war er sehr habgierig und legte den Deutschem
schwere Steuern auf. Ja, er wollte sogar römische Sprache, Sitten
und Gesetze hier einführen. Dies erbitterte die Deutschen furchtbar.
Es entstand unter ihnen eine geheime Verschwörung, deren Haupt
Hermann (Armin), der Sohn eines Cheruskerfürsten war.*) Er hatte
früher im römischen Heere gedient, so daß er die römische Kriegsführung
genau kannte. Dieser tapfere Mann wurde der Retter des bedrängten
Vaterlandes. Nach Verabredung empörte sich ein Volksstamm, der jen-
seits des Teutoburger Waldes wohnte. Da brach Varus mit
dem römischen Heere auf, um die Empörer zu züchtigen. Hermann folgte
ihm mit einem deutschen Heere nach. Als sich aber Varus mitten im Ge-
birge befand, brachen plötzlich von allen Seiten die Deutschen, die ihn er-
wartet hatten, hervor und überfielen ihn. Das Wetter war sehr regnerisch;
ein rauher Wind wehte, und der Regen hatte den Boden aufgeweicht,
so daß die Römer kaum vorwärts dringen konnten. Umsonst kämpften
dieselben heldenmütig drei Tage lang; fast das ganze Heer wurde er-
schlagen. Varus stürzte sich aus Verzweiflung in sein eigenes Schwert
(9 n. Chr.). Die Kunde von dieser schrecklichen Niederlage brachte in
Rom große Bestürzung hervor. — Zum Andenken an diesen herrlichen
Sieg wurde Hermann in unserer Zeit im Teutoburger Walde bei
Detmold ein großes Denkmal errichtet. Bild S. 45. Ii, 126.
Nach dieser Niederlage konnten die Römer nur noch den südwest-
lichen Teil von Deutschland halten. Sie schützten dieses Land durch
einen hohen Grenzwall**) mit vielen Wachttürmen und verteilten es
unter ausgediente Soldaten oder gallische Ansiedler, welche ihnen dafür
den Zehnten entrichten mußten. Daher hieß ein Teil desselben das
Zehntland; auch Baden gehörte dazu.
6. Die Römer haben in Deutschland auch viel Gutes geschaffen. Sie lehrtew
besseren Garten- und Ackerbau und zeigten den Anbau van feinen Gemüsen,
besseren. Getreidearien, edlem Gbst und der Rebe.
Überall legten sie Heerstraßen an.***) Ihre Bauwerke führten sie dauerhaft
aus Backsteinen oder Ozuadern auf.****) ldo sie warme (Quellen fanden, bauten
sie prächtige Bäder. Bk gründeten bei uns die ersten Städte, und das Land längs
des Rheins gelangte zu großer Blüte. Dergl. § 190.
139. Die Völkerwanderung. 375—568.
a. Im Jahre 375 n. Chr. drangen die Hunnenf), ein wildes asi-
atisches Reitervolk, in Europa ein. Sie hatten eine gelbliche Hautfarbe,
*) Die Cherusker wohnten am Harz. ff) Ein Nomaden- oder Wandervolk.
**) Der Grenzwall zog von Regensburg zuerst westlich bis Lorch (beim Hohen-
staufen), dann nordwestlich über Osterburken, Walldürn, Miltenberg, über den Spessart
und den Taunus bis gegen Bonn; er war 540 1cm lang.
***) Die römischen Straßen zogen gewöhnlich auf der Höhe der Berge hm;
sie waren gepflastert; Meilensteine gaben.die Entfernungen an.
****) Dies erkennt man an den Überresten der Bäder in Baden und Baden-
weiler, an der Murg bei Baden, an den Warttürmen bei Pforzheim, Sinsheim rc.
Ihre Festungen hießen Kastelle; daher der Name Kastelberg noch in manchen Gegenden.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Hermann_(Armin) Varus Hermann Varus Varus Hermann
Extrahierte Ortsnamen: Rom Detmold Deutschland Deutschland Rheins Europa Regensburg Lorch Miltenberg Bonn Baden Baden- Baden Pforzheim Sinsheim Kastelberg
140
erfanden. Sonntags kamen sie zusammen und trugen ihre Lieder vor;
dieselben wurden streng nach den Regeln der Kunst geprüft. Von Zeit
zu Zeit wurden Wettsingen abgehalten, bei welchen die Sieger Preise
erhielten. Diese Singgesellschaften blühten besonders in Mainz, Ulm,
Straßburg, am meisten aber in Nürnberg, wo um das Jahr 1550 der
bekannteste Meistersänger lebte, Hanssachs, ein Schuhmacher, welcher
mehr als 6000 Gedichte hinterlassen hat.
d. Die Baukunst stand im Mittelalter auf einer sehr hohen Stufe.
Zur Zeit der fränkischen oder salischen Kaiser blühte um das Jahr 1000
der romanische oder Rundbogen st il. Seine Hauplkennzeichen
bilden die halbkreisförmigen (runden) Bögen an Thüren (Portalen),
Fenstern und Gewölben. Die romanischen Kirchen sind oft mit großen
Wandgemälden (Freskobildern) geschmückt und haben gewöhnlich mehrere
Türme. Die schönsten Bauwerke dieser Art sind die Dome zu Speier,
Worms und Mainz. Siehe Bild Seite 30.
Ihren Gipfelpunkt erreichte aber die Baukunst zur Zeit der Hohen-
staufen und deren nächsten Nachfolger in dem sog. gotischen oder
Spitzbogen st il. Die gotischen Bauwerke haben spitze Bögen an
Fenstern, Thüren und den von hohen, schlanken Säulen getragenen
Wölbungen. Sie zeigen einen freien, leichten und luftigen Charakter
und streben nach oben, wie der Glaube, der sie hervorgerufen; dabei ist
alles Massenhafte und Schwerfällige vermieden. Die Hauptzierde gotischer
Kirchen besieht in den hohen, schlanken Türmen, die, je höher sie auf-
steigen, desto leichter und zierlicher werden, bis sie über der kühn durch-
brochenen Pyramide in der kunstvollen „Kreuzblume" enden. Das Halb-
dunkel im Innern, das durch die bemalten Fenster bewirkt wird, erfüllt
die Seele des Betenden mit den Schauern der Erfnrcht vor der Nähe
des Allmächtigen. Die herrlichsten Denkmäler gotischer Baukunst sind
der Dom zu Köln und die Münster zu Ulm, Fceiburg und Straßburg,
letzteres durch Erwin von Steinbach entworfen.*)
Vergleiche die Bilder S. 16 und 33!
156. Die Hansa. 1241.
Wie die Gewerbe, so wurde auch der Handel im Mittelalter besonders
von den Städten in Deutschland betrieben, und zwar zunächst von den
an der Nord- und Ostsee und am Rhein gelegenen, welche durch ihre
natürliche Lage darauf hingewiesen wurden. Durch den regen Verkehr
gelangten die Städte bald zu bedeutendem Reichtum. Deshalb waren
die Adeligen ihnen nicht freundlich gesinnt. Sie nötigten die Kaufleute,
hohe Zölle zu entrichten, und häufig wurden Warenzüge von ihnen über-
fallen und ausgeplündert. Um sich gegen diese Raubritter zu schützen,
*J Größere Gotteshäuser sind gewöhnlich in Kreuzform erbaut. Man unter-
scheidet an ihnen den erhöhten Chor (mit dem Hochaltar), das Querhaus und das
Langhaus; letzteres ist durch 2 oder 4 Reihen hoher Säulen, welche die Decken-
zewölbe tragen, in 3 oder 5 Schiffe abgeteilt.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]