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1. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 37

1871 - Hannover : Hahn
Die nichtdeutschen Länder Europas. 37 Innern Jütlands. — 6. Stift Aarhuus. Aarhuus (12). H orsens (9). — 7. Stift Ribe. Ribe (4) in Schleswig. Kolding (4). Fridericia, Festung. L. Dänemarks europäische Nebeulünder. 1. Die Faröer (62° N., 11° O.), 24 ^M. Die etwa 9000 Bewohner nähren sich von Schafzucht, Fisch- und Vogelfang (Eidervogel). 2. Island hat auf 1870 >Him. nur 67000 Bewohner, weil das Innere ein mit Gletschern und ewigem Schnee bedecktes Hochland ist, auf welchem eine Kette von noch thätigen Vulkanen (Hekla, 4792', Geifer) sich erhebt. Schaf-, Rindvieh- und Pferdezucht bilden neben Fisch- und Vogel- fang die Hauptbeschäftigung der durch Wißenstrieb sich ans- zeichnenden Insulaner. Der Golfstrom liefert willkommenes Treibholz ans den Wäldern des Mississippi und Missouri. Reikiawik (1300 E.) mit Predigersemiuar lind Gymnasium. Vii. Rußland. §. 39. Lage und Küstenbildung. Wir haben in dem eigentlichen Rußland, als dessen O.-Grenze wir das Uralgebirge und den Uralfluß, und als dessen Begren- zuug gegen S.-O. wir die Flüße Kuban und Terek ansehen, eine Fläche von reichlich 90,000 [Um. vor uns, deren Breite in der Mitte (55° N.) etwa 300 M. mißt, während die äußerste Läugsausdehnuug (zwischen 70° und 45° N.) 375 M. beträgt. An vier Stellen wird die Grenze von Meeresküsten gebildet, a. Die Küste des kaspisch e n Meeres zwischen den Münduugen des Ural und Terek ist änßerst flach, auch da, wo inmitten der seichten Wolgamünduugen der Hasen- platz Astrachan liegt. Trotzdem ist dieser sür Rußlaud von großer Bedeutung, schon wegen des von hier aus betriebenen Stör- und Hausensanges (Caviar). — b. Auch am Asow- schen und Schwarzen Meer sind die Küsten größtenteils flach lind gefährlich. So können Taganrog und Afow nur von ganz flachgebenden Schissen erreicht werden. Im südlichen Theil der Halbinsel Krim bildet das reichbewaldete tanrische Gebirge (bis 4790') mit seinem steilen Absturz zahlreiche Häfen, deren bedeutendster Sebastopol (1854) ist. Die Küste des Schwarzen Meeres zeigt uns nur drei ueunenswerthe Hafenplätze: Ch erfon an der Mündung des Dniepr, Nieolajew an der des Bug, jetzt die Hauptstation

2. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 39

1871 - Hannover : Hahn
Die nichtdentschen Länder Europas. 39 den 60. Parallelkreis, erreicht in der Waldaihöhe seine bedeutendste Erhebung (gegen 1100') und hält von hier an ungefähr gleiche Richtung mit der Ostseeküste. Der uralisch- karpatische Landrücken beginnt in der Nähe von Oreu- b nrg am Uralfluß, nimmt nach dem Durchbruch der Wolga beträchtliche Breite an und zieht sich in s.-w. Richtung bis nach Galizien und der Moldau hinein. Etwa von der Mitte dieses Landrückens zieht sich die zwischen Moskau und Kiew 90 M. breite Düna donische Landhöhe n.-w. zur Waldaihöhe hin. — Fin nland, ein wirres Durcheinander von Seen, Fels, Haide und Moor, bildet eine Erhebung (500') für sich. Die oben genannten Erhöhungen begrenzen Tiefebenen von sehr verschiedener Natur, a) Zwischen dem Eismeer und dem nördlichen Landrücken das arktisch-sarmatisch e Tiefland; im äußersteu Norden eine aus Sümpfen, Morästen und Steppen bestehende Tundra, ist es südlich vom Polar- kreise mit unermeßlichen Wäldern von Kiefern und Tannen bedeckt, zwischen denen sich nur au den Ufern der Flüße Wiesen und etwas beackertes Land (Flachs) finden. Daher sind hier Jagd auf kleine Pelzthiere, Theerschwelen und Pottaschesieden die Haupterwerbsquellen. Dieser Charakter des Landes setzt sieb auch in den Ebenen von Jngerman- land, Livland, Estland und Kurland fort. — d) Zwi- schen beiden Landrücken, im W. von der düna-donischen Landhöhe begrenzt, das mittlere sarmatische Tiefland. Hier beginnt der Obstbau, in den Wäldern treten die Nadel- Hölzer mehr und mehr gegen die Laubbäume (Linde) zurück; der Ackerbau bezieht sich neben den gewöhnlichen Getreide- arten vorzugsweise auf Hanf. Wald, Feld und Wiese stehen etwa im Gleichgewicht. Die Bevölkerung ist hier die dichteste in ganz Rußland, daher auch hier der eigeutliche Industrie- bezirk. — c) Das kaspische Tiefland im S.-O. ist eine baumarme, steppenartige Gegend. Hier sind Frühling, Herbst und Winter kurze Jahreszeiten, während die Hitze eines langen Sommers alles pflanzliche Leben versengt. Nur uomadistreude Völker können hier hausen; gegenwärtig Kirgisen, Kal- mücken und N oga-Tataren, im Alterthum und Mittel- alter Skythen, Hunnen und Avaren. — d) Das litth auische Tiefland im W. der düna-donifchen Landhöbe ist die größte Sumpflandschaft des mittleren Europas, reich jedoch an dichten Wäldern. Der breite südliche Landrücken

3. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 40

1871 - Hannover : Hahn
40 Dritte Lehrstufe. selbst ist im südlichen Theile eine öde, waldlose Steppenplatte, nur als Weideland zu gebrauchen. Der nördliche Abhang dagegen, zumal auf der Linie von Kiew über Charkow, Worouesch bis nach Pensa, gehört zu den fruchtbarsten und reichsten Gegenden Europas. §. 41. Bewäßcrung. Das russische Tiefland ist reich an^Strömen von geringem Gefälle und daher ausge- dehuter Schifsbarkeit. a. Jus Eismeer münden diepetschora, Dwina und Onega; b. in die Ostsee die Newa, der Ausfluß des Ladogasees (324 Ühm.), der wieder durch deu Swir mit dem Onegasee (230 Hüm.), durch die Molch ow mit dem Jlmensee in Verbindung steht; ferner die Narwa, der Abfluß des Peipussees (10(1 Hhm.), und die Düna; c. ins Schwarze und Aso wische Meer der Dniestr, Dniepr und Don; d. ins kaspische Meer die Wolga, deren wirkliche Länge (430 M.) das Doppelte des directen Abstandes ihrer Quelle von der Mündung beträgt, mit den Nebenflüßen Oka und Kama; der Ural ist als Greuzfluß bereits genannt. §. 42. Klima und Producte. Der weiten Aus- dehnung des Landes von N. nach S. entsprechen natürlich bedeutende Unterschiede in Klima und Erzeugnissen: während in der Krim das Kameel als Lastthier dient, fristet im äußersten N. kaum das Rennthier seiu Leben, und während hier niedriges Gestrüpp die Stelle aller Bäume vertritt, wird im S. Weinban und ^?eidenzucht mit Erfolg betrieben. Aus- geführt werden ganz vorherrschend Nohproducte: Getreide Leinsaat, Flachs, Hanf, Holz, Talg, Borsten, Häute, Eisen und Kupfer. §. 43. Bevölkerungsverhaltnisse. Mindestens 5/e der gesammten Bevölkerung bildet der slavische Volksstamm, vou dem die Russen selbst nur einen Zweig ausmachen. In Bezug auf Charakter erinnern diese vielfach an die alten Griechen: sorglosen und fröhlichen Gemüths lieben sie Gesellig- keit und Volksgesang über alles. Freundliche Zuvorkommen- heit und Nachgiebigkeit im Privatleben werden ihnen nach- gerühmt, daneben aber werden kaltblütige Grausamkeit, Tücke, Habsucht und Bestechlichkeit und bei bewunderns- wertbem Nachahmungstrieb Mangel an schöpferischem Ersin- dnngsgeist als Schattenseiten genannt. Einen andern Zweig des Slavensiammes bilden die etwa 7 Mill. Polen. Von sonstigen indo-europäischen Stämmen sind die Letten mit

4. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 41

1871 - Hannover : Hahn
Die nichtdeutschen Länder Europas. 41 den verwandten Kureu zu nennen. Die Germanen sind als Schweden m^deu Städten Finnlands, als Deutsche besonders unter der Städtebevölkerung und dem Adel der Ostseeprovinzen vertreten. Juden finden sich zahlreich in den ehemals polnischen Provinzen. Die Zahl der Finnen, zu denen u. a. auch die Esten, Liven und Lappen gehören, soll gegen 4 Mill. betragen. Von türkischen Stämmen stnd die Tartaren um Kasan und die Kirgisen am untern Uralfluß, von Völ- kern mongolischer Rasse die Kalmücken an der untern Wolga zu erwähnen. — Die griechische Kirche zählt etwa 57 Mill. Bekenner, die römische, vorzugsweise in Polen, gegen 61/» Mill., die evangelische insgesammt vielleicht 4 Mill., von welchen die lutherischen Bewohner der Ostseeprovinzen die große Mehrzahl bilden. — Mit der Volksbildung ist es unter den Angehörigen der griechischen Kirche traurig bestellt; es gibt in Rußland Grundbesitzer und Kaufleute, die Millionen besitzen und doch uicht leseu und schreiben können. §. 44. Politische Ueberficht. Das gestimmte rnssische Kaiserreich in Europa und Asten umfaßt auf etwa 370,000 Ihm. 77'/^ Mill. Menschen; hiervon kommen auf den europäischen Theil etwa 90,000 □ M. mit 68v2 Mill. Eiuw. Die Volksdichtigkeit beträgt hier also im Durchschnitt fast 700, im Gouvernement Arch a ngel kaum 20, im Gouv. Tula nahezu 2000. 1. Großrußland, a.im S. Moskau (377), bedeutend als Handels- und Fabrikstadt in der Nähe des Mittelpunkts des russischen Fluß- und Canalsystems. Der Kreml gilt als ein reli- giöses und politisches Volksheiligtbum. Kaluga's (35) Fabriken liefern besonders Segeltuch, die vou Tula (57) Gewehre. — b. im W. Smolensk (23). Nowgorod am Jlmensee, einst „die große" mit 400 T. E., zählt jetzt 17 T. — c. im O. Nisch u ei-Nowg orod (41) mit berühmter Messe. — d. im N. Archangel (19). 2. Kleinrußland. Kiew (68) und Charkow, Univer- sitäten. Berditschew (53), Handelsstadt. Pultawa. 3. Die Ostseeprovinzen. a. Jng ermanland. Peters- bürg (546), Hauptstadt und Mittelpunkt des netteren Ruß- land, zugleich die erste Handelsstadt und Univ. Kronstadt (48), Kriegshafen zur Deckung von Petersburg. — b. Est- land. Reval (29). — e. Livland. Riga (102), bedeutende Handelsstadt mir vorherrschend deutscher Bevölkeruug. Dorpat (14), Universität. — d. Kurland. Mita u (22).

5. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 42

1871 - Hannover : Hahn
42 Dritte Lehrstufe. 4. Finnland. Helsingsors (25), jetziger Hauptort und Univ. Abo (18), vormalige Hauptst. 5. Westrnßland umfaßt das alte Litthauen sammt den alt- polnischen, getreide- und viehreichen Landschaften Volhynien und Podolien. Wilna (69). Minsk (30). Mohilew (48). Grodno (26). Kameniez (21). 6. Sndrnßland, früher türkisches Gebiet. Odessa (119), zweite Handelsstadt des Reiches, Univ. Nikolajew (65), Kriegshafen. Cherson(40), befestigt. — In Bessarabieni Kischinew (94). Bender, Festung. — In der Krim: Simseropol (21). Kertsch (21). 7. Kasan. Kasan (63), Univ. Perm (19). Jekate- rinenbnrg liegt schou aus der asiat. Seite des Ural. 8. Astrachan. Astrachan (44), Hanptstation der Kriegs- flotte im kasp. Meere. Orenburg (28), Stapelplatz für den Haudel mit Asten. In der Nähe von Saratow (84) und Sarepta viele dorfweise zusammenwohnende deutsche Colonisten. 9. Polen, seit 1795 mit Rußland vereinigt. Warschan (243). Kalisch (13) mit Fabriken in Tuch und Leder. Lublin (21). Viii. Die Karpathenländer. §. 45. Lage, Grenzen und Größe. Mit obigem Namen benennt' man diejenigen Landschaften des mittleren Europas, welche von dem 160 M. langen Gebirgsbogen, der den östl. Flügel des europäischen Mittelgebirges bildet, im N.-W., N., O. und S.-O. nmschloßen wirdz als weitere Begrenzung treten im S.-W das Leithagebirge, im S. die Sau und Donau hinzu. Es stud die sog. traus- leitbanischeu Provinzen Oesterreichs^ von diesen gebt nl. nur Kroatien sammt der Militärgrenze über die s.-w. Grenze unseres Bezirkes hinaus. Wir ziehen aber, um der politischen Zugehörigkeit willen, ans der entgegengesetzten Seite auch die Provinz Galizien hinzu, deren südlicher Theil den Abhang des nord-östl. Karpatbenzuges bildet, während der größere nördl. Theil allerdings dem sarmatischen Tieflande angehört. Galizien allein umfaßt 1426 [Um., die Läuder innerhalb jener natürlichen Grenzen können ans 5660 (Um. veran- schlagt werden.

6. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 72

1871 - Hannover : Hahn
72 Dritte Lehrstufe. Betreff a) des Flächenraums, b) der Bevölkerung, c) der Volksdichtigkeit? — 7. Mit welchen Ländern steht Rußland in nächster Verbindung durch die Schiffahrt a) auf dein kaspifcheu, b) auf dem Schwarzen Meer, c) auf der Ostsee? — 8. Gib auch die Laudgreuzeu Rußlauds au! — 9. Ordne die russischen Tiefländer a) nach ihrer Größe, b) nach ihrer Fruchtbarkeit! — 10. Vertheile die Flüße auf die verschiedenen Tiefländer! — 11. Nenne russische Grenzslüße! — 12. Wie kann man zu Waßer a) vou Astrachan nach Archangel, b) von Astrachan nach Petersburg, c) vou Odessa uach Riga gelangen? — 13. Nenne von schon bekannten europäischen Hauptstädten a) diejenigen, welche größere, b) die, welche geringere Einwohnerzahl haben als Petersburg! — 14. In welcheu andern europäischen Ländern sanden wir, wie in Rußlaud, die Hauptstadt recht weit von der Mitte entfernt? — 15. a) Nenne die 10 größten Städte Rußlands! b) wie viele von diesen liegen nicht an einem Flnße? — 16. Vergl. die Summe der Bewohner der genannten Küstenstädte des kaspischeu Meeres mit der eutsprechenden Summe, welche a) das Schwarze Meee, b) die Ostsee ergibt! — 17. Welche außereuropäische Läuder werden mit zum russischen Reiche gezählt? Zur Geographie der Karpatheuländer. 1. Gib die politischen Grenzen vou Ungarn, von Sieben- bürgen und von Galizien an! — 2. Wie verhalten sich der 38.° O. und der 46.° N. a) zu den Karpathenländern, b) zu den übrigen Ländern Europas? — 3. Wieviel Meile« be- trägt die geringste Entfernung Ofens a) von der Ostsee, b) vom asiatischen Meer, c) vom Schwarzen Meer? — 4. Vergl. mit einander die Breite von Ungarn, von Deutsch- land und von Frankreich auf dem 48.° N.! — 5. Nenne eine deutsche und eine französische Stadt, die unter dem Parallelkreis des nördlichsten Punktes von Galizien liegen! — 6. Wie verhält sich Ungarn in Bezng ans Volksdichtigkeit a) zu Rußland, b) zu England, c) zur Provinz Hannover? — 7. Ordne die deutschen Kronländer Österreichs a) nach ihrer Größe, b) nach der Bevölkerung! — 8. a) Um wieviel übertrifft der Gebirgsbogeu der Gesammtkarpathen den (von Italien aus gesehen) inneren Alpenbogen an Ausdehnung? b) um wieviel Fuß übertrifft die höchste Alpenspitze den

7. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 33

1871 - Hannover : Hahn
Die nichtdeutschen Länder Europas. 33 schon an der Mündung des Torneaflußes, der die Grenze gegen Rußland bildet. Von hier bis nach Vadsö am Varanger Fjord sind alle Küstenplätze durch eine regel- mäßige Dampfschiffahrt verbunden; im Winter freilich, wenn diese aufhört, ruhen auch die Geschäfte in allen diesen Städten. Zur Rechten merke man von Inseln noch die Quarten- und die Alandsinseln, die Insel Gothland und das dänische Bornhol m. §. 32. Senkrechte Gliederung und Bewäße- rung. Skandinavien bildet von der S.-Spitze Norwegens bis zum Nordeap ein wellenförmiges Gebirgsland, welches das Alpengebirge an Länge um 100 M. übertrifft und eine doppelt so große Fläche wie dieses bedeckt. Während es nach W. steil abstürzt, senkt es sich stufenweise gegen die Ostsee und läßt hier noch für eine 10 M. breite, an Wäldern und Morästen reiche Küstenebene Raum. Die Höhe dieses Gebirgs- landes wächst in der Richtung von N. nach S.: im lapp- ländischen Geb. beträgt die Mittelhöhe 1000 — 2000' (Sulitelma 5796'), im Dovresj el d 3000' (Sneehättan 7099'), im H ardang erfj eld 4—5000' (Store Galdhö- piggen 8017'). Weiter gegen S. aber sinkt das Gebirge wieder allmählich herab: Byglefjeld im Mittel 3000'. Der- jenige Theil Schwedens, welcher südl. vom Mälaren- und Wenernsee liegt, vermutlich eine landfest gewordene Insel, enthält in seiner Mitte ein niedriges Berg- und Hügelland, das auf drei Seiten von einer wenige Meilen breiten, durch- weg fruchtbaren und wohlangebauten Küstenebene umsäumt wird. — Da die Hochflächen des Gebirgslandes theilweise die Schneegrenze überragen, die Tlzäler aber äußerst schmal und tief sind, so ist die Verbindung zwischen W. und O. sehr erschwert, in der Regel nur ans großen Umwegen möglich, die Bevölkerung daher auf Küstenschiffahrt angewiesen. Eine andere Folge der Bodenbeschassenheit ist die gleichmäßige süd- östliche Richtung der zur Ostsee gehenden reißenden Flüße. Wir nennen in Sch w eden die Tornea-, Angermann-, Dal- und Göta-Els, in Norwegen den Glommen. Im Ganzen nehmen die Seen Sümpfe und Flüße der Halbinsel mehr als 1000 [Um ein. §• 33. Klima und Prodnete. Auch auf das Klima übt die Richtung des Hochgebirges in Verbindung mit der größeren Erhebung im W. ihren Einfluß, indem 3

8. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 38

1871 - Hannover : Hahn
38 Dritte Lehrstufe. der Kriegsflotte, und unmittelbar au der Küste Odessa. — e. An der Ostseeküfte begegueu wir zuuächst den beiden kleinen Hafenorten Li bau und Windau. Am Südeude der wegen Sandbänke schwer zugängigen Rigaischen Blicht liegt nahe der Mündung der Düu a Rußlands zweite Hau- delsstadt Riga, namentlich Ausfuhrplatz für die Rohproduete des Innern: Getreide, Holz Flachs, Hanf und Talg. Von dem sinnischen Busen ist die Südküste durchweg steil und felsigi hier liegen Reval, der Kriegshafen des Westens, und Narwa. Um die Münduug der Newa ist die Küste flach und snmpsig. Dennoch gründete Peter d. Gr. hier (von 1703 an) inmitten öder Moräste und Haiden die nordische Prachtstadt Petersburg; gegenwärtig mittels Canäle mit allen schissbaren Flüßeu des Landes in Verbindung, ist es zugleich die erste Handelsstadt des Reiches. An der Nord- feite der Bncht liegen die finnischen Küstenstädte Wiborg, H elfingfors, Sveaborg und Abo. — ä. Die Küsten des Weißen Meeres sind um ihrer Entlegenheit willen von geringerer Bedentnng. Archangel an der Dwinamün- dung führt neben den Rohprodncten des Binnenlandes: Bauholz und Flachs, anch Fische und Thran aus, die das Eismeer liefert. — Im Ganzen ist Rußland, dem sich der osseue Oceau uur im Eismeer aufthut, wenig günstig gestellt für den Handel mit der Fremde. §. 40. Oberflächengestalt. Eigentliche Gebirge sinden sich nur an den Grenzen uuseres Gebiets. Das taurische Geb. in der Krim ist bereits erwähnt, der Kaukasus gehört nach unserer Theilung Asien an; so fällt in den Bereich unserer diesmaligen Betrachtung nur das Ural- gebirge. Man theilt den ganzen, 350 M. langen Zug in drei Abschnitte, deren Namen schon die verschiedenartigen Gaben andeuten, die das Gebirge seinen Anwohnern bietet: der südl. Abschnitt, der waldreiche Ural mit dem Jremel (4750'), die Heimat der Baschkiren, reicht bis 55" N.; bis znr Quelle der Petschora der erzreiche Ural, im N. der wüste Ural (bis 4000'), vou Tannenwäldern und Tors- mooren bedeckt, ein Jagd- und Weiderevier für die Wogulen und Sam ojed en. — Das große, dem Ural westl. vor- gelagerte Tiefland wird gleichfalls in drei Abschnitte zerlegt durch zwei dasselbe durchziehende Laudrückeu. Der nördlichste von diesen, der nral isch-b al tische, beginnt am Ural in der Breite der Petschoraqnelle, begleitet auf langer Strecke

9. Deutschland und die germanischen Nachbarländer - S. 71

1871 - Hannover : Hahn
Fragen und Aufgaben. 71 südeuropäischeu Küstenstrecken hat die meiste Ähnlichkeit mit der Westküste Norwegens, b) welche nordeuropäische? — 7. Vergl. den höchsten Berggipfel Skandinaviens mit dem höchsten der Türkei! — 8. Welche der südeuropäischen Halb- infein hat das mit der skandinavischen gemein, daß die Flüße eine gleichmäßige Richtung und als Hochlandsströme ein starkes Gefälle haben ? — 9. In welcher andern europäischen Halb- insel ist, wie in Skandinavien, die Verbindung des W. mit dem O. durch ein das Land in der Länge durchziehendes Gebirge erschwert? — 10. Vergl. die in diesem Heft betrach- teten Länder Europas uach ihrem Reichthum an Seen! — 11. Welchen Pflanzenzonen gehört a) die skandin. Halbinsel, b) Dänemark an? — 12. Um wieviel Fuß liegt die Schnee- grenze im inneren Norwegen tiefer als a) in den Alpen, b) in den Pyrenäen, c) in der Sierra Nevada (2. Lehrst. §. 16)? — 13. Wo findet sich die größere Meerestiefe: zwischen dem südlichen Norwegen und Schottland, oder zwischen dem südl. Schweden und Nußland (2. Lehrst. §.7)? — 14. Für welche europ. Staaten ist die Durchfahrt durch den Sund am uuentbehrlichsten? — 15. Vergl. hinsichtlich der Be- völkerung a) Schweden mit London, b) Norwegen mit Paris, c) Dänemark mit Berlin! — 16. Vergl. die Summe der Bevölkerung aller genannten Hafenstädte der skandin. Halb- insel mit der Einwohnerzahl der größten Hafenstadt an der Westküste Englands! — 17. Nenne eine preußische Stadt, die ziemlich genau so viel Einwohner zählt, wie Island! — 18. Wo finden sich nach der 1. Lehrstufe dänische Besitzungen außerhalb Europas? Zur Geographie Rußlands. 1. Wie verhalten sich der 60. 0 N., der 45.° N. und der 40.<> N. a) zu Nußland, b) zu den übrigen Ländern Europas? — 2. Wie spät ist es in Oreuburg, weun es in Warschau Mittag ist? — 3. a) Wie viel länger währt die längste Nacht in Archangel als in Astrachan ? — 4. Wie etwa mag sich in Bezug auf Flächeninhalt derjenige Theil Rnßlands, welcher von 50° und 60° N. eingeschloßen ist, zum übrigen Rußland verhalten? — 5. Welcher Meridan theilt Rußland in nahezu zwei gleiche Hälften, und welche dieser Hälften ist wohl die volkreichste? — 6. Wie verhält sich das europäische Rußland zum gesammten übrigen Europa in

10. Topische Geographie - S. 25

1870 - Hannover : Hahn
Genauere Uebersicht der Land- und Meeresräume. 25 dem türkisch-griechischen Gebirge steht in nur schwacher Ver- bindung Europas mächtigster Gebirgszug, die Alpen (bist 4,800'), welche von der Küste des Mittelmeers anhebend sich zuerst 40 M. nordwärts, dann aber in einer Länge von 100 —120 M. ostwärts ziehen. — Als gesonderte Gebirge in Europa merke man vorläufig: die Apenninen (bis 9000') in Italien, die Pyrenäen (bis 10,700') und die Sierra Nevada (bis 11,000') in Spanien, das Gebirgsland von Großbritannien und das- jenige von Skandinavien (bis 8000'). Die Gesammtsiäche der europäischen Gebirgslandschaften schätzt man auf etwa 58,000 Ihm. Näher betrachten wir die Gebirge bei den ein- zelnen europäischen Ländern. §. 36. Gewäßer. Das hat Europa mit Asien gemein, daß seine Flüße nach allen Richtungen hin den Erdtheil ver- laßen (nicht so in Amerika!), und daß sie größtentbeils mit einer weiten Strecke dem Tiefland angehören (nicht so in Afrika!) und in Folge dessen für die Schiffahrt sehr geeignet sind. Während wir aber in Asien öfter paarweise neben ein- ander her laufende, wenigstens neben einander mündende Zwillingsströme antrafeu, sehen wir in unserm Erdtheil wieder- holt Hanptflüsse sternförmig von einem gemeinsamen Qnell- Mittelpunkt ausgehen. Das erste dieser Flußcentren bildet die Waldaihöhe in Rußland, von welcher die Düna, der Dniepr und die Wolga ausgehen. Aehnliche bekannte Punkte sind der St. Gotthard in der Schweiz, das Fichtelgebirge im Herzen Deutschlands, sowie die Stelle im Karpathengebirge, wo 50° N. und 36° O. sich schneiden. — Nach den Meeren, dencn sie ihr Waßer zuführen, ordnen sich die Hauptflüße so: 1) in das nördliche Eismeer münden: Petschora und Dwina; 2) in den atlantischen Ocean, und zwar a. in die Ostsee: Düna, Niemen, Weichsel, Oder; b. in die Nordsee: Elbe, Weser, Rhein, Themse; c. in den Canal: die Seine; d. in den offenen Ocean: Loire, Garonne, Donro, Tajo, Gnadiana, Guadalquivir; 3^ in das Mittelmeer: Ebro, Rhone, Po; 4) in das Schwarze Meer: Donau, Dniepr, Dniestr, Don; 5) ins kaspische Meer: Ural und Wolga. Von Landseen merke man vorläufig 1) im Alpenland: den Genfer- (9 Cum.), Boden- und Garda-See nebst Lago maggiore (Italien); 2) im Tiefland, und zwar a. im west-
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