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ziehen. Bei einem Ausfalle hatte er das Glck, einen angesehenen Fhrer der Ungarn in die Hnde zu bekommen. Heinrich gab ihn erst frei, als ihm die Ungarn einen neunjhrigen Waffenstillstand bewilligten. Er zahlte ihnen dafr einen jhrlichen Tribut.
Die gewonnene Zeit gebrauchte der König, um Land und Volk wehrhaft zu machen. In Sachsen gab es deshalb nur wenig befestigte Orte, weil die Bewohner noch nach altgermanischer Weise in Drfern oder Gehften lebten, die allenfalls von einem Zaun ober von Palisaden umgeben waren. Unermdlich war Heinrich jetzt bestrebt, die wichtigsten Nieder-lafsnngen ummauern zu lasten und dadurch fr Kriegszeiten den Land-bewohnern Zufluchtssttten zu schaffen. So entstanden im Binnenlande und an den Grenzen zahlreiche feste Pltze, wie Goslar, Meien, Quedliu-brg, Merseburg. Jeder neunte knigliche Vasall, der bnrchs Los bestimmt wurde, mute fr ein Jahr in eine dieser Festungen bersiedeln. Derbritte Teil vom Ertrage der cker kam in die Burgen zur Aufbewahrung fr die Zeit der Kriegsnot. Um den Aufenthalt in solchen Pltzen angenehmer zu machen, liefe Heinrich die Mrkte, Festlichkeiten und ffentlichen Versammlungen bort abhalten.
Zugleich arbeitete er rastlos an der Verbesserung des Heer-Wesens in seinem Herzogtum. Mit Fuvolk allein konnte er gegtn die Reiterscharen der Ungarn nicht viel ausrichten. Darum bildete er aus feinen Vasallen Reitergeschwader, die in geschlossenen Abteilungen kmpfen lernten.
Das neue Reiterheer bestaub die Probe im Kampfe gegen die Wen den an der Ostgrenze des Reiches aufs beste. Unter den Nachfolgern Karls des Groen zerstrten diese wilden Nachbarn die errichteten Burgen, verjagten die christlichen Priester und dienten wieder ihren allen Gttern. Heinrich brang in ihr Land ein und eroberte ihre Hanplstabt, die alte wendische Trutzfeste Brennabor. Groe Gebiete wrben ihm Untertan. Gegen die Dnen schob der König die Grenze bis zur Schlei vor.
Im Jahre 933 war die Zeit des Waffenstillstanbes mit den Ungarn abgelaufen. Als Heinrich einen neuen Jahrestribut verweigerte, brachen sie in zwei groen Haufen fengenb und brennend, raubend und mordend in Sachsen ein. Da flchteten die Landbewohner mit ihrer Habe in die festen Pltze und fhlten sich hinter den starken Mauern wohl geborgen. Der eine Haufe wurde von den Sachsen und Thringern besiegt und durch Hunger und Klte vollends aufgerieben. Dem andern stellte sich Heinrich mit dem Fuvolk und dem Reiter Heere bei Riade an der Unstrnt khn entgegen. Er ermunterte feine Krieger, auf Gottes Hilfe zu hoffen, und vertrauensvoll blickten sie nach dem Bilde des Erzengels Michael in der hochstatternberi Reichsfahne. Der König fhrte sein Heer selbst in die Schlacht. Die Ungarn merkten gleich zu Beginn des Kampfes, ba sie diesem Gegner nicht gewachsen waren, und ergriffen die Flucht. So hatte wenigstens Sachsen vorlufig Ruhe vor ihnen.
4. Heinrichs Ende. Als Heinrich fein Ende nahen fhlte, lie er die Groen des Reiches nach Erfurt kommen und empfahl ihnen feinen Sohn Otto zum Nachfolger. Bald darauf starb er zu M emieben an der Un-strut. In Quedlinburg liegt er begraben.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Karls Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Michael Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Otto
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elften Jahrhundeet das wilde Volk der Trken das Land eroberte, da ging eine groe Not fr die Pilger an. Sie wurden auf dem Wege oft verfolgt und ausgeraubt oder gar gettet; wenn sie wirklich hinkamen, so sahen sie die Gotteshuser zerstrt und die Bildnisse des Heilandes verstmmelt.
Die Nachrichten von diesen Greueln der Trken kamen in das Abend-land. Da war bei allen glubigen Christen die Trauer groß. Immer lauter erscholl bald der Ruf: Das Heilige Land mu aus den Hnden der Un-glubigen befreit werden!
2. Wie ein Kreuzzug beschlossen wurde. Unter den Wallfahrern war auch em Mnch namens Peter von Amiens. Er sah die Roheit der Trken und die Not der Christen mit eignen Augen. Die Leiden der Armen gingen ihm sehr zu Herzen. Da machte er sich eilends auf die Heimfahrt und erschien vor dem Papste Urban Ii. Dieser wurde durch tue Erzhlungen Peters tief erschttert. Er hielt im Jahre 1095 eine groe Kircheuversammlung zu Clermont in Frankreich ab. Die ganze weite Ebene dort war mit Menschen angefllt. Zweihundert Bischfe, zahlreiche Fürsten und Ritter in glnzender Kleidung und zahllose andre Leute waren anwesend. In flammenden Worten schilderte der Papst ihnen die Leiden der Christen im Heiligen Lande. Ans denn," rief er, wider den Feind des christlichen Namens wendet die Schwerter! Dort be jeder die Frevel, die er in seinem Lande begangen hat! Als Sieger werdet ihr heimkehren oder die Mrtyrerkrone erringen!" Die ganze Versammlung war tief ergriffen; Gott will es!" rief alles Volk. Gleich waren Tausende zu dem heiligen Kampfe bereit. Wer teilnehmen wollte, schmckte sofort feine rechte Schulter mit einem roten Kreuz; daher kommen die Namen Kreuzfahrer und Kreuzzug.
3. Der Auszug. Jetzt zogen Prediger in den Landen umher und riefen die Glubigen zum Kampfe ans. Keiner tat es mit solcher Begeisterung wie Peter von Amiens. Da strmten groe Scharen zusammen, besonders in Frankreich, Lothringen und Italien. Es waren Bauern und Brger, die ihre Frauen und Kinder auf Ochsenwagen mitfhrten, aber auch Spielleute, Gaukler, Ruber und andres Gesindel. Ohne Ordnung zogen sie durch Deutschland und Ungarn, um nach Konstantinopel zu gelangen. Der Weg war ihnen unbekannt, und Fhrer hatten sie nicht. Da band einmal ein solcher Hausen eine Gans und eine Ziege zusammen und wanderte dahin, wohin das seltsame Paar lies. Die meisten besaen keine Waffen, weil sie dachten, Gott selbst werde alle Feinde vernichten. Auch die Lebensmittel fehlten ihnen, und so fingen sie unterwegs an zu rauben und zu plndern. Das lieen sich die Ungarn nicht gefallen und schlugen fast alle tot.
Erst im Herbst des Jahres 1096 machte sich ein wohlausgerstetes Heer von Kreuzfahrern auf den Weg. Unter den Fhrern war auch der fromme und ritterliche Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon. Glcklich erreichten diese Kreuzfahrer Konstantinopel. Von hier aus setzten sie nach Kleinasien der. Dort aber gerieten sie bald in groe Not. Glhendhei brannte die Sonne in dem wasserarmen Lande auf die ermatteten Krieger herab; oft gingen ihnen die Lebensmittel ans; dazu um-
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in Bugewndern, dann die Brgermeister und Ratsherren, jeder mit einer Kerze in der Hand und ein bloes Schwert auf den Nacken gebunden; ihnen folgte ein Teil des Volkes in Trauergewndern. Alle warfen sich vor dem Kaiser nieder und flehten um Gnade. Friedrich verzieh ihnen, und sie gelobten ihm Treue und Gehorsam.
Aber bald bereuten die Mailnder ihre Schwche und emprten sich von neuem. Sie jagten sogar einen Gesandten des Kaisers mit Schimpf und Schande aus ihren Mauern. Da geriet Friedrich in grimmen Zorn und schwor, nicht eher solle die Kaiserkrone wieder sein Haupt zieren, als bis die meineidige Stadt dem Erdboden gleichgemacht sei. Lange wehrten sich die trotzigen Mailnder. Aber Hungersnot und Krankheit ntigten sie 1162 zur bergabe. Vergebens flehten sie jetzt um Gnade. Binnen acht Tagen muten alle die Stadt rumen. Dann berlie es der Kaiser den Nach-barn, die den Mailndern feind waren, die Stadt anzuznden. Tag und Nacht sah man die Flammen zum Himmel emporschlagen, und bald war der blhende Ort ein rauchender Trmmerhaufen. Die Bewohner muten sich auf vier Dorfgemeinden verteilen.
Jetzt gehorchten alle Städte Norditaliens dem mchtigen Herrscher; Friedrichs Beamten regierten dort von nun ab unumschrnkt, und die Einwohner muten alljhrlich Millionen an Steuern zahlen. Sie waren darber auerordentlich erbittert und sannen auf Emprung.
5. Der Streit zwischen Kaiser und Papst. Schon ehe das furchtbare Strafgericht der Mailand erging, war den lombardischen Stdten ein mchtiger Helfer erstanden: der kluge und tatkrftige Papst Alexander Iii.
Friedrich gedachte sich zum Herrn von ganz Italien zu machen; das aber erschien dem Papste sehr gefhrlich; denn dann wurde er ja der Untergebene des Kaisers. Als Alexander gewhlt wurde und Friedrichs Ansprche nicht gelten lie, kam es zum Streit. Die Feinde des neuen Papstes stellten einen Gegenpapst anf, und Friedrich erkannte diesen an. Wieder brach ein gewaltiger Kampf zwischen den beiden Huptern der Christenheit aus, der mehr als anderthalb Jahrzehnte dauerte. Jeder der beiden Ppste tat nicht nur den andern in den Kirchenbann, sondern auch alle Anhnger des Gegners. Des Haders wurde kein Ende. Doch konnte sich Friedrich auf die deutschen Bischfe verlassen; sie hielten in der ganzen Zeit treu zu ihrem Lehnsherrn.
5. Der Papst und die lombardischen Städte im Bunde gegen Friedrich. Legnno. 1176. Die Ausshnung. Der Streit mit dem Papste kam den lombardischen Stdten sehr gelegen. Alle erhoben sich jetzt gegen die Fremd-Herrschaft und vertrieben Friedrichs Beamte. Sie schlssen nicht blo unter sich, sondern auch mit Alexander einen Bund. Mailand erstand schnell wieder aus der Asche. Auerdem wurde eine gewaltige Trutzfeste erbaut, die man dem mchtigen Verbndeten zu Ehren lessandria nannte.
Friedrich fhlte sich bald seinen Gegnern nicht mehr gewachsen und wandte sich an Heinrich den Lwen um Hilfe. In einem Alpendorfe trafen sich beide. Vergebens bat Friedrich den Welfen um Truppen; Heinrich verweigerte ihm den Beistand. Er meinte, er sei nicht verpflichtet,
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Alexander_Iii Alexander Friedrich Friedrich Alexander Alexander Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Legnno Friedrichs Alexander Alexander Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich
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zosen vor der Stadt. Die Brger waren zum Widerstand nicht gerstet und ffneten ihnen die Tore. Wohl emprte sich ganz Europa der diesen Raub; aber das ohnmchtige Reich mute Ludwig die Beute lassen. Der Kaiser Leopold I. wurde damals hart von den Trken bedrngt, mit denen Ludwig, der allerchristlichste König," im Bunde stand.
4. Der dritte Raubkrieg. Fr immer gebrandmarkt hat Ludwig seinen Namen durch den dritten Raubkrieg. Sein Bruder, der Herzog von Orleans, war mit der Prinzessin Liselotte von der Psalz vermhlt. Nun starb der Kurfürst dieses Landes kinderlos. Da verlangte Ludwig einen Teil der Pfalz als Erbe seiner Schwgerin, obwohl diese auf alle Rechte verzichtet hatte. Alsbald berschritten seine Truppen die Grenze.
Doch da stellte sich ihm Wilhelm von Oranien in den Weg. Dieser kluge und tatkrftige Mann gebot damals nicht blo der die Niederlande, er war auch durch die Hirat mit einer englischen Prinzessin Herrscher von England geworden. So konnte er es wagen, dem bermut Ludwigs Xiv. mit Erfolg entgegenzutreten, und brachte einen groen Frstenbund wider ihn zusammen. Da wurde es dem Könige bange. Um einen Einfall der Feinde in Frankreich unmglich zu machen, beschlo er, zwischen sich und jene eine Wste zu legen.
Die Franzosen hausten in der Pfalz wie die Hunnen. Städte und Drfer gingen in Flammen auf. Von Worms und Speyer blieb nichts stehen als die Dome. In Speyer verschonten die Unmenschen selbst die Kaisergrfte nicht. Sie erbrachen einige Srge, durchwhlten sie nach Kostbarkeiten und trieben mit den Gebeinen ihren Hohn. Der Mordbrenner Melac zerstrte Heidelberg und sein prchtiges Schlo. Nach ihm benennen die Pflzer heute noch ihre Hunde. Die Saatfelder wurden um-gepflgt, Obstbume und Weinstcke umgehauen; die unglcklichen Bewohner trieb man in die Winterklte hinaus. Sie muten entweder in andern deutschen Lndern Schutz suchen oder gar nach Frankreich bersiedeln. Liselotte brachte die Nchte in lautem Weinen zu und sprach ihren Schmerz in zahllosen deutschen Briefen aus.
Doch erreichte Ludwig mit all feinen Barbareien nichts. Zwar gewann er zu Land einige Erfolge; dagegen ward feine Flotte von der englischen vllig besiegt. Dazu waren die Kassen des Knigs vllig erschpft, und er mute doch alle Krfte fr den Kampf um die spanische Erbschaft sammeln. So bequemte er sich 1697 zum Frieden von Rijswijk, in dem er Verschiedenes von seinem Raube, darunter Frei brg, wieder herausgab.
Iii. Der Spanische Erbfolgekrieg bis ^7^. Der Niedergang Frankreichs.
1. Die Veranlassung. Zu Spanien gehrten in jener Zeit noch die Spanischen Niederlande, die Lombardei, Sardinien, Neapel und Sizilien; auerdem weite Kolonien in Amerika und Asien. Wie schon in den Tagen Karls V. ging in diesem Reiche die Sonne nicht unter.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Leopold_I. Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Liselotte Ludwig Ludwig Wilhelm Ludwigs Melac Liselotte Ludwig Ludwig Rijswijk Karls_V.
Extrahierte Ortsnamen: Europa Niederlande England Frankreich Worms Speyer Speyer Heidelberg Frankreich Frankreichs Spanien Sardinien Neapel Sizilien Amerika Asien Karls
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Verurteilte wurde auf dem Markt mit einem eisernen Halsband an einen Pfahl befestigt und von den Vorbergehenden verspottet.
Grausam war auch schon die Behandlung der Untersuchungs-gefangenen. Leugnete einer die Tat, die man ihm zur Last legte, so kam die Folter zur Anwendung. Man spannte ihn zunchst auf die Streckleiter und reckte ihm die Glieder, da sie krachten. Gestand er dann noch nicht, so legte man ihm Daumen- und Beinschrauben an, und erfolgte immer noch kein Gestndnis, so kamen schrfere Mittel zur Anwendung. Um der Qual loszuwerden, gab der rmste bald alle Verbrechen zu, nach denen man ihn fragte. Da gestand er wohl Taten ein, an die sein Herz nie gedacht hatte. Wurde die Folter eingestellt, so beteuerte er natrlich seine Unschuld. Dann aber ging die Qulerei von neuem an. Wieder gab er alles zu, um die Marter zu enden, und sah schlielich die Todesstrafe als Erlsung an.
Auch gegen das weibliche Geschlecht kam die Folter nur zu oft in Anwendung. Man war schon damals von dem Wahn befangen, da manche Frau mit dem Teufel in Bndnis stnde, da sie hexen knnte. Dann vermochte sie Menschen und Haustiere durch ihren bsen Blick zu toten. Wurde ein solcher Verdacht laut, so war es gewhnlich um die rmste geschehen. Dann gab es Folter, Gestndnis, Feuertod.
Vi. Das Leben in der Reichsstadt.
1. Die Reichsstadt von auen gesehen. Alle mittelalterlichen Städte waren befestigt; auch die kleinste hatte Graben, Mauern und Trme. Besonders stark muten diese Schutzmittel bei den Reichsstdten sein, denn sie standen fr sich allein und hatten viele Feinde. Darum fahen sich manche sogar gentigt, ihre ganze Gemarkung durch eine Befestigung zu schtzen. Das geschah durch die Landwehr. Da wurde ein Wall aufgeworfen, mit Bumen bepflanzt, deren Zweige man zusammenflocht, soda wenigstens Reiter nicht hinbergelangen konnten. Da, wo die Straen nach der Stadt zu die Landwehr schnitten, standen Warten, kleine Festungen mit starken Trmen. Hoch oben schauten Wchter nach Feinden aus, und wenn solche nahten, gaben sie ein Feuerzeichen; dann eilten die Brger herbei, um die Angreifer zu verscheuchen.
Wer von den Wchtern auf der Landwehr einer Freien Reichsstadt durchgelassen worden war, der kam auf einer holperigen und bei Regen wetter furchtbar schmutzigen Strae zunchst durch Kornfelder; an diese schlssen sich Grten an. Auf der Sonnenseite erblickte man ausgebreitete Weinberge; denn jeder Brger wollte seinen Haustrunk keltern.
Wenn man der Stadt nher kam, so erschien sie als eine einzige, von hoher Mauer eingefate Steinmasse, der die nur zahlreiche Festuugs- und Kirchtrme emporragten. Rings um die Mauer zog der Stadtgraben, dessen Wasser meist sehr trbe und schmutzig war und darum im Sommer ble Dnste verbreitete.
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Diese Zettel kamen in den einen Topf, in den andern ebensoviel?, von denen nur die beschrieben waren, die gewinnen sollten. Das gab dann natrlich eine endlose Ziehung, und trotzdem wurden die Leute nicht mde beim Warten. Sprang nach stundelangem Harren ein Gewinn heraus, so blies ein Trom-Peter Tusch, und ein Tambour schlug seinen Wirbel dazu.
Vii. wichtige Erfindungen.
1. Die Erfindung des Schiepnlvers. Das Pulver war den Chinesen schon vor mehr als fnfzehnhundert Jahren bekannt. Die Araber in Spanien gebrauchten es, wenn sie Feuerwerk abbrannten. Wann es in Deutschland aufkam, wei man nicht genau. Doch ist sicher, da bereits 1340 in Augs-brg eine Pulverfabrik bestand. Um jene Zeit lernte man krniges Pulver herstellen. Erst dieses lie sich auch im Kriege verwenden.
Nun verfertigte man eiserne Mrser und schleuderte aus ihnen ge-waltige Steinkugeln gegen die Mauern der Burgen und Städte. Spter wurde der Mrser zu einem Rohre verlngert. So entstand die Kanone, in die man schlielich nur noch Elsenkugeln lud. Sie war allerdings sehr plump und schwer, und man brauchte viele Ochsen, um ein einziges Geschtz von der Stelle zu schaffen.
Nicht lange danach machte man auch so dnne Rhren, da ein einzelner Mann sie tragen konnte. Das waren die Bchsen oder Musketen, aus denen man mit Bleikugeln scho. Immerhin hatten sie noch ein solches Gewicht, da sie beim Zielen auf eine Gabel gelegt werden muten. Wie die Kanonen, so brannte man auch sie durch eine Lunte am Zndloch ab. Der Schu war sehr unsicher. Deshalb blieb die Armbrust noch lange im Gebrauch. Erst als das Bajonett aufkam und die Muskete zugleich als Spie dienen konnte, wurden die Feuerwaffen berall eingefhrt.
Die Erfindung des Schiepulvers gestaltete erst nach und nach das Kriegswesen um. Noch Jahrhunderte hindurch wurden die Feldschlachten mit der blanken Waffe entschieden. Nur die Belagerung und die Ver-teidiguug der Städte und Burgen nderte sich binnen kurzer Zeit von Grund aus. Besonders die Ritter merkten, da sie hinter den dicken Mauern nickt mehr sicher waren.
Doch auch die Feldschlacht bekam ein andres Aussehen. Man merkte im fnfzehnten Jahrhundert, da Scharen leichten Fuvolkes die gefrchteten Ritterheere besiegen konnten. So traten denn an die Stelle der kleinen Ritterheere groe Scharen leichtbewaffneter Fusoldaten. Sie wurden durch Unternehmer geworben. Wenn in Stadt und Dorf die Trommel er-klang, dann eilten Handwerker und Bauernburschen in Haufen herbei, um im Kriege ihr Glck zu versuchen. Fr ihre Dienste bezogen sie einen monatlichen Sold; sie waren also Sldner. Die aus deutschen Landen stammten, erhielten den Namen Landsknechte.
Uniformen hatten diese Soldaten nicht. Jeder trug, was ihm am besten gefiel. Die Farben whlten sie so grell wie mglich. Darum bot
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Extrahierte Ortsnamen: Spanien Deutschland Zndloch
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Lust, ihm zu gehorchen. Spottend nannten sie ihn den Tand von Nrn-Berg," und voll bermut hhnten sie: Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so sollen sie doch in der Mark nicht gedeihen." In ihren Wasserburgen, deren Mauern vier Meter dick waren, fhlten sie sich sicher. Wie erstaunten sie aber, als Friedrich groe Kanonen auffahren lie! Be-fonders unheimlich war ihnen die Faule Grete, die von vierzehn Ochsen durch den mrkischen Sand gezogen wurde. Wo die Geschtze ihre Arbeit begannen, sanken die Burgmauern in Trmmer. Dietrich von Quitzow entkam; sein Bruder Hans wurde gefangen genommen. Andre hatten das gleiche Schicksal und erschienen vor dem Sieger mit einem Strick um den Hals. Zuletzt unterwarfen sich, alle dem fremden Herrn. Der Landfrieden wurde verkndet und jede Fehde verboten.
So zogen wieder Ruhe und Sicherheit in die Mark ein.
2. Friedrich als Kurfürst. 1415 bis 1440. Nun eilte Friedrich nach Konstanz, wo zu gleicher Zeit ein Reichstag und das groe Konzil zu-sammengetreteit waren. Auch hier leistete er dem Kaiser treue Dienste. Sigismund wute den td tigert Mann wohl zu schtzen. Darum bertrug er ihm am 30. April 1415 die Mark als erblichen Besitz. Der seitherige Statthalter trat also in die Reihe der Kurfrsten ein. Am 18. April 1417 fand auf dem Marktplatz die feierliche Belehnung statt. So kam Brandenburg an die Hohenzollern, zum Segen fr das Land und feine Bewohner.
3. Der Kurfürst als Feldherr. Das Konzil zu Konstanz verurteilte Hu zum Feuertode. Da griffen die emprten Bhmen zu den Waffen, und es entbrannten die furchtbaren Hussitenkriege. Die kaiserlichen Truppen wurden wiederholt geschlagen. Nun ernannte Sigismund den Kurfrsten Friedrich als den ersten unter Deutschlands Helden" zum Anfhrer des Reichsheeres. Allein auch er vermochte nichts gegen die grimmigen Streiter auszurichten. Ja, die Hussiten drangen selbst in die Mark ein und ver wsteten sie aufs schrecklichste. Friedrich I. starb 1440.
Friedrich Ii., der Eisenzahn. Wo bis ^70.
1. Die trotzigen Städte. Friedrich I. hatte gegen die Raubritter zu Felde ziehen muffen; seinem Sohne Friedrich Ii. machten die Städte viel zu schaffen. Mehrere von ihnen gehrten der Hansa an. Ihr Handel blhte und trug ihnen reichen Gewinn ein. Nun wollten sie auch frei fein, wie es die Reichsstdte waren, und sich um den Landes Herrn nicht weiter kmmern. Ohne ihre Erlaubnis durfte er nicht einmal mit Kriegsvolk in ihre Mauern kommen. Berlin und Klln hatten sich zusammengetan und versagten ihm sogar ganz den Gehorsam.
2. Ihre Zhmung. Nun brach in Berlin-Klln ein Streit zwischen dem Rat und der Brgerschaft aus. Der Rat, der den Aufruhr nicht dmpfen konnte, rief den Kurfrsten zu Hilfe. Schleunigst erschien er mit 600 Reitern in der Stadt und nahm die Schlssel aller Tore in Verwahrung. Fortan muten die Brger seinem Willen gehorchen. Um sie leichter im Zaume halten zu knnen, erbaute er auf einer preeinfel eine Zwingburg, die Fürsten brg. Heute steht an ihrer Stelle das prchtige Knigliche Schlo. So wurde Berlin die Residenz der Hohenzollern.
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Extrahierte Ortsnamen: Nrn-Berg Konstanz Brandenburg Deutschlands Berlin Berlin-Klln Berlin
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Der Bauernkrieg \525.
6. Die ble Lage der Suern. Luthers Lehre hatte manche Wirkungen, an die er gar nicht gedacht hatte; auch recht traurige. So hngt mit ihr der furchtbare Bauernaufstand zusammen, der unserm Vaterland viel Schaden brachte.
Den Bauern ging es in jener Zeit sehr bel. Die meisten waren Leib-eigene. Vor lauter Abgaben und Frondiensten wuten sie sich kaum noch zu helfen. Auerdem hatten sie schwer unter den Fehden der Ritter zu leiden; denn hufig gingen dabei ihre Huser in Flammen auf, und das Vteh ward ihnen geraubt. Das Wild verwstete ihre Felder, und wenn ein Bauer einen Hirsch oder einen Eber scho, so konnte es geschehen, da der Gutsherr ihm eine Hand abhauen oder ein Auge ausstechen lie Schon langst vor Luther war es deshalb zu blutigen Bauernaufstnden gekommen.
7. Der Bauernaufstand. Nun verfate Luther die Schrift Von der Freiheit eines Christenmenschen." Er meinte damit die religise Freiheit; die Bauern verstanden sie so, als ob mau feinen weltlichen Herrn der sich zu dulden brauche. Sie taten sich zusammen und verlangten von Fürsten und Herren, da sie ihr Los erleichterten. Besonders forderten sie die Aufhebung der Leibeigenschaft, sowie die Verminderung der Abgaben und Fronden.
Luther, der das Schriftstck las,
erklrte ihre Wnsche fr berechtigt,
warnte aber vor jeder Gewalttat.
Leider beherzigten die Bauern seinen Nat nicht, sondern griffen alsbald zu den Waffen. Sie fanden gebte Heerfhrer, darunter den Ritter Gtz von Berlichingen,
der gezwungen wurde, mit ihnen gemeinsame Sache zu machen. In ganz Sd Deutschland tobte der Aufruhr. Raubend, brennend und mordend zogen die wilden Scharen dahin. In Franken allein zerstrten sie fast dreihundert Burgen und der fnfzig Klster. Die vornehmen Gefangenen brachten sie unter grauenhaften Mihandlungen um. Aber auch tu Thringen, wo Thomas Mnzer die Bauern aufhetzte, ging es frchterlich her.
8. Das Ende mit Schrecken. Der Kaiser war auswrts und konnte sich deshalb um nichts kmmern. Da rsteten evangelische und katholische Fürsten ihre Heere. Dte sddeutschen Bauern wurden in mehreren Schlachten besiegt, die norddeutschen bei Frankenhansen vllig geschlagen.
Nun brach ein furchtbares Strafgericht der die Bezwungenen herein. Viele starben auf der Folter, am Galgen oder unter dem Beil. Fr die
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Die aufrhrerischen Bauern.
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und Winter nach Einbruch der Dunkelheit fr einige Stunden ihr trbes Licht verbreitete. Bei der mangelhaften Beleuchtung kamen natrlich mancher-lei Unglcksflle vor. Vorsichtige Brger pflegten deshalb immer eine Laterne mitzunehmen, wenn sie abends ausgingen.
Der Verkehr auf den Straen war gering. Niemand fiel es ein, hier am Werktage spazieren zu gehen. Sonntags dagegen pilgerte der Berliner mit den Seinen vor die Stadt, um sich in einem der vielen Grten, die es hier gab, zu erholen. Mit Sonnenuntergang kehrte man zurck. Bald darauf waren die Straen und Gassen wie ausgestorben. Nun machte der Nachtwchter allstndlich seine Runde. Mit Spie und Horn versehen, trat
Brger jener Zeit: Herr Milo und Demoiselle Metze?.
er auf und sang einen Vers, der den Leuten die Uhr knden sollte. Dann wurde es wieder still, und friedliche Ruhe herrschte in der schlafenden Grostadt.
4. Die Bildung. Sich geistig viel zu beschftigen, war der deutsche Brger jener Zeit nicht gewohnt. Allenfalls las er eine Zeitung, die aber kaum die Gre eines Quartblattes aufwies. Mancher hatte auch wohl Reisen gemacht und wute viel zu erzählen; aber nicht von der Pracht der Gebirge, denn die galten damals als wild und unschn, sondern von den Schlssern und Grten vornehmer Leute und von den Schaustcken der Frankfurter oder der Leipziger Messe.
Wer fr gebildet gelten wollte, lernte französisch. Die deutsche Sprache galt fr gewhnlich. Das nderte sich allerdings bedeutend unter der Regierung Friedrichs des Groen; denn als Klopstock, Lessing, Herder, Goethe und Schiller austraten, da las man ihre Werfe und wurde stolz auf die Muttersprache.
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schwrmten bestndig trkische Reiter das Heer. So kamen denn die meisten elendiglich um. Der Rest gelangte nach vielen Mhen vor die Stadt Antiochia und konnte diese erst nach langer Belagerung erobern.
4. Die Eroberung Jerusalems. Im dritten Jahre nach dem Aufbruche kam der Rest, noch 20000 Manu, vor der heiligen Stadt an. Alle sanken bei ihrem Anblick auf die Knie, kten den Boden nud weinten vor Freude. Aber das Schwerste stand ihnen noch bevor. Die Stadt war stark befestigt mit Mauern und Trmen, und 40000 Trken verteidigten sie. Mehrere Angriffe wurden von diesen abgeschlagen. Da bauten die Kreuzfahrer hohe Trme aus Holz und bewegten sie auf Rdern an die Mauern, um diese zu ersteigen. Aber die Trken warfen Feuerbrnde hinein und zerstrten
Angreifende Ritter.
die Trme. Schon wollten die Christen verzweifeln, da sahen sie einen Ritter in strahlender Rstung ans dem lberg, wie er mit seinem glnzenden Schwert auf die Stadt zeigte. Nun faten sie frischen Mut, bauten neue Trme, und endlich gelang es ihnen, die Mauern zu ersteigen. Unter dem Ruf: Gott will es!" drangen sie in Jerusalem ein und richteten in ihrer Erbitterung ein furchtbares Blutbad unter den Trken an. Erst als ihr Rachedurst gestillt war, eilten sie zu dem Grabe des Heilandes, hielten einen Dankgottesdienst, bekannten ihre Snden und gelobten Besserung. Dann whlten sie G o t t fri e d von B o u i l l o n zum Könige von Jerusalem. Aber der bescheidene und demtige Held sagte: Ich will da keine Knigs-krne tragen, wo mein Heiland unter der Dornenkrone geblutet hat!" Er bernahm wohl die Regierung des eroberten Landes, nannte sich aber nur
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