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Die Whler sind nicht in Klassen eingeteilt, sondern die Stimme des rmsten gilt soviel wie die Stimme des Reichsten, die Stimme des Tage-lhners nicht weniger als die des Ministers. Das Wahlrecht ist also gleich.
Die groe Masse der Whler whlt nicht erst Wahlmnner, sondern jeder entscheidet sich sofort fr den Abgeordneten selbst. Das Wahlrecht ist also direkt.
Endlich braucht niemand zu erfahren, wem der einzelne seine Stimme gibt. Im Wahlraum tritt der Whler in eine Zelle, legt den Stimmzettel in einen Umschlag und gibt ihn so an der Urne ab. Das Wahlrecht ist demnach geheim.
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Kriegsschiff vor 100 Jahren.
Also haben wir im Deutschen Reiche ein allgemeines, gleiches, geheimes und direktes Wahlrecht.
Als Abgeordneter fr den Reichstag ist jeder Deutsche whlbar, der selbst whlen darf. In dem einzelnen Wahlkreise gilt derjenige Bewerber als gewhlt, auf dessen Namen mehr als die Hlfte aller abgegebenen gltigen Zettel lauten. Hat keiner soviel Stimmen erhalten, so erfolgt eine Stichwahl zwischen den beiden, auf welche bei der Hauptwahl die meisten Stimmen gefallen sind. Ergibt sich dabei etwa Stimmengleichheit, so ent-scheidet das Los.
Der Reichstag wird jhrlich durch den Kaiser einberufen. Seine Be-ratungen sind ffentlich. Die Verhandlungen leitet ein Prsident, dem zwei Vizeprsidenten und ein Schriftfhrer zur Seite stehen.
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom]]
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Xv. Westfalen im 19. Jahrhundert. 163
Überall erschien er und untersuchte alles persönlich; so lernte er Land und Leute und ihre Bedürfnisse besser kennen als durch lange Berichte. Wie er mit den Bauern verkehrte, zeigt folgende kleme Geschichte.
Einst besuchte ihn der Oberforstmeister von Bülow, ein strenger, adelsstolzer Herr der es unter seiner Würde hielt, sich mit dem Volke gemein zu machen. Als er keinen Bedienten fand, der ihn anmelden konnte, trat er durch die Tur, hinter der er Stimmen vernahm, und sah zu seinem Entsetzen den Landrat mit zwei Bauern am Ofen sitzen. — Alle drei schmauchten ihr Pfeifchen m dem von Qualm erfüllten Zimmer.
Im Aufträge der Regierung machte Vincke 1800 eine Reise nach England, um dortige Einrichtungen kennen zu lernen; eine zweite Reise führte ihn nach Spanien, da man in Preußen die Zucht der Merinoschafe einführen wollte.
o. Derprä-sident. 1803 mußte er von Westfalen Abschied nehmen, da er zum Präsidenten der ostfriesischen Kammer in Aurtch ernannt war; aberschonnach einem Jahre wurde er auf Steins Empfehlung dessen Nachfolger als Präsident der Kammern in Münster und Hamm nach Münster berufen. Als nach
der Schlacht bei Jena die Franzosen das Land besetzten, blieb Vincke auf seinem Posten, weil er meinte, dadurch seinem Lande am besten dienen zu können. Bald aber überwarf er sich mit dem kommandierenden französischen General und nahm seinen Abschied. Er blieb aber in geheimer Verbindung mit der preußischen Regierung und unterstützte seinen Freund Stein im Werke der Neugestaltung Preußens.
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Oberpräsidcnt Friedrich Wilhelm Ludwig von Vincke.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_Ludwig_von_Vincke Friedrich Wilhelm Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Bülow England Spanien Westfalen Jena