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verkündigte, und welche seine Apostel nach dem Tode ihres Herrn mit
eben so viel Klarheit als Wärme verbreiteten. Allmählich schlichen sich
Irrthümer ein, welche das Evangelium verfälschten und in kurzer Zeit
erhielt das Falsche eine gesetzliche Kraft, weil die Vorsteher der Kirche
ihren Vortheil dabei fanden.
Das Evangelium lehrt: „Der Mensch arbeite und schaffe
mit seinen Händen etwas Gutes, auf daß er habe zu geben
den Dürftigen." Aber schon im 2ten Jahrhunderte begaben sich
viele Christen in die Einsamkeit, nährten sich von schlechter Kost, beteten,
ohne zu arbeiten, und fügten ihrem Körper mancherlei Schmerzen zu,
indem sie sich mit Ruthen oder Riemen blutig hieben, in der Meinung,
ein solches Leben sei ein wahrhaft frommes Leben und Gott wohlge-
fällig. Mau nannte diese Sonderlinge Einsiedler. Die vorzüg-
lichsten darunter hießen Paulus von Theben, Antonius von
Aegypten und Simon, welcher Letztere 30 Jahre lang sich auf
einer Säule unter freiem Himmel aufhielt, ohne je herabzusteigen, und
blos von den freiwilligen Gaben lebte, welche ihm gutwillige Menschen
brachten. Aus diesem Einsiedlerleben bildeten sich im 6ten Jahr-
hunderte die Mönche, die in Klöstern lebten, und von denen mehre
den Namen Bettelmönche erhielten, weil sie sich nicht nützlich beschäf-
tigten, sondern blos im Lande herumzogen und Almosen zusammen-
bettelten.
Das Evangelium lehrt: „Ob Jemand sündigt, so haben
wir einen Fürsprecher bei d e m V a t e r, I e s u m C h r i st u m,
der gereckt ist." Aber bald sagte man, es gebe Heilige, das ist:
verstorbene Menschen, die sich durch Fasten, durch eheloses Leben, durch
Wunder ausgezeichnet hätten. Wegen ihrer großen Vorzüge wurden
sie vom Papste für Heilige erklärt. Dian sagte ferner: Diese Heiligen
herrschen mit Jesu im Himmel; darum muß man sie in aller Demuth
ehren, sie zu seinen Fürsprechern bei Gott machen, sie um ihren Schutz
anrufen und ihre Körper verehren. In der Folge der Zeit hatte daher
jedes Land, ja fast jede Stadt ihren besonderen Schutzheiligen oder
Schutzpatron.
Das Evangelium lehrt: „Da sie sich für weise hielten,
sind sie zu Narren geworden und haben verwandelt die
Herrlichkeit des großen Gottes in ein Bild gleich dem ver-
gänglichen Menschen." Aber bald fand man es nöthig, die Bilder
von Jesu, von der Maria, von den Heiligen einer vorzüglichen Auf-
merksamkeit zu würdigen. Man beugte vor ihnen die Kniee; man küßte
sie; man entblößte vor ihnen das Haupt; man unternahm weite Reisen
zu ihnen; man zündete Lampen vor ihnen an und brachte Weihrauch,
um ihnen die gebührende Ehre zu erweisen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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Extrahierte Personennamen: Apostel Irrthümer Antonius Simon Dian Jesu Maria Maria
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Klarheit als Warme verbreiteten. Allmalig schlichen sich
Irrthümer ein, welche das Evangelium verfälschten, und
in kurzer Zeit erhielt das Falsche eine gesetzliche Kraft, weil
die Vorsteher der Kirche ihren. Vortheil dabei fanden.
Das Evangelium lehrt: Der Mensch arbeite
und schaffe mit seinen Händen etwas Gutes,
auf daß er habe zu geben den Dürftigen.. Aber
schon im 2ten Jahrhunderte begaben sich viele Christen in
die Einsamkeit, nährten sich von schlechter Kost, beteten,
ohne zu arbeiten, und fügten ihrem Körper mancherlei
Schmerzen zu, indem sie sich mit Ruthen oder Rieinen
blutig hieben, in der Meinung, ein solches Leben sey ein
wahrhaft frommes Leben und Gott wohlgefällig. Man
nannte diese Sonderlinge Einsiedler. Die Vorzüglich-
sten darunter heißen Paulus von Theben, Antonius
von Aegypten, und Simon, welcher letztere 30 Jahre
lang auf einer Säule unter freiem Himmel lebte, ohne je
herabzusteigen; er lebte blos von den freiwilligen Gaben,
welche ihm gutwillige Menschen brachten. Aus diesem
Einsiedlerleben bildeten sich im 6ten Jahrhunderte die Mönche,
die in Klöstern lebten, und von denen Mehre den Namen
der Bettelmönche erhielten, weil sie sich nicht nützlich be-
schäftigten, sondern blos im Lande herumzogen und Almo-
sen zusammenbettelten.
Das Evangelium lehrt: „Ob Jemand sündigt,
so haben wir einen Fürsprecher bei den: Vater,
Jesum Christum, der gerecht ist." Aber bald sagte
man, es gebe Heilige, das ist verstorbene Menschen, die
sich durch Fasten, durch eheloses Leben, durch Wunder aus-
gezeichnet hätten. Wegen ihrer großen Vorzüge wurden sie
vom Papste für Heilige erklärt. -Man sagte ferner: Diese
Heiligen herrschen mit Jesu im Himmel; darum muß man
sie in aller Demuth ehren, sie zu seinen Fürsprechern bei
Gott machen, sie um ihren Schutz anrufen und ihre Körper
verehren. In der Folge der Zeit hatte daher jedes Land, ja
fast jede Stadt ihren besonderen Schutzheiligen, oder Schutz-
patron. Das Evangelium lehrt: „D a sie sich für w e i se
hielten, sind sie zu Narren geworden, und
haben verwandelt die Herrlichkeit des großen
Gottes in ein Bild gleich dem v e r ga n g l i ch en
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TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Personennamen: Irrthümer Antonius Simon