Das neuperfische Reich der Sassaniden.
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die Deutschen gingen wieder über den Rhein und Alexander mußte von
ihnen den Frieden erkaufen. Zu Eicklingen bei Mainz wurde der 26jäh-
rige Alexander Severus mit seiner Mutter Mammäa von den Soldaten
ermordet.
Das neupersische Reich der Sassaniden.
Das Jahr 226 n. Chr. endigte das Reich der Parther und das
Herrschergeschlecht der Arsakiden, von welchem die Römer so manche
Niederlage erlitten hatten. Unter den Persern stand Artarerres auf,
der Sohn des Soldaten Sassan, welcher sich der Abkunft von den alten
Perserkönigen rühmte. Wie vor Zeiten Kyrus, rief nun Artarerres sein
Volk auf zur Freiheit und Herrschaft. Es folgte seinem Rufe und er
überwand den alten Parthersultan Artaban, der in der Schlacht das
Leben verlor. Hierauf hielten die Perser im alten Baktra Nationalver-
sammlung und riefen den Sassaniden Artarerres zum Könige Asiens aus.
Er forderte aber von dem römischen Kaiser alle jene Provinzen zurück,
welche unter Darms Hystaspis zum persischen Reiche gehört hatten.
Siegreich trieb er Alexanders Severus Heere aus Armenien und Meso-
potamien, und von jetzt an bis zu Mohammeds Zeiten bleiben die Sassa-
uiden im Osten die gefährlichsten Feinde des alternden römischen Reiches.
Maximinus, Gordianus I., Ii., Pupienus, Balbinus (235 — 238). Gordia-
nus In. (238- 244). Philippus Arabs (244 - 249). Messius Decius
(249-251). Gallus (251-253). Aemilianus (253). Valerianus (253-259).
Gallienus (259—268). Die Tyrannen.
Von den Soldaten wurde nach der Ermordung des Alexander Se-
verus Marimin erhoben, ein Krieger von gothischer Abkunft und so ge-
waltiger Körperkraft, daß er einen Lastwagen ziehen und ein Dutzend
Männer niederzuwerfen vermochte; dem entsprechend aß und trank er für
zwanzig; wegen seiner soldatischen Tüchtigkeit hatte ihn Sept. Severus
hervorgezogen. Als Kaiser warf er die eingedrungenen Alemannen zurück,
verfolgte sie in ihr Land und zwang sie, demüthig um Frieden zu bitten.
Wegen seiner Wildheit wurde aber dieser Kaiser überall gehaßt. In
Afrika rief man 237 den Gordianus zum Kaiser aus; dieser nahm seinen
gleichnamigen Sohn zum Mitregenten an; aber der Sohn blieb in einer
Schlacht und der 80jährige Vater erhenkte sich. In Rom tobte Auf-
ruhr; gegen Marimin wurden drei Kaiser auf einmal gewählt: Pupien,'
Balbin und Gordian Iii.; während des Aufstandes war die halbe Stadt
von Soldaten und Pöbel geplündert und verbrannt worden. Marimin
ließ vom Sarmatenkriege ab und wandte sich nach Italien, fest ent-
schlossen, den Senat in Rom zu vertilgen. Allein die Stadt Aquileja
leistete ihm Monate lang Widerstand und sein Heer litt schrecklichen
TM Hauptwörter (50): [T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Alexander_Severus Alexander Kyrus Alexanders_Severus Alexanders Mohammeds Maximinus Gordianus_I. Messius_Decius Gallus Alexander_Se- Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Mainz Artaban Baktra Asiens Armenien Mohammeds Balbinus Afrika Rom Italien Rom
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation.
aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden
das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei-
willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem-
ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche
ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen
von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften
ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un-
ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich
durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer
Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai-
land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo-
logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo,
Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit-
baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so
hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach-
ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör-
lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett-
eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und
dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll-
ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai-
ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein
Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie
aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer-
störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart
nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr
Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und
strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel-
lungen bereiteten.
Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea-
trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte
dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her-
zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi-
schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im
Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere
und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade
ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im
November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem
Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische
Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach-
folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge-
hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun-
gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-
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TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Bea- Friedrich Boleslaw_von_Polen Boleslaw
Das byzantinische Reich. Die bilderstürmenden Kaiser. 103
an den Thoren Europas und Asiens. Der griechische Kaiser gebot aber auch
über die ganze Kraft seines Reichs und war dabei nicht von dem guten
Willen der großen Lehenträger abhängig, wie die meisten abendländischen
Herrscher; das Reich besaß eine geregelte Finanzverwaltung, einen Staats-
schatz, daher verfügte der Kaiser über regelmäßige Reichseinkünfte und
konnte Heere und Flotten ausrüsten und unterhalten. Die Mannschaft
wurde zum größten Theil aus Barbaren geworben, -namentlich aus Sla-
ven, welche sich im Reiche niedergelassen hatten; die Befehlshaber wa-
ren dagegen meistens Griechen, welche oft genug bewiesen, daß die er-
erbte römische Kriegskunst noch von keinem andern Volke erreicht war.
Die Vertheidigung des Reiches und Konstantinopels wurde besonders
durch die Lage am Meere erleichtert, und tüchtige Kaiser richteten deß-
wegen auch ihr Hauptaugenmerk auf die Seemacht, indem sie mit Recht
glaubten, Konstantinopel könne nicht fallen, so lange es das Meer frei
habe. Diese Hauptfestung war damals zugleich der erste Handelsplatz der
Welt; sie vermittelte den Verkehr zwischen Europa und Asien, und stand
mit dem russischen Novgorod so gut in Verbindung als mit Italien,
Frankreich und Deutschland. Auch der alte Gewerbfleiß hatte sich in
den Städten erhalten und selbst die Barbaren fanden bald die griechi-
schen Fabrikate so unentbehrlich, als heut zu Tage die vielnamigen In-
dianer in Amerika und Neger in Afrika die englischen. Handel und
Industrie waren deßwegen die Quellen, welche dem Staatsschätze die
besten Zuflüsse gaben.
Dem Kaiser Heraklius folgten einige unbedeutende Kaiser, bis 717
Leo Iii. der Jsaurier, ein tüchtiger Feldherr, sich des Thrones be-
mächtigte. Dieser schlug die Araber zurück, die Konstantinopel ein
ganzes Jahr belagerten und dabei 100,000 Mann verloren haben sol-
len, stürzte aber das Reich durch sein Verbot der Bilderverehrung in
Verwirrung. Dazu sollen den Kaiser politische Rücksichten bewogen
haben; der Koran verbietet jede bildliche Darstellung nicht nur Gottes
und höherer Wesen, sondern überhaupt alles Lebendigen, daher die Mos-
lemin überall gegen die Bilder, namentlich religiöse, wütheten. Zu
Leo's Zeit ließ der Chalife Iezid (723) alle Bilder in den Kirchen der
eroberten Provinzen zerstören, was den griechischen Kaiser auf den Ge-
danken brachte, den mohammedanischen Fanatismus als den gefährlichsten
Feind dadurch zu entwaffnen, daß in dem griechischen Reiche selbst alle
heiligen Bilder weggeschafft würden. Dem ersten Befehle (726) folgte
bald (730) ein noch viel strengerer, der Todesstrafe auf die Beibehal-
tung von heiligen Bildern in Kirchen, auf öffentlichen Plätzen und selbst
in Privathäusern setzte. Dagegen erhob sich Widerstand von Seite des
Volks und der Geistlichen, die Päpste Gregor Ii. und Iii. verwiesen dem
Kaiser seine Gewaltthätigkeit sehr strenge, indem sie ihm die katholische
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Extrahierte Personennamen: Leo_Iii Leo Gregor_Ii Gregor
Extrahierte Ortsnamen: Europas Asiens Konstantinopels Konstantinopel Europa Asien Italien Frankreich Deutschland Amerika Afrika Konstantinopel Gottes
168
Das heilige römische Reich deutscher Nation.
Krieg gegen die lombardischen Städte (1155).
Weit schwerer als die republikanisierenden Römer waren die freien
Städte der Lombardei zu bezwingen, über die Friedrich als Nachfolger
Karls des Großen die Oberherrschaft ansprach. Diese waren seit Hein-
rich Iii. gewohnt sich selbst zu regieren, weil keiner der nachfolgenden
Kaiser im Stande gewesen war, eine feste Herrschaft über sie geltend
zu machen, und um die kaiserlichen Titel kümmerten sich die Städte
wenig. Sie waren reich durch Gewerbe und Handel, namentlich machten
die Lombarden fast alle Geldgeschäfte; hierin hatten sie nur die Juden
zu Nebenbuhlern; da diese aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden,
behaupteten die Lombarden das Uebergewicht.
Der lombardische Adel wohnte in den Städten, freiwillig oder ge-
zwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aemter. Besonders
hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bi-
schofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Ho-
heitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben,
so daß die Städte in der That Republiken waren. Unter ihnen waren
Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel,
der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung ent-
faltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mailand die mäch-
tigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bologna, Verona,
Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere
waren reich und von einer zahlreichen und streitbaren Bürgerschaft be-
wohnt. Wären diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit,
wo starke Mauern fast unüberwindlich machten, der ganzen Welt Trotz
bieten können; allein sie haderten unaufhörlich mit einander. Pavia,
als die alte longobardische Königsstadt, wetteiferte mit dem stärkeren und
reicheren Mailand um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren
Städte, welche sich nicht unterordnen wollten, mit grausamem Ueber-
muthe. Die Bürger von Lodi baten den Kaiser um Schutz gegen Mai-
land, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er
zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kai-
serliche Siegel, beschimpften die Boten und zerstörten das wehrlose Lodi.
Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil
sein Heer zu klein war, doch verheerte er Mailands Gebiet bis vor die
Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden
für ihre Tücke, mit der sie ihm überall Nachstellungen bereiteten.
Friedrich erwirbt Burgund (1156). Er züchtigt Polen (1157).
Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea-
trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Karls Friedrich Friedrich Friedrich_Bea- Friedrich
Die revolutionäre Sünbfluth über Deutschland.
623
forderte von dem Papste ein demokratisches Ministerium und seine Zu-
stimmung zu einer konstituierenden Versammlung für ganz Italien. Er
verweigerte beides und nun fielen Schüsse in die Fenster seines Palastes,
ein Sekretär, Palma, wurde getödtet, die römischen Truppen fraterni-
sierten mit dem Volke und so blieb dem Papste nichts übrig als das
verlangte demokratische Ministerium zu ernennen und die Frage wegen
der konstituierenden Versammlung für Italien an die versammelten Kam-
mern zu verweisen. Er wurde wie ein Gefangener bewacht und wer
weiß, was ihm noch widerfahren wäre, wenn er sich nicht mit Hilfe des
bayerischen Gesandten, Grafen Spaur, in der Nacht vom 24/25. No-
vember in das Neapolitanische hätte retten können, wo er in Gaeta
seinen Wohnsitz nahm und gegen die Gewaltakte zu Rom die feierlichste
Verwahrung einlegte. Jetzt triumphierte Mazzinis Partei in Rom; am
11. Dezember verwandelte sich das Ministerium in eine provisorische Ne-
gierung, die römischen Kammern wurden aufgelöst und auf den 5. Fe-
bruar die konstituierende Versammlung für Italien nach Rom einbe-
rufen, welche deßwegen Oostituente kiomuna hieß, weil Rom Italiens
Hauptstadt werden sollte. In Toskana, dessen Großherzog dem Kaiser
von Oesterreich den Krieg hatte erklären müssen, wofür die Toskaner
am Kurtatone büßten, nahmen die Dinge einen ähnlichen Verlauf, in
Florenz durch gemüthliche Anarchie, in Livorno durch Pöbelaufstände,
jedoch dauerte es bis Februar des folgenden Jahres, ehe Großherzog
Leopold Ii. wie Pius Ix. entfliehen mußte.
Fünfundzwanzigstes Kapitel.
Die revolutionäre Sündfluth über Deutschland.
Daß Deutschland große Erschütterungen bevorstünden, war schon
einige Jahre vor 1848 mit einer Sicherheit vorauszusagen, wie dies
vielleicht noch bei keinem andern großen Ereignisse der Geschichte der
Fall gewesen ist. Es fehlte auch gar nicht an Prophezeihungen; man
hörte den gemeinen Mann sagen: dieses Treiben muß den Regierungen
über den Kopf wachsen, und in Zeitschriften und Büchern wurde in allen
nur denkbaren Wendungen das Kapitel abgehandelt, daß große Ereig-
nisse in Aussicht stehen, zu hoffen seien, daß Erschütterungen nicht lange
mehr ausbleiben werden, daß das alte Gebäude „in allen Fugen krache" re.
In den kleinen und mittleren Staaten war der Widerwille gegen die
Bundesverfassung allbereits ein fanatischer geworden; entgegnete man
Eiferern dieser Art: „Bedenket doch, daß Deutschland seit wenigstens
drei Jahrhunderten vom Auslande niemals so wenig angefochten wurde
als von 1815 bis jetzt, was wir allein der Wehrkraft des Bundes ver-
TM Hauptwörter (50): [T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister]]
TM Hauptwörter (100): [T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Mazzinis Leopold_Ii Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Italien Gaeta Rom Italien Rom Rom_Italiens Toskana Oesterreich Florenz Livorno Deutschland Deutschland Deutschland