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1. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 146

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
146 Das heilige römische Reich deutscher Nation. wähl war zwiespältig ausgefallen; Inuoeenz Ii. wurde von den Deut- schen anerkannt, den Gegenpapft Anaklet unterstützte der Normanne Roger, der Enkel Robert Guiskards, und Anaklet krönte ihn dafür zum Könige von Neapel und Sicilien. Lothar führte nun Innoeenz Ii. gegen Rom, konnte aber nur einen Theil der Stadt erobern, den andern mit der Peterskirche behauptete Anaklet; Lothar wurde in St. Johann vom Lateran gekrönt und hielt im Kaiserornate dem Papste den Steigbügel; er anerkannte dadurch die Oberhoheit der päpstlichen Gewalt über die kaiserliche (1133). Innoeenz Ii. brauchte nun Lotharn gegen die Nor- mannen, die geneigt schienen, die alte Rolle der Longobarden Aistulf und Desiderius zu übernehmen; darum belehute ihn der Papst auch mit den mathildischen Gütern auf Lebenszeit. Für diesmal kehrte Lothar aber nach Deutschland zurück, wo er den Krieg gegen die Schwaben glücklich zu Ende brachte. Seinem Schwiegersöhne, dem Welfen Heinrich, gab er außer Sachsen die Markgrafschaft Tuskien sammt den mathildischen Gütern und suchte demselben die deutsche Königskrone zu verschaffen. Allein die Fürsten waren nun eben darum spröde gegen den Kaiser, weil sich derselbe einen so mächtigen Schwiegersohn heranzog. Dafür zog Lothar 1136 zum zweitenmale nach Italien und machte gegen die Normannen Ernst; er nahm ihnen eine Stadt nach der andern weg, verfolgte sie bis Sicilien, verlor aber alle seine Vortheile wieder durch Krankheiten, die in seinem Heere ausbrachen und mußte nach Deutsch- land zurückkehren. Krank kam er über die Alpen heraus nach Breiten- wang bei Füßen, und starb in einer Bauernhütte den 3. Dezember 1137. Nach Lothars Abzug eroberte Roger alles wieder, und als der Papst selbst gegen ihn ausrückte, fiel er in die Gewalt der Normannen wie Leo Ix.; die Folge war dieselbe: Friede und Freundschaft (Anaklet war vorher gestorben). Kvnrad Hi. (1138-1152). Der Welfe (die schwäbischen Welfen starben 1055 aus mit Welf Hi.; seine Schwester Kunigunde war mit Azzo Ii., dem Markgrafen von Este, verheirathet; deren Sohn ist Welf Iv., den Kaiser Heinrich Iv. zum Herzog in Bayern machte) wurde zu seinem großen Verdrusse bei der Königswahl übergangen, gerade deßwegen, weil er der mächtigste deutsche Fürst war, und statt seiner Konrad von Schwaben zum Könige erhoben. Dieser sprach mit den Fürsten dem Welfen eines seiner Herzogthümer ab, und als dieser den Gehorsam verweigerte, wurde er an Weihnachten geächtet und beider Herzogthümer verlustig erklärt. Heinrich (der Stolze) starb schon den 20. Oktober 1139 in Quedlinburg und hinterließ einen unmündigen Sohn Heinrich (den Löwen), den die Sachsen hielten;

2. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 176

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
176 Das heilige römische Reich deutscher Nation. Papst ein solches nach Rom ausschrieb, kündete der Kaiser den nach Rom reisenden Prälaten die Sicherheit auf. Eine große Anzahl schiffte sich auf genuesischen Schiffen ein (denn Genua war gegen den Kaiser, seine Nebenbuhlerin Pisa für ihn), diese aber wurden von der kaiserlichen Flotte genommen und die gefangenen Prälaten in die Gefängnisse Unteritaliens abgeführt. Verwüstend drang Friedrich in den Kirchenstaat ein und belagerte den Papst in Nom; letzterer starb den 21. August 1241 unge- beugten Sinnes, ein hochbetagter Greis. Friedrichs Ii. letzte Schicksale. Nach Gregor Ix. wurde Cölestin Iv. gewählt, der nach wenigen Tagen starb, und dann nach langer Zögerung (Juni 1243) Innocenz Iv., ein Genuese aus der Familie der Fieschi. Er entfloh aus Italien nach Frankreich und berief nach Lyon eine große Kirchenversammlung, welche zwischen ihm und dem Kaiser richten sollte. Friedrich ließ sich durch seinen Freund Thaddäus von Suessa, einen berühmten Rechtsgelehrten und Staatsmann, vertheidigen; aber das Koncil entschied: als König von Neapel habe Friedrich seinen Lehenseid gegen den päpstlichen Stuhl gebrochen, er sei ein Meineidiger und Kirchenräuber, des Verdachtes der Ketzerei überwiesen, und darum habe er alle seine Kronen verwirkt; über- dies weil sein Stamm schon im dritten Geschlechte die Kirche verfolge und Friedrich seine Söhne in gleicher Gesinnung erziehe, so seien auch sie und ihre ganze Nachkommenschaft von der Herrschaft ausgeschlossen (14. Juli 1245). Als der Kaiser dieses Urtheil vernahm, wurde er trotziger als je, führte den Krieg ingrimmiger als vorher, verwüstete Kirchen und Klöster, und wehe dem, der im Bereiche seiner Macht der Anhänglichkeit an den Papst schuldig oder verdächtig war. Seine Anhänger in Italien wütheten gegen die Guelfen so furchtbar, daß diese es ihnen kaum gleich- thun könnt»«; unter ihnen war Ezzelino da Romano der fürchterlichste, ein wahrer Würger seiner Gegner. Friedrich erhielt sich aufrecht, ob- wohl ihn sein Glück manchmal verließ. Er belagerte Parma, aber als er sich zur Falkenjagd entfernt hatte, machten die Parmesaner einen Aus- fall und erstürmten das Lager (1248). Sein tapferer Sohn, der wun- derschöne König Enzio (Heinz), wurde 1249 den 26. Mai von den Bolognesen gefangen, ohne daß der Vater ihn befreien konnte, weder mit Waffengewalt, noch durch Lösegeld, weil die stolzen Bürger den kö- niglichen Fang behalten wollten; Enzio starb nach 23jähriger Gefangen- schaft. Friedrich überlebte die Gefangennahme seines liebsten Sohnes nur ein Jahr; den 13. Dezember 1250 ereilte ihn der Tod zu Floren- tino bei Luceria, im 56. Jahre seines Alters.

3. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 152

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
152 Das heilige römische Reich deutscher Nation. aber oft verfolgt und ausgeplündert wurden, behaupteten die Lombarden das Uebergewicht. Der lombardische Adel wohnte in den Städten, frei- willig oder gezwungen, und begleitete in der Regel die wichtigsten Aem- ter. Besonders hatten die Lombarden die Gelegenheit benutzt, welche ihnen strittige Bischofswahlen darboten; mancher Bischof schenkte ihnen von seinen Hoheitsrechten, damit sie ihn anerkannten, andere verkauften ihnen dieselben, so daß die Städte in der That Republiken waren. Un- ter ihnen waren Genua, Venedig und Pisa stark als Seemächte und reich durch Handel, der sich besonders durch die Kreuzzüge rasch zu großer Ausdehnung entfaltete. Unter den Städten des Binnenlandes war Mai- land die mächtigste; aber auch Pavia, Tortona, Kremona, Krema, Bo- logna, Verona, Vicenza, Komo, Lodi, Treviso, Brescia, Bergamo, Padua und andere waren reich und von einer zahlreichen und streit- baren Bürgerschaft bewohnt. Waren diese Städte einig gewesen, so hätten sie in jener Zeit, wo starke Mauern fast unüberwindlich mach- ten, der ganzen Welt Trotz bieten können; allein sie haderten unaufhör- lich mit einander. Pavia, als die alte longobardischc Königsstadt, wett- eiferte mit dem stärkeren und reicheren Mailaud um den Vorrang, und dieses behandelte die kleineren Städte, welche sich nicht unterordnen woll- ten, mit grausamem Uebermuthe. Die Bürger von Lodi baten den Kai- ser um Schutz gegen Mailand, und dieser schickte den Mailändern ein Schreiben, in welchem er zu ihnen als Kaiser und Herr sprach. Sie aber verspotteten das kaiserliche Siegel, beschimpften die Boten und zer- störten das wehrlose Lodi. Auf seinem Römerzuge konnte der Rothbart nicht Rache nehmen, weil sein Heer zu klein war, doch verheerte er ihr Gebiet bis vor die Thore der Stadt, erstürmte einige Kastelle und strafte die Lombarden für die Tücke, mit der sie ihm überall Nachstel- lungen bereiteten. Nach seiner Rückkehr von dem Römerzuge ehelichte Friedrich Bea- trix, die Erbtochter des Grafen Naynald von Burgund, und vermehrte dadurch seine Hausmacht beträchtlich (1156). 1157 zwang er den Her- zog Boleslaw von Polen zur Huldigung und erhob darauf den böhmi- schen Herzog Wladislaw Ii. für dessen treue Dienste zum König. Im Jahre 1158 endlich zog er gegen Mailand mit einem gewaltigen Heere und umlagerte die Stadt so lange, bis sie sich auf Gnade und Ungnade ergab. Hierauf wurde auf den ronkalischen Feldern bei Piacenza im November großer Reichstag gehalten, damit festgesetzt werde, was dem Kaiser in Italien zustehe. Gelehrte Juristen beriethen nun das römische Recht, und darin fanden sie begreiflich für den Kaiser als den Nach- folger der Cäsaren sehr vieles: alle Belehnungen sotten dem Kaiser ge- hören, die Städte sind ihm Heeresfolge schuldig und zu Naturallieferun- gen an die kaiserlichen Heere verpflichtet; dem Kaiser gehören als Ne-

4. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 155

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
155 Streit mit Papst Alexander Hl. Neuer Lombardenkrieg. mit dem Kaiser (1159). Allein nun erfolgte eine zwiespältige Papst- wahl; die kaiserliche Partei wählte den Kardinal Oktavian, der sich Vik- tor Iv. nannte, die kirchlichstrenge den Kardinal Roland, als Papst Ale- xander Iii. Der Kaiser säumte nicht, für die Anerkennung Viktors zu wirken, doch England, Frankreich, Spanien, selbst einige deutsche Bi- schöfe anerkannten Alerandcrn Hi. Dieser mußte zwar aus Italien flie- hen, allein auf einer Synode zu Tours (1163), auf der 17 Kar- dinäle und 124 Bischöfe erschienen, wurde der Kaiser gebannt und alle kirchlichen Handlungen des kaiserlichen Papstes und seiner Anhänger als ungiltig erklärt. Unterdessen hatte Friedrich die Lombarden überwältigt, aber zugleich mit glühendem Hasse erfüllt. Als Viktor Iv. starb, ließ der Kaiser wiederum einen Gegenpapst aufstellen, Pascha! Iii.; die Rö- mer aber, den italienischen Haß gegen Friedrich theilend, riefen Aleran- dern herbei, den der König von Neapel kräftig unterstützte. Einigen konnten sich jedoch die italienischen Städte nicht (Veroneser Bund 1164 zwischen Verona, Treviso, Padua, Vicenza; lombardischer Bund 17. April 1167 zwischen Kremona, Bergamo, Brescia, Mantua, Ferrara, Mailand, Venedig); Pisa und Genua gewann der Kaiser durch Verträge, doch gerade deßwegen trat Venedig um so entschiedener auf die Seite des Papstes. Im Jahre 1167 zog Friedrich gegen Rom; die Römer rück- ten aus und wurden, während der Kaiser Ankona belagerte und er- oberte, von einer zehnmal geringeren Anzahl Deutscher mit Schimpf und Schande zurückgejagt. Die leoninische Stadt wurde erobert, die Peterskirche erstürmt,.der Papst flüchtete nach Benevent, weil er seinen Römern nicht ganz traute. Aber im deutschen Lager brach nun eine ver- heerende Krankheit aus, so daß vor Rom oder auf dem Heimwege wohl 2000 Ritter aus Schwaben und Franken starben, unter ihnen auch des Kaisers Neffe Friedrich, Konrads Hl. Sohn, auch Welf Vii. Mit den Trümmern seines Heeres eilte Friedrich wie ein Flüchtling nach Deutsch- land zurück; fast alle Städte der Lombardei erhoben sich und verlegten ihm die Wege; dafür ließ er ihre Geiseln aufhängen von Strecke zu Strecke. Noch in Susa wäre er ermordet worden, wenn sich nicht ein treuer Ritter, Hermann von Siebeneichen, der dem Kaiser sehr ähnlich sah, in sein Bette gelegt hätte (1168). Alles Unheil beugte aber Fried- richen nicht; das Herzogthum seines verstorbenen Neffen, Schwaben, ver- lieh er seinem Sohne Friedrich, von Franken unterordnete er einen Theil dem Bischöfe von Würzburg, der sich seitdem Herzog von Franken schrieb, den anderen Theil gab er dem rheinischen Pfalzgrafen Konrad, seinem Bruder. 1169 ließ er seinen Sohn Heinrich zum deutschen König wäh- len und krönen. Der alte Welf Vi., dessen Sohn der Tod weggerafft hatte, tröstete sich durch ein Lotterleben mit Trinkgesellen, Musikanten und Dirnen; dadurch gerietst er in Schulden, und da sie sein Neffe Hein-

5. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 167

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Kaiser Friedrich Ii- 167 schwäbischen Adels zu dem sechszehnjährigen Friedrich nach Sicilien und forderten ihn auf nach Deutschland zu kommen und die königliche Krone auf sein Haupt zu setzen. Friedrich fragte den Papst um Rath, und dieser willigte ein, daß er ziehe, nachdem Friedrich feierlich gelobt hatte, sobald er die Kaiserkrone trage, Neapel an seinen, erstgebornen Sohn als ein eigenes Königreich zu übergeben. Durch Graubünden, wo der Bischof von Chur für ihn war, kam er an den Bodensee (1212), wo ihn die Stadt Konstanz aufnahm, obwohl Otto schon in Ueberlingen, am jenseitigen Seeufer, angekommen war. Otto wich immer weiter zurück, Friedrich rückte vor und wurde von dem Volke mit Jubel empfangen; denn er war ein herrlicher Jüngling, mittleren Wuchses, blondhaarig wie alle Hohenstaufen und verstand es vortrefflich mit den Gemeinen wie mit den Vornehmen umzngehen. Letztere gewann er besonders auch dadurch, daß er von dem Reichsgute und dem hohenftaufischen Fami- lienbefitze reichlich unter seine Anhänger austheilte, wie er denn über- haupt mit dem Reichsgute, mit Privilegien u. s. w. mehr als freigebig schaltete. Sein Gegner Otto benahm sich um so unkluger, indem er 1214 mit einem schönen Heere gegen den mit Friedrich Ii. verbünde- ten Franzosenkönig in's Feld rückte zu Gunsten seines englischen Vetters; allein den 27. Juli 1214 wurde er bei Bouvines im Hennegau voll- ständig geschlagen und verlor den letzten Schimmer von Ansehen. Fried- rich ließ ihn ruhig in seinen Erblanden sitzen, wo er 1218 starb. Er selbst wurde 1215 in Aachen als deutscher König gekrönt; er wiederholte hier feierlich sein Versprechen wegen der Trennung seines ererbten sici- lischen Reiches und gelobte ebenso feierlich einen Kreuzzug. Er blieb bis 1220 in Deutschland und erließ den geistlichen Fürsten noch vollends, was die Kaiser bisher bei der Belehnung und dem Absterben eines geist- lichen Fürsten zu beziehen hatten. Dabei zeigte es sich bereits, daß er nicht halten werde, was er wegen Sicilien versprochen hatte; denn insge- heim warb er für seinen Sohn Heinrich um die deutsche Königskrone, da diesem doch nur die sicilische bestimmt war. Friedrich setzte es auch wirk- lich durch, daß Heinrich König von Deutschland wurde, während er selbst sein südliches Königreich für sich behielt; denn dieses liebte er vorzüg- lich, und seine ganze Politik von 1220 an beweist, daß er Deutschland als Nebenland betrachtete, Italien aber als Hauptland. Der Papst Honorius Iii. (Innocenz Iii. war 1216 gestorben) gab sich alle Mühe, Friedrichen in Güte zu dem versprochenen Kreuzzuge zu bewegen; wirk- lich versprach dieser das eine- um das anderemal, und jedesmal feier- licher — namentlich bei seiner Krönung zum Kaiser im November 1220, ebenso 1225, wo er sich selbst dem Banne verfallen erklärte, wenn er binnen zwei Jahren den Kreuzzug nicht unternehmen würde —, in nächster Zeit nach Palästina zu segeln, fand aber immer Gelegenheit,

6. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 230

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
230 Deutschland und Italien sinken. Der achtzigjährige Bonifacius weigerte sich standhaft; nun brauchten sie Gewalt, rissen den im vollen Ornate auf dem Throne Sitzenden her- unter, Kolonna schlug ihm in das Gesicht, die Söldner aber plünderten den Palast (7. September 1303). Nach dreitägiger Gefangenschaft wurde Bonifacius durch einen Volksaufstand befreit; er eilte nach Rom, sah sich aber auch hier von Feinden umgarnt und wie ein Gefangener behandelt; solchen Leiden unterlag der Greis den 11. Oktober. Nach seinem Tode vereinigten sich die Kardinäle auf Benedikt Xi., der seine Erhebung nur einige Monate überlebte, und dann setzte König Philipp (1305) die Wahl des Erzbischofs von Bordeaux durch, der sich Kle- mens V. nannte und dem Könige ganz zu Willen war; Nogaret und Kolonna wurden von den Kirchenstrafen befreit, welche Benedikt Xi. über sie verhängt hatte, der König durfte fünf Jahre lang den Zehnten von allem Kirchengute in Frankreich erheben und der Papst selbst blieb (1308) in Frankreich zu Avignon; so hatten die Franzosen den päpst- lichen Stuhl in ihr eigenes Land versetzt, was der Kirche unberechen- baren Schaden brachte (der Aufenthalt der Päpste zu Avignon, das so- genannte babylonische Eril, dauerte bis 1377). Dieser Klemens V. half auch dem Könige zur Vernichtung des Templerordens (1314); im gleichen Jahre aber starben Papst und König, was das Volk als ein Gottesgericht ansah. Klemens V. Nachfolger, Johann Xxii., nahm das Reichsvikariat über Italien in Anspruch während der Erledigung des Kaiserthrones und übertrug dasselbe dem Könige Robert von Neapel. Ludwig erhob als deutscher König Einsprache und unterstützte die Ghibellinen in Ober- italien mit Nachdruck; Johann Xxii. lud ihn dafür nach Avignon vor, und als Ludwig nicht erschien und an ein Koncil appellierte (1323), be- legte er ihn mit dem Banne (1324), das Land mit dem Interdikte und wollte einen französischen Prinzen auf den deutschen Thron bringen. Nun zog Ludwig (1327) nach Italien, wo er an den Ghibellinen nachhaltige Unterstützung zu finden hoffte. In den meisten italienischen Städten hatte nämlich die Demokratie bereits in die Tyrannei (im griechischen Sinne) umgeschlagen; in Mailand herrschte die Familie der Viskonti, in Verona und den andern später venetianischen Städten herrschten die Skaligheri (de la Skala), in Mantua die Buonakossi u. s. w. Diese Herren schaarten sich um Ludwigen, als er mit einem kleinen Heere er- schien; er wurde in Mailand gekrönt, worauf er die Viskonti stürzte und die republikanische Verfassung wieder herstellte; er verkaufte als- dann die Vogtei über Pisa an Kaftruccio von Lukka, mit dessen Unter- stützung es ihm möglich wurde, nach dem anarchischen Rom vorzudringen. Hier ließ er sich 1328 den 17. Januar zum Kaiser krönen, setzte den Papst als einen Ketzer ab und einen Minoriten als Nikolaus V. ein.

7. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 259

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Johannes Xxiii. und Herzog Friedrich von Oesterreich. 259 Hußen nur Sicherheit auf der Reise zu, und konnte ihn in keinem Falle dem Urtheile des Koncils und dem Gange der Gesetze entziehen. Glei- ches Schicksal erlitt am 30. Mai 1416 Hieronymus von Prag, Hußens Freund, welcher in seinem Widerspruche gegen die Kirche noch weiter gegangen war und die Strafe durch trotzigen Uebermuth herausgefordert hatte; denn er hatte widerrufen und den Widerruf zurückgenommen, war in die Nähe von Konstanz gekommen und hatte das Gericht des Koncils verlangt, war wieder entflohen und als Gefangener nach Konstanz ge- liefert worden. Johannes Xxiii. und Herzog Friedrich von Oesterreich. Johannes Xxiii. war nur widerstrebend nach Konstanz gegangen, Gregor Xii. beschickte das Koncil durch einen Kardinallegaten und dankte alsdann ab, als er auf diese Weise gewissermaßen anerkannter Papst war, Benedikt Xiii. wurde abgesetzt, als er sich durchaus zum ehrenhaften Rückzuge nicht verstehen wollte, und Johannes Xxiii. er- klärte sich wenigstens auf das Andringen des Koncils und des Kaisers zur Abdankung bereit, obwohl er als Papst war anerkannt worden. Er schmeichelte sich wohl, man werde ihm um so eher wieder huldigen; als er aber die Stimmung der Versammlung und des Kaisers (der unauf- hörlich von ihm Geld entlehnen wollte) gegen sich sah, versuchte er es durch andere Mittel den päpstlichen Thron zu behaupten. Er verband sich mit Herzog Friedrich von Oesterreich, der den Kaiser haßte, welcher seinerseits eifrig bemüht war dem Herzoge Feinde zu erwecken. Johan- nes Xxiii. besaß viel Gold, Friedrich viele streitbare Männer; die Großen des Reiches fürchtete Friedrich nicht und mit den Schweizern hatte er den Frieden auf 50 Jahre verlängert. Abgeredeter Weise ent- floh der Papst als Reitknecht verkleidet aus der Stadt; auch der Herzog ritt fort, als ihm das Gelingen der Flucht des Papstes gemeldet wurde, und nun sollte Deutschland durch die beiden Herren der Schauplatz eines großen Krieges werden. Doch Kaiser und Koncil blieben fest; es bannte den Papst, den Herzog und ihre Helfershelfer, und Sigismund that sie in die Acht. Johann fand nirgends Anhang, auch Friedrich wurde von den Seinigen verlassen, die österreichischen Vorderlande fielen fast sämmt- lich in die Gewalt seiner Feinde. In der Schweiz griff Bern zu und riß die andern Kantone mit sich fort, denn sie wollten nicht alles an Bern kommen lassen, welchem der Kaiser für einige tausend Gulden den Besitz alles dessen zugesichert hatte, was es von dem Herzog erobern würde. So wurde der schöne Aargau, die Wiege des Hauses Habsburg, eine bernische und eidgenössische Vogtei; denn die Schweizer nahmen schon keine eroberte Landschaft oder Stadt mehr in ihren Bund auf, sondern 17«

8. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 269

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Friedrich Iii. Das Koncil von Basel. Der alte Züricher Krieg. 269 Friedrich Hi- (1440-1493). Er war Neffe Albrechts und Herzog von Steyermark und Kärnthen; von Charakter war er sanft und friedlich, ein enthaltsamer, mäßiger Mann, eine große Seltenheit Ln jener Zeit; aber an Thatkraft und Muth ge- brach es ihm, vielleicht zu seinem Glücke; er schien bestimmt, viele große Dinge zu erleben, aber keine zu thun. Das Reich ging unter ihm sei- nem Zerfalle unaufhaltsam entgegen. Das Koncil von Basel (1431-1449). Dasselbe war berufen worden, um die Reformation an Haupt und Gliedern, welche man zu Konstanz begonnen hatte, fortzusetzen und zu voll- enden. Die Hauptarbeit desselben, die Versöhnung der Hussiten mit der Kirche, ist bereits erzählt. Es gerieth bald in Zwiespalt mit Papst Eugen Iv., indem es sich wirklich gegen den Papst zu eigenmächtig be- nahm. Er verlegte dasselbe nach Ferrara, dann nach Florenz; aber viele Abgeordnete des Koncils blieben in Basel, stellten den Grundsatz abermals auf, daß das Koncil über dem Papste stehe, setzten Eugen Iv. ab und wählten den alten Herzog Amadeus von Savoyen, der am Genfersee als Einsiedler lebte, zum Papste als Felix V. Aber Eugen sprach den Bann über das Koncil, setzte die Erzbischöfe von Mainz und Trier, dessen thätigste Mitglieder, ab, Nikolaus Kusanus und Aeneas Sylvins, die talentvollsten Männer der Versammlung, traten von dem- selben zurück, und endlich willigten auch Friedrich Iii. und die deutschen Fürsten in die Abänderung der Beschlüsse des Koncils, die sie angenom- men hatten, durch besondere Unterhandlungen mit dem Papste (Aschaf- fenburger Konkordat). Die Reste des Koncils zogen sich nach Lausanne zurück, an die savoyische Gränze, für Papst Eugen Iv. und das von ihm zu Florenz gehaltene Koncil erklärten sich allmälig die meisten Für- sten, Felir V. dankte 1447 ab und 1449 zerstreuten sich die letzten Basler, indem sie die Amnestie des Papstes Nikolaus V. annahmen. Der alte Züricher Krieg (1443—1446). In der Schweiz war der letzte mächtige Herr, der Graf Friedrich von Toggenburg, kinderlos gestorben, und es fehlte nun nicht an Erben und an Liebhabern zu wohlgelegenen Stücken Landes. So hätte z. B. die reiche Stadt Zürich gerne eine Strecke des rechten Seeufers an sich gebracht; das duldeten aber die Nachbarn, die Schwyzer und Glarner nicht, es entstand Hader und Feindschaft, und am Ende mußte Zürich seinen Ansprüchen entsagen, als die Eidgenossen mit den Waffen in der

9. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 314

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
314 Frankreich, Spanien und Portugal kommen empor. durch Florenz zu einem zweiten Athen. Er war der herrlichste Fürst seiner Zeit, nur der Hang zur Wollust trübte die Hochachtung der Welt vor ihm und bereitete ihm auch einen frühen Tod. Sein Sohn Peter hatte mit der florentinischen Demokratie zu kämpfen, welche der Domi- nikaner Savonarola (verbrannt 23. Mai 1498) durch seine feurigen Predigten gegen geistliche und weltliche Herrschaft und gegen deren Uep- pigkeit aufregte; Peter mußte vor einem Volksaufstande entfliehen, denn sein unkluges politisches Treiben (er hatte sich mit Neapel verbündet) rief die Franzosen nach Italien, mit deren König er in der Angst Bund machte, ihm Pisa und Livorno abtrat und 200,000 Dukaten zu bezahlen versprach (1494). Ferrara und Mantua. Mit den Mediceern wetteiferten die Herzoge von Este oder Ferrara an schlauer Politik, Glanz, Reichthum und Gunst für Wissenschaft und Künste; sie herrschten von Modena und Reggio bis Ferrara. Zn Man- tua hatten die Gonzaga (seit 1328) eine Herrschaft. Kaiser Sigis- mund gab ihnen 1434 den markgräflichen, Karl V. 1530 den herzogli- chen Titel. Kirchenstaat. Nach der Rückkehr der Päpste ans Avignon gelang es denselben nur mit vieler Mühe, in dem Kirchenstaate wieder Ordnung herzustellen und die päpstliche Autorität zur Geltung zu bringen; besonders schwer waren die Römer von ihrem Hange Republik zu spielen abzubringen. Unmittelbares päpstliches Gebiet war damals nur der südliche Theil des Kirchenstaats (Kampagna, Maritima, Patrimonio), über die andern Theile herrschten zahlreiche Dynasten, welche die Oberherrlichkeit des Papstes meistens nur dem Namen nach anerkannten. Solche Herrschaften waren z. B. die der Monaldeschi in Orvieto, der Montone in Perugia, der Montefeltre in Urbino, der Ordelafi in Forli, der Manfredi in Faenza, der Bentivoglio in Bologna, der Malatesta in Rimini, der Varani in Kamerino rc.; die Este besaßen Ferrara, die Venetianer Ravenna. Seit Martin V. war es Grundsatz der Päpste die erledigten Lehen einzuzie- hen und ihre Oberherrschaft über die kleinen Dynasten wieder geltend zu machen, wodurch zugleich die Beruhigung des Landes und die öffent- liche Sicherheit bedingt war. Besondere Thätigkeit entfalteten in dieser Richtung Eugen Iv., Pius Ii., Sirtus Iv., Alexander Vi., letzte- rer freilich auf eine frevelhafte Weise und zunächst zu Gunsten seiner Familie. Papst Julius Ii. (1503 — 1513) erwarb Bologna, Ankona, Pe-

10. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. uncounted

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Ii Uev evstchts - Tab elle zur Weltgeschichte von I. Bumüller. Geschichte -es Mittelalters. Nach Christus. 900 1000 Kultur. Die Mönche Ratbert, Lutilo und Notker der Stammler in St. Gallen. Gründung von Städten und Burgen. Turniere? Neue Bisthümer: Schleswig, Ripen, Aarhus (unter Bremen), Brandenburg, Havelbcrg, Meißen, Zeitz, Merseburg (unter Magdeburg). Harald von Dänemark, Boleslaus von Böhmen (Bis- thum Prag), Misew von Polen (Bisthum Gnesen) werden Christen. Die Ungarn werden christlich durch Geisa (972) und Stephan den Heiligen (997—1038). Avicenna. Vielfältige Erwartung des Weltunterganges. Bisthum Bamberg (1003). Die Russen werden griechische Christen, die Ob- macht des byzantinischen Staates über die Kirche pflanzt . sich zu ihnen fort, deshalb bewirkt die Annahme des Christenthums bei ihnen keine Kulturerhebung. Kamaldulcnscr seit 1020. 1030 Dom von Speyer. Treuga Dei in Burgund. lloo Aufblühen der deutschen und italischen Städte. Karthauserordcn 1084, Cistercienser 1089. Beginn der Krcuzzügc (Peter von Amiens, Koncil von Klermont), großartiger Aufschwung christlicher Kunst und Wissenschaft. Johanniter und Tempelherren 1118. Prämonstratcnscr 1120. Universität zu Bologna. Scholastische Philosophie: Anselm von Kanterbury, Abä- lard, Peter der Lombarde. Bernhard von Klairvaur predigt das Kreuz. Arnold von Brescia (st. 1133). Minnesänger, Troubadours und Minstrels. Handel von Venedig, Genua, Pisa. Der Kompaß. Deutsche Ritter 1190. 1200 Kirche. Arnulf von Bayern erhält das Recht Bisthümer zu be- setzen. Papst Johann Xll., Leo Vii. Schreckliches Parteigcwirre in Rom. Papst Johann Xiv., die Gegenpäpste Bonifacius Vii. und Johann Xvi. Die Bischöfe erhalten Grafcnrcchtc und bilden so für den Kaiser ein Gegengewicht gegen die weltlichen Herren. Das Streben der salischen Kaiser nach einer absoluten Erbmonarchie führt zum Streben nach Unterwerfung der Kirche unter den Staat, zunächst zur Besetzung geistlicher Aemter durch Kaiserlichgesinnte, Vermehrung der Simonie und des Sittenverderbniffcs beim Klerus. Koncil von Sutri; Papst Gregor Vi. dankt ab, sein Gegenpapst abgesetzt. Hildcbrand kommt mit Leo Ix. (Bischof Bruno von Tüll) nach Rom und leitet die vom Kaiser eingesetzten Päpste. Das griechische Schisma wird unter Konstantin Moiwmachus (1034—1034) dauernd. Latcrankoncil von 1039: Nur die durch das Kardi- nalskollegium geschehene Papstwahl ist giltig. Gregor Vii. (1073—1083), der große Reformator der Kirche. 1073 Koncil zu Rom. Jnvestiturstrcit. 1076 Gregor Vii. ,» Worms für abgesctzt erklärt. Gegenpapst Klemens Iii. Gregor Vii. st. 1089 als Sieger für die Freiheit der Kkriyr, als Bcflcgtcr hinsichtlich ihrer Obmacht über den Staat. 1122 Wormser Konkordat. Innocenz Ii- und Anaklet. Kaiser Lothar anerkennt die Oberhoheit der päpstlichen Gewalt über die kaiserliche 1133. Der Kaiser verletzt das Wormser Konkordat und päpss liche Rechte. Kardinal Roland. Alexander Iii., Viktor Iv., Paschal Iii. Synode von Tours. Papst Lucius Iii. Konstantia. Die Konstitutionen von Klärenden und Ermordung des Thomas Decket (1170). Peter Waldus in Lyon. Kreuzprediger Fulko von Neuilly. Orden der Dominikaner (1216) und Francis- kaner (1223). 1209 Pariser Synode gegen die Schriften des Aristoteles. 1210 die Nibelungen. Kaiser Friedrichs Ii. saracenische Militär- kolonieen und Vorliebe für das Saracenen- thum. Vincent von Beauvais. 1229 Die Synode von Toulouse gibt erweiterte Bcstim mungen für die Inquisition. 1233 Ketzerrichter Kvnrad von Marburg erschlagen. Thaddeus von Sueffa. Alexander von Halcs, Raymund von Pcnnafort, Thomas von Aquino, Bonaventura. Beginn des Kölner Domes 1248. Karmeliter und Augustincremiten, neue Bcttclorden. Hugo a S. Karo, Verfasser der ersten Konkordanz, st. 7260. — Bruder Bcrthold von Regensburg. Die Unsicherheit aller Zustände treibt die deutschen Städte zu Vertheidigungs- u. Handelsbünden. Norddeutsche Hansa 1241, oberdtsch. Städtebund 1233. (Rhein. Städtebund.) Bann Heinrichs Vi. wegen Lehensuntreue und Grau samkeit. Innocenz Hi. (Papst 1198), Vormund Friedrichs Ii. Albigenserkricg 1208-1227. Das 12te ökumenische Koncil zu Rom, das glänzendste von allen, verwirft die Irrlehren des Joachim von Floris, Amalrich von Vena, der Albigenser. Trans substantiatio. Honorius Iii. (1216—1227). Gregor Ix. (1227—1241). Friedrichs Ii. ficilian. Gesetz buch bedroht die Kirche. Heftiger Schriftenwechsel für und gegen den Papst. Innocenz Iv. (1243—1254) sucht Mongolenfürsten zu bekehren. Das Koncil von Lyon fordert vergeblich zu einem Kreuzzug auf. Alexander Iv. (1234—1261). Flagellanten in Italien. Urban Vi. bestätigt 1264 das Frohnleichnamsfest. Die pragmatische Sanktion Ludwigs des Heiligen C u t o p a. Das römische Reich deutscher Nation. Lothringen kommt Sieg über die Deutschland ei» Wahlreich. onrad I-, Kaiser, gewählt 911, gcst. 918. Die Herzogswllrde thatsächlich erblich, auch Grafenlehcn werden erblich. Die Herzoge von Lothringen und Sachsen neigen zu Frankreich hin. Bischof Salomo von Konstanz. 915 Erchanger Herzog von Alemannicn oder Schwaben. Sächsische Kaiser 018-1024. Heinrich I. (918—936). Sieg über Karl von Frankreich 921 bei Pfeddersheim, ans Reich zurück. Slavenkriege. Markgrafschaft Meißen (und Schleswig?). Ungarn bei Merseburg 933. Otto I. der Große (938—973). Er sucht alle Herzogthümer an seine Familie zu bringen. Die Erz- ämter. Sieg bei Breisach. Böhmen anerkennt die Oberherrlichkeit des Reiches. Otto wird durch Adelheiden König der Lombardei. — Ungarnschlacht auf dem Lechfelde 955. — Kaiscr- krönung 962. — Strenge gegen die Römer. Otto Ii. (973—983) dringt bis Paris, behauptet Lothringen. Theophania. Schlacht bei Basantello 982. Otto Iii. (983—1002). Wcibcrregiment, durch Erzbischof Willegis erträglich. Gerbert (Papst Syl- vester Ii.). Züchtigung des Krescentius in Rom. Otto will den Schwerpunkt des Reiches nach Rom verlegen und dieses zur Hauptstadt machen; st. 1002 vergiftet? Heinrich Ii. (1002 — 1024). Herzog Hermanns von Schwaben Unterwerfung zu Bruchsal 1004. Markgraf Arduin von Jvrea besiegt. Krönung zu Pavia. Pavia und Rom gezllchtiget 1014. Slavenkriege. Salische Kaiser 1024-1125. onrad Ii., semper Augustus (1024—1039), gewählt auf der Rheinebene zu Kamp. Burgund mit Deutschland vereiniget. Ernst von Schwaben. Römerzug 1026—1027. Polcnkrieg. Strebe», die Macht der Großen zu brechen. Alle Lehen erblich (1037), Starte gegen ihre Bischöfe beschützt. Heinrich Iii. (1039—1056), der Kräftigste aller Kaiser mit Ausnahme Karls d. G. Herzog Bretislaw von Böhmen unterworfen. König Peter von Ungarn wirrer eingesetzt. Der Kaiser steuert dem Unwesen des römischen Adels und setzt Päpste ein, betrachtet sich als Herrn derselben. — Er sprengt das Bündniß, welches die Lombarden (Beatrix), Normanne» und Papst Viktor Ii. gegen ihn geschloffen. Sein früher Tod beugt einem Aufstand der Großen in Deutschland vor. Heinrich Iv. (1056—1106). Agnes. Rudolf von Rheinfelven. Entführung des jungen Heinrich 1062. Anno von Köln und Adelbcrt von Bremen. Letzterer macht den Entführten sachsenfeindlich, aus- schweifend und mit 15 Jahren wehrhaft. Wüstes Treiben in Sachsen. 1068 Aufstand der Sachse» und Thüringer. Bertha und der Legat Peter Damiani. Egino und Otto von Nordheini. 1073 Sachsenaufstand. Reichstag von Gerstuugen. 1075 Niederlage der Sachsen bei Hohenburg. 1076 Heinrich Iv. vom Papste cxkommuniciert, voin Fürstentage zu Tribur suspendiert bis zur Aussöh nung mit dem Papste. Kanossa 1077. Heinrich beweist, daß seine Buße nicht aufrichtig gewesen. Gegenkaiscr Rudolf, schreckliche Partci- kämpfe bis 1t03. Wie früher Heinrichs Iv. Sohn, Konrad, empört sich 1104 fein gleichnamiger Sohn und nimmt ihn 1105 gefangen. Der Tod des Kaisers verhindert die Schlacht bei Aachen. Heinrich V. (1106—1125). Gefangennahme des Papstes 1111, Bann über den Kaiser 1112. Schlacht am Welfesholz 1115. Streit wegen den Gütern der Markgräfin Mathilde. Lothar der Sachse (1125 —1137). Krieg mit den Hohenstaufen bis 1135. Belehnung mit Mathil- dens Gütern. Vergeblicher Zug gegen die Normannen, onrad Iii. von Schwaben (1137—1152). Schlacht bei Wcinsberg. Anfang des Kampfes der Welfen und Hohenstaufen. Konrad Iii. nimmt 1146 das Kreuz. Friedrich I. Barbarossa 1152—1100. Höhepunkt der Macht des deutschen Kaisers. Friedrich I. will die Herrschaft Karls d. G. wieder Herstellen. Versöhnung mit den Welfen. Römcrzug 1155. Die Mark Oesterreich zum Herzogthum erhoben 1156. Unpolitischer Krieg mit den lombar- dischen Städten. Friedrich erheirathet Burgund. Mailand fällt 1158. Reichstag auf den ronkali- schen Feldern. Mailands Zerstörung >162. Friedrich I. im Banne. Unglücklicher Feldzug in Italien. Siebeneichcu 1168. Schlacht bei Legnano 1175 und Friede mit dem Papst 1177. Heinrich der Löwe bestraft 1181. Konstanzer Friede 1186. Bayern an Otto von Wittelsbach, Oesterreich durch Steyermark vergrößert. Mainzer Fest. Neapel und Sicilien hohenstausisch. Sechs- ter Zug nach Italien 1184—1186. Heinrich Vi. (1190—1197), der einzige wirkliche Tyrann unter den deutschen Kaisern, sucht den Schwerpunkt einer erblichen Uni ver salín onarchie in Italien. Er erwirbt durch Hei- rath Neapel und Sicilien für sei» Haus. Krönung in Palermo. Richard Löweuherz befreit um 150,000 Mark Silbers; der griechische Kaiscr zahlt Tribut. 1196 Wahl des 2jahr. Friedrich zum deutschen König. Philipp der Hohenstaufc (1198—1208) und Otto, Sohn Heinrichs des Löwen, Gegenkönige. Aus lojähr. Kampfe geht Philipp als Sieger hervor (Schlacht bei Waffenberg), wird aber von Otto von Wittelsbach ermordet. Krönung des Kaisers Otto, seine Undankbarkeit gegen den Papst und Bann 1210. Seine Niederlage bei Bouvincs 1214. Kaiscr Friedrich I>. 1215—1250. Er läßt seinen Sohn Heinrich zum König von Deutschland wählen und organifirt in Italien einen cen- tralisirten Staat nach byzantinischem und saracenischem Muster. Jolantha. 1227 dreitägiger Kreuz- zug und Bann. 1228 Zug nach Palästina und Vertrag mit dem Sultan Kamel. Friede von San Germano 1230. Die Beschlüsse des Reichstages von Worms (1230) für Niederhaltung der Städte von König Heinrich und Friedrich Ii. genehmigt. Heinrichs Empörung (st. 1242 in der Gefangenschaft zu Sicilien). 1226 Unabhängigkeitskampf der Friesen an der Vccht. Friedrich Ii. heirathet Isabellen von England, entfremdet sich die Wirtelsbacher. Kaiserliche Vögte in den Städten. Krieg gegen den letzten Babenberger. Konrad deutscher König 1237. Gesetz vom 3. August 1235. Die Stedingcr. Niederlage bei Altenesch 1234. Schlachten bei Körte nuova 1237. Die Mongolen in Deutschland. (Schlachten bei Liegnitz und an der Leitha 1241.) 1245 schließt das Koncil von Lyon die Hohenstaufen von aller Herrschaft aus. Kampf auf Leben und Tod zwischen Papst und Kaiser. Gegcnkönig Heinrich Raspe. Schlackten bei Frankfurt, Ulm; Reutlingen. 1248 Wilhelm von Holland Gegcnkönig mit einem Fürstenrath. Schlacht bei Parma. 1249 Schlacht bei Foffalta. 1250 Friedrich H stirbt; König Konrad Iv. zieht 1251 nach Italien und st. 1254. Manfred. Die Städte suchen die Bauern gegen den Adel zu be- nützen. Wilhelm von Holland erschlagen 1236. Konradin, der letzte Hohenstaufe, hingerichtet zu Neapel 1268. Das Interregnum 1254 — 1273. König Richard von Kornwallis, Alfons der Weise von Kastilien. Femgerichte. Das übrige Europa. Einfälle der Ungarn in Deutschland; Ungarn und Normannen streifen bis Obcr- italien, die Saracenen verwüsten die Küsten des Mittelmeeres von Marseille bis Sicilien. Rom gerettet durch einen Seesieg der Bürger von Amalfi, Gaöta und Neapel. Christliche Reiche in Nordspanien: Leon, Navarra, Aragonien, Kastilien. 921 Rudolf Ii. von Burgund, König von Italien. 949 Berengar H., Graf von Jvrea, wirft sich zum König von Italien auf, wird 950 Otto's Vasall. Harald von Dänemark gedemüthigt. Ottensund. Unterwerfung der überelbischen Slavcn seit Otto I. Die Normannen fahren bis Island (Edda). Ihre Entdeckungen. 1002 am 13. November Ermordung der in England angesiedeltcn Dänen. König Sucno von Dänemark in England. anut der Große herrscht 1016—1036 über England, Dänemark und Norwegen. kllckora 6ormani tsrininus imperii. Ende des Ommajjadenreiches in Spanien 1031. König Miesko von Polen 1030-1032 von Kaiser Konrad gezüchtiget. Die Normannen machen Eroberungen in Unteritalien und wachsen zur Schutzmacht des Papstes gegen Uebergriffe derkaiser heran. Graf Wilhelm von Apulien. Schlacht bei Civitella 1053. Herzog Robert Guiskard. Roger entreißt 1072 den Arabern Sicilien. Die Komnenen in Konstantinopcl 1057—1185. Eduard >>>. der Bekenner, letzter angelsächs. König in England. 1066 Schlacht bei Hastings, wodurch Wilhelm der Eroberer König von England wird. Vcrthei- lung von 60,215 Lehen. Entstehung der englischen Nation. Heinrich der Löwe und Berthold I. der Zähringer unternehmen Kreuzzüge gegen die Slavcn. Die übeigen Erdtheile. Um 1000 betritt Leif Erekson das amerikanische Festland (Winland, Huitramanland). Die Seldschuken in Vorderasien vorherrschend, christlichen Pilgrime. Sie bedrücken in Jerusalem die 1096 ziehen die ersten Kreuzfahrer unter Gottfried von Bouillon nach Asien. Nikäa erobert, Balduin Fürst von Edessa, Antiochien den Türken 1098 entrissen. Bocmund Fürst von Antiochien. 1099 am 15. Juli Erstürmung von Jerusalem. 1100 Balduin, Gottfrieds Nachfolger, König von Jerusalem. 1141 Sultan Alp Arslan läßt Edessa erobern. 1143 In Edessa 60,000 Christen niedergemacht. Erfolgloser Kreuzzug Kaiser Konrads Iii. und des Königs Ludwig Vii. von Frank- reich. Saladin einigt Aegypten, Damaskus, Emesa, Hamath, Balbck zu einem Reiche, nimmt den Christen Sidon, Beirut, Ptolemais, 1187 Jerusalem. Friedrich I. Rothbart, Philipp August von Frankreich und Richard Löwenherz unter- nehmen den dritten Kreuzzug. Schlachten bei Philomelium und Jkonium. Barbarossas Tod im Kalykadnus 1190. Ptolemais erobert. Vertrag mit Saladin. Italien. Frankreich. England. Haus Plantagcnct in England. Heinrich Ii. (1134—1189), der Barbarossa Englands. Kirchcnstreit. Unterjochung Irlands. Philipp Ii. August von Frankreich vergrößert sein Reich und stärkt die Königsmacht durch Soldtruppe». Pairs. 1200 Frankreich im Interdikt wegen Jngeburgis. Johann ohne Land (1199 — 1216) von England kriegt mit Frankreich. 1209 England des Eides der Treue entbunden, der eigenmächtige Johann muß die Oberlehensherrlichkeit des Papstes über England und Irland anerkennen. 1215 Magna charta libertatum. Ludwig Ix., der Heilige, von Frankreich (1227—1270) hat mehr Reckte als jeder andere christliche Monarch und regiert trefflich. Vernichtungskampf der Guelfen (Papstliche, Demokratcn) und Ghibcllincn (Kaiserliche, Aristokraten) in Jtalien. Ezzelino de Romano, der Sulla des Mittelalters; Azzo von Este. Konig Enzio. 1264 Manfrcd erobert Toskana. Karl von Anjou ge- winnt Neapcl und Sicilien durch die Siege bei Be- nevent 1266 und Tagliakozzo (1268). Hcinrich Iii. von England bei Lewes gcschlagcn und gefangen. Scit 1265 Parlamente mit Ab- gcordncten der Grafschaften, Stadte und Flecken. Amnestie von 1267. Das übrige Europa. 1195 Sieg der Almohade» in Spanien bei Allarkos. Die geistlichen Ritterorden von Kalatrava, Alkantara und San Jago. Auch ein Kreuzzug von 1202—1204. Alerius und Murzuphlus in Konstantinopcl. Letzteres wird von den Kreuzfahrern geplündert, Graf Balduin von Flandern griech. Kaiser, der Venetianer Morosini Patriarch. Das lateinische Kaiserthum 1204—1261. 1212 Die Schlacht bei Raves de Tolosa gibt in Spa- nien den Christen das Uebergewicht. 1224—1481 Mongolenherrschast in Rußland. 1230 Die Deutschritter erobern Preußen. 1234 Kordova von Fernando Iii. erobert. 1248 Granada das letzte mohammcd. Reich in Spanien. 1250 Abel von Schleswig König von Dänemark. Die nordfricsischcn Bauern. Schlacht bei Harblcck 1232. 1264 Michael Paläologus aus Trapczunt vertreibt Bal- duin Ii. aus Konstantinopcl. Asien. Afrika. 1201 Dschingischan einiget die Mongolen unter seiner! Herrschaft. Kleine griech. Reiche in Nikäa, Trapczunt u. s. w. 1217 Fünfter Kreuzzug durch Andreas von Ungarn und den Herzog Leopold von Oesterreich. 1219 Eroberung und Verlust von Damiette. 1228 Palästina im Interdikt. Kaiser Friedrich Ii. König von Jerusalem. Seine Sclbstkrönung. 1239 Kreuzzug des Königs von Navarra und des Her- zogs von Bretagne. Schlacht bei Gaza. Jerusalem für die Christen verloren. 1249 Kreuzzug Ludwigs Ix. von Frankreich gegen Aegyp- ten. Eroberung von Damiette. Ludwig gefangen. 1258 Die Mongolen zerstören unter Hulagu das Cha lifat und vollenden die Eroberung Chinas. 1267 Sultan Bibars nimmt den Christen Joppe und Antiochien. 1270 Ludwig Ix. (d. Heil.) stirbt vor Tunis.
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