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Randgebirge hinreichender Feuchtigkeit und ist deshalb vielfach Gras-
steppe. Im Südosten sind weite Strecken mit Löß bedeckt, die bei
künstlicher Bewässerung sehr viel Baumwolle liefern. Indien ist das
zweite Baumwollenland der Erde und wird in dieser Beziehung
nur von den Vereinigten Staaten von Amerika übertroffen. Nach
Deutschland allein wurde 1910 für mehr als 84 Mill. A Baumwolle
aus Vorderindien verkauft.
Einen großen Reichtum hat Dekhan auch in seinen kostbaren Dia-
manten. Die größte Stadt im Innern ist Haidarabad, 450000 Einw.
Vorderindien ist durch seine Erzeugnisse eines der
reichsten Länder der Erde.
4. Ceylon. Den Engländern gehört auch die Insel Ceylon, die
durch die Palkstraße von Vorderindien getrennt ist. Von dem Adamspik,
von dem aus Adam nach dem Glauben der Mohammedaner gen Himmel
fuhr, überblickt man ein irdisches Paradies: Herrliche Kokoswälder
bedecken die Insel, auf Plantagen wird Kaffee und Tee gezogen, der
Zimt hat hier seine Heimat, der Chinarindenbaum gedeiht hier ebenso
gut wie in seinem Vaterlande Amerika. In den Gebirgen werden
Edelsteine gefunden, das Meer birgt die köstlichsten Perlen. Die Haupt-
stadt der Insel ist Colombo, 160000 Einw.
C. Die Bedeutung Vorderindiens. § 92
Vorderindien und Ceylon bilden zusammen eine englische Kolonie,
das Kaiserreich Indien. Es wird durch den Vizekönig regiert, der in
Delhi seinen Sitz hat. Die Engländer haben für Vorderindien sehr
viel getan durch den Bau von Landstraßen, Eisenbahnen und Bewässe-
rnngsanlagen. Vorderindien ist aber auch die wertvollste
Kolonie Englands; ja, auf dem Reichtum Indiens beruht sogar
zum großen Teil die Weltmachtstellung Englands. Die Erzeugnisse
Indiens begünstigen den englischen Handel und liefern der englischen
Industrie billige Rohstoffe (Baumwolle, Jute). Die dichte Bevölkerung
Indiens bildet ein vorzügliches Absatzgebiet für die englischen Fabrikate.
Ii. Hinterindien.
(4 mal so groß wie Deutschland, 40 Mill. Einw.)
Hinterindien mit der Halbinsel Malakka gleicht einer Faust mit § 93.
ausgestrecktem Zeigefinger. Vom Himalaja und dem Chinesischen Hoch,
land ziehen Kettengebirge in die Halbinsel, die sich im Süden fächerartig
verzweigen. In den tiefen Schluchten zwischen den Gebirgszügen fließen
Dilcher-Schwarzh aupt-Walther, Erdkunde. Ii. Teil. 8
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Extrahierte Personennamen: Dekhan Ceylon
Extrahierte Ortsnamen: Indien Amerika Deutschland Haidarabad Ceylon Amerika Colombo Ceylon Indien Englands Indiens Englands Indiens Indiens Hinterindien Deutschland Hinterindien
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die wasserreichen Ströme Mekong, Mönam, Salwen, Jrawadi.
Sie überschwemmen jährlich ihr Tal und bedecken es mit einem fruchtbaren
Schlamm. Hier gedeiht der Reis in ungeheuren Mengen; auch Mohn,
Tabak und Baumwolle werden mit Erfolg angebaut. Die Gebirgszüge
tragen üppige Waldungen mit dem für den Schiffsbau trefflich geeigneten
Tikholz. —'Die Tierwelt ist dieselbe wie in Vorderindien. An
Mineralien finden sich Gold, Silber, Zinn, Kohlen, Rubine und
Saphire. — Die Bewohner sind ein Gemisch von Indern und
Mongolen. Auf Malakka machen die Malaien den größten Teil der
Bevölkerung ans. Sie bekennen sich meist zum Buddhismus. (Vergl. § 94).
Staatliche Einteilung.
1. Den Westen von Hinterindien, Birma, besitzen die Engländer.
Hauptstadt Mändale, 200 Chx) Einw., Haupthafen Rangün (Reis und
Tikholz). Englisch ist auch die Südspitze von Malakka mit Singapur,
180 000 Einw. Singapur liegt an der wichtigen Straße von Malakka
und ist^Kreuzungspunkt .für alle europäischen Schiffe, die von oder nach
den Malaiischen Inseln, Ostasien und Australien fahren.
2. Siam (doppelte Größe Preußens, Einwohnerzahl Bayerns)
ist ein Königreich. Es bildet einen „Pufferstaat" zwischem dem englischen
und dem französischen Kolonialreich in Asien. Der Hauptaussuhrgegen-
stand ist Reis (1910: für 131 Millionen M). Die Hauptstadt Bangkok
hat 630000 Einw.
3. Jndochina ist französisch. Es besteht aus Cochinchina,
Kambodscha, Annam und Tonking. Der Haupthafen ist Saigon.
Iii. Die Malaiische Inselwelt.
§ 94, 1. Lage und Einteilung. Die Malaiische Inselwelt breitet sich
zu beiden Seiten des Äquators aus. Sie besteht aus deu Überresten eines
Festlands, das einst Asien mit Australien verband. Man teilt sie ein
in die Großen Snndainseln (Sumatra = Deutschland, Börneo
— Skandinavien, drittgrößte Insel der Erde, Java, Celebes), die
Kleinen Tnndainseln, die Gewürzinseln oder Molnkken, die
Philippinen.
2. Erzeugnisse. Die Inseln sind fast alle vulkanisch. Auf der
verwitterten Lava ruft das heißfeuchte Klima einen üppigen Pflanzen-
wuchs hervor. Edle Holzarten (Sandel-, Eben- und Tikholz), Kokos-
und Sagopalmen steigen in dichten Wäldern bis zum Gipfel der
Gebirge empor. An den Bergabhängen dehnen sich Kaffee-, Tee- und
Tabakplantagen aus; in den sumpfigen Gegenden gedeiht der Reis
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Die Erfüllung der Zeit.
323
es auch anders bei der republikanischen Verfassung und der öffentlichen
Rechtspflege sein's Aber gerade von diesem durch und durch römischen
Zweige besitzen wir verhältnißmäßig wenig. Die Geschichtschreiber geben
uns allerdings die Reden berühmter Feldherren, der Volkstribunen und
Staatsmänner, aber diese sind nur Proben der rednerischen Ausbildung
des Geschichtsschreibers selbst. Nur von Cicero, allerdings dem größten
Redner der Römer, der aber seine griechische Bildung nicht verleugnen
kann, sind Originale auf uns gekommen, während doch von Hortensius,
Antonius und namentlich von Cäsar, der auch als Redner glänzte, viele
in den Händen ihrer Zeitgenossen und noch zu Quintilians Zeit allge-
mein bekannt waren. Nicht besser ist es uns mit den Werken der rö-
mischen Geschichtschreiber ergangen; Cäsars Kommentare sind uns er-
halten, ebenso des Sallustius, seines Zeitgenossen, Geschichte der katili-
narischen Verschwörung und des jugurthinischen Krieges, dagegen ist
seine römische Geschichte verloren; erhalten sind uns ferner die Lebens-
bilder berühmter Feldherren von Kornelius Nepos, der aber nur in
dem Leben des Attikus auf römischem Schauplatze wandelt, das einzige
Beispiel, daß sich ein Römer ausländischer Größen mit Vorliebe an-
nahm. Am beklagenswerthesten ist der Verlust so vieler Dekaden des
Geschichtswerkes von Tit. Livius aus Patavium, von welchem übrigens
in unserer Zeit einzelne Bruchstücke wiederum aufgefunden wurden;
zwar ist er ganz Römer und verhüllt und verschweigt manches, was
den Ruhm seiner Nation schmälern könnte, auch beweist das, was der
Grieche Polybius uns über die römische Geschichte mittheilt, daß Livius
die Quellen nicht immer mit Sorgfalt aufsuchte — nichtsdestoweniger
müssen wir seiner Gelehrsamkeit und seinem Fleiße alle Anerkennung
zollen und seine meisterhaften Gemälde römischer Männer und Thaten
bewundern; Augustus nannte ihn einen Pompejaner.
Zweites Kapitel.
Die Erfüllung der Zeit.
Koma aeterna! Rom ist ewig! war zu Augustus Zeit ein römischer
Glaubenssatz, und unter seinen nächsten Nachfolgern hätte ein lauter
Zweifel den Tod gebracht. Zn der Thal, welches Volk war denn noch
da, welches die römische Weltmonarchie mit Erfolg anzugreifen vermochte?
Karthago war jetzt eine römische Stadt und wenigstens 400 andere
umsäumten die Küste Nordafrikaö und den Rand des großen Sand-
meeres; was wollten die Negerhorden gegen das römische Afrika unter-
nehmen? Dem römischen Asien drohte früher die Macht der Parther;
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Extrahierte Personennamen: Cicero Antonius Cäsar Cäsars Kornelius_Nepos Augustus Augustus