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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 100

1883 - Hannover : Helwing
100 Mittlere Geschichte. begrüßte den Sieger; als dieser aber sein Visier öffnete, war cs kein anderer als der Kaiser selbst. Maximilian hat viele Kriege geführt, war aber in denselben nickt glücklich : er wußte den Wert des Geldes nicht zu schätzen, auch unter- stützten ihn die Reichsfürsten zu wenig, so daß er einst mit Recht sagte: „Ich herrsche über Könige; denn meine Fürsten gehorchen nur so viel, wie ihnen beliebt." Nur gegen die Türken hatte Maximilian einigen Erfolg. Diese suchten weiter westwärts zu dringen; Ungarn und die östreichischen Erblande beunruhigten sie bereits. Aus letzteren vertrieb sie Maximilian; dagegen mußte er dulden, daß die seit dem Untergange der Hohenstaufen zu Republiken gewordenen norditalischen Städte von Franzosen und Spaniern besetzt wurden. Auch der Versuch Maximilians, die Schweizer wieder unter dle Botmäßigkeit des Reiches zu bringen, schlug gänzlich fehl. Glücklich war Maximilian darin, die Macht des Hauses Habsburg durch Heiraten zu vergrößern. Seinen Sohn Philipp verheiratete er mit Johanna, der Tochter des Königs Ferdinand von Arragonien und der Königin Isabella von Kastilien. Aus dieser Ehe entsprossen zwei Söhne, Karl und Ferdinand. Karl vereinigte später Arragonien und Kastilien zu dem Königreiche Spanien; er ist derselbe, welcher als deutscher Kaiser den Reichstag zu Worms abhielt. Sein Bruder Ferdinand wurde ebenfalls durch Heirat König von Ungarn und Böhmen. e. Die Landsknechte. Maximilian gilt auch als Schöpfer eines neuen Kriegswesens in Deutschland; durch ihn kamen die Landsknechte auf. obwohl diese Georg (Iürge) von Frundsberg als „Vater der Landsknechte" verehrten. Sie hatten ihren Namen davon, daß sie in kaiserlichen Landen geworben wurden. Während die Söldner sich ihre Verfassung selbst gegeben hatten, wurden die Landsknechte auf Grund einer gedruckten, vom Kaiser gebilligten Kriegsordnung von einem erprobten Anführer unter dem Reichsbanner angeworben. Unter Trommelschlag ward das kaiserliche Werbepatent in Städten und Dörfern bekannt ge- macht, und ehrliche, rüstige Gesellen wurden eingeladen, demselben Folge zu leisten. Die Landsknechte waren im 16. Jahrhundert auch im Aus- lande geachtete Soldaten. Ihre Führer, wie Iürge von Frunds- berg und Sebastian Schärtlin, erwarben sich großen Ruhm; unter Karl V., der sich ihrer in seinen auswärtigen Kriegen bediente, standen die Landsknechte in hohen Ehren. Sie bildeten eine Kriegerzunft, ein Waffenhandwerk und hatten ihre eigenen Sitten, Gesetze und Ehren, ihre eigenen Lieder. Der Landsknecht durfte erst nach gereinigter Wahlstatt sich des Beutemachens befleißigen, wobei aber Mühlenwerke, Backöfen und Pflüge als unantastbar galten. Blieb man längere Zeit an einem Orte, so wurde für die Bedürfnisse des Regiments ein besonderer Markt eröffnet; Weiber und Kinder, Mägde und Händler begleiteten den Kriegszug. — Auf dem Haupte die mit einer Feder geschmückte Sturmhaube, vor der Brust den Krebs (Harnisch), an den Beinen gestiefelt, selten noch geharnischt, in der Hand die Lanze oder die Hellebarde, auch wohl schon statt ihrer die schwere Muskete, so stand der Landsknecht mit gespreizten Beinen fest in seiner Kriegshaltung. Unwiderstehlich war der „Igel", d. i. die Geviertordnung, in welcher die mit Lanzen bewehrten Krieger ihren Massenangriff ausführten. Die Trommelschläge beim Angriff

2. Bd. 3 - S. 251

1793 - Hannover : Helwing
Die Geschichte nach Christi Geburt, is * Kreuz und rannten nach Asien. Nur dir Könige blieben fürs erste noch von dieser wunderlichen Sucht frey, und eben dieö halte die Folge, daß daö Ansehen der bisher Zu einer großen Macht gestiegenen Echnsleule vermindert und dagegen die Macht der Könlste wieder vergrößert wurde. Diese für den Thron glückliche Veränderung bewerkstelligte vornemlich fchdrvlg der Dicke. Er schwächte den Ueder- ni u ist des Adeln, räumte dagegen den Bürgern mehrere Frcyheiten ein und legte eben dadurch den Grund zu ei- nem neuen Reichsstande, dem Bürgttstllnde, der bisher in Frankreich nichts gegolten hatte. Kaum war das Land v-n dieser Seite zu einiger Rlche gekommen, als die Könige von England den Einfall bekamen, nebst der Nor- mandie und den übrigen Besitzungen noch mehrere fran- zösische Länder zu erobern. Nun hatten also die Franzo- sen außer den Kreuzzügen auch noch beständige Kriege mit diesen ihren nahen Feinden, die 300 Jahre dauerten und zwischen beyden Nationen einen unauslöschlichen Haß er- zeugten. Philipp August, ein listiger, thätiger und tapferer König, war eben mit einem Kreuzzuge beschäf- tigt, als er hörte, daß die Engländer ihm ins Reich ge- fallen feyn. Er kam zurück, schlug sie und eroberte so- gar die Normandie. Um sich gegen die Besiegten sowohl als gegen seine Großen in Respekt zu erhalten, dankte er im Frieden, wie bisher gewöhnlich war, feine Soldaten nicht ab, ì sondern war der erste, der ein stcheudès Heer im Solde behielt. Nicht so glücklich, aber lie- benswürdiger und edelmüthiger, als er, war der hetstge Ludwig, der vom Jahr ¡2-26 bis 1270 regierte und unter die besten französischen Könige gehört. In einet Krankheit gelobte er Gott einen Kreuzzug» Wirklich zog er nach erhaltener Genesung, ganz gegà den Willen seines Volkes, das ihn gerne im Reiche behalten harte, gegen den Sultan von Aezyten, wurde aber von diesem gefan- aeu

3. Weltkunde - S. 121

1886 - Hannover : Helwing
121 wenn er nicht in, Italien war, durch Urteil und Strafe die Ordnung herzustellen, wobei er die Großen unter den Frevlern eben so wenig schonte wie die Kleinen. Die Fürsten mußten ihn: gehorsam sein. Er hat erhebend und veredelnd auf das deutsche Volk gewirkt, dessen „schönste Zeit in Sitte, Poesie, Bildung und fröhlichein Volksleben mit ihm anbricht." Heinrich dem Löwen gab er zu Sachsen Bayern zurück (Österreich wurde selbständig), so daß dieser nun der mächtigste deutsche Fürst war und von den Alpen bis zum Meere herrschte. Anfangs stand er auf der Seite des Kaisers, ja rettete diesem einmal das Leben. Dazu hat er die Wenden in Mecklenburg und Pommern unterworfen, deutsche Kolonisten hingesandt, das Christentum dort verbreitet, München und Lübeck erbaut. Der Kaiser schützte ihn gegen seine Feinde. Später wurde Heinrich seinem Kaiser untreu, so daß dieser durch seine Schuld die Schlacht von Legnano (lenjano) in Italien verlor. Heinrich kam in die Reichsacht und behielt nur seine Stammgüter in Braunschweig-Lüneburg (Bayern kam an Otto v. Wittelsbach, Sachsen teils an Anhalt, teils an Bischöfe). — 2. Friedrich als römischer Kaiser. Er war einer der gewaltigsten Kaiser. Auf dem Reichstage in Würzburg erschienen außer den deutschen Fürsten Gesandte aus fast allen europäischen Ländern, der König von England erkannte seine Oberherrschaft an. Ein herrliches Fest hielt er 1184 in Mainz (Fürsten, Bischöfe, Gesandte, Sänger, 40000 Ritter, Zeltstadt, Tourniere re.) Zn Italien wollte er seinem Hause eine unabhängige Königsmacht gründen und machte deshalb sechs Römerzüge (1. Zug: der Kaiser wurde gekrönt und hielt einen Reichstag ab, 1154; 2. Zug: das empörte Mailand ward unterworfen und zerstört, es wurden kaiserliche Be- amte eingesetzt, 1158—62; 3. Zug: der Kaiser, ohne Heer, wich vor der lombardischen Städteempörung zurück; 4. Zug: Mailand war wieder erbaut, eine neue Empörung konnte der Kaiser nicht dämpfen, weil Krankheit sein Heer aufrieb, 1166; 5. Zug: die Schlacht bei Legnano ging verloren (weshalb?), dann erfolgte die Aussöhnung zwischen dem Kaiser und dem Papst und den Städten, welche kleine Republiken unter kaiserlicher Oberhoheit wurden, 1174 bis 77; 6. Zug: der Kaiser zog friedlich nach Italien, um seinen Sohn, den deutschen König Heinrich, mit Konftanze, der Erbin von Neapel und Sizilien, zu vermählen, 1184—1186). — Zn seinem Alter unternahm Friedrich noch einen Kreuzzug („Als Kaiser Rotbart lobesam" — von Uh land) und verlor im Flusse Seleph in Kleinasien sein Leben. Er ist das Bild deutscher Größe geblieben. Lange mochte das Volk nicht an seinen Tod glauben. Die Sage hat ihn in den Kyffhäuser in Thüringen ver- setzt, wo er verzaubert schläft, bis er einst erwachen und die Herrlichkeit des deutschen Reiches von neuem gründen würde. („Der alte Barbarossa" von Rücken).

4. Teil 2 - S. 161

1887 - Hannover : Helwing
Friedrich I. Barbarossa. 161 für den Fall eines Krieges wichtige Verbindung Mailands mit Genua schützen sollte, und nannte dieselbe dem Papste zu Ehren Allessandria. Sechs Jahre verweilte der Kaiser jetzt in Deutschland, teils um zu einem neuen Kriegszuge zu rüsten, teils um den durch die Fehden zwischen H e i n r i ch dem Löwen und seinen Feinden gestörten Landfrieden wiederherzustellen. Die Lombarden hatten, um dem Kaiser den Rückzug abzuschneiden, alle nach Deutschland führenden Alpenpässe besetzt; da zog Friedrich durch Savoyen heim. In Susa machten die Einwohner einen Anschlag auf sein Leben, sie wollten ihn im Bette ermorden. Aber die Verschwörung ward dem Kaiser verraten; da legte sich ein treuer Ritter, Hartmann von Siebeneichen, der dem Kaiser ähnlich sah, in des Kaisers Bett, während dieser selbst in einer Verkleidung entkam. Als die Verschworenen die Täuschung erkannten, ehrten sie die edle Gesinnung des Ritters dadurch, daß sie ihm das Leben schenkten. Heinrich der Löwe hatte an den letzten Kämpfen des Kaisers in Italien keinen Anteil mehr genommen; nur zweimal war er auf kurze Zeit wieder in Italien gewesen. Noch immer beschäftigte ihn besonders seine Herrschaft im Wendenlande. Um Lübecks Handel zu fördern, bekämpfte er im Verein mit dem Dänenkönige die wendischen Seeräuber auf der Ostsee. Als er 1159 des Kaisers Gemahlin Beatrix ins Lager vor Crema begleiten mußte, erhoben sich die Wenden unter ihrem Fürsten Riftot (S. 157). Aber gleich nach Cremas Fall kehrte Heinrich zurück; Niklot fiel, und seine Festen wurden mit deutschen Rittern besetzt. Erst jetzt konnte auch das dritte wendische Bistum, Mecklenburg, eingerichtet werden: alle drei Bischöfe, von Oldenburg, Ratzeburg und Mecklenburg, wurden von Heinrich belehnt, der Bischofssitz ward von Oldenburg nach Lübeck verlegt. Noch einen gefährlichen Aufstand, in welchem auch der um die Unterwerfung der Wenden so verdiente Adolf von Holstein fiel (1164), mußte Heinrich unterdrücken: aus allen Kämpfen ging er als Sieger hervor. Er herrschte über zwei große Herzogtümer; in Holstein, Mecklenburg und einem Teile Pommerns gebot er wie ein unbeschränkter Herr, und seine Allode erstreckten sich in fast ununterbrochener Folge von der Elbe bis zu Weser und von der Seve (bei Harburg) bis zur Werra. In seinem Stolze soll er einst gesagt haben: „Von der Elbe bis an den Rhein, vom Harz bis zur See ist mein!" Geistliche und weltliche Fürsten hatten von ihm zu leiden und grollten ihm deshalb, andere neideten ihm seine mächtige Stellung; aber alle unterdrückten ihre Abneigung, weil sie das innige Verhältnis zwischen ihm und dem Kaiser kannten. Als Barbarossa aber (1166) wieder in Italien war, kündigten ihm die Erzbischöfe von Bremen und Magdeburg, die Bischöfe von Hildesheim und Lübeck, Albrecht der Bär und viele andere Grafen und Herren die Fehde an. Aber Heinrich verzagte nicht; vor feinem Schlöffe in Braunschweig ließ er als Sinnbild seiner Unerschrockenheit einen ehernen Löwen aufstellen. Nun entbrannte ein erbitterter Kamps; Heinrich schlug nach und nach alle feine Feinde zu Boden und ging ohne Verlust aus der Fehde hervor, die der Kaiser (1168) durch seinen Machtspruch beendete. Der Löwe stand damals aus dem Gipfel seiner Macht; er selber verheiratete sich in zweiter Ehe mit Mathilde, der Tochter des Königs von England, während seine Tochter, die jugendliche Witwe des Schwabenherzogs Friedrich, die Schwiegertochter Konrads Iii., dem Kronprinzen von Dänemark die Hand reichte. Dazu starb noch um diese Zeit sein größter Gegner, Albrecht der Bär. Die Slavenfürsten gaben ihren Widerstand ans und Hosfmeyer und Hering, Handbuch. 2. Teil. ,,

5. Teil 3 - S. 24

1889 - Hannover : Helwing
24 Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. lässest du deinen Diener in Frieden fahren!" So ging dem deutschen Reiche eine der wichtigsten Städte, die „Hauptpforte'des Rheins", verloren, von der Karl V. einst gesagt hatte: „Wenn Wien und Straßburg gleichzeitig bedroht wären, so würde ich zunächst dieses retten!" Kaiser Leopold aber that nichts, diese herrliche Stadt zurückzugewinnen; aus dem Reichstage in Regensburg stritten sich die kurfürstlichen und fürstlichen Gesandten darüber, ob erstere auf purpurnem, letztere auf grauem Sammet sitzen, wer mit goldenen und wer mit silbernen Gabeln und Messern speisen dürfe, ob der Protest gegen die Wegnahme Straßburgs in deutscher, französischer oder lateinischer Sprache abgefaßt werden solle. Zuletzt schloß man mit Ludwig einen zwanzigjährigen Waffenstillstand, ohne daß ein Krieg gewesen war. Seitdem hat das herrliche Straßburger Münster, ein Meisterwerk gotischer Baukunst, fast zweihundert Jahre lang wie eine ernste Mahnung zu uns herübergeschaut, bis es endlich in unsern Tagen wieder deutsch geworden ist. g- Krieg gegen die Türken. Während Ludwig Xiv. Deutschlands Westen beunruhigte, stachelte er die Türken auf, von Osten her Einfälle zu machen (Ii. 55 u. 220). Die Kämpfe an der Südostgrenze des Reiches hatten während des 17. Jahrhunderts kaum geruht. Als 1663 ein großes türkisches Heer gegen Ungarn und Östreich heranzog, eilten dem Kaiser nicht nur aus Deutschland, sondern fast aus der ganzen Christenheit, auch vom Papste und von Ludwig Xiv. Truppen zur Hilfe, und mit ihnen errang der kaiserliche Feldherr Montecuculi bei 1664 St. Gotthard an der Raab einen glänzenden Sieg, wodurch der Kaiser indes nur einen zwanzigjährigen Waffenstillstand erlangte. Als aber Kaiser Leopold eine entdeckte Verschwörung der vornehmsten ungarischen Adeligen als Vorwand benutzte, um die Adeligen ihrer großen Vorrechte zu berauben und den evangelischen Glauben in Ungarn ganz auszurotten, als er viele ungarische Adelige auf dem Blutgerüste sterben und Hunderte von evangelischen Geistlichen auf die Galeeren bringen ließ, brach in Ungarn eine allgemeine Empörung aus. Das Haupt derselben, Emerich Tököly, stützte sich auf die Türken, die unter Kara 1683 Mustttpha mit einem Heere von 230000 Mann gegen Wien vorrückten. Der kaiserliche Feldherr, Herzog Karl von Lothringen, war zu schwach, sich diesem großen Heere entgegenzustellen. Der Kaiser verließ kleinmütig seine Hauptstadt, ging nach Passau und erließ einen Hilfe- und Mahnruf an alle Reichsfürsten. Der große Kurfürst war auch zur Hilfeleistung bereit, er wollte sein Heer schon Über Schlesien nach Wien senden; da verzichtete der Kaiser auf Brandenburgs Hilfe, aus Furcht, der Kurfürst möchte diese Gelegenheit benutzen, sich Schlesien anzueignen, und wandte sich um Hilfe an Polen. Obwohl Wien nur schlecht befestigt war, hielt es sich unter dem Kommandanten Rüdiger v o n S ta h r e m b e r g doch dem ungeheuren Heere gegenüber acht Wochen lang; Bürger und Studenten wetteiferten mit den Soldaten in Heldenmut, und der in der Belagerung ungeschickte Feind richtete an den Festungswerken nur geringen Schaven an, obwohl ihm von Paris aus eine genaue Zeichnung derselben übersandt war. Endlich nach sechzigtägigem Harren erschienen der Polenkönig Johann Sobiesky, Karl

6. Realienbuch nebst einem Anhange für Deutsch für Elementarschulen - S. 22

1879 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
22 Füßen und bekam sein Stammland Braunschweig-Lüneburg wieder zurück. — Als die Trauerbotschaft nach Europa kam: Sultan Saladin von Aegypten hat Jerusalem wieder erobert! brach der Kaiser mit einem großen Kreuzheere nach dem heil. Lande auf, schlug die Türken mehrmals in Kleinasien 1190, ertrank aber im Flusse Saleph 11z0. (Sage vom Kyffhäuser). Zu dem deutschen Kreuzheere, das ein Sohn Friedrichs weiter sührte, gesellten sich noch ein französisches und englisches ñeer. Diese be- 1191. lagerten Akres (Alton), wobei 1191 der deutsche Ritterorden entstand, und eroberten es. Die Heer- führer entzweiten sich aber dann, einige zogen mit ihren Schaaren zurück, und Jerusalem blieb in den 1254. Händen der Türken. Nach dem Tode des letzten hohenstaufischen Kaisers Konrad Iv., 1254, begehrte kein deutscher Fürst die Kaiserwürde, und es folgte die traurige kaiserlose Zeit. (Interregnum — Zwischenreich.) Damals gab es in Deutschland kein Recht und Gesetz, nur das Recht des Stärkern galt. Das Faustrecht stand wieder in höchster Blüthe. Zu gegenseitigem Schutze traten viele deutsche Städte zum Hansabunde zusammen. 1273. 8 7. Rudolf von Habsburg. a. Die deutschen Fürsten hatten sich 1273 zur neuen Königswahl in Frankfurt a. M. versammelt. Da empfahl ihnen der Erzbischof v. Mainz den mächtigen und frommen Rudolf v. Habsburg. (Die Habsburg = Habichtsburg lag in der Schweiz.) Er wurde gewählt und nahm die Wahl an. Zunächst suchte er die Ordnung in Deutschland wieder herzustellen, zerstörte eine Menge Raubburgen und ließ die Raubritter ohne Gnade hinrichten. Auch mächtige, deutsche Fürsten, die ihm nicht gehorsam sein wollten, demüthigte er, so den König von Böhmen, Ottokar den Mächtigen. In der Schlacht auf dem Marchfelde verlor derselbe Reich und Leben. Rudolf gab die Herzogthümer Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Krain seinen Söhnen Albrecht und Rudolf und legte so den Grund zur spätern und jetzigen Größe des Habsburgischen Hauses. 1291. Das Land erholte sich wieder, und als der Kaiser 1291 starb, trauerte alles Volk um den „Wieder- hersteller Deutschlands". — Es folgten jetzt eine Reihe Kaiser ans verschiedenen Häuser», und darauf das schwache und rühmlose Geschlecht der luxemburgischen Kaiser, unter welchen Karl Iv. 1356. deshalb besonders merkwürdig ist, weil er 1356 das Reichsgesetz der g old neu Bulle gab, wodurch das Wahlrecht der Kaiser 7 Fürsten (Kurfürsten: Böhmen, Sachsen, Brandenburg, Psalzgraf v. Rhein, die Erzbischöfe v. Köln, Mainz, Trier) zuerkannt wurde. d. Johann Huß. Um jene Zeit war viel Uneinigkeit in der christlichen Kirche. Ernste Männer verlangten eine „Reformation (Kirchenverbesserung) an Haupt und Gliedern." Der damalige Kaiser Sigismund, der letzte Luxemburger, berief darum eine Kirchenversammlung nach Con stanz am Bodensee. Hier mußte auch Johann Huß, Professor der Theologie zu Prag, erscheinen und sich seiner Schriften und Lehren wegen, die besonders gegen Mängel des Papstthums und Unsittlichkeit der Geist- lichen gerichtet waren, verani rten. Obgleich ihm sicheres Geleit zugesagt war, verurtheilte man 8. Juli 1415. ihn zum Tode und verbrannte ihn am 6. Juli 1415. Einem Ketzer dürfe man das gegebene Wort nicht halten, so meinte man. Seine Anhänger, die Hussiten, ergriffen aber die Waffen und verwüste- ten Böhmen und Sachsen unter ihren Feldherren Ziska und Procop in einem 15jährigen Kriege schrecklich. 1438—1806. o. Es folgte jetzt das habsburgischc (österreichische) Kaiserhaus, von 1438—1806. Kaiser Sigismund hinterließ nämlich nur eine Tochter, die dem Herzoge Albrecht v. Oesterreich ver- mählt war. Der wurde jetzt zum Kaiser gewählt, und damit gelangte das Haus Habsburg wieder auf den deutschen Kaiserthron. Wichtige Kaiser aus diesem Geschlechte waren: Friedrich Iii. v. 1439—93. 1439 — 93, zu dessen Zeit besonders merkwürdige Erfindungen und Entdeckungen gemacht wurden (siehe 1493—1519. folg. Abschnitt!). Maximilian I, v. 1493— 1519, der „letzte Ritter", der das Fehderecht duxch den ewigen Landfrieden, nach welchem Streitigkeiten nicht mehr durch die Faust oder durch das ge- heime Gericht der heil. Behme, sondern durch das Reichskammergericht entschieden werden soll- 1520—56. ten, aufhob, Deutschland in lokreise theilte und das Postwesen einführte, Karl V, v. 1520—56, der mächtigste Fürst seiner Zeit, in dessen Reich die Sonne nie unterging, ein Feind der Reforma- >658—1705. tion, Leopold I, v. 1658—1705, zu dessen Zeit die Franzosen Elsaß-Straßburg an sich rissen, Franzi, 1765—90. Maria Theresias Gemahl und dessen Sohn Joseph Ii, v. 1765-90, der noch heute als ein wahrer : 17sj2—1806. Vater des Volkes in ganz Oesterreich geehrt wird. Franz Ii, v. 1792 —1806, war der letzte deutsche Kaiser aus dem Hause Habsburg. ck. Wichtige Entdeckungen und Erfindungen, a. Christoph Columbus, 1438 zu Genua ge- boren, war der Ansicht, daß es einen Seeweg westwärts nach Indien geben müsse. Er wollte denselben aussuchen, ging, als ihn seine Vaterstadt dabei nicht unterstützte, zuletzt nach Spanien, erhielt hier 1492. 3 kleine Schiffe und verließ mit diesen am 3. August 1492 den Hafen von Palos. Er schiffte unter mancherlei Gefahren immer weiter nach Westen und landete endlich am 12. October auf Guanahani (St. Salvador). Er meinte, an der Küste Indiens gelandet zu sein, daher wurden diese Inseln später Westin dien genannt. Noch drei Mal schiffte Columbus nach dem neuentdeckten Lande und machte neue Entdeckungen, wurde aber zuletzt doch mit Undank gelohnt und starb 1506. Armerigo Bes- pucci gab die erste Karte und Beschreibung von dem neuen Lande heraus, und nach ihm wurde es Amerika genannt. Der Spanier Ferdinand Cortez eroberte 1519 Mexico, Franz Pizarra 1520 1 531 das Goldland Peru. Magellan umsegelte 1520 das Cap Horn, und Franz Brake <Dräk) brachte 1580 die ersten Kartoffeln aus Amerika nach Europa. Der Portugiese Vasco de Gamo umschiffte 1498 das Cap der guten Hoffnung und entdeckte den Seeweg nach Ostindien. — Nicolaus 1473—1543. Copernikus, (1473-1543) Domherr zu Frauenburg in Ostpreußen, entdeckte, daß sich die Planeten um die Sonne bewegten und stellte das noch jetzt gültige Sonnensystem auf. b. Die wichtigste Er- finbuna, welche um biefe Zeit gemacht würde, war die der Buchbruckerkunst durch ^ohann 1440. 1350. Gen sfleis ch von Guttenberg 1440 zu Mainz. Der Mönch Berthold-Schwarz hatte 1^50 das Schießpulver erfunben. Ein Nürnberger, Peter Hele, machte um 1500 die ersten Taschenuhren. Jürgens zu Wolfenbüttel 1530 das erste Spinnrad. 1483 § 8. a,. Die Reformation in Deutschland. Martin Luther wurde d. 10. Nov. d. io. Nov. 14g3 3u Eisleben geboren. Sein Vater, ein Bergmann, hieß Hans Luther, seine Mutter Margarethe geb. Lindemann. Sie wohnten anfänglich in Möra und erzogen ihren Sohn sehr strenge, baten auch den Lehrer, ihnen darin behilflich zu sein. ' Da Martin gute Anlagen und viel Eifer zum Lernen zeigte, so gab ihn der Vater, dessen Vermögensumstände sich in Mansfeld, seinem spätern Wohnorte, gebeßert hatten, nach Magdeburg (1497), später nach Eisenach (1498), wo sich feiner: ue fromme Wittwe Cotta besonders annahm, und endlich auf die Universität zu Er- furt (1501), wo er die Rechtsgelehrsamkeit studiren wollte. Als ihm aber da plötzlich
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