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1. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 224

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
224 von der Burg verbrannt, was verbrennlich war. Nach und nach sind auch die Ringmauern, die festen Thürme und die Thore niedergerissen und verfallen. Kaiser Konrad war der erste aus dem Hause der Hohenstaufen, der die Kaiserkrone trug. — Nach seinem Tode wählten die deutschen Fürsten einstimmig unter dem lauten Zurufe des Volkes den Herzog Friedrich von S ch w a b e n aus demselben Geschlecht. Fünf Tage nach der Wahl krönte ihn der Erzbischof von Köln zu Aacheli. Friedrich stand im einnnddreißigsten Jahre, als er den Thron bestieg (115>2). Er war von mittlerer Größe und wohlgebaut, sein Haar blond, kurz abgeschnitten und nur auf der Stirn gekräuselt, seine Haut weiß, seine Wangen roth und sein Bart röthlich, weshalb die Italiener ihn Barbarossa nannten. Er hatte schöne Zähne, feine Lippen, blaue Augen, einen heiteren, aber durchdrin- genden und der inneren Kraft sich gleichsam bewußten Blick. Sein Gang war fest, die Stimnte rein, der Anstand männlich und würdevoll, die Kleidung weder gesucht noch nachlässig. Keinen! stand er auf der Jagd und in Leibesübungen nach, keinem an Heiterkeit bei Festen; nie aber durfte der Aufwand in über- mäßige Pracht, nie die gesellige Lust in Völlerci ausarten. Seine Kenntnisse konnten in jener Zeit, zumal bei der mehr weltlichen Richtung seines Lebens, nicht umfassend sein, doch verstand er lateinisch und las gern und fleißig die römi- schen Schriftsteller. Ungeachtet großen Feldherrntalentes sah er im Kriege immer nur ein Mittel für den höheren Zweck, den Frieden. Furchtbar und streng zeigte er sich gegen Widerstrebende, versöhnlich gegen Remge, herablassend gegen die Seinen, doch verlor er weder in der Freude noch im Schmerze jemals Würde und Haltung. Selten trog ihn sein Urtheil, fast nie sein Gedächtniß. Gern hörte er Rath; die Entscheidung aber kam, wie es dem Herrscher gebührt, stets von ihm selbst. Andächtig an heiliger Stätte und ehrfurchtsvoll gegen Geistliche als Verkünder des göttlichen Wortes, verstand er doch, den übertriebenen For- derungen der Kirche mit Nachdruck entgegenzutreten. Rücksichtslos die Gesetze zu vollziehen, hielt er für die erste Pflicht des Fürsten; ihnen unbedingt zu gehor- chen, für die erste des Unterthans. Ueberall unternahm er nur das, was nach seiner Ueberzeugung dem Recht und den Gesetzen gemäß war, und gern blickte er dabei auf große Vorbilder früherer Zeiten mit der Begeisterung, welche selbst ein Zeichen der Tüchtigkeit ist. Namentlich hatte er sich Karl den Gro- ßen zum Muster genommen. Das Hauptstrebcn seiner Regierung ging dahin, das unter seinen Borgän gern gesunkene kaiserliche Ansehen wieder herzustellen, namentlich auch in Italien, wo der Papst und die lombardischen Städte seit den Zeiten Heinrichs Iv. dem Kaiser weigerten, was ihm gehörte. Er unternahm deshalb sechs Feldzüge nach jenem Lande; auf dem fünften aber verweigerte sein mächtiger Vetter, Hein- rich der Löwe, Herzog von Baiern und Sachsen, ihm den ferneren Beistand, und obwohl Friedrich die Kniee des stolzen Herzogs flehend umfaßte, zog dieser dennoch mit seinen Truppen ab. Die Folge davon war, daß der Kaiser bei Legnano im Jahre 1176 von den lombardischen Städten völlig geschlagen wurde und ihnen bedeutende Rechte einräumen mußte. Heinrich der Löwe war unzweifelhaft nächst dem Kaiser der größte Fiirst seiner Zeit. Er hatte einen festen, durch ritterliche Uebungen aller Art gekräf- tigten Körper, ein offenes Gesicht, große schwarze Augen, dunkeles Haar und

2. Vaterländisches Lesebuch für die mehrklassige evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 259

1872 - Halle a/S. : Buchh. des Waisenhauses
259 die Post ein und stiftete sogar eine Gesellschaft für den Sechandel nach Afrika. Ein besonderes Verdienst erwarb er sich durch die Aufnahme von 20,000 fran- zösischen Protestanten, welche die Verfolgungssucht des Königs Ludwig Xiv. zur Flucht aus ihrem Vaterlande genöthigt hatte. Ausgezeichnet durch ernste Frömmigkeit, regsamen Fleiß und mancherlei Kunstfertigkeit, haben diese neuen Einwanderer großen Segen gestiftet. Auch der geistigen Bildung seiner Unter- thanen widmete der Kurfürst die treueste Fürsorge. Die Macht und das An- sehen seines Staates endlich vermehrte er vorzüglich durch das tüchtige stehende Heer, welches er gründete. So hinterließ er bei seinem Tode ein blühendes Land, dessen Glück und Ruhm sein Werk war. „Mein Ziel war darauf gerichtet," sprach er kurz vor seinem Ende zu seinem Sohne, „mein kurfürst- liches Haus in Nus, Flor und Ansehen zu bringen. Ich zweifle nicht, mein Sohn, dn werdest in den Grundsätzen, wodurch ich den Staat glücklich beherrschte, mein Nachfolger sein, vor allen Dingen Gott vor Augen haben, deine Unterthanen herzlich lieben, treue Räthe hören und das Heft der Waffen nicht aus den Händen lassen, denn dadurch muß nächst göttlicher Hülfe die Sicherheit deiner Länder und der so sauer erworbene Ruhm des Kurhauses Brandenburg hauptsächlich aufrecht erhalten werden. Mit allem Fleiß sei darauf bedacht, den Ruhn:, welchen ich dir als ein Erbtheil hinterlasse, zu wah- ren und zu mehren." Er starb, 68 Jahre alt, nach 48jährigcr Regierung. Seine letzten Worte waren: „Ich weiß, daß mein Erlöser lebt." Friedrich Iii., des großen Kurfürsten Sohn, war kein kraftvoller Herrscher, verlieh aber der von seinem ruhmreichen Vater begründeten Macht dadurch einen höheren Glanz, daß er ihr,den königlichen Namen erwarb. Mit Zustimmung des deutschen Kaisers, dem er Beistand in seinen Kriegen leistete, setzte er sich 1701 (ernt 18. Januar) zu Königsberg in Preußen unter großen Feierlichkeiten die Königskrone auf. Als König aber wollte er selbständig dastehen; daher nannte er sich nicht König von Brandenburg, weil dieses Land nur einen Theil des Deutschen Reiches bildete, sondern Friedrich I., König in Preußen; denn über Preußen herrschte er ganz, unabhängig. 33. Feldmarschall Derffliriger. 1. Der Kurfürst saß beim Mahle, die Becher kreisten froh, es saß an seiner Seite der Held von Rathenow. 2. Er hatte kühn geschwungen für seinen Herrn das Schwert, und Ehre sich erstritten, des schönsten Ruhmes werth. 3. Der Wein, der macht beredter und öffnet jedes Herz; und lauter ward die Freude, und freier ward der Scherz. 4. Doch mancher, Höfling schallte, gereizt von schnödem Neid, scheel nach dem kühnen Helden und grollt' in Bitterkeit. 5. Ein Herr ans Baierlandc, wohl sechzehn Ahnen schwer, sprach zierlich und geschliffen vom Brandenburger Heer, 6. und fragt', verächtlich lächelnd, gcröthet vom Pokal: „Jst's wahr? Ein Schneider wurde ein großer General?" 7. Drob freute sich verstohlen die feige Höfliugöschaar und reicht' dem fremden Grafen noch einen Becher dar. 17*

3. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
i2o. Anmerkung über die Polnischen Provinzen *). 5^as Land ist größtentheils eben und überaus fruchtbar an Getreide, hat gute Viehzucht, wichtige Fischereien, Honig, Wachs, Eisen. Die Einwohner haben erst in neuern Zeiten den Anfang gemacht, sich auf die Wissenschaften zu legen; der Landmann ist äußerst unwissend, unreinlich, der Faulheit und dem Trünke ergeben. Die Manufakturen sind nicht im Flor, aber der Handel mit Getreide und Vieh ist beträchtlich. Die herrschende Religion ist die katholische, doch werden die Dissidenten, worunter man Lutheraner, Reformirte und Griechen versteht, nebst sehr vielen Juden geduider. Letztere haben hier große Freiheiten, und treiben vielerlei Geschaffte, die ihnen in andern Streit nicht ge- stattet werden. Man spricht h ^er außer dem polnischen viel Lateinisch. * *) s. V. 296. as Königreich Ungarn, an sich selbst, wird in zwei Theile getheilt, a) Niederungarn, darin die Hauptstadt Presburg, und die Städte Neu- sohl, Kremnitz, Komorn eine Veftung , Pest, und Ofen; d) Oberungarn, darin Eperieö, ieokay, Gcoßwardein, und Temeswar. i) Die übrigen Ungarischen Länder sind: 2) das Großfürftcnthum Siebenbürgen, wo Hermannstadt; b) das Königreich Slavonien mit dem Her- zogthum Syrmien, darin die Veftunqen Essek und Perer- wardein, und die Städte Carlowitz und Semlin; c) Unga- risch Croatien, wo Warat'din und Carlftadt; Z) Unga- risch Dalmatien, wo Zeug. Die andern auf der Carte von Ungarn liegenden Länder, als Bosnien, Servien, Bul- garien, die Wallachei und Moldau, gehören zur europäi- schen Türkei, 121. Das Königreich Ungarn,

4. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
61. Der Oestreichische Kreis. €s gehören dazu 6 Landschaften, i) Das Erzherzogthum Oeftreich, darin die Haupt- und Residenzstadt des Kai- sers, Wien*), mit den Lustschlössern Schönbrunn und Laxen- burg, nebst Linz. 2) Das Herzogtum Steiermark, darin Gräz. 3) Das Hevzogthum Karnthen, darin Clagen- furth. 4) Das Herzogthum Kcain, darin Laubach, die Zicknitzersee, und die besondere Adelsberger Höhle. Unten im sogenannten Irlaul liegen die Handelsstädte Trieft und Aqui- leja, nebst dem Quecksilberbergwerk Jdria. 5) Die gefür^ stete Grafschaft Tyrol, wo Inspruck, Kufstein, Brixen und Trient. 6) Die vorderöstreichischen Lande, die in Schwa- den zerstreut liegen, als: die Stadt Costnitz am Bodensee, und im Breisgau die Städte Freiburg, Altbreisach am Rhein, und die 4 Waldftädte am Schwarzwalde, Rheinfelden, Seckrngen, Laufenburg und Waldshur. *) s. V. 63. 62. Anmerkungen über Oestreich. ^Xie Länder des östreichischen Kreises enthalten über 150 Städte und über 7000 Marktflecken, Schlösser und Dör- fer. Sie sind mehrentheils bergigt. In Oestreich liegt der Calenberg, ein hohes 50 Meilen langes Gebirge, und in Tyrol sind ebenfalls eine Menge hoher mit Schnee und Eis bedeckter: Berge. Die vornehmsten Landesproducte sind in Oestreich Wein, Safran, Baumfrüchte, Seide, Wildpret, Steinkohlen, Alaun, Salpeter, Salz, warme Quellen; in Steiermark und Kärnthen, nebst andern Mineralien, vor- nemlich Eisen und Stahl. Aus Steiermark werden jähr- lich viele 100000 Sensen ausgeführt. In Krain giebts Getreide, Wein, Obst, Hanf, Flachs, Hornvieh, Pferde, Wild, Geflügel, Fische, Marmor, Eisen, Stahl und an- dere Metalle und Mineralien. Das Quccksilberbergwerk zu Jdriawo dieses Halbmetall häufig rinnt, ist sehr merk- würdig. Mehrere dieser Länder huben Mangel aü Getreide. Siehe V. 274. £ J 3. Handb. 2 Th.
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