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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 385

1855 - Mainz : Kirchheim
385 Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ- liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab- geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel, als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen- den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch- tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt. 313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge- setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags- feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er- löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist- lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei- tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon- stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an Kirchen zu machen. Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen. Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325 erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver- sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5

4. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 96

1908 - Altenburg : Bonde
96 gegen die Thüringer unter Herminafried vor. In dem ersten Treffen waren die Franken siegreich, konnten aber in einem zweiten den Sieg nur mit so schweren Opfern erkaufen, daß sie sich nach Bundesgenossen umsehen mußten. Als solche fanden sich die Sachsen, welche damals in den Ebenen zwischen Rhein und Elbe wohnten und kriegerisch und abenteuerlustig waren. Herminafried hatte sich in die Gegend an der Unstrut zurückgezogen und stützte sich auf Burg-Scheidungen. Mit großer Übermacht rückten die Franken und Sachsen heran, um dies letzte Bollwerk der Thüringer zu nehmen. In einem verzweifelten Ausfalle brachen diese heraus, wurden aber in die Feste zurückgedrängt und hart belagert. Da, in der größten Not, bat Herminafried Theodorich um Frieden; und dieser, dem die Beute, welche er den Sachsen versprochen hatte, leid geworden war, bewilligte nicht nur die Waffenruhe, sondern schloß mit den Thüringern ein Bündnis gegen die Sachsen, die ahnungslos vor der Feste lagen. Am Abende dieses Tages ging mm ein junger Thüringer am Ufer des Flusses jagen und warf seinen Jagdfalken nach einer Ente. Indem kommt ein Sachse an das andere Ufer und lockt den Falken zu sich. Da bat der Thüringer ihn, daß er ihm seinen Vogel wieder- gebe; der wollte es aber nicht tun. Da sprach der Thüringer: „Laß den Falken fliegen; ich will dir etwas offenbaren, das dir und deinen Freunden nützer werden wird als 100 solcher Vögel." Da sprach der Sachse: „Das sage mir, und ich sende dir den Falken wieder!" Darauf verriet ihm der Thüringer: „Die Könige haben sich verglichen und Frieden geschlossen, und wenn ihr morgen noch in euren Zelten gefunden werdet, so fangt und erschlägt man euch!" Der Sachse ritt zu seinem Heere und gab Kunde von dem, was er erfahren hatte. Die meisten Führer rieten, man solle bei Nacht entfliehen. Da stand aber einer der alten Helden ans und sprach: „Nun höret, ihr allerbesten Sachsen, ich habe manches Jahr gelebet und bin zu diesem Alter gekommen; bei wie vielen Geschäften ich aber auch gewesen bin, nie habe ich gesehen, daß ein Sachse floh. Wer fliehen will, der mag es tun; aber kann ich ohne Flucht nicht länger leben, so ist mirs viel süßer, daß ich sterbe mit meinen Freunden!" Er gab seinen Volksgenossen den Rat, noch in dieser Nacht über die in Sicherheit schlummernden Thüringer herzufallen und durch den leichten Erfolg den Frankenkönig zu zwingen, wieder offen auf ihre Seite zu treten. Diesem klugen Plane stimmen alle zu, und in der Nacht wird die Burg ohne Widerstand von den Sachsen erstiegen. Die

5. Geschichte - S. 80

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
80 rnber Maxentius, der auf der Flucht in der Tiber ertrank. Zum Danke dafür ließ sich Konstantin in einer Bildsäule W mit einem Kreuze in der Hand und mit folgender Ä^?orstellen: „Durch dieses heilsame Zeichen, das achte Wahrzeichen der Tapferkeit, habe ich euere Stadt vou rim Är(l?ni^en ^oche befreit, dem Senat und dem römischen Volke die alte Würde und den vorigen Glanz wieder hergestellt." Von nun an führte Constantiu auch die Kreuzfahne in allen seinen Feldzügeu mit sich und ließ sie, wo er eine seiner Schaaren im Gedränge gefährdet sah, dorthin tragen, und that es immer mit dem gewünschten Erfolge. Er bezeugte selbst, daß denjenigen, der die Kreuzfahne getragen, noch nie ein feindliches Geschoß getroffen habe. Nach dem Siege über Maxentius ertheilte Constantin den Christen vollkommene Religionsfreiheit, stellte ihnen ihre Güter zurück, befähigte sie zu allen Staatsämtern und erbaute ihnen sogar prächtige Kirchen. Zn Rom wurde die Kirche des heiligen Johannes im Lateran eingerichtet, die noch jetzt als die Hauptkirche der Christenheit gilt, und als die heilige Helena auf Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, so wurde auch dort über dem Grabe des Erlösers eine prachtvolle Kirche aufgeführt. Als aber auch der letzte Nebenbuhler, Licinins, von Constantin überwunden wurde (324), erbaute Constantin die nach ihm benannte Stadt Constantinopel, schmückte sie mit lauter-christlichen Kirchen und setzte das Kreuz oben auf seinen Palast. Noch im Jahre 337 feierte er das Osterfest in vollkommenem Wohlsein und durchwachte mit den Gläubigen die Nacht im Gebete. Bald darauf ward er aber unwohl und ließ sich bei zunehmender Krankheit durch den Bischof Eusebius von Nikomedien die Taufe ertheilen, worauf er sich in weißem Gewände auf sein Bett legen ließ und am Pfingstfeste gegen Mittag, im 64. Lebensjahre und im 31. seiner Herrschaft, den Geist in die Hände seines Schöpfers aufgab. Allgemein war die Trauer der Christen bei seinem Tode. Durch ihn war ja der christliche Name in der ganzen Welt zu Ehren gekommen; dnrch ihn war der Schrecken der blutdürstigen Verfolgung von der heiligen Braut des Herrn, der Kirche, genommen, und war es dieser vergönnt worden, sich mit dem Gewände der Freude und Herrlichkeit zu schmücken, zur Ehre beste», der gesagt

6. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 2

1893 - Altenburg : Pierer
2 gefhrt, dem die deutschen Heere nicht widerstehen konnten. Vielleicht haben die deutschen Volksstmme aus Furcht vor dem mchtigen Rmer-Volke gar nicht gewagt, Widerstand zu leisten. Es kann auch an der Einigkeit unter den einzelnen Vlkern gefehlt haben u. bergt) Und trotz des Sieges mu er sein Leben lassen? (Vermutungen!) Synthese. Hrt, was uns der Dichter darber erzhlt! Drusus Tod. Drusus lie in Deutschlands Forsten goldne Rmeradler horsten; An den heil'gen Gttereichen klang die Axt von freveln Streichen. Siegend fuhr er durch die Lande, stand schon an der Elbe Strande, Wollt hinber jetzt verwegen, als ein Weib ihm trat entgegen." Totalausfassung, dabei Erluterung nicht verstandener Ausdrcke: Forsten, Rmeradler horsten, heilge Gttereichen, mit freveln Streichen. Ergnzung und Berichtigung der Wiedergabe. Geluterte Darstellung unter der berschrift: Des Drusus Siegeszug. Die Rmer wollten das deutsche Land erobern und das deutsche Volk unterjochen. Der rmische Feldherr Drusus zog mit einem Heere nach Deutschland. Wohin er kam pflanzte er die Rmerfahnen auf zum Zeichen, da das Land dem rmischen Kaiser unterworfen sei. Auch lie er Festungen erbauen, um die unterjochten Vlkerschaften im Zaume halten zu knnen. Die heiligen Gttereichen, unter denen die Germanen zu ihren Gttern beteten, lie er umschlagen, und die Altre, auf denen sie ihre Opfer darbrachten, wurden niedergerissen. So durchzog er sieg-reich die deutschen Gauen bis hin zum Elbestrom. Hier trat ihm ein Weib entgegen. Spekulationsfrage: Wie kann aber ein schwaches Weib es wagen, einem so tapferen und siegreichen Feldherrn entgegenzutreten? Und welches ist ihre Absicht? bermenschlich von Gebrde drohte sie dem Sohn der Erde: Khner, den der Ehrgeiz blendet, schnell zur Flucht den Fu gewendet! Jene Marken unsrer Gauen sind dir nicht vergnnt zu schauen; Stehst am Markstein deines Lebens, deine Siege sind vergebens! Sumt der Deutsche gerne lange, nimmer beugt er sich dem Zwange; Schlummernd mag er wohl sich strecken, schlft er, wird ein Gott ihn wecken!" Welche Antwort auf uusre Frage? Es ist kein gewhnliches Weib, das dem Drusus hier entgegentritt; es ist eine Priesterin oder Wahr-sagerin. Und welches war ihre Absicht? Sie warnt den unersttlichen Feldherrn vor dem weiteren Vordringen und verkndet ihm seinen baldigen Tod. Auch weist sie den Drusus darauf hin, da der Deutsche sich nie dem Zwange beugen, sondern das rmische Joch abschtteln werde.

7. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 70

1893 - Altenburg : Pierer
70 Heimat ausgesehen haben? (Ausmalung mit Hilfe der im heimatlichem Unterricht gewonnenen Vorstellungen: Da, wo jetzt Drfer sind, war dichter Wald. Das war der groe Miriquidiwald, der ging weit nach Osten hin, bis ins Bhmerland hinein. Ein Teil davon ist noch brige das ist die Leina. Im Pleienthale waren noch keine Drfer, Wiesen und Felder; da breiteten sich berall groe Smpfe aus ?c.) Wo werden sich nun die Sorben niedergelassen haben? (In den Thlern der Pleie^ der Sprotte und des Gerstenbaches.) Was hatten sie da alles zu thun? (Ausroden der Bume, Trockenlegen der Smpfe?c.) Sie bauten ihre Huser nicht einzeln, sondern mehrere nebeneinander. Die Huser standen iu Form eines Hufeisens ?c. Wie mag es wohl in einem Sorbenhanse-ausgesehen haben?... Wie sah es wohl nun nach einiger Zeit in den Thlern aus? (Da war es anders geworden. An Stelle der Smpfe-fanden sich Wiesen, Obstgrten und mitten darin ein schnes Dorf zc.) Zusammenfassung: Wie die Sorben in unser Land gekommen sind und wie sie sich hier eingerichtet haben. Zur Zeit Hennanns wohnten zwischen Saale und Elbe die Hermunduren. Diese verlieen aber zur Zeit der groen Vlkerwanderung ihre Wohnsitze und zogen westwrts. In die verlassenen Gegenden kamen die Wenden, welche jenseits der Oder und Weichsel gewohnt hatten. Ein Teil lie sich an der Havel nieder, ein anderer zwischen Saale und Elbe und ein dritter in Bhmen. Sie suchten besonders die Flnthler auf-Hier bauten sie sich aus Baumstmmen und aus Lehm ihre Htten. Sie bauten mehrere zusammen. Es entstanden dadurch viele Drfer. Diese waren wie ein Hufeisen angelegt. Die Namen ihrer Drfer endigten sich auf itz, itzsch, ig, atzsch, in, a, au, eu. Die Wenden, welche in unsernr Lande wohnten, hieen Sorben. Nrdlich von ihnen wohnten die He-Deller, sdlich aber die Tschechen. Alle gliederten sich wieder in kleinere Stmme. 2. Unterziel: Aber warum mge sich die Sorben gerade in dieser Gegend niedergelassen haben? Nun, was meint ihr? (Es wird gewi recht fruchtbares Land gewesen sein.) Was fanden die Sorben in unserm Lande vor? (Wald, Thon, Lehm, guten Boden.) Sie hatten aus ihrer frheren Heimat auch ihre Herden mitgebracht. Was werden sie wohl nun anfangen? (Sie werden die Bume ausroden; dann werden sie den Boden umpflgen, und in? den Acker Roggen, Gerste, Hafer sen.) So war es auch! Auf ihren Feldern wuchsen aber auch noch Erbsen, Flachs, Rben und Rettiche. Welches ist also ihre erste Arbeit? Wie wird es nun in der Umgebung eines Sorbendorfes ausgesehen haben? (Grten, Wiesen, Felder, weiter-hin Wald; durch die Wiesen und Felder strmt der Flu.) Denkt jetzt

8. Kursus 1 - S. 6

1896 - Altenburg : Pierer
6 darnach, ihre Herrschaft auszudehnen auch der die nrdlich gelegenen Lnder. Ihre Herrschsucht zu sttigen, begannen sie das Eroberungswerk in Deutschland. Wie sind sie wohl in's deutsche Land gelangt? Sie drangen von Westen her aus Gallien ein, berschritten den Rhein und unternahmen Kriegszge in das Innere. Auch von Norden her drangen sie vor. Ihr Feldherr Drnsus hatte den groen Drnsuskanal bauen lassen, der den Rhein mit der Nordsee verband. Auf diesem fuhren sie in die Nordsee und dann die Ems und Weser aufwrts. Wie suchten sie nun ihr Ziel zu erreichen? Die Feld-Herren schlugen mit ihren groen Heeren ihr Lager am Rheine und an der Donau auf. Ein solches Standlager war von hohen Wllen und tiefen Grben umgeben, damit nicht etwa die Feinde eindringen konnten. Solche Lagerpltze wurden errichtet, wo heute die Städte Straburg, Mainz, Kln, Regensburg und Augsburg liegen. Von hier aus unter-nahm Drnsus mehrere Zge in das Innere. Was erleichterte dem Drnsus das Vordringen? Die Zerrissenheit und Zwietracht unter dem deutschen Volke: die vorzgliche Bewaffnung und Kriegskunst der rmischen Soldaten. berschrift! Ob mit des Drnsus Tod die Bedrngnis aufhrte? 2. Wie kam es nur, da die Deutschen sich solches ge-fallen lieen? Der neue Feldherr Tiberins behandelte freundlich die Fürsten und die Völker; rmische Kaufleute besuchten die Deutschen in ihren Gehften und tauschten ihre Waren aus, deutsche Jnglinge er-lernten die rmische Kriegskunst. An den Ufern des Rheines entstanden die ersten Weinberge, und in den Thlern und an den Abhngen wurden von den Rmern edle Obstsorten angepflanzt. Warum handelte Tiberins so? So glaubte er unter den Deutschen rmische Sprache, rmische Sitte und rmisches Wesen aus-zubreiten; denn wenn die Deutschen mit den rmischen Kaufleuten ver-kehren wollten, so muten sie die rmische Sprache verstehen. Die deutschen Jnglinge aber hatten in Rom manche rmische Sitten und Gebruche sich angeeignet, die sie auch bei ihrer Rckkehr nicht ablegten. Dadurch wurden die Deutschen Rmer, ohne da sie es wollten und wuten. berschrift! Ob sie die groe Gefahr erkannt haben? 3. Wie kam es, da sie die groe Gefahr erkannten? Barus fhrte das rmische Gerichtsverfahren ein; jetzt wurden freie deutsche Männer mit Ruten geschlagen oder gar mit dem Beile hingerichtet. Die Deutschen muten jetzt Steuern zahlen 2c. Was veranlat Varns zu solchen Gewaltthaten? Er

9. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 457

1902 - Altenburg : Bonde
457 Ein solches Getreidekorn ist seinem Inhalte nach nichts mehr und nichts weniger als ein Menschenleib im kleinen. Der liebe Gott hat es nämlich in seiner Weisheit so eingerichtet, daß der Kleber des Ge- treidekornes nach dem Genusse in unserem Körper zu Fleisch und Blut sich umwandelt; die Stärke dagegen bildet Fett, und die mineralischen Stoffe dienen dazu, die Knochen im Stande zu erhalten. Die Kleie enthält ebensowenig Nahrungsstoff als z. B. Kalk oder Kreide, und wenn sie zum Futter, ja zur Mästung des Rindviehs, der Schweine, Gänse u. s. w. gebraucht wird, so ist das, was Fett und Fleisch giebt, nicht die Kleie, sondern vielmehr der auch in der besten Mühle von ihr nicht ganz loszulösende Kleber. Auch das zum Leben ganz un- entbehrliche Wasser fehlt im Brote nicht; 50 kg Roggenmehl geben nämlich ungefähr 65 kg Brot, und dieser Überschuß kommt zum größten Teile auf Rechnung des Wassers, das bei dem Backen zum Mehle hinzugesetzt wird. Aber warum, könnte jemand fragen, geben wir uns überhaupt die Mühe, das Getreide zu mahlen und aus dem Mehle Brot zu backen? Es wäre ja viel einfacher, wenn wir die Getreidekörner, wie sie sind, in den Mund steckten und durch diesen in den Magen beförderten. Wäre unser Magen von der Art, wie ihn die Hühner und Tauben haben, so ließe der Vorschlag sich hören. Der scharfe Magensaft der Vögel löst auch die harte, aus mineralischen Stoffen bestehende Kleie leicht und rasch auf; aber in unserem Magen würden die ungemahlenen Körner lange unverdaut liegen, und der Körper würde daher von ihnen kaum die Hälfte des Nutzens haben, welchen gut gebackenes Brot giebt; denn so viele Veränderungen auch durch das Mahlen und Backen mit dem Getreide vorgehen, so dienen diese doch alle dazu, dasselbe für unseren Mund genießbarer und für unseren Magen verdaulicher zu machen. Bei dem Mahlen bestehen sie einfach darin, daß das Getreide- korn von der Schale befreit und zu Mehl zerrieben wird. Aber welches sind die Veränderungen, welche durch das Backen bewirkt werden? Sie beginnen, sobald der Bäcker das Mehl mit warmem Wasser an- gemacht hat, und sind, obgleich unsichtbar, doch ganz gewaltiger Art. Der Kleber greift mit seinem Bundesgenossen, dem Wasser, die Stärke an und nötigt diese zu verschiedenen Verwandlungen. Zuerst wird aus ihr ein Körper, welcher dem Gummi sehr ähnlich ist, jenem Pflanzensafte, welcher an der Luft zu einem schwach gelblichen Stofs verhärtet, im Wasser zu einer dicklichen, geschmacklosen Flüssigkeit sich auflöst und besonders als Klebmittel benutzt wird. Durch weiteren Einfluß des Klebers und des Wassers verwandelt sich dieser gummi-

10. Kursus 2 - S. 16

1897 - Altenburg : Pierer
16 waren es nur einzelne plndernde Haufen gewesen; spter aber wurden die Eroberungszge von den groen Vlkern der Goten, Vandalen iz. fortgesetzt. Wie uerte sich dieser friedliche Verkehr zwischen Rmern und Germanen? Die Rmer legten an den Grenzen Kastelle an; eine gewaltige Mauer, der Pfahlgraben genannt, schtzte die rmischen Be-sitzungen. An die rmischen Kastelle schlssen sich dann Flecken und Städte an (z. B. Basel, Straburg. Trier zc.). Rmer und Deutsche zogen ein-trchtig hin und her; der Handel war ihnen die Grundlage zu freund-lichem Verkehr. Gold und Silber, feine Kleider und feurigen Wein brachte der rmische Kaufmann nach Deutschland, während der deutsche Hndler mit Pelzwerk, Fellen, Wolle, Bernstein, Geflgel und Fischen, auch mit Pferden und Rindern nach Italien zog. Die Deutschen lernten von den Rmern besseren Haus- und Ackerbau, lernten die Pflege des Obstes und der Reben, lernten auch die Anfnge des Handwerks. Was mochte die Germanen zu ihren ruberischen Ein-fllen veranlat haben? bervlkerung einzelner Gegenden und der damit verbundene Mangel an Lebensunterhalt; das Drngen der slavischen Völker im Osten; der Wandertrieb der Germanen, der durch die Nachrichten von den Schtzen, die in den Rmerstdten aufgehuft lagen, genhrt wurde; innere Wirren im Rmereiche. Worin hat wohl der engere Zusammenschlu seinen Grund? Durch den Verkehr mit den Rmern hatten die Germanen gelernt, da deren Macht auf der Vereinigung aller Krfte beruhe, da Einigkeit stark mache, und so kamen sie denn endlich dahin, diese Erkenntnis auf ihr eignes staatliches Leben anzuwenden. Es entstanden die groen Vlkerbnde. Wo haben wir wohl die Sitze dieser Völker zu suchen? Die Alamannen saen am stlichen Rande sie Pfahlgrabens im heutigen Bayern; bald muten die Rmer ihnen das Zehntland berlassen, und so finden wir sie denn zur Zeit Chlodwigs am Oberrhein zwischen Wasgen- und Schwarzwald. Die Franken hatten ihre Wohnsitze am Niederrhein und an der Maas. Die Goten saen in den Weichselgegenden und an den Karpaten; spter zogen sie nach Sden und lieen sich am schwarzen Meere nieder. Die Sachsen wohnten zwischen Ems und Elbe, Nordsee und Harz (Niedersachsen), und die Thringer nahmen die Mitte Deutschlands ein zwischen Harz und Jura, Weser und Saale. (Karte von Deutschland am Ende des 3. Jahr-Hunderts.) Iii. Wie war es nur mglich, da dem Rmerreiche eine Provinz nach der andern entrissen werden konnte? 1. Welche Lnder sind verloren gegangen? Afrika ist von den Vandalen erobert worden; in Spanien haben sich die Westgoten fest-gesetzt, während Gallien zum Teil von den Westgoten, Burgundern, Briten und Franken in Besitz genommen worden ist; Britannien aber haben die Angeln und Sachsen erobert. 2. Was fr Völker sind es, die die rmischen Provinzen erobern? Es sind smtlich germanische Vlkerstmme, die in das rmische Reich einbrechen und demselben eine Provinz nach der andern entreien. Es sind rohe, ungebildete Krieger, die nur ihre Raub- und Rachsucht befriedigen wollen. Wie zeigt sich ihre Roheit? 3. Wie kommt es, da die Rmer unterliegen? a) Die Rmer sind nicht mehr die alten, die sie zu Kaiser Augustus Zeiten
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