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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 391

1855 - Mainz : Kirchheim
391 schrecklich bestrafen. Aber die Eiche stürzte um, und Donar gab seine Rache nicht kund. Da ließ sich alles Hessenvolk taufen, von der Ohnmacht seines Gottes überzeugt, und verarbeitete selbst das Holz der Eiche zu einem Kirchlein des gekreuzigten Heilandes. Auch in Thüringen wurden die Bemühungen des großen Heidenbe- kehrers mit den schönsten Erfolgen gekrönt. Nun legte Bonifacius überall zur Befestigung seiner Bekehrungen Kirchen, Klöster und Bisthümer an, so zu Fritzlar, Fulda, Buraburg, Eichstädt und Würzburg. Wegen seiner großen Verdienste ernannte ihn der Papst zum Erzbischof von Mainz. In hohem Alter gedachte er noch seinen ersten Plan, die Friesen zu bekehren, auszuführen. Als er aber beidokkum die Neubekehrten firmen wollte, da überfielen wilde Schaaren bewaffneter Heiden den ehrwürdigen Greis und ermorde- ten ihn am 1. Juni 755. Sein Leichnam wurde zuerst nach Mainz gebracht, dann aber zu Fulda, seinem Lieblingsaufenthalte, beige- setzt. Mit Recht gibt die dankbare Nachwelt dem h. Bonifacius den Namen eines Apostels der Deutschen. Karl der Große. Karl der Große, der Sohn Pipins des Kleinen, war Kö- nig der Franken und der erste römisch-deutsche Kaiser. Würdig er- öffnet dieser größte der deutschen Kaiser die Reihe jener Herrscher, welche die Kaiserkrone des heiligen römischen Reiches deutscher Na- tion trugen und die im Jahre 1806 mit Kaiser Franz Ii. sich schloß. Der großartige Plan und die ganze Lebensaufgabe dieses wahr- haft christlichen Regenten bestand darin, die deutschen Stämme zu einem großen, christlichen Reiche zu vereinigen. Bei der Ausführung die- ses Planes setzten ihm die heidnischen Sachsen, nach den Franken der mächtigste deutsche Volksstamm, die größten Hindernisse entgegen. Dreißig Jahre lang dauerte der Kampf beider Volksstämme um die Oberherrschaft. Im Grunde war er nichts anders, als der Kampf des deutschen Heidenthums mit dem christlichen Glauben. Endlich unterwarfen sich die Anführer der Sachsen, Wittekind und Al- bion, und ließen sich taufen, wodurch dieser fürchterliche Krieg ein Ende nahm. Das Volk der Sachsen folgte seinen großen Heerfüh- rern, nahm das Christenthum und mit ihm die fränkische Herrschaft an. Durch die Besiegung einiger kleinen Gränzvölker hatte das mächtige Reich der Franken noch an Umfang gewonnen, so daß es im Norden bis an die Ostsee und die Eider, einem Flusse an der dä- nischen Gränze, sich erstreckte, gegen Osten die Raab in Ungarn, ge- gen Süden die Tiber in Italien und den Ebro in Spanien, gegen Westen das atlantische Meer und die Nordsee zur Gränze hatte. Als Karl noch im Lande der Sachsen war, kam Papst Leo Iii. mit einem glänzenden Gefolge zu ihm und rief ihn um Hülfe gegen den römischen Adel an, der ihn aus Nom vertrieben hatte. Karl eilte nach Nom, befestigte die Herrschaft des Papstes durch

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 385

1855 - Mainz : Kirchheim
385 Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ- liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab- geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel, als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen- den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch- tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt. 313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge- setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags- feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er- löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist- lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei- tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon- stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an Kirchen zu machen. Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen. Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325 erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver- sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 389

1855 - Mainz : Kirchheim
389 Die Franken. Der Stifter des großen Frankenreichs ist Chlodwig, Kö- nig der Franken. Dieses Volk wohnte anfangs am Niederrhein, eroberte aber bald das nördliche Gallien. In der Schlacht bei Zülpich gegen die Alemannen gelobte der heidnische Chlodwig, dessen christliche Gemahlin Chlotilde ihn mit dem Christenthume be- kannt machte, Christ zu werden, wenn Christus ihm den Sieg zu- wende. Er besiegte die Alemannen und ließ sich in demselben Jahr noch zu Rheims mit 3000 Franken vom heiligen Bischof Remigius taufen und zum König salben. Bei seinem Tode in Paris, seiner Hauptstadt, waren die Franken Herren über ganz Gallien und einen großen Theil von Deutschland. Nach Chlodwigs Tode regierten meistens grausame und schwache Könige über das Frankenvolk. Man nennt diese Regentenlinie Merowinger von Merwei, Chlod- wigs Ahne. Die Trägheit der meisten Regenten überließ die ganze Sorge für das Reich ihrem ersten Beamten, dem sogenannten Major Domus (Hausmaier, Großmeister). Dieses Amt bekleidete gegen das Ende der Merowingischen Herrschaft der kluge P i p i n von Heriftall; sein Sohn Karl Martell, d. h. Hammer, wel- cher im Jahre 732 die Araber bei Tours auf das Haupt geschlagen und sie für immer über die Pyrenäen gejagt hatte, war der Vater , Pipin des Kleinen, des letzten Major Domus der Merowinger. Dieser entsetzte den schwachen König seines Thrones und nahm als erster Karolinger, also genannt von seinem berühmten Sohne Karl dem Großen, die Würde eines Königs der Franken an und ließ sich vom heiligen Bonifacius zum Könige salben. Er ließ diesen seinen Schritt durch den Papst bestätigen, der ihm auf seine Frage, ob Derjenige König wäre, der den Namen eines Königs trage, oder Derjenige, der das Volk regiere? erwiederte, daß nur der letztere König sei. Die M u h a m e d a n e r, welche Karl Martell aus dem Frankenlande verjagte, haben ihren Namen von dem falschen Pro- pheten Muhamed, der 569 zu Mekka, einer Stadt in Arabien, geboren wurde. Seine Jugend brachte er auf Reisen als Kaufmann zu, wo er Gelegenheit hatte, die verschiedenen Religionen der Erde kennen zu lernen. Er wollte nun seine religiöse Ansicht, die er sich aus den verschiedenen Religionen zusammengestellt hatte, seinen Landsleuten, die großentheils noch in heidnischer Finsterniß lebten, mittheilen. Nachdem er sich deßhalb in einer Höhle und in stiller Einsamkeit zu seinem Berufe vorbereitet und gesammelt hatte, trat er als Verkündiger einer neuen Lehre auf, fand aber in seiner Vater- stadt so wenig Beifall, daß er von Mekka nach Medina flüchten mußte. Dieses geschah am 16. Juli im Jahre 622, nach welcher Flucht, Hedschra genannt, seine Anhänger noch jetzt ihre Jahre zählen. Die Einwohner von Medina hingen ihm an und durch sie und sein Schwert überführte er auch Mekka's Bewohner von der

6. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 96

1908 - Altenburg : Bonde
96 gegen die Thüringer unter Herminafried vor. In dem ersten Treffen waren die Franken siegreich, konnten aber in einem zweiten den Sieg nur mit so schweren Opfern erkaufen, daß sie sich nach Bundesgenossen umsehen mußten. Als solche fanden sich die Sachsen, welche damals in den Ebenen zwischen Rhein und Elbe wohnten und kriegerisch und abenteuerlustig waren. Herminafried hatte sich in die Gegend an der Unstrut zurückgezogen und stützte sich auf Burg-Scheidungen. Mit großer Übermacht rückten die Franken und Sachsen heran, um dies letzte Bollwerk der Thüringer zu nehmen. In einem verzweifelten Ausfalle brachen diese heraus, wurden aber in die Feste zurückgedrängt und hart belagert. Da, in der größten Not, bat Herminafried Theodorich um Frieden; und dieser, dem die Beute, welche er den Sachsen versprochen hatte, leid geworden war, bewilligte nicht nur die Waffenruhe, sondern schloß mit den Thüringern ein Bündnis gegen die Sachsen, die ahnungslos vor der Feste lagen. Am Abende dieses Tages ging mm ein junger Thüringer am Ufer des Flusses jagen und warf seinen Jagdfalken nach einer Ente. Indem kommt ein Sachse an das andere Ufer und lockt den Falken zu sich. Da bat der Thüringer ihn, daß er ihm seinen Vogel wieder- gebe; der wollte es aber nicht tun. Da sprach der Thüringer: „Laß den Falken fliegen; ich will dir etwas offenbaren, das dir und deinen Freunden nützer werden wird als 100 solcher Vögel." Da sprach der Sachse: „Das sage mir, und ich sende dir den Falken wieder!" Darauf verriet ihm der Thüringer: „Die Könige haben sich verglichen und Frieden geschlossen, und wenn ihr morgen noch in euren Zelten gefunden werdet, so fangt und erschlägt man euch!" Der Sachse ritt zu seinem Heere und gab Kunde von dem, was er erfahren hatte. Die meisten Führer rieten, man solle bei Nacht entfliehen. Da stand aber einer der alten Helden ans und sprach: „Nun höret, ihr allerbesten Sachsen, ich habe manches Jahr gelebet und bin zu diesem Alter gekommen; bei wie vielen Geschäften ich aber auch gewesen bin, nie habe ich gesehen, daß ein Sachse floh. Wer fliehen will, der mag es tun; aber kann ich ohne Flucht nicht länger leben, so ist mirs viel süßer, daß ich sterbe mit meinen Freunden!" Er gab seinen Volksgenossen den Rat, noch in dieser Nacht über die in Sicherheit schlummernden Thüringer herzufallen und durch den leichten Erfolg den Frankenkönig zu zwingen, wieder offen auf ihre Seite zu treten. Diesem klugen Plane stimmen alle zu, und in der Nacht wird die Burg ohne Widerstand von den Sachsen erstiegen. Die

7. Geschichte - S. 80

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
80 rnber Maxentius, der auf der Flucht in der Tiber ertrank. Zum Danke dafür ließ sich Konstantin in einer Bildsäule W mit einem Kreuze in der Hand und mit folgender Ä^?orstellen: „Durch dieses heilsame Zeichen, das achte Wahrzeichen der Tapferkeit, habe ich euere Stadt vou rim Är(l?ni^en ^oche befreit, dem Senat und dem römischen Volke die alte Würde und den vorigen Glanz wieder hergestellt." Von nun an führte Constantiu auch die Kreuzfahne in allen seinen Feldzügeu mit sich und ließ sie, wo er eine seiner Schaaren im Gedränge gefährdet sah, dorthin tragen, und that es immer mit dem gewünschten Erfolge. Er bezeugte selbst, daß denjenigen, der die Kreuzfahne getragen, noch nie ein feindliches Geschoß getroffen habe. Nach dem Siege über Maxentius ertheilte Constantin den Christen vollkommene Religionsfreiheit, stellte ihnen ihre Güter zurück, befähigte sie zu allen Staatsämtern und erbaute ihnen sogar prächtige Kirchen. Zn Rom wurde die Kirche des heiligen Johannes im Lateran eingerichtet, die noch jetzt als die Hauptkirche der Christenheit gilt, und als die heilige Helena auf Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, so wurde auch dort über dem Grabe des Erlösers eine prachtvolle Kirche aufgeführt. Als aber auch der letzte Nebenbuhler, Licinins, von Constantin überwunden wurde (324), erbaute Constantin die nach ihm benannte Stadt Constantinopel, schmückte sie mit lauter-christlichen Kirchen und setzte das Kreuz oben auf seinen Palast. Noch im Jahre 337 feierte er das Osterfest in vollkommenem Wohlsein und durchwachte mit den Gläubigen die Nacht im Gebete. Bald darauf ward er aber unwohl und ließ sich bei zunehmender Krankheit durch den Bischof Eusebius von Nikomedien die Taufe ertheilen, worauf er sich in weißem Gewände auf sein Bett legen ließ und am Pfingstfeste gegen Mittag, im 64. Lebensjahre und im 31. seiner Herrschaft, den Geist in die Hände seines Schöpfers aufgab. Allgemein war die Trauer der Christen bei seinem Tode. Durch ihn war ja der christliche Name in der ganzen Welt zu Ehren gekommen; dnrch ihn war der Schrecken der blutdürstigen Verfolgung von der heiligen Braut des Herrn, der Kirche, genommen, und war es dieser vergönnt worden, sich mit dem Gewände der Freude und Herrlichkeit zu schmücken, zur Ehre beste», der gesagt

8. Geschichte - S. 95

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
95 in Feindschaft und scheute sich nicht, wiederholt raubend und mordend in fränkisches Gebiet einzufallen. Erst nach 21jährigem harten Kampfe gelang es Karl, dieses kriegerische Volk zu besiegen und damit auch dem Christeuthume unter demselben Eingang zu verschaffen. Wittekind und Alboin, die Anführer der Sachseu, ließen sich mit vielen auderu taufen; Bisthümer, Kirchen und Klöster 31t Osnabrück, Paderborn, Münster, Bremen, Minden und Halberstadt, ferner zu Hildesheim, Hamburg und Magdeburg verbreiteten allenthalben das Evangelium. Einen zweiten Feind fand Karl in dem Longobardenköuig Desiderius iu Italien, der dem Papste das von Karls Vater geschenkte Ländergebiet — den heutigen Kirchenstaat — widerrechtlich entreißen wollte. Karl ging über die Alpen, eroberte Ober-italien, setzte Desiderius ab und nannte sich nun König der Franken und Langobarden. Auf die Bitte arabischer Statthalter in Spanien, welche ihn gegen ihren Ehalifen um Hilfe anflehten, brach er auch nach Spanien auf und eroberte alles Land bis au den Ebro. Er bezwang ferner beit widerspenstigen Bayernherzog Thassilo, die räuberischen Avaren iu Ungarn, die Slaven, die um die Havel und Spree wohnten, und sein Name scheuchte die Tormänner zurück, die von dem heutigen Dänemark und Norwegen ans verheerende Einfälle in den Norden Deutschlands machen wollten. Der Ruf so vieler und so großer Siegesthaten verbreitete sich weit über die Gränzen Enro-pas hinaus. Ueber all wurde Karls Name mit Ehrfurcht und Bewunderung genannt. Fremde, weit entfernte Könige fuchtelt seine Freundschaft, schickten Gesandte an ihn und ehrten ihn mit Geschenken. Das größte Ausfehen erregte die Gesandtschaft, welche der mächtige und weise Chalif von Bagdad, Harun al Raschid, an Karl schickte. Unter den vielen und kostbaren Geschenken, welche die Morgenländer von ihrem Herrn mitbrachten, befand sich auch eine messingene Wasseruhr, wahrscheinlich die erste, welche nach Europa kam. Diese Uhr zeigte die Stunden durch den Fall eherner Kügelchen auf ein metallenes Becken an. Waren alle zwölf Stunden abgelaufen, so öffneten sich an der einen Seite zwölf Thüren, aus denselben ritten zwölf Netter hervor und an der andern Seite wieder hinein. Wie ein Wunderwerk wurde diese künstliche Uhr von allen angestaunt.

9. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 2

1893 - Altenburg : Pierer
2 gefhrt, dem die deutschen Heere nicht widerstehen konnten. Vielleicht haben die deutschen Volksstmme aus Furcht vor dem mchtigen Rmer-Volke gar nicht gewagt, Widerstand zu leisten. Es kann auch an der Einigkeit unter den einzelnen Vlkern gefehlt haben u. bergt) Und trotz des Sieges mu er sein Leben lassen? (Vermutungen!) Synthese. Hrt, was uns der Dichter darber erzhlt! Drusus Tod. Drusus lie in Deutschlands Forsten goldne Rmeradler horsten; An den heil'gen Gttereichen klang die Axt von freveln Streichen. Siegend fuhr er durch die Lande, stand schon an der Elbe Strande, Wollt hinber jetzt verwegen, als ein Weib ihm trat entgegen." Totalausfassung, dabei Erluterung nicht verstandener Ausdrcke: Forsten, Rmeradler horsten, heilge Gttereichen, mit freveln Streichen. Ergnzung und Berichtigung der Wiedergabe. Geluterte Darstellung unter der berschrift: Des Drusus Siegeszug. Die Rmer wollten das deutsche Land erobern und das deutsche Volk unterjochen. Der rmische Feldherr Drusus zog mit einem Heere nach Deutschland. Wohin er kam pflanzte er die Rmerfahnen auf zum Zeichen, da das Land dem rmischen Kaiser unterworfen sei. Auch lie er Festungen erbauen, um die unterjochten Vlkerschaften im Zaume halten zu knnen. Die heiligen Gttereichen, unter denen die Germanen zu ihren Gttern beteten, lie er umschlagen, und die Altre, auf denen sie ihre Opfer darbrachten, wurden niedergerissen. So durchzog er sieg-reich die deutschen Gauen bis hin zum Elbestrom. Hier trat ihm ein Weib entgegen. Spekulationsfrage: Wie kann aber ein schwaches Weib es wagen, einem so tapferen und siegreichen Feldherrn entgegenzutreten? Und welches ist ihre Absicht? bermenschlich von Gebrde drohte sie dem Sohn der Erde: Khner, den der Ehrgeiz blendet, schnell zur Flucht den Fu gewendet! Jene Marken unsrer Gauen sind dir nicht vergnnt zu schauen; Stehst am Markstein deines Lebens, deine Siege sind vergebens! Sumt der Deutsche gerne lange, nimmer beugt er sich dem Zwange; Schlummernd mag er wohl sich strecken, schlft er, wird ein Gott ihn wecken!" Welche Antwort auf uusre Frage? Es ist kein gewhnliches Weib, das dem Drusus hier entgegentritt; es ist eine Priesterin oder Wahr-sagerin. Und welches war ihre Absicht? Sie warnt den unersttlichen Feldherrn vor dem weiteren Vordringen und verkndet ihm seinen baldigen Tod. Auch weist sie den Drusus darauf hin, da der Deutsche sich nie dem Zwange beugen, sondern das rmische Joch abschtteln werde.

10. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 36

1893 - Altenburg : Pierer
36 -r- Chlodwig ist der Grnder des frnkischen Einheitsstaates. 1. Er hat den Rest der rmischen Weltherrschaft vollstndig ge-brachen und das deutsche Volk in den Vordergrund der Geschichte gerckt. 2. Er hat die frnkische Herrschaft der Gallien und einen Teil Deutschlands ausgedehnt. 3. Er hat in feinem Lande das Christentum eingefhrt und dadurch der katholischen Kirche in seinem Lande Einflu Der* schafft. Methode. 1. Welche Folgen hatten Chlodwigs Siege? 2. Welche Folgen hatte seine Bekehrung? 3. Was hat Chlodwig fr die Entwickelung des Volkes und des Reiches gethan? 6. Karls des Groen Kaiserkrnung. berleitung: Ein gewaltiges Reich hatte Chlodwig gegrndet. Was mochtet ihr nun von diesem Reiche wissen? (Ob das Reich Chlodwigs auch Bestand hatte?) Ziel: Nun, ihr sollt jetzt erfahren, wie ein Frankenknig die rmische Kaiserkrone erwirbt. Analyse. Was wollten wir doch von dem Fraukenreiche wissen ?... lind was wollte ich euch erzählen?... Was schliet ihr daraus? (Das Franken--reich besteht noch.) Ja, wir knnen aber noch mehr ans unserer neuen Aufgabe schlieen. Was wohl? (Das Frankenreich mu sogar zu einem ganz gewaltigen Reiche herangewachsen sein und die Frankenknige mssen eine bedeutende Stacht und ein bedeutendes Ansehen besessen haben.) Inwiefern werden sie auch angesehen gewesen fein? (Sonst htte wohl der Frankenknig nicht die rmische Kaiserkrone erwerben knnen.) Wer trug, diese denn frher? (Die rmischen Kaiser.) Was war aber zur Zeit der Vlkerwanderung geschehen? (Da war der letzte rmische Kaiser gestrzt S worden, und das rmische Kaiserreich hatte seinen Untergang gefunden.) Da entstehen nun eine Reihe von Fragen, auf die wir Antwort begehren! Welche wohl? 1. Hat vor dem Frankenknig schon jemand die rmische Kaiser-frone wieder einmal getragen? 2. Wer mag dieser Frankenknig gewesen sein? War es vielleicht Chlodwigs Sohn? 3. Wie hat er die Kaiserkrone sich erworben?
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