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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 385

1855 - Mainz : Kirchheim
385 Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ- liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab- geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel, als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen- den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch- tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt. 313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge- setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags- feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er- löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist- lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei- tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon- stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an Kirchen zu machen. Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen. Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325 erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver- sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5

4. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 96

1908 - Altenburg : Bonde
96 gegen die Thüringer unter Herminafried vor. In dem ersten Treffen waren die Franken siegreich, konnten aber in einem zweiten den Sieg nur mit so schweren Opfern erkaufen, daß sie sich nach Bundesgenossen umsehen mußten. Als solche fanden sich die Sachsen, welche damals in den Ebenen zwischen Rhein und Elbe wohnten und kriegerisch und abenteuerlustig waren. Herminafried hatte sich in die Gegend an der Unstrut zurückgezogen und stützte sich auf Burg-Scheidungen. Mit großer Übermacht rückten die Franken und Sachsen heran, um dies letzte Bollwerk der Thüringer zu nehmen. In einem verzweifelten Ausfalle brachen diese heraus, wurden aber in die Feste zurückgedrängt und hart belagert. Da, in der größten Not, bat Herminafried Theodorich um Frieden; und dieser, dem die Beute, welche er den Sachsen versprochen hatte, leid geworden war, bewilligte nicht nur die Waffenruhe, sondern schloß mit den Thüringern ein Bündnis gegen die Sachsen, die ahnungslos vor der Feste lagen. Am Abende dieses Tages ging mm ein junger Thüringer am Ufer des Flusses jagen und warf seinen Jagdfalken nach einer Ente. Indem kommt ein Sachse an das andere Ufer und lockt den Falken zu sich. Da bat der Thüringer ihn, daß er ihm seinen Vogel wieder- gebe; der wollte es aber nicht tun. Da sprach der Thüringer: „Laß den Falken fliegen; ich will dir etwas offenbaren, das dir und deinen Freunden nützer werden wird als 100 solcher Vögel." Da sprach der Sachse: „Das sage mir, und ich sende dir den Falken wieder!" Darauf verriet ihm der Thüringer: „Die Könige haben sich verglichen und Frieden geschlossen, und wenn ihr morgen noch in euren Zelten gefunden werdet, so fangt und erschlägt man euch!" Der Sachse ritt zu seinem Heere und gab Kunde von dem, was er erfahren hatte. Die meisten Führer rieten, man solle bei Nacht entfliehen. Da stand aber einer der alten Helden ans und sprach: „Nun höret, ihr allerbesten Sachsen, ich habe manches Jahr gelebet und bin zu diesem Alter gekommen; bei wie vielen Geschäften ich aber auch gewesen bin, nie habe ich gesehen, daß ein Sachse floh. Wer fliehen will, der mag es tun; aber kann ich ohne Flucht nicht länger leben, so ist mirs viel süßer, daß ich sterbe mit meinen Freunden!" Er gab seinen Volksgenossen den Rat, noch in dieser Nacht über die in Sicherheit schlummernden Thüringer herzufallen und durch den leichten Erfolg den Frankenkönig zu zwingen, wieder offen auf ihre Seite zu treten. Diesem klugen Plane stimmen alle zu, und in der Nacht wird die Burg ohne Widerstand von den Sachsen erstiegen. Die

5. Geschichte - S. 165

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
165 mochte. Blücher und Wellington zogen sich nur wenige Stunden rückwärts, Wellington wählte eine gute Stellung vorwärts des Dorfes Waterloo unweit Brüssel und erwartete Napoleons Angriff, als ihm Blücher Hilfe versprochen hatte. Die entscheidende Schlacht hatte um 11% Uhr zwischen Napoleon und Wellington begonnen; jedes Heer zählte ungefähr 70,000 Mann. Der Kampf dauerte ohne Entscheidung bis 7 Uhr Abends fort; erst bei Einbruch der Nacht warfen die 'Preußen ihre Gegner, während gleichzeitig Wellington auf seiner ganzen Linie vorrücken ließ. Die Flucht der Franzosen wurde jetzt allgemein; ihre ganze Armee gerieth in volle Auflösung, Napoleon vermochte die Flüchtlinge nicht zu sammeln, alles verlor den Muth. Da dankte Napoleon zum zweiten Male ab (22. Juni), und ergab sich am 8. Juli an ein englisches Kriegsschiff. Nach einem Beschlusse der verbündeten Monarchen wurde er auf die Felseninsel St. Helena im atlantischen Ocean gebracht, wo er als Gefangener am 5. Mai 1821 starb. Die Heere der Verbündeten überzogen nach der Schlacht bei Waterloo Frankreich, das leider bloß um 800 Millionen Franken gestraft und nur in seine Gränzen von 1792 eingeschränkt wurde. Durch den Friedensschluß zu Paris (20. Nov. 1815) und den Kongreß zu Wien wurde eine neue Staatenordnung in Europa begründet. Ludwig Mitipp, König der Franzosen (1830). Nach 1815 erfreuten sich das französische und deutsche Volk wieder der Friedensruhe, und nach wenigen Jahren hatten sich beide Völker von den Leiden des Krieges erholt. Der deutsche Bund hatte die stärkste Kriegsmacht in ganz Europa; er war aber friedliebend und kein Nachbarvolk hatte von ihm eine Feindseligkeit zu befürchten. Frankreich war wieder wie vor der Revolution ein großes Königreich, über welches von 1815 bis 1824 Lnd-2*8 ™ gierte, welchem Karl X., gleichfalls ein Bruder Ludwigs Xvi., -auf dem Throne bis 1830 folgte. Wahrend dieser 15 Jahre gelangte Frankreich zu großem Wohlstände und hatle eine freie Verfassung; allein es gab dennoch eine starke Partei, welcher das königliche Haus verhaßt war und die sich vorgesetzt hatte, nicht eher zu

6. Geschichte - S. 181

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
181 ihm bereitet habe, aufnehmen. Vergebens erhoben sich einige Abgeordnete gegen einen solchen muthwilligen Krieg, sie wurden von der Mehrheit überschrieen. Am 19. wurde die Kriegserklärung von dem französischen Geschäftsträger in Berlin übergeben, an demselben Tage, an welchem König Wilhelm den norddeutschen Reichstag eröffnete. Napoleon hatte geglaubt, er werde es nur mit Preußen und den kleinern Nordbundsstaaten zu thun haben, die Süddeutschen, meinte er, seien über Preußen noch wegen des Kriegs von 1866 erbittert und darum keineswegs geneigt für Preußen in den Krieg gegen das furchtbare Frankreich einzutreten. Aber die Fürsten wie die Völker Süddeutschlands erkannten, daß wenn Preußen gegen Frankreich unterliege, die Macht und Ehre des deutschen Volkes verloren sei, daß alsdann Napoleon Iii. die deutschen Nheinlaude abreißen und mit Frankreich vereinigen und in Deutschland selbst den Meister spielen werde, wie vordem Napoleon I.; daher griffen die Hessen, Badener, Württemberger und Bayern mit dem gleichen Zorne gegen den eroberungssüchtigen Friedensstörer zu den Waffen, wie die Norddeutschen, und die gleichen deutschen Krieger, welche 1866 einander im Feuer gegenüber gestanden waren, vereinigten sich zu einer Waffenbrüderschaft, wie sie Deutschland seit Jahrhunderten nicht mehr erlebt hatte. Am 16. Juli begann die Mobilmachung in Nord- und Süddeutschland, nach 10 Tagen waren bereits 600,000 deutsche Krieger marschbereit und nach weitern 10 Tagen standen sie an der Gränze Frankreichs. Eine so rasche Sammlung der deutschen Streitlüste hatte Napoleon nicht für möglich gehalten, sondern einen Einfall in Süddeutschland geplant und den Schwaben und Bayern eine freundliche Behandlung versprochen. Am 28. Juli ging er mit seinem 14jährigen Sohn zu der Armee ab, und ließ denselben tn^ dem Gefechte bei Saarbrücken ant 2. August eine Mitrailleuse abfeuern; die schwache preußische Abtheilung zog ab und die Franzosen besetzten die deutsche Granzstadt. Darüber war ein Jubel in Paris, wie wenn ein großer Sieg erfochten worden wäre, die Stadt wiederhallte von demjftufe; nach Berlin I nach Berlin! und bereitete sich zur Feier entscheidender Siege vor. Sie wurde bald durch andere Botschaften aufgeschreckt.

7. Geschichte - S. 80

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
80 rnber Maxentius, der auf der Flucht in der Tiber ertrank. Zum Danke dafür ließ sich Konstantin in einer Bildsäule W mit einem Kreuze in der Hand und mit folgender Ä^?orstellen: „Durch dieses heilsame Zeichen, das achte Wahrzeichen der Tapferkeit, habe ich euere Stadt vou rim Är(l?ni^en ^oche befreit, dem Senat und dem römischen Volke die alte Würde und den vorigen Glanz wieder hergestellt." Von nun an führte Constantiu auch die Kreuzfahne in allen seinen Feldzügeu mit sich und ließ sie, wo er eine seiner Schaaren im Gedränge gefährdet sah, dorthin tragen, und that es immer mit dem gewünschten Erfolge. Er bezeugte selbst, daß denjenigen, der die Kreuzfahne getragen, noch nie ein feindliches Geschoß getroffen habe. Nach dem Siege über Maxentius ertheilte Constantin den Christen vollkommene Religionsfreiheit, stellte ihnen ihre Güter zurück, befähigte sie zu allen Staatsämtern und erbaute ihnen sogar prächtige Kirchen. Zn Rom wurde die Kirche des heiligen Johannes im Lateran eingerichtet, die noch jetzt als die Hauptkirche der Christenheit gilt, und als die heilige Helena auf Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, so wurde auch dort über dem Grabe des Erlösers eine prachtvolle Kirche aufgeführt. Als aber auch der letzte Nebenbuhler, Licinins, von Constantin überwunden wurde (324), erbaute Constantin die nach ihm benannte Stadt Constantinopel, schmückte sie mit lauter-christlichen Kirchen und setzte das Kreuz oben auf seinen Palast. Noch im Jahre 337 feierte er das Osterfest in vollkommenem Wohlsein und durchwachte mit den Gläubigen die Nacht im Gebete. Bald darauf ward er aber unwohl und ließ sich bei zunehmender Krankheit durch den Bischof Eusebius von Nikomedien die Taufe ertheilen, worauf er sich in weißem Gewände auf sein Bett legen ließ und am Pfingstfeste gegen Mittag, im 64. Lebensjahre und im 31. seiner Herrschaft, den Geist in die Hände seines Schöpfers aufgab. Allgemein war die Trauer der Christen bei seinem Tode. Durch ihn war ja der christliche Name in der ganzen Welt zu Ehren gekommen; dnrch ihn war der Schrecken der blutdürstigen Verfolgung von der heiligen Braut des Herrn, der Kirche, genommen, und war es dieser vergönnt worden, sich mit dem Gewände der Freude und Herrlichkeit zu schmücken, zur Ehre beste», der gesagt

8. Geschichte - S. 156

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
156 terlegen, wenn sich nicht ein Kriegsmeister ohne Gleichen, Napoleon Bonaparte, erhoben hätte. Napoleon I. Sein Zug nach Wußland 1812. Napoleon Bonaparte, geboren am 15. August 1769 zu Ajaccio (Ajatschio) auf der ehemals genuesischen Insel Corsika, war von der Vorsehung erkoren, mit kräftiger Hand den Gräueln der französischen Staatsumwälzung ein Ziel zu stecken. Er war es, der als 25jähriger General eine neue Revolution in Paris durch ein mörderisches Kartätschenfeuer zurückwies und im Innern Frankreichs wieder Ordnung und Nuhe herstellte, den vielen Ausgewanderten Rückkehr gestattete, die Freiheit des katholischen Glaubens wieder einführte und mit Papst Pins Vii. sogar ein Concordat abschloß. Er besiegte 1796 und 1800 die Oesterreicher, ließ sich 1804 zum Kaiser der Franzosen wählen, besiegte 1805 die Oesterreicher und Russeu, 1806 die Preußen und Russen, 1809 abermals die Oesterreicher, mißbrauchte aber seine fast übermenschliche Geisteskraft und Kriegskunst, um voll unersättlichen Eroberungsdurstes nach der Herrschaft der Welt zu stre-beu, und riß fremde Provinzen und Königreiche an sich. Seinen Bruder Ludwig, den Vater Napoleons Iii., machte er zum König von Holland, vertrieb ihn jedoch wieder von dem Throne, weil er sich sträubte, zu dm Bedrückungen seines Volkes die Hand zu bieten, und vereinigte Holland mit Frankreich. Er machte feinen Bruder Joseph zum Könige von Spanien. Den König von Portugal vertrieb er, ebenso den König von Neapel und gab dieses Königreich seinem Schwager und Neitergeueral Murat; aus Hessen-Kassel, Braunschweig, Hannover und andern norddeutschen Stücken Landes bildete er ein Königreich Westfalen, welches er seinem Bruder Hieronymus schenkte. Dann nahm er Besitz von dem ganzen nordwestlichen Deutschland au dem Ausflusse der Weser, Ems, Elbe, mit den alten Städten Bremen, Hamburg und Lübeck, wodurch die unglücklichen Deutschen ihre großer: Ströme, ihre Küsten und ihren Seehandel verloren. Hierauf ließ er den Papst von Nom wegschleppen und vereinigte auch das römische Gebiet mit dem übermächtigen Frankreich, und zwar mit der Bestimmung, daß seiu erstgeborner Sohn und der erstgeborne

9. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 2

1893 - Altenburg : Pierer
2 gefhrt, dem die deutschen Heere nicht widerstehen konnten. Vielleicht haben die deutschen Volksstmme aus Furcht vor dem mchtigen Rmer-Volke gar nicht gewagt, Widerstand zu leisten. Es kann auch an der Einigkeit unter den einzelnen Vlkern gefehlt haben u. bergt) Und trotz des Sieges mu er sein Leben lassen? (Vermutungen!) Synthese. Hrt, was uns der Dichter darber erzhlt! Drusus Tod. Drusus lie in Deutschlands Forsten goldne Rmeradler horsten; An den heil'gen Gttereichen klang die Axt von freveln Streichen. Siegend fuhr er durch die Lande, stand schon an der Elbe Strande, Wollt hinber jetzt verwegen, als ein Weib ihm trat entgegen." Totalausfassung, dabei Erluterung nicht verstandener Ausdrcke: Forsten, Rmeradler horsten, heilge Gttereichen, mit freveln Streichen. Ergnzung und Berichtigung der Wiedergabe. Geluterte Darstellung unter der berschrift: Des Drusus Siegeszug. Die Rmer wollten das deutsche Land erobern und das deutsche Volk unterjochen. Der rmische Feldherr Drusus zog mit einem Heere nach Deutschland. Wohin er kam pflanzte er die Rmerfahnen auf zum Zeichen, da das Land dem rmischen Kaiser unterworfen sei. Auch lie er Festungen erbauen, um die unterjochten Vlkerschaften im Zaume halten zu knnen. Die heiligen Gttereichen, unter denen die Germanen zu ihren Gttern beteten, lie er umschlagen, und die Altre, auf denen sie ihre Opfer darbrachten, wurden niedergerissen. So durchzog er sieg-reich die deutschen Gauen bis hin zum Elbestrom. Hier trat ihm ein Weib entgegen. Spekulationsfrage: Wie kann aber ein schwaches Weib es wagen, einem so tapferen und siegreichen Feldherrn entgegenzutreten? Und welches ist ihre Absicht? bermenschlich von Gebrde drohte sie dem Sohn der Erde: Khner, den der Ehrgeiz blendet, schnell zur Flucht den Fu gewendet! Jene Marken unsrer Gauen sind dir nicht vergnnt zu schauen; Stehst am Markstein deines Lebens, deine Siege sind vergebens! Sumt der Deutsche gerne lange, nimmer beugt er sich dem Zwange; Schlummernd mag er wohl sich strecken, schlft er, wird ein Gott ihn wecken!" Welche Antwort auf uusre Frage? Es ist kein gewhnliches Weib, das dem Drusus hier entgegentritt; es ist eine Priesterin oder Wahr-sagerin. Und welches war ihre Absicht? Sie warnt den unersttlichen Feldherrn vor dem weiteren Vordringen und verkndet ihm seinen baldigen Tod. Auch weist sie den Drusus darauf hin, da der Deutsche sich nie dem Zwange beugen, sondern das rmische Joch abschtteln werde.

10. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 298

1902 - Altenburg : Bonde
298 9. Und als er sterben ging, da sprach der Held: „Nun sterb ich gern, Ich bin nichts nutz mehr auf der Welt; geht, sagt das meinem Herrn Und sagt ihm, daß mich treu für ihn und für mein Vaterland, Wie ichs im Leben immer war, die Sterbestunde fand. 10. Und ihr, die ihr von mir gelernt so manches in der Schlacht, Lernt eines noch zuletzt von mir, woran ich nicht gedacht — Ich meine, wie man ruhig stirbt. Sargt ohne Prunk mich ein, Und dort, wo die drei Linden stehn, will ich begraben sein." Sturm. 130. Die Leipziger Schlacht. 1813. 1. Wo kommst du her in dem roten Kleid Und färbst das Gras auf dem grünen Plan? — Ich komm aus blutigem Männerstreit, Ich komme rot von der Ehrenbahn. Wir haben die deutsche Schlacht geschlagen, Drob müssen die Mütter und Bräute klagen, Da ward ich so rot. 2. Sag an, Gesell, und verkünde mir, Wie heißt das Land, wo ihr schlugt die Schlacht? — Bei Leipzig trauert das Mordrevier, Das manches Auge voll Thränen macht. Da flogen die Kugeln wie Winterflocken, Und Tausenden mußte der Atem stocken Bei Leipzig, der Stadt. 3. Wie heißen, die zogen ins Todesfeld Und ließen fliegende Banner aus? — Es kamen Völker aus aller Welt, Die zogen gegen Franzosen aus; Die Russen, die Schweden, die tapfern Preußen Und die nach dem glorreichen Österreich heißen, Die zogen all aus. 4. Wem ward der Sieg in dem harten Streit? Wem ward der Preis mit der Eisenhand? — Die Welschen hat Gott wie die Spreu zerstreut, Die Welschen hat Gott verweht wie den Sand; Viel Tausende decken den grünen Rasen, Die übrig geblieben, entflohen wie Hasen, Napoleon mit.
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