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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 454

1855 - Mainz : Kirchheim
454 das Gebet des Armen und gebet ihm ein Almosen! Gasse, Kasse; galt, kalt; Garten, Karten; gefiel, Gefühl; gelehrt, geleert; Gerede, Ge rät he; Gräte, Kröte; Geleite, Geläute. Es geht das Gerücht, man stelle ihn vor G e r i ch t, wo sein Vergehen wohl strenge gerügt wird. Geredet, gerettet, geröthet. Ist das Ge- sinde wohlgesinnt, dann es der Herrschaft Vortheil bringt. Gescheid, gescheut. Meine geliebte Mutter machte das Gelübde,' jährlich ein armes Kind zu kleiden. Das Gewehr, die Gewähr; Gewissen, ge- wiesen; gefehlt, gefällt; Gebäck, Gepäck; Gitter, Güter; girrten, gürten; Giebel, Kübel; gönnen, können, kennen; gießen, küssen, das Kissen; gleiten, kleiden; glimmen, klimmen; glauben, klaliben; Gram, Kram; Grenze, Kränze; Greis, Kreis; Gunst, Kunst; kriegen, kriechen, Griechen; Glätte, Klette. H. Tue Haare, harre; Haken, hacken; Hasen, hassen. Liebe Schwester! der Vater haßt die Hast, welche du bei Allein hast. Der Hai, das Heu; der Heide, die Haide, heute, die Häute. Gott ist der Herr der Heerschaaren, und wer da wandelt einher, halte hehr seinen heiligen Namen. Der Held hält sich tapfer. Der Himmel hellt sich auf. Auch ein Tropfen höhlt den Stein. Der Hehler, Heller; Herd, Heerde, hörte, Härte; der Hut, die Hut; Hüte, Hütte; hohl, hol. I. I m Walde ist er ihm begegnet. In, ihn; ihnen, innen; irden, irrten. Wie man ißt, so ist man. Jagd, jagt, Jacht; Zänner, jener. K. Als ich auf den äußersten Kamm des Gebirges kam, kam mir mein Bruder entgegen. Kahn, kann, Kanne; Kamerad, Kammer- rath, Kammrad; die Kehle, die Kelle; Keil, Keule; der Kiel, kühl; Kien, Kinn, kühn. Die und der Kiefer, der Küfer; der Kragen, krachen; Kiste, Küste, küßte; die Kunde und der Kunde; Krieger, Kriecher; Kenner, Gönner. L. Die Lage, die Lache, lachen; der Laib, Leib; Lamm, lahm; laö, laß; die Last, laßt, las't; läuten, leiten, leiden, Leute; leben, Löwen; lehren, leeren; Leuchter, leichter; die Leiter, leider! lesen, lösen; Licht, liegt, lügt. Beherrsche deine Lüste! Der Feind eroberte die Stadt mit List. Die Liste aller Theilnehmer an diesem Geschäft ist bereits ausgestellt. Durch das Loos machte er sich vom Soldatendienste los. Löthig, ledig; Lied, litt. M. Das Maß, die Maß, die Maas (Fluß); Magen, machen; die Magd, die Macht; Mägde, Mächte, möchte; das Mahl, Mal; malen, mahlen; mehlig, allmählig. Man beurtheilt den Mann nach seinen Handlungen. Zm Becher ertrinken mehr, als im Meer. Die Mandel, der Mantel; der Marder, die Marter; das Mark, die Mark (Gewicht und Grafschaft); Meise, Mäuse; mein, Main; Miene, Mine. Die Armen müssen Manches missen, was den Rei- chen erfreut. Mist, mißt, müßt; Mode, Motte; Mus (Gemüse), Muße, Muse, nruß; Mohr, Moor; Miethe, Mitbe, müde, mied; mit, m ü h t e. N. Nacht, nagt; Nachen, nagen; die Nachtheile einer schlecht

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 59

1855 - Mainz : Kirchheim
59 Ein Jeder hört's, doch Jeder zagt; Aus Tausenden tritt Keiner vor. Vergebens durchheulte mit Weib und Kind Der Zöllner nach Rettung den Sturm und Wind. Sieh', schlecht und recht ein Bauersmann Am Wanderstabe schritt daher. Mit grobem Kittel angethan, An Wuchs und Antlitz hehr. Er hörte den Grafen, vernahm sein Wort Und schaute daö nahe Verderben dort. Und kühn in Gottes Namen sprang Er in den nächsten Fischerkahn. Trotz Wirbel, Sturm und Wogendrang Kam der Erretter glücklich an. Doch wehe! Der Nachen war allzuklein, Der Retter von Allen zugleich zu sein. Und dreimal zwang er seinen Kahn, Trotz Wirbel, Sturm und Wogendrang; Und dreimal kam er glücklich an, Bis ihm die Rettung ganz gelang. Kaum kamen die Letzten in sichern Port, So rollte das letzte Getrümmer fort. „Hier," rief der Graf, „mein wack'rer Freund, Hier ist der Preis! Komm her! Nimm hin!" Sag' an, war das nicht brav gemeint? — Bei Gott! der Graf trug hohen Sinn; * Doch höher und himmlischer wahrlich schlug Das Herz, das der Bauer im Kittel trug. „Mein Leben ist für Gold nicht feil. Arm bin ich zwar, doch hab' ich satt. Dem Zöllner werd' Eu'r Gold zu Theil, Der Hab' und Gut verloren hat!" So rief er mit herzlichem Biederton Und wandte den Rücken und ging davon. Bürger. 67. St. Nikolaus. St. Nikolaus war ein Bischof; aber er predigte nicht blos und verrichtete nicht blos die Geschäfte am Altare, sondern er half Allen, welche der Hülfe bedurften. Einst ging er am Ufer des Meeres, und da sah er eine arme Frau, welche mit ihren drei Kindern Muscheln auflas, um damit ihren Hunger zu stillen. Die Kinder aber waren zu weit gegangen und versanken plötzlich in ein tiefes Loch. Ibr Jammergeschrei und das der Mutter erfüllte die Luft; aber außer dem Bischöfe war Niemand in der Nähe und dieser konnte nicht schwimmen. Allein der fromme Mann wollte helfen, und wenn es sein eigenes Leben kostete. In Gottes Namen stürzte er sich in das Wasser, und war so glücklich, ein Kind nach dem andern herauszuziehen. Gott

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 67

1855 - Mainz : Kirchheim
67 Da ruft er seinem Buben Zur Feuerwacht herein: Ich lass auf kurze Weile Bei'm Kessel dich allein. Will mich mit einem Trünke Noch stärken zu dem Guß, Das gibt der zähen Speise Erst einen vollen Fluß. Doch hüte dich und rühre Den Hahn mir nimmer an: Sonst wär' es um dein Leben, Fürwitziger, gethan! Der Bube steht am Kessel, Schaut in die Gluth hinein. Das wogt und wallt und wirbelt, Und will entfesselt sein. Und zischt ihm in die Ohren Und zuckt ihm durch den Sinn, Und zieht an allen Fingern Zhn nach dem Hahne hin. Er fühlt ihn in den Händen, Er hat ihn umgedreht; Da wird ihm angst und bange, Er weiß nicht, was er thut. Und läuft hinaus zum Meister, Die Schuld ihm zu gesteh'n; Will seine Knie umfassen Und ihn um Gnade fleh'n. Doch wie der nur vernommen Des Knaben erstes Wort, Da reißt die kluge Rechte, Der jähe Zorn ihm fort. Er stößt sein scharfes Messer Dem Buben in die Brust, Dann stürzt er nach dem Kessel, Sein selber nicht bewußt. Vielleicht, daß er noch retten, Den Strom noch hemmen kann: — Doch steh', der Guß ist fertig, Es fehlt kein Tropfen d'ran. Da eilt er abzuräumen. Und steht und will's nicht seh'n; Ganz ohne Fleck' und Makel Die Glocke vor sich steh'n. Der Knabe liegt am Boden, Er schaut sein Werk nicht mehr; Ach! Meister, wilder Meister, Du stießest gar zu sehr! Er stellt sich dem Gerichte, Er klagt sich selber an: Es thut dem Richter wehe Wohl um den wackern Mann. Doch kann ihn Keiner retten. Und Blut will wieder Blut. \ Er hört sein Todcsurtel Mit ungebeugtem Muth. Und als der Tag gekommen, Paß man ihn führt hinaus. Da wird ihm angeboten Der letzte Gnadenschmauß. „Ich dank' euch," spricht der Meister^ „Zhr Herren, lieb und werth; Doch eine andre Gnade Mein Herz von euch begehrt. Laßt mich nur einmal hören Der neuen Glocke Klang! Ich hab' ste ja bereitet, Möcht' wissen, ob's gelang." Die Bitte ward gewähret, Sie schien den Herrn gering; Die Glocke ward geläutet, Als er zum Tode ging. Der Meister hört sie klingen. So voll, so hell, so rein; Die Augen geh'n ihm über. Es muß vor Freude sein. Und seine Blicke leuchten, Als wären sie verklärt; Er hat in ihrem Klange Wohl mehr als Klang gehört. Hat auch geneigt den Nacken Zum streich voll Zuversicht; Und was der Tod versprochen^. Das bricht das Leben nicht. Das ist der Glocken Krone, Die er gegossen hat. Die Magdalenenglocke Zu Breslau in der Stadt- 5*

6. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 204

1855 - Mainz : Kirchheim
204 vertraut worden!" Dieser aber sagte: „O Herr, erwähle einen Weiseren, einen Reicheren, einen Edleren; ich bin unwürdig solcher Gnade." — „Der," antwortete der Heilige, „ist würdig, welchen der Herr erwählet; thue, was dir befohlen ward, damit die Krank- heit von dir weiche." — Ernst war des Apostels Blick, mild aber und wie von himmlischem Richte umflossen das Antlitz seines Beglei- ters. Da faßte Petrus Muth und sprach: „Wer ist dein Begleiter, der noch nimmer gesprochen hat, zu dem mich aber Liebe hinzieht und Sehnsucht, der mein Inneres löset von jedem Zweifel, der meine Seele füllt mit Vertrauen und himmlischer Ruhe?" Der Apostel antwortete: „Du magst ihm nahen und seine Füße küssen." Petrus trat hinzu und knieete nieder; da sah er büjtige Male an den Füßen, er fiel auf sein Angesicht und rief: „Mein Herr und mein Gott!" — Es breitete Christus über ihn die Hände und verschwand. Der Pilger verkündete das Gesicht. Zwölf Männer gruben vom Morgen bis zum Abend, da zeigte sich die Lanze. Durch ihre Wunderkraft gestärkt, siegten die Christen über alle Feinde, und die Erzählung ist aufbewahrt worden, damit ein kindlich Gemüth sich an Dem erbaue, was den Verständigen dieser Erde verborgen ist. Raumer. 16. Friedevich, dev Rothbart. Der alte Barbarossa, der Kaiser Friederich, Im unterirdischen Schlosse hält er verzaubert sich. Er ist niemals gestorben, er lebt darin noch jetzt; Er hat im Schloß verborgen zum Schlaf sich hingesetzt. Er hat hinabgenommen des Reiches Herrlichkeit, Und wird einst wiederkommen mit ihr zu seiner Zeit. Der Stuhl ist elfenbeinern, darauf der Kaiser sitzt; Der Tisch ist marmelsteinern, darauf sein Haupt er stützt. Sein Bart ist nicht von Flachse, er ist von Feuerglut; Ist durch den Tusch gewachsen, worauf sein Kinn ausruht. Er nickt als wie im Traume, sein Aug' halb offen zwinkt, Und je nach langem Raume er einem Knaben winkt. Er spricht im Schlaf zum Knaben: Geh' hin vor's Schloß, o Zwerg, Und sieh, ob noch die Raben herfliegen um den Berg. Und wenn die alten Raben noch fliegen immerdar, So muß ich auch noch schlafen verzaubert hundert Jahr. R Ücker t. 17. Das Rittevthum. Anfänglich bestanden die Heere größtenteils aus Fußgängern. Der Reiter waren nur wenige, aber fast alle mit Helm und Panzer schwer ge- rüstet. Wegen der Kosten konnten nur die Reichen zu Pferde dienen; der Reiterdienst gab deßhalb eine Art von Ansehen und Adel. Sie waren die besten und geübtesten Krieger. Körperliche Kraft und Gewandtheit ging

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 385

1855 - Mainz : Kirchheim
385 Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ- liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab- geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel, als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen- den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch- tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt. 313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge- setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags- feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er- löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist- lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei- tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon- stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an Kirchen zu machen. Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen. Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325 erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver- sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5

8. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 396

1855 - Mainz : Kirchheim
396 chen Namens! Wendet gegen ihn die Schwerter, die ihr ohne Auf- hören gegen euch schärft! Dort ziehet hin, gerechte Beleidigungen zu rächen ! Dort büße Jeder seine hier begangenen Frevel! Werdet aus Soldaten des Teufels Soldaten des lebendigen Gottes! Fürch- tet nichts unter seinen glorreichen Fahnen! Als Sieger werdet ihr zurückkehren oder die Märtyrerkrone erringen! Denn Vergebung der Sünden und die gewisse Hoffnung himmlischer Freuden begleiten euch in den heiligen Streit!" Als Urban geendet, da riefen alle Anwesenden: „Gott will es! Gott will es!" und viele Tausende ließen sich zum Zeichen ihrer Bereitwilligkeit, für Christus zu kämpfen, ein rothes Kreuz auf die rechte Schulter heften. Im Frühling des Jahres 1096 zogen viele unregelmäßige Haufen, welche das Hauptheer nicht abwarten konnten, unter An- führung von Peter von Amiens, des Priesters Gottschalk und eines armen Edelmannes, Walther Habenichts, voraus und verübten überall Räubereien und große Gewaltthätigkeiten an den Juden. Im Herbste desselben Jahres folgte das geordnete Hauptheer unter Anführung des edlen, tapfern und frommen Gott- fried von Bouillon. An der Gränze der türkischen Länder hielt man Heerschau und zählte 500,000 Mann zu Fuß und 100,000 Reiter. Bald fielen Jkonium, Edessa und das feste Antiochia in die Hände der Kreuzfahrer. Nun rückte das Heer vor Jerusalem, das Ziel seiner Reise. Als man auf den Bergen vor Jerusalem ange- kommen war und die heilige Stadt sah, da fielen Alle auf ihreknie, küßten die Erde und weinten vor Freude. Mit Sturm wurde am 15. Juli 1099 Nachmittags um drei Uhr, wo Christus am Kreuze gestorben war, das stark befestigte und gut vertheidigte Jerusalem genommen, und Gottfried war unter den Ersten, welche von der Stadtmauer in die Straßen herabsprangen. Durch den hartnäcki- gen Widerstand der Sarazenen war die Wuth der Kreuzfahrer auf's Höchste gesteigert, und sie verübten deßhalb große Grausamkeiten, mit welchen der heilige Ort und ihr feierlicher Einzug in die Aufer- stehungskirche in schreiendem Widersprüche standen. Nun wurde der edle Gottfried von Bouillon zum König von Jerusalem gewählt; aber seine zarte Frömmigkeit hielt ihn ab, da eine goldene Königskrone zu tragen, wo der Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hatte. Er nannte sich nur Herzog Gottfried, Beschützer des heiligen Grabes. Gottfried starb am 18. August 1100 und wurde in der Kirche des heiligen Grabes begraben. Auf seinem Grabe lies't man die Worte: „Hier liegt Gottfried von Bouillon, welcher dies ganze Land dem Chriftenrhume gewann: seine Seele ruhe in Christo!" Das mit so vielem Blute eroberte Land konnten aber die Kreuzfahrer gegen die Macht der Türken nicht behaupten. Die christ- lichen Fürsten boten zwar alle Kräfte auf und stellten sich selbst an die Spitze ihrer Heere; aber es fehlte die Einigkeit und somit die nach-

9. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 4

1855 - Mainz : Kirchheim
V Doch vor allen ein Paar Raben, Fast als hätten sie Verstand, Waren herzlich ihm gewogen, Kamen an den Tisch geflogen, Aßen zahm aus seiner Hand. So floß, wie am nahen Felsen Durch des Thälchens sanftes Grün Sich ergoß die Silberquelle, Still und ruhig, rein und helle, Seine Lebenszeit dahin. Einst vor Tagesanbruch kniete Er vor dem Altar so da, Auf dem in der Jungfrau Armen, Voller Huld und voll Erbarmen, Man den Himmelsknaben sah. Eine Silberlampe brannte Vor -dem lieblichen Gcmäld', Die ein Ritter, dessen Wunden Menrad liebevoll verbunden, Einst dem Kirchlein zugestellt. Während so der Alte betet, Stürzt herein ein Räuberpaar; Unter ihren Mörderhänden Muß er, ach! sein Leben enden — Blutbespritzt steht der Altar. Mit der schweren Ampel schleichen Scheu die Mörder sich davon, Dem Gerichte zu entlaufen Und das Silber zu verkaufen, Ihrer Mordthat Sünderlohn. Aber horch, welch ein Gekrächze, Das so schauerlich Rache ruft! Sieh, die treuen Raben eilen, Schnell, gleich abgedrückten Pfeilen, Kläglich schreiend durch die Luft. Wild die schwarzen Flügel schlagend, Stürmend rauschen sie heran, Und mit scharfgespitzten Krallen Und mit starken Schnäbeln fallen Wüthend sie die Mörder an. Fruchtlos trachten sie zu flieh'n, Schutz zu suchen fern und nah; Sieh, die Schreckensvögel weichen Keinem Drohen, keinen Streichen — Immer find fle wieder da. 4 — Armer Hirten Söhne wurden Dieses Schauspiel bald gewahr; „Seht des frommen Menrads Raben!" Schreien die erschrockenen Knaben, Und schon kommt der Hirten Schaar. Fest mit starken Fäusten greifen Sie das freche Mörderpaar, Führen sie zu Menrads Zelle, Finden dort in der Kapelle Menrads Leichnam am Altar. Wie versteinert fteh'n die Hirten, Todtenblässe im Gesicht; D'rauf in furchtbarem Gedränge Führet ihre ganze Menge Fort die Mörder vor Gericht. Schnell, wie Gottes starker Donner Schwer von Berg zu Berge hallt, Breitet sich die Trauersage, Schrecken, Angst und laute Klage Rings umher durch Feld und Wald. Sieh,derlandvogt, ernst und strenge, Sitzt schon auf dem Richterthron; Rings umstürmt ihn Volksgetümmel, Und an Gottes hohem Himmel Siehet man die Raben schon. Durch's Gedränge schleppt die Mörder Jetzt die Hirtenschaar herbei, Bringet vor die schwere Klage — Wie zum Zeugniß der Aussage Tönt der Raben Rachgeschrei. Bleich und zitternd steh'n die Mörder, Läugncn nicht den blut'gen Mord; Staunend schweigt der Richter lange, Stille harrt das Volk und bange — Endlich — horcht! — nimmt er das Wort! „Gott, du bist — ruft er mit Eifer, Und gerecht ist dein Gericht! Zittert, heimliche Verbrecher, Gott ist böser Thaten Rächer — Ziehet alle einst an's Licht." Schaudernd stand die bange Menge, Tief durchdrang, gleich einem Pfeil, Furcht sie vor dem höchsten Richter — Und das Haupt der Bösewichter Fiel, wie Rechtens, unterm Beil. C. Schmid.

10. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 12

1855 - Mainz : Kirchheim
12 Also sollen auch wir Jesum Christum bekennen, und gleich St. Vitus, für ihn leiden und störben. Werfer. 15. Aufruf zum heiligen Christenkampf. Zum Kreuzzug auf, die Fahne hoch, Die ihr euch Christen nennet! Derheiden Stolz ist frech erwacht, Er träumt sich Sieger schon und lacht Des Herrn, den ihr bekennet. Die Fahne hoch! das Heiligthum Es fleht um Schutz euch Alle; Um Schutz fleht euch die Mut- ter an, Der alle Schmach ward angethan In eignen Tempels Halle. Die Fahne hoch! der Väter denkt, Die fern in Palästinen Am Grabe Jesu Leib und Blut Geopfert in des Kampfes Gluth, Und folgt, o folget ihnen! Die Fahne hoch! zum Kampf voran Gen andre Sarazenen, Gen jener Apostaten Heer, Die Jesu Wort durch Menschen- lehr Zu stürzen eitel wähnen. Die Fahne hoch! kein Zaudern grlt, Längst dröhnt des Kampfrufs Schmettern; Die Reihen schließet fester stets Mit ehrnen Ketten des Gebets, Rückt an gleich Gottes Wettern ! 16. Jesus, der Jesus ist der beste Freund, Der uns ewig treu verbleibet, Den kein Hinterlist'ger Feind Und kein Unglück uns ver- treibet. Die Fahne hoch! ihr, denen gab Der Herr das Schwert des Wor- tes, Zum Sturm voran mit festem Schritt Und reißt die Zagen, reißt sie mit Zum Schirm des höchsten Hortes. Die Fahne hoch! Ihr Andern schützt Der Väter Heerd vorm Feinde, Bewahrt die Stadt, bewahrt das Haus, Derweil im heil'gen Kampf wir draus Steh'n für des Herrn Gemeinde. Die Fahne hoch! ihrfrauen auch, Ihr frommen deutschen Frauen, O webt mit eurer reinen Hand Der Männer Brust ein Sieg- gewand Aus Lieb' und Gottvertrauen. Diefahne hoch! Gott ist mituns, Wir werden, müssen siegen! Mit seines Segens Unterpfand, Geschirmt von seinergnadehand, Wie könnten wir erliegen V Die Fahne hoch! die herrlich schmückt Der heil'gen Jungfrau Namen, Ihr Bild, der Himmelskönigin, Ihr Bild, der Schlangensiegerin, Und vorwärts, Amen! Amen! I. W. Wolf. liesse Freund. Kommt auchtrübsal, Angst.und Noth, Hunger, Krankheit, Schmach und Spott, Er bleibt treu uns bis in Tod!
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