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1. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 34

1860 - Stuttgart : Hallberger
34 16. Der Kaffee. /Wollen wir den schönen immergrünen Baum, der das ganze Jahr mit Blüthen und Blättern gesegnet ist und den weltberühmten Samen liefert, den wir Kaffee nennen, in seiner natürlichen Freiheit sehen, so müssen wir über Egypten (oder von den Küsten des rothen Meeres aus) in das nordöstliche Afrika eindringen. Zwar wächst die feinste Sorte des Kaffees, welche in den Handel kommt, in dem glücklichen Arabien, aber dennoch ist dieses Land nicht die ursprüng- liche Heimat desselben. Kaffeegärten und Kaffeefelder gibt es wohl hier und anderwärts, wollten wir aber in Kaffeewäldern lustwandeln, so müßten wir ins alte Mohrenland, nach Aethiopien und Abessy- nien, nach dem nordöstlichen Theil des afrikanischen Hochlandes, wandern. Dort wächst der echte Kaffee wild. Man bezeichnet in Habesch (Abessynien) besonders die Landschaften Narea und Kassa als die wahre Kaffeeheimat, von welch letzterer der Name herrühren soll. ^Gewiß ist jedenfalls, daß er in Arabien der sorgfältigsten Pflege bedarf; daß er aber sehr frühe in dieses Land eingeführt wurde, ist um seiner Lage willen leicht anzunehmen. Der Handelsweg, auf welchem die Aethiopier und Abessynier ihre Landesprodnkte ausführten, ging seit uralten Zeiten nicht landwärts, westlich oder nördlich, sondern östlich, hinab an den Küsten des rothen Meeres, von da hinüber nach Arabien und dann erst hinauf nach Egypten und Klein- asien bis Griechenland. Diesen Zug nahm auch der Kaffee. Weil nun aber die Araber bald auch an diesem Trank Aethiopiens Ge- schmack fanden, so verpflanzten sie auch den Baum, welcher die Samen dazu lieferte, frühe schon in ihr Land, in welchem er, so nahe der ursprünglichen Heimat, so wohl gedieh und bald so allgemein verbreitet wurde, daß die Europäer lange gar nicht zu der Ver- muthung kamen, er sei ein äthiopisches Gewam/£ //& 2.Der Kaffeebaum kann ckus—vierzig hoch werden; man schneidet aber häufig in den Pflanzungen die üppigsten Schöß- linge weg, so daß er nur etwa Fuh hoch wird und die Früchte um so leichter zu pflücken find. So hoch pflanzt man ihn z. B. in Brasilien; in Andren Gegenden, z. B. in Westindien, wird er sogar nur vin-bts-sechs» Fußhoch gehalten; die Araber aber lassen ihm den freien Wuchs. Diese Bäumchen haben eine gerade, schlanke Gestalt und gleichen darin vielleicht am meisten dem Psaffenhütleinö-

2. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 78

1892 - Stuttgart : Metzler
— 78 — reiche herangebildet, während Deutschland allmählich in viele kleine Staaten zersplittert wurde. Seine Ohnmacht bot daher den eroberungssüchtigen Franzosen eine verlockende Gelegenheit dar, die herrlichen Westprovinzen an sich zu reißen. Diese Erwerbung vollzog Frankreich durch List und Gewalt im Verlaufe von zwei Jahrhunderten. Zuerst nahm dasselbe zur Zeit der Reformation die Bistümer Metz, Tull (Soul) [tuhl] und Virten (Verdun) [währ= bong] hinweg (i. I. 1552). Im folgenden Jahrhundert beteiligte es sich am dreißigjährigen Kriege und erwarb einen großen Teil des jetzigen Elsasses (i. I. 1648). Bald hieraus nahm Ludwig Xiv. gegen 600 Städte und Dörfer desselben durch Waffengewalt in Besitz (i. I. 1680—81). Im folgenden Jahrhundert wurden dann auch die letzten noch zu Deutschland gehörigen Teile Lothringens (i. I. 1765) und des Elsasses (i. I. 1789) Frankreich einverleibt. So war das westliche Vorland von Deutschland losgerissen. Frankreich bemühte sich seitdem, ftanzösische Sprache und Sitten dort einzuführen. Dies gelang ihm jedoch nur in den Städten, während die Landbevölkerung ihr echt deutsches Wesen bis heute bewahrt hat. Um 1800 n. Chr. 80. Deutsches Dichtungswesen. Die Dichtkunst, welche im Mittelalter durch die Minnesänger und Meistersänger so reichlich gepflegt worden war, begann v. I. 1500 an immer mehr zu zerfallen. Die religiösen Streitigkeiten der Reformation gestatteten kein friedliches Dichten. Man vergaß die alten Meisterwerke und konnte keine neuen schaffen. Nur das Kirchenlied (Luther) und das Volkslied erreichten noch eine schöne Blüte. Die Schrecknisse des dreißigjährigen Krieges zerstörten hierauf nicht nur Deutschlands Wohlstand, sondern auch seine Bildung. Die deutsche Sprache verwilderte so sehr, daß sie sich gar nicht mehr recht zum Dichten eignete. Dazu war unter den Gelehrten eine besondere Vorliebe für griechische und lateinische Sprache und Dichtungen in Mode gekommen. Dieselben schrieben sogar in diesen fremden Mundarten und ahmten vor allem die griechischen und lateinischen Dichtungen nach. Später nahmen sie sich auch die Italiener

3. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 82

1900 - Stuttgart : Daser
82 Zu suchen ihren Unterhalt, entließ sie segnend ihre Lieben. So stand sie nun allein und alt, ihr war ihr heitrer Mut ge- blieben. 4. Sie hat gespart und hat gesonnen und Flachs gekauft und nachts gewacht, den Flachs zu feinem Garn ge- sponnen, das Garn dem Weber hinge- bracht; der hat's gewebt zu Leinewand; die Schere brauchte sie, die Nadel, und nähte sich mit eigner Hand ihr Sterbehemde sonder Tadel. 5. Ihr Hemd, ihr Sterbe- hemd, sie schätzt es, verwahrt's im Schrein am Ehrenplatz; es ist ihr Erstes und ihr Letztes^ ihr Kleinod, ihr ersparter Schatz. Sie legt es an, des Herren Wort am Sonntag früh sich einzu- prägen ; dann legt sie's wohlgefällig fort,, bis sie darin zur Ruh sie legen. — 6. Und ich, an meinem Abend, wollte, ich hätte, diesem Weibe gleich,, erfüllt, was ich erfüllen sollte in meinen Grenzen und Bereich. Ich wollt', ich hätte so gewußt am Kelch des Lebens mich zu laben, und könnt' am Ende gleiche Lust an meinem Sterbehemde haben.. 91. Frisch gewagt, ist halb gewonnen! (Joh. Pet. Hebel.) „Frisch gewagt, ist halb gewonnen!" Daraus folgt: frisch gewagt, ist auch halb verloren. Das kann nicht fehlen. Deswegen sagt man: „Wagen gewinnt, wagen verliert." Was muß also den Ausschlag geben? Prüfung, ob man die Kräfte habe zu dem, was- man wagen will, Überlegung, wie es anzufangen sei, Benützung der günstigen Zeit und Umstände, und hintennach, wenn man sein mutiges Ä gesagt hat, ein besonnenes B und ein bescheidenes C. Aber so viel muß wahr bleiben: wenn etwas Gewagtes soll unter- nommen werden und kann nicht anders sein, so ist ein frischer Mut zur Sache der Meister, und er muß dich durchreißen. Abe. wenn du immer willst und fängst nie an, oder bu hast schon angefangen und es reut dich wieder, und willst, wie rnan sagt, aus dem trocknen Lande ertrinken: guter Freund, dann ist „schlecht gewagt, ganz verloren." 92. Die Schnecke, der Esel und das Füllen. (Joh. Gottfr. v. Herder.) Die Schnecke wettete einst mit einem feurigen Füllen und« einem trägen Esel um den Preis eines schönen Salatbeetes, das auf einem hohen Berge lag, und das derjenige haben sollte, der zuerst hinaufkommen würde. Man kann leicht denken, wie die beiden

4. Hohenzollerisches Lesebuch für katholische Volksschulen - S. 174

1900 - Stuttgart : Daser
174 nacheinander in Mannheim, Leipzig, Weimar und Jena. In der Universitätsstadt Jena weilte Schiller zehn Jahre, anfangs als Professor der Geschichte und weiterhin mit mancherlei Dichtungen beschäftigt. Hohe Gönner und sein Freund Goethe sorgten dafür, daß in Schillers Hause keine Not mehr aufkam. Die letzten Jahre seines Lebens wohnte Schiller in Weimar, wo er neben Goethe von der herzoglichen Familie ehrenvoll behandelt wurde. Er starb iin besten Mannesalter am 9. Mai 1805. Schiller ist der Lieblings- dichter des deutschen Volkes geworden. Sein „Lied von der Glocke" und seine Gedichte wie „Der Graf von Habsburg", „Die Bürg- schaft", „Der Gang zum Eisenhammer" sind allbekannt und allbeliebt; auch anmutige Rätsel hat er uns hinterlassen. Wilhelm Hauff hat „Reiters Morgenlied" erdacht, und Märchen und Sagen in anmutiger Weise erzählt. Er lebte zu Anfang des vorigen Jahrhunderts in seiner Vaterstadt Stuttgart, ist aber fast noch im Jugendalter gestorben. Aus derselben Zeit sei noch Justinus Kerner, ein vertrauter Freund Uhlands, genannt. Er ist in Ludwigsburg geboren und war Oberamtsarzt in Weins- berg, wo sein gastliches Haus am Fuße der Weibertreu weit und breit bekannt war. Manche seiner Dichtungen sind voll Wehmut, wie „Der Wanderer in der Sägemühle". Seine Lieder, wie „Der reichste Fürst" können als echte Volkslieder gelten. 176. Die Gemeinde, ein Staat im kleinen. (Zum Teil nach Deimling.) Der Staat ist eigentlich nichts anderes als eine große Gemeinde, und diese in vieler Beziehung nichts anderes als ein kleiner Staat. Hier wie dort handelt es sich darum, die gemeinsamen Angelegenheiten einer Mehrzahl von Menschen so zu besorgen, wie es den Zwecken des Ganzen und den Bedürfnissen des Einzelnen am besten entspricht. Solcher ge- meinsamen Angelegenheiten gibt es gar viele, selbst in der kleinsten Gemeinde. Dahin gehört z. B. die Anlage und Unterhaltung von Straßen und von öffentlichen Bauten, wie Bath ans, Kirche, Schule, Krankenhäuser, Wasserleitungen u. s. w.; ferner die Verwaltung des gemeinsamen Vermögens. Denn in der Kegel besitzt eine Gemeinde Wälder, Äcker, Wiesen oder andere Liegenschaften, aus deren Erträgnissen sie die obengenannten und ähnliche Ausgaben bestreitet. Der Ertrag des Grund- besitzes reicht aber in den meisten Fällen nicht hin, um

5. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 34

1854 - Stuttgart : Hallberger
34 16. Der Kaffee. Wollen wir den schönen immergrünen Baum, der das ganze Jahr mit Blüthen und Blättern gesegnet ist und den weltberühmten. Samen liefert, den wir Kaffee nennen, in seiner natürlichen Freiheit sehen, so müssen wir über Egypten (oder von den Küsten des rothen Meeres aus) in das nordöstliche Afrika eindringen. Zwar wächst die feinste Sorte des Kaffees, welche in den Handel kommt, in dem glücklichen Arabien; aber dennoch ist dieses Land nicht die ursprüng- liche Heimat desselben. Kaffeegärten und Kaffeefelder gibt es wohl hier und anderwärts, wollten wir aber in Kaffeewäldern lustwandeln, so müßten wir ins alte Mohrenland, nach Aethiopien und Abessy- nien, nach dem nordöstlichen Theil des afrikanischen Hochlandes, wandern. Dort wächst der echte Kaffee wild. Man bezeichnet in Habesch (Abessynien) besonders die Landschaften Narea und Kaffa als die wahre Kaffeeheimat, von welch letzterer der Name herrühren soll. Gewiß ist jedenfalls, daß er in Arabien der sorgfältigsten Pflege bedarf; daß er aber sehr frühe in dieses Land eingeführt wurde, ist um seiner Lage willen leicht anzunehmen. Der Handelsweg, auf welchem die Aethiopier und Abessynier ihre Landesprodukte ausführten, ging seit uralten Zeiten nicht landwärts, westlich oder nördlich, sondern östlich, hinab an den Küsten des rothen Meeres, von da hinüber nach Arabien und dann erst hinauf nach Egypten und Klein- asien bis Griechenland. Diesen Zug nahm auch der Kaffee. Weil nun aber die Araber bald auch an diesem Trank Aethiopiens Ge- schmack fanden, so verpflanzten sie auch den Baum, welcher die Samen dazu lieferte, frühe schon in ihr Land, in welchem er, so nahe der ursprünglichen Heimat, so wohl gedieh und bald so allgemein verbreitet wurde, daß die Europäer lauge gar nicht zu der Ver- muthung kamen, er sei ein äthiopisches Gewächs. Der Kaffeebaum kann zwanzig bis vierzig Fuß hoch werden; man schneidet aber häufig iu den Pflanzungen die üppigsten Schöß- linge weg, so daß er nur etwa zwölf Fuß hoch wird und die Früchte um so leichter zu pflücken sind. So hoch pflanzt man ihn z. B. in Brasilien; in anderen Gegenden, z. B. in Westindien, wird er sogar nur vier bis sechs Fuß hoch gehalten; die Araber aber lassen ihm den freien Wuchs. Diese Bäumchen haben eine gerade, schlanke Gestalt und gleichen darin vielleicht am meisten dem Pfaffenhütleins- A

6. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 146

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
146 besetzt und auch das Heer britischem Einfluß unterstellt. Seitdem ist ein bedeutender Aufschwung eingetreten, auch der Sudan wird dem Handel allmählich zurückgewonnen und eine Verbindung mit dem tropischen und s. Afrika angestrebt unter der Devise: „Vom Kap zum Nil." Die Eisenbahnen haben 1904 eine Länge von 5204 km, die Telegraphenlinien eine solche von 1083 km. Der 8find bau erstreckt sich auf das Nildelta und Niltal, wo Getreide, Reis, Mais und alle Zerealien herrlich gedeihen. Der Bau von Baumwolle und Zuckerrohr, vortrefflich betrieben, bringt beträchtliche Mengen zur Ausfuhr. Andere Artikel sind Gummi, Opium, Datteln, Hanf, Flachs, Elfenbein, Schildpatt, Perlmutter, Straußenfedern. Die Industrie beschränkt sich aus Baumwoll-, 2ßoll= und Seidenweberei, Färberei, Glas-, Leder-, Metallwarenfabrikation und Salmiakbereitung. Vou Bedeutung ist nur die iu lebhaftem Aufschwünge begriffene Zucker-, Baum- woll- und Papierindustrie. Der Ausfuhrwert betrug 1905: 448, der Einfuhrwert: 423- Mill. M. ohne Edelmetalle. Der heutige türkische Vasallenstaat Ägypten, der unter einem Statthalter oder Khedive, tatsächlich jedoch unter englischein Einfluß steht, umfaßt das eigentliche Ägypten, die im Agäischen Meere gelegene Insel Thasos und das Ägyptisch- englische Dominium oder den sogen. „Agyptischen Sudüu"; auch die Libysche Wüste gilt als englisches Einflußgebiet. In diesem erweiterten Sinne handelt es sich um ein Gebiet von über 3 Mill. qkm. mit über 14 Mill. Bewohnern (13833185 nach der Zählung von 1897). Im Jahre 1894 gab es 82 °/» Fellachen (eigentlich „Pflüger" — ägyptische Landleute), 6 ° "/-> Kopten, 3,1°/° Beduine» (Araber), 2 s0/» Nubier, 1« "» Neger, L0/« Türken und Tscherkessen, 1., °/0 Europäer und 1« °/o Andere. Das hier allein in Betracht kommende eigentliche Ägypten mit 994 275 qkm und (1897) 9 821045 Bew. umfaßt: ;i) Ober- ägypten mit Dongola (56526 Einw.), und Suakin (15713 E.), die anch wohl bereits znin Sud-in gerechnet werden, zusammen 822 082 qkm mit über 4 Mill. E. (1897: 4130 435). b) Unter- ägypten mit der Oase Siwah (5299 E.) und der eigentlich dem Asiatischen Kontinent zugehörigen Halbinsel Sinai (59000 qkm und 9300 E.), zusammen 172 193 qkm und 5,7 Mill. E. (1l97: 5 690610). In der Hauptsache handelt es sich jedoch bei Ober- ägypten, das bei Wadi Halsa am zweiten Niltatarikt beginnt, um das nur 15 km breite Niltal als Kulturstreifen, bei Unter- ägypten nm das ebene, von: Nil erst angeschwemmte Delta- gebiet. Ober-Ägypten. Assuün (13), das alte Syene, Esneh (14), Ken eh (24), Assint (42), sämtlich im Niltal gelegen. In der Nähe von Assukn befinden sich großartige ägyptische Altertümer,

7. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 148

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
148 Küste selbst inne, um Afrikas Erzeugnisse und friiher vor allem auch dessen Bewohner als Sklaven fortzuführen. Seit einem Menschenalter haben sich hier sehr bedeutende Veränderungen vollzogen, seitdem Frankreich, ausgehend von einigen schon älteren Besitzungen, einen bedeutenden Kolonialbesitz zu begründen begann, seitdem sodann Belgien und das Deutsche Reich in die Reihe der Kolonial- mächte eintraten und hierdurch eine Aufteilung weiter Ge- biete in europäische „Interessensphären" eingeleitet wurde. Diese neue Stufe der Erschließung Jnnerafrikas ist noch nicht völlig zum Abschluß gelangt, wenn auch die Grundlagen eine gegenseitige Abgrenzung bereits erkennen lassen. Wir betrachten zunächst die Länder des w. Ran- des, sowie das Sudän gebiet nebst Abessinien und schließen hieran die tropischen Teile des schmäleren Südafrika an. 1. Senegambien. Senegambien, int W. Afrikas, im Gebiete des Senegal, Gambia und Rio Grande, erstreckt sich von der sandigen Flach- käste des Atlantischen Ozeans bis zur Sahara. Unter den Stämmen, >velche dieses Gebiet bewohnen, sind die Mand i n g o-Neg er, am Gambia und Falehme, die Djoloffen zwischen dein Senegal und Gambia, und die zu deu Berberstämmen gehörigen Fnlbe oder Fellata, am Meere und am oberen Gebiete des Senegal, die zählreichsten. Die mohammedanischen Fellata sind besonders geschickt in der Zeugweberei, iu der Lederbereitung, in der Verfertigung von Metall- und Holzarbeiten und in der Flechterei von Faserstoffen. Die gleichfalls betriebsamen Mandingo treiben Karawanenver- kehr nach den Küsten und nach Jnner-Afrika. Der Großhandel, welcher Gummi, Erdnüsse, Palmöl, Pakmkerue, Pfeffer, Kaffee, Kakao, Goldstanb, Elfenbein, Wachs, Straußenfedern und Flechtwerk von Palmfasern zur Ausfuhr bringt, befindet sich in den Händen der Europäer. a) französischer Anteil. Die Kolonie Senegal ist mit den Territorien von Senegambien und am Niger, mit Franzöfisch-Guiuea sowie der französischen Elfenbeinküste und Dahome einem Generalgouverueur unterstellt, dessen Bereich also weit über Senegambien hinausgreift. 1. Die Kolonie Senegal ist größer als Württemberg,

8. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 151

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
— 151 3. Der Innere Sudan. Sudan nennt man die große, im des nordafrikanischen Wüstengebietes zwischen Senegambien und den Nillandschaften, im 20. bis zum 5° n. Br., im O. bis zum 9° n. Br. sich ausdehnende Landmasse, deren w. Teil (Hochsndan) von dem Fetischdienst er- gebenen Negervölkern bewohnt, und wie der mittlere und ö. Teil (Flachfudän) von den hellfarbigen mohammedanischen Fellatas beherrscht wird. Im W, breitet sich der englische und französische Einfluß immer weiter aus. Der in vielen Gegenden, namentlich im Gebiete des u. ge- legeneu Tfadfees. mit Sorgfalt bebaute Boden liefert Reis, Mais, Hirse, Baumwolle, Hanf und Indigo; die Viehzucht: Pferde, Rinder und Kamele. Gold, Kupfer und Eisen werden im Mandara-Gebirge gewonnen. Auch hier bilden die Fellata den intelligenten und betriebsamen Teil der Bevölkerung; doch wird von ihren Fürsten noch Sklavenhandel getrieben. Außer Salz, an dein das Land strichweise Mangel leidet, werden europäische Er- zeugnisse, Stahlwaren, Waffen, Schießpnlver, Spirituosen und Glaswaren, namentlich gegen Elfenbein, Straußenfedern, Datteln, Palmöl, Gummi, Goldstaub, Häute u.a. eingetauscht. 1. Segu, mit der gleichn. Hauptstadt, an beiden Seiten des oberen Nigerstromes. Erst in den fünfziger Jahren entstanden, früher itn Besitze der Barnbarre-Neger, steht es jetzt gleich Futa Djallon und Futa Toro in Senegambien völlig unter fran- zösifchem Einflüsse. 2. Mässina, seit 1893 unter französischer Schutzherrschaft, früher das mächtigste aller Fellatareiche, nö. von Segn mit dem Hauptorte Bandjagara. Früher gehörte zum Reiche Massina die wichtige Handelsstadt Timbuktu, unweit des Nigerstromes, ein Hauptkuoteupuukt des nordafrikanischen Karawanenverkehrs, durch welchen die Produkte Jnner-Afrikas gegen die Handelsartikel der Küstenländer zum Austausch kamen. In der Hafenstadt Kabara am Niger findet die Löschung der für Timbuktu be- stimmten Güter statt. Im Januar 1894 wurde das früher ganz unzugängliche Timbuktu von den Franzofen erobert. 3. Gando, Fellatareich, sö. vom vorigen, mit der gleichn. Hauptstadt und Residenz. Die Einwohner treiben Ackerbau, Weberei, Färberei, Waffen-Verfertigung und Handel. 4. 06foto, das älteste der Fellatareiche, mit der gleichn. Stadt am Bngga, Weberei, Färberei, Lederbereituug und ansehn- licher Karawanenverkehr. Kano, blühende Handelsstadt in der fruchtbaren Ebene des ehemaligen Hauffa-Reiches, Reis und Jndigobau, Weberei, Leder- und Eifenwaren-Jndustrie; ausge- breiteter Handel und Karawaueuverkehr nach allen Teilen Afrikas. 5. Bornü, im Nw., zwischen Svkoto und dem Tsadsee (240 m it. d. Meer) mit der Hauptstadt Kuka (50), w. vom Tsadsee

9. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 153

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
153 — namens Kasa, der Regierung und ließ sich als Negus T h e o = front3 Ii. krönen. Zu Anfang bestrebte er sich, das Land nach europäischer Weise zu zivilisieren; bald aber neigte er sich der Barbarei zu, und gab durch die Gefangennahme britischer Unter- tanen und Missionare (1868) Veranlassung zu einem Feldzuge der Engländer gegen Abessinien, in welchem er sich bei der Erstürmung der Festung Magdala das Leben nahm. Die semitischen Bewohner, meist Ackerbaner und Viehzüchter, sind dem Namen nach seit dem 4. Jahrh. bereits koptische Christen; neben ihnen gibt es noch mohammedanische Inden «die sogen. Falascha, 02 Mill/», im S> wohnen die Galla und Danakil. Zur Ausfuhr gelangen: Kaffee, Gummi, Myrrhe, Knsso- blüten (das Hauptmittel gegeu deu iu H. sehr verbreiteten Band- wurm), Wachs. Honig; ferner Häute, Felle, Hörner, Elfenbein und etwas Gold. Der Wert der Ausfuhr betrug 1900: 9s Mill. M-, derjenige der Einfuhr 13° Mill. M. Die Residenz der Negns ist gegenwärtig Addis Abb aba (50), die frühere Hauptstadt war Gondar (5); im N. liegt Äff um (5) mit interessanten alten Bauten; im So. Haras (35). Bei Adna (3) besiegte der Negus die gegen Habesch vordringenden Italiener, die ans die heiße Niederung beschränkt wurden. b. Die Erythräische Kolonie (Eritraea) des Königreichs Italien nmsaßt 110000 qkra mit 1j3 Mill. Bew.; Hauptort ist Massau a (8), der natürliche Einfuhrhafen für Habesch am Roten Meer. c. D^s tropische Südafrika. Von dem südafrikanischen Dreieck, das s. einer von den Nigermündungen zum Kap Guardafui gezogenen Grundlinie sich gegen den Südpol der Erde zu sich ausdehnt, trägt der weitaus größte'teil tropischen Charakter. Wir be- ginnen unsere Wanderung durch diesen tropischen Hauptteil im Anschluß an das Alpenland von Habesch und sein ö. Vorland mit dem „Osthorn des Kontinents", setzen dieselbe sodann gegen S. sort und kehren vom s. Wendekreis schließ- lich wieder gegen N. zum innersten Winkel des Guinea- bnsens zurück. 1. Die Somaliländer. Die Somaliländer, am „Osthorn Afrikas", heiß und ungesund, mit Korallenriffen an den Küsten, bewohnt von Somalis, Misch- lingen von Arabern und Negern, stehen an der N.-Küste nnter

10. Geographie für Handels- und Realschulen - S. 156

1907 - Stuttgart : Nitzschke-Brettinger
156 — g ani (4 t, 6 ii n n b a ni ('2), Lindi und Mikindani. Die beiden wichtigsten Stationen im Innern sind das Fort Mpapwa und der belebte Handelsort T a b o ra an der Gabelung der Karawanen- straße nach dein Viktoria-nnd nach dem Tanganjikasee. Die Ans- fuhr betrug 1904: 7,6, die Einfuhr 12,9 Mill. M. Ausgeführt werden: Elfenbein, Häute, Kautschuk, Kopal, Sesam, Mais^ Reis, Tabak, Kopra und Farbstoffe. Der Ban von Eisenbahnen hat erst begonnen. Zahlreiche breite Straßen treten an Stelle der schmalen Negerpfade. S. Portugiesisch-Ostafrika. Tie Provinz Mocambique (mosarnbike) mit Delgado, S amb efi a, I n h a mb a n e, Gasa und Lourenyo, zusammen 761 Ivo qkm mit 23 Mill. Bew., vorwiegend Kaffernstämmeu, stellt den Rest der früher iveit ausgedehnteren portugiesischen Besitzungen dar, die jetzt vom Kap Delgado bis zur Delagoabai reicheu, eiueu im ganzen nur schmaleu Saum umfassen und nur am Sambesi aufwärts tiefer in den Erdteil hinein sich ausdehnen. Ausfuhr- gegenstände sind: Erdnüsse, Kautschuk, Orseille, Sesam, Kopra, Wachs, Kopal u. s. w. Hauptorte: Moyamb igue (6), auf einer Insel, Sitz der Regierung, mit Hafen; Quilimaue (7), Beira (4); Sofala (2), früher wegen großer Gold-und Elfenbeinausfuhr von Bedeutung? weiter nach S. In Hamb an e (3); an der Delagoa- bai Lour en?o-Marqnes (6), am Sambesi Tete, ehemals Mittelpunkt des portugiesischen Sklavenhandels. 6. Portugiesisch-Westafrika (Angola). Zur westafrikanischen Kolonie Angola gehören die Küsten- gebiete Kabin da n. der Kongomündung, ßoanda, Bengu 6 la, M o ff ;i m e d es und die Binnendistrikte Kongo, Luuda und Huilla, zusammen 1279200 qkm mit 3% Mill. Bew., Negern, Mulatten und Portugiesen. In diesem weiten Räume hört uach dem Innern zu der portugiesische Einfluß rasch auf. Die Ausfuhr besteht namentlich in Kaffee, Kopal, Zucker. Baumwolle, Wachs, Pflanzenöl, Elfenbein u. s. w. Den Mangel schiffbarer Ströme sucht man in jüngster Zeit durch Eisen- bahnen teilweise zu ersetzen. Wichtigere Orte und Hafenplätze sind: Säo Paulo de Loa u da (16)*), Hauptstadt, Sitz des Gouverneurs; Mossamedes (5), San Felipe de Beugusla (3), Arn bris, im N. Kabin da. 7. Der Kongostaat hat nur geringen Anteil an der W.-Küste von Afrika, dehnt sich aber im Innern von Südafrika weit aus und weist 2382809 qkm mit "l Wurde früher mit 50000 Einw. angegeben
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