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1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 246

1855 - Mainz : Kirchheim
246 den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be- trachtung anstellen. Dritte Klaffe. Brennbare Mineralien. 1. Die Steinkohle. So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger- zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen- lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen; es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe. Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit- unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden- schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war. Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil- haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach- sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver- danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind, so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr. Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-

2. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 96

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
96 tief in das Land einschneidenden Fjorde begünstigen die Anlage von Häfen. Städte: Fridericia, Festung, und Äarhus (örhus). b) Zu den dänischen Inseln zwischen dem Kattegat (tat — Schiff, gata — Straße) und der Ostsee gehören: Fünen (Fyn ^ Viehweide) und Langeland zwischen dem Kleinen und Großen Belt (belt — Meer), Seeland, Falster nud Laaland zwischen dem Großen Belt und dem Suud. Östlich davon liegt Bornholm. Diese Inseln sind Reste eines Tieflands, das in frühester Zeit Jütland mit Südschweden verband. Durch eine Senkung des Meeresspiegels um 30 m würde diese Landbrücke wieder hergestellt werden. Sämtliche Inseln zeichnen sich durch eiu mildes Klima (Seeklima) und große Fruchtbarkeit aus. Getreide- und Obstbau stehen in hoher Blüte, ebenso Mühlenindustrie, Branntweinbrennerei, Bierbrauerei und Zuckerindustrie. — Ganz besondere Sorgsalt widmen die Bewohner der Vieh- zucht. Sie liefern dem Auslaud Pferde, Riudvieh, Schafe, Schweine, Aleischwaren, Butter und Lederwaren (dänische Handschuhe). — Au der Küste wird Fischerei getrieben. — An Erzen und Breuumaterialien ist das Land arm. Die Hauptstadt Kopenhagen am Sund hat 477900 Eiuw. Sie bildet den Mittelpunkt des ganzen Landes in bezng auf Haudel und Verkehr (Kjöbenhavn — Kaufmannshafen) und auf Kuust und Wissenschast (Thorwaldsenmuseum, Universität). Lebhafter Verkehr nach den schwedischen Häfen Malmö und Helsingborg. Die kürzeste Verbindung mit Berlin geht über Rostock. Die Dänen sind germanischer Abstammung. In ihrer Tätigkeit zeigen sie rnhige Ausdauer und groben Fleiß. Die Volksbildung hat eine hohe Stufe er- reicht; es gibt dort nur weuige Leute, die nicht lesen und schreiben können. c) Die Neben!ander, a) Die Fiiröer (= Schafinseln) unter dem -62° n. Br.; kleine, felsige Inseln mit bedeutender Schafzucht- d) Is- land (= Eisland) übertrifft Dänemark an Größe fast um das Drei- fache, hat aber nur 70,000 Eiuw., die meistens an der Küste wohnen. Das rauhe uordische Klima wird durch deu Golfstrom gemildert, der aus Amerika auch Holz herübertreibt und so den Isländern Brennholz znsührt; denn auf Island wachsen nur zwergähnliche Birkeu, Weiden und Ebereschen. Getreide gelangt nicht mehr zur Reife. Die Bewohner nähren sich von Fischfang und Viehzucht und treiben Handel mit Fischen, Tran, Talg, Wolle, Eiderduuen, Seehundfellen und isländischem Moos. Fast alle Isländer können lesen und schreiben. Wanderlehrer). Die Insel hat mehrere Vulkane (He Ha und Krabla). Eine eigenartige Erscheinung sind die heißen Springquelleu, die man Geiser nennt. Sie kommen unter dumpfem Sauseu und Brausen aus dem vul- kanischen Boden hervor und schleudern in gewissen Zwischenräume:, einen hohen Wasserstrahl empor. Der größte derselben springt zu Zeiten 30 in hoch. § 107. Das Kaiserreich Rußland. Cio mal so groß als das Deutsche Reich mit 119 Mill. Einw.) A. Lage, Grenzen, Gliederung, Bodengestalt. Rußland nimmt das weite Gebiet ein, das sich von den Karpaten und der Ostsee bis zum Ural, vom Schwarzen Meer, dem Kaukasus und dem Kaspischen D. Osteuropa

3. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 60

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 60 - Neben dem Getreide bildet die Kartoffel die wichtigste Kulturpflanze; in dem Anbau derselben steht Deutschland unter allen Ländern Europas obenan. Ein großer Teil des Ertrags wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft zur Ausfuhr gelangen. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und Schlesien. — Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Hanf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau äuge- uommen. Er blüht hauptsächlich iu der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinnbringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bamberg, Erfurt und Hain- bürg getrieben. Der Obstbau hat seinen Hauptsitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst erzeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1899 für 48 Mill. Mark eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saaletal. Au Menge des er- zeugten Weines wird Deutschland von Frankreich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffeu. 3. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesenreichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, fowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklen- bürg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie geht aber infolge der massenhaften Einfuhr billiger Wolle aus Amerika, Australien und Afrika stetig zurück. Die Schweinezucht steht am höchsten in Westfalen, Braun- schweig, Thüringen und in der Provinz Sachsen. Deutschland kann jedoch seinen Bedarf an Vieh nicht allein decken und muß deshalb noch Vieh aus anderen Staaten einführen. 4. Der Wald uimmt ein Viertel der Bodenfläche Deutschlands ein. Die reichste Bewaldung zeigen die Gebirge, weil dort der Acker- bau wegen des felsigen Bodens und des rauhen Klimas nicht lohnend ist. In dem Norddeutschen Tieflande gibt es ausgedehnte Waldungen nur auf dem Baltischen Landrücken und auf den Sandflächen der Lausitz. Die waldreichste Provinz Preußens ist Hessen-Nassau, die waldärmste Schleswig-Holstein. Zwei Drittel der Waldfläche entfallen auf den Nadelwald, ein Drittel anf den Laubwald. Trotz des großen Wald- bestandes bedarf Deutschland noch einer jährlichen Holzeinfuhr im Werte von 120 Mill. Mark. 5. Bedeutung des Bodenbaues. Landwirtschaft und Vieh-

4. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 65

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 65 — erreicht wird. Da Deutschland ein Durchgangsland für die meiste Länder Europas ist, so besitzt sein Eisenbahnnetz große Wichtigkeit. Fünf Linien des Weltverkehrs durchziehen unser Vaterland, zwei westöstliche und drei nordsüdliche. Diese sind: 1. Orientexpreß: Paris—straßburg—münchen—wien—konstanti- nopel. 2. Nordexpreß: Ostende—cöln—berlin—petersburg. 3. Nordsüdexpreß: Berlin—münchen—brenner Paß—rom. 4. Hamburg—frankfurt—basel—st. Gotthard—genua. 5. Berlin—dresden—prag—wien—trieft. Der wichtigste Eisenbahnknotenpunkt ist Berlin; von hier laufen 11 Eisenbahnlinien strahlenförmig nach allen Richtungen aus. Das zweitgrößte Eisenbahnnetz ist das rheinische; Mittelpunkte desselben sind Cöln, Düsseldorf, Frankfurt a. M. und Straßburg. Die süddeutschen Eisenbahnen gruppieren sich hauptsächlich um Stuttgart und München. Hauptsitz des Binnenhandels ist Berlin. Der Handel des südwest- lichen Deutschland wird durch Straßburg, Mannheim und Frankfurt beherrscht, derjenige des nordwestlichen durch Cöln und Düsseldorf. In Süddentschland ragen München und Nürnberg, in Mitteldeutschland Leipzig und Magdeburg, in Ostdeutschland Berlin, Stettin und Breslau hervor. 3. Außenhandel. Deutschland muß einen großen Teil der Roh- stoffe für seine Industrie, z. B. Baumwolle, Wolle und Holz, vom Auslande beziehen; anderseits muß es darauf bedacht sein, die fertigen Jndnstrieerzengnisse, die es selbst nicht verbraucht, im Auslande abzlv setzen. Deshalb treibt es einen lebhaften Außenhandel, der sich mit der Ein- und Ausfuhr der Waren beschäftigt. Unter den eingeführten Gütern stehen Getreide und Vieh obenan, da die deutsche Landwirtschaft den Bedarf daran nicht völlig decken kann. Das fehlende Getreide be- ziehen wir aus Österreich-Ungarn, Rußland, Rumänien und Amerika, Vieh aus der Schweiz, Holland, Dänemark und Österreich. Bau- und Nutzholz liefern uns Rußland, Skandinavien und Österreich. Amerika und Asien versorgen uns mit Kolonialwaren, die Mittelmeerländer mit Südfrüchten und Wein, Amerika und Australien mit Wolle, Nordamerika und Ostindien mit Baumwolle. Der Gesamtwert der Einfuhr belief sich 1905 auf 7046 M.ll. Mark. Die Ausfuhr Deutschlands besteht hauptsächlich in Jndustrieer- zeugnissen. Der größte Anteil entfällt auf Eisen und Eisenwaren Maschinen); bedeutend ist ferner die Ausfuhr von Zucker, Baumwollen-, Wollen- und Seidenwaren, Papier, Holz-, Spiel- und Lederwaren. Der Wert der ausgeführten Waren betrug 1905 5693 Mill. Ma?k. 4. Zölle und Handelsverträge. Manche fremde Länder können ihre Erzeugnisse, z. B. Getreide, wegen hoher Bodenfruchtbarkeit und niedriger Arbeitslöhne billiger verkaufen als Deutschland. Wenn der Handel nun große Meugeu Getreide von auswärts auf deu deutschen Markt bringt, so werden dadurch die Getreidepreise bei uns auf eiue so niedrige Stufe herabgedrückt, daß der einheimische Landwirt nicht mehr bestehen kann. Um ihn vor dem Ruin zu bewahren, hat man Zölle eingeführt. Es Dilcher-Schwarzhaupt-Walther. Erdkunde. Ausg. A. 5

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 154

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 154 — und dem Bundesdistrikt Columbia zusammensetzt. Die Gesamtregierung hat ihren Sitz in Washington; an ihrer Spitze steht ein auf 4 Jahre gewählter Präsident. — Die Bevölkerung ist größtenteils englischen Ur- sprnngs. Deshalb sind die englische Sprache und der Protestantismus vorherrschend. An zweiter Stelle steht das deutsche Element, das leider schnell sein Volkstum vergißt und im Amerikauermaukee)tum untergeht. Die Bewohner der Südstaaten zeigen noch vielfach in Sprache und Religion ihre französische oder spanische Abstammung; hier finden sich auch viele Neger und Mulatten. Die Judiauer sind auf Mill. zusammengeschmolzen. Zur Union gehört auch die Halbinsel Alaska. Die Union als Wirtschaftsgebiet. Die Union gehört zu den reichsten Ländern der Erde. Die Hauptbeschäftigung der Bewohner bildet die Landwirtschaft. Im Norden herrscht der Anbau von Weizen, Roggen und Mais vor; die Plantagen des Südens liefern Baumwolle, Zucker und Tabak. Die Rinder- und Schweinezucht ist so bedeuteud, daß, Schinken, Schmalz und Speck wichtige Ausfuhrgegenstände geworden' find. In der Goldgewinnung wie in der Förderung von Eisen, Kupfer und Petroleum steht die Union an erster Stelle. Die Naturschätze werden verarbeitet iu einer großartig entwickelten Industrie, die gefördert wird durch deu Unternehmungsgeist und den praktischen Sinn des Amerikaners. Obenan steht die Verarbeitung von Baumwolle; auch Wollen- und Seidenindustrie siud bedeutend. Die Maschinenindustrie wetteifert mit der englischen und der deutschen; wichtige Erfindungen sind amerikanischen Ursprungs (Dampfer, Telegraph, Nähmaschine, Mäh- und Dreschmaschine). Den Erzeugnissen der Natur und der Industrie entspricht der großartige Handel. Abgesehen von England und Deutschland hat die Union den größten Außenhandel. Die Handelsflotte wird nur von der englischen übertroffen. Kanal- und Eisenbahnnetz sind reich verzweigt (Paeisiebahnen). Mit Deutschland steht die Union in regem Handelsverkehr. Sie liefert uns Baumwolle, Kupfer, Getreide, Fleisch, Nutzholz, Petroleum, Maschinen u. dergl. Zahlreiche Dampfer- und Kabellinien stellen die Verbindung zwischen den beiden Ländern her. § 159. Iii. Britisch Nordamerika, (fast so groß wie Europa mit 5'/s Mill. Eiuw.). Britisch-Nordamerika wird im Westen von dem Felsengebirge und den nordamerikanischen Seealpen durchzogen. Letztere erreichen ihre höchste Erhebung in dem Elias- b erg (5580 m) und fallen in einer fjordenreichen Küste steil zum Meere ab. Das ganze Gebirge ist reich an Steinkohlen, Silber, Eisen und Kupfer; große Goldfnnde find bei Klondike (klondeik) gemacht worden. — Nach Osten hin dacht sich das Felsengebirge zu einem Tafelland ab, das reich ist an großen Seen. Von diesen senden der Große Sklaven- und der Große Bärensee ihre Gewässer im Mackenzie (mäcksnsi) in das Nördliche Eismeer, während der Abfluß des Wlnnipegsees der Hudson- bai (hödßen) zuströmt. — An der Küste des Nördlichen Eismeeres ziehen sich öde Tundren hin; weiter nach Süden aber bedecken das Gebiet große Wälder, in denen weiße und rote Jäger dem Grislibär, dem Wolf.

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 171

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 171 — biuduug und trägt so zur Entwicklung und Ausbreitung der Kultur bei. Von besonderer Wichtigkeit ist es für den Handel, der nur auf dem Meer zum Welthandel werden konnte. Der Weg über das Meer ist der freiste lohne Zölle und andere Einschränkungen) und der billigste. Können doch italienische Apfelsinen in Hamburg billiger feilgeboten werden als in München oder Wien, weil die Seefracht von Sizilien nach Hamburg nicht so teuer ist als die Landfracht von Hamburg nach Berlin. Des- halb kann nur der Staat, der Anteil am Meere hat, sich am Welthandel beteiligen; dieser bringt die Erzeugnisse unserer Industrie hinaus aus den Weltmarkt, und führt uns die Produkte überseeischer Länder zu, die wir in der Industrie wie zum täglichen Gebrauch bedürfen. Für Deutsch- land ist darum auch die Nordseeküste von besonderer Bedeutung; sie öffnet uns den Zugang zum wichtigsten Ozean, dem Atlantischen. § 177. Die Luft. Die Erde ist von der Lufthülle umgeben, die im wesentlichen ans Sauerstoff und Stickstoff besteht, zu denen noch geringe Mengen von Kohlensäure und Wasserdampf treten. 1. Die Erwärmung der Luft, a) Wenn die Sonnenstrahlen die Luft durcheilen, fo geben sie an diese verhältnismäßig wenig Wärme ab; dagegen saugt die Erde die Wärme auf, strahlt sie dann wieder aus und teilt der auflagernden Luftschicht die Wärme mit. Die Luft- wärme ist also zunächst abhängig von der Wärmeaus- strahlung der Erde. b) Je schräger ein Bündel Sonnenstrahlen auf die Erde fällt, einen um so größeren Raum muß es erwärmen, um so weniger Wärme kommt auf den einzelnen Punkt. Mithin muß auch die Luftwärme um so geringer fein, je schräger die Sonne eine Stelle der Erde bescheint. Je weiter nun ein Ort vom Äquator entfernt liegt, um so schräger wird er im allgemeinen beschienen, um so geringer ist also auch seine Luftwärme. Die Luftwärme ist also 2. bedingt von der Lage eines Ortes zum Äquator oder, wie man auch sagt, von seiner geographischen Breite. Dieser Satz gilt nur ganz allgemein. Da die Richtung der Sonnenstrahlen für eme Stelle der Erde nicht immer dieselbe ist, so ist auch das Klima unter einem Breuengrade nicht immer dasselbe. Vergl. darüber § 171, Abs. 3. c) Die Lufthülle wird, wie oben gezeigt, von unten aus erwärmt; die warme Luft steigt nach oben, verdünnt sich dort und kühlt sich dabei ab; daraus erklärt es sich, daß mit der zunehmenden Höhe die Lnftwärme abnimmt und zwar um 1 ° C. auf 200 m Höhe. Die Luftwärme wird also ferner bedingt durch diehöhenlaae eines Ortes. ä) Das Wasser ist ein schlechter Wärmeleiter; es wird also nicht so schnell erwärmt, kühlt sich aber auch uicht sehr schnell ab. Dieselben Warmeverhältnisse findet man auch in den über großen Wassermassen liegenden Luftschichten. Deshalb bedingt die Nähe des Meeres für einen Erdraum milde Winter und mäßig heiße Sommer (Seeklima). — Das

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 110

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 110 — der Pitynsen. Außerdem besitzt Spanien die zu Afrika gehörenden Canarischen Inseln. B. Erzeugnisse und Bodenschätze. Die Spanier sind in erster Linie auf die Landwirtschaft angewiesen; doch liefert diese nur da reichen Er- trag, wo man das Land künstlich bewässern kann. Deshalb ist auch nur V3 der Bodenfläche bebaut. Der größte Teil derselben besteht aus Heiden und Steppen, auf deuen große Ziegen- und Schafherden weidend umherziehen. Da es an saftigen Wiesen und Weiden fehlt, ist die Rindvieh- und Pferdezucht uur in den wasserreicheren Gegenden von Bedeutung. Dort hat man schöne Stiere und Rosse (Andalusier). — Die Wälder sind — mit Ausnahme des Kantabrischen Gebirges — meistens licht und ohne Unterholz und Moospolster. Sie bestehen zum großen Teil aus Korkeichen, deren Rinde einen bedeutenden Ausfuhr- gegenständ bildet. — Dieser Armut Spaniens an fruchtbaren Gegenden steht ein großer Reichtum an Bodenschätzen gegenüber. Quecksilber findet man bei Almadsu in der Sierra Morena, Kohlen und Eisen im Katatonischen und im Kantabrischen Gebirge; aber es fehlt den Spaniern an Unternehmungsgeist zur Ausbeutung der Erzlager. Die Bergwerke befinden sich meistens in den Händen englischer und deutscher Kapitalisten; die Eisenbahnen sind im Besitz französischer Gesellschaften. C. Handel und Verkehr. Spanien ist zwar durch die fast unweg- samen Pyrenäen von dem Rumpfe Europas getrennt, kann sich aber anderseits an dem Handel zweier Meere beteiligen. Der Atlantische Ozean ermöglicht ihm eine schnelle Verbindung mit den Ländern West- und Nordeuropas, mit Amerika und der Westküste Afrikas, und das Mittelmeer zeigt ihm die Wege zu den Küsten Südeuropas, Nordafrikas und Asiens. Trotz dieser günstigen Lage ist der Handel Spaniens nicht bedeutend; denn seine Küsten sind wenig gegliedert, seine Ströme wegen ihrer Stromschnellen zur Schiffahrt kaum geeignet und seine Binnen- landschaften durch steile Randgebirge von dem Verkehr mit der Küste abgeschlossen. Deshalb beschränkt sich der Handel namentlich auf die Küstenlandschaften. Diese bringen Weine und Südfrüchte, Baumwollen-, Seiden- und Eisenwaren sowie Zigarren zur Ausfuhr. D. Bevölkerung. Die Spanier sind ein Mischvolk aus Ibsrern, Römern, Goten und Mauren. Reste der alten Iberer wohnen am Meerbusen von Biscaya, Nachkommen der Goten, die sich noch heute stolz „Godos" nennen, in Asturien, Mauren (Moriscos) im Süden. Die große Masse des Volkes ist jedoch einer Nationalität und eines Glaubens (römisch-katholisch). Allen Spaniern gemeinsam ist die angeborene Tapferkeit, die Mäßigkeit in Speise und Trank und der Stolz auf die Zeiten, als Spaniens Schiffe die Meere beherrschten und kühne Entdecker große Kolonien eroberten. Doch fehlt es ihnen an der emsigen Rührigkeit in Handel und Verkehr und an dem ernsten Streben nach Bildung und Hebung des Volkswohlstandes. Der größte Teil der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. Ii. Das Königreich Portugal. 0/® der Halbinsel, 5,4 Mill Einw.) Es bildet ein längliches Viereck (200 km breit und 570 km lang). Nur die Hälfte des Bodens wird landwirtschaftlich bebaut. Handel und Industrie liegen danieder. Hauptausfuhr: Wein und Korkrinde.

8. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 26

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 26 — Endlich ist auch die Lage an dem Main für die Entwicklung der Stadt von großer Wichtigkeit. Der Main ist hier so breit und tief, daß er größere Schiffe zu tragen vermag. In früheren Zeiteu war die Schiffahrt durch deu meist niederen Wasserstand im Sommer gehindert. Rheinschiffe konnten nur selten mainauswärts bis Frankfurt gelangen; die stromaufwärts kommenden Güter mußten daher in Mainz umgeladen werden. Um diesen Mißstand zu beseitigen und einen durch- gehenden Schiffsverkehr vom Rhein nach Frankfurt zu ermöglichen, wurde der Fluß auf der Strecke von Mainz bis Frankfurt kanalisiert. 2. Handel. Infolge dieser günstigen Lage hat sich Frankfurt zu einem Verkehrsmittelpunkte entwickelt. Schon :m Mittelalter war sein Handel von großer Bedeutung. Damals gehörten seine Messen zu den Hauptmärkten Europas. Sie waren so stark besticht, daß die Zahl der anwesenden Fremden oft 40000 betrug. In unserer Zeit haben die Messen jedoch, mit Ausnahme der Leder- messe, ihre Wichtigkeit verloren. Dagegen hat sich der Geldhandel zu besonderer Höhe emporgeschwungen. Die Börse Frankfurts ist nach derjenigen Berlins die bedeutendste Deutschlands. Auch eiue Reihe großer Bankgeschäfte und Ver- ficheruugsgesellschafteu haben hier ihren Sitz. Wie sehr Frankfurt Geldstadt ist, ergibt sich schon daraus, daß die Reichsbaukhauptstelle einen jährlichen Geschäfts- umsatz von etwa 9000 Mill. Mark hat und darin nur von Berlin und Hamburg Übertroffen wird. Neben dem Geldhandel blüht auch der Warenhandel. Für die Erzeug- nisse des Main- und Rheintales: Getreide, Wein und Obst, ist Frankfurt ein Hauptstapelplatz. Seine Pferdemärkte zählen zu den bedeutendsten von ganz Deutschland; die allwöchentlich stattfindenden Märkte für Schlachtvieh und Getreide, die täglichen Märkte in der Markthalle, sowie der Obstmarkt, der im Herbste ab- gehalten wird, zeichnen sich gleichfalls durch starken Besuch und großen Umsatz aus. Auch in Häuten und Fellen ist der Handel bedeutend. Unter den Erzeug- nissen der Industrie kommen für den Handel hauptsächlich Eisen- und Wollen- waren in Betracht. Der gesamte Güterverkehr Frankfurts beträgt ungefähr 2 Mill. Tonnen, von denen mehr als die Hälfte auf dem Wasserwege befördert wird. Seit der Eröffnung der Kanalisation hat sich auf dem Main ein stetig wachsender Schiffs- verkehr entwickelt. Ungefähr 3000 Schiffe kommen jährlich in dem Hafen an; die gleiche Zahl geht auch von hier ab, und das Gewicht der von ihnen beförderten Güter beläuft sich jährlich auf durchschnittlich 11ß Mill. Tonnen. Die vom Rhein kommenden Schiffe bringen Getreide aus Amerika, Rußland und den Donauländern, Eisen- und Wollenwaren aus den gewerbreichen Gebieten des Niederrheins, die Erzeugnisse der Kolonialländer, wie Kaffee und Gewürze u. a. m. Die zu Tal fahrenden Schiffe führen Holz und Bausteine aus dem Spessart und dem Oden- wald, Fabrikate aus Frankfurt und der Umgebung und mancherlei Erzeugnisse der bayrischen und thüringischen Industrie. Eine großartige Ausdehnung hat auch die Kohlenzufuhr angenommen. Nicht minder bedeutend ist der vom oberen und mittleren Main kommende Floßverkehr. Ein erfreuliches Bild des lebhaften Schiffverkehrs gewährt der Hafen, den die Stadt mit einem Kostenaufwand von 7 Mill. gebaut hat. Er ist 560 m lang und kann 50—60 Rheinschiffe von 70 m Länge und 10 m Breite aufnehmen. An dem Ufer dehnen sich eine Wersthalle und geräumige Lagerplätze aus. Zwei große Lagerhäuser dienen zur Lagerung des Getreides und der verschiedenen anderen Güter. Zahlreiche Kranen bewirken eine rasche Ent- und Beladung der Schiffe. Ein Schienengeleise stellt den uumittelbareu Anschluß an die Eisenbahn her. Auf der linken Flußseite befindet sich der hochwasserfreie Kohlenhafen. Durch die Main- stauuug ist das ganze Flußbett oberhalb des Hafens ans eine Strecke von 2800 m in einen natürlichen Hafen verwandelt worden, so daß die Schiffe auch längs der Ufer der Stadt ent- und beladen werden können. 3. Industrie. In neuerer Zeit gewinnt auch die Industrie immer mehr an Bedeutung. Dies erhellt schon aus der Tatsache, daß mehr als *ho der Be- völkerung gewerblich tätig ist, während dein Handel nur etwas mehr als V» der Bewohner obliegt. Frankfurts Industrie dieut vorwiegend den Anforderungen des häuslichen und geschäftlichen Lebens. Obenan steht die Metallverarbeituug.
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