800 Psammetich zum Alleinherrscher. Er eroberte die Städte der Philister und kämpfte in Syrien; weil er aber die fremden Söldner begünstigte, wanderten über 200 000 Mann der Kriegerkaste nach Aethiopien aus. Gegen seinen Nachfolger Necho verlor König Josias von Jerusalem bei Megiddo Schlacht und Leben. — Der letzte glückliche Herrscher war Amasis, der den Fremden freie Religionsübung gestattete (Gastfreund, des Polykrätes).
f- Im Jahre 525 wurde Ägypten von dem persischen Könige Kambyses und 333 von Alexander d. Gr. erobert. Die von dem letzteren erbaute Stadt Alexandria war lange Zeit ein Hauptsitz der morgenländischen Bildung.
Phönizier.
§. 14. a. Die Phönizier wohnten in dem gesegneten schmalen Landstriche, der zwischen dem Libanon und dem Mittelmeere, nordwestlich von Kanaan, liegt. Ihre berühmtesten Städte waren Tyrus und Sidon. Der Fischfang machte sie frühe mit dem Meere vertraut; Handel und Schiffahrt wurden ihre vorzüglichste Beschäftigung. Auf den Küsten und Inseln des Mittelmeeres gründeten sie zahlreiche Pflanzstädte (Kolonien); die bedeutendsten wurden Karthago in Afrika und Gades (Cadix) im silberreichen Südspanien. — Aus England brachten ihre Schiffe Zinn, von der deutschen Küste Bernstein, aus Spanien edle Metalle, Häute und Wolle, aus Ägypten Getreide und Baumwolle. Palästina lieferte gegen Tuch- und Metallwaren: Weizen, Honig, Wein, Del, Balsam: daneben stellte es zahlreiche Lohnarbeiter. Von Ezeongeber am roten Meere fuhren sie nach Arabien und Indien, um Edelsteine, Gold, Silber, Elfenbein, Ebenholz, Spezereien, Affen und Pfauen zu holen. Ihre Karawanen zogen nach Assyrien, Babylonien und Medien; aus Armenien tauschten sie Kupfer, Pferde und Sklaven ein. — b. Die Phönizier erfanden die Glasbereitung, die Purpurfärberei, die Schiffbaukunst und die gestempelten Münzen. Die Weberei, der Bergbau, der Guß und die Verarbeitung der Metalle, die Anfertigung künstlicher Holz- und Elsenbeinwaren standen in hoher Blüte; ihre Palast-, Tempel- und Uferbauten erregten die Bewunderung der Fremden. Sie vervollkommneten die Buchstabenschrift und erweiterten die Kenntnis von der Erde durch ihre Handelsreisen. Auf Veranlassung des Königs Necho von Ägypten haben phönizische Schiffer vom roten Meere aus Afrika umsegelt.
c. Die Religion der Phönizier stammte zum Teil aus Babylou. Als höchste Götter wurden verehrt: 1) Baal, der Bel der Babylonier; 2) Äschern, die babylonische Baltis; 3) Moloch, der schreckliche Gott des Feuers und der Sonnenglut, dem man Kinder und Jünglinge als Opfer auf die glühenden Arme legte; 4) Astarte, die keusche Mondgöttin; 5) Adonis, der jugendliche Gott des Frühlings, dessen Tod nach jeder Zerstörung der blühenden Pflanzenwelt betrauert wurde.
f §. 15. a. Die phönizischen Städte waren anfangs Freistaaten, die ihre gemeinsamen Angelegenheiten durch Abgesandte ordneten; später wurden sie von Königen regiert. Hiram, der Zeitgenosse Salamos, grün-1000 bete Neutyrus auf einer Felseninsel, verband diese mit dem Festlande durch einen Damm und umgab sie mit unübersteiglichen Mauern. Unter ihm erlangte Phönizien seine höchste Blüte; sein Handel war Welthandel. —
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
246
den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England