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den Sinn dieser bildlichen Rede mag der junge Leser eine kleine Be-
trachtung anstellen.
Dritte Klaffe.
Brennbare Mineralien.
1. Die Steinkohle.
So lange die Wälder ihre Sendungen hinlänglich abliefern, ist
die reinliche Holzfeuerung in der Haushaltung vorzuziehen; aber nicht
überall erfreut man sich des Reichthums an Holz und bei zunehmender
Bevölkerung wird der Verbrauch desselben stärker und es entsteht in
manchen Gegenden Mangel. Wo aber ein dringendes Bedürfniß
herrscht, da sinnt der Mensch auf Mittel zur Beftiedigung, und es
wurde ihm in diesem Falle um so leichter, da die Natur den Finger-
zeig gab. An manchen Stellen der Erde reichen unterirdische Kohlen-
lager bis zur Oberfläche; man grub nach und fand überreichlich in
der Tiefe, was das Land von der Außenseite verweigerte. Bei so
glücklichem Erfolg suchte man weiter und entdeckte Fundgruben in den
verschiedenen Ländern Europa's, später auch in den übrigen Erdtheilen;
es zeigte der Boden einen Reichthum, den man früher nicht geahnt
hatte. Gegenden, die an Waldungen eben nicht reich sind, versorgen
gegenwärtig andere mit dem wirksamsten Brennstoffe.
Die unterirdischen Kohlen liegen in Schichten, deren Dicke oft
nur einige Zoll, in seltenen Fällen jedoch 40 Fuß beträgt. Da mit-
unter ganze Baumstämme in Kohlengruben gefunden werden, ist es
wahrscheinlich, daß in einer Zeit, von deren Begebenheiten kein
Mensch Zeuge war, große Wälder untersanken und in der Gluth der
Erde verkohlten. Der Schöpfer legte zur selben Zeit in den Erden-
schoß wichtige Güter zum Gebrauch der Menschen, noch ehe diese ihren
nunmehrigen Wohnplatz betraten. Friedlich pflügt und pflegt eben
der Landmann seinen Acker, der Bürger fördert seine Arbeit in der
Werkstätte und Kinder spielen auf derselben Stelle, welche einst die
schauerliche Stätte des Unterganges und der Zerstörung war.
Das deutsche Land ist der Steinkohlen in manchen Gegenden theil-
haft geworden, wie in den Rheingegenden, an der Ruhr; bei Aachen, am
Hundsrück; im Odergebiete in Schlesien; an der Elbe in Böhmen, Sach-
sen , am Harz und in Mähren. Am meisten kommen sie aber in
England und Belgien vor, und die großen Fabriken beider Länder ver-
danken ihr Bestehen hauptsächlich den Steinkohlen. Zn England hat man
Gruben, die von der Küste aus bis unter das Meer geführt worden sind,
so daß oben der Fischer, unter diesem der Bergmann seiner Beschäftigung
obliegt. Keiner sieht und hört dabei den Andern. Der unten merkt Nichts
davon, wenn sein Landsmann oben mit Sturm und Wellen kämpft oder
sich über einen glücklichen Fang freut; der oben spürt Nichts von dem
Einsturz der Grube, die vielleicht jenen begräbt. So Etwas kann dem
Bcrgmanne an seinem nächtlichen Aufenthaltsorte begegnen und noch mehr.
Zn den Gängen der Bergwerke entwickelt sich oft das Grubengas, eine
brennbare Luft, welche sich am Lampenlichte der Arbeiter schnell entzündet
und mit der Heftigkeit des brennenden Pulvers wüthet, ihnen zum Verder-
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Rheingegenden Aachen Schlesien England Belgien England
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der Mitte des Landes. Er ist mit S w a k o p m u n d, dem Küsten-
ort, durch eine Eisenbahn verbunden.
Die Hauptausfuhrgegenstände sind: Rindvieh, Straußenfedern,
Häute, Guano, Erze.
Das englische Kapland bildet die Südspitze von Afrika. Wie in Deutsch-
Südwestafrika ist auch im Inner:: des Kaplandes die Schafzucht sehr stark entwickelt.
Daneben wird die Straußenzucht mit Erfolg betrieben. Wein und Südfrüchte sind
in den Küstenebenen wichtige Erzeugnisse. Den Hauptreichtum des Kaplands bilden
Steppe in Südwestafrika.
jedoch seine mineralischen Schätze. Bei Johannesburg finden sich Gold-,
bei K i m b e r l e y Diamantgruben.
Amerika.
4mal so groß als Europa; 150 Millionen Einwohner.
Lage und Gliederung. Amerika ist der einzige Erdteil auf der
westlichen Halbkugel. Es erstreckt sich vom Nördlichen Eismeer beinahe
bis zum Südlichen und ist im Osten vom Atlantischen und im Westen
vom Großen Ozean bespült. Der Erdteil besteht aus zwei annähernd
gleich großen Teilen: einem nördlichen und südlichen, die durch eine
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Deutsch-
Südwestafrika Südwestafrika Johannesburg Amerika Europa Amerika
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Friedrichs Person und Ziel. Nach Konrads Tode fiel die Wahl
der Fürsten auf dessen Neffen Friedrich von Hohenstaufen.
Friedrich zeichnete sich ebenso durch schöne Gestalt wie durch edeln,
ritterlichen Sinn und gewaltige Tatkraft aus. Als einer der glor-
reichsten Herrscher Deutschlands führte er das Zepter mit wuchtiger
Macht. Seines langen rötlichen Bartes wegen nannten ihn die Italiener
Barbarossa, d. h. Rotbart. Das Hauptstreben Friedrichs war, das An-
sehen der alten Kaisermacht wieder herzustellen. Die Verfolgung
dieses Zieles verwickelte ihn aber in einen nahezu 30jährigen Kampf
mit den lombardischen Städten, die im stolzen Vertrauen
auf ihren Reichtum, ihre Stärke und Volkszahl sich von Kaiser und Reich
unabhängig zu machen suchten.
Kämpfe in Italien. Sechsmal zog Barbarossa über die Alpen.
Auf dem ersten Zuge wurde er zum König der Langobarden und zum
Kaiser gekrönt. Der zweite Zug galt der Niederwerfung des über-
mächtigen Mailand, welches das kaiserliche Ansehen offen ver-
höhnte. Die Stadt wurde durch Hunger zur Übergabe gezwungen
und auf demütige Bitte begnadigt. Bald aber empörte sich Mailand
wieder. Diesmal wurde es schrecklich bestraft. Die ganze Stadt
wurde dem Erdboden gleichgemacht; nur die Kirchen und Kunst-
denkmäler blieben verschont. Doch erreichte diese Strenge ihr Ziel
nicht. Die oberitalienischen Städte traten zum Kampfe für die
Wiedergewinnung ihrer Freiheit im lombardischen Bunde
zusammen, dem sich auch Papst Alexander Iii. anschloß. Mailand
war wieder aufgebaut worden. Alles rüstete zu einem Entschei-
dungskamps. Da eilte Friedrich wieder nach Italien. In der blu-
tigen Schlacht bei Legnano (1176) wurde Friedrich von den lom-
bardischen Städten vollständig geschlagen. Er selbst entging nur wie
durch ein Wunder dem Tode. Die Hauptschuld an dieser Nieder-
lage trug der mächtige Sachsenherzog Heinrich der Löwe, der dem
Kaiser die Heeresfolge verweigert hatte. Friedrich mußte mit seinen
Gegnern Frieden schließen. Er versöhnte sich mit dem Papste. Die
lombardischen Städte anerkannten die Oberherrlichkeit des Kaisers,
erhielten aber große Freiheiten.
Bestrafung Heinrichs des Löwen. Der stolze Welfe mußte seinen
Verrat schwer büßen. Er wurde in die Reichsacht und seiner Lehen
für verlustig erklärt. Nur seine Familienbesitzungen Braunschweig
und Lüneburg behielt er. Bayern erhielt der Pfalzgraf Otto von
Wittelsbach, der Stammvater des heutigen bayrischen Königshauses.
Kreuzzug. Sultan Saladin von Ägypten hatte Jerusalem und
Palästina erobert und die christlichen Kirchen in Moscheen verwandelt.
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Konrads Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrichs Barbarossa Barbarossa Alexander_Iii Alexander Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Friedrich Friedrich Heinrichs Heinrichs Otto_von
Wittelsbach Otto
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treibe und Kartoffeln gedeihen Zuckerrüben, Obst und Gemüse aller
Art. Die unerschöpflichen Marschen sind fette Weidegründe für zahl-
lose Rinder, die hier für die Schlachthöfe der norddeutschen Groß-
städte herangemästet werden. Allenthalben steht die Schweinezucht
in hoher Blüte. Westfälischer Schinken ist weltbekannt. Die großen
Moore liefern in ihrem Torf ein gutes Brennmaterial. Die Er-
zeugnisse der Landwirtschaft werden in zahlreichen Zucker-, Spiritus-
und Branntweinfabriken verwertet. In der Nähe der mitteldeutschen
Kohlenlager, deren Kohlen auf dem billigen Wasserwege verfrachtet
Eine Deichlandschaft.
werden, blühen auch sonstige Industriezweige. Diese sind namentlich
in den Küstenstädten entwickelt, wo die überseeischen Erzeugnisse, wie
Tabak, Gummi, Guttapercha, Palmkern, Kokosfasern, Jute, einlaufen.
Dazu kommt der Schiffsbau mit seinen Nebengewerben und die Hoch-
seefischerei an der Nordsee, um eine zahlreiche Bevölkerung zu ernähren.
Die Nordsee ist etwas größer als das Deutsche Reich und steht
mit dem Atlantischen Ozean in Verbindung. Wie alle offenen Meere
hat sie Ebbe und Flut. Zur Zeit des Neu- und Vollmondes ist die
Flut am höchsten und heißt Springflut. Durch Stürme verstärkt
wird sie zur Sturmflut, die schon manches Stück Land verschlungen
hat. Im 13. Jahrhundert entstand durch Eindringen der Nordsee
in das Land der Dollart an der Emsmündung und im 16. Jahrhundert
der Jadebusen neben der Wesermündung. Durch Sturmfluten ist
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Japan. Östlich von China liegt das Kaiserreich Japan. Es hat
beinahe die Größe Deutschlands und besteht aus vier großen und einer
Menge kleiner Inseln im Stillen Ozean. Diese sind vorwiegend
gebirgig und reich an Vulkanen. Der wichtigste feuerspeiende Berg ist
der F u d s ch i j a m a. Der fruchtbare, sorgfältig angebaute Boden
liefert bei dem milden Seeklima Reis, Tee, Baumwolle, alle Ge-
treidearten und Südfrüchte. Auf hoher Stufe steht die Seiden-
raupenzucht. Japan ist neben China das wichtigste Ausfuhrland
für Rohseide. Das Hausgewerbe, das ehedem so in Blüte stand, wird
durch die Fabriktätigkeit mehr und mehr verdrängt. Die Japaner-
stellen im großen her: Baumwoll-, Seiden-, Bronze-, Email-, Por-
zellan-, Metall- und Papierwaren sowie Geflechte aus Reisstroh. Dieser
Großindustrie kommen die reichen Mineralschütze zugute, welche die
Gebirge enthalten. Tokio (11/2 Millionen Einwohner) an der Ost-
küste der Insel Nippon ist der Hauptindustrie- und Handelsplatz
des Landes sowie die Residenz des Kaisers.
Die Japaner sind von geringer Körpergröße, aber sehr kräftig,
ausdauernd, fleißig und geschickt. Im Gegensatz zu den Chinesen
haben sie große Vorliebe für europäische Einrichtungen. Auf ihr
Vaterland sind sie außerordentlich stolz; sie verteidigen es im Kriege
mit größter Tapferkeit. Die Japaner sind wie die Chinesen Heiden.
Das Christentum faßt unter ihnen nur langsam Fuß.
Die Halbinsel Korea zwischen dem Gelben und Japanischen Meere ist in
neuester Zeit dem japanischen Kaiserreiche angegliedert worden. Die Hauptstadt
ist Söul (200 000 Einwohner).
Südasten.
Südasien zerfällt in Vorder- und Hinterindien sowie in die
Malayischen Inseln.
Vorderindien (7 mal so groß als Deutschland, 300 Millionen
Einwohner) hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen Spitze nach Südeil
liegt und dessen Grundlinie das Himalajagebirge darstellt.
Der Himalaja trennt Vorderindien vom Rumpfe Asiens. Er empfängt
bei seiner außerordentlichen Höhe reichliche Niederschlüge und ist darum
ein wald- und wasserreiches Gebirge.
Auf dem Himalaja entspringen Indus, Ganges und Brahma-
putra. Die Tiefländer dieser gewaltigen Ströme, die durch den Hima-
laja vor kalten Nordwinden geschützt und von den Bewohnern künstlich
bewässert werden, sind von unerschöpflicher Fruchtbarkeit. Zwei
und noch mehr Erntell im Jahre sind etwas Gewöhnliches. Die
wichtigsten Erzeugnisse aus dem Pflanzenreiche bestehen in Reis und
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Japan China Japan Deutschlands Stillen_Ozean Japan China Japaner- Tokio Korea Japanischen_Meere Hinterindien Deutschland Asiens