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1. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschulen - S. 10

1912 - Trier : Disteldorf
10 8. Die Vlkerwanderung. Im Jahre 375 brach von Asien her das wilde Reitervolk der Hunnen in Europa ein und veranlat? eine allgemeine Wanderung ger-manischer Volksstmme. Das war die groe Vlkerwanderung. Durch sie wurde das Rmerreich zertrmmert. Das germanische Volk der Westgoten fiel zu Anfang des 5. Jahrhunderts unter dem tapfern König Alarich in Italien ein und plnderte Rom. Alarich starb bald daraus in seinem Lager am Flusse Bnsento. Die Goten zogen darauf nach dem sdlichen Gallien und grndeten hier das Westgotenreich mit der Hauptstadt Tolosa. In Italien grndeten spter die O st g o t e n unter König Theodorich ein Reich mit der Hauptstadt Raveuna. Den Ostgoten folgte das germanische Volk der L a n g o b a r d e n in der Herrschaft der Italien. Ihre Hauptstadt war Pavia. Die an der Nordsee wohnenden Germanen-stamme der Angeln und Sachsen setzten nach Britanien der. Von ihnen erhielt das Land den Namen Angelland (England). Zur Bekmpfung der Westgoten hatte der rmische Feldherr Stilicho die Legionen vom Rhein herangezogen. Die schwache Besatzung, die am Rhein zurckgeblieben war, vermochte die nach Gallien vor-dringenden Germanen nicht aufzuhalten. Besonders zahlreich waren die Scharen der Franken. Von ihnen wurde Trier in der Zeit von 410428 viermal zerstrt. In der'mitte des 5. Jahrhunderts drangen auch die Hunnen unter ihrem Könige Attila der den Rhein, plnderten Trier und Metz und verheerten das ganze Land. Die Bewohner flohen in die Wlder der Gebirge, wo die Ringwlle ihnen Schutz boten. In einer furchtbaren Vlkerschlacht wurden die Hunnen von den vereinigten Rmern und Germanen bei Chalons besiegt; dadurch war Gallien von den wilden Horden befreit. 9. Besitzergreifung unseres Landes durch die Franken. 1. Eroberung des Landes. Das germanische Volk, welches um die Mitte des 5. Jahrhunderts unser Land dauernd in Besitz nahm, waren die Franken. In drei Gruppen drangen sie in Gallien ein. Die nrdlichsten oder salischen Franken breiteten sich im Rheindelta ans. Die Uferfranken, an den Ufern des Rheines sehaft, drangen aus der Rmerstrae von Cln nach Trier vor und grndeten in der Eisel Ansiedelungen. Die sdlichen oder chattischen Franken, in dem heutigen Hessen, dehnten sich die Mosel aufwrts bis nach Trier und Metz aus. Sie waren es hauptschlich, welche die Gegenden der Mosel und Saar in Besitz nahmen und deutsch machten. ^0888888888888003880088888086888888880888868!?]

2. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 106

1908 - Trier : Stephanus
— 106 — um gibt es dort unfruchtbare Stelleu? Inwiefern verdient Valencia die Bezeichnung „Paradies von Spanien"? Beschreibt das Andalnsische Tiefland! Warum ist es dort heiß? Warum ist das Tiefland reich an Niederschlägen? Von welchem Einfluß ist das auf die Ertragfähigkeit des Bodens? Inwiefern ist das Tiefland Spaniens Wein- keller? Bekannte Weinorte der Halbinsel. Wie unterscheidet sich die Sierre Ncvade von den Pyrenäen? Warum ist die Andalusische Tiefebene dicht bevölkert? Die größten Städte darin. Geschichtliches darüber. Küstenstädte der phrenäischen Halbinsel. Wie zeigt es sich auch dort, daß die Beschäftigung der Bewohner von der Natur des Landes abhängt? Wie komme ich zu Wasser nach Madrid? Eine eigentümliche Volks- sitte der Spanier. Wie urteilt ihr über die Stiergefechte? Warum hat Spanien seine Weltmachtstellung wieder eingebüßt? (Natur des Landes; andere Völker überflügelten es.) Warum haben die Engländer Gibraltar erobert? Welches andere Land hat viel von seiner einstigen Größe und Macht eingebüßt? Zeichnen! Umriß der Halbinsel, Flüsse und größte Städte. \\. Italien. I. Wir lernen ein zweites Land der Sehnsucht kennen, das noch heute viel besucht wird; es ist Italien, dessen Hauptteil, die apenninische Halbinsel, die mittlere der drei südlichen Halbinseln Europas ist. «Oder: Wir lernen die Heimat jener Leute kennen, die bei uns am Eisenbahnbau beschästigt sind.) Zeigt die Halb- inselu im Süden Europas! Zeigt die apenninische Halbinsel! Inwiefern ist es die mittlere? Warum ist es eine Halbinsel? Zeigt und nennt die umgrenzenden Meere! Vergleicht die apenninische Halbinsel inbezug auf ihre Größe mit den bisher be- handelten! (Sie ist kleiner.) Das ganze Königreich, wovon die apenniniiche Halb- insel den größten Teil ausmacht, heißt Italien. Wie heißt seine Hauptstadt? (Rom.) Diese war schon in der ältesten Zeit'berühmt als Hauptstadt des fast den ganzen da- mals bekannten Erdkreis umfassenden Römerreiches. Was ist euch aus dem Unter- richt in der Bibl. Geschichte über Rom und das Königreich bekannt? Später zerfiel das Römerreich tvgl. Völkerwanderung.) Was wurde von Italien behauptet? (Land der Sehnsucht) Was heißt das? Das war es iu der Vergangenheit, das ist es in der Gegenwart. Nachweis: Deutsche Volksstämme suchten es für sich zu gewinnen und zogen dorthin, so (die Kimbern und Teutonen,) die Westgoten, die Ostgoten, die Longobarden, die Normannen; deutsche Kaiser zogen mit ihren Heeren wiederholt dahin, so Otto der Große und Friedrich Barbarossa; Pilger zogen von jeher scharenweise nach Rom; Künstler, Gelehrte und Naturfreunde suchen das Land ans, um dort zu lernen und sich zu ergötzen; Kranke finden sich dort ein, nm in der milden und gesunden Luft des Südens Genesung zu suchen. (Friedrich Iii. in San Nemo.) Was lehrt die Karte über die Gestalt, die Bodenbeschaffenheit, die Bewässerung des Landes? Sucht gioße Städte des Landes auf der Karte auf! Daß Italien verdient, viel besucht zu werden, verstehen wir, wenn wir durch die eingehende Beschreibung des Landes dessen mannigfache Annehmlichkeiten, Schön- heiten und Vorzüge kennen lernen. Ii. 1. Lage, Größe, Bestandteile. Italien ist die mittlere unter den drei südeuropäischen Halbinseln und erstreckt sich weit in das Mittelmeer hinein, dieses in ein östliches und westliches Becken teilend. Mit den bedeutendsten Staaten Mitteleuropas steht es in lebhaftem Ver- kehr. Es ist eine Landbrücke nach Afrika, dem es sich bis aus 140 Km nähert. Das Land besitzt nach allen Seiten eine natürliche Begrenzung. An der Nordgrenze steigt die Gebirgsmauer der Alpen steil auf; aber sie bilden nicht, wie die Pyrenäen, eine die Länder und Völker trennende Scheidewand, sondern zahlreiche Verkehrswege mancherlei Art führen sowohl durch als über die Alpen nach den benachbarten Ländern. Im übrigen wird Italien vom Mittelmeere und von Teilen desselben bespült. Im Westen sind es das Ligurische Meer mit dem Busen

3. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 107

1908 - Trier : Stephanus
— 107 — von Genua und das Tyrrh enis che Meer. Aus letzterm führt die Straße von Messina, welche die Insel Sizilien vom Festlande Italien trennt, in das Jonische Meer, von dessen Busen der Golf von Tarent am größten ist. Die Straße von Otranto stellt die Verbindung mit dem Adriatischen Meer her. Durch die Lage in der Mitte der Länder am Mittelländischen Meer konnte sich Italien in der alten Zeit zu einer bedeutenden Macht und im Mittelalter zur Beherrscherin des Welthandels emporschwingen. Italiens Grenzländer sind Frankreich, die Schweiz und Österreich; die beiden letztern trennen es vom Deutschen Reiche. Italien hat eine Größe von 286 589 qkm (b. i. die Größe des Königreichs Preußen ausschließlich der Provinzen Ost- und Westpreußen) und wird von 37,7 Mill. Menschen bewohnt. Es besteht aus der lombardischen Tiefebene, der apenninischen Halb- insel und mehreren Inseln. 2. Die lombardische Tiefebene. <0 Name und Umgrenzung. Die lombardische Tiefebene hat ihren Namen von der Lombardei oder dem Reiche der Langobarden, das von 568 — 744 hier bestand. Nach ihrer Hauptwasserader heißt sie auch Poebene. Sie wird im Westen und Norden von den hier steil abfallenden Alpen und im Süden von dem Apennin begrenzt. Die breite Ostküste wird vom Adriatischen Meere bespült. So stellt sich dieselbe als ein von der Natur abgeschlossenes Ganzes dar, das auch iu geschichtlicher Beziehung vielfach von der eigentlichen Halbinsel getrennt worden ist und von den Alten nicht zu Italien, sondern als Gallia cisalpina zu Gallien gerechnet wurde. Die Lage und Ausdehnung der Ebene machten dieselbe oft zum Tummelplatz sich feindlich begegnender Heere. b) Entstehung und Bewässerung. Die Poebene war einst Meeresboden und eine Seitenbucht des Adriatischen Meeres. Die Ge- wässer und die Gletscher von den umliegenden Gebirgshöhen, besonders die von den Alpen kommenden, füllten mit ihrem Gerölle und Schlamm die Meeresbucht im Laufe der Zeit aus und machten sie zu einem fruchtbaren Schwemmlande. Noch jetzt ist die Ebene sehr wasserreich und von einem weitverzweigten Flußnetz durchzogen. Die größten Flüsse sind der Po und die Etsch. Der Po, der größte Fluß Italiens, ist ein Sohn der Alpen und (672 km, also) etwa halb so lang wie der Rhein. Er entquillt den schneereichen Gipfeln des Mont Biso, durchfließt die Tiefebene von Westen nach Osten und geht durch ein sumpfiges Delta in das Adriatische Meer. Der Po ist einer der wenigen Flüsse Europas, deren Lauf nach Osten gerichtet ist. Wegen seiner Ungeheuern Wasserfülle ist er auf 5/6 seiner Lauflänge schiffbar. Da die Alpenflüsse größere Schuttmassen mitbrachten als die vom Apennin kommenden, ist der Nordrand der Tiefebene höher aufge- schüttet als der südliche, weshalb das Tal des Po dem letztgenannten Gebirge näher ist als den Alpen. Durch die von Westen herbeige- führten Schuttmassen mußte der Unterlauf der den Alpen entströmenden Nebenflüssen des Po etwas nach Osten gedrängt werden Da das Tiefland vorwiegend eben ist, hat der Po darin einen langsamen Lauf

4. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 301

1893 - Trier : Schaar & Dathe
301 Gerste der sogen. Steinzeit entspricht genau der Form. welche auf den Silbermünzen Unteritaliens um 500 v. Chr. dargestellt wurde. Ebenso stimmt eine ausgezeichnete Weizenart, die der ältesten Pfahl- bautenzeit angehört,, mit dem bekannten ägyptischen Weizen voll- ständig überein. Überhaupt weisen alle Kulturpflanzen dieser vorhistorischen Zeit unverkennbar auf eine Verbindung mit den Mittelmeerländern. Übergehend zur Weinkultur, so ist schon die Einwanderung der Rebe in Gallien re. mit einigen Worten angedeutet. Die Burgunderweine halten schon zu Plinius Zeit, natürlich unter anderem Namen, eine gewisse Berühmtheit in Italien erlangt. Die Eigenschaften, welche den Reben zugeschrieben werden, deuten sämt- lich auf ihre größere Widerstandskraft gegen die Ungunst des Klimas. Die verschiedenen Sorten waren offenbar den neuen Ver- hältnissen noch nicht ganz angepaßt und darum noch nicht beständig: es waren im Werden begriffene Arten. Von Burgund rückte dann die Nebe weiter vor in die Täler der Mosel und der Marne bis in die Nähe des Rheingaues. Den Rhein selbst überschritt dieselbe zur Römerzeit noch nicht, sondern erst um das Jahr 500. Üngefähr gleichzeitig erfolgte im Osten der Alpen das Vorrücken des Weinbaues nach Ungarn, wenn nicht vielleicht einzelne Vorposten dieser Kultur schon früher in das obere Gebiet der Donau gelangt waren. Wie dem auch sein mag, der Weinbau nahm jedenfalls in den genannten nördlichen Ländern schon frühe eine große Aus- dehnung an, und es muß zugegeben werden, daß er den Getreidebau da und dort geradezu zu verdrängen drohte. Die Römer sahen darum auch immer mit scheelen Augen auf diese ungeheure Er- zeugung der Provinzen, und Domitian erließ den Befehl, mindestens die Hälfte aller Weinberge außerhalb Italiens auszurotten, was sich übrigens glücklicherweise gar nicht ausführen ließ. An die Weinrebe schließen sich verschiedene baumartige Gewächse, die Wallnüsse und Kastanien, sodann Kirschen, Pfirsiche, Aprikosen usw. an. Wir besitzen leider keine Anhaltspunkte, welche über die Wanderungen der genannten Gewächse genauern Aufschluß geben. Es läßt sich nur im allgemeinen annehmen, daß sie der Weinrebe, soweit das Klima es gestattete, auf dem Fuße folgten und daß die weniger empfindlichen schon frühe über die Grenzen des Weinbaues hinausgingen. Die Kirsche ist die einzige Frucht, von welcher uns Plinius berichtet, daß sie schon nach England, Belgien und den Rheinlanden gegangen sei und hier sogar besser gedeihe, als in Italien. Der Lein oder Flachs war schon den Bewohnern der schweizerischen Pfahlbauten bekannt und als Gespinstpflanze un-

5. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 421

1893 - Trier : Schaar & Dathe
P. Aus des Vaterlandes Geschichte. 163. Heinrich der „Städtegründer". Zu jener frühen Zeit, da Tacitus und die übrigen Römer ihre ahnungsvolle Aufmerksamkeit aus die Deutscheu richteteu, waren sie selber ein vollkommenes Städtervolk geworden. Selbst die Landorte Italiens waren stadtmäßig Mauer an Mauer gebaut und rechte Bauern gab es auf der Halbinsel kaum noch; das Getreide kam von auswärts, namentlich aus Nordafrika, und die ehemaligen italischen Bauern hatten den Übergang in eine kleinbürgerliche Be- völkerung mit Gartenkultur schon vollzogen. So ist denn den Römern die Wohnweise der Germanen immer besonders aufgefallen. Erst- lich, daß sie in offenen Dörfern wohnten oder gar in Einzelhöfen. Zweitens, daß die Häuser auch in den Dörfern nicht Wand an Wand, sondern je für sich gebaut waren, mit allerlei Zubehör der Landwirtschaft und einer Einzäunung drum herum. Die Römer empfanden auch, daß dies der innersten Natur der Germaneu ent- sprach: daß sie Luft und Bewegungsfreiheit um ihr Heim herum haben wollten und deshalb die Römerstädte, welche sie in den Grenzprovinzen ihres Reiches kennen lernten, so herzbeengend fanden „wie Gräber". Als die Deutschen später die eroberten nachbarlichen Römerprovinzen (links vom Rheine und rechts von der Donau) besiedelten, verloren durch sie die dort vorhandenen Städte vorläufig ganz und gar ihren städtischen Charakter; an die Stelle der bürgerlichen Stadtverfassungen dieser römischen Provinz- orte trat die germanische Landgemeinde, größere und kleinere Land- leute wohnten an den trümmerreichen Straßen entlang und, wie Gustav Freptag vortrefflich sagt, über dem römischen Mosaikboden scharrte im Stroh der germanische Haushahn. Immerhin waren hier, wenn auch dünn bevölkert und sich auflösend, nunmehr Städte im deutschen Gebiet vorhanden. Und wo

6. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 249

1893 - Trier : Schaar & Dathe
249 stets gut düngte und bearbeitete, und seine Vorbesitzer hatten es auch nicht daran fehlen lassen. Hierdurch ist die diesjährige Frucht erst so schön geworden; denn der Boden hat alle die menschlichen Arbeitsleistungen in sich ausgenommen, die Naturkräfte haben sie mit ihm vereinigt, und das schöne Saatkorn, die Maschinen und Geräte haben dabei geholfen. Diese Vorteile hat der Besitzer voraus vor demjenigen, der einen ganz milden Boden zum erstennml und ohne Saatkorn, ohne Hausung und Gerät in Angriff nehmen wollte. Dieser Vorteil ist das Kapital, mit dem er wirtschaftet. Natur, Arbeit und Kapital sind die Mittel und Quellen der menschlichen Gütererzeugung und in den allermeisten Fällen sind sie miteinander vereinigt. Selten, aber doch hin und wieder anzutreffen ist der Fall, daß Natur und Arbeit allein ein Gut erzeugen; denn der Mann, der im Waldbache die Forelle mit der bloßen Hand fängt oder der im Urwald die reife Frucht pflückt, der hat aller- dings hierbei gar kein Kapital gebraucht. H. Mahrau«. 99. Eisen und Stahl. a. Roheisen. Daß man schon früher gewußt hat, das wichtigste aller Metalle in ziemlich vollkommenem Zustande zu erzeugen, wissen wir aus den meisten Ländern. Chinesen, Ägypter, Inder kannten seine Bereitung mehrere Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung. Ein griechischer Gelehrter schon gibt eine genaue Beschreibung der Roheisen- und Schmiedeeisenfabrikation, und Cäsar, ein römischer Feldherr, weiß von den eisernen Ankerketten der Gallier zu berichten. Eiserne Barren hat man in vielen Teilen Süddeutschlands, Norditaliens und der Insel Elba gefunden und Noricum (Steiermark) lieferte den Römern die besten Schwerter. Wie verbreitet die Eisengewinnung in West- falen war, beweisen uns seine zahlreichen Waldschmieden und nicht zum wenigsten das sogenannte Felsenmeer bei Sundwig, das sich als eine ungeheure Eisenerzgrube herausgestellt hat. Zunächst wurde nach einem noch heute z. B. bei den Negerstäm- men Afrikas gebräuchlichen Verfahren das Schmiedeeisen direkt aus den Erzen auf Rennöfen hergestellt. Aus diesen Öfen entstanden nach und nach die Blauöfen mit höherem Schacht zur Erzeugung von Roheisen, und indem man die Umfassungsmauern mehr und mehr erhöhte, gelangte man von selbst zum Hochofen. Diese Öfen waren um das Ende des 15. Jahrhunderts schon so verbreitet, daß Karl der Kühne auf seinem Feldzuge gegen Lüttich deren 35 zerstören konnte. Solche Hochöfen glichen natürlich ganz und gar nicht unsern modernen Bauten dieser Art, wie uns die Rechnung des württembergischen Hüttenwerkes Wasseralfingen beweist, das im Jahre 1695 einen zweiten Holzkohlenhochofen um den Preis von

7. Drittes Lesebuch - S. 392

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
392 13. Kr. Bitburg, 14 Q.-M. enthaltend, zählt 43,202 Ew., gehört zum Theile noch der Eifel an, hat aber durchgehends milderes Klima- und meistens einen sehr ergiebigen Boden. Acker und Wiesenbau nehmen seit neuerer Zeit einen sehr hervorragenden Aufschwung. Die Sauer bildet die Grenze zwischen diesem Kreise und dem Luxemburg'- scheu. Der Kreis zählt 31 Bürgermeistereien. 4413. Trier. Die Stadt Trier ist eine der ältesten Städte Europas. Der Sage gemäß ist sie von Trebeta *) gegründet, 100 Jahre vor Roms Erbauung: so viel ist jedoch sicher, daß die Trevirer zu den mächtigsten Stämmen der Germanen gehörten und erst nach langem und kräftigem Widerstande (55 I. v. Chr.) von Julius Cäsar besiegt wurden. Die alten Trevirer hatten, wie alle Gallier, blondes Haar; sie redeten deutsch, und selbst, da die Römer schon lange die Herrschaft über sie führten, wurde die römische Sprache nur von den höhern Ständen gesprochen. Indeß gelangte Trier unter der Römerherrschaft zu seinem höchsten Glanze; es wurde das zweite Rom, auch Augusta Tre- virorum genannt, und war die Hauptstadt der Provinz Belgien. Später wurde es Residenz röm. Kaiser. Nachdem die Römer vom Rheine vertrieben worden waren, kam Trier unter die Herrschaft der Franken (393) und zu dem Theile des Frankenreiches, der Australien genannt wurde und dessen Könige in Metz residirten. Aber auch die austrasischen Könige liebten Trier; mehre nahmen Residenz daselbst. Durch den Vertrag zu Verdun kam Trier 843 an Lothringen und durch die Theilung zwischen Ludwig dem Deutschen und Carl dem Kahlen 870 zu Deutschland, mit deines bis 1794 vereinigt blieb. In diesem Jahre wurde es mit Frankreich vereinigt und 1800 zum Hauptort des französischen Departements der Saar bestimmt. Nach- dem aber Napoleon 1813 bei Leipzig geschlagen und bald darnach aus dem Rheinlande vertrieben worden war, rückten am 5. Januar 1814 die ersten preuß. Soldaten in Trier ein, und am 5. April 1815 nahm der verewigte König Friedrich Wilhelm Iii. wie die ganze Rheinprovinz, so auch Trier in Besitz. — Nicht leicht hat eine Stadt im Laufe der Jahrhunderte so viele Belagerungen, Verwüstungen und Zerstörungen erfahren, wie Trier. 261 nach Chr. verwüsteten es die Allemannen; 399 die Franken; 410 die Vandalen; dann wieder im nämlichen Jahre die Franken, die es 411 plünderten und verbrann- ten, und kaum wieder aus der Asche erstanden, 415 abermal zer- störten. Ebenso im Jahre 440, 447 und 451 von Attila, dem Hunnenkönig: von 853—883 wurde es viermal durch die Normannen schwer heimgesucht. 1300 belagerte Heinrich von Luxemburg die Stadt, *) Trebeta, Sohn des assyrischen Königs Ninus, welcher zu Abrahams Zeiten lebte, soll nach dem Dafürhalten einiger Geschichtsschreiber des Mittelalters von seiner Stiefmutter Se- miramis aus dem Reiche seines Vaters verstoßen worden sein, und sich mit einigen Freunden hierher geflüchtet und den Grund zur Stadt Trier gelegt haben.

8. Drittes Lesebuch - S. 446

1861 - Trier : Leistenschneider [u.a.]
446 einige suchten bessere Sitze in dem reichen Römerstaate und drängten unterwegs Alles aus dem Wege. Die wilden Hunnen fielen aus Asiens kalten Wüsten über Deutschland her und nahmen auch ihren Zug in die Römer-Provinzen. In dieser schrecklichen Zeit, wo in Deutschland der eine Stamm den andern durch Schwert und Feuer verjagte, wußte man nicht, ob man morgen noch sein Haus und sein Leben haben würde. Das Wogen der Völker dauerte fast 300 Jahre und heißt die Völkerwanderung. Alle unruhigen deutschen Stämme hatten es aber auf die römi- schen Provinzen abgesehen. Die Gothen besetzten Griechenland und Spanien, die Vandalen Afrika, die Angelsachsen England, die Franken das alte Gallien, von ihnen Frankreich genannt, die Burgunder den südöstlichen Theil Galliens u. s. w. Den Schluß machten die Langobarden von der Elbe her, die das lombardische Reich stifteten. Das römische Reich war in mehre neue Reiche zer- splittert, im I. 476 n. Chr. Geb. war auch kein römischer Kaiser mehr. Alle Völker, die sich im römischen Reiche niederließen, fanden in ihren neuen Wohnsitzen die christliche Religion und nahmen sie bald an. Rur die Sachsen in Westphalen und die Alemannen in Schwaben, die Friesen, die Thüringer und andere, welche an den Zügen keinen Antheil nahmen, waren Feinde des Christenthums, weil es die Religion der Römer, ihrer Feinde, war. 376. cttttsst. Die Hunnen hatten sich inzwischen in dem jetzigen Ungarn so ziem- lich ruhig verhalten. Unter ihrem Könige Atti 11a kamen sie aber zum Schrecken aller Völker nochmal in Bewegung. Attila, die Geissei Gottes genannt, war von .abschreckender Hässlichkeit. Er war klein von Gestalt, olivenfarbig, stumpfnasig, hatte tiefliegende, kleine, doch feurige Augen. Sein Leben war Krieg und Kampf. Als sich eine Kuh auf der Weide den Fuss verletzte, untersuchte der Hirte den Boden und fand ein Schwert, dessen Spitze hervorragte. Er grub es aus und brachte es dem Attila, der es als ein Geschenk des Kriegsgottes mit den Worten hinnahm: «Der Stern fallt; die Erde zittert: ich bin der Hammer der Welt und das Gras wächst nicht mehr auf dem Boden, den der Huf meines Pferdes berührt hat.“ Er lebte sehr einfach, be- diente sich bei der Tafel hölzerner Gefässe und ass weder Fleisch noch Brot. Sein ganzer Schmuck waren die Waffen. Dieser schreckliche Mann gebot über 700,000 Krieger. Verwüstend drang er in Deutsch- land ein und bahnte sich mit Feuer und Schwert den Weg nach Gallien. Hier stellten sich ihm die vereinigten Römer und Deutschen entgegen und lieferten ihm bei Chalon an der Marne eine furchtbare Schlacht. 200,000 Leichen bedeckten das Schlachtfeld. Attilla sah sich zum Rückzüge in seine Wagenburg genöthigt, von wo die ganze Nacht hin- durch sein Gesang ertönte, den er mit dem Zusammenschlagen der Waffen begleitete; er glich dem Löwen, der die Höhle, in welche er ein- geschlossen, mit Gebrüll erfüllt. Attila wäre am folgenden Tage ohne Zweifel vernichtet worden, wenn nicht der römische Feldherr Aetius, misstrauisch auf die Macht der Deutschen, diese beredet hätte, in der
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