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1. Geschichtsbüchlein für Volksschüler - S. 8

1877 - Düsseldorf : Schwann
Zeitrechnung. In Medina wurde Muhamed freundlich aufgenommen. Bald hatte er einen großen Anhang und verbreitete seine Lehren mit dem Schwerte. Der Hauptsatz derselben war: Es ist nur ein Gott, und Muhamed ist sein Prophet. Moses und Christus erkannte er zwar als göttliche Gesandte an, stellte sich aber selbst höher. Die Hauptpflichten, welche seine Lehre auferlegte, waren: Tägliches Waschen und Gebet, Fasten in einem Monat des Jahres und eine Wallfahrt nach Mekka. Auch machte er die Bekämpfung der Andersgläubigen zur Pflicht und versprach denen, die im Kampfe fielen, das Paradies. Muhamed eroberte ganz Arabien und gewann Tausende und aber Tausende für seine Lehre. Er starb 632. Die Sammlung seiner Lehren heißt Koran, die Lehre selbst Islam, die Anhänger derselben Mosleminen. Muhameds Nachfolger waren weltliche Fürsten, die zugleich oberste Priester waren. Sie hießen Chalifen und breiteten die Lehre des Propheten mit Gewalt weiter aus. 6. Karl Martcll und Pipin der Kleine. Unter Chlodwigs Nachfolgern verfiel das Frankenreich mehr und mehr. Sie überließen die Regierung des Reiches ihrem ersten Minister, der Maior Domus oder Hausmeier genannt wurde. Ein solcher Hausmeier war Karl Martell. Er zeichnete sich durch einen glänzenden Sieg über die Araber aus. Diese hatten Spanien erobert und dem Islam unterworfen. Sie drangen nun auch über die Pyrenäen in Gallien ein, wurden aber im Jahre 732 bei Tours und Poitiers von Karl gänzlich geschlagen und kehrten zurück. Karls Sohn Pipin der Kleine setzte sich mit Zustimmung des Papstes und der fränkischen Edeln die Krone des Frankenreiches auf und schickte den letzten Merovinger, Childerich Iii., in ein Kloster. Pipin regierte von 752—768. 7. Bonifaciils. Von Palästina verbreitete sich das Christenthum nach und nach über alle Länder der Erde. In Deutschland wurden zuerst die Gegenden am Rhein bekehrt. Straßburg, Mainz, Trier und Cöln waren schon früh bischöfliche Sitze. Im übrigen Deutschland herrschte noch das Heiden-

2. Bilder zum Gebrauche beim Geschichtsunterricht in einfachen Volksschulen - S. 9

1885 - Düsseldorf : Schwann
— 9 — 5. Karl der Große. (768—814,) 1 Seine Jugend. Sein Vater war König Pipin der Kleine und seine Mutter die fromme Bertrade. Am Abend erzählte die Mutter den Kindern Heldensagen, Legenden und biblische Geschichten und pflanzte dadurch Tapferkeit, Frömmigkeit und Tugend in die Karl bcr Große. jungen Herzen. In seiner Jugend mußte Karl fechten, schwimmen, , turnen und reiten lernen, Die wildesten Rosse mußte er tummeln und bändigen. So wuchs er als ein kühner, starker und tapferer

3. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 76

1897 - Düsseldorf : Schwann
— 76 — Es gab auch Nonnenklöster, in welchen fromme Jungfrauen lebten. Sie unterrichteten ebenfalls die Kinder, pflegten die Kranken und verfertigten mit Nadel und Schere allerlei kunstvolle Handarbeiten. 42. Barl der Große (768—814). Pipin der Kleine. — Die Nachfolger Chlodwigs waren schwache Herrscher. Sie überließen die Regierung mehr und mehr ihren Hausmeiern. Diese waren die Vorsteher des königlichen Hofhaltes und Anführer des Heeres. Der Hausmeier Pipin der Kleine entsetzte mit Zustimmung des Papstes den letzten Merowinger seiner Würde und ließ sich selbst zum König der Franken salben. Karl und Karlmann. — Pipin hinterließ das Reich seinen beiden Söhnen Karl und Karlmann. Der letztere starb schon nach drei Jahren, und so wurde Karl Alleinherrscher über das Frankenreich. Er war ein Fürst, der sich sowohl durch glänzende Kriegsthaten wie durch seine Fürsorge für das Volk ausgezeichnet hat; deshalb hat er den Beinamen der Große erhalten. Der Sachsenkrieg. — Sein erster Feldzug richtete sich gegen die Sachsen. Diese wohnten zwischen dem Niederrhein und der Elbe und waren ein tapferes freiheitliebendes Volk. Da sie noch Heiden waren und häufig Einfälle in das Land der Franken machten, beschloß Karl, sie zu unterwerfen und zum Christentum zu bekehren. Er drang mit Herresmacht in Sachsen ein, zerstörte die Heiligtümer des Volkes und führte das Christentum ein. Aber kaum hatte er das Land verlassen, so erhoben sich die Sachsen wieder und kehrten zu ihren Göttern zurück. Besonders war es ihr Herzog Widnkind, der sie immer wieder zu neuen Aufständen aufreizte. Erst nach mehreren blutigen Schlachten und schrecklichen Verheerungen des Landes beugte sich Widukind der Macht des Frankenkönigs und ließ sich taufen. Dreißig Jahre währte der Krieg Karls mit diesem Volke, da erst war der Trotz der Sachsen gebrochen. Maxi der Große.

4. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 77

1897 - Düsseldorf : Schwann
— 77 — Zur Befestigung der christlichen Lehre errichtete Karl in ihrem Lande mehrere Bischofssitze wie Paderborn, Münster und Osnabrück. Krieg gegen die Langobarden. — Die Langobarden in Oberitalien hatten fortwährend Streitigkeiten mit den Päpsten. Ihr König Desiderius, der zur Zeit Karls regierte, fiel in das päpstliche Gebiet ein und bedrohte die Stadt Rom. Der Papst rief den mächtigen Frankenkönig zu Hülfe, und Karl zog mit einem Heere über die Alpen. Er eroberte die Hauptstadt der Langobarden, Pavia, setzte Desiderius ab und vereinigte das longobardische Reich mit dem fränkischen. Krieg gegen die Araber. — Ein arabischer Statthalter in Spanien wurde von einem andern Fürsten schwer bedrängt und bat Karl um Schutz. Dieser zog nach Spanien und eroberte das Land bis zum Ebro. Auf dem Rückzüge wurde er von feindlichen Bergvölkern in den Pyrenäen überfallen, verlor einen Teil seines Heeres und den tapfern Markgrafen Roland. Krieg gegen Tassilo und die Abaren. Der stolze Herzog Tassilo von Bayern, ein Schwiegersohn des Desiderius, hatte sich an einem Aufstande gegen Karls beteiligt, war aber überwunden worden. Als er sich aber, von seiner Gemahlin aufgereizt, mit den Avaren in Ungarn Verbündete und von der Oberhoheit Karls zu befreien suchte, ließ Karl ihn gefangen nehmen. Der Reichstag verurteilte den abtrünnigen Herzog zum Tode, aber Karl schenkte ihm das Leben und schickte ihn in ein Kloster. Darauf wurde die Herzogswürde in Bayern abgeschafft. Karl griff nun die Avaren in ihrem eigenen Lande an und trieb sie zurück bis hinter die Raab. Zum Schutze gegen sie legte er in dem eroberten Lande die Ostmark an, aus der später Österreich hervorging. Auch gegen die Slaven an der Ostgrenze und gegen ijrie Dänen an der Nordgrenze kämpfte Karl siegreich. Sein Reich erstreckte sich vom Ebro bis zur Raab, von der Eider bis zur Tiber. Karl römischer Kaiser. — Am Weihnachtsfeste des Jahres 800 salbte der Papst den Frankenkönig in der Peterskirche zu Rom zum römischen Kaiser und erhob ihn dadurch zum obersten weltlichen Herrn der gesamten Christenheit im Abendlande. 43. Karl als Iriedensfiirst. Schutz der Grenzen. — Um sein weites Reich gegen die Einfälle feindlicher Nachbarn zu schützen, setzte Karl an den bedrohten Grenzen Markgrafen ein. Diese hatten die Aufsicht über mehrere Gaue und führten bei Gefahr den Heerbann auch der Nachbargaue ins Feld. Verwaltung des Landes. — Die Herzogswürde schaffte er ab. Das Land war in Gaue geteilt, an deren Spitze der Gaugraf stand. Dieser übte im Namen des Königs unter Zuziehung einiger freien Männer (Schöffen) das Gericht aus und führte in Kriegszeiten den Heer-

5. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 81

1897 - Düsseldorf : Schwann
81 — Kämpfe mit den Herzogen. — Aber schon bald nach Ottos Thronbesteigung empörten sich mehrere der Herzoge gegen ihn. Selbst sein ehrgeiziger Bruder Heinrich verband sich mit den Aufrührern zum Kampse gegen Otto. Aber "der junge König unterwarf die Empörer, schränkte die Gewalt der Herzoge ein und verlieh mehrere Herzogtümer an seine Verwandten. Seinem Bruder Heinrich, der reumütig zu ihm zurückkehrte, gab er das Herzogtum Bayern. Schutz der Grenzen. — Durch glückliche Kriege gegen die äußeren Feinde schützte und erweiterte er die Grenzen des Reiches. Er unterwarf die Slaven bis zur Oder und gründete zur Befestigung des Christentums unter ihnen die Bistümer Havelberg und Brandenburg und das Erzbistum Magdeburg, machte die Böhmen lehenspflichtig und zwang den Dänenkönig zur Annahme des Christentums. Unterwerfung Oberitaliens. In Norditalien bedrängte der mächtige Markgraf Berengar die junge Witwe des Königs Lothar, die bur-guudische Prinzessin Adelheid, und sie wandte sich an Otto um Hülfe. Otto zog mit einem Heere nach Italien, besiegte Berengar, vermählte sich mit Adelheid und wurde dadurch Herr von Oberitalieu. Bald darnach erbat auch der Papst die Hülfe des mächtigen deutschen Königs. Otto zog nach Rom, schützte den Papst gegen seine Feinde und ließ sich von ihm wie einst Karl der Große zum Kaiser krönen (962). Seit dieser Zeit blieb die Kaiserwürde bei dem deutschen Reiche, das von nun an heiliges, römisches Reich deutscher Nation genannt wurde und die erste Stelle unter allen Reichen des Abendlandes einnahm. Schlacht auf dem Lechfelde. — Während der Regierung Ottos fielen die Ungarn mit großen Heeresmassen wieder in Deutschland ein und verwüsteten besonders Bayern. Otto aber schlug sie bei Augsburg auf dem Lechfelde im Jahre 955 so furchtbar, daß nur wenige die Heimat wiedersahen. Seitdem hörten ihre Einfälle gänzlich auf. Auch nahmen sie bald das Christentum an. Zur Zeit Ottos wurde auch der Name Deutsche zuerst allgemeiner gebraucht für die Bewohner unseres Landes. Preußische Geschichte. 6

6. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 83

1897 - Düsseldorf : Schwann
83 — Folgen der Kreuzzüge. — Im ganzen wurden sieben Kreuzzüge unternommen, davon drei von deutschen Kaisern. Durch die Kreuzzüge wurde das religiöse Leben im Abendlande gestärkt, der Handel und Verkehr mit dem Morgenlande sehr gefördert, und Künste und Wissenschaft kamen zu großer Blüte. Die Ritterorden. — Während der Kreuzzüge wurden in Palästina auch drei geistliche Ritterorden gegründet. Die Mitglieder derselben legten außer den drei Mönchsgelübden (Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam) noch als viertes Gelöbnis den Kampf gegen die Ungläubigen ab. Diese Orden waren: 1. Die Johanniter, welche ihren Namen von ihrem Schutzpatron Johannes dem Täufer hatten. Sie trugen einen schwarzen Mantel mit weißem Kreuze. 2. Die Tempelherren, nach ihrer Wohnung in Jerusalem benannt, welche an der Stelle des salomonischen Tempels stand. Ihre Ordenstracht war ein weißer Mantel mit rotem Kreuze. 3. Die Deutschritter, deren Orden von dem deutschen Herzog Friedrich von Schwaben gestiftet wurde. Sie trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuz. Nach dem Verluste des hl. Landes wurde dieser Orden zuerst nach Venedig verlegt. Im 13. Jahrhundert unternahm er die Unterwerfung und Bekehrung der heidnischen Preußen. Nach der Eroberung dieses Landes verlegte der Hochmeister den Sitz des Ordens nach der Marienburg in Preußen. 48. Friedrich I., Barbarossa (1156—1190). Die Hohenstaufen — Nach dem Aussterben des sächsischen Königshauses wurde Deutschland etwa 100 Jahre von Königen aus dem Stamme der Franken regiert (1024—1125). Dann gelangte nach einer kurzen Zwischenregierung des Sachsen Lothar ein drittes Königsgeschlecht auf den Thron, das der Schwaben oder Hohenstaufen. Friedrichs Bestrebungen. Der mächtigste König aus dem Hause der Hohenstaufen war Friedrich I., von seinem rotblonden Barte Barbarossa oder Rotbart genannt. Er suchte nach dem Vorbilde Karls des Großen die königliche Macht sowohl gegen die Reichsfürsten wie gegen die mächtigen Städte Oberitaliens zur Geltung zu bringen. Dadurch verwickelte er sich zunächst in schwere Kämpfe mit Italien. Kämpfe mit den lombardischen Städten. — Dort hatte sich besonders die reiche und mächtige Stadt Mailand der Gewalt des deutschen Kaisers fast ganz entzogen und eine große Macht an sich gerissen. Auf wiederholten Kriegszügen unterwarf Friedrich die lombardischen Städte wieder; das widerspenstige Mailand wurde zerstört. In Pavia empfing er die lombardische Königskrone, im Rom krönte ihn der Papst zum deutschen Kaiser. Als aber später zwischen ihm und dem 6*

7. Vaterländische Geschichte für Volkschulen - S. 85

1897 - Düsseldorf : Schwann
49. Rudolf von Habsburg (1273—1291). Ende der Hohenstaufen — Die Nachfolger Friedrichs I. bekümmerten sich wenig um Deutschland, sondern hielten sich meist in Italien auf. Der letzte Sprößling des hohenftanfischen Geschlechts wurde als sechzehnjähriger Jüngling im Kampfe mit einem französischen Fürsten, der Süditalien in Besitz genommen hatte, besiegt und von seinem Gegner in Neapel öffentlich hingerichtet. Interregnum oder Zwischen-reid). — Mit dem Aussterben der Hohenstaufen war es mit der Herrlichkeit des Reiches vorüber. Das deutsche Kaisertum gelangte nie mehr zu seiner früheren Macht und Bedeutung. Es kam so weit, daß kein deutscher Fürst mehr die Kaiserkrone annehmen wollte und zwei Ausländer aus den Posten gewählt wurden. Sie erlangten jedoch kein Ansehen im Reiche, und da es an einem wirk-lichenherrscherfehlte, nennt man diese Zeit Interregnum oder Zwischenreich.—Es »war «„die ikaiserlose, die schreckliche Zeit", von der Schiller in seinem Gedichte der „Gras von Habsburg" spricht. Die Fürsten des Landes suchten ihre Macht zu vergrößern, der Mächtige unterdrückte den Schwachen, Kämpfe und Räubereien, Blutvergießen und Gewaltthätigkeiten aller Art zerrütteten alle Verhältnisse. Besonders die Bürger und Bauern litten schwer unter diesen Zuständen und verlangten immer lauter nach einem Herrscher, der ihnen Schutz gewährte. Wahl Rudolfs. — Auf Betreiben des Erzbischofs von Mainz wurde endlich der schon bejahrte Graf Rnd olf von H absbnrg, dessen Stammburg in dem Schweizer Kanton Aargau lag, zum deutschen Könige gewählt. Er wurde in Aachen mit großer Feierlichkeit unter dem Jubel einer ungeheuren Volksmenge gekrönt. Kampf mit Ottokar von Böhmen. — Rudolf war ein tapferer und kluger, freundlicher und frommer Fürst. Gewarnt durch die traurigen Erfahrungen, welche seine Vorgänger in Italien gemacht hatten, hielt er sich aus diesem Lande fern. Um so mehr aber suchte Rudolf von Labsburg.

8. Der Jugendfreund - S. 382

1887 - Düsseldorf : Schwann
382 ■mit allen seinen Gefährten von dem wüthenden Hansen er- schlagen. So endete der heilige Bonifacius, der große Wohl- thäter Deutschlands, im Jahre 755, am fünften Tage des Brach- monats. 13. Marl der Große. Karl, der Sohn Pipins, des Kurzen, der sich zum Könige der Franken emporgeschwungen hatte, wurde im Jahre 742 wahr- scheinlich zu Aachen geboren. Er bestieg 768 den Thron, und von der Zeit an war sein ganzes Leben zwischen beständigen Kriegen geteilt. Im Jahre 774 leistete Karl dem Papste Hilfe gegen den Longobarden-König Desiderius; dieser wollte dem Papste das demselben von Karls Vater geschenkte Ländergebiet, den Kirchen- staat, wiederrechtlich entreißen. Karl ging über die Alpen, eroberte Oberitalien, setzte Desiderius ab und nannte sich nun König der Franken und Longobarden. Am hartnäckigsten und langwierigsten waren seine Kümpfe mit den Sachsen, die oft den kaum geschlossenen Frieden brachen und neue Unthaten verübten. Dieses kriegerische Volk bewohnte damals die weite Ebene zwischen der Elbe, dem Niederrhein und der Nordsee. Geschützt durch unermeßliche Wälder und Sümpfe, inehr aber noch durch angestammte Tapferkeit, hielt es unter allen deutschen Stämmen noch allein an den alten heidnischen Sitten fest und fiel wiederholt raubend und mordend ins fränkische Ge- biet ein. Erst nach Zljährigem harten Kampfe gelang es Karl, sich dieses kriegerische Volk für immer zu unterwerfen und somit dem Christentum bei den Sachsen Eingang zu verschaffen. Im Jahre 800 zog Karl wiederum nach Rom, nni Papst Leo Iii. gegen dessen Feinde beiznstehen. Die Ruhe war bald hergestellt und es nahte das Weihnachtsfest. Es sollte diesmal nicht nur sehr glänzend, sondern auch für alle Zukunft bedeutungs- voll werden. Papst Leo Iii. setzte in der Kirche des heil. Petrus dem auf den Stufen des Altars knieenden Karl die goldene Krone auf das Haupt und salbte ihn zum römischen Kaiser. Das Volk aber rief dreimal: „Leben und Sieg Karl dem Großen, dem von Gott gekrönten, Frieden bringenden Kaiser!" Trompeten schmetterten, helle Musik ertönte in den tausendfachen Jubel des Volkes, ein zahlreicher Chor stimmte den Krönungsgesang an. Mit der Kaiserkrone überkam Karl die höchste obrigkeit- liche Würde in der Christenheit, und es gab nun zwei Ober- häupter, Recht und Ordnung unter den Völkern zu erhalten, den Papst in der Kirche und den Kaiser im Staate. Karl besaß auch eine Macht, wie sie seiner neuen erhabenen Würde entsprach. Sein Reich umfaßte Frankreich, das nördliche Italien und einen Teil von Spanien; in Deutschland ging sein Gebiet nördlich bis zur Eider, östlich bis zur Elbe, dem

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Elementarschule - S. 31

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
— 31 — verwüsteten die sächsischen Besitzungen an ihrer Grenze. Auf diese Nachricht kam Otto schnell herbei und überschritt die Grenzen des dänischen Reiches. Aber die Dänen zogen sich vor den Deutschen immer zurück, und nirgends erblickten die Sachsen ein Heer der Feinde. Als sie an das äußerste Meer kamen, welches das Land der Dänen von Norwegen trennt', schleuderte König Otto seine Lanze weit hinaus m die Wellen, und davon wird jene Stelle der Ottensund genannt. Harald, der Dänenkönig, unterwarf sich und war bereit, sein Reich von Otto zum Lehen zu nehmen, sich selber taufen zu lassen und das Christenthum auch in Dänemark zu verbreiten. Alsbald wurden Harald und seine Gemahlin Grun-hild mit ihrem kleinen Sohne Suen getauft. Diesen hielt der König Otto zur Taufe und gab ihm den Namen Suenotto. Damit aber das Land dem Christenthum aucb erhalten blieb, theilte es Otto in drei Bistbümer: Schleswig, Rügen und Aarhus. 5. Otto in Italien. In Italien regierte zur Zeit Ottos ein König, Namens Lothar. Als Lothar starb, gedachte der Markgraf Berengar von Ivrea das Land dadurch zu gewinnen, daß sein Sohn Adelbert sich mit Adelheid, der Wittwe Lothars, vermähle. Aber Adelbert war ein wüster Mensch, den Adelheid nicht zum Gemahl wollte. Deshalb wurde sie von Berengar verfolgt und mißhandelt. Da baten die Herzöge von Bayern und von Schwaben Otto, er möge Adelheid in Schutz nehmen. Otto zog nach Italien, begleitet von den vornehmsten deutschen Fürsten. Die Städte übergaben sich ihm freiwillig, so daß er schon im Herbst in Pavia unter dem Jubel des Volkes einrückte. Berengar hatte sich auf eine seiner Burgen geflüchtet. Ottos erste Gemahlin war gestorben. Er bat jetzt Adelheid, seine Gemahlin zu werden. Willig sagte diese zu und ward von einem stattlichen Gefolge nach Pavia abgeholt. Otto nahm als König der Lombardei das Land in Besitz. Otto hatte zwar durch die Heirath mit Adelheid die Oberherrschaft über Italien erlangt, aber auf die Fürbitte der Königin selber, die dem Berengar alles erlittene Unrecht willig verzieh, hatte er diesen als Lehnsmann in seinen Besitzungen bestätigt. Berengar und Adelbert aber ruhten nicht und bedrängten den Papst Johannes, so daß dieser den deutschen Kaiser um Hülfe bat. Da zog Otto abermals nach Italien. In kurzer Zeit hatte er Berengar und Adelbert aus dem Reiche vertrieben und setzte dann alle Verfolgten und Beraubten wieder in den Besitz ihres Eigenthums. Darauf begab er sich nacb Nom und ward dort mit großer Pracht empfangen. Wie einst Papst Leo Kart den Großen zum Kaiser gefront hatte, so setzte Papst Johannes Otto dem Großen dieselbe Krone auf und ward dafür vom neuen Kaiser mit Gold und Silber und edlen Steinen

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Elementarschule - S. 32

1874 - Köln [u.a.] : Schwann
— 32 — beschenkt. Dann schwuren dem neuen Kaiser der Papst Johannes und alle römischen Großen mit einem feierlichen Eide über dem Leichnam des Hl. Petrus, daß sie niemals dem Berengar irgend eine Hülse leisten wurden, und der Kaiser lehrte nach Deutschland Zurück. 6. Die letzten Lebenstage Otto's. Otto war unter den Heerzügen und Wanderungen alt geworden und suhlte seine Kraste schwinden. Da hielt er seinen letzten Reichstag, welcher einer der glänzendsten war, die Deutschland gesehen hat. Es erschien der Polenherzog, der Otto als seinen Oberherrn anerkannte, es erschien der Bohmenherzog Bolislaus und brachte Tribut, es erschienen die Gesandten des Dänenlomgs Harald mit Tribut, zum Zeichen der Unterwerfung ihres Herrn, es waren zugegen Gesandte aus Nom, aus Konstantinopel und Rußland, es brachten Bulgaren und Ungarn Geschenke, und letztere baten um Geistliche, damit sie die Ungarn im Christenthum unterrichteten ; es kamen Sarazenenfürsten aus Afrika und brachten reiche Geschenke. Aber in diese Festfreude trat der Tod mit ernster Mahnung-, denn plötzlich starb der Sachsenherzog Hermann, Ottos ältester Freund und treuer Helfer, und tief ward Otto von diesem Todesfälle ergriffen. Das Herz voll Kummer schloß er den Reichstag. Darauf begab er sich am 6. Mai 973 nach Memleben. Hier, wo der Vater verschieden war, holte auch ihn der Tod aus dem irdischen Leben ab. _______ 9. Der erste Kreuzzug. 1. Die Noth der Christen im hl. Lande. Die Christen sind von jeher gern nach dem Lande Palastina gewallsahrtet, um hier, wo unser göttlicher Heiland geboren wurde, wo er lehrte und für das Heil der Menschen litt und starb, ihre Andacht zu verrichten. Als aber um das Jahr 1072 die Seldschucken, ein wilder Türkenstamm, das hl. Land eroberten, wurden die Christen auf alle Weise mißhandelt. Die Türken verwandelten die Kirche des hl. Grabes in eine Moschee und die Auferstehungskirche in einen Stall. Während des Gottesdienstes stürzten oft ganze Haufen der Barbaren in die Kirchen der Christen, übertäubten mit wildem Lärm die frommen Gebete und Gesänge und besudelten schamlos die heiligen Altäre und Gesäße. Von allen Pilgern wurde eine ' hohe Abgabe verlangt, und wer diese nicht bezahlen konnte, durste Jerusalem nicht betreten. Tausende armer Pilger mußten vor den Thoren der Stadt bleiben. Im Angesichte des hl. Ortes starben viele vor Hunger. Immer lautet wurden die Klagen in Europa über die Leiden der Pilger.
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