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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 161

1911 - Erfurt : Keyser
— 161 — hatten auch die Schweden wegen der zurücke gehenden Kayserlichen macht nicht lange zeit, als wurde beiderseits vom accord1) gehandelt und nach dreitägiger handelunge die stadt aufgegeben. Denen herren Schweden wurde gegeben zur rancion2) der stadt 16000 thlr. baargeld und 16000 thlr. an tuch und schuen, und wurde ein regiment Schwedische völcker in die stadt und auf die burgk geleget. Ehe die Schwed. armada von der stadt wegging, wurden vorher die ar-tollerey welches 100 stück geschüz waren hineingeführet, stunden so lange auf dem Anger bis sie mit guter manier konten nachgeführet werden. Das regiment volck solte zwart dem accord nach auf dem lande liegend bleiben und nicht in die stadt kommen, nachdem aber die Keyserliche armada sich zu nahe ins gehege begeben wolle, zog dasselbe anno 1637 den tag Mariae Lichtmes (2. Febr.) gegen abend als schone temmerunge war hinein und blieb so lange drinne bis der friede gemacht wurde. Falckenstein’sche Chronik. 53. Das Erfurter Friedensfeit. (1650.) Heuer zeigten die grünen Maien, mit Welchen man zu Pfingsten die Kirchen schmückte, zum ersten Male keine roten Blutströpschen mehr. Bisher Hatte man dieses traurige Himmelszeichen, das die Fortsetzung des unheilvollen Krieges verkünden sollte, in jedem Frühling neu an dem jungen Blätterschmuck der Birken erspäht. Der Frieden War Wirklich da! Er War nach dreißig langen Kriegsjahren endlich Wieder in Deutschland eingezogen. Die meisten der Lebenden freilich kannten ihn nicht, und die Wenigen Alten, welche noch lebten und die Schrecknisse des Krieges überdauert hatten, erinnerten sich seiner nur aus ihrer Jugend. Wie überall im deutschen Lande, so rüstete man sich Mitte September 1650 auch in Ersnrt, die Wiederkehr des Friedens festlich zu begehen. Nachdem die letzten Truppen der schwedischen Besatzung — 690 Mann mit 655 Frauen und 916 Kindern — aus mehr als 80 Wagen und mit 300 Pferden die Stadt verlassen hatten, begann auf Anordnung eines Hohen und Ehrbaren Rates ein Mehrtägiges Dankfest. In der Frühe des ersten Festtages donnerten die Wallgeschütze über die Stadt und weckten die Bürger aus ihrem ruhigen Schlafe. Doch nicht angstvoll horchten sie diesmal aus! In das Brüllen der Geschütze mischte sich kräftiger Posannenfchall. Wie Engelsgesang aus Himmelshöhen ertönte vom naben Kirchturm der uralte Lobgesang: „Allein Gott in der Höh' sei Ehr Und Dank für feine Gnade," l) accord Vergleich; 2) rancion — Lösegeld. i

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 172

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
fhrte fernen vertriebenen Bruder nach Madrid zurck. Als aber Napoleon infolge eines neuen Krieges mit Osterreich dos Land bevleffen mute erhoben sich die Spanier, unterstutzt von den Englndern, zu einem neuen Befreiungskampfe, der mit der endlichen Vertreibung der Franzosen im ^ohre 1814 endete. Der Sohn Karls Iv. kehrte als König Ferdinand Vii nach Spanien zurck. Krieg gegen den Kirchenstaat. 1809. Auel) der Papst Pius Vii. wollte die Kontinentalsperre in seinem Gebiete ittchi einfhren, ein Schutz- und Trutzbndnis mit Frankreich nicht eingehen und seinen Wohnsitz nicht nach Paris verlegen, um die Unabhngigkeit des apostolischen Stuhles nicht zu gefhrden. Napoleon hob deshalb im Jahre 1809 den Kirchenstaat, der frher schon mehrere Provinzen verloren hatte und seiner Kunstschtze be-raubt war. auf und lie den Papst, der der ihn den Bann ausgesprochen hatte, nach Fontaineblean in Haft bringen. Krieg gegen Hsterreich. 1809. 3ll Napoleon in Spanien beschftigt war, hielt sterreich den Zeitpunkt fr gekommen, seiner vollstndigen Unterdrckung vorznbeugeu. und erklrte an Frankreich den Krieg. Napoleon brach schnell nach den Rheinbundstaaten auf, drngte die sterreicher zurck und nahm Wien zum zweiten Male ein; auf dem Marchfelde wurde er dann aber in der Schlacht bei Aspern (1809)-besiegt und aus Wien znrckgeworsen. Die errungenen Vorteile der sterreicher gingen zwar schon bald durch den Sieg Napoleons bei Wagram (1809) wieder verloren, aber der Glaube au die Unbesiegbar-keit des Korsen war zerstrt. Im Frieden zu Schnbrunn mute sterreich Salzburg an Bayern. Galizien an das Groherzogtnm Warschau abtreten, die Kontinentalsperre einfhren und wurde durch den Verlust von Dalmatien und Istrien vom Meere abgeschnitten. Die Unzufriedenheit des deutschen Volkes der die Gewaltherrschaft Napoleons zeigte sich in verschiedenen Aufstnden und Einzelerhebungen. w ,r ie tiroler erhoben sich im Jahre 1809 unter ihrem heldenmtigen Anfhrer Andreas Hofer, dem Sandwirt von Passeier, dem sich der khne ^peckbacher und der Kapuzinerpater Haspinger anschlssen. Nach mehreren glcklichen Erfolgen (Sieg am Jselberg bei Innsbruck) und khnen

3. 40 Lektionen, umfassend den Zeitraum von Luther bis in die neueste Zeit - S. 85

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 85 — Berghöhen richteten sie ihre sicher treffenden Büchsen auf Franzosen und Bayern und wagten Gut und Blut, um ihre alten Einrichtungen und ihren Kaiser wieder zu bekommen. An ihrer Spitze stand Andreas Hofer, Gastwirt im Passeyer Thale. Das war ein echter Tiroler, gesund, stark und mutig, fromm und von bestem Rufe im ganzen Tirol. Neben ihm war Speckbacher der angesehenste der Führer. Ein furchtbarer Kampf entbrannte. Die Bayern mußten Tirol räumen, und Hofer nahm als österreichischer Oberkommandant Besitz von Innsbruck. Als die Männer von Waffenstillstand hörten, wurden sie mißmutig, setzten aber den Kampfsort. Als jedoch der Friede in Wien geschlossen war, mochten sie nimmer daran glauben, daß ihr Kaiser wieder 2000 Q.-M dahin gebe, so lange noch ein Tiroler ans dem Platze sei, und sie kämpften weiter. Bald aber rückten die Bayern und Franzosen von 3 Seiten zugleich ein, Innsbruck wurde wiedergenommen, und der Aufstand war gebrochen. Hofer, auf dessen Kopf ein Preis gesetzt war, wurde in einem Versteck gefangen, nach der Festung Mantua gebracht und 1810 dort erschossen. *) Sein „guter Kaiser Franz" hatte ihn vergessen. Nach dem Frieden stand Napoleon auf dem Gipfel feiner Macht. Nur war er unzufrieden, daß feine Gemahlin nicht ans einem fürstlichen Hanfe sei. Er ließ sich daher von Josephine scheiden und verheiratete sich mit Marie Luise — der Tochter des Kaisers Franz I. von Österreich, das er eben so erniedrigt hatte. Das natürliche Gefühl wendet sich mit Entrüstung ab von solchen Schlangenwegen und Ränken der Staatskunst. — Als dem Kaiser nun 1811 ein Sohn geboren wurde, dem er schon in der Wiege den hochtönenden Namen eines „Königs von Rom" verlieh, da jubelten die Schmeichler hoch auf. Nun hatte ja Europa Hoffnung, daß Napoleons Herrschaft Bestand haben werde, und was sollte es dann für Not haben? Aber gerade jetzt war Napoleon seinem Falle sehr nahe, denn schon der weise Salomo spricht: „Stolzer Mut kommt vor dem Fall!" Zur schriftlichen Darstellung: 1. Was versteht man unter dem Rheinbünde? 2. Wie lange hat das römisch-deutsche Kaiserreich bestanden und welche Herrscherfamilien haben die Kaiserkrone getragen? 3. Welche Personen ragen aus der Zeit der'preußischen Erniedrigung mit Ehren hervor? 4. Erzähle den Aufstand der Tiroler. 31- Der nissw Mim. — Du Deutle Mkillmkrirg. Mit Kaiser Alexander von Rußland hatte Napoleon bisher immer Freundschaft gehalten. Er wollte ihm großmütig den Osten von Europa gönnen, verlangte für sich aber den Westen. Da sollte ihn jener an der Ausbreitung seiner Herrschaft nicht hindern. Aber dieses gute Einvernehmen 0 Oberstufe S. 170.

4. Teil 3 - S. 181

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 181 — in einer zweitägigen Schlacht den Erzherzog Karl völlig anfs Haupt. Die Folge dieses Sieges war der Friede zu Wien 1809, in dem Österreich wieder 2000 Quadratmeilen seines Landes und mehr als drei Millionen feiner Unterthanen verlor. So stürzte der erste Erhebungsversuch das Land nur in tieferes Unglück. 2. Dev Volkskrieg itt Tirol. In diesem Kampfe Österreichs gegen Frankreich geben die Tiroler ein hochherziges Beispiel von Freiheus-und Vaterlandsliebe. Das schöne Bergland mit seinem braven Hirten- und Jägervolk war im Frieden von Preßburg 1805 von Österreich ein Bayern abgetreten worden, nachdem es Jahrhunderte lang mit dem Hause Österreich vereint gewesen war. Unwillig nur ertrugen die Tiroler das fremde Joch, und nie war die Hoffnung auf Rückkehr zum angestammten Herrfcherhaufe ausgegeben worden. Als der große Krieg von 1809 begann, rief Kaiser Franz Ii. alle feine Völker zu den Waffen. Auch die Tiroler vernahmen diesen Ruf. 2>(i Österreich auf Tirols Treue rechnen konnte, eilte es beim Beginn des Krieges, das Land zu besetzen. Kaum ließen sich seine ersten Truppen an den Eiugangspäffen blicken, so erhob sich das Landvolk und verjagte die bayerischen Besatzungen. Bald erklang die Sturmglocke bis in die fernste Gebirgsschlucht. Jede Gemeinde, jedes Thal trat unter die Waffen und wählte sich einen Führer. Es waren Jäger, Wirte und Priester, welche die Haufen führten. An die Spitze des Ganzen aber trat ein Mann, der um eines Hauptes Sänge die Menge überragte, dessen prächtiger, schwarzer Bart bis auf den Gürtel reichte: Andreas Hofer, der Sandwirt von Paffeier, ein Mann von hohem Ansehen bei feinen Landsleuten, fromm, schlicht, demütig, von großer Körperstärke und Tapferkeit. Er führte fein Volk zum Kampfe, zu einem heiligen Kampfe für Religion und Vaterland, für feinen Kaiser, für feine Berge und feine Freiheit. Feuerzeichen auf den Bergen kündigten die Stunde der Erhebung an. Die bayerischen und französischen Truppen wurden zurückgedrängt, die bayerische Besatzung der Hauptstadt Innsbruck nach tapferster Gegenwehr am Berge Jsel zur Ergebung gezwungen und Innsbruck selbst eingenommen. Indessen kam aus Italien ein kleines französisches Korps zur Hilfe heran. Von den Bauern aus allen Schluchten und von allen Höhen herab beschossen, sah es sich am Jfelberge nahe bei Innsbruck von allen Seiten umringt und mußte sich gleichfalls gefangen geben. Unter Glockengeläute und unendlichem Jubel zogen dann die ersten österreichischen Soldaten wieder in die Hauptstadt ein. Ganz Europa blickte mit Bewunderung auf die Heldenthaten eines Bauernvolkes, das in fünf Tagen das Land von feinen Drängern befreit, gegen 6000 Gefangene in feine Gewalt gebracht und, ohne den ^ieg durch irgend eine Grausamkeit zu beflecken, die alte Ordnung wieder hergestellt hatte.

5. Teil 3 - S. 189

1893 - Leipzig : Brandstetter
— 189 — Iii. Verknüpfung. 1. Österreichs Kriege gegen Frankreich 1800, 1805, 1809. a) Ursachen, b) Kriegsschauplätze, c) Verbündete, d) Schlachten, e) Friedensschlüsse. f) Friedensbedingungen, g) Folgen für Deutschland und Österreich. 2. Schill und Andreas Hofer. Beide haben dasselbe Ziel: Befreiung des Vaterlandes vom Joche der Fremdherrschaft. Beide suchen dieses Ziel durch dasselbe Mittel zu erreichen: den Volkskrieg. Beide haben denselben Erfolg: sie unterliegen der Macht des fremden Eroberers, weil sie zu schwach sind. Beide werden von ihrem Volke bewundert und geliebt; beide sterben den Tod fürs Vaterland; beide kämpfen so lange, bis Rettung nicht mehr möglich ist. — Schills Unternehmen ist tollkühn, vermessen, eigenmächtig, denn er hat nur wenige hundert Soldaten; auf Hofers Seite dagegen steht das ganze Tiroler Volk. Der Aufstand Schills wird vom König in den schärfsten Ausdrücken gemißbilligt; der Aufstand der Tiroler vom Kaiserhause begünstigt. 3. Schill und Herzog Wilhelm von Braunschweig. a) Ursache ihres Zuges, b) Verlauf desselben, c) Ausgang desselben, d) Berechtigung desselben. 4. Die Ereignisse des Jahres 1809. a) Erhebung Österreichs, b) Volkskrieg in Trol. c) Schills Zug. d) Herzog Wilhelms Zug. e) Die Wegnahme des Kirchenstaates — nach Ursache, Verlaus, Ausgang. Iv. Zusammenfassung. Geschichtliche Ergebnisse. '809 Österreichs Erhebung gegen Napoleon; unglücklicher Friede zu Wien. Der Aufstand der Tiroler, die Befreiuugsversuche Schills und Herzog Wilhelms von Brauuschweig. Napoleon nimmt dem Papste den Kirchenstaat. 1810 Anbreas Hofer wirb zu Mantua erschossen. Napoleons Heirat mit Marie Anise, Tochter Franz I. von Österreich. Tod der Königin Luise von Preußen. 19. Juli. Vereinigung Hollanbs mit Frankreich. Vereinigung des norbwestlichen Deutschland, Hamburgs, Lübecks, Bremens, Olbenburgs, Hannovers mit Frankreich. 1811 Napoleon wirb der langersehnte Thronerbe geboren.

6. Lesebuch für die 5., 6. und 7. Klasse der Volksschule - S. 673

1895 - München : Oldenbourg
160. Gottes Strafgericht in Rußland. 673 Und von der Hand die Binde . Nimmt ihm der Korporal. Andreas Hofer betet Allhier zum letzten Mal. Dann ruft er: „Nun, fo trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt Ihr schlecht! Ade, mein Land Tirol!" (Mosen.) 160. Gottes Strafgericht in Htußkand. ff Fast alle europäischen Staaten waren nach und nach von Napoleon abhängig geworden. Portugal und Spanien hatte er seinem Bruder Joseph, Holland seinem Bruder Ludlvig, Neapel seinem Schwager Murat, das neu errichtete Königreich Westfalen seinem Bruder Hieronymus gegeben. Der Papst war gefangen, der Kirchenstaat von den Fran- zosen besetzt. Österreich und Preußen waren durch große Lünderverlnste geschwächt. Napoleon stand auf dem Gipfel seiner Macht; aber seine Ländcrgier kannte keine Grenzen und bereitete ihm bald einen schmachvollen Untergang. In seinem Übermuts wollte Napoleon auch Rußland demütigen. Alle von ihm abhängigen Länder mußten Hilfstrnppen stellen; auch Preußen war gezwungen, 20000 Mann zil stellen und den Durchzug durch sein Land zu gestatten. Im Sommer des Jahres 1812 überschritt Napoleon mit vierhnnderttansend auserlesenen Kriegern zu Fuß und sechzig- tauscnd zu Roß, nebst 1200 Stück Geschützen die russische Grenze. Er hatte die besten Scharen ans allen Ländern Europas gesammelt. Die Russen zeigten sich in mehreren Schlachten zwar tapfer, aber sie mußten sich zurückziehen. In der mörderischen Schlacht an der Moskwa erlitten sie eine ungeheure Niederlage: 100000 Tote und Verwundete bedeckten das Schlachtfeld. Am 14. September zog der Sieger in Moskau ein, das die Einwohner freiwillig ver- lassen hatten. Seine Soldaten sollten hier Winterquartier nehmen und sich von den < Lesebuch für die 5.. 6. u. 7. Klaffe rapazen erholen. Aber des ' Besschule. J p

7. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 76

1907 - Detmold : Meyer
76 mit Napoleon. Dadurch stieg Napoleons Macht aufs höchste. Er machte neue Eroberungen im mittleren und südlichen Italien, unterwarf sich Portugal und Spanien und gab den unterworfenen Ländern seine Ver- wandten oder Generale zu Fürsten. Die Ost- und Nordostgrenze des eigentlichen Frankreichs bildete bis Wesel der Rhein und dann eine Linie von Wesel nach Lübeck. Das Jnselreich Großbritannien, das Napoleon im Kriege nicht bezwingen konnte, ließ er durch die Fe st land sperre seine überlegene Macht fühlen. In die Länder, die von ihm abhängig waren, durften keine englischen Waren eingeführt werden. Seine Zoll- beamten hatten Befehl, die Waren einfach wegzunehmen, die von Eng- land stammten. 7. Krieg von 1809. Österreich wagte im Jahre 1809 noch einmal einen Krieg gegen den Gewaltigen. In der Schlacht bei Aspern errang sein Heer einen herrlichen Sieg über Napoleon und zeigte damit der Welt, daß dieser doch nicht unbezwingbar sei. Doch konnte es ihm, da es ohne Bundesgenossen blieb, aus die Dauer nicht widerstehen; es mußte wieder Landgebiete abtreten. Napoleon erbat sich und erhielt außerdem die öster- reichische Kaisertochter Marie Luise zur Gemahlin, nachdem er sich von seiner ersten Frau hatte scheiden lassen. 4. Woröoten des Befreiungskampfes. 1. Napoleon nutzte seine gewaltige Macht rücksichtslos aus. Er und seine Feldherrn häuften Schätze aus, während die Völker unter den Folgen der Kriege und der Festlandsperre seufzten. Der Gewaltige ließ seine neuen Untertanen scharf überwachen; niemand durfte ein freies Wort gegen ihn sagen, und Zeitungen und Bücher sollten nur das bringen, was ihm zu- sagte. Dennoch regte sich hier und da der Freiheitsdrang der Völker. 2. Tiroler Aufstand. Im Jahre 1809 erhob sich das Tiroler Berg- volk gegen die Fremdherrschaft. Heldenkühne Männer stellten sich an die Spitze desselben: Andreas Hofer vom Sandhose im Passeiertale und Haspinger, ein Mönch, der mit dem Schwert in der Rechten und dem Kreuz in der Linken den kämpfenden Scharen voranzog. Die Helden errangen herrliche Siege über Bayern und Franzosen; gleichwohl mußte Kaiser Franz Tirol der Fremdherrschaft überlassen. Als Hofer den Kampf von neuem begann, wurde er gefangen genommen und zu Mantua er- schossen. . 3. Schill. Im Jahre 1809 wünschten viele Preußen, ihr König möge einen Bund mit Österreich abschließen, was diesem aber damals un- möglich war. Da versuchte der Major Schill, mit seinem Husaren- regimente auf eigene Faust den Österreichern zur Hülfe zu kommen. Auf dem Zuge von Berlin zur Elbe vergrößerte sich die Zahl seiner Truppen von Tag zu Tage. Aber die französische Übermacht drängte ihn nach Norden zurück, so daß er sich in die Festung Stralsund zurückziehen mußte. Hier entstand eil: furchtbarer Kampf, in dem Schill mit vielen seiner Leute siel. Die gefangenen Soldaten Schills wurden zu Galeerensklaven gemacht; 11 Offiziere aber ließ Napoleon in Wesel erschießen. 4. Schar der Rache. Auch der Herzog Friedrich Wilhelm von Braun- schweig begann den Kampf gegen die Franzosen. Aus eigene Kosten sammelte er um sich eine Kriegsschar. In schwarzer Uniform, einen Toten- kops vor der Mütze, so zog diese Truppe, genannt die schwarze Schar der

8. Mittlere und neue Geschichte - S. 50

1876 - Halle : Anton
— 20. Inwiefern war aber das Kriegsglück den Verbündeten nicht günstig? — 21. Wo und wann schlossen sie darum Frieden? Wie wurde Preußen durch diesen Frieden geschwächt? — 22. Was bildete Napoleon aus den abgetretenen westlichen Provinzen Preußens? Was schlug er noch dazu? Wem gab er das neue Königreich? Wo residirte derselbe? — 23. Was wurde aus den abgetretenen polnischen Provinzen gebildet? Wer erhielt dasselbe? — 24. Wie haben Portugal und Spanien Napoleons Willkür und Anmaßung erfahren? (Wem gab er die pyrenäische Halbinsel? Wer wurde dagegen König von Neapel?) — 24. Wozu trieb er dadurch die Spanier? — 26. Wer meinte, um deswillen noch einmal den Kampf mit ihm wagen zu können? Wann begann es den Krieg? — 27. Inwiefern war das Kriegsglück anfangs den östreichischen Waffen günstig? — 28. Was geschah jedoch wenige Wochen spater? — 29. Was that darum Oestreich? Wo? Wann? — 30. Welches Volk hatte sich erhoben, als Oestreich den Krieg begann? Gegen wen? Warum? Unter wessen Anführung? Mit welchem Erfolg? — 31. Was bestimmte der Wiener Friede in Bezug auf Tyrol? — 32. Welches Schicksal traf Andreas Hofer, da er nach dem Friedensschluß noch einmal die Waffen ergriff? Wo? Wann? Inwiefern ist er mit dem Muthe eines Helden gestorben? (Vergleiche folgendes Gedicht: Zu Mantua in Banden Der treue Hofer war; In Mantua zum Tode Führt ihn der Feinde Schaar. Es blutete der Brüder Herz, Ganz Deutschland, ach, in Schmach und Schmerz, Mit ihm das Land Tyrol. Die Hände auf dem Rücken Andreas Hofer ging Mit ruhig festen Schritten, Ihm schien der Tod gering, Der Tod, den er so manchesmal Vom Jselberg geschickt ins Thal Im Heilgen Land Tyrol. Doch als aus Kerkergittern Im festen Mantua Die treuen Waffenbrüder Die Hand' er strecken sah, Da rief er aus: „Gott sei mit euch, Mit dem verrathnen deutschen Reich Und mit dem Land Tyrol!" Dem Tambour will der Wirbel Nicht unterm Schlägel vor, Als nun Andreas Hofer Schritt durch das finstre Thor. — Andreas, noch in Banden frei, Dort stand er fest auf der Bastei, Der Mann vom Land Tyrol. Dort soll er niederknieen — Er sprach: „Das thu' ich nit, Will sterben, wie ich stehe, Will sterben, wie ich stritt, So wie ich steh' auf dieser Schanz'. Es leb' mein guter Kaiser Franz, Mit ihm sein Land Tyrol!" Und von der Hand die Binde Nimmt ihm der Korporal, Andreas Hofer betet Allhier zunz letzten mal. Dann ruft er: „Nun, so trefft mich recht! Gebt Feuer! — Ach, wie schießt ihr schlecht! Ade, mein Land Tyrol!" Jul. Mosen.) 33. Von wem ließ sich jetzt der aus der Höhe seiner Macht ste hende Napoleon scheiden? Mit wem vermählte er sich? —

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 104

1872 - Langensalza : Greßler
104 Das Knigreich Preußen in seiner Machtme. erwiderte der König mit den Worten: Was Ich gethan ist wenig gegen das, was die gethan, die Mir folgen. Das'sind die Vollbringer der Thaten, ihnen gebhrt der Dank. Darauf ging es unter dem Gelut der Glocken und dem Donner der Geschtze weiter die Siegesstrae entlang, wobei die tapferen Krieger mit nicht endenwollenden Hurrah's begrt und mit Blumen und Krnzen frmlich berschttet wurden. Auf dem von Flaggenstangen umgebenen Lustgarten wurde Halt gemacht, worauf am dort errichteten Altar der Gottesdienst begann. Er-ffnet wurde er durch das Lutherlied: Ein' feste Burg ist unser Gott, wonach der Feldprobst Thiele der die Worte des Psal-misten: Das ist vom Herrn geschehen und wunderbar vor nn-seren Augen eine ergreifende Rede hielt. Den Beschlu der Feierlichkeit machte ein Te Deum, der Segen und das unter Kanonendonner und Glockengelut gesungene Lied: Nun danket alle Gott. Hierauf begaben sich die Krieger in ihre Quartiere, woselbst sie festlich bewirthet wurden; Abends fand eine beraus glnzende Illumination statt. Am 11. November wurde in allen Kirchen des Landes ein feierlicher Dankgottesdienst abgehalten und der Allmchtige ge-beten, uuserm theuren Vaterlande auch ferner seine Huld und Gnade zu schenken. Gleich hierauf erfolgte in den meisten Drten die Pflanzung einer Friedenseiche, wobei Jeden der Wunsch erfllte, da Preußen und Deutschland fortan vor den Schrecken eines Krieges bewahrt bleiben mge. c) Der deutsch-franzsische Krieg (187q=^L4, Der Ruhm und die Erfolge, welche Preußen in dem Kriege 18jl6 errungen, erregten im hchsten Mae den Neid des sich mit List und Gewalt auf den franzsischen Thron emporge-schwuugenen Kaisers Napoleon und den seines beraus eitlen, ehrgeizigen und prahlerischen Volkes. Zudem war den Franzosen der Gedanke eines geeinigten Deutschlands an ihrer Grenze, welches ihnen den Rang unter den brigen Nationen Europa's streitig machen knnte, ein Greuel, und so glaubten sie dessen Zustandekommen aus jede Weise "verndern zu mssen. Sehr bald lieen sie daher den Ruf hren: Rache s^ (^fthnrpg! neben welchem sich zugleich der grte Mimuth gegen Napoleon geltend machte, da er Preuens Vergrerung nicht hinter-trieben und den Vortheil Frankreichs bei diesem Kriege wahrgenommen habe. Allerdings mu man sich wundern, da er,

10. Für die Oberstufe - S. 454

1879 - Stuttgart : Hallberger
454 Jahr- hundert. Andreas Hofer in Tyrol. 1810 Neue Vergrößerung Württembergs. 1811 Sehullehrerseminur in Csslingm. Denzel: 1812 Russischer Feldzug. Brand von Moskau. Bürtjemberger mit gegen Nulzland. Friedrichshnken. V^ürttemdergisehe Bibelgesellschaft. '^1813 Deutscher Freiheitskrieg. Blücher. Gnei- scnau. Scharnhorst. Landwehr. Völkerschlacht bei Leipzig. Würltemberger zuerst für, dann gegen Napoleon. *1814 Wnrttemöergische Gruppen gegen Na- poleon in Irankreich unter Kronprinz Wilhelm. Einzug der Verbündeten in Paris. Napo- leon auf Elba. Ludwig Xviii, König. 1815 Wiener Kongreß. Deutscher Bund. Schlacht bei Waterloo. Zweiter Pariser Friede. Napo- leon aus St. Helena. Dampfschiffahrt auf dem Rhein. Erste Eisenbahn in England gelungen. * 1816 König Wilhelm von Württemöerg. Kö- nigin Katharina. Missionsgesellschaft in Basel. 1817 Jubelfeier der Reformation in Deutschland. Vereini- gung der lutherischen und reformirten Kirche in Preussen (Union). Thenrung. Wohlwligkeitsverein. Sparkasse. Eentralltellc für die Landwirlhfchaft. Imdloirthschultliches Fest in Cunnstutt. Mund- und Foret- Lllirthschnltlichc Hehrunstult in Hohenheim. Arbeitsschulen. Aeulschnle in Stnttgnrt. Württcmöergische Merfassungsurkunde. Geburt des Kronprinzen Karl v. Wiirtt. Imnßlschilkuhrt unk dem Dodensce. Julirevolution in Frankreich. Ludwig Phi- lipp, König der Franzosen. Erste Kunstnüihle zu Aerg. 1818 ^1819 -r-1823 1830 ü I
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