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1. Realienbuch - S. 83

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 83 fette (fette und flüchtige (Die; f. Iii, 5. 70 u. 83) finden sich hauptsächlich in Früchten und Samen (Leispiele!). Die tierischen Fette sind fast alle fest (Ausnahme: Lebertran!). Die festen Fette werden durch Ausschmelzen gewonnen (Talg), die (Die dagegen durch Auspressen oder durch Auskochen mit Wasser. Alle Fette sind nämlich in Wasser unlöslich und sammeln sich auf seiner Oberfläche an (warum?). — wir lösen Soda in Wasser auf und gießen etwas Gl hinzu. Schütteln wir die Flüssigkeit, so wird sie milchig. Vas Gl hat sich nämlich in viele, sehr kleine Tröpfchen verteilt und kann nun mit der ganzen Mischung ausgegossen werden. Um unser Kochgeschirr von Fett zu reinigen, tun wir daher Soda in das Abwaschwasser. Aus den Kleidern entfernen wir Fettflecke zumeist durch Benzin, das Fett auflöst. — Ganz reine Fette sind geruchlos; an der Luft werden sie aber durch Aufnahme von Sauerstoff übelriechend, „ranzig". Beim ver- brennen von Fetten bildet sich Leuchtgas (versuch!); sie bestehen also aus Kohlen-, Sauer- und Wasserstoff. Da sich die Fette aber erst bei hoher Temperatur (300 0) zersetzen, also viel heißer als Wasser werden können, benutzen wir sie im haushalte, um Fleisch und andre Speisen zu braten. Dabei bleibt das Fleisch zu- gleich schmackhaft. Legen wir nämlich Fleisch in heißes Fett, dann gerinnt das Eiweiß der äußeren Schicht, so daß der wohlschmeckende Fleischsaft zurückgehalten wird, was geschieht dagegen, wenn wir Fleisch mit kaltem Wasser „ansetzen"? — Die Fette sind die wichtigsten „Brennstoffe" des Körpers (f. Iii, S. 63). Darum genießen die Bewohner kalter Länder fettreiche Speisen, und die Grönländer trinken sogar Tran. wie wir wissen, werden die Fette als heiz- und Veleuchtungsstoffe ver- wendet (Beispiele!). Einige Gle, z. B. das Leinöl, erhärten an der Luft; sie dienen darum als Firnis zum Anstrich. Kneten wir Leinöl mit Kreide zusammen, so erhalten wir den „Glaserkitt". Fette aller Art werden endlich auch zur 5. Seifenbereitung benutzt, a) In einer großen porzellanschale schmelzen wir Talg, setzen Natronlauge (5.74) hinzu und kochen unter beständigem Umrühren, bis die Masse Fäden zieht. Dann fügen wir Kochsalz bei, kochen noch einige Zeit und lassen das Ganze erkalten. Dabei scheidet sich aus der wässerigen Lauge ein fester Körper ab: wir haben Seife her- gestellt. Ähnlich bereitet der Seifensieder die „Kern-" oder „Natronseife" im großen. Ver- wendet er Kalilauge, ohne Kochsalz hinzuzufügen, so erhält er die „Schmier-" oder „Kaliseife" (Name?), die besonders zum Scheuern und waschen gebraucht wird. d) wir wissen bereits, daß sich Seife in Wasser auslöst (5. 63). Dabei wird gleich- zeitig Natron- oder Kalilauge frei. Diese verbindet sich beim waschen mit den auf dem Körper oder in den Stoffen vorhandenen Fetten zu löslicher Seife, die ebenso wie der an- haftende Staub und Schmutz durch Wasser weggespült wird. Xii. Von der Gärung. I. Die geistige Gärung, a) Bleibt klarer, süßer Gbsksafk längere Zeit in einem offenen Glase stehen, so sieht man Gasbläschen aufsteigen. Der Saft wird trübe und beginnt zu schäumen: er „gärt". Mit Hilfe des Mikroskopes erkennt man darin unzählige Zellen des Hefepilzes (f. Iii, 5. 110). wenn die „Gärung" beendet ist, schmeckt die Flüssigkeit nicht mehr süß, sondern branntweinartig. b) Um diesen Vorgang zu verstehen, gießen wir eine dünne Zuckerlösung in eine Gasentwicklungsflasche, setzen ein wenig Bierhefe zu, führen das gebogene Glasrohr in Kalkwasser und erwärmen die Flüssigkeit gelinde (auf etwa 20"). Da das aus der schäumenden Lösung aufsteigende Gas das Kalkwasser trübt, haben wir 6*

2. Realienbuch - S. 83

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 83 großer Ströme: Indus, Brahmaputra und Ganges entspringen dort mit vielen ihrer Nebenflüsse. Sie haben wie alle Gebirgswasser im Laufe der Zeiten ungeheure Mengen von Steingeröll und Erde mit sich fortgerissen. 5luf diese weise wurde das Meer, das sich vor vielen Jahrtausenden zwischen dem Gebirge und dem südlicher ge- legenen Hochlande Dekan befand, zugeschüttet. Dadurch ist das ausgedehnte Tiefland hindostan entstanden. 5in den Mündungen des Indus und Ganges kann man noch heute beobachten, wie sich fortgesetzt Land bildet (vgl. mit der Poebene!). 2. hindostan. a) Indusgebiet. Die Ebenen am Mittel- und Unterlaufe des Indus werden von den Sommermonsunen nicht berührt, hier herrscht darum große Trockenheit. Östlich vom Indus dehnt sich sogar eine wüste aus. Um Süd- westfuße des Himalaja Dagegen fließen 5 wasserreiche Gebirgsflüsse zum Indus. Die von ihnen durchströmte Ebene, das Fünfstromland (pandschab), ist fruchtbar. Uuch die Gebirgstäler dieser Flüsse und die Hochflächen, die sich im Gebirge finden, sind überaus ertragreich, so besonders das herrliche, gartenähnliche Land Kaschmir. Von dort erhalten wir die kostbaren Schals, die aus den haaren der Kaschmirziege an- gefertigt werden. L>) Gangesgebiet. Da die Flüsse die gewaltigen'wassermassen, die vom Himalaja Herabkommen, zeitweise nichts zu fassen vermögen, überfluten sie das Land. Um Fuße des Gebirges dehnt sich daher ein weiter, mit Schilf und Bambusrohr dicht bewachsener Sumpfgürtel (Dschungeln) aus. In diesen undurchdringlichen Dickichten leben u. a. das riesige Nashorn, der blutgierige Tiger und die von den Indern göttlich verehrte, giftige Brillenschlange. Die höher gelegenen Urwälder werden von Elefanten, Nffen und vielen buntgefiederten vögeln bewohnt! der Pfau hat dort seine Heimat. — Die breite Tiefebene, das eigentliche hindostan, wird durch den Ganges und seine Nebenflüsse reichlich bewässert. Da die kalten Wintermonsune wegen der höhe des Himalaja die Tiefebene nicht erreichen, herrscht im hindostan während des ganzen Jahres ein mildes Klima. Die Wärme und Feuchtigkeit bringen auf dem fruchtbaren Boden üppigsten Pflanzen- wuchs hervor. In den weiten Niederungen an den Flüssen gedeiht der Neis, der hier jährlich eine viermalige Ernte liefert. Buch Weizen, Baumwolle, Mohn und viele andre Gewächse geben reiche Erträge. Ergiebige Steinkohlenlager finden sich in den südöstlichen Gebieten. Sie begünstigten das Aufblühen der Maschinen- und Metall- industrie, der Baumwollen-, Wollen- und Seidenweberei. In der Landschaft Bengalen vereinigen sich Ganges und Brahmaputra, deren mächtiges Delta (größer als Bayern) von Dschungeln bedeckt ist. (Heimat der Tholera!) 3. Hochland Defan ist von Nandgebirgen umgeben. Die Wolken der Sommermonsune regnen sich am westlichen Bergrande ab. hier befinden sich deshalb auch die (Quellen vieler Flüsse. Da sich das Land nach Osten senkt, fließen sie dem Bengalischen Meerbusen zu. Das regenarme Innenland, welches Gold und kostbare Diamanten liefert, wird zum großen Teil von Grassteppen eingenommen. 4. Vre Insel Ceylon ist von paradiesischer Fruchtbarkeit. Das Land ist weithin mit Tee- und Kaffeepflanzungen, sowie mit Kokoshainen bedeckt,- auch Gewürze, besonders Zimt und Pfeffer, gedeihen in dem feuchtwarmen Klima vortrefflich. Das Erdinnere birgt prächtige Edelsteine. Huf dem Grunde des angrenzenden Meeres lebt die Perlmuschel. 5. Vèwohnkl'. a) Das Volk und seine Neligion. Infolge der großen Fruchtbarkeit ist Vorderindien, und zwar besonders hindostan, sehr dicht bevölkert. Es wird von den Hindu bewohnt, einem Volksstamme, der mit den Germanen verwandt ist. 6*

3. Realienbuch - S. 100

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
100 Erdkunde. Ii treiben besonders Handel. Die Araber kaufen im Innern Elfenbein, Häute und Felle (früher auch Sklaven) und bringen die waren durch Trägerkarawanen (befahrbare Wege fehlen!) zu den Rüstenplätzen, wie in Kamerun rafft auch in dieser Kolonie das Fieber viele Europäer hinweg. Der hohe wert dieser Schutzgebiete liegt in ihrer Bedeutung als Plantagenkolonien, besonders Kautschuk, Kokosnüsse (Kopra), Kasfee, Baumwolle, Hanf, Flachs, Elfenbein und Kopal (ein Baumharz, das zu Sack verarbeitet wird) werden ausgeführt. — Missionare bemühen sich hier wie auch in allen andern Teilen Afrikas, die Neger zum Ehristentume zu bekehren. 3. Britisch-Südafrika. Vas innerafrikanische Hochland südlich vom Kongostaate und die Südspitze des Erdteils werden von Britisch-Südafrika eingenommen. Durch die Gebirge des Ostrandes werden die Wolken, die vom Indischen Ozeane heranziehen, gezwungen sich abzuregnen. Daher erhalten der östliche und der südöstliche Küstenstrich reiche Niederschläge, fluf dem fruchtbaren Boden des Küstenlandes gedeihen alle europäischen Obst- und Getreidearten. Das innere Hochland aber ist trocken und fast ausschließlich mit Grassteppen bedeckt, die als weide dienen (Kinder, Schafe, Strauße); z. T. wird es sogar von einer wüste (Kalahari) eingenommen. Die bedeutendsten Flüsse des Hochlandes sind der Oranje und der Sambesi. Da sie viel Geröll mitführen, sowie Stromschnellen und Wasserfälle bilden, eignen sie sich nur streckenweis zur Schiffahrt. Bei Johannesburg (186) liegen sehr ergiebige Goldfelder, und weiter südwärts werden Diamanten von seltener Größe gefunden. — Der Ausgangspunkt des Handels ist Kap- stadt (mit Vororten 170), das durch den Bau des Zueskanals freilich an Bedeutung für den Welthandel eingebüßt hat. Südlich von der Stadt liegt das Kap der guten Hoffnung. Die Bevölkerung von Britisch-Südafrika bestand ursprünglich aus Hottentotten und Buschmännern. Sie wurden aber durch Raffern (Neger), die aus nördlicheren Gegen- den kamen, verdrängt. Im 17. Jahrhundert nahmen Holländer (Buren) von Südafrika Besitz. Sie mußten sich nach harten Kämpfen den Engländern unterwerfen. — Das Land zu beiden Seiten der Sambesimündung gehört den Portugiesen. 4. Deutsch -Züdrvestafrika. Deutsch-Südwestafrika grenzt im Westen an den Atlantischen Ozean, im Süden und Osten an britisches, im Norden an portugiesisches Gebiet. Es ist ungefähr 12/3 mal so groß als das Deutsche Reich. Trotz der bedeutenden Küstenlänge — sie gleicht etwa der Entfernung von Stettin bis Neapel — besitzt das Land nur einen einzigen guten Hafen (Lüderitzbucht). Dazu kommt noch, daß die Schiffe wegen der starken Brandung oft längere Zeit auf dem Meere liegen müssen, ehe ihre Ladung ge- landet werden kann. — Ostwinde vermögen der Kolonie keine Niederschläge zu bringen (warum nicht? s. Brit. Süd-Afr.). Aber auch die Südwestwinde führen keine Regenwolken herbei. An der Küste fließt nämlich ein kalter Meeresstrom entlang, durch den der wasserdampf abgekühlt wird, so daß sich die Wolken schon über dem Meere abregnen. Das Küstengebiet ist daher ein regenarmes, mit Sanddünen bedecktes Land. Nach dem Innern zu schließen sich weite Hochebenen mit stattlichen Gebirgen an. Der tropische Norden des Gebietes erhält Sommerregen, so daß Viehzucht (Rinder, Schafe, Pferde, Strauße) und Ackerbau (Getreide, Tabak, Obst) betrieben werden können. Im Süden treten nur dann und wann starke Gewitterregen auf. Das Regenwasser J

4. Realienbuch - S. 113

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii. Naturgeschichte. 113 Zweig vom Pfefferstrauche Rften und den schmalen, aber graugrünen Blättern einem Weidenbaume in hohem Grade. Zeine weißen Einten gleichen denen des Ligusters, der bei uns gern zur Anlage „lebender Hecken" verwendet wird. Oie schlehenähnlichen Ztein- früchte liefern ausgepreßt das wertvolle Gliven- oder Baumöl. Die bessern Olsorten dienen als Speiseöl („provenceröl", weil besonders in der Provence gewonnen); die geringeren werden zur Herstellung von Zeifen, sowie als Brenn- und Zchmieröle verwendet. 7. Der pfesserstrauch wird außer in vielen andern heißen Ländern besonders in Ost- indien und auf den Zundainfeln angebaut. Er klettert gleich dem Efeu mit Hilfe von Wurzeln an Ztämmen und Ztützen empor. Aus den unscheinbaren Blüten entwickeln sich rote Beeren, die je einen hartschaligen Zamen umschließen, werden die Früchte unreif abgepflückt und ge- trocknet. dann schrumpft das Fruchtfleisch zu- sammen, und man erhält den „schwarzen Pfeffer". Läßt man sie dagegen vollkommen reif werden und beseitigt das Fruchtfleisch, so liefern sie den „weißen Pfeffer". 8. Der Iimtbaum wird auf Ceylon in Strauchform gezogen, haben die Stämme eine Stärke von etwa 4 cm erreicht, dann schneidet man sie ab und löst von Stamm und ästen die Ninde los. Werden die Nindenstücke getrocknet, so rollen sie sich zusammen, nehmen eine rotbraune Farbe an und kommen als Zimt in den Handel. 9. Der Muskatnutzbaum ist auf den Molukken heimisch, wird aber auch auf den Antillen angebaut. Die walnußgroße Frucht enthält einen steinharten Samen (ö.), der die Muskatnuß liefert. Umgeben ist der Same von einem karminroten, zerschlitzten Gebilde, das als „Muskatblüte" in den Handel kommt (6.). 10. Auf den Molukken hat auch der Gewürz- nelkenbaum seine Heimat. Er hat sich aber über alle heißen Länder verbreitet. Seine getrockneten Blütenknospen sind die sog. Gewürznelken. 11. Cin kostbares Gewürz liefert uns in ihren schotenförmigen Früchten die vanille. Sie ist eine Kletter- pflanze aus den Urwäldern des tropischen Amerika, wird gegenwärtig aber in vielen Teilen der heißen Zone angebaut. 12. Die Baumwolle wird von verschiedenen kraut-, strauch- und baumartigen pflanzen gewonnen, die in allen wärmeren Ländern der Erde angebaut werden. Sie haben große, mehrlappige Blätter und gelbe Malvenblüten. Aus der reifen Fruchtkapsel quillt ein mächtiger Haar- schopf hervor. Die haare (Bedeutung?) haben eine Länge bis zu 5 cm und fitzen an den erbsengroßen Zamen. Zobald sich die Kapseln zu öffnen beginnen, werden sie einge- sammelt. Die haare werden von den Zamen abgelöst, gesponnen und entweder als Garn Franke-Schmeil, Nealienbuch. Nusg. A. Iii. Naturgeschichte 2. stufl. 8 Muskatnuß. Blütenknospe des Gewürz- nelkenbaumes, längs- durchschnitten.

5. Realienbuch - S. 114

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
114 Naturgeschichte. Iii verwendet (Strick-, Häkelgarn u. dgl.), oder zu Zeugen verwebt (Kattun, Barchent, Musselin usw.). Rus den Samen wird Gl gepreßt (Baumwoll- saatöl), und die Rückstände dienen noch als nahrhaftes viehfutter. 13. verletzt man eine Wolfsmilch- pflanze, wie sie bei uns an Wegen, als Unkraut in Gärten oder an andern Drten vorkommt, so quillt aus der Wunde ein giftiger, klebriger Milchsaft hervor („Wolfs- milch" !). Er enthält geringe Mengen eines Stoffes, den man als Zederharz oder Kautschuk bezeichnet. In weit größerer Menge findet sich dieser wertvolle Stoff in dem Milchsäfte mehrerer Bäume, die in den Urwäldern des heißen Südamerika heimisch sind. Er dient als Radiergummi, zur Herstellung von Schläuchen, Gummischuhen, wasserdichten Überzügen und hundert andern Sachen. Gehärtet erhält er fast die Festigkeit von Horn und Fischbein. Viesen „Hartgummi" benutzt man daher zur Anfertigung von Kämmen, Knöpfen u. dgl. Zweig und reife Kapsel der Baumwolle. Ii. vom Vau und Leben der Pflanze. 7. vom Vau und Leben der Zelle. 1. Die Zelle. Das Mikroskop läßt uns erkennen, daß die Pflanze aus Körpern zusammengesetzt ist. die einen ganz bestimmten Bau zeigen. Da diese Körper vielfach wie die Zellen der Bienenwabe geformt sind, werden sie „Zellen" genannt. Mährend zahlreiche tilgen und Pilze nur aus je einer Zelle bestehen, sind die größeren Gewächse, ja schon jedes Blatt, jede Murzel u. dgl. aus sehr vielen Zellen zusammengesetzt. Sie sind von verschiedener Gestalt und erreichen meist nicht einmal die Länge eines Millimeters. In der Regel kann man an ihnen eine feste Mand, die Zellhaut (Hl), und einen farblosen Inhalt erkennen, der als Urbildungsftoff oder Protoplasma be- zeichnet wird. 2. Dar Protoplasma ist eine zähflüssige Masse, die sehr reich an Eiweiß ist (s. Iv, S. 82) und sich meist an einer Stelle zu einem rundlichen Körper verdichtet hat (K.). In den Zellen wachsender Pflanzenteile spaltet sich dieser Zellkern vielfach in zwei Geile, die etwas auseinander rücken. Indem sich darauf zwischen den beiden Stücken im Protoplasma eine Scheidewand bildet, find aus der einen Zelle durch Teilung zwei Zellen hervorgegangen. Reben dem Zellkerne finden sich in der Zelle noch kleinere Protoplasmaballen (6.), die zumeist einen grünen Farbstoff enthalten. In den grünen Blättern z. B. sind sie in so großer Zahl vorhanden, daß sie die an sich farblosen Blätter grün erscheinen lassen. Dasselbe gilt für alle andern grünen Pflanzenteile. Den Farbstoff bezeichnet man als Blattgrün, und die Körperchen, in denen er sich findet, nennt man Blatt- grünkörper. 3. Der Zellsaft. Junge Pflanzenzellen (I.) sind vollkommen mit Protoplasma

6. Realienbuch - S. 81

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 81 gesteigert, daß das Lrz schmilzt, und es bildet sich Eisen, das nach unten tropft und sich am Grunde des Ofens, auf dem „Herde" sammelt, von dort wird das geschmolzene Eisen von Zeit zu Zeit abgelassen; es fließt in längliche Sandformen, in denen es erstarrt. Da der Ofen, einmal angezündet, dauernd in Betrieb sein muß, wird von oben schichtweise Eisenerz und Brennmaterial nachgefüllt. b) Verwendung. Vas auf diese weise gewonnene Roheisen enthält 2l(2— 4°/0 Kohlenstoff. (Es läßt sich zwar seilen, bohren und in Formen gießen („Gußeisen"), ist aber spröde. Darum kann man es nur zu Eäpfen, Ofen und solchen Maschinen- teilen verarbeiten, die keine große Festigkeit bedingen. — Um es für Schmiede-- und Schlosserarbeiten verwendbar zu machen, muß ihm durch ein besonderes Schmelzver- fahren der Kohlenstoff bis auf etwa 1/12 °/0 entzogen werden. Es entsteht dann das Schmiede- oder Stabeisen, das zäh und dehnbar ist. Daher kann man es hämmern und walzen. Sn der Glühhitze wird es weich, so daß sich getrennte Stücke unter dem Hammer zusammen „schweißen" lassen. Man verfertigt daraus Träger für Bauten, Ketten, Bleche für Dampfkessel usw. — Eisen, das 0,3— 1,6 °/o Kohlenstoff enthält, bezeichnete man früher als Stahl. Jetzt ist die Bezeichnung (Stahl oder Eisen) mehr oder weniger willkürlich, weil es viele Zwischenstufen gibt, wenn man glühenden Stahl plötzlich in Wasser abkühlt, wird er sehr hart. Da er zugleich elastisch ist, wird er zu Feilen, Sensen, Messer- und Säbelklingen, sowie zu Nadeln, Uhrfedern usw. verarbeitet. — Gegossenen Stahl nennt man Guß stahl. Er wird zur Herstellung von Geschützrohren und Maschinenteilen aller 5lrt verwendet. — wiederhole, was wir über den Magnetismus des Eisens erfahren haben! Lösen wir etwas Eisen in verdünnter Schwefelsäure aus, und dampfen wir die grünliche Flüssigkeit ein, so scheiden sich grüne Kristalle von Eisenvitriol aus. Im großen gewinnt man das Eisenvitriol aus dem messinggelben Schwefelkies (5. 71). Fügen wir zu einer Lösung von Eisenvitriol Gerbsäure (5. 86), so wird die Flüssigkeit schwarz. Darum verwendet man Eisenvitriol zur Herstellung der Tinte. Ruch in der Färberei und in andern Gewerben wird das wichtige Salz vielfach benutzt. Xi. von den Nährstoffen. Diejenigen Stoffe der Nahrung, die für den Rufbau und die Erhaltung unsres Körpers erforderlich sind, nennt man Nährstoffe. Rußer Wasser und Salzen (Kalksalze, Kochsalz) sind es Zucker, Stärke, Eiweiß und Fette. 1. 9er Zucker ist in wurzeln, Stengeln und Früchten weit verbreitet (Frucht- zucker; Trauben- oder Stärkezucker) und auch in der Milch der Säugetiere vorhanden (Milchzucker). Die Zuckerart, die wir zumeist verwenden, wird aus dem Safte der Zuckerrüben hergestellt (Rübenzucker). — Sie werden sorgfältig gereinigt und in „Schnitzel" zerschnitten, aus denen man den zuckerhaltigen Saft gewöhnlich durch Rus- laugen gewinnt. Dieser „Dünnsaft" enthält aber außer Zucker noch andre Stoffe, insbesondere Eiweiß, Säuren und Farbstoffe, von denen er befreit werden muß. Dann filtriert man ihn durch Tierkohle, um ihn zu entfärben. Der geläuterte Saft wird in besonders eingerichteten Gefäßen zu „Dicksaft" eingedampft, aus dem sich der Zucker in kleinen Kristallen abscheidet. Nachdem der so erhaltene „Rohzucker" in Schleudermaschinen von dem „Sirup" befreit worden ist, wird er nochmals gereinigt, „raffiniert". Dann stellt man aus ihm die „Zuckerhüte" und den „Würfelzucker" her. Franke-Schmeil. Realienbuch. Rusg. A. Iv. Naturlehre. 2. stufl. 6 lur interrwtionale Scbitjbt.i; Hr huo$ c,'. ,, Ibucodi bi,

7. Realienbuch - S. 82

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
82 Raturlehre. Iv — Die Schnitzel sind ein gutes viehfutter. — Ruch aus dem Zuckerrohre gewinnt man auf ähnliche weife Zucker (Rohrzucker), der dem Rübenzucker völlig gleicht. wenn wir Zucker gelinde erwärmen, schmilzt er und erstarrt beim Erkalten zu einer glasartigen Waste (Vonbon). Erhitzen wir geschmolzenen Zucker, dann wird er immer dunkler; dabei entweichen wasserdampf und brennbare Gase (Leuchtgas). Der Zucker besteht also aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. — wie wir wissen, ist er im Wasser leicht löslich; er ist auch sehr leicht verdaulich und wirkt daher nach körperlichen Rnstrengungen schnell kräftigend. — Lassen wir eine gesättigte Zuckerlösung stehen, so daß das Wasser langsam verdunstet, dann scheiden sich Kristalle ab (Zuckerkandis). — Da starke Zuckerlösungen die Entwicklung von Bakterien verhindern, benutzt man sie, um Früchte längere Zeit zu erhalten, zu „konservieren". 2. Die Stärfc ist Uns aus jedem haushalte als weißes, weiches, leicht zer- reibliches Stärkemehl bekannt, wir haben bereits erfahren (s. Iii, 5. 117), daß sie von den Pflanzen bereitet wird. Besonders reich daran sind die Getreidekörner, die Samen der Hülsenfrüchte, die Rartoffeln usw. wie sie aus letzteren gewonnen wird, haben wir schon kennen gelernt (s. Iii, §. 87). — Die Stärke hat dieselben Be- standteile wie der Zucker, aber sie ist in kaltem Wasser unlöslich. Rühren wir sie jedoch mit warmem Wasser an, so quellen die Rörnchen auf, und wir erhalten den schleimigen, gallertartigen „Stärkekleister". Buchbinder und Tapezierer brauchen ihn zum Rieben; die Wäscherin „stärkt" damit die Wäsche (Glanzplätten!). — Die Stärke, die in rohem Zustande fast unverdaulich ist, führen wir dem Rörper in mehlhaltigen Speisen und Backwaren zu. Durch das Rochen oder Backen wird sie nämlich in Stärkekleister übergeführt, den der Rlund- und Bauchspeichel, sowie der Iragen- und der Darmsaft in Zucker umsetzen. — Ruch die Pflanzen können nur gelöste Stoffe aufnehmen. Beim „Reimen" der Samen und Rnollen verwandelt sich die darin aufgespeicherte Stärke in Zucker (Iralzbereitung, S. 84). 3. Dar Eiweiß hat seinen Namen von dem Weißen im Hühnerei. Dieses wird, wie wir wissen, beim Erwärmen fest (Rochen der Eier): es „gerinnt". Rn der Luft geht es leicht in Fäulnis über. Da sich dabei Wasser, Rohlensäure, Rmmoniak und Schwefelwasserstoff bilden (Beweis!), enthält das Eiweiß außer Roh len-, Sauer- und Wasserstoff auch noch Stickstoff und Schwefel. — verbrennen wir hühnereiweiß, so nehmen wir einen Geruch wie nach verbrannten haaren oder Federn wahr. — wir bringen etwas hühnereiweiß in Salzwasser: es löst sich auf. Erwärmen wir die Lösung, so entsteht ein weißer, flockiger Riederschlag, der sich beim verbrennen durch den unangenehmen Geruch als Eiweiß zu erkennen gibt. Lasten wir etwas mageres Fleisch eine Zeitlang in Wasser stehen, so können wir auf dieselbe weise feststellen, daß das Wasser dem Fleische Eiweiß entzogen hat. Ruch in der Flüssigkeit, aus der sich die Rartoffelstärke absetzt (s. Ill, 5. 87), ist Eiweiß leicht festzustellen (versuch!). Es kommt also in Tieren und Pflanzen vor. Das Eiweiß wird hauptsächlich von den Pflanzen gebildet (woraus?). Dort hilft es den Inhalt der Zellen, das Protoplasma, aufbauen (s. Iii, S. 114), und für uns ist es der eigentliche Fleisch- und Blutbildner. Besonders reich an Eiweiß sind außer dem Fleische der Tiere die Getreidekörner und die Samen der Hülsenfrüchtler. Daher sind sie auch für Riensch und Tier wichtige Nahrungsmittel. 4. Die Fette kommen gleichfalls im Pflanzen- wie im Tierreiche vor. Sie sind fest (Talg), halbweich (Butter, Schmalz) oder flüssig (Gle). Die meist flüssigen Pflanzen-

8. Realienbuch - S. 84

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
84 Raturlehre. Iv es mit Kohlensäure zu tun (5. 68). hört die Gasentwicklung auf, so schmeckt die Flüssigkeit nicht mehr süß, sondern nach Spiritus (Weingeist) oder Alkohol. Durch die Einwirkung der Hefe ist also der Zucker in Kohlensäure und Alkohol zerfallen. — Dieselbe Zersetzung erleidet auch die Stärke, nachdem sie vorher durch Malz (f. u.) in Trauben- oder Stärkezucker umgewandelt worden ist. Auf dieser geistigen Gärung des Zuckers und der Stärke beruhen wichtige Gewerbe. 2. Die Zpiriturbereitung (Branntweinbrennerei). a) Die gegorene Flüssig- keit, die wir bei dem letzten versuche erhalten haben, erwärmen wir auf etwa 80" und leiten die entstehenden Dämpfe in eine abgekühlte Vorlage, hier verdichten sich die Dämpfe zu einer wasserhellen, leichtbeweglichen Flüssigkeit, die mit schwach- leuchtender, bläulicher Flamme brennt: wir haben Spiritus oder Alkohol hergestellt. Dieser enthält freilich noch viel Wasser. Da er aber schon bei 78°, Wasser jedoch erst bei Ioo" siedet, kann der Mischung durch wiederholtes „Destillieren" immer mehr Wasser entzogen und so ziemlich reiner Alkohol gewonnen werden. b) Im großen bereitet man den Spiritus zumeist aus den Knollen der Kartoffeln. Diese werden zu einem Drei zerkocht, der in Bottichen mit Gerstenmalz (s. u.) durch- einander gerührt wird. Dabei verwandelt sich die Kartoffelstärke in Zucker. Die so erhaltene „Maische" wird mit Hefe vergoren (was entsteht?). Nach beendeter Gärung destilliert man den Spiritus ab. Der Rückstand, die „Schlempe", ist ein gutes vieh- futter. Ähnlich gewinnt man aus Koggen den „Kornbranntwein". o) Der Spiritus wird als Brenn- und Beleuchtungsstoff, als Lösungsmittel von harzen (Firnisse), zur Herstellung von wohlriechenden wassern, Heilmitteln, Likören usw. verwendet. Der zum Brennen u. dgl. benutzte Spiritus wird mit übelriechenden und schlecht schmeckenden Stoffen zum Genusse unbrauchbar gemacht („denaturiert"). Er ist steuerfrei und daher billiger. z. Die Bierbrauerei. Das Bier braut man aus Gerstenmalz unter Zusatz von weichem Wasser und Hopfen. Läßt man Gerstenkörner quellen und einige Tage keimen, so erhält man „Malz" (was geschieht mit der Stärke? S. 82). Das Malz wird getrocknet, geröstet, grob gemahlen („geschroten") und dann mit heißem Wasser „ein- gemaischt". Die sehr zuckerhaltige Flüssigkeit, die „würze", trennt man darauf von den Rückständen des Malzes, den „Trebern", versetzt sie mit Fruchtzapfen des Hopfens und kocht sie. Dabei löst sich das „hopfenbitter" auf, wodurch das Bier wohl- schmeckender und haltbarer wird. Die „gehopfte" würze wird durchgeseiht, möglichst schnell abgekühlt (weil sie sonst sauer werden würde), mit Bierhefe versetzt und ver- goren. Läßt man die Gärung bei höherer Temperatur (etwa 14") verlaufen, so entwickelt sich die Kohlensäure reichlich und lebhaft. Infolgedessen wird die Hefe an die Oberfläche gedrängt („Obergärung"). Daher besitzen Weißbier und andre „obergärige" Biere (nenne einige!) viel Kohlensäure. Findet aber die Gärung bei niedriger Temperatur (4—10") statt, so erfolgt die Kohlensäurebildung langsam, und die Hefe sammelt sich unten am Boden des Bottichs an („Untergärung"). Das „untergärige" Bier füllt man auf Fässer und läßt es zur Nachgärung längere Zeit lagern („Lagerbier"). Die sich dabei entwickelnde Kohlensäure löst sich im Biere auf und macht es haltbarer und „frisch" (S. 69). Obergäriges Bier läßt man gewöhnlich in Flaschen nachgären; es wird aber schnell sauer (s. Essiggärung). Das Bier färbt man durch das Malz selbst oder durch einen Zusatz von Zucker, den man vorher gebrannt hat. 4. Die wembereitung. Die zuckerhaltigen Weinbeeren werden gepreßt,

9. Realienbuch - S. 85

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 85 „gekeltert". Dann bringt man den weinsaft („Most") in offene Fässer, wo er bald in Gärung übergeht. Die in der Luft und auf den frischen Beeren stets vorhandenen Hefepilze gelangen ohne besonderes Zutun in den Most und veranlassen so diese „Zelbstgärung". Sie ist nach 2 — 3 Wochen beendet. Dann gießt man den wein zur Nachgärung in Fässer, hierbei bilden sich auch die wohlriechenden Stoffe, die dem weine die „Blume" geben. Der Most, auch der von blauen Beeren, ist immer weiß, will man Notwein erhalten, so muß man die blauen Schalen der Beeren mitgären lassen. — Uuf ähnliche weise gewinnt man aus den Säften andrer Früchte Johannisbeeren, Stachelbeeren, Üpfel) die Obstweine. Branntwein, Bier, wein und alle andern geistigen Getränke enthalten Ulkohol. In mäßigen Mengen genossen, sind sie für Erwachsene, sowie bei Nrankheiten ver- ordnet, ein anregendes Genußmittel. Der regelmäßige und reichliche Genuß geistiger Getränke aber ist überaus schädlich! Ninder sollen nie alko- holische Getränke erhalten! 5. vie Lsfiggärung. a) Läßt man wein, Bier oder gegorene Fruchtsäste längere Zeit an der Luft offen stehen, so werden sie sauer. Unter Mitwirkung des Essigsäurepilzes geht nämlich der Ulkohol durch Aufnahme von Sauerstoff in Essigsäure über, hierauf beruht auch das Sauerwerden stärkehaltiger Speisen, welche Umwandlung muß aber vorher die Stärke erfahren haben? b) Fabrikmäßig stellt man den Essig aus verdünntem Alkohole her. In hölzerne, 2—3 m hohe Fässer füllt man Buchenholzspäne, die mit Essig getränkt sind. Darüber befindet sich ein siebartiger Einsatz, durch dessen Öffnungen der mit etwas Essig versetzte Spiritus auf die Späne tropft. Er breitet sich über die Oberfläche der Späne aus, kommt mit dem Essigpilze, sowie mit der Luft in Berührung, die durch seitliche Öffnungen der Faßwand einströmt. Infolgedessen oxydiert der Spiritus zu Essig, der durch ein Abflußrohr am Boden des Bottichs abgelassen wird. — Der aus wein gewonnene Essig heißt „Weinessig". Der Speiseessig ist stark durch Wasser ver- dünnt. — Mit Metallen bildet die Essigsäure sehr giftige Salze, z. V. mit Blei den „Bleizucker" und mit Nupfer den „Grünspan". (Vorsicht!) 6. vie Vrotbereitung. wie aus den Getreidekörnern das Mehl bereitet wird, haben wir Iii, 5. 99 erfahren, wir wissen auch schon, daß es fast unverdaulich ist. Es muß darum in einen leicht verdaulichen und zugleich wohl- schmeckenden Zustand verwandelt werden. Zunächst rührt man das Mehl mit lau- warmem Wasser zu einem zähen Eeige an, den man mit Hefe (Hefepilze!) oder Sauer- teig (d. i. älterer, gärender Teig) durchknetet, in die bekannten Formen bringt und einige Stunden stehen läßt. Die Nohlensäure, die sich bei der Gärung bildet, durchsetzt den Teig mit Blasen, wodurch er locker wird und anschwillt: er „geht auf". Darauf schiebt man das Brot in den Backofen. Durch die Hitze werden Nohlensäure und kllkohol vertrieben und die Pilze getötet, die die Gärung bewirkt haben. Die Stärke- körner aber verkleistern wie beim Nochen und werden dadurch verdaulich. Gleich- zeitig entsteht an der Oberfläche des Brotes aus der Stärke eine Art Gummi, der die wohlschmeckende, braune Nruste bildet. Xiii. Von der ^ederbereitung. wenn rohe Tierhäute austrocknen, werden sie hart und brüchig,- im feuchten Zustande aber faulen sie leicht. Um sie zur Unfertigung unsres Schuhwerks ver-

10. Realienbuch - S. 86

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
86 Iv / Naturlehre. wendbar zu machen, muß man aus ihnen Leder bereiten, das der Fäulnis wider- steht, für Wasser undurchlässig ist und biegsam und geschmeidig bleibt. Dies ge- schieht durch das Gerben der Tierhäute. — Zunächst werden sie in fließendem Wasser eingeweicht (warum wohl?). Dann schabt man alle Fett- und Fleischteile ab und entfernt die Oberhaut mit den haaren. Endlich gräbt man die übrigbleibende Lederhaut (Name!) in gemahlene, nasse Eichen- oder Fichtenrinde („Gerberlohe") ein, die reichlich Gerbsäure enthält. Diese dringt in die Poren der Lederhaut ein und gibt ihr die gewünschten Eigenschaften. — Da dieser Vorgang jedoch 2 bis 3 Jahre dauert, verwendet man heutzutage vielfach statt der Lohe schneller wirkende Ztosfe. Die Gerbsäure findet sich auch in dem Fleische unreifer Früchte, die deshalb einen herben, zusammenziehenden Geschmack haben, veim Neifen der Früchte ver- wandelt sie sich in Zucker. Sie besteht wie dieser aus Kohlenstoff, Zauerstofs und Wasserstoff.
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