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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 426

1873 - Essen : Bädeker
426 erzürnt, und das Glück hatte die Waffen der Danaer verlassen. Sie sind nun geflohen, um das Bild wieder herbei zu schaffen. Zuvor aber erbauten sie noch dieses hölzerne Pferd, das sie als Weihgeschenk für die beleidigte Göttin zurückließen, um ihren Zorn zu versöhnen. Man ließ diese Maschine darum so hoch Lauen, damit ihr Trojaner sie nicht durch eure Thore in die Stadt bringen könntet, weil auf diese Weise der Schutz der Minerva euch zu Theil werden würde." Darauf riffen die Trojaner die Mauern ihrer Stadt nieder, um dem unheilvollen Gaste den Weg zu bahnen; sie fügten Räder an die Füße des Rosses und zogen es jubelnd in ihre heilige Burg, nicht achtend auf die Warnungen der Seherin Kassandra. Die Trojaner überließen sich die halbe Nacht hindurch der Freude bei Schmaus und Gelage. Unterdessen schlich sich jener Betrüger zu den Thoren und ließ als verabredetes Zeichen eine lodernde Fackel in die Lüfte wehen; dann pochte er leise an den hohlen Bauch des Pferdes, und die Griechen kamen leise zum Vorschein. Mit gezückten Schwertern verbreiteten sie sich in die Häuser der Stadt, und ein gräßliches Gemetzel entstand unter den schlaftrunkenen und berauschten Trojanern. Feuer- brände wurden in ihre Wohnungen geschleudert, und bald loderten die Dächer über ihren Häuptern. Zu gleicher Zeit stürmten die anderen Griechen in die Stadt, die sich mit Trümmern und Leichnamen anfüllte. Die Danaer bemächtigten sich unermeßlicher Schätze und schleppten Weiber und Kinder an den Strand des Meeres. Menelaus führte seine Ge- mahlin Helene weg. Priamus und seine Söhne waren niedergestoßen. Die Königin nebst ihren Töchtern, wie auch die edle Andre mache, wurden als Sklavinnen unter die Sieger vertheilt. Troja selbst wurde dem Erdboden gleich gemacht. Mit kostbarer Beute und vielen Gefangenen schifften nun die Griechen nach ihrem Vaterlande zurück, von welchem sie zehn Jahre lang entfernt gewesen waren. 41. Lykurg und die Spartaner. (888 v. Chr.) Lykurg war der Sohn eines Königs von Sparta oder Lacedamon. Auf Reisen lernte er die Gesetze anderer Völker kennen, ebenso die Gedichte Homers (Ilias und Odyssee), die er mit nach Griechenland brachte. Bei seiner Zurück- kunft war Unfrieden und Unordnung im Lande, und darum beschloß er, seinem Volke eine Verfassung zu geben, unter der alle, der König wie der gemeinste Bürger, ihre gesammte Thätigkeit der Beförderung des allgemeinen Wohles widmen sollten. Bevor er aber ans "Werk ging, begab er sich nach Delphi, brachte dem Gott sein Opfer, und fragte, ob sein Vorhaben, Gesetzgeber von Sparta zu wer- den, einen gesegneten Erfolg haben werde. Der Orakelspruch ermuthigte ihn. Um ein anderes Geschlecht von Menschen nachzuziehen, machte er nun solche An- stalten, bei denen zu erwarten war, daß es hinfort nur gesunde und kraftvolle Menschen in Sparta geben werde. Nur kräftige Kinder wurden auferzogcn und mißgestaltete und schwächliche in eine Kluft geworfen. Die Erziehung war streng und abhärtend. Die Kinder waren nicht warm eingehüllt; man gewöhnte sic früh an geringe Kost; sie mußten lernen allein sein, ohne sich zu fürchten und ohne zu schreien. Nach dem siebenten Altersjahre durfte der Knabe nicht mehr länger im elterlichen Hause bleiben, sondern er kam unter die Aufsicht der Obrigkeiten und

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 296

1873 - Essen : Bädeker
296 Die Pariser selbst sind ein unruhiges und höchst reizbares Volk,, und was in großen, wichtigen Augenblicken die Bevölkerung von Paris thut und beschließt, heißt gewöhnlich das ganze große Frankreich gut. Daher ist der Ausspruch entstanden: Paris ist Frankreich! Nach Paris sind die bedeutendsten Städte Frankreichs: Lyon — Bordeaux — Marseille. Die Mehrzahl der Bevölkerung Frankreichs (über Vs derselben) ist katholisch. "Wiederholungsfragen! — Zdchnen und Beschreiben! — s. Spanien. Südwestlich von Frankreich liegt Spanien, ein Land von 8h00 Quadratmeilen mit etwa 13 Millionen katholischer Bewohner. Es ist in Spanien viel wärmer als in Frankreich. Im Sommer brennt die Sonne oft sehr stark; die Nächte dagegen sind kühl. Die Winter sind viel gelinder als in Deutschland, und doch leiden die Spanier eigentlich weit mehr von der Kälte, als wir Deutsche hinter unseren wannen Ofen; denn sie haben nichts zum Schutze gegen die oft schneidenden Winde, Galleppo's genannt, als ein Feuerbecken, das unter den Tisch gestellt wird, und allenfalls einen warmen Mantel. Im Winter friert es in Spanien nur zuweilen Eis und dann höchstens eine dünne Rinde, so daß man dort nicht, wie bei uns, mit großen Frachtwagen über die Flüsse fahren kann. Schnee gehört selbst in den nördlichen Gegenden, die Gebirge ausgenommen, zu den seltenen Erscheinungen. — Das größte und berühmteste Gebirge in Spanien sind die Pyre- näen, die es von Frankreich trennen. Die bedeutendsten Flüsse sind der Minho, der Duero, der Tajo, der Guadiana, der Guadalquivir und der Ebro. Das Land ist an Naturprodukten sehr reich. Die Bergwerke liefern Edelsteine, Salz, Eisen, Kupfer, Quecksilber, Sil- der und Gold. Nicht nur alle Getreidearten und unsere Obst- sorten gedeihen dort vortrefflich, sondern auch Oliven- und Orange- Wälder bedecken große Landstrecken. Nur in einigen Gegenden giebt es genug und gutes Rindvieh; dagegen besitzt Spanien einen Reichthum an Eseln, Ziegen, vortrefflichen Pferden und den besten Schafen mit der feinsten Wolle. Man nennt sie wandernde Schafe (Merinos), denn im Winter kommen sie herab von den kastilischen Gebirgen in die schönen und warmen Ebenen an die Ufer des Guadiana, wo alles von ihnen wimmelt, und die Luft weit umher von ihrem Geblök ertönt. Nichts sieht man dann auf diesen Fluren, als einige Erdhütten, worin die Hirten wohnen. Wenn ihr diese Hirten sähet, mit ihren von der Sonne verbrannten Gesichtern, mit dem um die Schultern geworsc-

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 425

1873 - Essen : Bädeker
425 3. Das hölzerne Pferd. (1200 v. Chr.) In matter Zell belagerten die Griechen die Stadt Troja, welche unweit der Küste, in Kleinasien lag. Viele griechische und trojanische Helden verloren dabei ihr Leben. Nachdem die Griechen lange erfolg- los die Stadt bestürmt hatten, rieth ein Seher, es nunmehr mit List zu versuchen, damit dein grausamen Kriege ein Ziel gesetzt werde. Der schlaue Ulysses hatte folgendes Mittel ersonnen: „Wisset ihr was, Freunde, rief er freudig, lasset uns ein riesengroßes Pferd aus Holz zimmern, in dessen Versteck sich die edelsten Griechenhelden einschließen sollen. Die übrigen Schaaren mögen sich inzwischen mit den Schiffen zurückziehen, hier im Lager aber alles Zurückgelassene verbrennen, damit die Trojaner, wenn sie dies von ihren Mauern aus gewahr werden, sich sorglos wieder über das Feld verbreiten. Von uns Helden aber soll ein muthiger Mann, der keinem der Troer bekannt ist, außerhalb des Rosses bleiben, sich als Flüchtling zu ihnen begeben und aussagen, daß er sich der Gewalt der Archive-r entzogen habe. Er habe sich nämlich unter dem künstlichen Rosse, welches der Feindin der Trojaner, der Göttin Pallas Athene, geweiht sei, versteckt, und sei jetzt, nach der Abfahrt seiner Feinde, eben erst hervorgekrochen. In der Stadt soll er daraus hinarbeiten, daß die Trojaner das hölzerne Pferd in die Mauern hineinziehen. Geben sich dann unsere Feinde sorglos dem Schlummer hin, so soll er uns ein Zeichen geben und die Stadt mit Feuer und Schwert zerstören helfen." Als Ulysses ausgeredet, priesen alle seinen erfinderischen Verstand; aber der Sohn des Achilles erhub sich unwillig und sprach: „Tapfere Männer pflegen ihre Feinde in offener Feldschlacht zu bekämpfen; dadurch müsien wir beweisen, daß wir die bessern Männer sind." Ulysses bewunderte den hochsinnigen Jüngling und erwiederte: „Du siehest wohl, wackerer Mann, daß selbst dein Vater, ein Halbgott an Muth und Stärke, diese herrliche Feste nicht zerstören konnte, und daß Tapferkeit in der Wett nicht alles ausrichtet." Der Vorschlag wurde nun ohne Säumen ins Werk gesetzt. Die tapfersten Helden begaben sich durch eine Seitenthür in den Bauch des hölzernen Rosses, und die übrigen zogen sich zurück. Voll Freuden strömten die Trojaner herbei, und indem sie das Wunderroß anstaunten, beriethen sie sich darüber, ob sie es in die See werfen oder verbrennen sollten. Denen im Bauche des Pferdes wurde bei solchen Reden ganz unheimlich zu Muthe. Ein trojanischer Priester sprach warnend: „Meint ihr, eine Gabe der Danaer verberge keinen Betrug? Trauet dem Thiere nicht!" Mit diesen Worten stieß er eine eiserne Lanze hinein, und aus der Tiefe ertönte ein Wiederhall, wie aus einer Kellerhöhle. Während dies vorging, kam der schlaue Grieche herbei und spiette seine falsche Rolle, und alle glaubten dem Heuchler, welcher sprach: Von jeher war alle Hoffnung der Danaer auf die Hülfe der Göttin Athene gebaut. Seitdem aber aus dem Tempel, den sie bei euch zu Troja hat, ihr Bild, das Palladium, entwendet worden, wurde die Göttin

4. Nr. 22 - S. 54

1904 - Breslau : Hirt
54 Frankreich. § 71. Aus den Oliven (Früchten des Ölbaumes) wird das bekannte Provenceröl sprovängser) gepreßt, welches den dortigen Bewohnern statt der Butter zur Bereitung der Speisen dient. Auch der Maulbeerbaum wächst in großer Menge, daher ist die Seidenzucht bedeutend (Lyon sliöngs). In der Mitte des Landes und im N. sind Getreide (meist Weizen), Obst und Wein die Haupterzeugnisse. Das Obst ist von vorzüglicher Güte. Frankreichs Weine haben Weltruf, so die Weine aus der Gegend von Bordeaux (bordo), aus Burgund und der Champagne (schangpänj). Die herrlichen Waldungen der früheren Zeit sind gelichtet. Starke Geflügel- und Bienenzucht. Außer der Seiden-Jndustrie im S. blüht die in Spitzen, Leinen- und Baumwollen- waren (Artois [artod] und Flandern). In Paris sind Fabriken aller Art, besonders in Seiden-, Putz- und Modewaren. Der Handel ist lebhaft und wird befördert durch die Lage an zwei Meeren, durch Flüsse, Kanäle, Eisen- bahnen und auswärtige Kolonien. 6. Bewohner. Frankreich war ursprünglich von Kelten bewohnt. Von Cäsar wurde es (58—50 v. Chr.) den Römern unterworfen und blieb mehrere Jahrhunderte eine römische Provinz. Zur Zeit der Völkerwandrung ließen sich in Frankreich deutsche Völker nieder, so die Franken, Burgunder, Westgoten. Die Franken dehnten allmählich ihre Herrschaft über das ganze Land aus und haben dem Lande den Namen gegeben. So ist aus den Galliern, Römern und Deutschen ein Mischvolk entstanden. Doch haben sich die Gallier mehr mit den Römern vermischt als mit den Deutschen. Darum rechnet man die Franzosen zum romanischen Stamme. In der Bretagne haben sich die Kelten rein erhalten. Die kathol. Konfession ist die vorherrschende. Seit 1870 ist Frankreich eine Republik, vorher war es ein Kaiserreich unter Napoleon Iii. Die Franzosen sind begabt, fassen leicht auf und sind in praktischen Dingen gewandt und anstellig. Sie zeichnen sich durch Lebhaftigkeit, Gesprächigkeit, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit aus. Schattenseiten ihres Wesens sind: Leichtsinn, Reizbarkeit, Großsprecherei. Kunst und Wissen- schaft stehen sehr hoch. Die Bildung ist aber weniger als bei uns ein Gemeingut des Volkes. 6. Paris, Hptst., 2s/4 Mill. E., erste Handelsst. und stärkste Festung Frankreichs, von vielen Forts umgeben. Im Gebiete der Mode ist Paris tonangebend für die Erde. Der großartige Verkehr zeigt sich besonders auf den Boulevards [bulwarss, d. s. große, breite, mit Banmreihen bepflanzte Straßen. In der Nähe liegt Versailles (wersäjs, Schloß Ludwigs Xiv. Rouen [ruang's, Handelsstadt.; für Seeschiffe noch erreichbar. Le Havre slö awrs, wichtigster Handelshafen Frankr. an der atlant. Seite, besonders für Baumwolle. Cherbourg sschärbürs, Frankr. stärkster Kriegshafen. Calais [kaläs, Uber- fahrtsort nach England; danach wird die Wasserstraße zwischen Frankreich und England benannt. Sedan [sedangs, Fabriken in Tuch; Schlacht 1870. Ranzig (Nancy snängßis), die alte Hptst. von Lothringen. Nach der belgischen und deutschen Grenze hin liegen starke Festungen, so Lille [Ist], 210000 E., Verdun [werdöngs, Toul [tulls, Belfort [beför]. Reims [räng'ßs, früher Krönnngsstadt der sranz. Könige, Champagnerfabriken, Dijon [dischöngs, Besançon [besangßöngs. Orleans [oríeártg] und Nantes [nangts, Handelsstädte an der Loire.' Brest [bräßts, Kriegshafen. Toulouse [tnlüss, 150000 E., Handel. Bordeaux, 255000 E., Handel mit Wein. Bayonne [bajón", befest. Handelsstadt [Bajonetts. Lyon [liöngs, 460000 E., stark befestigt, Fabriken für Seidenwaren. St. Etienne [ßängt etje'ns, bedeutende Gewehrfabrikcn. Marseille [marßajs, 490000 E., größte Seestadt Frankreichs. Toulon stullöngs, großer Kriegshafcn. Nizza, berühmter Badeort, wegen seines milden und gesunden Klimas besonders von Brustkranken besucht. — Zu Frankreich gehört die Insel Korsika; sie ist rauh und unfruchtbar. Hptst. ist Ajaccio [ajätschos, Napoleons I. Geburtsort. — Die auswärtigen Kolonien siehe §110. Aufgaben. 1. Gib die Grenzen Frankreichs nach der Garte an! 2. bestimme Cluelle und Lauf der Flüsse Fr.! 3. Neise auf dem kürzesten Wege zu Wasser von Paris nach

5. Nr. 22 - S. 53

1904 - Breslau : Hirt
§71. Frankreich. 53 Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be- günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen- bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende. — Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver- dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch. Brüssel, mit den Vororten 560000 E-, Hptst. Antwerpen, 280000 E., Festg. und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [linji] und Belle- Alliance chell alliangßi sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, auf den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon. § 71. Arankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.). a. Lage und Bodcngeftaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell. Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zun: größten Teile ein welliges Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken: die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs ziehen sich in einem Bogell die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der- selben nach N. heißt Cöte d'or [föt dör); daran schließt sich das Plateau splätö) von Langres slängrs, das Quellgebiet der Seine sßäns. Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowerns^ mit vielen er- loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne sbretänjs und Normandie ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch- fließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der Saöne (ßvn); nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßäns mit der Marne smarns, die Loire sloark, die Garonne (garön), der Adour sadürs. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin- dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal ckn midi [bü mtbt|), der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden. 6. Ixlima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya- zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S. Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge- birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk- und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer- den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.

6. Nr. 22 - S. 5

1904 - Breslau : Hirt
tz 5. Die Griechen. 5 dreiköpfigen Höllenhund Cerberus an die Oberwelt brachte,und zeigte seine Gewandtheit im Laufen, indem er die Hirschkuh der Artemis fing. Seine zur Eifersucht aufgestachelte Gattin gab ihm ein vergiftetes Gewand, das ihr seine Treue sichern sollte. Herkules fühlte an den brennenden Schmerzen, daß sein Ende nahe, er verbrannte sich darum selbst auf einem Berge, ward aber in den Olymp unter die Götter versetzt und mit Hebe, der Göttin der Jugend, vermählt. 2. Theseus war der Sohn eines Königs von Athen, wurde aber im Peloponnes erzogen. Bei seiner Heimkehr nach Athen säuberte er das Land von gefährlichen Räubern. Athen war zu dieser Zeit der Insel Kreta tributpflichtig. Es mußte von Zeit zu Zeit 7 Jünglinge und 7 Jungfrauen nach Kreta senden, die dem Ungeheuer Minotaurus vorgeworfen wurden. Theseus schloß sich den ausgewählten Opfern an und gewann in Kreta die Liebe der Königstochter Ariadne, die ihm einen Knäuel Schnur schenkte, an dem er sich aus den Jrrgängen des Labyrinths (Wohnung des Minotaurus) wieder herausfand, nachdem er diesen gelötet hatte. Auf der Rückreise aber vergaß er das schwarze Segel mit einem weißen zu vertauschen, wie er seinem Vater versprochen hatte, und dieser stürzte sich verzweifelnd ins Meer. Theseus wurde König und gab dem Lande vortreffliche Gesetze, wurde aber später von seinen undankbaren Mitbürgern vertrieben und von einem Freunde, bei dem er Zuflucht gesucht, verräterischer Weise ins Meer gestürzt. 3. Der trojanische Krieg ist die wichtigste der gemeinsamen Heer- fahrten der griechischen Sagenzeit. Paris, ein Sohn des Königs Priamus von Troja (Westküste Kleinasiens) entführte unter schnöder Verletzung des Gastrechtes die Gemahlin des spartanischen Königs Menelaus, die schöne Helena. Diese Schmach zu rächen, zogen die Fürsten des Griechenvolkes mit ihren Heeren unter der Führung Agamemnons vor Troja. Der ausgezeich- netste Held der Griechen war Achilles. Schon 9 Jahre hatten die Kämpfe vor dem festen Troja gedauert, da wurde Patroklus, der Freund des Achilles, von dem edelsten der Trojaner, dem Königssohne Hektor, getötet. Voll wilden Grimmes erschien da Achilles, der sich lange Zeit vom Kampfe fern gehalten hatte, auf dem Kampfplatz, jagte Hektor dreimal um die Stadt und erschlug ihn. Seinen Leichnam ließ er entehrt im Freien liegen. Aber auf die rührenden Bitten des greisen Priamus übergab er demselben die Leiche des geliebten Sohnes, die die Trojaner in feierlicher Weise verbrannten. Auch Achill fand seinen Tod durch einen Pfeil des Paris, der ihn an der Ferse, der einzig ver- ivundbaren Stelle, traf. Endlich gewannen die Griechen die Stadt durch eine List. Aus des schlauen Odysseus Rat zimmerten sie ein gewaltiges hölzernes Pferd, in dessen Bauch sich ihre besten Helden verbargen, und segelten scheinbar ab. Die Tro- janer zogen das Roß in die Stadt, rissen zu dem Zwecke ein Stück der Stadtmauer ein und feierten ein Freudenfest. In der Nacht aber stiegen die feindlichen Helden aus dem Rosse, öffneten den zurückgekehrten Gefährten die Tore und zündeten die Stadt an. Priamus und seine Söhne wurden getötet und sein Weib und seine Töchter in die Gefangenschaft geführt. Helena ward von Menelaus wieder angenommen. Aus der Heimfahrt und bei der Rückkehr wurden viele griechische Helden von widrigen Geschicken verfolgt. Agamemnon wurde von seinem Weibe im Bade umqe- bracht. Odysseus mußte 10 Jahre auf dem Meere umherirren, erlitt vielfaches Ungemach und war nach seiner endlichen Heimkehr gezwungen, sein Eigentum und sein treues Weib, Penelope, von zudringlichen Freiern zu befreien. — Einer der größten Dichter aller Zeiten, Homer, hat in der Ilias die Zerstörung Trojas und in der Odyssee die Irrfahrten des Odysseus aufs herrlichste besungen.

7. Nr. 23 - S. 54

1904 - Breslau : Hirt
54 Frankreich. § 71. Aus den Oliven (Früchten des Ölbaumes) wird das bekannte Provenceröl sprovängserj gepreßt, welches den dortigen Bewohnern statt der Butter zur Bereitung der Speisen dient. Auch der Maulbeerbaum wächst in großer Menge, daher ist die Seidenzucht bedeutend (Lyon sliengst. In der Mitte des Landes und im N. sind Getreide (meist Weizen), Obst und Wein die Hanpterzeugnisse. Das Obst ist von vorzüglicher Güte. Frankreichs Weine haben Weltruf, so die Weine aus der Gegend von Bordeaux (bordo), aus Burgund und der Champagne sschangpanj). Die herrlichen Waldungen der früheren Zeit sind gelichtet. Starke Geflügel- und Bienenzucht. Außer der Seiden-Jndustrie im S. blüht die in Spitzen, Leinen- und Baumwollen- waren (Artois sartoa) und Flandern). In Paris sind Fabriken aller Art, besonders in Seiden-, Putz- und Modewaren. Der Handel ist lebhaft und wird befördert durch die Lage an zwei Meeren, durch Flüsse, Kanäle, Eisen- bahnen und auswärtige Kolonien. ä. Bewohner. Frankreich war ursprünglich von Kelten bewohnt. Von Cäsar wurde es (58—50 v. Chr.) den Römern unterworfen und blieb mehrere Jahrhunderte eine römische Provinz. Zur Zeit der Völkerwandrung ließen sich in Frankreich deutsche Völker nieder, so die Franken, Burgunder, Westgoten. Die Franken dehnten allmählich ihre Herrschaft über das ganze Land aus und haben dem Lande den Namen gegeben. So ist aus den Galliern, Römern und Deutschen ein Mischvolk entstanden. Doch haben sich die Gallier mehr mit den Römern vermischt als mit den Deutschen. Darum rechnet man die Franzosen zum romanischen Stamme. In der Bretagne haben sich die Kelten rein erhalten. Die kathol. Konfession ist die vorherrschende. Seit 1870 ist Frankreich eine Republik, vorher war es ein Kaiserreich unter Napoleon Iii. Die Franzosen sind begabt, fassen leicht auf und sind in praktischen Dingen gewandt und anstellig. Sie zeichnen sich durch Lebhaftigkeit, Gesprächigkeit, Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit aus. Schattenseiten ihres Wesens finb: Leichtsinn, Reizbarkeit, Großsprecherei. Kunst und Wissen- schaft stehen sehr hoch. Die Bildung ist aber weniger als bei uns ein Gemeingut des Volkes. 6. Paris, Hptst., 23/4 Milk. E., erste Handelsst. und stärkste Festung Frankreichs, von vielen Forts umgeben. Im Gebiete der Mode ist Paris tonangebend für die Erde. Der großartige Verkehr zeigt sich besonders auf den Boulevards [bulwärss, d. s. große, breite, mit Baumreihen bepflanzte Straßen. In der Nähe liegt Versailles wersaj), Schloß Ludwigs Xiv. Rouen [ruäng's, Handelsstadt.; für Seeschiffe noch erreichbar. Le Havre slö awrs, wichtigster Handelshafen Frankr. an der atlant. Seite, besonders für Baumwolle. Cherbourg [schärbürs, Frankr. stärkster Kriegshafen. Calais [kaläs, Über- fahrtsort nach England; danach wird die Wasserstraße zwischen Frankreich und England benannt. Sed an [sedängs, Fabriken in Tuch; Schlacht 1870. Ranzig (Nancy fnängßis), die alte Hptst. von Lothringen. Nach der belgischen und deutschen Grenze hin liegen starke Festungen, so Lille slils, 210000 E., Verdun [werdöngs, Toni [tulls, Belfort chefors. Reims srang'ßs, früher Krönungsstadt der sranz. Könige, Champagnerfabriken, Dijon sdischöngs, Besançon [besangßöngs. Orleans [orsedng] und Nantes [nongtj, Handelsstädte an der Loire. Brest sbräßt), Kriegshafen. Toulouse [tulüss, 150000 E., Handel. Bordeaux, 255000 E., Handel mit Wein. Bayonne [bajón, befest. Handelsstadt (Bajonetts. Lyon Öliongz 460000 E., stark befestigt, Fabriken für Seidenwaren. St. Etienne [ßängt etjens, bedeutende Gewehrfabriken. Marseille [marßäjs, 490000 E., größte Seestadt Frankreichs. Tonlon [tullongs, großer Kriegshafcn. Nizza, berühmter Badeort, wegen seines milden und gesunden Klimas besonders von Brustkranken besucht. — Zu Frankreich gehört die Insel Korsika; sie ist rauh und unfruchtbar. Hptst. ist Ajaccio ajátschos, Napoleons I. Geburtsort. — Die auswärtigen Kolonien siehe 8 110. Aufgaben. 1. Gib die Grenzen Frankreichs nachher Garte an! 2. Bestimme Ctuelle und Lauf der Flüsse Fr.! 3. Reife auf dem kürzesten Wege zu Wasser von Paris nach

8. Nr. 23 - S. 5

1904 - Breslau : Hirt
§ 5. Die Griechen. 5 dreiköpfigen Höllenhund Cerberus an die Oberwelt brachte,und zeigte seine Gewandtheit im Laufen, indem er die Hirschkuh der Artemis fing. Seine zur Eifersucht aufgestachelte Gattin gab ihm ein vergiftetes Gewand, das ihr seine Treue sichern sollte. Herkules fühlte an den brennenden Schmerzen, daß sein Ende nahe, er verbrannte sich darum selbst auf einem Berge, ward aber in den Olymp unter die Götter versetzt und mit Hebe, der Göttin der Jugend, vermählt. 2. Theseus war der Sohn eines Königs von Athen, wurde aber im Peloponnes erzogen. Bei seiner Heimkehr nach Athen säuberte er das Land von gefährlichen Räubern. Athen war zu dieser Zeit der Insel Kreta tributpflichtig. Es mußte von Zeit zu Zeit 7 Jünglinge und 7 Jungfrauen nach Kreta senden, die dem Ungeheuer Minotaurus vorgeworfen wurden. Theseus schloß sich den ausgewählten Opfern an und gewann in Kreta die Liebe der Königstochter Ariadne, die ihm einen Knäuel Schnur schenkte, an dem er sich aus den Jrrgängen des Labyrinths (Wohnung des Minotaurus) wieder herausfand, nachdem er diesen getötet hatte. Auf der Rückreise aber vergaß er das schwarze Segel mit einem weißen zu vertauschen, wie er seinem Vater versprochen hatte, und dieser stürzte sich verzweifelnd ins Meer. Theseus wurde König und gab dem Lande vortreffliche Gesetze, wurde aber später von seinen undankbaren Mitbürgern vertrieben und von einem Freunde, bei dem er Zuflucht gesucht, verräterischer Weise ins Meer gestürzt. 3. Der trojanische Krieg ist die wichtigste der gemeinsamen Heer- fahrten der griechischen Sagenzeit. Paris, ein Sohn des Königs Priamus von Troja (Westküste Kleinasiens) entführte unter schnöder Verletzung des Gastrechtes die Gemahlin des spartanischen Königs Menelaus, die schöne Helena. Diese Schmach zu rächen, zogen die Fürsten des Griechenvolkes mit ihren Heeren unter der Führung Agamemnons vor Troja. Der ausgezeich- netste Held der Griechen war Achilles. Schon 9 Jahre hatten die Kämpfe vor dem festen Troja gedauert, da wurde Patroklus, der Freund des Achilles, von dem edelsten der Trojaner, dem Königssohne H ekt or, getötet. Voll wilden Grimmes erschien da Achilles, der sich lange Zeit vom Kampfe fern gehalten hatte, auf dem Kampfplatz, jagte Hektor dreimal um die Stadt und erschlug ihn. Seinen Leichnam ließ er entehrt im Freien liegen. Aber aus die rührenden Bitten des greisen Priamus übergab er demselben die Leiche des geliebten Sohnes, die die Trojaner in feierlicher Weise verbrannten. Auch Achill fand seinen Tod durch einen Pfeil des Paris, der ihn an der Ferse, der einzig ver- wundbaren Stelle, traf. Endlich gewannen die Griechen die Stadt durch eine List. Auf des schlauen Odysseus Rat zimmerten sie ein gewaltiges hölzernes Pferd, in dessen Bauch sich ihre besten Helden verbargen, und segelten scheinbar ab. Die Tro- janer zogen das Roß in die Stadt, rissen zu dem Zwecke ein Stück der Stadtmauer ein und feierten ein Freudenfest. In der Nacht aber stiegen die feindlichen Helden aus dem Rosse, öffneten den zurückgekehrten Gefährten die Tore und zündeten die Stadt an. Priamus und seine Söhne wurden getötet und sein Weib und seine Töchter in die Gefangenschaft geführt. Helena ward von Menelaus wieder angenommen. Auf der Heimfahrt und bei der Rückkehr wurden viele griechische Helden von widrigen Geschicken verfolgt. Agamemnon wurde von seinem Weibe im Babe umae- bracht. Odysseus mußte 10 Jahre auf dem Meere umherirren, erlitt vielfaches Ungemach und war nach seiner endlichen Heimkehr gezwungen, sein Eigentum und sein treues Weib, Penelope, von zudringlichen Freiern zu befreien. — Einer der größten Dichter aller Zeiten, Homer, hat in der Ilias die Zerstörung Trojas und in der Odyssee die Irrfahrten des Odysseus aufs herrlichste besungen.

9. Nr. 23 - S. 53

1904 - Breslau : Hirt
§71. Frankreich. 53 Maschinen und Eisenwaren gefertigt. Der Handel blüht und wird be- günstigt durch die Lage am Meer, durch Kanäle und das dichteste Eisen- bahnnetz von Europa. Wichtige Seeplätze sind Antwerpen und Ostende. — Belgien ist sehr stark bevölkert, am dichtesten in Ostflandern, aber die Volksbildung ist mangelhaft. Das Land ist reich an schön gebauten Städten und schmucken Dörfern; dazwischen zahllose Meiereien und Höfe. Von den Bewohnern ist die größere Hälfte deutscher Abkunft, die kleinere Hälfte sind Wallonen. Letztere wohnen im S. des Landes und reden ein ver- dorbenes Französisch. Die Bevölkerung ist katholisch. Brüssel, mit den Vororten 560000 E., Hptst. Antwerpen, 280000 E-, Festg. und eine der bedeutendsten Seehandelsstädte Europas. Lüttich, Fabrikstadt. Gent und Brügge, Fabrik- und Handelsstädte. Ostende, Seebad. Ligny [liitjt] und B elle- Alliance chell alliangßi sind als Schlachtplätze bekannt. Bouillon, ans den Ardennen, erinnert an den Herzog Gottfried von Bouillon. § 71. Isrankreich (etwas kleiner als das Deutsche Reich, 39 Mill. E.). a. Lage und Bodengestaltung. Frankreich liegt zwischen dem Mittell. Meer und dem Atlant. Ozean. Es bildet zum größten Teile ein welliges Tiefland. Im S. und O. ist es gebirgig. Als Grenzgebirge sind zu merken: die Pyrenäen, die Westalpen, der Schweizer Jura, der Westabhang der Vogesen, die Argonnen und Ardennen. Im S. Frankreichs ziehen sich in einem Bogen die Sevennen dahin. Die Fortsetzung der- selben nach N. heißt Cöte d'or sköt doch; daran schließt sich das Plateau [piätöj von Langres slängch, das Quellgebiet der Seine (ßan). Im N.w. der Sevennen liegt das Hochland der Auvergne sowernst mit vielen er- loschenen Vulkanen. Auch in der Bretagne (bi'etdnj] und Norman die ist Gebirgsland. — b. Bewässerung. Zahlreiche schiffbare Flüsse durch- fließen das Land. Nach dem Mittell. Meer fließt der Rhone mit der Saöne sßöns; nach dem Atlant. Ozean: die Seine sßäns mit der Marne smärns, die Loire sloärst die Garonne igaröns, der Adour sadüch. Auf französischem Boden entspringen auch die Schelde, die Maas und die Mosel. Die Flüsse stehen vielfach durch Kanäle miteinander in Verbin- dung. So ist z. B. die Garonne mit dem Mittell. Meere (Kanal än midi |bu midist, der Rhein mit dem Rhone (Rhein-Rhone-Kanal) und der Marne (Rhein-Marne-Kanal), die Saone mit der Loire verbunden. 6. Klima und Erzeugnisse. Das Klima Frankreichs ist viel milder als das Deutschlands. Statt des Winters hat man im S. eine etwa drei Wochen lange Regenzeit; schon um Weihnachten blühen hier Tulpen, Hya- zinthen u. a. Blumen. Der Sommer ist im S. sehr heiß. In der westl. Ebene ist der Winter auch mild, wenn auch nicht in dem Grade wie im S. Der Sommer ist aber nicht viel wärmer als in Deutschland. In den Ge- birgsgegenden ist das Klima rauh. Der Boden ist im ganzen sehr fruchtbar. Kalk-' und Kreideboden sind vorherrschend, aber meist mit einer dünnen, sehr fruchtbaren Erdschicht überdeckt. Heide- und Moorstrecken befinden sich nur zwischen den Mündungen des Adour und der Garonne. Im S. wer- den die schönsten Südfrüchte, Wein, Mandeln, Feigen, Oliven gewonnen.

10. Realienbuch - S. 61

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 61 Seehandelsplätze unsres Erdteils. Die Bevölkerung der kleinen Küstenorte beschäftigt sich vielfach mit Fischerei (Sardinen und Sardellen). 8. Die Bewohner der Halbinsel sind Romanen und bekennen sich fast aus- schließlich zur römisch-katholischen Kirche. Die früheren Bewohner unternahmen kühne Seefahrten (Kolumbus, vasco da Gama), sammelten große Reichtümer und waren die Herren der Welt. Daran erinnert noch die portugiesische Sprache in Südamerika und die spanische in Westindien und Mexiko. Die Bevölkerung wurde aber träge und ver- armte. Portugal besitzt jedoch noch viele Kolonien. Die Volksbildung ist in beiden Ländern sehr gering. 8. Frankreich. Frankreich nimmt den Westen des europäischen Festlandes ein. Es ist ungefähr so groß wie Deutschland, hat aber weniger Einwohner (39 will.), von den Nachbar- ländern wird es auf fast allen Seiten durch z. T. schwer wegbare Gebirge oder durch Meere (nenne sie!) geschieden. Nur im Nordosten fehlt gegen Deutschland und Belgien eine natürliche Grenze. Die Landesgrenze verläuft dort vom Lothringischen Stufenlande aus zunächst über das Hochland der Nrdennen, dann durch ein weites Tiefland und endet schließlich an der Straße von Ealais (kalä). Obgleich Frankreich von zwei Meeren bespült wird, ist es wenig gegliedert. Nur zwei Halbinseln, die Bretagne (brötanj) und die Normandie (normangdi), sind vorhanden. Die zu Frankreich gehörige Insel Korsika haben wir bereits erwähnt (5. 58). wie die Karte zeigt, ist besonders der Osten des Landes gebirgig. Die Pyrenäen, die westalpen, den Schweizer Jura und den Wasgenwald, von denen einzelne Teile zu Frankreich gehören, haben wir früher bereits kennen gelernt. Im Westen der tiefen Senke, die von Rhone und Saone (ßohn) durchflossen wird, erhebt sich das Französische Mittelgebirge. Nußerdem werden noch die beiden Halbinseln und ihre Nachbargebiete (Bretagne und Normandie) von einem niedrigen Berglande durch- zogen. Tiefland findet sich an dem Mittel- und Unterlaufe der großen Flüsse, an der Seine (ßähn), Loire (loar), Garonne und Saone-Rhone. Mir betrachten daher folgende Landschaften: das Französische Mittelgebirge, das Bergland der Bretagne und der Normandie, das Tiefland an der Seine, das Tiefland an der Loire, das Tiefland an der Garonne und das Tiefland an der Saone-Rhone. I. Dar französische Mittelgebirge ist ein Hochland, das meist vulkanischen Ursprungs ist und von einzelnen Berggruppen und Gebirgsketten überragt wird. Es steigt steil aus der Saone-Rhone-Ebene auf und senkt sich, wie der Lauf der Gewässer (Loire, Seine, Marne und Maas) erkennen läßt, nach Westen und Norden. Die höhen er- halten viele Niederschläge, haben aber ein rauhes Klima. Feldbau kann deshalb nur wenig betrieben werden; auch Wälder fehlen fast gänzlich. Die dünn bevölkerten Flächen dienen vorwiegend als Schafweiden. Die Täler dagegen find gut angebaut (wein, Obst, Getreide). Dort, wo das Gebirge Kohlenschätze birgt, herrscht ein sehr reger Gewerbfleiß. In St. Etienne (hängt etiän; 147) befinden sich große Waffenschmieden, Fabriken für die verschiedensten Maschinen und Eisengeräte, sowie Seidenbandwebereien. Im Nordosten geht das Gebirge in das Lothringische Stufenland über, dem sich die französischen Teile des Rheinischen Schiefergebirges, die kohlenreichen Nrdennen, anschließen. In diesem Gebiete Frankreichs liegen zum Schutze der Grenze viele Festungen, von denen wir nur Verdun (werdöng) merken. Bei
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