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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 247

1873 - Essen : Bädeker
247 b. h. kein neues Gesetz kann endgültig zu Stande kommen, ohne die Zu- stimmung des Königs und der Leiden Kammern, welche seit 1855 aus einem „Herrenhause" und einem „Hause der Abgeordneten" bestehen. Für die Provinzen stnd berathende Versammlungen (Provinzialstände) angeordnet, und die bürgerlichen Gemeinden werden nach den bestehenden Gemeindeordnungen verwaltet. Schon im Jahre 1849 hatten die Leiden Fürsten von Hohen- zollern dem Könige von Preußen ihr Land, das Stammland des Königshauses, abgetreten, und am 23. August 1851 wurde demselben dort auf dem hochgelegenen Stammschlosse gehuldigt. Zum Gedächtniß dessen stiftete der König den hohenzollern'schen Hausorden mit der Aufschrift: „Vom Fels zum Meer!" Im Herbste 1857 befiel den König ein Gehirnleiden, von welchem er nicht wieder genas. Er sah sich daher genöthigt, die Regierung seinem ältesten Bruder, dem Prinzen von Preußen, zu übertragen, welcher von nun an den Titel „Prinz-Regent" führte und „im Namen des Königs" regierte. Am 2. Januar 1861 endete ein sanfter Tod die langen und schweren Leiden des Königs. Am 7. Ja- nuar wurde die sterbliche Hülle desselben — wie er es vorher ge- wünscht hatte — in der von ihm erbauten „Friedenskirche" bei Sanssouci'beigesetzt. L6. Wilhelm I., König von Preußen. (1861.) Da Friedrich Wilhelm Iv. keine Kinder hinterließ, so folgte ihm auf dem Throne der Prinz-Regent als König Wilhelm I. Gleich beim Antritt seiner Regierung, am 7. Januar 1861, erließ der König eine Ansprache an sein Volk. Darin sagte derselbe unter Anderm: „Dem Könige" (Friedrich Wilhelm Iv.), „der so Großes zu begründen wußte, gebührt ein hervorragender Platz in der glorreichen Reihe der Monarchen, welchen Preußen seine Größe verdankt, welche es zum Träger des deutschen Geistes machten. Dies hohe Vermächtniß meiner Ahnen will ich getreulich wahren. Mit Stolz sehe ich mich von einem so treuen und tapfern Volke, von einem so ruhmreichen Heere umgeben. Meine Hand soll das Wohl und das Recht Aller in allen Schichten der Bevölkerung hüten, sie soll schützend und fördernd über diesem reichen Leben walten. — Ich will das Recht des Staats befestigen und ausbauen und die Institutionen, welche Friedrich Wil- helm Iv. ins Leben gerufen hat, aufrecht erhalten. Treu dem Eide, mit wel- chem ich die Regentschaft übernahm, werde ich die Verfassung und die Gesetze des Königreiches schirmen. Möge es mir unter Gottes gnädigem Beistände gelingen, Preußen zu neuen Ehren zu führen! Meine Pflichten für Preußen fallen mit meinen Pflichten für Deutschland zusammen. Als deutschem Fürsten liegt mir ob, Preußen in derjenigen Stel- lung zu kräftigen, welche es vermöge seiner ruhmvollen Ge- schichte, seiner entwickelten Heeres-Organisation unter den deutschen Staaten zum Heile Aller einnehmen muß." — Ja — „zum Heile Aller" — mußte Preußen unter den deutschen Staaten eine andere Stellung einnehmen als bisher. Denn der deutsche Bund hatte in dem halben Jahrhundert seines Bestehens sich stets un-

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 249

1873 - Essen : Bädeker
249 nahmen zur Befreiung der Herzogthümer Schleswig-Holstein von der Vergewaltigung der Dänen. Preußen hatte Österreichs Theilnahme an dem Kriege gewünscht, um die Einmischung des Auslandes in diese deutsche Angelegenheit abzuhalten, andererseits aber auch, um in der Leitung derselben nicht von den Mittel- und Kleinstaaten am Bunde abhängig zu sein. Österreich hielt seine Betheiligung für rathsam, um Preußens Schritte im Norden zu beobachten und diesem die Vortheile des Sieges nicht allein zu überlassen — und» so wurden denn die beiden deutschen Großmächte hier Bundesgenossen im Kampfe um Schleswig-Holstein. Ä?. Der Schleswig-Holstein'fche Krieg. (1864.) Seit gar langer Zeit standen die deutschen Herzogthümer Schleswig-Holstein unter der Regierung der Könige von Däne- mark. Dabei blieben aber die alten Grundsätze bestehen, wonach die Herzogthümer nicht mit Dänemark vereinigt, sondern als selbstständige, fest mit einander verbundene Staaten — „up ewig ungedeelt“ — bestehen bleiben und nach eigenen Landesgesetzen regiert werden sollten. Schon in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts fing man aber in Dänemark an, das hergebrachte Recht der Herzogthümer zu verdunkeln, den Bewohnern deutsche Sitte und deutsche Sprache zu verküm- mern und dafür in Kirche und Schule ihnen das Dänische aufzu- dringen. Standhaft widersetzten die Schleswig-Holsteiner sich diesen Versuchen. Das ging unter vielen Wechselfällen so fort, bis der König Christian Ix. am 18. November 1863 eine neue, vom dänischen Reichsrath genehmigte Verfassung unterzeichnete, nach welcher das Herzogthum Schleswig von Holstein getrennt und der dänischen Monarchie einverleibt werden sollte. Da hierin eine offenbare Ver- letzung -des Rechtes der Herzogthümer lag, so forderten Österreich und Preußen den König Christian auf, diese Verfassung zurückzunehmen. Die Aufforderung blieb ohne Erfolg — und so mußte denn der Krieg entscheiden, den jetzt Österreich und Preußen gemeinschaftlich unter- nahmen. Im Januar 1864 rückten die vereinigten Österreicher und Preußen, 45,000 Mann stark, in Holstein ein. Am 2. Februar wurden die Schanzen bei Mifsunde von den Preußen beschofien, und als die Österreicher bis zu dem von den Dänen besetzten „Danne- werk", einem durch Wall und Graben, durch Schanzen und Forts besetzten Damm, vorgedrungen waren, hatten die Dänen sich bereits nach Norden zurückgezogen. Unweit Flensburg wurden sie von den Österreichern eingeholt und bei Oversee am 6. Februar geschlagen. Am 9. Februar rückten die ersten Preußen in den Sundewitt ein. Nach einer längeren Belagerung und Beschießung der „Düppeler Schanzen" erfolgte am 18. April der denkwürdige Sturm auf dieselben. Um 2 Uhr Nachmittags waren die Schanzen in Besitz der Preußen und das ganze Festland Schleswigs von den Dänen befreit.

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 259

1873 - Essen : Bädeker
259 83. Der norddeutsche Bund. (1867.) „Einigung Deutschlands unter Preußens Führung!" -- das war schon seit langer Zeit das Ziel der Wünsche und Bestrebungen aller Vaterlandsfreunde gewesen. Nach diesem Ziele hin hatte König Wilhelm I. durch die glänzenden Erfolge des Krieges einen gewal- tigen Schütt vorwärts gethan. Preußen ging aus demselben als die alleinige, leitende Großmacht in Deutschland hervor. Nach her- gestelltem Frieden war es daher des Königs erste Sorge, auf Grund der Friedensverträge alle norddeutschen Staaten von der Nord- und Ostsee bis zum Main und Erzgebirge zu einem mächtigen „norddeutschen Bund" zu vereinigen — und in demselben aus dem getrennten preußischen Staatsgebiet einen starken, fest zusammenhangen- den Kern zu bilden. Zu diesem Zwecke wurden das Königreich Hannover, das Kurfürstenthum Hessen, das Herzogthum Nassau, die freie Stadt Frankfurt am Main und die Herzog- thümer Schleswig-Holstein durch ein Gesetz mit dem preußischen Staate für immer vereinigt. Sie bilden seitdem die drei neuerworbenen Provinzen: Hannover, Hessen-Nassau und Schleswig-Holstein. Das Gebiet des norddeutschen Bundes umfaßte bei feiner Grün- dung 22 Staaten: Preußen, Sachsen, Mecklenburg-Schwerin, -Strelitz, Oldenburg, Braunschweig, Sachsen-Weimar, -Coburg-Gotha, -Altenburg, -Meiningen, Schwarzburg- Sondershausen, -Rudolstadt, Reuß-Greiz, -Schleiz, Anhalt, Lippe-Detmold, -Schaumburg, Waldeck, Lübeck, Bremen, Hamburg und den nördlich vom Main gelegenen Theil des Großherzogthums Hessen. Statt des losen Bandes, welches die deutschen Staaten zur Zeit des „deutschen Bundes" nur zum Schein umschlang, wurde in der „Verfassung des norddeutschen Bundes" ein festeres Band geknüpft „zum Schutze des Bundesgebietes und des inner- halb desselben gültigen Rechtes, sowie zur Pflege der Wohlfahrt des deutschen Volkes." Die Gesetzgebung des Bundes wurde ausgeübt durch den Bun- desrath und den Reichstag. Der Bund es rath bestand aus den Vertretern der Regierung eines jeden zum Bunde gehörenden Staates, der Reichstag aus den gewählten Abgeordneten des Volkes. Zu einem Bundesgesetze war die Übereinstimmung der Beschlüsse beider Versammlungen erforderlich. ^ An der Spitze des Bundes stand als Vundes-Prästdent der König von Preußen, welcher den Bund völkerrechtlich zu ver- treten, im Namen des Bundes Krieg zu erklären und Frieden zu schließen, Bündnisse und Verträge mit fremden Staaten einzugehen und Gesandte zu beglaubigen und zu empfangen berechtigt war. Die gesammte Land- und Seemacht des Bundes war^eine einheit-

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 437

1873 - Essen : Bädeker
437 zum Vergnügen desselben köstliche Gastmähler und Spiele, um sich die Gunst seiner Mitbürger zu erwerben. Bald war er auch der Liebling des Volks in dem Grade, daß er es wagte, sich um das Amt eines Oberpriesters zu bewerben, welches sonst nur den ältesten und verdienstvollsten Rathsherren ertheilt wurde. Seine Mutter begleitete ihn am Tage der Wahl bis vor die Thüre, zwei- felnd und weinend. „Mutter," rief er, „du siehst mich als Oberpriester, oder als Verbannten wieder!" Er ging; und zum Erstaunen und Zittern der Raths- herren wählte ihn das Volk zum Oberpricster. Nach einem Jahre sollte er als Statthalter nach Spanien gehen; aber er hatte 12 Millionen Thaler Schulden, so daß ihn seine Gläubiger nicht aus der Stadt gehen lassen wollten. Da wußte er durch seine Gewandtheit den reichsten Römer, Crassus, zu gewinnen, daß dieser für ihn gut sagte. Cäsar reis'te ab, und nach kurzer Zeit bezahlte er von der Einnahme in dieser Statthalter- schaft seine ungeheuern Schulden. Späterhin kehrte er nach Rom zurück und ver- einigte sich mit Po mp ejus und Craffus zur Theilung der Herrschaft über das römische Reich. Er nahm Gallien (Frankreich), Pompejus bekam Spanien, und Crassus ging nach Syrien. Dieses nannte man das Triumvirat oder die Dreimännerherrschaft. In Gallien zeigte er eine unglaubliche Thätigkeit; nach und nach unterwarf er sich alle Völker dieses Landes, und so bildete er sich ein tapferes Heer, wel- ches ihm treu ergeben war. Mit Pompejus entzweite er sich endlich und brach mit seinem Heere nach Nom auf, um ihn aus der Stadt zu vertreiben. Dieser floh mit seinen Anhängern nach Griechenland, wurde aber hier von Cäsar bei Pharsalus völlig besiegt. Nachdem Cäsar seine Feinde zu Boden geworfen hatte, kehrte er nach Nom zurück und hielt einen viertägigen Triuniph; er war nun Herr des ganzen römi- schen Reiches. Die unermeßlichen Geldsummen, die er in seinen Kriegen erbeutet hatte, wandte er an, das Volk zu belustigen. Jedem Soldaten seines Heeres schenkte er 1000 Thaler und jedem Bürger Roms 20 Thaler. Außerdem ließ, er Korn und Ol austheilen und Spiele zu Wasser und zu Lande anstellen. Aber nach und nach war er so stolz geworden, daß die besseren Bürger sein Benehmen nicht mehr ertragen konnten. Die Unzufriedenen machten eine Verschwörung gegen sein Leben, an deren Spitze Brutus und Cassius standen. Der 15. März des Jahres 44 v. Chr. ward zur Vollführung ihres blutigen Vorhabens festge- stellt. Cäsar war gewarnt worden und hatte auf inständiges Bitten seiner Frau, die in der Nacht zuvor durch furchtbare Träume geängstigt worden war, beschlos- sen, an diesem Tage nicht in die Nathsversammlung zu gehen; aber er machte sich doch auf den Weg. Auf der Straße steckte ihm ein warnender Freund einen Brief zu, in welchem die ganze Verschwörung entdeckt war. Er konnte ihn aber im Gedränge der Volksmenge nicht lesen. In der Versammlung wurde er von den Verschworenen mit Dolchen überfallen und sank, aus 23 Wunden blutend, von seinem Stuhle entseelt zu Boden — 44 v. Chr. 13 Qktavianus Augustus. (Um Chr. Ged.) Zum Haupterben hatte Cäsar seinen Verwandten ernannt, den Okta- vianus, einen achtzehnjährigen Jüngling voll Heuchelei und Schlauheit. Dieser schloß mit Antonius und Lepidus eine Verbindung, und es entstand eine zweite Dreimänner-Herrschaft (Triumvirat). Sie ver- theilten auch jetzt die Regierung der verschiedenen Länder unter sich. Um nun im ungestörten Besitze der Oberherrschaft zu bleiben, kamen sie überein, alle ihre Gegner zu vertilgen. Sie veranstalteten furchtbare Hinrichtungen; die edelsten und reichsten Männer wurden ermordet. Antonius, der in Kleinasien seinen Sitz nahm, drückte dort die Ein- wohner mit ungeheuren Abgaben, und lebte als ein herzloser Verschwender.

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 456

1873 - Essen : Bädeker
456 Ausland zurück war; jetzt wußte er aber auch, was er thun und wü er es angreifen müsse, um den Grund zu seiner Bildung zu legen. Und wenn es ihm auch nicht gelang, alles so herzustellen, wie es vor seiner Seele stand, vorzüglich da er die längste Zeit seiner segensreichen Regierung mit auswärtigen Feinden Krieg zu führen hatte, so hat er doch den Ruhm für sich, eben dadurch, daß er sich nicht schämte, noch als Mann und Kaiser Lehrling zu sein, seinem Volke für alle Folgezeit unendlich viel genützt zu haben. 27. Washington. Franklin. Der nördliche Theil Amerikas wurde erst spät von den Europäern angebaut; denn die ganze Gegend schien ihnen bei ihrer ersten Landung nur eine große Wildniß und das Klima sehr rauh zu sein. Dichte Urwälder, in denen wilde Indianer ihr Wesen trieben, und unermeßliche Sümpfe schreckten die ersten Europäer von diesen unwirthlichen Gegenden ab, in welchen sie nicht, wie an den schönen Küsten Mexiko's und Peru's, Gold und Silber zusammenraffen konn- ten. Erst 1584 wurde von England aus die erste Kolonie gegründet und zu Ehren der Jungfrau-Königin Elisabeth Virginien genannt. Dies erste Beispiel fand bald Nachahmung. Zwar hatten die ersten Colonisten viel von den Angriffen der Wilden zu leiden, allmählich aber trat ein erträglicher Verkehr, besonders durch den Handel, zwischen den Ureinwohnern und den Ansiedlern aus Europa ein. Mit jedem Jahre kamen nun Einwanderer auch von anderen euro- päischen Nationen herüber, größtentheils unternehmende, freiheitsliebende Männer, die, um den kirchlichen oder bürgerlichen Bedrückungen im Mutterlande zu entge- hen, in dem neuen Erdtheile einen Zufluchtsort suchten und fanden. So entstand eine lange Reihe von Niederlassungen und von Ansiedler-Gebieten oder Provinzen, unter denen Pensilvanien mit der Hauptstadt Philadelphia sich besonders hervorthat. Alle Colonisten, aus welchem Lande sie immer waren, erkannten die Ober- hoheit Englands an und trieben fast ausschließlich Handel mit diesem Reiche; England seinerseits pflegte auch die nordamerikanischen Kolonien und schützte sie gegen alle auswärtige Angriffe. Es brachte sie durch großen Aufwand zu einer solchen Blüthe, daß die Zahl der Bürger binnen 150 Jahren zu drei Millionen anwuchs. Deshalb verlangte aber England auch Abgaben, welche die Ameri- kaner jedoch nur unter der Bedingung entrichten wollten, daß sie dieselben durch ihre Abgeordneten, welche man in das englische Parlament aufnehmen sollte, erst bewilligten. England bedachte nicht, daß den Staatsbürgern, welche gleiche Pflichten haben, auch gleiche Rechte gebührten, und daß man die Mündiggewor- denen auch als solche behandeln und ihnen Theilnahme an der Gesetzgebung und Steuerumlegung zugestehen müsse; es wies die Forderungen der Amerikaner zu- rück, legte ihnen die Stempelakte, nach der sie zu allen kaufmännischen und gerichtlichen Verhandlungen Stempelpapier gebrauchen sollten, und dann die Zollaktc auf, die für die Einfuhr von Thee, Glas, Papier und Bleiweiß eine mäßige Abgabe verlangte. Der Ausführung beider Verordnungen, als ohne ihre Zustimmung gegeben, widersetzten sich die Colonisten thätlich und wurden in der Überzeugung von der Rechtmäßigkeit ihrer Forderungen dadurch bestärkt, daß die Engländer beide Gesetze wieder zurücknahmen, nur daß vom Thee ein Einfuhr- zoll noch entrichtet werden sollte. Als nun 1773 im Hafen von Boston drei mit Thee beladene englische Schiffe einliefen, widersetzten sich die Einwohner der Ausladung, und als diese von dem englischen Statthalter erzwungen werden wollte, überfiel ein Hause Vermummter die Schiffe und warf 342 Kisten Thee ins Meer. Dieser Gewaltstreich war die Losung zu einem Kriege, der erst 1783 beendig: wurde. Die Provinzen traten in Philadelphia durch Abgeordnete in einen Bund zusammen, sie bewaffneten sich gegen England, zogen die Wilden und auch

6. Nr. 22 - S. 10

1904 - Breslau : Hirt
10 Europa im allgemeinem 8 9. die Wandervölker (Nomaden), deren Reichtum in Viehherden besteht, mit denen sie umherziehen. Bildung verbreitet sich nur dann unter einem Volke, wenn es feste Wohnplätze hat, Ackerbau, Gewerbe und Handel treibt. e. Religion. Ganz ohne Religion ist kein Volk der Erde. Die christliche Religion zählt über 550 Millionen Bekenner. Sie hat sich im Laufe der Jahrhunderte in verschiedene Hanptbekenntnisse (Konfessionen, Kirchen) geteilt; die bekanntesten sind: 1) die römisch-katholische, 2) die griechisch-katholische, 3) die evangelisch-lutherische und evangelisch-reformierte (zusammen ost die protestantische genannt). Außer diesen gibt es noch zahlreiche christliche Sekten. Zu den Religionen, die nur einen Gott ver- ehren, gehören außer der christlichen noch die mosaische (jüdische) und die mohammedanische (Islam). Die Völker, welche mehrere Götter verehren, nennt man Heiden. Die meisten Bewohner Europas bekennen sich zur christlichen Religion. In N.-Afrika und Vorder-Asien gehört die Mehrzahl der Bewohner zum Islam. In dem übrigen Afrika und Asien, sowie in Amerika und Australien sind die Eingeborenen zum größten Teil noch Heiden. Doch arbeiten unter ihnen Missionare. Inden sind über die ganze Erde zerstreut. Etwa 740 Millionen Menschen sind noch Heiden. d. Staatsverfassung. Die Menschen bilden eine Menge von Ge- sellschaften, die sich unter bestimmten Gesetzen vereinigt haben, um in Ruhe und Sicherheit miteinander zu' leben. Solche Menschengesellschaften nennt man Staaten. Die Staaten werden entweder von einem erblichen Fürsten (Kaiser, König, Großherzog usw.) beherrscht und heißen dann Monarchien (Kaiserreich, Königreich usw.), oder sie wählen sich ein Oberhaupt (einen Präsidenten) immer nur auf wenige Jahre und heißen dann Freistaaten oder Republiken. Wenn in einem Staate die Unter- tanen dem Monarchen gegenüber rechtlos sind, so ist der Staat eine Despotie (z. B. Persien), der Monarch ein Despot. Hat in einem Staate der Monarch allein die gesetzgebende Macht, so ist der Staat eine unbeschränkte Monarchie (z. B. Rußland). Wird aber der Staat nach einer Verfassung (Konstitution) regiert, kraft deren auch die Volksvertretung bei der Gesetzgebung beteiligt ist, so ist er eine beschränkte oder konsti- tutionelle Monarchie (z. B. Preußen). Nur die ganz wilden, umher- schweifenden Völker bilden keine Staaten; die einzelnen Familien derselben gehorchen nur ihren Oberhäuptern. Alle lassen sich höchstens öou dem Bejahrtesten oder Stärksten unter ihnen als Häuptling regieren. — Die Ausdrücke Staat und Volk sind nicht zu verwechseln. Ein Volk kann mehrere Staaten bilden (z. B. das deutsche Volk); wiederum können in einem Staate mehrere Völker wohnen (z. B. in Rußland, in Österreich- Ungarn, in der Türkei). Iii. Europa. § 9. Europa im allgemeinen, a. Lage. Europa ist von Asien durch das Urälgebirge, den Urälfluß und den Kaspischen See getrennt.

7. Nr. 22 - S. 68

1904 - Breslau : Hirt
68 § 31. Friedrich Wilhelm Ii. und die Französische Revolution. Verhältnisse, in der Abschaffung des Christentums u. s. w. das Heil des Volkes erblickten. Darum fanden die Rufe nach Freiheit und Gleichheit, die aus Nord- amerika herübertönten, in Frankreich offene Ohren. Dort hatten sich in langem Kampfe die englischen Kolonieen von ihrem Mutterlande losgerissen und zu der Republik der „Vereinigten Staaten" zusammengeschlossen. Die Unzufriedenheit wuchs im französischen Volke in erschreckender Weise. 1774 starb Ludwig Xv., und Ludwig Xvi. bestieg den Thron. Das war ein einfacher, edler Mann, der mit seiner Gemahlin, einer Tochter Maria The- resias, die aber den Franzosen als Ausländerin verhaßt war, des Landes Bestes wollte. Aber das Verderben konnte er nicht aushalten; er mußte die Sünden seiner Väter büßen. 3. Ausbruch der Revolution. Ludwig Xvi. berief 1789 die National- versammlung; die sollte raten helfen, wie die Geldnot beseitigt werden könne. Da aber die Vertreter des Adels und der Geistlichkeit ihre Vorrechte nicht ausgeben wollten, so erklärten die bürgerlichen Abgeordneten, daß sie allein die wahren Vertreter des Volkes seien. Durch die Erstürmung der Bastille (eines großen Gefängnisses in Paris) (14. Juli) und durch seine von einem wüsten Pöbelhaufen erzwungene Übersiedelung von Versailles nach Paris sah sich der König genötigt, alle Wünsche der Nationalversammlung zu erfüllen. Der Staat erhielt eine neue Einteilung, die Macht des Königs wurde ungemeiu beschränkt, der Adel und die Geistlichkeit verloren alle Vorrechte, die Kirchengüter wurden eingezogen und die Mönchsorden auf- gehoben. Alles dies erkannte der friedliebende König an; aber noch war man in Paris nicht zufrieden, darum floh der um seine Sicherheit besorgte König im Juli 1791 aus Paris. Aber er wurde erkannt, zwangsweise nach der Hauptstadt zurückgeführt und hier wie ein Gefangener gehalten. Schließlich erklärte man ihn für abgesetzt. Er wurde als Landesverräter zum Tode verurteilt und unter dem Jubelgehenl des entmenschten Pöbels am 21. Januar 1793 hingerichtet. Seine unglückliche Gemahlin ereilte das- selbe Geschick. — Eine wahre Schreckensherrschaft begann nun in Frank- reich. Auf den bloßen Verdacht hin, Feinde der neuen Regierung zu sein, wurden Tausende eingekerkert und ohne Recht und Urteil dem Fallbeil (Guillotine) überliefert. Dazu herrschte eine schreckliche Hungersnot. Nie- mand mochte mehr arbeiten; kein Mensch traute mehr dem andern; darum stockten Handel und Gewerbe. Alle Kreise litten Not, die jeweiligen Macht- haber und deren Freunde ausgenommen. Diese Freiheitsapostel schwelgten und bereicherten sich und zeigten sich als die schlimmsten Tyrannen. Robespierre, Danton und andere Schreckensmänner herrschten unumschränkt. Das Christentum und die christliche Zeitrechnung wurden abgeschafft, dafür wurde die Tugend und die menschliche Vernunft an heiliger Stätte ver- ehrt; der liebe Gott galt als abgesetzt. Nachdem Robespierre seine Ge- nossen dem Henker überliefert hatte, endete auch er, des Verrates an der Republik angeklagt, unter der Guillotine. Und nun traten gemäßigtere Männer an die Spitze der Regierung.

8. Nr. 22 - S. 80

1904 - Breslau : Hirt
80 § 35. Friedrich Wilhelm Iv. druck, ohne Ansehen der Person. Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!" Und in diesem Geiste waltete er mit seiner Gemahlin Elisabeth, einer bayrischen Prinzessin. Sie unterstützten eifrig christliche Vereine, die damals entstanden zur Pflege religiösen Sinnes und christlicher Nächstenliebe, so den Gustav Adolf Verein, der die Evangelischen in der Zerstreuung unterstützt, und die Vereine für die innere Mission. Diese gründen und unterhalten Waisen-, Rettungs- und Krankenhäuser, Kinderbewahr-Anstalten, Herbergen zur Heimat, Sonntagsschulen und Jüng- lingsvereine. Vor allem sind die Diakonissen-Anstalten zu nennen, deren erste Pastor Fliedner zu Kaiserswerth am Rhein gründete. Friedrich Wilhelm Iv. stiftete 1847 die große Diakonissen-Anstalt Bethanien in Berlin. 3. Der König pflegte aber auch Künste und Wissenschaften. Drei- hundert neue Kirchen hat er erbaut und sehr viele wiederherstellen lassen. Er begann den Ausbau des Kölner Domes und des Hochmeisterschlosses zu Marienbnrg. Die Stammburg seines Hauses im von ihm erworbenen Hohenzollernlande ließ er erneuern. In Berlin errichtete er viele herrliche Bauwerke und Denkmäler, vor allem das Denkmal Friedrich des Großen. — Die bedeutendsten deutschen Gelehrten, Maler, Bildhauer und Musiker rief er in sein Land Der große Gelehrte und Forscher Alexander von Humboldt war sein Freund. — Er legte den Grund zur preußischen Flotte und erwarb von Oldenburg den Jahdebusen zur Anlegung eines Kriegshafens. — Die Zahl der Eisenbahnen wuchs alljährlich; die elektrische Telegraphie wurde eingeführt. Großartige Fabriken entstanden während seiner Regierungszeit, so die Maschinen- fabrik von Borsig in Berlin und die Gußstahlfabrik von Krupp in Essen. Auch für die Landwirtschaft sorgte der König unausgesetzt; mehr als 200 Quadratmeilen bis dahin öden Landes wurden urbar gemacht. 4. Gewaltige Unruhen erschütterten 1848 ganz Europa. Sie gingen wieder von Paris aus, wo man abermals eine Republik aufgerichtet hatte. Auch in Deutschland und besonders in Preußen gab es viele Unzufriedene; sie verlangten, auch an der Gesetzgebung teilnehmen zu dürfen. Da der König sich ihren Forderungen nicht sofort fügen konnte, so brach auch in Berlin ein Aufstand aus, der aber nach heftigem Straßenkampfe von dem Militär niedergeworfen wurde. Trotzdem der König gesiegt hatte, sandte er doch in friedfertiger Weise seine Soldaten aus der Hauptstadt hinaus, um dem Blutvergießen Einhalt zu tun. Am 31. Januar 1850 gab er seinem Volke eine Verfassung. Nach derselben werden die Gesetze vom Könige, dem Herrenhause und dem Abgeordnetenhause gemeinschaftlich festgestellt. Und nun kehrte das Vertrauen zwischen Fürsten und Volk wieder zurück. 5. Zurückweisung der Kaiserkrone. In jener Zeit wünschten viele edle Deutsche, daß Deutschland aus seiner Zerrissenheit zu größerer Einig- keit geführt werde. Abgeordnete aller Stämme hatten sich zu Frankfurt a. M. versammelt, und diese ließen dem König Friedrich Wilhelm Iv..

9. Nr. 22 - S. 13

1904 - Breslau : Hirt
§ 8. Geschichte der Römer. 13 Armen durch prächtige Staatsbauten Brot und sorgte für Verbreitung der Bildung. Seiner segensreichen Tätigkeit wurde er durch einen plötzlichen Tod entrissen. Es bildete sich eine Verschwörung von Republikanern, zu deuen Cassius und auch Cäsars geliebter Pflegesohn Brutus gehörten. Am 15. März 44 wurde Cäsar im Senat überfallen und von 23 Dolchstößen durchbohrt. Als er Brutus unter seinen Mördern sah, rief er: „Auch Du, mein Sohn Brutus!" und sank tot zu Boden. 6. Rom ein Kaiserreich. 1. Augnstus. Cäsars Ermordung rief in Rom wiederum einen Bürgerkrieg hervor. Antonius und Lepidus, Freunde Cäsars, verbanden sich mit dessen Großneffen Octavianus zum 2. Triumvirat. Alle Feinde Cäsars wurden hingerichtet und das Heer, das Brutus und Cassius zusammengebracht hatten, bei Philippi (Macédonien) gänzlich geschlagen (42). Brutus und Cassius gaben sich selbst den Tod. — Antonius herrschte über das Morgenland und Octavian über das Abendland. Der unbedeutende Lepidus ward bald aller Gewalt beraubt. Antonius lebte meist am Hofe der buhle- rischen Kleopatra und verschenkte römische Provinzen an deren Kinder. In Rom war man über sein Treiben empört; Oktavian zog gegen ihn und schlug ihn (31) in der Schlacht bei Actium (Westküste Griechenlands). Antonius gab sich selbst den Tod, desgleichen Kleopatra. Octavian war nun Allein- herrscher des weiten römischen Reiches. Erließ sich Cäsar nennen, woraus Kaiser entstanden ist. Der Senat erteilte ihm den Ehrennamen Augnstus (der Geweihte). Auch er ließ die republikanischen Einrichtungen znm Scheine bestehen, doch herrschte er in Wirklichkeit allein. Augnstus gab dem Reiche die langentbehrte Ruhe und Ordnung wieder, hob Ackerbau und Handel und verschönerte Rom durch herrliche Bauwerke. Vor allem begünstigte er die Wissenschaft und die Kunst, so daß sein Zeitalter das goldene der Literatur genannt wird. Aber die Sittenverderbnis nahm in dem reichen Rom ungeheuer zu. Selbst Augnstus erlebte in seiner eigenen Familie, durch seine 2. Ge- mahlin Livia, eitel Herzeleid. Sie tötete des Augustus nächste Verwandte durch Gift, um ihren eigenen Söhnen, Drusus (s. Real.-B. § 3, 1) und Tib erius die Herrschaft zu sichern. — Während der Regierung des Augustus wurde Christus geboren. 9 n. Chr. errangen die Germanen ihre Freiheit (s. Real.-B. § 3, 3 u. 4). 2. Die Nachfolger des Augustus waren meist grausame Tyrannen, der schreck- lichste Nero, der seine Mutter, seine Gemahlin und seinen Lehrer hinrichten ließ, Rom in Brand steckte und die Schuld hiervon auf die Christen schob, die schrecklich verfolgt wurden. In einem Aufstande gab sich der Unmensch selbst den Tod. — Das Heer er- nannte den Vespasian zum Kaiser, unter dem Jerusalem zerstört wurde. (70 n. Chr.) Ihm folgte sein edler Sohn Titus, zu dessen Zeit die Städte Herkulanum und Pompeji durch einen Ausbruch des Vesuvs verschüttet wurden. Die meisten der fol- genden Kaiser, namentlich Decius und Diocletian, verfolgten die Christen aufs härteste, bis Kon st antin der Große das Christentum zur Staatsreligion erhob (323) und sich selbst taufen ließ. Er herrschte von Konstantinopel aus über das Reich. — Theodosius der Große teilte das Reich unter seine 2 Söhne (395) in ein west- römisches und ein oströmisches Reich. — Wie das weströmische Reich von den Stürmen der Völkerwanderung heimgesucht wurde und schließlich 476 seinen Untergang fand, siehe Real.-B. 8 4 u. § 5. Georg-Eckert-fnstitut für internationals Schulbuchforschung Braunschweig Schulbuchbibliothek

10. Nr. 22 - S. 40

1904 - Breslau : Hirt
40 Des Deutschen Reiches Verfassung. 8 61. und wenig anmutig. Hier und da gibt es mit Geröll überlagerte Strecken. In den Flußniederungen ziehen sich häufig lange Snmpfvertiefungen hin; sie werden in Bayern Möser (Einzahl — Moos), in Schwaben Riede genannt. Sie sind für den Ackerbau ganz unbrauchbar. Die Dörfer sind sehr weitläufig angelegt. Im Donautal lagert guter Boden, der viel Ge- treide liefert. — Im Maingebiet ist das Klima mild. Am untern Main und in der Pfalz wird Wein gebaut. Die Bewohner (Franken) zeigen hier mehr Kunstsinn und Gewerbfleiß als die der Bayrischen Hochebene. Sie sind zum Teil evangelisch. — In ganz Bayern ist die Viehzucht bedeutend, besonders in den Alpengegenden. Das Nationalgewerbe ist die Bierbrauerei. Nürnberger Spielwaren und Berchtesgadener Schnitzereien in Holz und Horn erfreuen sich eines Weltrufes. Der Handel ist lebhaft, besonders in Nürnberg und Augsburg. In München, Erlangen, Wiirzburg sind Uni- versitäten. Mehr als % der Bewohner bekennen sich zur römisch-katholischen Kirche. München, Hptst., an der Isar, 500 000 E., mit herrlichen Bauwerken, Univers., viele Bierbrauereien. In der Nahe ist die Ruhmeshalle, in der die Büsten berühmter Bayern aufbewahrt werden. Augsburg, am Lech, 90 000 E., bedeut. Hdlst. In ihr die Fuggerei, d. i. eine Straße von 50 Häusern, in denen arme, rechtschaffene Leute umsonst Wohnung haben. Die Fuggerei hat ihren Namen von einem Augsburger Handelsherrn, Fugger genannt, der so reich war, daß er an Kaiser Geld leihen konnte. In der Nähe das Lechfeld, wo Otto I. 955 die Ungarn schlug. Ingolstadt, starke Festg. Regens- burg. In der Nähe die Walhalla, ein Marmortempel mit den Bildsäulen berühmter deutscher Männer. Pas sän, schön gelegen an der Mündung des Inn, durch eine Feste geschützt. Würuöerg, a. d. Pegnitz, 260 000 E., erste Handels- und Fabrikstadt Bayerns. „Nürnberger Tand geht durchs ganze Land." Nürnberg hat die altertümliche Bauart großenteils treu bewahrt. An dem obern Stockwerk der Häuser sieht man viele zierliche Erker und Ecktürmchen, am untern überdeckte Säulengänge, Lauben genannt. Die Häuser schauen mit dem Giebel nach der Straße hin und sind mit kunstvollem Schnitzwerk geziert. Auf einem Felsen in der Stadt ragt die kaiserliche Burg hervor, von welcher die Mark Brandenburg ihre ersten Hohenzollern erhielt. Im 15. und 16. Jahrhundert lebten hier Hans Sachs, Dürer, Bischer u. a. Fürth, gewerbreich. Erlangen, evang. Uni- versität. Bayreuth, fabriktätig. Bamberg, bedeutende Gärtnereien. Würzburg, Universität. Kis singen, Badeort. — In Rheinbayern liegen: Spei er und Kaisers- lautern. Speier war eine Zeitlang Begräbnisplatz der deutschen Kaiser. § 61. .Des Deutschen Ziciches Umfassung. a. Der König von Preußen ist deut- scher Erb-Kaiser. Seine Residenz ist Berlin. Er ist der Kriegsherr und oberste Führer aller deutschen Armeen. Die Gesetze werden von dem Bundesrate und dem Reichstage beraten und festgestellt, vom Kaiser, wenn er sic bestätigt, verkündigt. Der Bundesrat besteht aus den Abgesandten der deutschen Regierungen. An der Spitze des Bundesrats steht der Reichskanzler. Die Mitglieder des Reichstags wählt das Volk. Je 100 000 Einw. wählen einen Abgeordneten für einen Zeitranni von 5 Jahren. Wahlberechtigt ist jeder Deutsche nach vollendetem 25. Jahre. Die Wahl erfolgt unmittelbar durch Abgabe ge- schlossener Stimmzettel. — Der Bundesrat und der Reichstag halten ihre Versammlungen in Berlin ab. — b. Das Reich hat eine gemeinsame Kriegsmacht, welche unter dem Kaiser steht. Sie zerfällt in das Landheer und in die Seemacht (Kriegsmarine). Das Landheer besteht aus Infanterie, Kavallerie, Artillerie, Pionieren und Train-Kolonnen. Auch sind besondere Abteilungen zum Krankendienste, sowie für Eisenbahn-, Luftschiff- fahrt- und Telegraphen-Verwaltung bestimmt. Zur Kavallerie gehört die leichte Reiterei (Husaren und Dragoner) und die schwere Reiterei (Ulanen und Kürassiere); neuerdings ist die gesamte Kavallerie mit Lanzen bewaffnet. Die Artillerie zerfällt in Festungs- und
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