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reiche Gemüsepflanzen, Baumwolle und Hanf, Zuckerrohr und Mohn (zur Ge-
winuuug von Opium) gebaut; eine Hauptrolle spielt die Theekultur, die ein
riesiges Gebiet nördlich und südlich vom Jangtsekjang einnimmt. Die Vieh-
zu cht erstreckt sich besonders auf Schweine, Büffel und Geflügel; unerreicht
steht China in der Zucht des Seidenspinners. Unter den Mineralien ist
von höchster Wichtigkeit der Porzellanstein, auf dessen Schlemmprodnkt, dem
Kaolin, eine der ältesten und berühmtesten Industriezweige Chinas, die Por-
zellanbereituug, beruht. Daneben blüht die Verfertigung von Lack-, Bronze-
und Emailwaren und die Elfenbein-, Holz- und Specksteinschnitzerei. Der
Handel, an dem besonders England und das deutsche Reich beteiligt siud,
führt dem Lande Nahrungsmittel und europäische Judustrieartikel zu und
exportiert Thee, Rohseide, Seidenwaren, Porzellan, Baumwolle, Tusche, Fächer,
Papier und Lackwaren.
§ 25. Staaten und Städte. Politisch umfaßt das Berglaud den
südlichen Teil des eigentlichen China, die uralte Wohnstätte der Chi-
nesen. — An der Küste des chinesischen Berglandes liegen zwei europäische
Kolonien, das portugiesische Macao (spr. manu) und das englische Honkong.
Hafenstädte des chinesischen Berglandes:
6. Canton an der Boea Tigris (d. h. Tigerrachen, Mündungsbecken des
Sikjang), größte Stadt Chinas mit l4/5 Mill. Einwohnern, bedeutendste In-
dustrie- und zweite Handelsstadt des Reiches.
7. Victoria, Hauptstadt der kleinen In. Hongkong an der Sikjang-
mündung, vorzüglicher Hafen mit großem Handelsverkehr zwischen China einer-
seits, England, Indien, der Union, Australien und Deutschland andererseits.
Ausfuhr von Seide, Hanf, Thee, Einfuhr von Baumwollstoffen, Metallen
und Opium. Victoria gegenüber liegt das portugiesische Macao.^).
8. Futschou, gegenüber Formosa, Großstadt am Rande einer hochknlti-
vierten Terrassenlandschaft, in der Thee, Indigo und Tabak gebaut und Seide
gewonnen wird; erster Ausfuhrhafen für schwarzen Thee.
Iii. Das chinesische Tiefland nebst der Mandschurei.
§ 26. Kodenform und Gewässer. Das chinesische Tiesland ist das
fruchtbare und dichtbevölkerte Mündungsgebiet des Jangtsekjang und des
Hoangho, welche durch den Kaiserkanal^) miteinander verbunden sind.
J) Hongkong ist seit 1842, Macao schon seit 1586 in europäischen Händen.
2) Dieses großartige, 1300km lange, jetzt teilweise verfallene Kanalwerk legte China
vor 600 Jahren an, um den Reis und Thee der südlichen Provinzen vor Stürmen und
Seeraub gesichert nach Peking bringen zu können.
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Extrahierte Personennamen: Mohn Victoria
Extrahierte Ortsnamen: China Porzellanstein Chinas England China Macao Chinas Hongkong China England Indien Australien Deutschland Macao Formosa Hongkong Macao China Peking
— 51 —
Städte am Nordrande der Wüftentafel:
17. Tripoli, befestigter Handelshafen, Residenz des Pascha, Ausgangs-
punkt der zum Sudan führenden Karawanenstraßen.
18. Alexandria, Haupthafen Ägyptens für den auswärtigen Handel,
mit dem Nil durch einen Kanal verbunden, Ausfuhr von Baumwolle, Ge-
treide, Zucker.
19. Kairo (spr. fairo, d. h. die Siegreiche), Hauptstadt Ägyptens und
Residenz des Khedive, größte und schönste Stadt Afrikas, mit schönen Mo-
scheen, berühmter mohammedanischer Hochschule und einem Museum ägyptischer
Altertümer. Mittelpunkt des Handels mit Landesprodukten, mit Bazaren, in
denen die Schätze dreier Erdteile aufgespeichert sind. — Bahnverbindung nach
Alexandria, Snes und Sint.
Vii. Das Masgebiet.
§ 91. Kodenform und Gewässer. Das Atlasgebiet, der Nordwesten
des afrikanischen Kontinents, besteht im W. aus dem hohen oder marokkanischen
Ätlas, dessen Ketten fruchtbare Läugeuthäler einschließen, im 0. aus der Hoch-
ebene der Schotts, d. h. der Salzsümpfe, einem 1000 in hohen Steppenplateau.
Die zum Mittelmeer fließenden Gewässer befruchten den gewöhnlich als „Tell"
(d. h. fruchtbare Erde) bezeichneten Küstensaum.
§ 92. Erwerbsquellen. Der trotz aller Vernachlässigung fruchtbare
Boden liefert Getreidearten, Hülsenfrüchte, Oliven, Datteln, Mandeln, Tabak,
Wein und Obst. Viehzucht wird besonders von den nomadisierenden Arabern
betrieben (Pferde, Kamele, Fettschwanzschafe, Ziegen). Die Bodenschätze der
Landschaft umfassen beinahe alle Metalle. Die Kleinindustrie liefert Leder
und Lederwaren, kunstreiche Schmiedearbeiten, Flechtwerk, Gewebe (rote Kopf-
bedecknngen oder Fes). Zur Ausfuhr gelangen Metalle, Wolle, Straußeu-
federn, Datteln und Mandeln, Olivenöl, Wein, Lederwaren und Teppiche; die
Einfuhr bringt Banmwoll-, Seiden- und Tuchstoffe, Eisen- und Kolonial-
waren.
93. Staaten und Städte. Politisch umsaßt die Landschaft
ein unabhängiges Sultanat (Marokko) und
französische und spanische Besitzungen.
a) Das absolute Kaiserreich Marokko wird von einem Sultan regiert.
b) Französisch ist Algerien nebst Tunis. Algerien wird von einem
Generalgonvernenr verwaltet; Tunis ist französischer Schutzstaat und wird von
einem Bey regiert, der dem Namen nach türkischer Vasall ist. — Spanien
besitzt an der marokkanischen Küste die sog. Presidios.
4*
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— 57 -
Er fördert Gold, Silber, Kupfer, Zinn, Eifen und Kohlen. Die Industrie
beschränkt sich meist auf Wollverarbeitung. Wichtiger ist der Handel Australiens.
S T I L L E R
o c e i jsr
Die Hauptgegenstände der Ausfuhr sind Wolle (Australien das erste Woll-
lattb der Erde), Häute, gefrorenes Fleisch, Edelmetalle, Kupfer, Zinn.
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— 82 —
Schwesterstädte mit bedeutender Ausfuhr von Mehl, Holz, Maschinen, riesigen
Getreide- und Sägemühlen (Minneapolis erster Mehlmarkt der Erde).
Industrie- und Handelsstädte des östlichen Tieflandes:
12. Louisville (lüiwill) am Ohio, Großstadt mit vielen Deutschen,
erster Tabaksmarkt der Erde; bedeutender Handel mit Whisky.
13. Cincinnati (ßinßinuati), Großstadt am oberen Ohio (fast der
Bew. Deutsche). Bedeutende Industrie in Eisenwaren, Maschinen, Lederwaren,
Kleidung und Möbeln. Große Schweineschlacht- und Packhäuser (die ehe-
malige „Königin des Westens" heißt daher Poreopolis, d. i. Schweinestadt).
14. Pittsburg, Großstadt am oberen Ohio (über 1/i Deutsche), mit
dem benachbarten Alleghany (älligeui), Mittelpunkt des nordapalachischen
Kohlen- und Eisenbezirks, mit reichen Petroleum- und Naturgasquellen; Groß-
industriebezirk ersten Ranges mit Stahl- und Eisenwalzwerken, großen Hoch-
Öfen, Glashütten und Petroleumraffinerien.
Industriestädte und Handelshäfen der kanadischen Seenplatte:
15. Milwaukee (miluöki), Großstadt am Michigau-See mit überwiegend
deutscher Bevölkerung, daher das „deutsche Herz der Union"; vortrefflicher
Hafen, riesige Schweineschlächtereien und Pökelanstalten, Brauereien, Eisen-
Warenfabriken; Haupthaudel mit Getreide, Mehl und Holz.
16. Chicago (schmgo), die „neue Königin des Westens", Großstadt am
Südwestende des Michigan-Sees (^ Deutsche), zweitgrößte Stadt Amerikas,
eine der bedeutendsten Fabrikstädte (Eisen- und Stahlwaren, Maschinen, be-
sonders landwirtschaftliche, Eisenbahnwagen, Webwaren) und zweite Handels-
stadt der Union (besonders für Getreide, Holz, lebendes und geschlachtetes Vieh).
17. Detroit (detröit), Großstadt zwischen Hnron- und Erie-See (über
V3 Deutsche); Fabrikstadt und Mittelpunkt der Binnenschisfahrt im Seengebiete.
18. Ottawa au einem Nebenflusse des Lorenzstromes, Hauptstadt Ca-
nadas und Mittelpunkt des canadischen Holzhandels mit großen Sägemühlen.
19. Montreal (montriol), Großstadt am'jst.lorenz, größte und wichtigste
Handelsstadt Canadas, besonders für Pelzwerk, Getreide und Holz; den größten
Oceandampfern zugänglich, Mittelpunkt des canadischen Eisenbahnnetzes.
20. Quebec (kwibek) am St. Lorenz, Haupthandelsplatz Canadas nach
Großbritannien (Holz, Pelzwerk, Getreide, Fische).
Iii. Das apalachische Gebirgssystem.
§ 145. Vodenform und Gewässer. Das apalachische Gebirgssystem
begleitet die atlantische Küste Nordamerikas von der Golfniederung bis nach
Neufundland und übertrifft somit die Alpen an Länge. Ein tiefes Querthal
teilt das Gebirge in die südwestlichen und die nordöstlichen Apalachen. — Den
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Extrahierte Personennamen: Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Minneapolis Louisville Ohio Cincinnati Ohio Pittsburg Ohio Michigau-See Chicago Michigan-Sees Amerikas Hnron- Erie-See Ottawa Nordamerikas Neufundland
— 96 —
zucht zeichnen sich Frankreich, Österreich-Ungarn und Oberitalien, durch Seiden-
raupenzucht die südlichen Halbinseln, die Provence und das österreichische Küsten-
gebiet aus. Ausgedehnte Bienenzucht blüht in Rußland.
Iii. Unter den fünf Erdteilen steht an absoluter Viehmenge Europa obenan;
ihm folgen Amerika, Australien, Asien und Afrika. Während die meisten Staaten
ihren Fleischverbrauch durch ihre Viehzucht gerade decken, sind einige imstande,
lebendes Vieh und konserviertes (gesalzenes, geräuchertes, getrocknetes, gefrorenes)
Fleisch auszuführen, besonders Argentinien, Uruguay, die Union, Australien, Ruß-
land, Serbien, Ungarn. Unter den übrigen Produkten der Viehzucht (Felle, Häute,
Hörner, Haare, Borsten) ist die Wolle das wichtigste. Am meisten Wolle (über
200 Mill. kg jährlich) produziert Australien, demnächst Argentinien, die Union,
Rußland, Großbritannien, Frankreich, Kapland, Spanien, Uruguay, Ungarn und
das deutsche Reich (1/J0 Australiens). — Von hohem Werte ist die Kultur der
Seidenraupe; von der gesamten Seidenernte liefert China fast die Hälfte, ihm
folgen mit fast gleichen Anteilen Japan und Italien.
§ 164. Die Jagd. Außerhalb Europas gewährt die Jagd manchen
wilden Völkerschaften den ganzen Lebensunterhalt, sei es durch ihren unmittelbaren
Ertrag an Fleisch, sei es durch Verwertung der Häute, Felle und anderer
Produkte (Moschus, Thran, Fischbein, Walrat n. a.). Die arktischen Gebiete
Asiens und Amerikas liefern wertvolle Pelze, Daunen, Renntier- und Seehundselle,
die Tropengegenden dieser Erdteile und Afrikas die prächtigen bunten Felle
der großen Raubtiere, daneben Elfenbein und Straußenfedern. Der Strauß allein
ist neben dem asiatischen Elefanten vom Menschen mit gutem Erfolge iu Zucht
genommen (Kapland, Ägypten, Kalifornien, Südamerika, Australien).
§ 165» Der Mschfang. Je nach dem Orte ihres Betriebes unterscheidet
man Flußfischerei, Küstenfischerei in der Nähe des Festlandes und Hochsee-
fischerei. Die Küstenfischerei erstreckt sich auch auf Krebse, Austern. Miesmuscheln,
Perlmuscheln, Schwämme, Korallen und andere Seetiere. Unter den Fischfang
treibenden Staaten steht Großbritannien an der Spitze, ihm folgen an Größe und
Bemannung der Fischerflotten die Union, Skandinavien, Frankreich und Italien,
hinter denen das deutsche Reich weit zurückbleibt. Auch die Küstengewässer Süd-
ostasiens und des malaiischen Archipels werden von riesigen Fischerflotten belebt,
da die Bevölkerung dieser Gegenden zum großen Teil von Seetieren aller Art
lebt (Fische, Delphine, Haie, Krebstiere, Schaltiere, Medusen, Trepang u. a.).
§ 166. Der Bergbau. Das deutfche Neich nimmt im europäischen
Bergwerkbetriebe die zweite Stelle ein. Die jährlich in steigender Menge ge-
wonnene Kohle*) bildet die Grundlage zur Verhüttung der Erze (d.h. Gewinnung
der reinen Metalle in Hochösen) und zur Blüte der deutschen Industrie. Die
größten Kohlenlager liegen in den Rheinlanden (Ruhr und Saarbrücken) und in
Schlesien (oberschlesische Platte); kleinere Gruben befinden sich im Waldenburger
Revier, im Königreich Sachsen (Zwickauer Revier) und am hohen Venn (Aachener
Kohlenbecken). — In der Erzförderung steht das Eisen (im Ruhrgebiet und in
Schlesien) voran; in geringeren Mengen werden die wertvolleren Zink--, Blei- und
x) An Steinkohlen wurden 1892 über 70 Mill. t, an Braunkohlen über 20 Mill. t
gewonnen im Gesamtwerte von 585 Mill. Jl (1895 fast 100 Mill. t Kohle.) Dagegen be-
trugen Menge und Wert der Eisenerze nur liya Mill. t und 41 Mill. Ji.
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Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Oberitalien Rußland Europa Amerika Australien Asien Afrika Argentinien Uruguay Australien Serbien Ungarn Argentinien Frankreich Spanien Uruguay Ungarn Australiens China Japan Italien Europas Asiens Amerikas Afrikas Kalifornien Südamerika Australien Skandinavien Frankreich Italien Hochösen Rheinlanden Schlesien Sachsen Schlesien
1
— 105 —
Europa nimmt die erste Stelle im Welthandel ein, indem es von allen ausgeführten
Waren 2/3 liefert, von allen eingeführten fogar ^ empfängt. Ihm folgen
Amerika und Asien. Sehr gering sind die Anteile Australiens und Afrikas an der
gesamten Aus- und Einfuhr. Der Wert der im Welthandel umgesetzten Waren
belief sich im Jahre 1895 aus mehr als 70000 Mill. Mark, wovon auf Europa
allein über 46000 Mill. Mark entfielen. In Europa ist die Ausfuhr beständig
geringer als die Einfuhr, ebenso in Afrika; die drei übrigen Erdteile führen mehr
Waren an Wert aus als ein. — Nach dem Werte ihres Welthandels ordnen sich
die wichtigen Staaten folgendermaßen: Großbritannien (setzt für sich allein über 1f6,
mit seinen Kolonien über 1/s des gesamten Handelswertes um), die Union, das
deutsche Reich (mehr als die Hälfte des englischen Umsatzes), Frankreich, die
Niederlande; dann im weiterem Abstände Rußlaud, Belgien, Britisch-Ostiudieu,
Österreich-Ungarn, Italien, Spanien, Schweiz, China, Brasilien.
§ 178. Die Gegenstände des Welthandels. Unter den Handels-
gegenständen steht das Getreide an der Spitze, zunächst Weizen, dann Mais,
Gerste und Roggen. Weltmärkte für Getreide sind London, New Zjork und Balti-
more. Für den bedeutendsten Mehlmarkt der Welt wird Minneapolis in der Union
gehalten; auch Budapest ist durch die Menge und Güte seiner Mühlenprodukte be-
kaunt. Die Baumwolle, früher der „König im Welthandel", ist im Preise stetig
gesunken und steht jetzt an zweiter Stelle. Der Hauptausfuhrhafen dafür ist
New Orleans, die Haupteiufuhrhäfen Liverpool und Bremen. — Im Woll-
handel nehmen Großbritannien (Hauptwollmarkt zu London) und die Union
(New Jork) die erste Stelle ein. — Der Vieh- und Fleischbedarf Europas
wird hauptsächlich von der Union und Eanada, demnächst von Argentinien,
Uruguay, Algerien und Australien gedeckt (Chicago, das größte Schlachthaus der
Erde). Für Pelz- und Rauch Warenhandel sind Leipzig und London die Haupt-
markte. — Für Kaffee beherrscht Brasilien mit dem Ausfuhrhafen Rio de Janeiro
den Handel, während Hamburg und Havre für die Hauptkaffeemärkte der Erde
gelten. Ein Weltmarkt für Kolonialprodukte ist neben London Amsterdam
infolge der hier (und in Rotterdam) stattfindenden Auktionen von Kolonialwaren. —
Im Seidenhandel beherrscht Ostasien den Weltmarkt; die Hauptausfuhrhäfen
sind hier Shanghai und Jokohama. Bedeutende Stapel- und Verarbeitungsplätze
Europas für Seide sind auch Lyon und Mailand.
§ 179. Wege und Wittel des Weltverkehrs. Die Straßen des
Weltverkehrs durchziehen in fest bestimmten Bahnen die riesigen Wasserwüsten
der drei großen Oceane. Die befahrenste Seestraße der Welt ist der Kanal, auf
dem jederzeit gegen 300 größere Fahrzeuge mit 5—6000 Menschen schwimmen.
Von seinem westlichen Ausgange strahlen drei breite Schiffswege aus: der erste
führt in westlicher Richtung zur nordatlantischen Küste der Union hinüber. Der
zweite hat das amerikanische Mittelmeer zum Ziel. Die dritte, südlich gerichtete
Route begleitet die Westküste Europas bis zur Straße von Gibraltar, um hier in
das Mittelmeer einzubiegen. Eine große Anzahl der Fahrzeuge, die diesen Weg
einschlagen, geht vereint mit den französischen, italienischen und österreichischen (von
Marseille, Genua und Trieft) durch den Kanal von Snes und das rote Meer in
den indischen Ocean. Etwa 4000 Schiffe passieren jährlich den Kanal von Sues.
Vom Golf von Aden strahlen ebenfalls drei breite Schiffsstraßen aus: die nörd-
liche nach Bombay und Karatschi, die mittlere nach Ceylon (von hier ein Zweig
nach Kalkutta) und durch die Straße von Malakka nach Ostasien, die dritte süd-
I
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Extrahierte Personennamen: Malakka
Extrahierte Ortsnamen: Europa Amerika Asien Afrikas Europa Europa Afrika Frankreich Niederlande Belgien Britisch-Ostiudieu Italien Spanien Schweiz China Brasilien London Minneapolis Budapest Liverpool Bremen London Europas Eanada Argentinien Uruguay Algerien Chicago London Hamburg London_Amsterdam Rotterdam Ostasien Shanghai Europas Lyon Mailand Europas Marseille Genua Bombay Karatschi Ceylon Kalkutta Ostasien
— 21 —
Auf dem erfteren herrscht reger Handelsverkehr; der letztere macht sich durch
häufig wiederkehrende Überschwemmungen gefürchtet. — Das nördlich vom
chinesischen Tieflande zwischen der Wüste Gobi und dem japanischen Meere
gelegene Tiefland der Mandschurei wird durch den Amur mit seinen Neben-
flüsfen entwässert. Es geht im So. in das Gebirgsland von Korea über.
§ 27. Erwerbsquellen. Die Erwerbsquellen des chinesischen Tief-
landes gleichen denen des Berglandes (s. § 24); doch ist der Handel hier von
noch größerer Bedeutung. Ackerbau (Getreide, Mohn) und Viehzucht er-
nähren die Bewohner der dünn bevölkerten Mandschurei und Koreas, dessen
bedeutende Bodenschätze (Kohle, Eisen, Kupfer, Gold) zumeist noch btx] Er-
schließung harren. Die Ausfuhr (Reis, Pelze und Häute, Seide, Goldstaub)
übertrifft an Wert die ans Jndustrieerzeugnissen bestehende Einfuhr.
§ 28. Staaten und Städte. Politisch gehören zur Landschaft
der nordöstliche Teil des eigentlichen China,
das Nebenland der Mandschurei, das Stammland der jetzigen
Herrscherdynastie Chinas (Hauptstadt Mulden), und
das Königreich Korea, eine absolute Erbmonarchie (Residenz Söul).
Residenz- und Hafenstädte des chinesischen Tieflandes:
9. Shanghai, erster Seehandelsplatz Chinas, mit großen Fabriken,
Werften und Docks; Ausfuhr von Seide, Thee, Geweben, Porzellan.
10. Nanking (d. h. Südresidenz) am Jangtsekjaug, bis zur Mandschu-
Herrschaft wiederholt Residenz, Mittelpunkt der chinesischen Gelehrsamkeit, mit
Banmwoll- und Seidenindustrie.
11. Peking (d. h. Nordresidenz) am Peiho unweit der großen Mauers,
besteht aus zwei getrennten Städten, der Mandschustadt mit der kaiserlichen
Residenz im N. und der Chinesenstadt im 8. — Ihre Hafenstadt ist Tientsin
am Nordende des Kaiferkanals, Hauptort für den europäischen Handel mit
den nördlichen Provinzen. Von hier führt ein Haupthandelsweg über Kalgan,
die „Thorstadt" an der großen Mauer, nach Urga, Maimatschin und Kjachta.
Iv. Das sibirische Lergland.
§ 29. Kodeuform und Gewässer. Das sibirische Bergland wird
durch den Amur, die Lena und den Jenissei zum großen Ocean und zum
nördlichen Eismeer entwässert. Im 8. liegt am Nordrande Centralasiens der
große fischreiche Baikalsee; im N. geht das bis znm Polarkreise bewaldete
>) Die große Mauer, ungefähr 2000km lang und 10m hoch, wurde um das Jahr
200 v. Chr. hergestellt, um das Land vor den Einfällen der räuberischen Nachbarn im N.
und Nw. zu schützen (f. Abb. 5).
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Korea Koreas China Chinas Korea Shanghai Chinas Nanking Jangtsekjaug Peking Tientsin Maimatschin Nordrande_Centralasiens
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dem Jrtisch umfassend, reicht im X0. über den unteren Jenissei und das
Leuadelta hinaus. Der Süden ist eine hügelige, zum Teil mit fruchtbarer
Schwarzerde erfüllte Steppe, die Mitte gehört der großen sibirischen Wald-
zone an und der Norden liegt im Gebiete der Tundren.
Das turamsche Tieftand enthält größtenteils Steppenboden, Salz- und
Sandwüsten, welche fruchtbare, meist künstlich bewässerte Oasengruppen und
große Binnenseen einschließen. Im W. der Landschaft liegt das tiefe kaspische
Meer, in der Mitte der seichte Aralsee und im 0. der ebenfalls nur flache
Balkafchsee. Das kaspische Meer mit der nördlich von ihm gelegenen aralo-
kaspischen Erdsenke bildet die größte Depression der Erdoberfläche.
Gieb die Grenzen des westasiatischen Tieflandes an! — Welche Zwillings-
ströme münden in den Aralsee?
§ 33. Erwerbsquellen. Der Lebensunterhalt wird in Westsibirien
auf dieselbe Weise gewonnen wie im sibirischen Berglande; der Ackerbau
liefert hier sogar Getreide zur Ausfuhr. In Tnran wird, durch die Sonnen-
Hitze begünstigt, Banmwoll- und Reiskultur sowie Seidenraupenzucht betrieben.
In deu ausgedehuten Steppen des westasiatischen Tieflandes ist Viehzucht
(Kamele, Schafe, Pferde) die Haupterwerbsquelle (f. Abb. 4). An Boden-
schätzen liefert der Steppenboden Salz, Naphtha, Schwefel, Alaun, der ge-
birgige Südostrand Gold und andere Metalle. Die Industrie beschränkt sich
im N. der Landschaft auf Holzverarbeituug und Anfertigung von Holzwaren,
im 8. auf die Herstellung wollener und baumwollener Stoffe für den Eigen-
bedarf. Der Handel wird im N. durch die im Bau begriffene sibirische,
im 8. durch die vollendete transkaspische Bahn sehr gefördert. Die Ausfuhr
des N. erstreckt sich auf Getreide, Holz und sibirisches Elfenbein (Mammut-
zahne), des 8. auf Produkte der Landwirtschaft (Baumwolle, Rohseide), der
Viehzucht (Felle, Häute, Leder, Därme) und des Bergbaues (Salz, Petroleum).
§ 34. Stanken und Slndte. Politisch umfaßt das Tiefland
zwei russische Besitzungen (Rnssisch-Westsibirien im N. und Russisch-
Centralasien im 8.) und
zwei russische Vasallenstaaten (das Khanat Ehiwa südl. vom
Aralsee und das Emirat Buchara am Amu).
Städte des weftsibirischen Steppenbezirks:
14. Barnaul am Ob, Hauptstadt des altaischen Minenbezirks, Sitz des
Oberbergamts, einer Bergbauschule und großer Hüttenwerke.
15. '-tomsf am Tom unweit seiner Mündung in den Ob, zweitgrößte
und reichste Stadt Sibiriens, mit Universität, großen Bazars und Banken.
16. Tobolsk am Jrtisch, Stapelplatz für Pelzwerk und Handelsplatz für
Leder, Talg und Spiritus, mit bedeutender Industrie.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
— 25 —
Städte am Fuße der nordpersischen Randketten:
19. Rescht am kaspischen Meere, mit bedeutender Seidenindustrie und
großem Seidenhandel, Dampfschiffverbindung mit Baku und Astrachan.
20. Teheran am Südfuße des Alburs in ungesunder Lage, Residenz
des Schahs, mit zahlreichen Bazaren, militärischen und technischen Hochschulen.
— Südl. davon im inneren Hochlande die frühere Hauptstadt Jspahkn.
21. H erkt, befestigte Haupthandelsstadt Afghanistans, das „Thor Indiens"
(von Russisch-Centralasieu aus), mit bedeutender Industrie (Teppiche, Schwerter).
22. Kabul, Haupt- und Residenzstadt Afghanistans, in fruchtbarer Um-
gebung von Obst- und Blumengärten, Hauptstapelplatz für europäische, persische
und indische Jndnstrieerzengnisse. — östlich von Kabul der von der nord-
indischen Bahn bald erreichte Khaiberpaß, südwestl. die ebenfalls von der
indischen Bahn erstrebte Großstadt Kandahar.
Städte am Fuße der südpersischen Randketten:
23. Schiras, die Rosenstadt, in einem Gebirgsthale mit der reinsten
Luft und dem heitersten Himmel der Erde, umgeben von Granatapfel- und
Cypressenhainen, Wein- und Rosengärten. Handel mit Wein, Rosenöl, Seide.
24. Lingeh, Haupthafen Südpersieus unweit der Straße von Hormüs,
mit Ausfuhr von Korallen und Perlen, Lebensmitteln, Tabak und Opium.
Vii. Das armenische Hochland.
§ 38. Kodenform und Gewässer. Das armenische Hochland besteht
aus einer Anzahl hoher Gebirgsketten, welche sich in der riesigen Doppel-
Pyramide des ^rarat (s.abb. 1) über 5000 in erheben. Sie schließen steppen-
artige Hochflächen, anmutige Gebirgskessel und fruchtbare Thäler ein;
in den Gebirgskesseln liegen große Bergseen. Auf den Hochketten entspringen
die Zwillingsströme Euphrat und Tigris (zum persischen Golf) und der Kur
(zum kaspischen Meere).
§ 39. Erwerbsquellen. Ackerbau (Getreide, Baumwolle, Wein) und
Viehzucht (Pferde-, Schaf- und Seidenraupenzucht) sind die Haupterwerbs-
quellen. Daneben wird Bergbau (Salz, Eisen, Kupfer) und etwas Industrie
betrieben. Viele Armenier leben in Westasien und Südosteuropa vom Handel,
zu dem sie großes Talent besitzen.
§ 40. Staaten und Städte. Politisch ist das armenische Hochland
unter drei Staaten verteilt:
Nordarmenien ist russisch (Bestandteil der Provinz Transkankasien),
Südostarmenien ist persisch,
Südwestarmenien ist türkisch (Türkisch-Armenien und Kurdistau).
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Extrahierte Ortsnamen: Baku Astrachan Afghanistans Kabul Afghanistans Kabul Kandahar Granatapfel- Westasien Südosteuropa
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Die In. sind vulkanischer Natur, sehr häufig von Erdbeben heimgesucht
und mit hohen Bergketten besetzt, welche kaum ein Drittel des Bodens für
Knltnrebenen freilassen. Die Küsten sind zum Teil wild zerrissen, reich an
Hi. und Bnchten.
§ 63. Erwerbsquellen. Die mit außerordentlicher Sorgfalt betriebene
Landwirtschast erstreckt sich auf deu Anbau unserer Getreidearten und Hülsen-
fruchte, auf Reis, Thee und Baumwolle. Die Viehzucht ist wenig bedeutend,
wichtig dagegen die Seidenraupenzucht und der Fischfang. Von Mineralien
werden hauptsächlich Kupfer, Kohlen, Petroleum und Kaolin gewouueu. Die
Industrie leistet Hervorragendes in allen Zweigen des Kunstgewerbes (Por-
zellan-, Bronze-, Email-, Silber-, Lack- und Fächerindustrie), in Seidenweberei
und Stickerei, Holz- und Papierbereitung. Der Handel, an dem neben
England das deutsche Reich gut beteiligt ist, umfaßt in der Ausfuhr Roh-
feide und Seidenwaren, Thee und Reis, Kampfer, Wachs, Porzellan-, Lack-
und Bronzewaren, Fächer, in der Einfuhr Wolle, Baumwoll- und Woll-
stosse, Metalle, Maschinen, Schiffe, Petroleum, Zucker, Nahrungsmittel und
Getränke. Das japanische Eisenbahnnetz ist gut entwickelt.
§ 64. Stanken und Städte. Politisch bildet Japan
ein konstitutionelles Kaiserreich, dessen Herrscher die Titel Tenno
oder Mikado (d. h. Himmelskönig oder erhabenes Thor) führt. Es umfaßt
außer den japanischen In. die von China abgetretene In. Formosa.
Städte der Insel Hondo:
50. Kioto (d. h. Westhauptstadt), alte Residenz und erster Jndustrieort
Japans in Seidenverarbeitung, Metall- und Porzellanindnstrie.
51. Tokio (d. h. Osthauptstadt), früher Jedo, nene Residenz, europäisch
ausgestattete Millionenstadt (Gas, elektrisches Licht, Pferde- und Riugeifen-
bahn, Telegraph) mit bedeutendem Kuustgewerbe. — Eiue Eisenbahn ver-
bindet die Hauptstadt mit Jokohkma, dem wichtigsten, verkehrsreichsten Ver-
tragshasen mit Ausfuhr von Seide, Thee und Erzeugnissen des Kunstgewerbes.
§ 65. Aufgaben und Vergleiche.
I. Merke: Asien, der größte und volkreichste unter den fünf Erdteilen, besitzt das
höchste Gebirge, den höchsten Gipfel, das höchstgelegene Hochland, die größte Halbinsel, das
größte Binnenmeer, die größte Depression und die tiefste Senke der Erde! Nenne Namen
und Lage dieser geographischen Objekte!
Ii. Vergleich zwischen Südeuropa und Südasien.
1. Gleiche Gliederung und Küstenentwickeluug (drei große Halbinseln, zahlreiche
Inseln und Inselgruppen); Ähnlichkeit der Umrisse der entsprechenden Glieder.
2. Pyrenäen-Halbinsel und Arabien: geringste Gliederung — Tafelländer —
Verwandtschaft mit Afrika — längere Zeit unter arabischer Herrschaft.
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TM Hauptwörter (200): [T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: England Japan China Formosa Kioto Japans Tokio Asien Südeuropa Afrika