für jn einem benachbarten Han!« beköstigen zu lassen»
Dies that er aber nicht. Er hielt seine eigene Kost,
um die Zeit nicht mit Laufen und Warten zuzubringen,
die Zeit, die er zur Ausbildung seines Geistes benutzen
konnte und wollte. Seine Mahlzeit war bald gethan,
und da sie nur aus etwas Zwieback, Brodt oder Kuchen
mit einem Glase Wasser bestand, so erübrigte er sich
auch noch, durch diese Selbstbeköstigung, die Hätfte
von dem Gelde, das ihm für die Kost gereicht wurde.
Und, wozu meint ihr, daß er dieses erübrigte Geld
wol angewandt haben mag? — Viele Jünglinge und
Mädchen, die leben, als hätten sie nur einen Leib und
keine Seele, würden es an seiner Stelle vielleicht zu.
Leckerbissen, kostbaren Getränken oder zu.unnöthigem
Putze verbraucht haben. Nicht so der verständige
Benjamin; erkaufte sich Bücher, zur Nahrung für
feinen unsterblichen Geist., Wie er diese benutzte, ist
euch schon gesagt. Dadurch erweiterte er seine Kennt-
nisse ungenieut, imb erlangte übcrdem durch das viele
Lesen die Fertigkeit, seine Gedanken schriftlich und
mündlich schön ausdrücken zu können. Um dies im-
mer besser zu lernen, las er oft Bücher, die in einem
vorzüglich guten Styl geschrieben waren, und suchte,
mit vieler Mühe und großer Geduld, die darin herr-
schende Schreibart nachzuahmen. Jn der Schule war
es ihm schwer geworden, das Rechnen zu lernen; jetzt
aber, da er sich im Nachdenken geübt hatte, lernte er
mul) diese Kunst mit der größten Leichtigkeit, bloß
durch Hülfe eines Rechenbuches.
So strebte Benjamin Franklin in seiner Jugend,
so oft ihm sein Beruf dazu Zeit ließ, seinen Verstand
zu bilden und mit nützlichen Kenntnissen und Fertigkei-
ten zu bereichern. Aber auch in seinen spätern Jah-
ren und selbst in seinem Alter war er in dieser Hinsicht
nicht müßig. In seinem hosten Jahre lernte er noch
die französische Sprache. Dabei suchte er aber auch
seinen Mitmenschen nützlich zu werden. Er war ein
Mann von edlen Gesinnungen. Wahrend feiner ei-
gentlichen Bilduugöjahre theilte er oft sein Brodt mid
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Benjamin Benjamin_Franklin
dies, reichte Ire ihm alle hin, und sprach: „Suche
dir eine aus, lieber Heinrich! “
Von dieser Zeit an bemerkte man, daß Fritzens
Beispiel mehr über den undienstfertigen Heinrich ver-
mocht hatte, als alle Lehren und Ermahnungen.
Heinrich legte sein ungefälliges Wesen ab, und strebte
Fritzen an freundlicher Dienstfertigkeit gleich zu
kommen.
i6.
Liebe Mutter: liebe Mutter: rief Lnisehen athem-
los, nur ein Stückchen Brodt und Butter! ach! das
Elend ist gar gross!
Hinter unsrer Ziegelhütte liegt ein Knabe,
nah dem Tod! O erfülle meine Bitte! Gieb mir
Butter, gieb mir Brodt!
„Kind, hier hast du Brodt und Butter, nimm
auch dieses Stückchen Geld." Also sprach die
gute Mutter, und Luischen sprang ins Feld.
Ach! ein armer kleiner Knabe, lag hier wim-
mernd auf der Erd’; seine Kleidung, seine Habe
war wol keinen Schilling werth.
Adolph, dieses war sein Name, kam aus ei-
nem fremden Land, wo er oft, gebeugt vom Grame,
vor des Vaters Grabe stand.
Seine theuren Eltern starben schon in seinem
achten Jahr, und er musste hungern, darben, wol
ein volles halbes Jahr.
Munterkeit und Kräfte schwanden, wenig
wars, was man ihm gab, oft war selbst nicht Brodt
vorhanden, und er wünschte sich ins Grab.
Doch, an der Verzweiflung Rande, . fiel ihm
der Gedanke bei, dass in einem fremden Lande sei-
nes Vaters Bruder sey,
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Adolph
35
„Dahin, dahin will ich wandern!“ rief er
muthvoll und erfreut. „ Dahin und zu keinem an-
dern will ich gehn, und das noch heut!“
Hastig nimmt er seine Habe, wandert über
Berg und Hur, und verzehrt so manche Gabe, in
dem Schosse der Natur. '
Nirgends will der Frohe weilen, will nur bald
den Onkel sehn, so verschwanden zwanzig Meilen;
doch, nun kann er kaum mehr gehn.
Mild’ und traurig schleicht der Arme durch
ein ödes, finstres Thal, matt vor Angst und blass
vom Harme, leidet er die grösste Quaal.
Keine Stadt und keine Hütte sieht sein Aug’,
das schüchtern blickt, unerhöret bleibt die Bitte,
die er schwach gen Himmel schickt.
Ach! er irrt und irret lange tiefer in das Thal
hinein, seinem Herzen wird es bange; denn er war
za ganz allein.
Vier und zwanzig bange Stunden dauerte des
Armen Quaal, bis er einen Weg gefunden, in dem
schauerlichen Thal.
Endlich sieht er Häuser stehen, eilt der Zie-
gelhütte zu; doch hier kann er nicht mehr gehen,
und er sinkt in süsse Ruh.
Abgezehrt, im schlechten Kleide, findet hier
Luischen ihn, sie der Eltern grösste Freude, und
der Armen Trösterin.
Mitleidsvoll weckt sie den Knaben, Brodt
und Butter in der Hand; „willst du dich ein wenig
laben ? “ spricht sie, und der Knabe stand
Auf von seinem harten Lager, dankt ihr für
das Butterbrodt. „Ach; so schwach, seufzt sie,
so hager, ist wol) kaum der böse Tod ! “
C z
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42 , =====
sie ihn nicht verbessern konnten. Das Stroh verkauf-
ten sie, lim etwas Geld zu bekommen, oder verbrannten
es. weil sie so arm waren, daß sie sich keine bessere Feu-
rung kaufen konnten. Ihr Feld ward also nie gehö-
rig bedüngt, und bemergeln konnten sie es gar nicht,
denn sie hatten keine tüchtige Pferde, sondern nur alte
abgelebte Thiere, chie weder Kraft noch Munterkeit
besaßen.' Den Hafer verkauften sie gewöhnlich in der
Stadt. Die armen Ackerpferde mußten sich also
mit Gras, Heu und gedroschenem Strohe behelfen.
Daher waren die Grünftldcr auch nicht einmal im
Stande, ihr Land gehörig zu bearbeiten. Es trug
wenig, und das Dorf wurde immer armer. Die
Bauern gingen wie die Bettler einher. Durch ihre
-Häuser schien die Sonne; und. wenn sie aßen, so
regnete es ihnen in die Schüssel. Das gab aber
Feilte Kraft. Sie hatten kein Geld, ihre Häuser
auszubessern, und sich selbst neue Kleider anzuschaffen.
Dieser elende Zustand Grunselds dauerte einen rei-
chen Mann, der sich kürzlich bei thuen niedergelassen,
und einen Theil ihrer elenden Felder an sich gekauft hatte.
Er wünschte das Eigenthum der Dorfseingesessenen zu
Derbessern, und glaubte, daß Dies auf keine bessere
Weise geschehen könne, als daß er Arbeitsamkeit und
Thätigkeit unter ihnen zu befördern suchte. Herr
Klaudian, so hieß er, beschloß in dieser Absicht, ein
großes schönes Haus zu bauen, aus den nächstlie-
geuden Aeckern einen großen Garten zu machen, und
beides, Haus und Garten, mit einem tiefen Graben
zu umziehen. Dazu brauchte er nun viel Holz, Kalk,
Eisenwerk, viele Bretter, Ziegel n»id Steine. Er be-
rief die Bauern.zusammen und fragte sie: ob sie ihm
diese und andere Baumaterialien für gute Worte und
gute Bezahlung, wol herbei fahren wollten. „Wie
wollten wir armen Leute das thun können?" antwor-
teten sie; „unsere Karren brächen ja in tausend Stücken,
wenn wir solche Steine und so schweres Holz darauf
laden wollten, und unsere Pferde blieben auf der Stelle
liegen, wenn wir auch nur eine Meile mit solchen La-
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= 87
Waaren mehr, oder auch thönerne Kugeln (Löpers)
zu gewinnsüchtigen Spielen. Es kaun- nicht fehlen,
daß er vor diesem schlechten Gebrauche seines Geldes,
vorder Nascherei und der Spielsncht gewarnt wurde;
denn er batte gute Eltern und einen verständigen Lehr
rer. Aber er hörte nicht aus ihre Warnungen, blieb
ein Nascher und ein Spieler, und besserte sich nicht.
Bald nach seiner Konfirmation wurde er von seinen
Eltern, auf ein halbes Jahr, zu einem Bauern in
Eiberstadt veriuielhet. Noch vor seiner Abreise er*
mahnten ihn seine Eitern zu allem Guten, vorzüglich
aber auch zur Sparsamkeit mit seinem Lohne, indem
er wohl wisse, daß sie denselben zu ihrem Auskommen
und zu seiner eigenen Kleidung und Beköstigung im
künftigen Winter bedürften. Aber, da er bisher un-
ter Aufsicht seiner Eltern und Lehrer sich nicht Harle
bessern wollen: so laßt es sich schon vermuthen, daß
er es nicht gethan haben wird, als er nun ihrer Auf-
sicht entlassen, und mehr wie zuvor, sein eigener Herr
wlti'de. Vielmehr ward er nun aus einem Näscher
ein offenbarer Verschwender, aus einem Spieler mit
thönernen Kugeln, ein Spieler um Geld. Er kaufte
sich oft Semmel, Gewürzwaaren, und ließ sich dann
Kaffee geben. Des Sonntags, oder wenn er sonst
Zeit und Gelegenheit dazu hatte, ging er in die Wirths-
häuser, trank Branntwein und spielte Kegel und Kar-
ten. So verbrachte er einen Theil seines Lohnes nach
dem andern, bis er endlich, als seine Diensiwochen
zu Ende waren und nun seinen ganzen Lohn zu Hause
bringen sollte, nur wenige Schillinge übrig hatte.
Mit diesen machte er sich auf den Weg nach seiner Hei-
Math; aber freilich nicht ohne Herzklopfen und mit den
harten Vorwürfen emes beleidigten Gewissens. „ Was
werden meine Eltern sagen, denen ich meinen ganzen
Lohn zu bringen versprochen habe? Was werden sie
sagen, was werden sie thun, wenn sie diese wenigen
Schillinge sehen? Was soll ich anfangen?" dachteer
der sich selbst. Was meint ihr dazu? Was wäre wohl
daö Beste gewesen für ihn zu thun? Gebt ihm euren
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Gesundheitslehre.
der Gesunde kann sein Leben früh und heiter genießen,
kann mit seinen Kräften viel Gutes thun, und dadurch
ftin und seiner Mitmenschen Wohl befördern. Dage-
gen ist der Kranke oft verdrießlich und mürrisch, hat
Angst und Schmerzen, ist ungeschickt zur Abwartung
seiner Geschäfte, und schadet sich und andern auf man-
cherlei Werse. Daher ist es meine Pflicht und der
Wille Gottes, daß ich meine Gesundheit erhalte und
befestige. Wir wollen derselben stets eingedenk seyn,
und aufjede erlaubte Weise Genüge zu leisten suchen!
I. Von den Speisen.'
Der Mensch bereitet seine Speisen sowohl aus
dem Thier - als ans dem Pflanzenreiche. Die Pflan-
zenspeifen sind nicht so nahrhaft und stärkend als die
Fleischspeisen. Von bloßen Fleischspeisen geräth das
Blut in Faulniß, und wer bloß Gemüie und andere
Pflanzenspeisen essen wollte, würde nicht Kraft und
Stärke genug haben. Daher sollten unsere Mahlzei-
ten aus einem kleineren Theile Fleisch und aus einem
größeren Theile Gemüse bestehen. Unsere gewöhnlich-
sten Nahrungsmittel sind: Vrodt, Grütze, Mehlspei-
sen, Fleisch, Gemüse, Milch, Fische und Obst.
Drodt, es sey von Roggen- oder Weizenmehl, muß
nicht warm und frisch genvssen werden, wenn es . den
Namen eitler heilsamen Speise verdienen soll. Die
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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17
lebte, nannte ihn jetzt geizig; nachher aber, in sei-
nem Alter, da er vor Siewers Thür bettelte, und
manchen Thaler und oft einen Scheffel Grütze oder
Mehl aus seiner Hand empfing — wohlthätig. Sie-
lvers blieb io Jahre als Gefell bei feinem Lehrherrn,
und arbeitete und erübrigte sich in dieser Zeit etwas
über iooo Mark an barem Gelde. Damit errichtete
er eine eigene Haushaltung und pachtete eine Mühle.
Dieser stand er in den ersten Jahren allein vor. Je-
dermann wollte gern bei ihm gemahlen haben, da er
es so gut machte, ehrlich war, und seine Mühlengäsie
dabei gewöhnlich schneller beförderte, als dies auf an-
dern Mühlen zu geschehen pflegte. Nach wenige»
Jahren hatte er so viel Nahrung, daß die Mühle Tag
und Nachr gehen, und Sievers einen Gesellen halte»
mußte. Aber jemehr Arbeit er hatte, jemehr ver-
diente er auch. Endlich kaufte er sogar die Mühle,
die er bisher gepachtet hatte, für 6425 Rthlr. Sie
war freilich mehr werth; aber weil der Verkäufer sei»
Geld ohne Schwierigkeit und Verdruß, nach Ablauf
eines halben Jahres, auf ein Mal von Siewers er-
halten konnte: so überließ er ihm dieselbe deshalb einige
i2o Rthlr. unter dem eigentlichen Werthe. Nu»
halte Siewers sich prächtiger kleiden, kostbarer essen.
Wein und Kaffee trinken, und überhaupt größern Auf-
wand machen können; er that es aber nicht, denn er
glaubte, was nur wenige glauben, daß er mit seinem
Ueberflusse nothleidende Brüder erquicken müsse.
Siewers erfreute sich also eines nicht durch Spiel
und Betrug, nicht durch Heirath und Erbschaften,
sondern bloß durch Arbeitsamkeit und Sparsamkeit
erworbenen ansehnlichen Vermögens, eines sorgenfreie»
Alters und, was noch mehr werth ist, des Glückes —
Wohlthun zu können. Noch lebt der ehrwürdige Greis,
geehrt und geliebt von jedermann, und nie spricht er
von ^ seiner Jugendgeschichte, ohne seinen ehemalige»
Lehrherr» noch im Grabe zu segnen, der ihn Arbeit-
samkeit und Sparsamkeit lieben und üben lehrte. —
Uní) ihr, meine Kinder, wolltet unzufrieden werden,
Schl. Holst. Kinderfremid. B
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Nordstrand, pelworm und Theile von Föhr, Sylt
und Röm. — Schleswig ist über 165 Qm. groß,
und hat 278,342 Einwohner.
Entferntere dänische Besitzungen sind die Insel Is-
land in der Nordsee und die Färöer - Inseln, nördlich
von Großbritannien. Island wird in 4 Viertel ge-
theilt, nemltch in das Südviertel, Nordmerrel u. s. w.
Skaalholt und Holum sind ans Island, und Thors-
Häven auf den Färöern die wichtigsten Oerter. Is-
land ist sehr gebirgigt, und an den Küsten nur bewohnt.
Unter den Bergen zeichnen sich der Heckla und Rra-
bla, die Feuer speien, und unter den dortigen vielen
warmen, zum Theil siedend heißen Quellen der Geyser
vorzüglich aus. Die Einwohner nähren sich von der
Schaaszucht, der Fischerei und dem Vogelfänge, und
verfertigen aus Wolle viele Strümpfe und Kleidungs-
stücke. Vor einigen Jahrhunderten zeichneten sich die
Isländer durch Gelehrsamkeit ans.
Dänemark und dieherzogthümer haben einen größ-
tentheils fruchtbaren und ebenen Boden. Die Witte-
rung ist gemäßigt, aber feucht und stürmisch. Die
wichtigsten inländischen Gewässer sind: der Eiderfluß
und der damit verbundene schleswig holsteinische Ra-
nal, der Limfiord, der Isessord, der kleine und
große Belt. Der Sund scheidet Seeland von Schwe-
den. Da Ackerbau und Viehzucht Hauptnahrungs-
zweige in Dänemark und den Herzogthümern sind, to
sind Getreide, Pferde, Ochsen, Speck und Fleisch,
Butter und Käse in großem Ueberfluß vorhanden. Da-
gegen mangelt cs an Salz, Metall, und hin und wie-
der auch an Holz. Da es an Salzquellen und Erzen
fehlt, so kann den beiden ersten Mängeln nicht abge-
holfen werden; wolaber dem letztern. Wodurch wol?
— Was wollt ihr in Zukunft vermeiden oder thun,
damit dieser Mangel nicht noch größer werde? —
Ausländer sagen von den Dänen, daß sie ihren König
lieben und trefliche Seefahrer und Seesoldaten sind.
Ist das rühmlich? — Aber sie sagen auch, daß wir
eine übergroße Neigung zum Wohlleben haben, und
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordstrand Nordsee Island Südviertel Nordmerrel Island Dänemark
izr ' 7-—
für uns zu machen? — Auch das Rindvieh gehört
zu den nützlichen Hausthieren, besonders die Kuh.
Ihr Nutzen ist bekannt, und kann noch weit größer
für uns werden, als er gegenwärtig ist. Was hat
man aber wol zu thun, um dieses zu bewirken? —
Die Marschkühe sind ui unserm Vaterlande die besten.
Warum wol? — In manchen Gegenden...zieht das
Rind den Pflug. Dazu gehraucht man aber bei uns
das Pferd, dessen Fleisch in einigen Ländern auch ge-
gessen wird. Das Pferd muß vorzüglich rein gehal-
ten, mit gutem Futter genährt, mit reinem Wasser
getränkt und bei der Arbeit nicht übertrieben werden.
Arabien, Neapel, Spanien, England und Dänne-
mark haben die besten Pferde. Mit dem Pferde hat
der Esel viele Aehnlichkeit. Er wird vorzüglich zum
kasttragen benutzt. Seine Milch ist Schwindsüchtigen
dienlich. Das Schwein ist auch ein sehr nützliches
Hausthier. Sein Fett und Fleisch dient uns zur Nah-
rung; doch ist letzteres für Kinder und Leute, dw nicht
schwer arbeiten, keincsweges gesund. Das Schwein
ist ein gefräßiges Thier; man muß sich aber hüten, es
nicht zum Fleischfressen zu gewöhnen, weil es sonst
leicht seine eigenen Jungen und wol kleine Kinder frißt.
Der Hund ist wegen seines feinen Geruches, seiner
Wachsamkeit und Treue dem Menschen nützlich. Auch
wird sein Fleisch von einigen Völkern gegessen. Die
Haare und Bälge der Haasen und Raninchen werden
vom Hutmacher und Kürschner benutzt. Der Fuchs,
das Wiesel, der Iltis, der Marder, der Luchs,
die Raye, der Wolf, der Vielfraß, der Bar, die
Hyäne, der panrer, der Leopard, der Löwe und
der Tiger sind Raubthiere. Unter allen ist der Tiger
das gefährlichste; Menschenfleisch ist seine liebste Kost.
Der Löwe greift nur Menschen an, wenn er kein
Thier zur Sättigung seines Hungers erhalten kann.
Er ist das Schrecken aller Thiere. Seine bloße Ge-
genwart macht schon, daß sie erstarren und zur Flucht
untüchtig werden. Die Hyäne und der Bär verzeh-
rest 2leser, und scheinen also' von Gott bestimmt ju