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1. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 1

1905 - Braunschweig : Scholz
Einleitung. Die geographische Namenkunde, d. h. die Wissenschaft, welche die ursprüngliche Bedeutung der in der Erdkunde gebräuch- lichen Namen festzustellen sucht, gehört zu den Zweigen des menschlichen Wissens, welche sich äußerst langsam zu einiger Vollkommenheit entwickelt haben. Dieser langsame Fortschritt hat seinen Grund hauptsächlich darin, daß die geographische Namenkunde in fast alle anderen wissenschaftlichen Gebiete ein- greift und diese zu ihrem Ausbau heranziehen muß. Nicht nur eine eingehende Kenntnis der toten und lebenden Sprachen, der Erd- kunde, Weltgeschichte, der Mythologie und Religionslehre der ein- zelnen Völker ist als Grundlage zu ihrem Studium erforderlich, sondern auch eine genaue Bekanntschaft mit den Naturwissen- schaften, besonders zur Feststellung der Bedeutung der in der allgemeinen Erdkunde gebräuchlichen Namen ; aber auch in der speziellen Länderkunde finden wir viele Namen, welche den Orten nach Tieren, Pflanzen, Mineralien oder nach der geologischen Be- schaffenheit der Gegend gegeben sind. Die ersten Anfänge der geographischen Namenkunde sind uralt; mehrere Schriftsteller des Altertums erklären gelegentlich einzelne geographische Namen; der Römer Terentius Varrò (116—27) hat sogar schon ein ausführliches Werk über die Erklärung von Ortsnamen geschrieben. Später war es besonders der bekannte Geograph Mercator (1512—1594), welcher sich bemühte, im Text seiner Atlanten die geographischen Namen zu erklären. Trotzdem viele andere Gelehrte seinem Beispiel folgten, so waren doch die meisten dieser Arbeiten bis gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts unmethodisch und enthielten häufig viele phantastische und ganz unhaltbare Erklärungen. Die neuere Literatur über geographische Namenkunde ist so umfangreich, daß ich hier nur einige der aller- wichtigsten Bücher erwähnen kann.*) Das umfangreichste und wertvollste Werk ist ohne Zweifel: Egli, Nomina geographica (1893). Trotzdem der Verfasser dieses Buches über 3000 Einzelarbeiten benutzt hat und 42117 geogra- phische Namen erklärt, so läßt uns dieses große Sammelwerk doch hinsichtlich Deutschlands und Österreichs, die in unseren Schul- *) Das ausführlichste Literaturverzeichnis ist : Egli, Geschichte der geogra- phischen Namenbunde (1886). 1

2. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 3

1905 - Braunschweig : Scholz
Einleitung. 3 die deutsche Aussprache anwenden wollten. Jetzt, im Zeitalter des stark zunehmenden Weltverkehrs, kommt es aber darauf an, möglichst internationale Bezeichnungen zu schaffen, und international können nach meiner Ansicht die geographischen Namen nur wer- den, wenn alle Menschen sie so aussprechen, wie sie in dem be- treffenden Lande, welchem sie angehören, selbst ausgesprochen werden. Ganz zwecklos sind sogenannte Ubersetzungen der fremden geographischen Namen, da auf diese Weise Namen gebildet werden, welche die betreffenden Orte nie gehabt haben, die also auch in dem betreffenden Lande niemand kennt, sondern die nur ein ein- ziges ausländisches Volk versteht. Wenn z. B. die Italiener München in Monaco übersetzen, so hat dieser Name zwar densel- den Sinn wie das deutsche Wort, doch wer kann einem Italiener in Deutschland München zeigen, wenn er nach Monaco, wer die Elbe, wenn er nach Elba fragt? Ebenso komisch klingt es dem Italiener, wenn der Deutsche sein Milano Mailand, der Pole Medyo- lan, der Engländer Milain usw. nennt, denn eine Stadt, die einen dieser Namen führte, hat es in Italien nie gegeben. Ebensowenig wird ein Engländer verstanden werden, wenn er z. B. in Frank- reich nach Lyons, in Deutschland nach Danube in seiner Aus- sprache fragt. Wie verschieden unser Vaterland von den ver- schiedenen Nationen genannt wird, zeigt die folgende Ubersicht: Portugiese, Allemanha; Spanier, Alemania; Italiener, Germania; Franzose, Allemagne; Engländer, Germany; Holländer, Duitsch- land; Däne, Tydskland; Schwede, Tyskland; Russe, Njemezkaja Semlja (Germanija); Pole, Niemcy; Tscheche, Nëmecko; Ungar, Németorszag; Rumäne, Germania; Türke, Nemtsche memleketi; Neugrieche, Germania; Araber, Bilad nimsa. Viel besser wäre es jedenfalls, alle diese Nationen lernten den Namen »Deutschland« und dieser Name würde somit international. Ebenso müßten die geographischen Namen aller anderen Länder überall nur in der Form gebraucht werden wie in dem Lande selbst; die einheimische Be- nennung, welche doch allein die richtige ist, müßte eben inter- national werden. Etwas schwieriger ist es, für die Ozeane inter- nationale Namen zu schaffen, da sie gewissermaßen zu den ver- schiedensten Ländern gehören. Man könnte für sie die kurzen englischen Bezeichnungen als international gültig einführen, von denen Atlantic (Atlantischer Ozean) und Pacific (Großer Ozean) schon vielfach in der wissenschaftlichen Literatur gebraucht werden, ebenso wie man sich hinsichtlich der Lage des nullten Meridians auf Greenwich geeinigt hat. Die neueren deutschen Lehrbücher der Erdkunde und ebenso die Atlanten haben bereits vielfach die schlechten verdeutschten Formen der geographischen Fremdnamen abgeschafft und dafür die richtige, an Ort und Stelle in dem betreffenden fremden Lande im amtlichen Verkehr (Post, Eisenbahn usw.) und im Volke allein bekannte Form eingeführt. Man vergleiche z. B. in dieser Hinsicht 1*

3. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 8

1905 - Braunschweig : Scholz
8 Europa: Alpen. Tataren. Soll von dem mongolischen W. tatanai = ausspähen herkommen. Tschechen. Die Vordersten. Thraker. Bewohner eines rauhen Landes. Türken. Räuber. Walliser. Die dem kymrischen Zweige angehörenden keltischen Bewohner von Wales. Wallonen r. Walonen. Fremde. Wenden. Wasserbewohner; Bewohner von Weideland. Zigeuner. Gelten als ausgewanderte Parias Indiens. Sie wurden 810 zur Z. des byzantinischen Kaisers Nikephorus, weil sie von Phrygien und Lykaonien herkamen, Athinganoi gen., wo damals eine Sekte dieses Na. bestand. Die Alpen. Adula A. Mit Pässen versehene A.; Vogelberg; Knoten. Alpen. Die Hohen. Arlberg. B. der Arle (Legföhre). Bernhard, St. Ben. nach dem hl. Bernhard, einem savoyischen Edelmanne, dem Gründer des Hospizes (f 1008). Brenner. Berg. Chamonix. Eingefriedigter Hof. Cottische A. A. der gallischen Cottii. Dolomiten. Dolomit ist ein aus Magnesium-Kalziumkarbonat be- stehendes Gestein, welches nach dem fr. Mineralogen Dolomien den. ist. Engadin. Am Anfang des Inn; Wohnung des Inn. Finsteraarhorn. Hornähnlicher B., an dem versteckt ein Fl. (Aare) entspringt. Furka P. Gabel-P. Gotthard, St. B. des hl. Godehardus, welcher aus Bayern stammte; f 1038 als Bischof von Hildesheim. Grajisclie A. Felsalpen. Grindel wald. Riegelwald. Grofsglockner. Großer glockenförmiger B. Julische A. Nach Julius Cäsar den. Jungfrau. Der B. ist infolge seiner Gestalt und Schneedecke mit einer weißgekleideten Jungfrau verglichen. Karnische A., Karst. S. Kärnten in Österreich. Karwendelgebirge. Soll von Kar (= talähnliche Vertiefung) und dem W. Wand herkommen. Lepontische A. A. der Lepontier. Ligurisclie A. A. der Ligyer oder Ligurer. Matterhorn. B. am Wiesengrunde. Mont Genèvre. Wachholderberg. Mont Pelvoux. Hoher Bergkegel. Monte Rosa. Hornberg. Ortler. B. mit aufgesetzter Spitze.

4. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 12

1905 - Braunschweig : Scholz
12 Europa. — Deutschland. Finne. Sumpfiger Bergzug. Fläming. Ben. nach flämischen Ansiedlern. Flensburg Bg. des slavischen Gottes Fliuz. Franken. Freie. Friedrichroda. Waldrodung, welche nach einem sächsischen Fürsten Friedrich den. ist. Friesen. Küstenbewohner; die Kühnen; die Freien. Frisches Haff. Süßwassermeer. Fürth. Furt. Fulda. Aus Fultaha = Landfl. ; ahd. fulta = Erde, aha = Fl. Geest. Bezeichnet im Gegensatz zur »Marsch« das höher ge- legene, trockenere Land. Gera (Ger-aha). Gärender, schäumender Fl. Gesenke, c. Jesenik. Eschengebirge ; c. jesen = Esche. Giefsen. Bei den Flüssen. Glatz, f. c. Kladsko = Bg. aus Baumstämmen; c. klada = Klotz, Balken. Glauchau. Der leere, unfruchtbare 0. Gleiwitzj p. Gliwice = Besitzung der Kinder Gliws. Glogau. Weißdornort; p. glog [guug] = Weißdorn. Gnesen. Nestort; p. gniazdo = Nest. Soll an einer Stelle ggr. sein, wo man ein Nest mit weißen Adlern fand. Görlitz. Brandstätte ; Bergstadt. Goslar. Haus an der Gose. Gotha. Ben. nach einem Abte Gotthard von Hersfeld. Graudenz. Ackerort; p. gruda = Erd-, Ackerboden. Greifswald. Von Einwanderern wurde der niederrheinische Orts- namen Grypswald auf den 0. übertragen. Nach einer älteren Erklärung soll der Na. von dem Vogel Greif herrühren, den ein einheimisches Fürstengeschlecht im Wappen führte. Greiz, f. Grouz = Burg; p. gród [grud] = Burg. Grünberg. Nach dem grünbewachsenen Ziegelberg als »Grüner B.« bezeichnet. Guben. Taubenort; wend. gulb = Taube. Guinbinnen. Fischreusenort; 0., wo die Bäume knorrig sind, viele Auswüchse haben. Haarstrang. Waldgebirge. Hag od. Haag. Ein eingefriedigter Raum (Wald, Stadt). Davon abgeleitet Hagen. Hagenau und Hanau = Waldwiese. Hainleite. Bergabhang. Halberstadt. Soll St. Alberts bedeuten. Hall und Halle. Salzstadt. Die Ableitung vom deutschen W. »die Halle« hat wenig Anhänger gefunden. Hamburg. Waldburg. Dieselbe Bedeutung hat vielleicht Hameln. Hannover, im 11. Jahrh. Hanovre. Hohes Ufer. Hansa. Menge, Bündnis. Harburg. Bg. an einem sumpfigen Moore, Kotburg; Heerburg.

5. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 17

1905 - Braunschweig : Scholz
Europa: Deutschland. 17 Räter. Bergbewohner. Rastatt. Raste-, Ruheort. Ratibor. Ansiedlung des Ratibor (= Kriegskämpfer). Ratzeburg. Bg. des wend. Gottes Razi (= Ratgeber). Rednitz und Rezat. Der schnelle Fl. Regen. Zw. Der dunkele Fl.; herabstürzende Wassermasse. Regensburg, lat. Castra Regina. Bg. am Regen. Remscheid, f. Remigeskede. Ein nach einer Person (Remigius) den. Gí-renzort. Scheid ist die Endung vieler 0. am römischen Pfahlgraben. Rendsburg, f. Reinholdsburg. Ben. nach dem Erbauer Reinhold (= der sehr Kühne). Reunstieg. Grenzweg. Reufs (Fürstentümer). 1289 wird urk. ein Vogt von Plauen er- wähnt, welcher nach seiner Großmutter, einer russ. Prinzessin, Heinrich der Reuße (Russe) gen. wird; nach ihm soll das Fürstentum den. sein. Reutlingen. Bei den Bewohnern der kleinen Rodung. Rhein. Fluß. Ries, f. Retia. Der Na. kommt wahrscheinlich vom Na. der röm. Provinz Raetien her. Riesa. Heideort ; Flußort. Rixdorf, f. Richardstorp = Richardsdorf. Rostock. 0., wo sich die Wasser zerteilen; slav. ros = zer, stocka = Wasserfurchen. Rudolstadt. St. Rudolfs. Rügen. J. der Rugier. Ruhr. Roter Fl. Ruhrort. Ruhrecke. Saale. Salzwasser. Nach ihr den. Saalfeld. Saar. Wahrscheinlich = Fluß. Nach ihr den. Saarbrücken und Saargemünd. Sachsen. Träger des kurzen Schwertes (sahs). Salzwedel. Salzsumpf, Salzquelle. Sauerland, f. Suderland = Südland; alth. sundar, mitteldeutsch sudar = Süden. Schandau. Slav, sadu = Gerichtsstätte. Schaumburg. Wartturm, Wartburg. Schlangenbad. Nach der dort vorkommenden Äskulapschlange den. Schleiz. Pflaumenbaum- oder Schlehenort. Schlesien. L. des vandalischen Volksstamms der Silingen. Schleswig, Wik, Bucht der Schlei oder 0. an der Schlei (= Röhre). Schlettstadt, f. Scladdistat. Zw. Soll von dem angelsächsischen W. sclat = Ecke, Winkel herkommen. Schwaben. L. der Sueven. Schwalbach. 0., wo aufwallende Quellen sind. Schweidnitz. Soll vom ö. W. svid = Hartriegel (Cornus sanguinea) herkommen. 2

6. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 19

1905 - Braunschweig : Scholz
Europa : Deutschland. 19 Thüringer, f. Thoringi = die Mutigen. Tilsit. An der Mündung der Tilse (= Sumpffl.) in die Memel. Torgau. Der Na. kommt vielleicht vom heidnischen Gotte Thor her. Trier. Von den Körnern Augusta Treverorum gen., d. h. St. des (Kaisers) Augustus im Gebiet der Treverer. Tübingen, f. Duwingen. Bedeutet vielleicht »bei den Nachkom- men Duwos«. Uckermark. Grenzland; slav. u kraju = an der Grenze. Ulm, f. Hulma. Ulmenort (ulrnahi = Ulmenbestand). Unstrut, f. Onestrudis = Sumpf der One; ein Bach »One« ent- springt in der Nähe der Unstrutquelle. Usedom. Schule; wend. huzysch = lehren, also huzdom = Lehr- haus. Walchensee und Walensee. See der Ausländer. Waldeck. Bei dem Waldgebirge. Warnemünde. 0. an der Mündung der Warnow (= Rabenfl. ; Fl. der Warnen). Wartburg, f. Wartberg. B., von welchem man eine weite Aus- sicht hat (warten = ausschauen, spähen). Weichsel, slav. Wys-la = Hochfl. Weimar, f Wimari = 0. im weichen Moor; ahd. mari = Meer, Sumpf. Wernigerode. Vielleicht = Rodung eines Warning. Weser und Werra. Westfluß. Westfalen, f. Westfalaho. Bewohner des westwärts gelegenen Flachlandes; falaho = Flachland. Wetterau. Gau an der Wetter (= seichter Fl.; Holzfl.) Wetzlar. Niederlassung am Furtwasser. Wiesbaden. Zw. Wiesenbad ; Salzbad. Wismar. Wiesensumpf. Wittenberg. Weißer B. Wörth, Werth und Werder (f. warid). Insel, Erhöhung im Sumpf- lande. Wolfenbüttel, f. Wolferesbutle. Wohnung eines Wolfo oder Wolf. Wollin. Soll »0. mit guter Viehzucht« bedeuten. Würmsee. Würm = die Wärmende. Württemberg. Soll von wurton = Garten herkommen oder »B. eines Wirto« bedeuten. Würzburg. Zw. Soll Krautort bedeuten. Wupper. Fluß. Zeitz und Zittau. Getreideort; wend. zyto = grünes Getreide. Zellerfeld. Ben. nach dem Kloster Cella = Zelle (s. Klaustal). Zerbst, f. Ziervisti; slav. ceroviste = großer Eichenwald. Zobtenberg. B. beim Städtchen Zobten (= Sonnabendsmarkt). Zweibrücken. Liegt zwischen zwei Brücken am Erbach. Zwickau, f. Zwikowe == Windhausen; slav. sujvejkova = 0. am Windberge. 2*

7. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 47

1905 - Braunschweig : Scholz
Asien. 47 Jordan, in arab. Form Na'xr-el-arden = Abfluß. Die Araber nennen den Fl. gew. Esch-Scheriat el-Kebir = der große Fl. Iran. L. der Arier. Irawadi. Der Na. soll aus skr. iravati = wasserreich oder aus Airawati, dem Na. des Elefanten des Sonnengotts Indra entst. sein. Irkutsk. Von den Russen 1661 an der Mündung des Fl. Irkut in die Angara ggr. und nach ersterem den. Iskenderun. Alexanderst. Wie viele andere Städte nach Alexander dem Großen den. ; tiirk. und arab. Iskender = Alexander. Jsläm arab. = Ergebung, d. h. in den Willen Gottes. Kabul. W arenniederlage. Kalikata oder Kalkutta (europ. Schreibweise). Wohnung Kalis (der Gemahlin des Gottes Siwa). Kamtschatka. Der Na. soll von den Korjaken stammen, welche ihre Nachbarn Kontschadal = »Leute am äußersten Ende« nannten. Kanton. Von den Port, wurde der Na. der chin. Provinz Kwang- tung (tung = Ost) falsch verstanden = Canton. Karakortim. Schwarzes Gebirge. Kaschmir aus skr. Käsyapa-mar oder mira, also entweder Woh- nung oder See Kasyapas, einer mythischen Person, welche den Abzug des Wassers aus dem Tal bewirkt haben soll. Kaspisches Meer, russ. Kaspiskoje more. Ben. nach dem alten Volke der Kaspier, welches f. am westlichen Ufer wohnte. Kelät. Festung. Kiaclita, eig. Kiaktu. Zunächst Na. eines Zuflusses der Selenga, den. nach kjä, einem guten Futtergrase (Triticum repens L.); sp. wurde der Na. auf die St. übertragen. Kiautschou. St. im Gebiete der Völkerschaft Kiau. Mit »tschou« (chin. eig. = Bezirk) bezeichnen die Chinesen eine St. zweiten Ranges oder die Hauptst. eines Bezirks, während >fu« der Na. einer St. erster Ordnung mit einer Präfektur ist. Kioto, f. Miako = Hauptst., Metropole. Kisil Irmak. Roter Fl. Hieß f. Halys = Salzfl. Kiuschiu. Neunland (9 Provinzen); wie Schikoku = Vierland (schiu (jap.) = koku (chin.) = Provinz). Koromandelkiiste. Der Kreis (mandala) des alten, um die Kaveri gelegenen Reiches Tschola. Kum türk. = Sand. Kurden. Die Tapferen; pers. kurd = stark, tapfer. Kurdistan. .L. der Kurden. Kurilen. Menschen. Zunächst also Na. der Bewohner und erst sp. auf die I. übertragen. Lahore. St. Lawas, des Sohnes Ramas. Laos. Ben. nach dem Volke der Lao. Lasa oder Lhasa. Gottesstätte. Liautung. L. östlich vom Fl. Liauho.

8. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 49

1905 - Braunschweig : Scholz
Asien. 49 Ob. Syrjäniscli ob = Tante, wie auch sonst die Völker den Flüssen verwandtschaftliche Bezeichnungen als Na. geben. Ocliotsk [oxotßk] am Fl. Ochota aus tungusisch okat = Fl. Ösbegen. Herren. Omsk. Ben. nach dem Fl. Om. 0routes, arab. Ei-Aäsi. Der stürmische, widerspenstige (Fl.). Ostjaken, russ. Oßtjak. Fremdlinge; Menschen am Ob. Palästina. L. der Fremdlinge. Der älteste Name ist Kanaan = Tiefland ; u. nur der Name des Küstenstrichs. Arab. j. Biläd el-Filisthïn = Philisterland. Palawan, span. Parafila, Schleuse. Pamir, einh. Bam-i-Duniah = Dach der Welt. Pandschâb. Fünfstromland. Pazifischer Ozean. Friedlicher, stiller 0. ; lat. pacificus friedlich. Die ihrer Kürze wegen häufig gebrauchte engl. Form ist Pacific. Der Ozean erhielt seinen Na. von Magalhâes [magai- jaingsch], da dieser Seefahrer hier 1520—21 keinen Sturm erlebte. Pekin«;. Hauptst. des Nordens. Persopolis = Perserstadt; j Tsclielil-Minar = die 40 Säulen. Peschawar aus skr. Purushapura = St. der Männer. Petschili, chin. Tscliy Li = Provinz des Hofes. F., als es noch zwei Höfe gab, lautete der Na. Pe Tschy Li = Provinz des Nordhofes. Philippinen, span. Islas Filipinas. Ben. 1543 nach Philipp, Prinz von Asturien, dem Sohne Karls V. Phönizien. Palmenland. Griech. phoinix, lat. phönix = Dattel- palme. Da phoinix auch die Purpurfarbe bezeichnet, so könnte Phönizien auch Purpurland heißen. Pondichery (fr.), tamul. Podutsclieri = Neustadt. Pontisches Gebirge. Gr. pontos = Meer, war zugleich gr. Eigen- name für das Schwarze Meer, nach welchem das G. an seinem Südostufer den. ist. Rangún, engl Rangoon, birman. Rankong [yangong]. Bewirkter Friede, also = Siegesst. Rhodus, j. Rhodis. Roseninsel. Riad. Gärten. Rotes Meer, arab. Bahr el -Arab [bayr el arab] = arabisches Meer. Rotes M. nach der oft rötlichen Farbe des Was- sers den. Sachalin, vollständig Sachalin anga liata = I. der Mündung des schwarzen Fl. (d. h. des Amur). Saluen [ßalwen], einh. Stilala vati = der kontinentale Fl. Samarkand. Soll nach dem arab. Eroberer Samar (643) den. sein. Sanios. Höhe. Sätladsch oder Satledscli. Der hundertfältige (Fl.); so gen. in- folge seiner Verästelung. Schanghai. St. angenähert der See. 4

9. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 50

1905 - Braunschweig : Scholz
50 Asien. Schantung. Gebirge des Ostens. Scliat el-Arab. Arabischer Strom. Schiiten heißen die Mohammedaner, welche im Gegensatz zu den Sunniten die ersten drei Kalifen und die von ihnen herrühren- den Lehren n. anerkennen. Schwarzes Meer, russ. Tschornoje More. Von den Griechen im Gegensatz zu den freundlichen, inselreichen Meeren, welche Griechenland bespülen, als schwarz, trübe bezeichnet. Siam. Die Birmanen und Chinesen nannten die ältere Bevölkerung Siams »Schau« oder »Schyan«, was braun bedeuten soll; hier- aus soll der Na. des Landes hervorgegangen sein. Sibirien [S = ß], russ. Sibir [ßibirj. Ben. nach der Hauptst. des um 1200 im Gebiet des Irtysch gestifteten türkisch-tata- rischen Chanats Sibir. Sikiang. Weststrom. Sinai. Wahrscheinlich nach der vorliegenden Wüste Sin den. ; arab. I)Çebel el-Tiir (B. von Tur) nach dem Küstenorte Tur. gen., dessen Na. selbst schon Berg bedeutet. Singapure, r. Singhapiir. Löwenstadt; skr. singh = Löwe, pura = Stadt. Solimängebirge, pers. Koh-i-Soliman oder -Suleiman. Ein moham- medanischer Eroberer Soliman (wohl Soliman I.) soll hier um- gekehrt seiu. Sporaden, ngr. Sporaties [sporaftes]. Die zerstreuten (I.). Stanowoi'gebirge. Russ stanowitj = aufrichten; stanowui von hohem Wüchse, hoch aufgerichtet; also hohes, steiles G. Sumatra. Die ausgezeichnete (I.). F. lag im Norden der I. die königliche Residenz Sumatra, nach welcher die ganze I. den. ist ; Sumatra = ein ausgezeichneter, hervorragender Gegenstand. Sunda. Zur Zeit der portugiesischen Entdeckungen war Sunda ein Reich im Westen Javas; sp. wurde der Na. auf die ganze Inselgruppe ausgedehnt. Syr-Darja. Gelber Fl. ; hieß im Altertum Jaxartes. Tadschik. Träger der Krone, d. h. des eigentümlichen Kopfputzes, welchen die Anhänger Zoroasters trugen. Tab ris. Die fiebervertreibende (St.); pers. tâb = Fieber, riz = vertreiben. Taifun. Chin, thaifung = starker Wind. Taschkent, Steinturm, Steinst. Taurus, umgeformt aus dem nordsemitischen W. tür oder tor = Gebirge. Teheran. Soll die reine (St.) heißen. Tliiän- oder Thiënschan. Himmelsgebirge. Tibet. Das sehr starke (L.). Tientsin. Himmlischer Platz. Tiflis. Wärmst. Tigris. Pfeil. Timor. Osten.

10. Bedeutung und Aussprache der wichtigsten schulgeographischen Namen - S. 51

1905 - Braunschweig : Scholz
Asien. — Afrika. 51 Tobol [tabol]. In der Spr. der Baschkiren bezeichnet »tobol« eine Spierstaude, welche in großer Menge am Ufer des Fl. wächst. Nach ihr soll der Fl. den. sein ; nach dem Fl. erhielt die St. Tobolsk [tabolßk] ihren Na. Tokio. Hauptst. des Ostens. Tomsk. Nach dem Tom, einem Nebenfl. des Ob den. Tongking. Ostresidenz. Totes Meer, arab. Bahr Lut [bä/r lüt] = Meer Loths. Trapezunt, türk. Tirabzonr Tafelberg; gr. trapeza = Tisch, Tafel. So den., da das Profil der benachbarten Berge schnur- gerade ist. Tscheljuskin. Der Kosak T. langte an dem nach ihm den. Kap am 21. Mai 1742 an. Tscherkessen, russ. Tscherkeß, pl. Tsclierkessi. Wegabschneider, Räuber; türk. tscher = Weg, kessmek = abschneiden. Tschuktschen. Nennen sich selbst tchekto = Menschen. Tungusen. Sie bezeichnen sich selbst als »donke« — Menschen, woraus der Na. T. hervorgegangen ist. Turän, zend. Tüirja = schnell, eilend, zur Bezeichnung der dort wohnenden Reitervölker. Turkestan. Räuberland. Turkmen. Räubertum ; men = tum, schaft. Viktoria. Der von den Engländern errichtete Hafen Hongkongs wurde 1842 nach der Königin Viktoria von England den. Nach ihr wurden ferner den. : die Missionsstation V. am Fuße des Kamerungebirges, der Viktoria Njanza (= See) in Afrika und die südlichste Kolonie des Australkontinents. Yindjagebirge [windja]. Das zerrissene (G.). Wadi el-Araba. Arabischer Fl. Als »Wadi« wird gew. ein Fl. (resp. dessen Tal) bezeichnet, welcher nur während der Regen- zeit Wasser hat. Waliabiten. Eine mohammedanische Sekte, welche nach dem 1729 geb. Sohn Abd el-Waliabs, dem Reformator Mohammed, den. ist. Wansee, türk. Wan Gölü. Ben. nach dem 0. Wan = Wohnung. Wladikawkas. Herr des Kaukasus. Wladiwostok [wladiwaßtok]. Herr des Ostens. Afrika. Abessinia, arab. El-Habesch [el-yabesch]. Arab, habasch = ein aus mehreren Stämmen zusammengelaufener Volkshaufen. Adamaua. Ben. nach Mallem-Adama, dem Vater des Statthalters, welcher dort 1851 herrschte. 4*
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