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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 4

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
4 Barock. Minimum blieb nicht zurck. Ein Gang durch ein Museum ober der Besuch von Gotteshusern, Schlssern, Stabthusern belehrt der die Hhe, auf der das Hanbwerk einst stanb, nicht blo bte Golbschmiebekunst, bic Holzschnitzerei und Bilbnerei, die Drechslerei, sonbern ebensogut die Tischlerei, die Buchbinberei, wie die Zinngieerei und die Waffenschmiebekunst. Manches alte Mbel, das, lange verachtet in finsterer Ecke, wurmstichig warb und verstaubte, ist mit Golb bezahlt worben und wieber zu Ehren gekommen. Was einst tglichem Gebrauche biente, gilt heute als Schatz der Kunst. 2. Barock und Rokoko. Der schreckliche Krieg, der brei Jahrzehnte ganz Deutschland burchtobte, hemmte die ruhige Entwicklung der beutscheu Kunst. Auf dem Gebiete der Kunst zeigt sich wie in der Politik die Herrschaft des Auslands, aber mit einem Unterschieb: in der Kirchenbaukunst hat Italien die Fhrung, wenigstens bei den katholischen Kirchen, in der Profanbaukunst, die hauptschlich auf Schlobauten beschrnkt bleibt,. Frankreich. Beibert gemeinsam ist der Zug des Majesttischen, wie es der Herrscher im Auftreten, in prunkvoller Tracht, im reichen Dienergefolge zur Schau trgt, der Drang nach gro-artigem Eindruck, nach malerischer Gesamtwirkung. Vor dieser tritt das Streben nach Eben-Maria della Salute, Venedig. ma der Verhltnisse, nach schlichter Schnheit der klaren Konstruktion, nach liebevoller Ornamentierung des einzelnen zurck. Der Knstler macht die Konstruktion seinem souvernen Willen zu wirkungsvoller Dekoration vllig untertnig. Wie er beim Kirchenbau im Grundrisse Langhaus und Kuppelbau verbindet, so bricht und biegt er im Aufbau vertikale und horizontale Geraden nach Belieben, um zu bewegen und Schatten neben Licht zu erzeugen. Bei der Dekoration im Innern bewirkt er ohne Wandmalerei malerische Erscheinung durch farbigen Marmor und Stuck in

2. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 5

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Deutsche Landschaft und deutsches Volkstum. ^ günstig gelegenen Ruhrkohlenbecken, nicht zu teuer ist. Darum sind im südwestdeutschen Becken so jugendliche Städte wie Mannheim, Ludwigshafen norddeutsch rasch gewachsen, Landstädtchen des Donaugebiets, wie Strau- bing oder Amberg in der Oberpfalz, dörflich klein geblieben. Krupps weltberühmte Gußstahlwerke in Essen holen sich ibr Eisen aus Nähe und Ferne, selbst aus Spanien, jedoch durch ihren Kohlenbedarf sind sie an die Ruhr- gegend gefesselt; verschlingen doch die Kruppschen Ma- schinenösen jährlich V/4 Millionen Tonnen Steinkohle. Ältere Bedeutung für gewerbliche Anregung der Be- wohner unseres Rheinischen Schiefergebirges sind aller- dings die Erzvorkommen gewesen. Die Schwertsegerei von Solingen ist so alt wie die Bleicherei und Weberei an der Wupper, ans der jene gewaltige Industrie der Toppelstadt Elberseld-Barmen mit dreimalhunderttau- send Einwohnern hervorging. Überhaupt haben die drei Faktoren, Kohlenreichtum, großer Vorrat an Eisen-, Zink- und Bleierz nebst angeerbter Neigung des Volkes zu gewerblichem Verdienst, dort am Nordsaum des Schiefergebirges und ins bergisch-märkische Land hinein an der Hand der Großindustrie die größte Müssender- dichtung der Deutschen gezeitigt. Das gefeiertste Stück des Rheintals von Bonn auf- wärts bis Bingen entrollt uns das lebensvolle Bild der verjüngten Schaffenstätigkeit unseres Volkes aus sast allen Gebieten. Eng aneinander reihen sich um den ver- kehrsreichen Strom die schiesergedeckten Städte und Dörfer, letztere oft nur in einer einzigen Häuserzeile ein- geklemmt zwischen dem grünen Rhein und 'den nicht hohen, aber steilen Felsen seines gewundenen Tales, deren düsteres Grau von Rebengrün und stellenweise von Eichenwald verhüllt wird. Alles atmet Frohsinn und fortschreitenden Wohlstand; hier und da schaut noch ein römischer Wachtturm ius frisch pulsierende Leben der Gegenwart, neben Burgruinen aus dem Mittelalter grüßen vornehme Landsitze, schmucke Schlösser von den

3. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 82

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
82 Die Sudeten und ihre Bewohner. hundert -, so wendete man sich wie ans der böhmischen Seite des Gebirges der Woll- und Leinweberei, außer- dem der Glassabrikation zu. Kaiser Karl Iv. sorgte auch im lausitzischen und schlesischen Nebenland seiner Böhmenkrone durch Herbeiziehen vläinischer Webmeister aus Flandern für Hebung des schon dainals zu hoher Bedeutung für die sndetische Volkswohlfahrt gestiegenen Weberhandwerks. Görlitz, der wichtigste Verkehrsplatz der Lausitz, gründete seinen Bürgerreichtum namentlich auf die Herstellung und den Vertrieb von Tuchstoffen; in Hirschberg heißen noch heute die „Lauben", d. h. der pfeilergetragene Umgang um den Markt unter dein vor- springenden ersten Stockwerk der Häuser, Stricker-, Garn- und Tuchlaube nach den Lagergewölben, die sich einst Dahinter befanden. Friedrich der Große wandte gleich nach der preußischen Besitzergreifung von Schlesien der Glas- und Textilindustrie des Gebirges seine beson-- dere Fürsorge zu. Der Flachs wuchs ja den Sudeten- bewohuern vor der Tür, Spinnen und Weben der Lein- faser war altgewohnte Beschäftigung der Leute nach der sommerlichen Feldarbeit. Dank dem fördernden Einfluß des großen Königs erzielte der Flachsbau und die Lein- Weberei des schlesischen Gebirges einen solchen Aus- fchwung, daß schlesische Leinwand über Hamburg und Bremen nach England, über den von Fugger einst be- gründeten Leinwandstapel zu Augsburg nach Italien ging. In unserm Jahrhundert kam dann der arge Rückschlag. Durch seine Maschinenindnstrie eroberte sich nun umgekehrt England Absatz seiner Leinenwaren anch aus dem Festland, und durch reichliches Einweben von Baumwolle erreichten die. Stoffe eine Billigkeit, mit der die schlesischen Weber nicht zu wetteifern vermochten. Die Not in den lang die Sudetentäler emporziehenden Weber- dörfern erreichte eine bedenkliche Höhe, unheimlich ging zur darbenden Winterzeit der Hungertyphus um. Doch die Krisis ward glücklich überwunden. Heute darf sich Schlesiens Gebirge wieder einer ihren Mann nährenden

4. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 83

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
Die Sudeten und ihre Bewohner. Leinenindustrie rühmen infolge der Einbürgerung zeit- gemäßer Herstellungsweise der Garne wie der Gewebe und infolge der Erschließung der Steinkohlenschätze von Waldenburg, die der maschinellen Textilindustrie im Ost- und Westflügel der preußischen Sudeten bei ihrer vorteil- haften Mittellage kräftige Nahrung darbot. Landeshut namentlich ist ein lebhafter Mittelpunkt der mechanischen Leinweberei geworden. Auch die Glasfabriken, obwohl deren Zahl gemindert erscheint, haben sich im Gebirge wieder rüstig anfge- fchwniigen; das große Etablissement der Josephinenhütte bei dem weit über die grünen Riesengebirgshänge aus- gebreiteten Dorf Schreiberhau genießt eines über Deutschlands Grenzen hinansgehenden Rufes seiner trefflichen Glaswaren. Im Waldenburger Bergland, wo die Kohlengruben über 17 000 Arbeitern Brot geben, hat sich bei der Wohlfeilheit des Feuerungsstosfes und dem Vorrat plastischer Tone eine Porzellanmanusaktttr ent- faltet, die reichlich 3000 Arbeitern Verdienst schafft. Die vorübergegangene Sistierung der Eisenhämmer in Schmiedeberg im Laufe des vorigen Jahrhunderts ließ die dortigen Bewohner anf anderweiten Broterwerb sinnen; die dauernde Rückwirknng davon liegt hente vor in der Schmiedeberger Herstellung jener farbenprächtigen „orientalischen" Teppiche, die sich einer europäischen Be- rühmtheit 'erfreuen und würdig befunden wnrden zur Schmückung der Paläste des Deutschen Kaisers. Jenseits der obern Oder, zwischen ihr und dem galizisch-rnssischen Weichselgebiet, liegt der sast schon der Tiesebene zugehörige o b e r s ch l e s i s ch e Industrie- bezirk. Es ist keiu sndetisches Gelände, sondern schon osteuropäischer Boden von ganz flacher Tafellagerung sehr alter Formationen, selbst der karbonischen, mit deren äußerst reichen Kohlenflözen sich früher kaum geahnte Erzschätze gleichfalls in seltenster Fülle nahe berühren. Der Bezirk kündigt sich dem Wanderer, der von der Sudetenseite naht, schon von weitem an durch die kühn 6 *

5. Geschichtliches Lesebuch - S. 92

1903 - Göttingen : Vandenhoeck u. Ruprecht
22 Vii. v. Treitschke, Anfänge der Eisenbahnen in Deutschland. stand. Unterdessen leitete Hauptmann Kunz den Bau umsichtig und thatkräftig. Eine Lokomotive, der Komet, wurde in England angekauft und eine Weile für Geld zur Schau gestellt; auch der Wagenbauer und der erste Lokomotivenführer kamen aus England. Im April 1837 konnte endlich die erste Strecke von Leipzig nach einem nahen Dorfe befahren werden; dicht gedrängt standen die Massen zu beiden Seiten der Bahn, kein lautes Wort ließ sich hören, so schreckhaft wirkte der unerhörte Anblick. Dann mußte „der Einschnitt" bei Machern ausgeschaufelt werden, durch eine Bodenwelle, welche der Reisende heute kaum bemerkt; von weither kamen die Fremden, auch der länderkundige Frhr. v. Strombeck, um das Wunderwerk zu betrachten und gründlich zu beschreiben. Der schwierigste Kunstbau der Bahn, der Tunnel bei Oberau, wurde durch Freiberger Bergleute ganz nach Bergmannsbrauch wie ein Stollen von vier niedergesenkten Schachten aus in Angriff genommen; als alles beendet war, bildeten die Knappen in ihrem Paradeanzug, mit Fackeln in der Hand, im Tunnel Spalier, um den ersten durchbrausenden Zug mit dem alten Glückauf-Ruf des Erzgebirges zu begrüßen. . . . Derweil die Deutschen sich noch an ihrer ersten großen Eisenbahn abmühten, versuchte schon eine andere folgenschwere Erfindung, die deutsche Erfindung der elektromagnetischen Telegraphie sich Raum zu schaffen. Das alte optische Telegraphenwesen hatte in Preußen während der jüngsten Jahre eine hohe Ausbildnug erlangt. Auf eine Anfrage aus Berlin traf die Antwort aus Koblenz schon binnen vier Stunden ein, freilich nur bei hellem Wetter. Wenn das hohe Balken-{jerüste auf dem Tnrmhanse in der Dorotheenstraße einmal den ganzen Tag hindurch ununterbrochen seine rätselhaften Bewegungen ausführte, dann meinten die Berliner bedenklich, die Zeiten würden schlimm. Ans Petersburg konnten die Nachrichten durch den Telegraphen und durch Kuriere in fünfzig Stunden befördert werden, und man hoffte noch auf größere Beschleunigung, da der Zar soeben bei Fraunhofer in München 450 Fernröhre für die russischen Telegraphen bestellt hatte. Aber der optische Telegraph diente ausschließlich den Behörden. Ein rascher Nachrichtendienst für den allgemeinen Gebrauch ward erst möglich, als der junge Wilhelm Weber nach Göttin gen kam und Gauß entzückt ausrief: der Stahl schlägt aus den Stein. Der Physiker und der Mathematiker, sie verbanden den elektromagnetischen Apparat ihrer Sternwarte durch einen 3000 Fuß langen Draht, über den Turm der Johanniskirche hinweg, mit dem Physikalischen Kabinett

6. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 249

1854 - Münster : Aschendorff
249 56. Nofen und An dem Silberquellchen, Das durch grünes Moos Seine muntern Wellchen Hell und klar ergoß. Saß ein Hirtenmädchen, Sanft geschützt vom Grün Zarter Erlenblättchen Vor der Sonne Glüh'n. Wie im Paradiese Froh und hoch beglückt. Hatte auf der Wiese Blumen sie gepflückt; Unter Blumenträumen Schlummerte sie ein. Und auf allen Bäumen Sangen Vögelein. Vergißmeinnicht. Träumend sah voll Freude Sie — gar hold und schön — Zm schneeweißen Kleide Einen Engel steh'n. Seine Locken kränzten Rosen, hell wie Licht, In der Rechten glänzten Ihm Vergißmeinnicht. Ich, der Unschuld Engel, Sprach er, dir gesandt. Biet' durchs Thal der Mängel Traulich dir die Hand. Soll ich nun auf deine Wege Rosen streu'n. So, du gute Kleine, So — vergiß nicht mein! 5?. Hanf und Flachs. Diese beiden Gewächse, welche in Deutschland fast allent- halben angebaut werden, verdanken ihre Verbreitung weder ihrer Blüthe noch ihren Früchten, sondern ihrem Stengel. Dieser enthält nämlich zähe Fasern, welche, nachdem sie von den spröden holzigen Schalen befreit sind, biegsame Fäden geben, die sich spinnen lassen. Welchen unendlichen Nutzen diese gewähren, kann sich Jeder selbst aufzählen, wenn er an die Waaren des Seilers, an die Fäden von dem Pech- drahte des Schusters bis zu dem Zwirn der Näherin, an die Leinwand von dem groben Packtuche bis zu dem feinsten Bat- tist denkt. Zwar hat man in neuerer Zeit die ausländische Baumwolle vielfach an die Stelle des Flachses gesetzt, aber das feinste und dauerhafteste Gewebe bleibt immer die Lein- wand. Der Hanf hat den Vorzug größerer Festigkeit und Dauerhaftigkeit, aber Feinheit und Schönheit bleibt auf der Seite der flächsenen (leinenen) Gespinnfte. Und wie viele Per- sonen finden Arbeit und Verdienst bei der Behandlung dieser beiden Gewächse! Der Bauer, welcher pflügt und säet; die Frauen und Mädchen, welche die Winterabende durch Spinnen und Haspeln kürzen, im Herbste brechen, schwingen und he- cheln, im Sommer das gefertigte Tuch bleichen; die Weber,

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 443

1854 - Münster : Aschendorff
443 Außer einer großen Anzahl Landseen bewässern den preußi- schen Staat 6 Hauptflüsse, nämlich: der Rhein, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel, die Memel. Unter diesen ist der Rhein der größte und schönste Strom. Kanäle zur Ver- bindung der Flüsse hat der preußische Staat mehrere. Unter den Gebirgen des Staates, von denen keines die Höhe von 5000 Fuß übersteigt, sind die Sudeten in Schle- sien am bedeutendsten. Im Allgemeinen ist die deutsche Sprache die herrschende; nur in einigen Gegenden werden fremde Sprachen geredet. Handel und Gewerbe stehen in schöner Blüthe. Unzählige Fa- briken in Seide, Wolle, Baumwolle, Leinwand, Papier, Tuch, Glas, Leder, Stahl, Eisen re. liefern ausgezeichnete Fabri- kate. Sie zu begünstigen, ist die nie rastende Sorge der Regierung. Der preußische Staat darf sich rühmen, bisher für Volks- bildung das Meiste gethan zu haben. Auch der ärmste seiner Bewohner hat Gelegenheit, sich seinem Stande gemäß voll- kommen auszubilden. 18. Blüchers Gedächtnis^. Ich hab’ einen muthigen Reiter gekannt, Der wusste sein Ross zu regieren, Er schwang seine Klinge mit mächtiger Hand, Und wusste die Schaaren zu führen; Er ritt in den Schlachten wohl immer vorauf: „Hurrah!“ so riet er, „frisch auf, frisch auf! Wir fechten für König und Vaterland!“ — Den muthigen Reiter, den hab’ ich gekannt. Ich hab’ einen mächtigen Feldherrn gekannt, Der wusste den Tod zu verachten; Der Sieg war an seine Fahne gebannt, Er war der Löwe der Schlachten. Er leuchtete vor, wie ein strahlender Stern; Dem folgten wir treu, dem folgten wir gern, Dem schlug unser Herz, von Liebe entbrannt; — Den mächtigen Feldherrn, den hab' ich gekannt. Wir haben den Helden der Freiheit gekannt, Er hat sich auf Lorbeer’n gebettet; Wir haben ihn Vater Blücher genannt, Uns Alle hat er gerettet.

8. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 458

1854 - Münster : Aschendorff
458 besondere Erwähnung verdienen, gehört namentlich noch die frühere freie Reichsstadt Dortmund an der Emfcher mit 13069 E., wo sich das Oberbergamt der Provinz, ein Gym- nasium, viele Bier- und Essigbrauereien, und in der Nähe einträgliche Kohlengruben befinden. Ferner find zu merken, Schwerte, Herdicke, Hattingen, Hagen und Schwelm, dann Bochum und Witten, beide mit Kohlengruben und letztere mit bedeutendem Getreidemarkt. Altena verfertiget außer anderen Fabrikaten auch viele Silbersachen. Lüden- scheid, Plettenberg, Meinerzhagen, Breckerfeld, Olpe, Medebach, Winterberg, Hallenberg und Berleburg mit einem fürstlichen Schlosse find gleichfalls bemerkenowerthe Fabrikstädte. Das an Eisenwerken reiche Siegen an der Sieg mit 6000 E., die Hauptstadt d.es ehe- maligen Fürstenthums Siegen, besitzt ein Bergamt und eine höhere Bürgerschule. In der Nähe von Hilgenbach, bei Müßen, ist der berühmte Stahlberg, welcher den vorzüglich- sten Stahl im Staate liefert. Bei der vorhin erwähnten «Ltadt Hagen beginnt die sogenannte E n n eper- Straße, die 2 Mei- len weit an dem Flüßchen Empe oder Ennepe bis Gevelsberg sich hinzieht, eine ununterbrochene Reihe von Eisen-und Stahl- hämmern, Schleif- und Pulvermühlen, welche eine ungeheure Menge von Sensen und Sicheln (jährlich 30,000 Dutzend), Feilen, Sägen, Messern, Ambossen, Pfannen, Kaffeemühlen und andern Eisenwaaren liefern. 25 Heimweh. Zu dem Orte zieht's mich wieder. Wo ich froh als Kind gelebt. Wo ich spielend froh gesprungen. Fröhlich manches Lied gesungen. Das noch jetzt im Herzen lebt. Möchte gern dort wieder spielen. Singen wie in alter Zeit, Beten auch am Grab' der Lieben Und mit denen, die geblieben, Leben noch in Freudigkeit. Sonne, laß niitdir mich eilends Ueber Berg' und Thale ziehn! Nehmt mich mit, ihr Abendwinde, Fuhrt zurheimath mich geschwinde. Helft mir aus der Fremde ziehn! Ach, vergeblich ist mein Sehnen, Heißer Wunsch bleibt ungestillt; Doch zum Trost so lind und milde Hast mit deinem süßen Bilde, Heimath, du mein Herz erfüllt. O, so bringet meine Grüße Nach Westfalen, Löglein ihr! Kommt ihr dann zur Fremde wie- der. Setzt in meine Näh' euch nieder. Singt von meiner Heimath mir! 26. Die Rheinprovinz. Die Rheinprovinz, eine der schönsten und gesegnetsten Pro- vinzen des preußischen Staates, erstreckt sich von der Nahe bis

9. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 43

1854 - Münster : Aschendorff
43 die eiligen Schläge des fleißigen Arbeiters. Das klang ihm so heiter und traulich entgegen, als käme es aus der Schmiede seiner Heimath. Er konnte sich nicht enthalten, hinzuzutreten und den rüstigen Arbeiter anzureden. „Ihr habt wohl viel zu thun, guter Meister?" fragte er mit zutraulicher Stimme. — „Mehr als zu viel!" war die laute Antwort; „denn ich werde von allen Seiten gedrängt und kann nicht begreifen, was der Krieg mit all den Nägeln thut," — „Habt Ihr denn keine Gesellen?" fragte der Graf weiter. — „Man kann keine fin- den," rief der Emsige zwischen sein Gehämmer. Das war für den bedrängten Grafen genug, um sich sofort zur Hülfe anzu- bieten. „Es ist zwar nicht viel, was ich verstehe," sagte er, „aber ich verlange auch nur den nöthigen Lebensunterhalt zum Lohne, und mein Eifer soll den Mangel an Geschicklichkeit er- setzen." Der Meister ließ ihn einen Versuch machen und war hinreichend damit zufrieden. Es währte nicht lange, so war der junge Graf wieder ganz in seiner früheren Uebung und hatte sich so sehr die Gewogenheit des Meisters erworben, daß er von seinem Lohne etwas zurücklegen konnte. Da er sich in seine Lage gefunden hatte, so verlebte er heitere Tage in der redlichen Familie. Das Glück wollte aber auch, daß ihm nach Ablauf der Kriegesunruhen alle seine Güter zurückerstattet wurden. Da erst offenbarte er dem Meister seinen Stand und Namen und versprach, ihm ein Andenken an die bei ihm verlebte Zeit zu überschicken. Noch mehr aber, gedachte er, den wackeren Schmied seiner Heimath zu belohnen, dem er das köstliche Kleinod eines Handwerkes zu verdanken hatte. Er sehnte sich nach dessen Wiedersehen. Wie staunte er aber, als er statt der früheren Hütte ein großes Haus mit einem bedeutenden Lager von Ei- scnwaaren da stehen sah, und daneben eine Schmiede, worin viele Gesellen, nicht bloß mit Nägeln, sondern auch mit ver- schiedenen anderen Arbeiten beschäftigt waren! Der alte Meister aber stand an der Hausthür und sah eben zu, wie ein Karren mit Eisenwaaren beladen wurde. Der Graf erkannte ihn so- gleich, und der Gruß, womit er ihn bewillkommnete, war: „Handwerk hat einen goldenen Voden!"

10. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 271

1854 - Münster : Aschendorff
271 telst einer ungefähr zwei Ellen langen eisernen Röhre, des Blaserohrs, die unten einen etwas erweiterten Ansatz und oben ein hölzernes Mundstück hat. Die Röhre wird mit dem un- teren Ende in die Masse getaucht, wie die Thonpfeife in den Seifenschaum, wenn wir Seifenblasen machen wollen. Hat sich von der Masse ein Klumpen angehängt, so neigt der Blaser die Röhre gegen die Erde, damit sich das Glas ver- möge seiner Schwere abwärts senke. Er bläst nun, und bil- det auf diese Weise einen länglich runden Körper, dem er durch Hin- und Herschwenken in der Luft oder durch Wäl- zen auf einer heißen Marmorplatte beliebige Formen zu geben vermag. Darauf wird das in so weit fertige Glas, das noch lange heiß und vcrarbeitbar bleibt, durch mancherlei Werk- zeuge, z. B. Haken, Zangen, Scheren in eine gefällige Ge- stalt gebracht und von allen Ansätzen und Unregelmäßigkeiten befreit. — Heute mußt Du Dich schon mit dieser Beschrei- bung begnügen. Wenn Du in den nächsten Sommerferien uns besuchst, so wird der Vater, wie er mir versprochen hat, mit uns die Glashütte besuchen, und gewiß wird Dir das eben so viel Vergnügen gewähren, als es bereits gewährt hat Deinem Freunde Friedrich Kern. 72. Das Gosd. Das Gold hat durch seine schöne gelbe Farbe und seinen ausgezeichneten Glanz seil den ältesten 'Lei- ten die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich gezo- gen. Und wenn man’s recht betrachtet, so ist es auch wirklich ein schönes Metall, besonders deswegen, weil es weder rostet noch schicarz wird und kein Schmutz dauernd auf ihm haftet oder gar in dasselbe eindringt. Darum hängt aber auch der Mensch so leicht sein Herz daran und schätzt es über Gebühr, oft höher als ein gutes Gewissen. Viel besser wäre es, wenn Jedermann siele s zum Vorbilde nähme und dafür sorgte, dass seine Seele rein bliebe, wie Gold. Zu den bemerkenswerlhen Eigenschaften des Gol- des gehört auch seine ausserordentliche Dehnbarkeit. Ein Dukaten, der bekanntlich noch kleiner ist, als ein Zweigroschenslück, lässt sich durch Hämmern so
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