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1. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 39

1908 -
— 39 — Stiefsöhne des Augustus, Tiberius und Drusus, Rom unterworfen. Nur gegen die Germanen trug die Politik des klugen Kaisers keine Erfolge davon. Ihre Unterwerfung schien zur Sicherung der Douau- und Rhemgreuze notwendig. Sie war auch, wie es schien, durch glückliche Feldzüge des Drusus und nach dessen Tode durch die geschickte Oberleitung des Tiberius durchgeführt. Aber dies erwies sich als Täuschung. Es gelang zunächst nicht, die Macht des Markomannenkönigs Marbod, der im heutigen Böhmen herrschte, zu brechen. Und die allzu große Zuversicht des Varns, Statthalters im nordwestlichen Deutschland, führte ihn im Teutoburger Walde (9 n. Chr.) in eine Falle, welche mehrere verschworene Germanenvölker ihm [9 n. Chr. gelegt hatten. Nach dreitägigen Gefechten, in denen die Germanen vom Cheruskerfürsten Armrnius geführt wurdeu, gingen drei Legionen zugrunde, und Varns stürzte sich verzweifelnd in sein Schwert (s. Anhang Vii). Augustus soll beim Eintreffen der Unglücksbotschaft aufs äußerste bestürzt gewesen sein und jammernd ausgerufen haben: „Varns, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Er gab den strengen Befehl, auf die Wiedereroberuug Germaniens zu verzichten und sich aus die Verteidigung der Rhein- und der Donaugrenze zu beschränken. [Die lange Friedenszeit und die Wiederherstellung gesetzlicher Ordnung rief eine Blüte der Künste hervor, wie sie Rom noch nicht gekannt hatte. Herrliche Paläste, Tempel und Theater wurden erbaut, Baumeister und Bildhauer schmückten die Stadt- und Landhäuser der Vornehmen. Für die Dichtkunst aber brach ein goldenes Zeitalter an; damals entstanden die unsterblichen Werke der Dichter Vergi'lius, Horatius und Ovrdius und die große römische Geschichte des Lrvius. Alle diese hervorragenden Männer fanden in Augustus, ganz besonders aber in dessen Freund Mäcenas, ihre Gönner und Schutzherren.] Im siebenundsiebzigsten Lebensjahre verschied Augustus, der in seiner Familie viel Trübes erfahren hatte, auf einer Reife (14). Schön geschmückt 14 erwartete er den Tod. Seine trauernden Freunde forderte er auf, ihm zu bezeugen, daß er während feines Lebens feine Rolle gut gespielt habe, und ihm Beisall zu klatschen. Xviii. Hie römischen Kaiser. [Aus den kleinen Anfängen Roms war ein gewaltiges Weltreich erwachsen, das alle Küstenländer des Mittelmeers umfaßte. Die vielen Völker, welche in ihm vereinigt waren, wurden von Rom aus gleichmäßig regiert und lebten sich allmählich in die Sitten und Anschauungen der Römer und Griechen ein; denn die griechische Sprache und Bildung ward mit der römischen als gleichwertig betrachtet und beherrschte das Morgenland, wie diese das Abendland. Allmählich wurden auch die Provinzialen in die

2. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 68

1908 -
— 68 — goten. Für seine Pläne war es von Wichtigkeit, daß die romanischen Untertanen der Germanenkönige den katholischen Chlodwig als ihren Glaubensgenossen begrüßten und gegen ihre eigenen arianischen Könige unterstützten. Chlodwig selbst, obwohl auch nach der Tause allen Lastern hingegeben, war doch stolz auf sein katholisches Bekenntnis. „Es ärgert mich gewaltig", rief er aus, „daß diese Ketzer einen Teil von Gallien besitzen sollen. Laßt uns ausziehn, das Land mit Gottes Hilfe zu gewinnen!" Zweimal mußte Theoderich einschreiten, und nur vor seiner Kriegsdrohung wich Chlodwig zurück, aber nicht ohne sein Gebiet ans Kosten der Angegriffenen erweitert zu haben. Ebenso wichtig wie die Vergrößerung des Frankenreichs war ihm dessen Vereinigung unter seiner Alleinherrschaft. Dieses Ziel erreichte er denn auch durch unbarmherzigen Meuchelmord der übrigen Frankenkönige. Mit empörender Hinterlist verlockte er den Sohn des ripuarischen Königs zum Vatermorde, ließ ihn dann umbringen und sich selbst zum Könige ausrufen. Mit Gewalt und List entledigte er sich auch der anderen salischen Fürsten, bis er allein übrig war. Da pflegte er wohl heuchlerisch darüber zu klagen, daß er so ganz ohne Verwandte dastehe; aber keiner der etwa noch lebenden wagte sich zu melden, da ihm sonst der Tod gewiß gewesen wäre. In noch jungen Jahren wurde der Gründer des Frankenreichs vom Tode dahingerafft. Xiv. Alboin. Das letzte Volk, das aus seiner nordischen Heimat vom Wanderdrang nach dem Süden geführt wurde, waren die Langobarden (d.i. Langbärte). Ihre Heimat unweit von den Sachsen gaben sie auf, um zunächst in Ungarn länger haltzumachen. Von hier aus leisteten sie unter ihrem Könige Alboin dem oströmischen Feldherrn Narses wertvollen Beistand bei der Vernichtung des Ostgotenreiches (s. o. Xii). So lernten sie die sonnigen Gefilde des schönen Italiens kennen, und als Narses einige Jahre später sich mit seinem Kaiser überwürfen hatte und sich an ihm rächen wollte, bedurfte er keiner langen Überredung, um das gauze Volk zu neuem Aufbruch 568 und zum Einfall in Italien zu bewegen (568). Fast ohne Widerstand besetzten sie Norditalien, nur das feste Pa via mußten sie längere Zeit belagern, hier nahm Alboin seinen Königssitz. Die Eroberung des übrigen Italiens überließ er seinen Herzögen. Und bald sand er selbst ein furchtbares Eude. Seine Gemahlin war die schöne Rosamunde, die Tochter eines feindlichen Königs, den Alboin mit eigener Hand im Kampfe erschlagen hatte. Bei einem Festmahl zwang er sie im trunkenen Übermute, ihm aus einem Becher Bescheid zu tun, der aus dem Schädel ihres Vaters kunstvoll hergestellt worden war. Da gelobte sie im Herzen, die Blutrache zu vollstrecken. Sie führte Mörder in das Schlafgemach des Königs, der nach heftiger Gegenwehr erschlagen wurde.

3. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 61

1908 -
— 61 — zwischen Römern und Westgoten die Folge gewesen, aber der kraftvolle Kaiser Theodösins (s. röm. Geschichte Xviii) hatte diese gezwungen, Ruhe zu halten und ihm Heeresfolge zu leisten. Sosort aber nach seinem Tode (395) empörten sich die Westgoten auss neue; sie erhoben zu ihrem Könige den noch jungen, aber schon friegs-erprobten Alarich, der aus dem Königsgeschlecht der Balten (d. i. der Kühnen) stammte, verließen ihre Wohnsitze und zogen, ohne Widerstand zu staden, durch ganz Griechenland. An den wichtigsten statten einer alten, herrlichen Kultur schalteten und walteten blondlockige Barbaren; in Athen schlug Alarich seine Wohnung im Parthenon aus. Eudlich aber erlahmte sein stürmischer Siegeszug. Stilicho, der Oberseidherr des Weströmischen Reiches, selbst ein Germane, eilte dem machtlosen Ostrom zu Hilse und zwang Alarich zu einem Vertrage; die von ihnen begehrten neuen Wohnsitze erhielten die Westgoten in Jllyrikum, östlich vom Adriatischen Meere. Bald aber brach auch hier wieder ihre Unzufriedenheit hervor, und der mißgünstige Hos von Konstantinopel benutzte diese, um dem verhaßten Westrom Schwierigkeiten zu bereiten und die westgotische Gefahr aus das Schwesterreich abzulenken. Diefes aber besaß in Stilicho einen unermüdlichen, kriegskundigen Verteidiger. In zwei großen Schlachten gelang es ihm, Alarich zu besiegen und die Goten, die schon tief in Norditalien eingedrungen waren, wieder nach Jllyrikum zurückzutreiben. Aber bald darauf ließ der untüchtige Kaiser Honorius (f. röm. Geschichte Xviii) den trefflichen Stilicho unter der Anklage des Verrats hinrichten, und nunmehr fand Alarich keinen Gegner, als er fein Volk von neuem nach Italien führte. Während sich der Kaiser in dem festen Ravenna versteckte, ging der unwiderstehliche Zug der Goten gerade ans Rom los. Als ihn eine römische Gesandtschaft durch den Hinweis auf die große Bewohnerzahl einschüchtern wollte, sagte Alarich hohnlachend: „Je dichter das Gras, desto leichter das Mähen." Daraus verlangte er eine ungeheure Summe, durch welche sich Rom von der Plünderung loskaufen solle, und als die Gesandten ihn verzweislungsvoll fragten, was er ihnen denn übriglassen wolle, antwortete er hart: „Eure Seelen." Diesmal konnte sich noch Rom loskaufen, aber zweimal noch erschien Alarich vor seinen Toren, und das zweite Mal eroberte er die Stadt durch einen nächtlichen Sturm. Drei Tage laug ließ er sie plündern, und nun erlitt die stolze Herrin der Welt dasselbe Schicksal, das sie selbst so vielen blühenden Städten bereitet hatte. Sie ward sogar noch glimpflich behandelt, da die Goten mildherzig und ihre rauhen Sitten bereits durch das Christentum beeinflußt waren; denn sie waren Christen, wenn auch Anhänger des Arianismus, einer Sehre, die von dem Konzil zu Nieäa (s. röm. Geschichte Xviii) als Ketzerei verdammt worden war. Ein Jahr nach der Einnahme Roms ging die Heldenlausbahn Alarichs jäh zu Ende. Er hatte seine Westgoten, die auch in Italien keine bleibende

4. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 41

1908 -
— 41 — Gesetze zu verletzen. Beherrscht von der Eitelkeit, ein großer Dichter, Sänger und Schauspieler zu sein, entwürdigte er die kaiserliche Hoheit, indem er öffentlich in Rom und auch bei den olympischen Spielen vor dem Volke eigene Dichtungen vortrug und sich Preise zusprechen ließ. Als eine ungeheuere Feuersbrunst die Hälfte Roms in Schutt und Asche legte, vermutete man allgemein, Nero habe den Brand angestiftet, um sich an dem schrecklichen Schauspiel sür ein Gedicht über den Brand Trojas zu begeistern. Um den Verdacht von sich abzulenken, beschuldigte er die zahlreichen, in Rom Handel treibenden Juden, das Feuer angelegt zu haben, und entzündete dadurch eine Judenverfolgung, bei der auch viele Christen, die man damals noch zur Judengemeinde rechnete, ihren Untergang sanden. Endlich brach in den Provinzen die Empörung aus, alle Legionen erklärten sich gegen den Wüterich, und als auch die Prätorianer von ihm abfielen, flüchtete er ans ein Landgut, wo er mit den Worten: „Welch ein Künstler stirbt in mir!" sich selbst den Tod gab (68). 68 Titus hatte schon vor seiner Thronbesteigung im Auftrag seines Vaters, des regierende!! Kaisers, die Belagerung Jerusalems durchzuführen, wo sich die Inden, welche sich gegen Rom empört hatten, mit der äußersten Zähigkeit verteidigten. Nur Schritt vor Schritt und unter entsetzlichem Blutvergießen konnte die unglückliche Stadt erobert werden (70); samt dem 70 herrlichen Tempel ging sie in Flammen ans und wurde völlig zerstört; die überlebenden Inden zerstreuten sich in alle Welt. Als Titus mit 38 Jahren den Thron bestieg (79), erwartete man von ihm, der sich früher durch Ausschweifung und Grausamkeit befleckt hatte, nichts Gutes, aber diese Besorgnisse gingen nicht in Erfüllung. Er erwies sich als ein gewissenhafter, liebenswürdiger und milder Fürst. Wertn er an einem Tage keine Gelegenheit gefunden hatte, Wohltaten zu erweisen, rief er abends schmerzlich ans: „Ich habe einen Tag vergeudet," und oft sagte er, von eines Kaisers Throne dürse niemand traurig hinweggehn. Die kurze Regierung dieses edlen Herrschers wurde durch mancherlei Unglücksfälle erschwert, z.b. begrub ein furchtbarer Ausbruch des Vesuvs die Städte Herkulanum und Pompeji unter einer tiefen Aschenschicht. Titus starb erst 40 Jahre alt im Jahre 81. 81 Seine Familie, die slavischen Kaiser, vergrößerte das Römische Reich durch Einverleibung von Britannien. Trajanus war ein geborener Spanier und schon als Staatsmann und Feldherr bewährt, als er durch Adoption ans den Thron gelangte. Er erwies sich als der tüchtigste aller Kaiser. Er fügte dem Reiche die neue Provinz Daeien (das heutige Rumänien) hinzu, auch vollendete er den Schutz des Zehntlandes (Südwestdeutschlaud) durch den Pfahlgraben (Limes), eine große Festungslinie von der mittleren Donau zum Niederrhein. Seine einfache Lebensweise übte einen günstigen Einfluß auf die verderbten Sitten der Römer aus, und durch die Festigkeit und Gerechtigkeit einer Regierung hielt er das Reich in Ordnung, das nunmehr seine höchste

5. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 52

1908 -
— 52 — Asche sinken; aber aus ihr wird sich eine schönere, reinere Welt und ein noch herrlicheres Göttergeschlecht erheben. Den Gottesdienst sür die eigene Familre leitete der Hausvater; sür Gemeinde, Gau und Volk wirkten Priester, die aus den mit dem Religionswesen vertrautesten Männern gewählt wurden. Sie sprachen die Gebete, vollzogen die Opfer und die herkömmlichen heiligen Handlungen; sie hüteten auch die geweihten Stätten, wo an die Anwesenheit der Götter ein heiliges Gerät, etwa eine Lanze, ein Hammer, ein Schwert, ein Weberschifflein, erinnerte. Das Vorauserkunden der Zukunft spielte eine große Rolle im Staats-wie im Privatleben. Bei wichtigen Anlässen beobachtete man das Verhalten weißer Rosse, die dem Wodan heilig waren; aber man achtete auch auf die Zeichen iu den Eingeweiden der Opfertiere und auf den Vogelflug. Besonders üblich war das Ausstreuen von Stäbchen aus Buchenholz mit eingeritzten Runenzeichen (daher der Name Buchstabe) auf ein weißes Tuch; mit gen Himmel gerichteten Augen und Gebete murmelnd hob man dann drei Stäbchen auf; aus den Runen, die sie trugen, wurde der Wille der Götter gedeutet. B) Rom und die Germanen. V. Marius und die Germanen. (Vgl. Bilder aus der römischen Geschichte Xiv.) Zum ersten Male kam das römische Weltreich mit den Germanen in Berührung durch die Wanderung der Kimbern. Dies germanische Volk, das aus seiner Heimat, vermutlich dem heutigen Holstein, durch Hungersnot oder schwere Naturereignisse vertrieben war, richtete seinen Zug nach Süden, durchbrach den Hereynischen Wald, und nachdem es mit den keltischen Bewohnern von Böhmen siegreiche Kämpfe bestanden hatte, erschien es in den Ostalpen an der Grenze des Römischen Reiches. Die Kimbern kamen mit Weibern und Kindern, die sie aus rohen Karren mit sich führten, auch trieben sie ihre Herde vor sich her und verlangten von den römischen Beamten, daß man ihnen ein Land anweise, wo sie sich niederlassen könnten. Selbstverständlich wurde dies Verlangen abgeschlagen; während man aber noch verhandelte, schien dem Konsul Carbo die Gelegenheit günstig, sich Ruhm und den Anspruch auf einen Triumph zu erwerben, auch durch Gewinn von Taufenden von Sklaven, die in hohem Werte standen, sein Vermögen zu vergrößern. Er griff also die Kimbern, die vertrauensvoll einherzogen, in verräterischer Weise an. Aber schnell traten sie ihm kampfbereit gegenüber, 113 t). Ehr.] und das Ergebnis der Schlacht bei Nor eja (113) war eine schimpfliche Niederlage des römischen Heeres. Anstatt aber nunmehr den Marsch nach

6. Auswahl erdkundlicher Charakterbilder - S. 262

1907 - Münster i.W. : Aschendorff
262 Erläuterungen. in Verbindung steht. Die Regulierungsarbeiten in der Zelt von 1889—W haben einen fast 8 km langen und mindestens 3 m tiefen Kanal geschaffen, der zwei bis drei großen Dampfern Raum zum Ausweichen bietet. Dieser schwierigste und wichtigste Teil der Donauregulierung hat die Bedeutung der Donau als Verkehrs- straße erheblich gesteigert. Trajan, römischer Kaiser von 98—117 n. Chr., ließ vor seinem ersten Feldzuge gegen die Daker die unter Tiberius begonnene Militärstraße (in der Donauenge zwischen Baziäs und Orsova) fertig stellen, ein Werk, das noch heute die Bewunderung des Be- schauers erregt. Dem Andenken des großen Kaisers ist die „Trajans- tasel" gewidmet, eine selsgehauene Inschrift im Kazanpasse. T r a m o n t a n a (it., von tra (Irans) — jenseits und monte — Berg, also jenseits der Berge befindlich oder herkommend) — Nordwind. Travertin ist ein von den Italienern so benannter goldgelber Tuffstein oder Kalktuff - wird neben dem 'Marmor zu Prachtbauten verwandt. Travertinbrüche bei Tivoli, dem alten Tibur, ostnordöftl. von Rom. Trinius August, geb. 31. Juli 1851, lebt als Geh. Hofrat zu Waltershausen i. Th.; fruchtbarer Reiseschriftsteller. In seinen zahlreichen Wanderbüchern läßt er den Reichtum der Natur und die Fülle der landschaftlichen Schönheiten unserer deutschen Gauen an uns vorüberziehen; er will — wie er selbst sagt — „ein echter Wanderbursche sein, der die Heckenrose am Wege liebt, weil sie ihm Duft und Schönheit freiwillig beut, der den Tannenhag jauchzend begrüßt, welcher ihm den Hut mit frischem Bruch schmückt und helle, frohe Wanderlieder in die Seele rauscht, der durch das wallende Kornfeld hinab zum ruhewinkenden Dorfe schreitet und leicht mit der Hand durch die im Abendfrieden nickenden Halme streift", der aber auch an dem Volke der deutschen Erde, an den Gestalten seiner Geschichte und Sage nicht achtlos vorübergeht und alles, was er gesehen und erlebt, mit dem Reize unmittelbarer Empfindung in fesselnder Sprache wiederzugeben weiß. Werke: „Thüringer Wanderbuch"; „Der Rennstieg"; „Hamburger Schleuder- tage"; „Unter Tannen und Farren"; „Märkische Streifzüge"; „All- deutschland in Wort und Bild" u. v. a. Troglodyte — Höhlenbewohner. Tuffe, mehr oder weniger lockere, niürbe bis feste Gesteine, die von einem erhärteten vulkanischen Schlamme herrühren; ein Konglomerat von Bimsstein-, Schlacken- und Aschenstücken.

7. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 334

1854 - Münster : Aschendorff
334 gesang und Siegesruf. Die Römer warfen die Waffen weg oder gaben sich mit eigener Hand den Tod, und auch Varus, der Gefangenschaft mehr fürchtete, als den Tod, stürzte sich in sein Schwert. Nur Wenige entkamen, um die Trauerbot- schaft nach Rom zu bringen. Als der Kaiser Augustus dies vernahm, rief er händeringend aus: „Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder!" Zum Zeichen der äußersten Be- kümmerniß ließ er sich mehrere Monate lang Haupthaar und Bart wachsen, und das sonst so stolze Rom theilte den Kum- mer seines Herrschers, denn es glaubte schon die gefürchteten Deutschen vor seinen Thoren. Das ist die berühmte Hermannsschlacht im Teutoburger Walde im Jahre 9 nach Christi Geburt. Ohne Hermanns Muth und Hingebung hätten wir fremde Sitten, fremde Sprache, und „Deutschland" wäre vielleicht in der Zahl der europäi- schen Länder nicht mehr genannt worden. 6. Der heilige Bonifacius. Die deutschen Völkerstämme in Westen des Rheins und an der Donau hatten bereits das Christenthum angenommen, und es äußerte schon seine segensreichen Wirkungen auf die Ent- Milderung der Sitten. Dagegen waren ihre Brüder im eigent- lichen Deutschland, vom Rheine bis zur Elbe, von der Nord- und Ostsee bis zur Donau, noch dem Heidenthume ergeben. Ihren Göttern brachten sie sogar grausame Menschenopfer. Da erweckte Gott fromme Männer in Irland und England, wo das Christenthum bereits tiefe Wurzel gefaßt hatte, um auch den heidnischen Deutschen das Evangelium des Heiles zu ver- kündigen. Es ist rührend zu lesen, wie diese Männer, allen Be- quemlichkeiten des Lebens entsagend mitten im kriegerischen Ge- wühle der Völker, still und friedlich, das Crucifix und das Evangelium in der Hand, durch die deutschen Wälder wan- derten und die Lehre des Gekreuzigten verkündeten; wie sie im Vertrauen auf Gott den höchsten Gefahren des Lebens muthig entgegen gingen. Der merkwürdigste unter allen Bekehrern jener Zeit war der fromme englische Mönch Winfried, der wegen seiner außer- ordentlichen Verdienste um die Bekehrung der Deutschen nachher

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 21

1822 - Elberfeld : Büschler
Die fflcfrflftÿen Völkerschaften.___________51 den; daß der Sohn, wenn er tüchtig war, nach des Vaters Tode bei der neuen Wahl nicht leicht übergangen, und daß, wenn der Heerbann sich einmahl bei einem Oberhofe zu ver- sammeln pflegte, nicht leicht ein anderer zum Bersamm- lnngsplatzc gewählt wurde. Auf diese Art bildete sich durch Reichthum und Ansebn längerer Zeit ein Adel, ans wel- chem meiftentheils Richter und Anführer genommen wurden, welcher auch in seiner Wehre *) Hetzer stand, übrigens aber der Freiheit der Gemeinen durchaus keinen Eintrag that; denn jeder freie Mann war an sich eben so unabhängig als der Adliche. 9. Der Deutschen Gefahr. Die Römer hatten sich seit Julius Cäsars Zeit an den Ufern des Rheines 'immer mehr festgesetzt, aber in das In- nere unseres Vaterlandes waren sie nicht gekommen. Unter der Regierung des ersten römischen Kaisers A ugnstus je- doch wurden ihre Absichten gefährlicher. Wie einst Cäsar aus bloßer Erobcrnngslust, ohne daß die Römer von den gallischen Völkerschaften irgend beleidigt waren, diese mit Krieg überzogen hatte, so machte sich auch jetzt, im Jahre 15 vor Chr. Geb., des Kaisers Stiefsohn Drusus mit ei- nem ausgesuchten Kriegshcere auf, unser Rieder-Deutsch- land-, das ist vorzüglich Westphalen und Niedersachsen, zu erobern. Dom Niederrheine aus hat er vier Züge an den Ufern der Lippe und der Ems hin, bis zur Weser, und einmahl sogar bis an die Elbe gemacht, und, wo er durch- zog, das Land verheert. Er war ein tapferer Kriegsheld und wußte seine Sachen klug einzurichten, so daß dw ein- zelnen Völkerschaften, auf welche er stieß, ihm nicht wieder- sehen konnten. Es waren Völker vom sächsischen Stamme, vw noch keinen gemeinschaftlichen Bund unter einander, und noch weniger einen allgemeinen König und Anführer hatten. waren die Sigambrer, zwischen der Sieg, der Lippe uno dem Rhein, im jetzigen Verglichen; die Bru kterer an der Ruhr und Lippe bis zur Ems, in der Grafschaft Mark; m,d Süi'n-^^Nms') Wehrgeld, hieß der Preis, der als Straf» feftr e«£u* dre Verletzung irgend emes Rechtes des andern ge- sonstia-m n^em\ f{net dem andern an seinem Vieh, «eräth, oder war ^denthnm, oder an seinem eigenen Leibe verletzte, so Keld Berechnung auf jede Verletzung eine Strafe an Blutveräi^?»^^bt, damit nur nicht die Racke sogleich tum Pferdes .A" führen möchte. S» kostete der Diebstahl eines he»- -c Kuh, eine« Jagdhundes, die Verletzung des Armes, uii iebfn Fingers, eine bestimmte Summe, die bei deivm Fnrch«!^ Wat' a[* bfi bem Sememen Freien, oder gar

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 34

1822 - Elberfeld : Büschler
34 I. Ztr. Von 113 vor Cbr. Geb, bis 763 nach Chr. Geb. zahlreichen Voltes drinnen fühlen wollte. Allein Atarill- laci'te laut und antwortete nur: «Das dichtstehende Gras ist besser zu mähen, als das dünne.» t- Da versuchten die Gesandten eine andere Sprache und fragten, womit sie denn den Frieden erlangen könnten? — «Wenn ihr alles Gold, Silber ltiib kostbare Gerath, was in der Stadt ist, und alle Sklaven deutscher Abkunft ansliefert,» war die Antwort.— «Aber was willst du uns denn übrig lassen?» —• «Die Seelen,» antwortete er. Das war eine harte Botschaft für die stolzen Römer; allein Alarich ließ sich auf keinen andern Vergleich ein; er wußte wohl, daß die Tapferkeit in Rom nicht mehr zu fin- den iey; stnd endlich, als keine andere Hülfe war, mußten sie seinen Willen thun, und mit 5000 Pfund Gold, 30,000 -Pfund Silber, nebst vielen Kostbarkeiten und einer Menge Sklaven, den Frieden erkaufen. Das meiste zahlten sie gleich, das übrige versprachen sie nachzuliefern. Aber die Friedensbedingungen wurden nicht ordentlich erfüllt, und da verlor der Sieger endlich die Geduld, stürmte im I. 110 die große, nun schon herabgesunkene, Stadt und eroberte sie. Die gothischen Krieger plünderten die kaiserlichen Pal- laste und die Hauser der Großen, der Kaiser Houorius selbst saß unterdefi zu Ravenna und hatte nicht das Herz, seiner unglücklichen Hauptstadt zu Hülfe zu kommen; — sie wurden noch größere Zerstörung angerichtet, ja vielleicht die ganze Stadt in einen Aschenhaufen verwandelt haben, wenn nicht die Achtung gegen die Kirchen und die kirchlichen Hei- ligtümer sie zurückgehalten hätten, denn die Gothen waren, zum Glück für die Stadt, schon seit 30 bis 40 Jahren Chri- sten geworden." So lief diese erste Eroberung für die Stadt Rom noch ziemlich gut ab. Dem hochherzigen Alarich war cs aber noch zu klein, blos über das verdorbene Rom zu herrschen; er verließ es bald wieder und ging nach Unteritalien, um von da nach Sici- lien und dann nach Afrika überzugehen und sich ein großes Reich an den Küsten des mittelländischen Meeres zu stiften. Aber der Tod machte plötzlich seinen Entwürfen ein Ende; er starb zu Coscnza, da er erst 34 Jahre alt war. Seine Gothen trauerten sehr über ihn. Nach alter Sitte mußte der König feierlich mit seinen Waffen, seinem Streitroß und vielen Kostbarkeiten, begraben werden. Damit nun nicht nachher, wenn sie die Gegend wieder verlassen hatten, die Römer kamen, und das Grab des großen Alarich auf- wühlten um die Schatze zu rauben, leiteten sie den Flüß Brnento in ein frischgegravenes Bette ab, begruben den Kö- nig mit den Denkmählern seiner Siege im Grunde des altert

10. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 36

1822 - Elberfeld : Büschler
J) I. Ztr. Von 413 vor Chr. Geb. bis 766 nach Chr. Geb. er doch allein ernst und vergaß seine Würde niemahls. Seine Gestalt war nicht ansehnlich; er war klein, aber stark und von breiter Brust; sein Kopf war groß, und die funkeln- den Augen lagen tief in den Angenhöhlen. Er war ein geborner Kriegsheld, und der Name, den er am liebsten hörte, war G v d e g i se l, ( Gottesgeißcl,) weit er zur Züch- tigung der Völker bestimmt zu seyn glaubte. Die schwachen Römer verachtete er; sie mußten ihm mehrmals den Frieden mit vielem Gelde abkaufen; zuletzt beschloß er doch, ihrer Herrschaft, wenigstens im jetzigen Frankreich, ein Ende zu machen und seine eigene bis an das Weltmeer auszubreiten. Er versammelte sein ganzes Kriegs- herr; die zinsbaren Völker mußten ebenfalls mit ihrer gan- zen Kriegsmacht im Zuge erscheinen. Ueber 700,000 Mann folgten thm und sein Wink lenkte die Haufen, wie die Glieder Eines Leibes. Er zog aus Ungarn durch Oestreich, Barern, und Schwa- den über den Rhein, verwüstete die Städte: Straßburg, Speier, Worms, Trier und viele andere auf seinem Wege und brach nun in die Mitte Frankreichs ein. Es war nahe daran, daß Europa von dem rohen Volke der Hunnen un- terjocht wurde, denn Attila war ein König, der so große Gedanken wohl auszuführen im Stande war. Aber auch die Römer hatten noch einmahl ihre Kraft zusammen ge- nommen und ihr Feldherr Aetius gehörte zu den besten Anführern, die sie seit langer Zeit gehabt hatten. Er wußte die deutschen Völkerschaften, die in Frankreich neben den Rö- mern wohnten, zu einem Bunde gegen den Hunnenkönig zu vereinigen: den mächtigen König der Westgothen, The odo- ri ch, den König der Alanen, San gip an, so auch die Burgunder und einen Theil der Franken. In den weiten Ebenen zwischen dem Seine- und Marne- Flusse, auf den K ata launisch cn Feldern, trafen die beiden großen Völkerheere im Jahr 451 auf einander. At- tila rief die Anführer zusammen und ermunterte sie zur Ta- pferkeit: * Müßt ihr sterben, so werdet ihr sterben,» rief er,» auch whitt ihr fliehet. Richtet eure Augen auf mich, ich schreite voran; wer mir nicht folgt, ist des Todes!» Ein Hügel lag in der Mitte zwischen beiden Heeren; wer den gewinnen konnte, war Meister des Schlachtfeldes. Man kämpfte mit der größten Erbitterung um denselben; endlich stürmte ihn der westgothischc König Thcodorich; aber er selbst starb hier den Heldentod, indem er seine Krieger zur Tapferkeit anfeuerte. Attila mußte sich in seine Wagen- burg zurückziehen und verrammelte sie wie eine Festung. In der Mitte ließ er eine ungeheure Menge hölzerner Schilde
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