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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 59

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Erhebung Preuens zur Gromacht durch Friedrich Ii. 59 vor der Einmischung des ihm feindlich gesinnten Rußland mit Georg den Neutrali- . ...... , cm n r! ^ ttsvertrag Neutralltatsvertrag von Westminster (Jb. Januar 17ob) zum vtnt aceeft= Schutze ihrer Staaten gegen das Einrcken fremder Truppen. Durch ""nster 1756. dieses Abkommen fhlte sich Friedrichs seitheriger Bundesgenosse Frank-reich verletzt und ergriff nun. nicht ohne Zutun der mchtigen, vom sterreichischen Gesandten Starhemberg gewonnenen Marquise Pompadour, die ihm lngst entgegengestreckte Hand. Am 1. Mai 1756 schlo es mit sterreich das Verteidigungsbndnis zu Versailles, dem das zum Band,? Krieg mit Preußen hetzende Rußland beitrat. Jeder Verbndete erwartete i-56. im Kriegsfalle Gewinn an Land. Da Friedrich Ii. durch bestochene Beamte in Dresden und Peters-brg und durch Nachrichten aus dem Haag der die bedrohlichen Schritte der drei Staaten genau unterrichtet war und auf zwei in Wien gestellte Anfragen der Truppenbewegungen in Bhmen und Mhren uubefriedi-gende Antworten erhielt, beschlo er, einem etwaigen Angriff zuvorzu-kommen. Er wollte lieber praevenire", als praeveniri" und sich eine Operationsbasis in dem zu sterreich haltenden Sachsen sichern. Verlauf des Krieges. 47. Beginn des Krieges. Verhltniffe der Parteien. Wider Einfall in den Rat seines Bruders Heinrich und des Ministers v. Herzberg begann <Ea*'enll5' Friedrich den Krieg, indem er ohne Kriegserklrung am 29. August 1756 mit 70000 Mann in Sachsen einrckte, am 9. Sept. Dresden besetzte und sich des dortigen Kriegsmaterials sowie des Archivs bemchtigte, um ans dessen Akten der Welt die Berechtigung seines berfalls zu beweisen. Auf eine nur der Form wegen wiederholte Anfrage in Wien, wie er erwartet hatte, abermals abgefertigt, berschritt er auch die Grenze Bh-mens und entfachte so einen Kampf, in welchem Preußen mehr als einmal dem Untergang nahe war. Es war nicht sterreich allein, mit dem er zu kmpfen hatte und Parteien, dank der Ttigkeit Karls von Lothringen war es, wenn auch auf den Krieg nicht vorbereitet, so doch weit besser als frher gerstet , sondern auch Rußland und Frankreich, denen sich bald Schweden und das deutsche Reich zugesellten. Ans feiner Seite standen auer England, das auf den Rat des Ministers William Pitt d. . Hlfsgelder zahlte und ihm den Rcken gegen die Franzosen deckte, Hessen-Kassel, Braunschweig und Sachsen-Gotha. Unterlag er, dann war es um den Staat Preußen geschehen. Der bermacht feiner Gegner, deren Streitkrfte sich auf etwa 450000 Streitkrfte. Mann beliefen, konnte er etwa den dritten Teil entgegenstellen. Aber er hatte den Vorzug des einheitlichen Beschlieens und Handelns und die Mg-lichkeit, sich mit voller Kraft auf den einzelnen Angreifer zu werfen. Dazu kam feine berlegenheit in der Strategie. Whrend seine Gegner, um ^V61' das teure, weil durch Werbung beschaffte und nicht leicht zu ersetzende hrung.

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 189

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Die Zeit des Deutschen Bundes bis zur Begrndung des Deutschen Reiches. 189 halten. Doch gewohnt, als Schiedsrichter in den europischen Hndeln zu gelten, und in der Zuversicht, den Lohn fr die gewahrte Neutralitt nach dem Austrage des Waffengangs aus der Hand des Siegers zu empfangen, hatte Napoleon schon im August 1866 auf Kompensationen" fr die Machterweiterung Preuens angespielt, auf Abtretung der bayrischen und hessischen Rheinpfalz, dann die Erwerbung Luxemburgs und Belgiens ins Auge gefat. Bismarck behandelte diese Vorschlge dilatorisch". Als Napoleon mit dem König von Holland der den Ankauf von Luxemburg bereits handelseinig geworden war, mute Preußen an-gefichts des sich in Deutschland ob dieser franzsischen Begehrlichkeit re-genden Unmuts Einsprache erheben. Wenngleich eine Konferenz der euro-Pifchen Gesandten zu London den Fall beilegte dadurch, da Preußen sein Besatzungsrecht in der seitherigen Bundessestnng Luxemburg aufgab, die Schleifung der Werke einrumte und in die Neutralisierung des Gro-Herzogtums welches 1890 der Herzog Adolf von Nassau erbte willigte, blieb doch der franzsischen Nation der Stachel des rgers der die wiederholten Mierfolge der Politik im Herzen sitzen. Sie konnte den Schmerz nicht verwinden, da die Krstesammlung der Nachbarvlker Deutschland und Italien und doch hatte es von diesem Nizza und Savoyen erhalten ihr keinen Vorteil gebracht hatte. Den un-erhrten Ersolg der preuischen Waffen bei Kniggrtz empfand die groe Nation" fr sich als Demtigung und forderte offen Rache fr Sabowa". Die nationale Erregung war gesteigert durch jene biplomatifchen Nieber-lagen, welche man wie den unrhmlichen Ausgang des mexikanischen Unter-nehmens dem Staatsleiter aufbrbete. Mit der Unzufriebenheit der die uere Politik und die vielfach hervortretenbe Fulnis der inneren Zu-ftnbe wuchs die Abneigung gegen den Kaiser, der durch eine Verfassungsreform in liberalem Sinne und Berufung eines liberalen Ministeriums unter dem Vorsitze des Preuenfeindes Ollivier vergebens den Geist der Revolution zu bannen und das Volk zu gewinnen versuchte. Trotz der brohettben Sprache gegen Preußen gewhrte die Opposition in der Kammer nicht die vom Kriegsminister Niel gesorberten Mittel zur Heeresreform, die somit in guten Ansngen stecken blieb. Und doch schwebte ein Krieg in der Luft. Denn der kaiserliche Thron bedurste eines solchen zu seiner Erhaltung, weil unter den Mierfolgen der Monarchie das Prestige" Frankreichs gelitten hatte. Die imperialistische Hofpartei wartete nur auf einen Anla zum Kriege, fr den man nach der Versicherung des neuen Kriegsministers Leboeus vollbereit" war. Mit Italien und fter-reich waren fr den Fall des Krieges Verhanblungen der ein Bnbnis eingeleitet worben, aber nicht zum Abschlu gekommen. Bei aller polt-tischen Schwle schien noch in den ersten Julitagen des Jahres 1870 der Friebe vllig gesichert, weil das verhate Preußen nicht den geringsten Grunb zur Verstimmung gab. Klugheit warnte bavor, einen Krieg zu

3. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 119

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die auswärtigen Verhältnisse bis zu den Befreiungskriegen. 119 durch die sogenannte Kontinentalsperre, durch welche die Einfuhr aller englischen Waren für das Festland verboten wurde, England an seiner empfindlichsten Stelle, in seinen Handelsinteressen, zu treffen. Fast alle Staaten Europas, auch Rußland, schlossen sich der Handelssperre an. Um diese sicherer durchführen zu können, verfügte Napoleon im Jahre 1810 die Vereinigung Hollands, Oldenburgs, der Hansestädte, sowie der ganzen deutschen Nordseeküste mit Frankreich. Kaiser Alexander sah aber in der Vergrößerung des Herzogtums Warschau durch Westgalizien den Beginn der Wiederherstellung Polens und fühlte sich durch die rücksichtslose Vertreibung des Herzogs von Oldenburg, seines Verwandten, tief gekränkt; dagegen verletzte es Napoleon, daß sich Alexander, um nicht den Handel und den Wohlstand seines Landes zu Grunde zu richten, wieder von der Kontinentalsperre lossagte. Preußen, in die Mitte zwischen Rußland und Frankreich gestellt, suchte vergebens zu vermitteln. Bei dem tiefen Mißtrauen, welches Napoleon gegen Preußen hegte, dachte er bereits daran, diesen Staat ganz zu vernichten, ehe er sich gegen Rußland selbst wandte, und nur mit Mühe gelang es Hardenberg, Napoleon zu einem Bündnisse mit Preußen zu bewegen: Friedrich Wilhelm mußte sein ganzes Land den Franzosen öffnen und ein Corps von 20000 Mann zum Zuge gegen Rußland stellen. Verlauf des Feldzuges. Ein Heer von mehr als einer halben Million Krieger führte Napoleon 1812 gegen Rußland ins Feld. Das isi3 preußische Corps unter Iork war dem Befehle des Marschalls Macdonald unterstellt, der auf dem linken Flügel gegen Riga und Petersburg vorgehen sollte; das Hauptheer unter Napoleon selbst zog auf Moskau, während 30000 Österreicher den rechten Flügel bildeten. Die Russen vermieden jedes Zusammentreffen mit dem überlegenen Feinde und zogen sich, hinter sich alles zerstörend, immer weiter in das Innere des Landes zurück. Erst bei Smolensks nahm Barclay de Tolly, der Anführer der russischen Armee, eine Schlacht an; sie ging für die Russen verloren. Auf das Drängen der Alt-russen, die mit dem beständigen Zurückweichen Barclay de Tollys unzufrieden waren, übergab Alexander den Oberbefehl dem greisen Kutusow. Dieser verlor die blutige Schlacht bei Borodino,^) und Napoleon hielt daher Mitte September seinen Einzug in Moskau. Wenige Tage darauf brachen, von den Ruffen selbst angelegt, in Moskau Feuersbrünste aus, die einen großen Teil der Stadt und der Vorräte vernichteten. Als Napoleon jetzt den Frieden anbot, hielt ihn Alexander, auf den Stein und Arndt einwirkten, so lange hin, bis die gute Jahreszeit vorüber war. Erst am 18. Oktober griffen die Russen 1) Smolensk liegt am obern Dnjepr. 2) Borodino liegt westlich von Moskau.

4. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 381

1854 - Münster : Aschendorff
381 einige Zeit die Abgaben. Handel und Gewerbe, so wie auch der Ackerbau blühten unter seiner weisen Negierung wieder auf. Schon nach dem zweiten schlesischen Kriege beförderte er Handel und Schifffahrt mit großem Eifer. Er erbaute das schöne Schloß Sanssouci, beförderte den Seidenbau, legte Zuckersiedereieu an, so wie Kanäle zur Erleichterung des Ver- kehrs im Lande. Die durch den Krieg zerstörten Städte ließ er wieder aufbauen. Im Jahre 1778 mußte Friedrich noch einmal die Hand an's Schwert legen. Der Kurfürst von Baiern war gestor- den , ohne männliche Nachkommen zu hinterlassen; Karl Theo- dor , Kurfürst von der Pfalz, war der rechtmäßige Erbe. Da fiel Oesterreich in Baiern ein, um jenem einen Vertrag auf- zudringen. Friedrich wurde um Hülfe angesprochen; er sagte diese zu. Große Heere zogen gegen einander, doch verhinderte ein baldiger Friede die Entscheidung des Schwertes. Einige Jahre nachher kam Oesterreich mit einem neuen Plane her- an , nämlich mit der Eintauschung Baierns für sich gegen Abtretung der österreichischen Niederlande (Belgien) an Baiern. Das veranlaßte Friedrich's letztes großes Werk, nämlich die Gründung des deutschen Fürstenbundes, welchem ge- mäß sich Preußen und die deutschen Fürsten vereinigten zur Erhaltung der deutschen Neichsverfassung. Friedrich der Große starb 1786 den 17. August im 75. Jahre seines Alters. Er hinterließ seinem Nachfolger ein Land von 3600 O.-M. mit mehr als 6 Millionen Einwohnern und ein großes krieggeübtes Heer. Friedrich Wilhelm Ii., seines Bruders Sohn, bestieg nun Preußens Thron und zwar in einer sehr bewegten, stür- mischen Zeit. Er starb nach einer eilfjährigen Negierung im Jahre 1797 den 16. November an der Brustwasscrsucht. Un- ter seiner Negierung wurde das Brandenburger Thor zu Ber- lin aufgeführt. 2 5. Züge aus dein Leben Friedrichs des Grasten. Friedrich der Große wußte durch Herablassung und Freundlichkeit die Herzen Aller, die ihn sahen, zu gewinnen. Als er einst von Schlesien nach Berlin reiste, drängte sich eine

5. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 231

1822 - Elberfeld : Büschler
Oestreichs. Krieg von 1809. 281 sich' gezogen hatte, setzte er in einer schwarzen Gewitter- nacht, unter Sturm und Donner, zum zweitenmahle über die Donau und griff den Erzherzog mit großer Uebcrmacht an. Die Ocstrcicher fochten wiederum so tapfer, daß ihr rechter Flügel die Franzosen mit Verlust zurückschlug und daß die Zuschauer auf den Thürmen von Wien, von wo man diesen Theil des Schlachtfeldes übersehen konnte, laut den Sieg verkündigten. Allein der linke Flügel war dage- gen unglücklich gewesen und gänzlich über den Haufen ge- worfen, so daß der Erzherzog sich zum Rückzüge entschlie- ßen mußte. Nun wurde ein Waffenstillstand und am 14. Oct. zu Wien Friede geschlossen. Oestreich verlor wiederum 2000 Quadratmeilen Landes und ühcr 3 Milli- onen Unterthanen, ncmlich seine polnischen und italieni- schen Besitzungen nebst Illyrien, und das Salzburger Land, welches an Baiern kam. Oestreich war nun ganz vom Meere abgeschnitten und hatte auch seine letzte Vormauer von Bergen dahin geben müssen. Doch eröffnete sich die Hoffnung auf eine ruhigere Zeit, in welcher die Wunden einigermaßen geheilt werden könnten, als der Kaiser Napoleon um die Hand der Erz- herzogin Maria Luise, der Tochter des Kaisers Franz, anhielt und dadurch seinen Wunsch zu erkennen gab, durch die Verbindung mit dem ältesten Kaiserhause sich an die bestehende Ordnung in Europa anzuschließen. Der Kaiser Franz gab ihm, wenn gleich mit blutenden Herzen, die Tochter als ein Unterpfand des Friedens.—Napoleon hatte nun einen Punkt der Macht erreicht, daß ihm mehr an der Befestigung und innern Aüöbildung seines ungeheuren Reiches gelegen seyn mußte, als an noch größerer Aus- dehnung desselben; so rechnete ein jeder, welchem die Ru- he der Wett jetzt als das wünschenswertheste Gut erschien. Aber auf den unersättlichen Mann war keine Rechnung zu bauen. Sein Ehrgeiz stand niemahls still.— Zuerst wur- de sein Bruder Ludwig so lange getrieben, bis er die Kö- nigskrone von Holland niederlegte, und nun mußte die, ses wichtige Land eine Provinz von Frankreich werden.— Darauf erfuhr der nordwestliche Theil von Deutschland, mit den drei großen Städten Hamburg, Bremen und Lübeck, dasselbe Schicksal. — Und damit die älteste Kai- serstadt Europa's, Rom nemlich, zu dem Glanze seines Reiches nicht fehlte, hatte er sic dem Papste genommen, diesen selbst als Gefangenen nach Frankreich schleppen las- sen, und verordnete fetzt, daß sein und aller künftige» französischen Kaiser erstgcborner Sohn König von Rom heilen sollte.

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 162

1822 - Elberfeld : Büschler
162 Iu.ztr. Die treuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. vielen Grafen und Edelleuten, blieben auf dem Platze, obwohl Albrecht geschlagen wurde. Auch Moritz empfing > die fodeswunde und starb nach zwei Tagen, allgemein be- trauert von der evangelischen Parthei, welcher er den Rc- ligionsfrieden erkämpft hatte. — Albrecht wollte nachher noch einmahl Banden werben; aber zum Glück für Deutsch- land starb er 1556., 65. Karl ^ legt die Regierung nieder und stirbt 1558. In Kaiser Karls Seele war untcrdeß ein-außeror- dentlicher Entschluß reif geworden. Die großen Entwür- fe, denen er sein Leben gewidmet hatte, waren vereitelt. Er hatte Frankreich demüthigen wollen; allein in dem letz- ten Kriege mußte er leider erkennen, daß die Macht die- ses ehr- und ländcrsüchtigen Volkes immer höher stieg und dereinst für Enropa's Ruhe gefährlich werden würde. Er selbst beherrschte halb Europa und hatte dies Volk doch nicht niederhalten können. — Die Erbfeinde der Christen- heit, die Türken, auf das Kräftigste niederzuwerfen, war ein anderer Hauptzweck seiner Wünsche gewesen; allein er sah thre Macht eher wachsen als abnehmen,'unh war froh, daß stc Ungarn und Oestreich nicht noch heftiger angrifien. Die Kirchcntrenuung endlich, die ihn bitter schmerzte und die er mehr als 30 Jahre hindurch durch alle Mittel, durch Güte ruld Ernst, durch Worte und Gewalt, zu verhindern gejucht hatte-, war endlich unheilbar geworden und durch den Religiolksfrieden nun förmlich anerkannt. — Zu al- lem diesen plagte ihn in den letzten Jahren immer hefti- ges sein kränklicher Körper und machte ihm die Lasten der Regierung ganz unerträglich. Daher beschloß er endlich, die Regierung ganz niederzulegen und die letzten Jahre seist es Lebens in völliger Abgeschiedenheit von der Welt der Vorbereitung zum Tode zu widmen. Im Herbst 1555 übergab er seinem Sohne Philipp zu Brüssel feierlich die Regierung der Niederlande. Er hielt dabei eine so rüh- rende Rede, daß die ganze Versammlung zu Thrünen^be- wegt wurde. „Seine Regierung sey, sagte er, von sei- nem 17. Jahre an eine stete Pilgerschaft gewesen; neun- mahl habe er Deutschland, sechsmahl Spanien, siebenmahl Italien, viermahl Frankreich und zehnmahl die Nieder- lande besucht; zw.cimahl sey er in England, eben so oft in Afrika gewesen und habe überhaupt elf Seereisen ge- macht. Jetzt ermahne ihn sem hinfälliger Körper/ sich aus dem Gewühl der irdischen Geschäfte zu entfernen mrd ib- re Last auf jüngere Schultern zu legen. Habe er während so vieler Anstrengungen etwas versäumt oder nicht recht

7. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 201

1837 - Elberfeld : Büschler
Napoleons Krieg gegen Rußland. 201 macht an. Die Oestreicher fochten wiederum so tapfer, daß ihr rechter Flügel die Franzosen mit Verlust zurückschlug und daß die Zuschauer auf den Thürmen von Wien, von wo man diesen Theil des Schlachtfeldes übersehen konnte, lartt den Sieg verkündigten. Allein der linke Flügel war dagegen unglücklich gewesen und gänz- lich über den Haufen geworfen, so daß der Erzherzog sich zum Rück- züge entschließen mußte. Nun wurde ein Waffenstillstand und am 14. Oct. zu Wien ein Friede geschlossen. Oestreich verlor wie- derum 2000 Quadratmeilen Landes und über 3 Millionen Untertha- nen, nämlich seine polnischen und italienischen Besitzungen nebst Jllyrien, und das Salzburger Land, welches an Baiern kam. Oest- reich war nun ganz vom Meere abgeschnitten und hatte auch seine letzte Vormauer von Bergen dahin geben müssen. Doch eröffnete sich die Hoffnung auf eine ruhigere Zeit, in welcher die Wunden einigermaßen geheilt werden könnten, als . der Kaiser Napoleon um die Hand der Erzherzogin Maria Louise, der Tochter des Kaisers Franz, anhielt und dadurch seinen Wunsch zu erkennen gab, durch die Verbindung mit dem ältesten Kaiserhause sich an die bestehende Ordnung in Europa anzuschließen. Der Kai- ser Franz gab ihm, wenn gleich mit blutendem Herzen, die Tochter als ein Unterpfand des Friedens. — Napoleon hatte nun einen sol- chen Punkt der Macht erreicht, daß ihm mehr an der Befestigung und innern Ausbildung seines ungeheuren Reiches gelegen seyn mußte, als an noch größerer Ausdehnung desselben; so rechnete ein jeder, welchem die Ruhe der Welt jetzt als das wünschenswertheste Gut erschien. Aber auf den unersättlichen Mann war keine Rechnung zu bauen. Sein Ehrgeiz stand niemals still. — Zuerst wurde sein Bruder Ludwig so lange getrieben, bis er die Königskrone von Hol- land niederlegte, und nun mußte dieses wichtige Land eine Provinz von Frankreich werden. — Darauf erfuhr der nordwestliche Theil von Deutschland, mit den drei großen Städten Hamburg, Bre- men und Lübeck, dasselbe Schicksal. — Und damit die älteste Kai- serstadt Europa's, Rom nämlich, zu dem Glanze seines Reiches nicht fehlte, hatte er sie dem Papste genommen, diesen selbst als Gefange- nen nach Frankreich führen lassen, und verordnte jetzt, daß sein und aller künftigen französischen Kaiser erstgeborner Sohn König von Rom heißen sollte. So war der größere Theil von Europa unter Napoleons Herr- schaft oder doch von ihm abhängig: niemand, so schien es Allen, vermochte eine solche Macht zu erschüttern. Und in der That war es auch nur sein eigner unerhörter Uebermuth, welcher ihn dennoch von da an raschen Schrittes in's Verderben gezogen hat. 97. Napoleons Krieg gegen Rußland. 1812. Der Kaiser Alexander war lange mit Napoleon verbündet gewe- sen; aber der gränzenlose Ehrgeiz des Letzteren zerriß auch dieses Bundniß wieder. Unter dem Vorwände, daß Rußland noch immer

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 192

1837 - Elberfeld : Büschler
192 Iu. Zeitr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. täglichsten Uebermuthe. Wie hatte dies auch anders seyn können, da die beiden großen Mächte, Oestreich und Preußen, schon ihren besondern Frieden geschlossen hatten! Indeß waren doch die Unter- handlungen am Ende des Jahres 1793 ihrem Schlüsse nahe, als auf einmal die Lage der Dinge sich wieder veränderte und ein neuer Krieg ausbrach. 91. Neuer Krieg. 1799 — 189!. Die fünf Direktoren in Frankreich, welche damals die Regie- rung des Landes führten, hatten sich während der Friedensunter- handlungen die schreiendsten Ungerechtigkeiten erlaubt: sie hatten den Kirchenstaat in Italien, wider den Willen des Papstes, in eine römische Republik verwandelt und man sah wohl, daß sie immer weiter gehen wollten und daher im Frieden noch gefährlicher waren, als im Kriege. Da verband sich Oestreich von Neuem mit England und mit dem Kaiser Paul I. von Rußland, und sing wieder Krieg an. — Bonaparte war damals mit einer andern entfernten Unter- nehmung gegen Aegypten in Afrika beschäftigt, wohin er plötzlich, im Jahr 1798, mit 40,000 Mann auserlesener -Truppen gesegelt war. Dieses Land, welches für Frankreichs Handel im mittelländi- schen Meere sehr wichtig werden konnte, wollte er erobern, und vielleicht gar von da aus die groß^e Herrschaft der Engländer in Ostindien bedrohen; denn die Engländer hatte er von jeher mit sei- nem Hasse am meisten verfolgt. In Aegypten gelang ihm auch seine Eroberung schnell; allein der tapfere Seeheld Nelson vernichtete die ganze französische Kriegsflotte, die ihn hinübergeschifft hatte, in einer großen Schlacht bei Abukir; nun konnte das französische Heer keine Zufuhr und keine Verstärkung an neuer Mannschaft erhalten und Bonaparte sah bald ein, daß sein abenteuerlicher Plan unaus- führbar sey. Indessen war der Krieg in Europa wirklich ausgebrochen und hatte sich sehr zum Unglück der Franzosen gewendet. Die Regierung in Frankreich war in schlechten Händen; es war keine Ordnung in der Verwaltung des Kriegswesens; die Heere litten Mangel und unter den Generalen, die an der Spitze standen, waren mehrere un- fähige. Dagegen fochten die Oestreicher mit ihrer gewohnten Tapfer- keit, besonders unter dem verehrten Erzherzog Karl, der den General Jourdan wieder durch mehrere Siege über den Rhein zurücktrieb; und eben so kämpften die Russen, die vorzüglich in Italien auftra- ten, unter dem alten, aber jugendlich raschen und kühnen Feldmar- schall Suwarow. Er vereinigte sich mit den Oestreichern und vernichtete in einer Reihe der blutigsten Schlachten, bei Cassano, an der Trebia, bei Novi u. s. w., ein französisches Heer nach dem an- dern, bis er in wenigen Monaten ganz Italien, von Neapel bis an die Alpen, von den Franzosen befreit hatte. Sie behielten nichts in ihren Händen, außer der einzigen Stadt Genua. Diese zu bela- gern, uberließ Suwarow den Oestreichern und bereitete sich, über

9. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 190

1837 - Elberfeld : Büschler
190 111, Zeitr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis fetzt. Armee kommen konnte. Bei dieser Begeisterung und der großen Menge der Soldaten wandte sich auch bald der Sieg allenthalben auf ihre Seite. Zuerst wurden die Feinde im Innern besiegt, oder doch sehr in die Enge getrieben; die Städte Lyon, Marseille und Toulon bezwungen, und alle diese überwundenen Gegenden auf das härteste bestraft. Die Guillotine mordete viel zu langsam; man schleppte Hunderte von Unglücklichen vor die Mündungen der Kano- nen und schoß sie mit Kartätschenkugeln nieder, oder stürzte sie hau- fenweise in die Flüsse und in's Meer. Auch gegen die Heere der Verbündeten waren die Republika- ner nach manchen zweifelhaften Gefechten am Ende überall siegreich; denn gegen solche Feinde, die gar nicht auf die Zahl der Gefallenen sahen, sondern über Haufen von Leichen immer wieder von Neuem angriffen, konnte auch die größte Tapferkeit auf die Länge nicht be- stehen. Die Generale Pichegrü, Jourdan und Hoche trieben die ver- bündeten Heere sowohl in den Niederlanden, als am Rheine, durch eine Reihe blutiger Schlachten, immer weiter zurück, eroberten eine Festung nach der andern wieder, und nahmen am Ende sogar die deutschen Länder bis an das linke Rheinufer in Besitz. Und damit sie auch noch Holland dazu bekämen, welches durch sein vieles Was- ser geschützt war, mußte der Winter von 1794 auf 95 so ausneh- mend hart seyn, daß sie mit Pferden und Kanonen über alle Kanäle und Gewässer auf dem Eise einrücken konnten. Der Erbstatthalter, Prinz von Oranicn, floh nach England, und Holland wurde in eine batavische Republik verwandelt. Der Friede zu Basel. 1795. — Dieses außerordentliche Waffenglück der Franzosen machte mehrere der Verbündeten müde, den Krieg fortzusetzen, obgleich zu keiner Zeit inniges Zusammenhal- ten nöthiger gewesen wäre, als gerade damals. Preußen, nebst Han- nover und Hessen, schlossen einen besondern Frieden zu Basel und zogen vom Niederrheine aus durch Westphalen hin eine Demarka- tions- oder Scheidelinie, über welche die Franzosen nicht kommen sollten. Bald darauf trennte sich auch Spanien von dem Bunde, und Oeftreich nebst England blieben von den größeren Mächten allein übrig. Fortsetzung des Krieges bis 1799. — Oestreich bot nun alle seine Kräfte auf, mit Hülfe der noch übrigen deutschen Fürsten wenigstens die Ufer des Rheines und Italien zu vertheidigen. Eine Zeitlang wurde auch noch mit abwechselndem Glücke gestritten: die Franzosen drangen im Jahre 1795 über den Rhein vor und wur- den wieder zurückgeschlagen; sie kamen 1796 wieder und drangen unter Jourdan und Moreau sogar bis in Baiern vor, so daß Oestreich in großer Gefahr schwebte; da erhob sich überfein junger Held aus dem Kaiserhause, der Erzherzog Karl, flößte seinem Heere neuen Muth ein und schlug den General Jourdan in zwei großen Schlachten bei Neumark und Amberg gänzlich auf's Haupt, so daß er mit seinem geschlagenen Heere picht eher Aalt machen konnte, als bis am Niederrhein bei Mülheim und Dussel-
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