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1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 22

1896 - Leipzig : Voigtländer
22 Insel der Nymphe Kalypso. Freundlich aufgenommen, verweilte er hier sieben ruhige Jahre, die nur durch seine stets wachsende Sehnsucht nach der lieben Heimat getrbt waren. Endlich mute ihn Kalypso auf Befehl des Zeus entlassen. Auf einem Flo, das er selbst gezimmert, fuhr er khn der die weite Meeresflche seinem teuren Jthaka ent-gegen. Schon war er der Heimatinsel nahe gekommen, da zertrmmerte ihm ein neuer Sturm sein Fahrzeug. Schwimmend erreichte er die Insel der Ph aken. Hier sollte er gastliche Aufnahme finden. Die holde Knigstochter Rausika, der er hilfeflehend zu-erst nahte, schenkte ihm ihre Teilnahme und fhrte ihn in die Stadt zu dem Palaste ihres Vaters. Der König Alkinus ehrte den Helden nicht allein durch Bewirtung und herrliche Gastgeschenke, er sorgte auch fr seine Heimfahrt. Ein schnellsegelndes Schiff wurde ausgerstet, und eine Schar seekundiger Phakenjnglinge fhrte in rascher Fahrt den Vielgewanderten nach Jthaka, das er schlummernd erreichte. Aber auch in der Heimat selbst hatte der Held noch die schwersten Gefahren zu bestehen. Denn seine edle Frau P enelpe war von einer zahlreichen Schar bermtiger Freier bedrngt, die Tag fr Tag in das Haus des Odyfseus kamen und in schwelgerischen Gelagen sein Gut verehrten. Von seinem Sohne Telemachos und dem treuen Sauhirten Eumus unter-sttzt, ttete Odysseus die Elenden alle. Dann begab er sich zu seiner Gattin, die, in ihrem abgelegenen Gemache von tiefem Schlaf umfangen, das wilde Kampfgetse nicht vernommen hatte. Sie vermochte sich kaum darein zu finden, da der teure, langent-behrte Gemahl da vor ihr stehe. Als endlich ein Zweifel an seiner Wiederkehr nicht mehr mglich war, sank sie mit Freudenthrnen dem geliebten Gatten in die Arme. Zustnde des Heldenzcitalters. Die Griechen erscheinen als einfaches, nchternes, krftiges Volk. An der Spitze jeder Volksgemeinde steht, hervorragend durch Abstam-mung und Reichtum, der sceptertragende König, welcher Oberpriester, Heerfhrer und oberster Richter ist; ihm zur Seite als sein Rat die ltesten oder Edlen, mit denen er gemeinsam alle wichtigen Angelegenheiten verhandelt. Das Heldenzeitalter schliet mit der dorischen Wand eru ng, die als Anfang der geschichtlichen Zeit angesehen wird. Baudenkmler der Heroenzeit. Aus der Zeit vor der dorischen Wanderung sind noch einige merkwrdige berreste von Bauwerken erhalten, die gewhnlich dem griechischen Urvolke, den Pelasgern, zugeschrieben werden. Die wichtigsten sind: die cy-klopischen Mauern (namentlich bei Myken und Tiryns), das Lwenthor von Myken (f. Tas. H, 2) und das sog. Schatzhaus des Atreus in Myken. 7. Iie dorische Wanderung und die griechischen Nolonieen; Staatsverfassungen und Nationaleinheit. 1. Die dorische Wanderung, 1104 (?). Dem Heldenzeitalter folgen groe Wanderungen der griechischen Stmme, wodurch eine Umwandlung der ltesten Zustnde herbeigefhrt wurde. Von den wichtigsten Folgen war namentlich die dorische Wanderung. Die Dorier, ursprnglich an den Abhngen des Olymp wohnend, wanderten der den Ota nach dem kleinen Bergland, das nach ihnen Doris genannt wurde. Von hier aus zogen sie der Sage nach unter Fhrung derherakliden (Nachkommen des Herakles) der den korinthischen

2. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 26

1896 - Leipzig : Voigtländer
26 Haar, unter Gesang und Fltenspiel. Der Tod im Kampfe galt fr die hchste Ehre. Nach feierlicher Einfhrung seiner Gesetze verlie Lykurg Sparta und starb im Auslande. 2. Die messenischen Kriege. Die Spartaner erwiesen die Kraft, die sie durch diese Gesetzgebung erlangten, zunchst in den messenischen Kriegen, durch die sie die an Lakonika westlich angrenzende Landschaft Mefsenien eroberten. Viele Messenier verlieen ihr Land und zogen nach der Stadt Zankle auf Sicilien, die von nun an Messna hie; die zurckbleibenden wurden Heloten der Spartaner. Nach der Unterwerfung Messeniens errang Sparta auch der die meisten brigen Staaten des Peloponnes eine Art Vorherrschaft, die sog. Hege-monie (d. i. Fhrung im Kriege). 9. Athen und die Gesetzgebung Solons. 1. Die Knigsherrschaft. In der ltesten Zeit stand Athen unter Knigen (Kekrops, Theseus). Der letzte König war Kodrus, welcher sich (1066?) fr die Rettung seines Volkes opferte. Als nmlich die Darier aus dem Peloponnes in Attika eingedrungen waren und die Stadt Athen bedrohten, that das Orakel zu Delphi den Ausspruch: dasjenige Volk werde siegen, dessen König von den Feinden erschlagen werde. Da begab sich Kodrus als Land-mann verkleidet ins feindliche Lager, fing dort absichtlich Streit an und wurde gettet, wie es sein Wille war. Als die Darier den Namen des unbekannten Erschlagenen er-fuhren, gaben sie den Krieg auf und zogen von dannen. 2. Die Herrschaft der Archonten bis auf Solon. Nach dem Tode des Kodrus schafften die Athener das Knigtum ab: niemand sei wrdig, nach einem solchen Manne die Knigswrde zu bekleiden. Art die Stelle des Knigs trat ein Regent, Archont genannt. Der Archont regierte anfnglich lebenslnglich, spter wurde er auf je zehn Jahre eingesetzt. Endlich wurden alljhrlich neun Archonten gewhlt. Die Regierung der Archonten, die stets den vornehmen (adeligen) Geschlechtern angehrten, artete indes bis-weilen in drckende Willkrherrschaft aus, da geschriebene Gesetze nicht vor-handen waren. Daher wurde der Archont Drakon mit der Abfassung schriftlich ergesetze beauftragt (620). Aber diese waren so bertrieben strenge, da sie wie mit Blut geschrieben" schienen und nicht durchgefhrt werden konnten. Da wurde der vom Streite der Parteien tief zerrttete Staat durch Solon gerettet. 3. Die Gesetzgebung Solons, 594. Solon war aus dem Geschlechte des Kodrus und zeichnete sich durch eine so hohe Bildung aus, da er zu den

3. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 72

1896 - Leipzig : Voigtländer
72 Stande der Welt ins Ohr, zu seinen Fen strecken sich zwei Wlfe. Das ganze Weltall berschaut der Gott von diesem Hochsitz aus; nichts entgeht seinem Blicke. Wenn er der die Erde hinfhrt, ist er in einen blauen (Wolken-) Mantel gehllt und trgt einen breitrandigen Hut auf dem Haupt. In den Kampf reitet er als König und Anfhrer der Götter (A f e n) und Helden auf achtfigem Schlachtro, in goldstrahlendem Panzer, mit goldenem Helm geschmckt, den Siegesspeer schwingend, der alle Feinde niederstreckt. Dem Wodan war der Mittwoch, Wodanstag" (englisch Wednesday), geweiht. Auerdem lebt sein Name noch vielfach in geographischen Namen fort, wie: Godesberg Wodansberg; Odenwald. In der Volksberlieferung erscheint Wodan als Fhrer des wilden oder wtenden Heeres" ( wtendes Heer" Entstellung aus Wuotenes Heer"). Wuotans Sohn war Donar (Thor), der rotbrtige Donnergott, der auf einem mit Bcken bespannten Wagen in der Gewitterwolke dahinrollt und mit seinem Steinhammer den einschlagenden Blitz wie den befruchtenden Regen herniedersendet. Ihm war der Donnerstag geweiht. Auch sein Name lebt noch in geographischen Namen fort, wie: Donnersberg. Als der dritte der groen Götter galt Ziu (Tyr), der einarmige Kriegs-und Schwertgott. Sein Name lebt noch fort in dem Wochentage: Ziwestag" (Dienstag), alemannisch Zistig" (englisch: Tuesday). Ein anderer Sohn Wuotans ist der jugendlich schne Lichtgott Bald er, der aber auf Anstiften des bsen Gottes Loki gettet wird. Die hchste der Gttinnen war Frija (Frigg), Wodans Gemahlin, die Gttin der Ehe. Ihr ist der Freitag geweiht. In der berlieferung wird sie auch Holda" (d. h. die gndige Gttin) oder Berchta" (d. h. die Glnzende) genannt, die das Spinnen der Frauen berwacht. Der sptere Volksglaube kennt sie als Frau Holle", die an der Spitze der Hulden" oder des wilden Heeres, das aus den Seelen der Verstorbenen gebildet ist, durch die Lfte dahinjagt. Als allnhrende, mtterliche Gottheit wurde Nerthus (Hertha) gefeiert, die Gttin der Erde. Neben den hheren Gttern werden auch Halbgtter genannt, ferner Naturgeister: Riesen und Zwerge, Nixen, Lichtelfen und Schwarzelfen. Zur Verehrung der Götter versammelten sich die Germanen auf Berggipfeln, an Seen und Quellen, namentlich aber in dem geheimnisvollen Dunkel der Haine und Wlder. Dort, unter alten geheiligten Bumen, brachte man Pferde, die liebsten Tiere, ja wohl auch Menschen als Opfer dar; dort betete man, den Blick gen Himmel gekehrt, zu der unsichtbaren Gottheit. Den Willen der Götter verkndeten Priester und weise Frauen aus dem

4. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 170

1896 - Leipzig : Voigtländer
170 deutschenhansestdte. So erstreckte sich das Weltreich Napoleons, der sich als Nachfolger Karls des Groen betrachtete, 130 Departe-ments umfassend, den Ksten des westlichen und sdlichen Europas entlang von Lbeck und Hamburg bis Trieft und Korsu. Die meisten brigen Staaten Europas standen in mittelbarer Abhngigkeit von ihm (s. Karte Xi). 85. Napoleons Feldzug gegen Rußland 1312. 1. Zug bis Moskau. Da der Kaiser Alexander I. von Rußland von dem Kontinentalsystem, das den Handel seines Reiches zu vernichten drohte, sich lossagte, geriet er in Krieg mit Napoleon. Dieser sammelte ein Heer, so groß, wie es die Welt seit den Tagen des Xerxes nicht gesehen, Fran-zosen, Deutsche, Hollnder, Schweizer, Polen, Italiener, Spanier und Por-tugiesen; dazu kamen ein preuisches und ein sterreichisches Hilfscorps. Im ganzen betrug die Streitmacht 600 000 Mann mit 140 000 Pferden und 1300 Geschtzen. Im Juni 1812 berschritt der Kaiser mit der Hauptarmee den Niemen und rckte in der Richtung auf Moskau, das Herz des rufst-schert Reiches, vor. Gleichzeitig sollte ein Heeresteil, zu dem die Preußen ge-hrten, gegen Riga vorgehen; ein anderer, hauptschlich sterreicher, sollte von Galizien aus in das sdliche Rußland vordringen. Die Russen, an Zahl dem Feinde bei weitem nicht gewachsen, wichen ohne Kampf, alles hinter sich verheerend, zurck. Erst bei dein Dorfe Borodino (westlich von Moskau, am Flchen Moskwa) kam es zu einer blutigen Schlacht (7. September), in der Napoleon das russische Heer unter Kutusoss besiegte. Einige Tage darauf zog er in Moskau ein. Mit der alten Hauptstadt, dem heiligen Mittel-punkt des Zarenreiches, schien ganz Rußland berwltigt zu seinen Fen zu liegen; hier hoffte er fr sein Kriegsheer Ruhe und ausreichende Vorrte zu finden; hier gedachte er dem bezwungenen Feinde einen demtigenden Frieden vorzuschreiben. 2. Rckzug. Aber er fand die Stadt verdet; ihre Bewohner waren geflchtet und hatten alle Lebensmittel fortgeschafft oder vernichtet; und als-bald verwandelte der surchtbare Brand von Moskau, der von dem russischen General-Gouverneur Rostops chin als Rettungsmittel ersonnen war, fast die ganze unermeliche Hauptstadt in einen Trmmerhaufen. Da mute Napoleon der Not weichen und sich zum Rckzge entschlieen. Umsonst war es, da er mit dem Kaiser Alexander Friedensunterhandlungen anzuknpfen suchte; der preuische Minister Stein, der sich als Alexanders Ratgeber in Petersburg befand, bewog den russischen Kaiser, den Friedensantrag abzu-lehnen. Unter diesen russischerseits absichtlich verzgerten fruchtlosen Ver-Handlungen war es bereits Sptherbst geworden, als Napoleon endlich mit

5. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. uncounted

1896 - Leipzig : Voigtländer
3. Ausritt zum Kreuzzuge. Das Bild zeigt uns den inneren Hof eines Grafen- oder Frsten-sitzes. Der alte Graf steht mit seiner trauernden Gattin auf der Freitreppe des steinernen Palastes. Es ist wohl ihr jngstes Tchter-lein, das zwischen ihnen sich der die Brstung beugt. Vor ihnen steht der Beichtvater der Familie, er, der den jungen Grafen in dem Beschlsse das Kreuz zu nehmen, gestrkt hat. Gattin und Shnlein nehmen den letzten Abschied von dem in eine ferne, unbekannte Welt ziehenden Ritter. Ein Edelknabe hlt das prchtige Streitro. dessen Decke das Wappen des Herrn trgt, dessen scharrender Huf mahnt, den Abschied abzukrzen. Der Graf und seine Lehensleute tragen nicht den Eisenpanzer spterer Zeit, sondern den Kettenpanzer frherer Jahre und der diesem einen lngeren oder krzeren rmellosen berwurf, an dessen Grtel das Schwert hngt. Die Brust der Kreuz-fahrer schmckt ein groes Kreuz: unter diesem Zeichen werden sie siegen, werden sie das heilige Grab befreien. Das von festem Turme berragte Thor, durch welches die Lehensleute des Grafen einziehen, fhrt auf den ueren Hof des Herrensitzes. Dort stehen die Wirtschaftsgebude, die Stallungen fr die Rosse, die Khe und Rinder, die Scheunen, die Wohnungen der dienstthuenden Kriegsleute und des Gesindes. Wie viele von den Kreuzfahrern werden die Heimai wieder-sehen? Sie fragen nicht danach. Bald werden sie, den, Lehnsherrn folgend, dahinziehen mit dem Rufe: Gott will es!"

6. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 25

1896 - Leipzig : Voigtländer
25 a. die zwei Könige, die den Heeresbefehl fhrten und das hchste Priestertum bekleideten; neben ihnen b. die Geruska, der Rat der 28 Alten, die wenigstens 60 Jahre zhlten und auf Lebenszeit gewhlt wurden; c. die Volksversammlung, an der alle Spartiaten nach zurckgelegtem 30. Jahre teilnehmen durften; d. die 5 Ephoren, welche die Befugnis erhielten, als Vertreter des Volkes die Handhabung der Gesetze zu beaufsichtigen. Lykurg wollte die (Spartaner zu einem nchternen, kraftvollen Kriegervolk bilden. Nicht, wie andere Städte, durch Festungswerke, sondern durch die Tapferkeit ihrer Bewohner follte die Stadt Sparta gegen herandringende Feinde geschtzt werden; nach der Bestimmung Lykurgs blieb daher die Stadt ohne Mauern, ein offener Ort, damit das Volk nie unkriegerisch werde. Um keine Schwelgerei aufkommen zu lassen, fhrte Lykurg gemeinsame Mahlzeiten mit einfacherderber Kost ein, an denen alle Männer, auch die Könige, teilnehmen muten, je 15 an einem Tisch. Das Hauptgericht war die schwarze Suppe. Auch in Kleidung und Wohnung wurde jeder Aufwand untersagt, der Besitz von Gold und Silber verboten und eisernes Geld eingefhrt. Damit fremde Sitte oder ppigkeit fern bleibe, sollte kein Verkehr mit dem Auslande bestehen; daher wurde ein lngerer Aufenthalt Fremder in Sparta und Reifen der Spartaner ins Ausland nicht gestattet. Die herrschenden Spartiaten trieben weder Handel, noch Gewerbe; sie beschftigten sich allein mit Jagd und kriegerischen bungen, sowie mit den Angelegenheiten des Staates. Zu rstigen Kriegsleuten und tchtigen Staatsbrgern machte sie die Erziehung, die sie von Kind auf erhielten. Schwchliche Kinder wurden bald nach der Geburt zum Verhungern im Gebirge ausgesetzt. Die gesunden Knaben blieben bis zum siebenten Lebensjahre im Elternhause, dann wurden sie in ffentlichen Gebuden unter Staatsaufsicht erzogen. Ihr Krper wurde durch kalte Bder im Eurotasflufse, leichte Bekleidung, sprliche Nahrung, hartes Nachtlager abgehrtet, durch scharfe Zchtigung, ja blutige Geielung an Ertragung von Schmerzen gewohnt, auf den Ringpltzen in der Gymnastik wie in der Fhrung der Waffen gebt. Dabei wurden sie zu strengem Gehorsam gegen die Gesetze erzogen; es wurde ihnen Hochachtung gegen das Alter eingepflanzt, ihr Verstand geschrft und auf listige Anschlge hingelenkt, ihre Reden an inhaltreiche Krze (takonifcherede) gewhnt. Auch die Erziehung der Mdchen war vom Staate geregelt und berwacht. Das gesamte Leben der Spartaner war dem Vaterlande geweiht, das ganze Volk ein Kriegsheer. In die Schlacht zogen die Spartaner wie zu einem Feste, geschmckt mit purpurfarbenen Gewndern, mit Krnzen im

7. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 47

1896 - Leipzig : Voigtländer
47 Servius Tullius und Tarquinius Superbus. Auf sie werden die ltesten Staatseinrichtungen zurckgefhrt. 1. Romulus soll den Senat eingesetzt haben, der ursprnglich aus 100, spter aus 300 Mitgliedern bestand. Die Sage vom Raub der Sabinerinnen. Die lteste Verfassung. Das altrmische Volk umfate, wie es aus der Vereinigung dreier Gemeinden erwachsen war, drei Teile oder Tribus. Diese zerfielen in je 10, zusammen also 30 Curien, die aus je zehn (im ganzen300) sogenannten Geschlechtern bestanden. Wer einem dieser Ge-schlechter angehrte, war rmischer Brger. Diese (Voll-)Brgerhieen auch Patricier. Aus ihnen ging der Senat (Rat der Alten) hervor, der dem Könige in wichtigen Fllen Rat zu erteilen hatte. Neben den Patriciern gab es einen zweiten Stand, die Pleb ej er. Es waren die Fremden, die sich in Rom niedergelassen hatten. Sie besaen keine politischen Rechte. 2. Numa Pompilius, ein Sabiner, gab Religionsgesetze und erbaute den Janustemp el, der nur im Kriege offen stehen sollte, aber während seiner milden und friedlichen Regierung geschlossen blieb. Den Gtterdienst leiteten Priester, an deren Spitze der Oberpriester (Pon-tisex Maximus) stand. Unter ihnen waren besonders einflureich die Augurn, denen es oblag, bei wichtigen Gelegenheiten aus dem Fluge und dem Geschrei der Vgel oder dem Fressen der heiligen Hhner den Willen der Götter zu deuten. Andere Priester weissagten aus den Eingeweiden der Opfertiere. Die vestalisch en Jung-srauen hteten das Feuer im Tempel der Gttin Vesta. 3. Tullus Hostilius, ein Rmer, unterwarf nach dem Zweikampfe der 3 Horatier mit den 3 Curiatiern die Albaner, lie ihren verrteri-schen Anfhrer (Mettius Fuffetius) hinrichten, zerstrte die Stadt Albalonga und verpflanzte ihre Bewohner nach Rom. 4. Ancus Marcius, ein Enkel des Numa, grndete die Hafenstadt Ostia an der Tibermndung. 5. Tarquinius Priscus, der aus Etrurien eingewandert war, erbaute die Kloaken (unterirdische Kanle) und legte das Forum (Marktplatz) und den Circus Maximus (Rennbahn) an. Wenn von der Sage diese ltesten Bauwerke, namentlich die Kloaken, in denen bereits der Gewlbebau angewandt ist. auf den aus Etrurien stammenden König Tarquinius Priscus zurckgefhrt werden, so entspricht dem jedenfalls die Thatsache, da die Rmer ihre lteste Kultur, namentlich die Baukunst, den Etruskern zu ver-danken haben, und da insbesondere die Erfindung des Bogen- und Gewlbebaues von den Etruskern herrhrt. 6. Servius Tullius bildete Roms lteste Verfassung weiter aus. Er teilte das gesamte Volk, Patricier und Plebejer, nach dem Vermgen in 5 Klassen (und innerhalb dieser Klassen in 193 Centurien, Hundert-

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 27

1896 - Leipzig : Voigtländer
27 sieben Weisen der Griechen gezhlt wurde. Durch Reisen war er mit den Staatseinrichtungen anderer Völker bekannt geworden. Nachdem er als Archont das Vertrauen des Volkes gewonnen hatte, wurde er zum -Ordner der Verfassung und zum Gesetzgeber" ernannt. Er teilte die Brger nach dem Ertrage ihres Grundbesitzes invierklassen. Nur die Brger der ersten (reichsten) Klasse durften zu Archonten, die der drei ersten zu den brigen Staatsmtern gewhlt werden. Zur Teilnahme an der Volksversammlung und zu den Richterstellen waren alle Brger berechtigt. Die Staatsgewalten waren: a. die 9 jhrlichen Archonten; b. diebnle, ein Rat von 400 Mitgliedern, die wenigstens 30 Jahre alt waren; c. die Volksversammlung, welche die wichtigsten Staatsange-legenheiten entschied und die Beamten whlte; a. das Volksgericht, dessen Mitglieder jhrlich aus der Volks-Versammlung durch das Los gewhlt wurden; e. der Areop ag, ein Gerichtshof, der aus den abgegangenen Ar-chonten bestand, die ihr Amt tadellos verwaltet hatten. Er htete Sitte und Herkommen, beaufsichtigte die Jugenderziehung und richtete der die schwersten Verbrechen. Auer dieser Staatsverfassung gab Solon noch viele andere wohlthtlge Ge-setze. Insbesondere war er auch auf eine sorgfltige Erziehung der Jugend bedacht, welche in Athen weit umfassender war, als in Sparta. Denn sie beschrnkte steh bort nicht, wie bei den Spartanern, auf die Leibes- und Waffenbungen; auch der eist der athenischen Knaben und Jnglinge wurde in edler Wissenschaft und Kunst, namentlich auch in der Musik, gebt und ausgebildet. 4. Pisistratus und seine Shne. Schon bei Solons Lebzelten ent-standen in Athen zwischen der Partei der Vornehmen und der des niederen Volkes neue, heftige Kmpfe. Diese wute der Fhrer der Volkspartei, Pisistrtus, schlau zu benutzen, um sich zum Alleinherrscher (Tyrannen) emporzuschwingen. (560). Er wurde zwar zweimal wieder vertrieben; zuletzt aber behauptete er die Herrschaft bis zu seinem Tode. Er verschnerte die Stadt Athen durch Bauten und frderte den Wohlstand und die geistige Bildung des Volkes. Sein Sohn Hippias folgte ihm und herrschte ansng-lich milde, wie sein Vater. Als aber sein jngerer Bruder Hipparch bei einer Festfeier ermordet worden war, machte sich Hippias durch grausame Strenge verhat. Er wurde daher vertrieben (510) und floh zu dem Perserknige. In Athen wurde die solonische Verfassung durch Vermehrung der Volks-rechte und Volksfreiheiten weitergebildet, die ehemalige Adelsherrschaft (Aristokratie) ging mehr und mehr in Demokratie der.

9. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 49

1896 - Leipzig : Voigtländer
49 zur Rckkehr nach Rom zu bewegen. Zum Schutze der Plebejer wurden die Volkstribunen eingesetzt. Die Sage von Co riolanus. 4. Die Decemvirn, 459. Die Einsetzung der Volkstribunen war zum Schutze der Plebejer nicht ausreichend. Solange vor Gericht nur nach dem oft unsicheren Herkommen entschieden wurde, suhlten sie sich durch die Willkr der Patricier beeintrchtigt, die im alleinigen Besitz der Rechtskunde und der Richterstellen waren. Sie forderten daher geschriebene Gesetze. Nach langem Widerstreben fgten sich die Patricier. Es wurden Gesandte nach Griechenland geschickt, um die dort bestehenden Gesetze kennen zu lernen. Nach deren Rckkehr wurden, statt aller brigen Obrigkeit, Zehnmnner (Decemvirn) zur Abfassung der neuen Gesetze erwhlt. Sie verfaten die Gesetze der zwlf Tafeln, die Quelle des gesamten rmischen Rechts, 450. Da sie jedoch herrschschtig ihre obrigkeitliche Gewalt ver-lngerten und zu willkrlicher Bedrckung der Plebejer mibrauchten, wurde (infolge der Gewaltthat des Decemvirn Appius Claudius gegen die Plebejerin Verginia) ihre Regierung gestrzt. Ihre Gesetzgebung blieb jedoch bestehen. 23. Kriege mit den Nachbarstmmen; die Gallier in Rom; die licinischen Gesetze. 1. Kriege mit den Nachbarstmmen. Whrend der inneren Unruhen fhrten die Rmer fast unaufhrlich Krieg. Lange dauerten die Kmpfe gegen die Stadt Veji in Etrurien. Endlich wurde die Stadt nach zehnjhriger Belagerung von Camillus erobert. 2. Brennus und Manlius. Bald darauf rckten von Norden her Gallier unter Vrennus gegen Rom heran, besiegten die Rmer am Flchen Allia, 390, und verbrannten die verlassene Stadt mit Ausnahme des Kapi-tols, das durch Manlius und die Gnse gerettet wurde. Die Rmer muten endlich den Abzug der Gallier mit Gold erkaufen. Die Auswanderung des Volkes aus der zerstrten Stadt nach Veji verhinderte Camillus, weshalb er hinfort als zweiter Grnder Roms" gepriesen wurde. 3. Die licinischen Gesetze. Der lange Kampf der Plebejer mit den Patriciern wurde endlich durch die Gesetze beigelegt, die auf den Vorschlag der Volkstribunen Sextiusund Licinius angenommen wurden, 366. Es wurde festgesetzt: a) da jeder rmische Brger, auch die Plebejer, Anteil am rmischen Gemeindelande haben, keiner aber mehr als 500 Morgen besitzen sollte; b) da immer einer der beiden Konsuln aus den Plebejern gewhlt werden sollte. Andr-Sev in. Kurzer Lehrgang der Geschichte. 4

10. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 29

1896 - Leipzig : Voigtländer
29 Steinbalken. der dem Architrav ist der Fries, der abwechselnd aus Triglyphen und Me-topen (mit Reliefbildern) besteht. Darber ist das vorspringende Kranzgesimse und der diesem an der Vorder- und Rckseite des Tempels der Giebel mit dem Giebelfeld, das mit Statuen geschmckt ist. Die jonische Sule (f. Taf. Iii, 8) hat unten eine Basis, bestehend aus einer vier-eckigen Platte, mehreren Hohlkehlen mit vortretenden Ringen dazwischen und einem Pfhl (bei der attischen Basis aus einem Wulst, einer Hohlkehle und wieder einem Wulst). Der Schaft ist schlanker und verjngt sich weniger stark, als bei der dorischen Sule. Er hat 24 Kanneluren, die unten und oben abgerundet sind; die Kanten zwischen ihnen sind abgeschliffen (Stege). Das jonische Kapitl zeichnet sich namentlich durch die Voluten (Schnecken) aus. Der Architrav ist in 3 parallele Streifen geteilt, von denen der obere immer etwas weiter vorragt, als der untere. Der Fries ist nicht in Tri-glyphen und Metopen geteilt, sondern trgt fortlaufende Reliefbilder (Zophoros). Von den erhaltenen Tempeln der lteren Zeit ist namentlich der Poseidon-Tempel zu Pstum (in Unteritalien), im dorischen Stil, zu bemerken. Die Bildnerei (Skulptur) schuf ihre Werke zuerst aus Holz und Thon, dann aus Erz und Marmor und spter auch aus Gold und Elfenbein. Besonders vorteilhaft fr die Ausbildung der griechischen Skulptur war die griechische Kleidung. Diese be-stand nur aus 2 wesentlichen Stcken: 1. dem Chiton, einem leichten Untergewand, das die Arme frei lie und entweder nur bis zu den Knieen reichte ( dorischer Chiton) oder bis auf die Fe herabfiel ( jonischer Chiton); 2. dem Himation, d. i. ein langes Um-schlagetuch (s. Tafel Ii, 13 u. 14). Die Reiter trugen die Chlamys ( kurzer Reitermantel). 3. Dichter. Die Dichtkunst entwickelte sich zuerst als epische, die schon im zehnten Jahrhundert v. Chr. (c. 950) in den Gesngen des Homer ihren Hhepunkt erreichte. In zwei groen Heldengedichten, derjlills und der Odyssee, die dem Dichter Homer zugeschrieben werden (um 950 v. Chr.), sind die Kmpfe vor Troja und die Heimkehr des Odysseus besungen. Daraus folgte dielyrischedichtkunst, vertreten durch die Dichterin Sappho auslesbosundden lebensfreudigen Anakreon, zur Vollkommen-heit ausgebildet durch Pindar aus Theben (um 500), der in seinen Siegesgesngen die Helden der groen Nationalspiele verherrlichte. 4. Die Stellung der Frauen war auch in Griechenland noch meist eine sehr unfreie. Doch finden wir hier schon in der Heroen zeit wenigstens die im Morgenland herrschende Vielweiberei nicht mehr bestehen; auch die Könige haben nur eine Gemahlin. Wie aber schon die Einrichtung des Hauses zeigt, wohnen die Frauen getrennt von den Mnnern- Nur zuweilen erscheint die Frau im Mnnersaal und tritt in die Gesellschaft der Männer. Die Haupt-arbeit der Frauen besteht in Spinnen, Weben, Sticken und Waschen. Auch die Knigstochter Naufikaa fhrt selbst mit ihren Dienerinnen an den Meeres-strand hinaus, um die Wsche zu reinigen. Wenn wir gerade schon in der Heroenzeit so herrlichen Vorbildern edler Weiblichkeit begegnen, wie einer Andromche, einer Arete, einer Penelope, so ersehen wir daraus wenigstens, wie die Griechen sich das Ideal der Weiblichkeit dachten.
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