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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vaterländische Erdkunde - S. 313

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 313 — Staaten je ein Mitglied (im ganzen 58). Das Volk wählt als seine Ver- tretung den Reichstag, der aus rund 400 Mitgliedern besteht und alle fünf Jahre neu gewählt wird. Preußen stellt rund 240, Bayern 50, Sachsen 25, Württemberg 20 ?c. Reichtagsabgeordnete. Wählen darf jeder Deutsche, der das 25. Lebensjahr zurückgelegt hat. Entschädigungen (Diäten) beziehen die Reichs- tagsmitglieder nicht. Bei Abstimmungen muß wenigstens die Hälfte der Mit- glieder anwesend sein (Beschlußfähigkeit!). Absolute Stimmenmehrheit der Anwesenden entscheidet. Ein Gesetz erlangt dadurch Gültigkeit, daß beide Körperschaften, Bundes- rat und Reichstag, ihm zustimmen. Durch Beschluß des Bundesrates unter Zu- ftimmung des Kaisers kann der Reichstag aufgelöst werden. Binnen 60 Tagen muß dann ein neuer gewählt werdeu. Über die Finanzen des Reiches sei folgendes bemerkt: Nach den Staatsschulden nimmt Deutschland in Europa (nach der Totalsumme) den fünften Platz ein. Frankreich hat 25, Rußland 15, Großbritannien 14, Osterreich-Ungarn Is1^, Deutschland Ii1/« — (die Schulden der Einzelstaaten einbegriffen, nämlich Preußen 6x/4, Bayern l1/3, Württemberg 1/2 :c., das Reich selbst 2), — Italien 10x/2 Milliarden Mk. Schulden. Werden die Schulden aber aus deu Kopf der Bevölkerung berechnet, so tritt Deutschland erst an den zehnten Platz. (Es haben Schulden pro Kopf Frankreich 652, Portugal (!) 526, Niederlande 397, Italien 356, Großbritannien 356, Osterreich- Ungarn 307, Belgien 280, Spauien 274, Griechenland 267, Deutsches Reich 221 Mk.) — Die Schuldeu des Deutschen Reiches werden fast allein aufgewogen durch den Wert der Reichseisenbahnen, süx die bis 1891 rund 10^/2 Milliarden Mk. aufgewendet wurden. 2. Ausgabe und Einnahme des Deutschen Reiches beglich sich 1893/94 mit je 11/3 Milliarde. Der größte Posten unter den Ausgaben ist derjenige für das Heer mit 1j2 Milliarde. (Die Marine erfordert den zehnten Teil diefer Summe, 50 Millionen.) Unter den Einnahmeposten stehen obenan die Zölle und die Verbrauchssteuern (Zuckersteuer 45 Millonen Mk., Salzsteuer 40 Millionen Mk., Tabakssteuer 10 Millionen Mk., Branntweinsteuer 134 Millionen Mk.) mit reichlich 1ji Milliarde (zur Hälfte Zölle, zur Hälfte Verbrauchssteuern). Die Post- und Telegraphen- Verwaltung ergab einen Überschuß von reichlich 21 Millionen, die Eisenbahn- Verwaltung von knapp 21 Millionen Mk. — 10. Wehrkraft des Deutschen Reiches. Entsprechend seiner gefährdeten Lage ist Deutschland darauf angewiesen, eine starke Armee zu halten. Ständig unter den Wasfen (Friedens- stärke) sind ruud Million Soldaten, während die Kriegsstärke 4v/2 Millionen beträgt. Mit diesen Ziffern wird Frankreich um ein Ge- ringes überflügelt, während Rußlands Friedensstärke um 300 000 größer ist. Als dritte und vierte Heeresmacht treten in Europa Österreich-Ungarn und Italien aus, ersteres mit reichlich, letzteres mit nicht ganz lj3 Million Friedens- stärke. — Die gesamte deutsche Armee ist in 20 Armeekorps eingeteilt, nämlich das I. und Ii. bayrische — (Bayern verwaltet sein Heer selbst und stellt es nur im Kriegsfall unter den Oberbefehl des Kaisers) — das I.—Xvii. Armeekorps und die preußische Garde. (Bezeichnung des Armeekorps der Heimat, z. B. Ix. Armeekorps: Schleswig-Holstein, beide Mecklenburg, eiu Teil Hannovers;

2. Geschichte des Mittelalters - S. 48

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 48 — Karl als Regent. A. Verfassung: Absolute Monarchie mit beratender Stimme des Reichstages. Der Schwerpunkt der Regirung war aus der Volksversammlung in den Palast des Königs verlegt. Zu den Reichstagen (Maifeld) hatten die freien Bauern Zutritt, aber die Entscheidung lag bei den adligen Lehnsleuten. Die letzte Entscheidung in allen Fragen hatte Karl selbst. Neben dem Reichstag berief der König im Herbst den Statsrat aus Beamten und Vertrauenspersonen. (Auch wurde wol das Heer befragt.) Weitere Ausbildung des Lehnswesens: Die Beamten erhielten für ihre Dienste Lehnsgüter. Diese suchten freie Männer in ihre Dienste zu ziehen und statteten sie aus mit Afterlehen (vgl. Aftermieter). Auch die Geistlichen, die vom König reichlich mit Gütern ausgestattet wurden, gewannen Lehnsleute, zum Teil sogar Grafen. Die Bauern suchten in bedeutender Anzahl durch Dienstbarkeit den Schutz der Kirche zu gewinnen. In dieser Zeit Grund gelegt zu dem später so bedeutenden weltlichen Besitz der Bistümer und einzelner Klöster (Fulda 600 Höfe). Der Volksadel wurde jetzt vollends von dem neuen Dienstadel in Schatten gestellt. (Die Karolinger selbst sind aus dem Dienstadel hervorgegangen.) Ursachen der freiwilligen Dienstbarkeit: a. Die Bauern gewannen den Schutz mächtiger Männer. (Dies wurde besonders wichtig unter einem schwachen Kaiser.) b. Erleichterung im Kriegsdienst. Nachteile: a, Aus der freiwilligen Dienstbarkeit entwickelte sich allmählich die Leibeigenschaft, b. Der Mittelstand schwand immer mehr, und der Heerbann wurde immer schwächer. Karl's Sorge für Erhaltung des freien Mittelstandes *) : a. Sendgrasen hatten das Dienstbarwerden möglichst zu verhindern. b. Erleichterung des sehr drückenden Kriegsdienstes durch die Bestimmung, daß nur für ein gewisses Maß von Grundbesitz 1 Kriegsmann gestellt werden sollte. 1) Ohne Mittelstand (freie Bauern, später Handwerksmeister und Krämer) kann kein Stat bestehen (vgl- Polen). Deßhalb finden wir häufig bei Statsmännern Sorge für Erhaltung desselben, z. B. 1. Solon — Schuldenerleichterung (S. I. §. 10. p. 17). Später in Athen Aufnahme der Metöken unter die Bürger. 2. Gracchen — Verteilung von Acker an die Bürger, Erteilung des Bürgerrechts an die Bauern (S. I. §. 38. p. 58).

3. Geschichte des Mittelalters - S. 123

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 123 — Viele Ritter mußten sogar aus Armut Wegelagerer *) oder Genossen derselben werden, b. Sie wurde leerer Schall, seitdem sie von Friedrich Ii. an als vornehmer Titel an Ratsherren und Rechtsgelehrte und an reiche Bürger verliehen wurde. (Briefadel.) o. Sie wurde bald nicht mehr durch Taten erworben, sondern als erbliches Recht beansprucht.2) 5. So war bald nur die Form geblieben, der innere ideale Gehalt war geschwunden. Innere Widersprüche: a. Höfische Sitte — innere Rohheit. b. Schutz der Schwachen — Beraubung der Kaufleute, Plünderung der Dörfer. 6. Überschwänglicher Frauendienst — grobe Unsittlichkeit. An Unnatur, Ueberspannung und Gehaltlosigkeit ginq das Rittertum zu Grunde. Die höfische Sitte blieb den Deutschen etwas Fremdes. Sie sanken bald in die ursprüngliche heldenhafte Rohheit zurück. 6. Die kriegerische Bedeutung des Ritterstandes sank immer mehr. Die Ritterheere zeigten sich schon vor der Anwendung des Schieß- pulvers den Fußknechten nicht gewachsen (Frisen, Ditmarschen, Schweizer, „ Hussiten). a. Schwerfälligkeit — selbst die Pferde gepanzert. (Kurz vor der Schlacht konnte sich der Ritter erst rüsten und das auffallend schwere Schlachtroß besteigen.) b. Die Ritter gewöhnten sich daran, selbst im ernsten Kampfe die strengen Turnierregeln zu beobachten, von denen die streitbaren Bauern nichts wußten. An die Stelle der Ritterheere traten Söldnerheere. 1278 letzte Ritterschlacht. 1322 letzte größere Schlacht ohne Schießpulver. Im Xiy. und Xv. Jh. schon Söldnerheere allgemein. Die Ritter bildeten nur die schwere Reiterei, waren bedeutend in der Minderzahl. Weiteres Schicksal: Mit der höheren Kultur der neueren Zeit wurde der Raubritter Landbebauer oder Beamter des Fürsten 3) (auch Söldnerführer). Endlich wurde ihre kriegerische Tüchtigkeit verwertet in den Osfizir-stellen der geworbenen und stehenden Heere. Srebtttfl „Hfaoi« Iv. Der v. Ingersleben spielt eine erbärmliche Rolle neben dem reichen Bürgerssohn. r ^ 2) äluch an gemeine Soldaten verliehen, z.b. Joh. Sobiesky erhob vor Wien ein ganzes Reiterregiment tn den Ritterstand. 3) Vgl. Weisungen in Goethe's „Götz v. Berlichingen." Hier ist ein Ritter der neueren Zett dem mittelalterlichen Raubritter gegenübergestellt.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 157

1880 - Braunschweig : Bruhn
- 157 — Bei ihnen drang die Ueberzeugung durch, daß man ein Oberhaupt haben müßte: a. Anführer gegen äußere Feinde (Böhmen, Polen, Ungarn, Franzosen). b. Schutz vor den übermächtigen weltlichen Fürsten. e. Schiedsrichter im Innern zur Herstellung der inneren Ordnung im Reiche. d. Vertreter des gemeinen Nutzens dem Vorteil des Einzelnen gegenüber. Der Papst war dafür — er wollte nicht den eben beendigten Kampf mit den einzelnen Fürsten von Neuem durchkämpfen. Die Fürsten dafür — der Kaiser sollte die in der kaiserlosen Zeit angemaßten Rechte bestätigen. Man wählte aber nur schwache Kaiser (4 Grafen), damit diese nicht die Rechte wieder entziehen könnten. Die Kaiserwürde konnte aber bei geringer Hausmacht nicht aufrecht erhalten werden: 1. Die Kaiser konnten das Richteramt nicht üben, da ihnen die Möglichkeit der Exekutive fehlte. 2. Sie konnten dem Auslande gegenüber das Ansehen des Reiches nicht zur Geltung bringen. a. Der Heerbann folgte ihnen nur aus ihren Privatgebieten. b. Sie waren auf Söldner angewiesen, und dazu fehlte den meisten das Geld. Deßhalb strebten alle Kaiser in diesem Zeitraum mit mehr oder weniger Erfolg nach Vermehrung ihrer Hausmacht. Ii. Es haben erworben: 1. Habsburger: Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Kram; später (Die Schweizer-Besitzungen gingen verloren s. §. 39.) Tirol. 2. Wittelsbacher: Brandenburg (1324—73), Tirol (unter Ludwig dem Bayern). 3. Lurenburger: Böhmen mit Mähren, Schlesien und Lausitz (1310). Brandenburg (1373—1415), Ungarn (1387). Nachteil der großen Hausmacht: Gänzliche Vernachlässigung des Reiches (Friedrich Ii., Lurenburger, Habsburger). Iii. Hauptinhalt der Geschichte dieses Zeitraums: a. Kampf der Kaiser um Erweiterung ihrer Hausmacht. b. Kampf der größeren Reichsstände unter sich und gegen den Kaiser um Erweiterung ihrer Macht. 6. Kampf der kleineren Reichsstände um Erhaltung der bisher erworbenen Rechte.

5. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1880 - Braunschweig : Bruhn
B. Heerwesen: Wehrpflicht: 1. Die Lehnsleute des Königs mit einer nach der Größe ihres Lehens bestimmten Anzahl ihrer Dienstmannen. 2. Die freien Männer mit bestimmtem Grundbesitz. Bei einem Kriegszug Sammelplatz und Termin der Stelluna bestimmt (tote bei den Römern). Die Krieger hatten selbst zu sorgen für ^ Reise, b. Bewaffnung, c. Lebensmittel auf bestimmte Zeit. Deßhalb sehr druckende Kriegslast und allgemeiner Wunsch, sich derselben zu entziehen. ^ C. Verwaltung: 5^heiligte ganz die Stammherzöge (Aquitanien, Bayern) und ließ dem Bolke dte Selbstverwaltung nur in inneren Angelegenheiten. Einteilung des ganzen Reiches in Gaue zur Erleichterung der Verwaltung und Erhaltung von Ruhe und Ordnung. (Vgl. 10 Kreise in Deutschland unter Maximilian und jetzige politische Einteilung aller Kulturstaten.) r Hauptbeamte: 1 Gaugrafen: a. Gericht erster Instanz. Vorsitz in dem Gaugericht. b. Aushebung des Heerbannes und Anführung desselben im Krieae 0. Erhebung der Zölle. 2. Sendgrafen: (für mehrere Gaue zusammen je zwei, ein weltlicher und ein geistlicher) a. Kontrolle der Gaugrafen und Entgegennahme der Beschwerden gegen dieselben. b. Gericht zweiter Instanz. 0' Sorj™9 beim König über die schwierigsten Rechtsfälle, die Karl selbst entschied. 3. Markgrafen: a. Verteidigung der Grenze. b. Befugnisse der Gaugrafen in ihrer Mark. Bm^ war naturgemäß selbständiger als die der übrigen Daneben Hofbeamte, die den König in seiner bedeutenden Amtstätigkeit unterstutzten (fast ausschließlich Geistliche). 1. Erzkapellan für die kirchlichen Sachen. 2. Erzkanzler — Vorsteher der königlichen Kanzlei. Ihre Stellung war ähnlich den „Ministern" Friedrichs d. Gr., denn Karl führte wie Friedrich ein rein persönliches Regiment. Dahn, Lernbuch. Ii. ' ^

6. Geschichte des Mittelalters - S. 122

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 122 — Es bildete sich dadurch ein über ganz Europa verbreiteter, mit verschiedenen Vorrechten (z. B. Anrede „Herr") ausgestatteter Ritterstand. 5. Höchste Blüte erlangte das Rittertum in den geistlichen Ritterorden. Cvyv, (Glückliche Verschmelzung von Rittertum und Mönchtum.) Nachteile: 1. Viele Rittergeschlechter starben aus. 2. Viele verarmten. a. Sie hatten ihre Güter verpfändet oder verkauft, um die Kosten der Ausrüstung zu erschwingen. Einige hatten auch dieselben geistlichen Stiftungen vermacht, teils aus frommer Begeisterung, teils in der Hoffnung auf Eroberungen im Morgenlande. _ b Turniere, Turnierfahrten und Feste wurden immer abenteuerlicher und kostspieliger.') (Es reizten nicht mehr die Ehre und der Dank der Damen, sondern der immer wertvoller werdende ausgesetzte Preis.) *) c. Größerer Tafel- und Kleiderlurus durch Kenntniß und größere Verbreitung orientalischer Genußmittel und Kleiderstoffe. Folgen: Schneller Verfall des Rittertums bald nach Beendigung der Kreuzzüge. 1. Die Begeisterung schwand. 2. Die Tatenlust wurde wieder zu Rauf- und Raublust. 3. Ueber dem wunderlichen Frauendienst wurde die ernste Mannesarbett Es^wurde den Kaisern immer schwerer, ein Ritterheer zusammen zu bringen (s. §. 29. p. 106), denn als Ritter dienten sie nicht mehr ihrem Könige, sondern ihrem Stande. 4 Die Ritterwürde ohne Besitz war nicht erstrebenswert. a. Sie legte Aufwand auf, hielt vom bürgerlichen Gewerbe zuruck ) und führte zum Raub- und Fehdewesen. Raub in einer drei Tage vorher angesagten Fehde galt auch dem besseren Ritter für ein Recht.4) ' -i\ lurtsb v Siebten ft ein „Frauendienst" bei A. Richter a. a. O- Ii. n 31—68 Er diente der Dame seines Herzens vergeblich 25 2ahve- Als Frau Venus L er durch die östreichfchen Lande und verflach über 300 Speere. Vgl. auch die Parodie teä tmbtrer <i,B auf dem Tmm.r. platze -im7 sulm »°°m mit g-ld-n-».««»-» «umans«. S.. würd« -mh immer gefährlicher, da mit schweren und spitzen Lanzen gekämpft wurde. Zu Neuß und Mkm «wmd° b" Ä Än®£«Äe„tnäx „Reiten und Rauben ist keine Schande, Das tun die Besten im Lande."

7. Geschichte des Mittelalters - S. 183

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 183 — §> 47. Die wichtigsten Kriege. A. Wer englisch-französische Erbfolgekrieg. Veranlassung: Eduard Iii. beansprucht den französischen Tron vor den Valois als Sohn einer Tochter Philipp's Iv. (In Frankreich herrschte das salische Gesetz, nach welchem Frauen vom Trone ausgeschlossen waren.) 1339 Einfall Eduard's Iii. in Frankreich. — 1340 Annahme des Titels „König von Frankreich." Schlacht bei Sluys — erster Seesieg der Engländer über die französisch-genuesische Flotte. . 1346 Schlacht bei Crecy (St. Quentin) — Sieg der englischen Schutzen über die französische Ritterschaft (s. p. 153). 1347 Eroberung von Calais nach achtmonatlicher Belagerung. Bewohner vertrieben, Engländer angesiedelt. 1356 Schlacht bei Poitiers — der „schwarze Prinz" fallt von Guienne aus in Frankreich ein und siegt über Johann den Guten. Dieser wird gefangen. In dieser Zeit traurige Zustände in Frankreich: 1. Revolution der Pariser Bürger — scheitert an Uneinigkeit und Widerstand der Gemäßigten. 2. Bauern - Aufstand „Jacqueries“ — von den Edelleuten blutig unterdrückt. 3. Banden entlassener oder unbezahlter Söldner plündern das Land — dauernde Landplage. 1360 Friede zu Bretigny (zwischen Eure und Loire). a. Eduard Iii. erhält ohne Lehnspflicht Calais mit Umgegend, Guienne, Gascogne und andere Gebiete. b. Er verzichtet auf den französischen Tron, auf Normandie, Anjou, Maine, Touraine. c. König Johann soll gegen 3 Millionen Goldstücke aus der Gefangenschaft entlassen werden. Da die Summe nicht beschafft werden kann, kehrt er nach London zurück und stirbt dort. (Vgl. Friedrich der Schöne.) Bald Wieder-Ausbruch des Krieges. _ . Grund: Die Friedensbedingungen werden von keiner Seite völlig erfüllt. (Vgl. Friede des Nikias.) Karl V., ein weiser Friedensherrscher, verbessert die Finanzen durch sparsame Hofhaltung und macht den Krieg zur Nationalsache des Volkes. Eine Ergänzung seines friedliebenden Wesens findet er in dem vortrefflichen Feldherrn, dem bretonischen Ritter Bertrand du Guesclin.*) 1) Siehe Stacke „Bertrand btt Guesclin, biographisches Gemälde aus dem französischen Mittelalter."

8. Geschichte des Mittelalters - S. 188

1880 - Braunschweig : Bruhn
- 188 — c. Karl Vii. befreite das Land von der Plage der Söldnerscharen, dadurch daß er sie nach Spanien und Deutschland schickte. d. In der starken monarchischen Gewalt sahen die Verständigen die einzige Rettung vor allgemeiner Verwilderung. 4. Durch den englischen Ueberfall wurde die Idee des legitimen Königtums und das Nationalgefühl gestärkt. a. Die Opfer für den Krieg erschienen als nationale, heilige Pflicht, da die Feinde im Lande waren. b. Das Beispiel der Jungfrau wirkte nachhaltig ein auf Patriotismus und Königstreue. Ii. Tätigkeit fittvl 5 Vii., welcher sich aus seiner Schwäche erhebt und guten Beratern (Agnes Sorel) Gehör schenkt. Er weiß die innere Not und die Erschöpfung des Adels und Volkes gut Zu benutzen, um der Krone feste Stützen zu verleihen. (Vgl. _Qo ^ . Heinrich Iv. von England p. 185.) 1438 Konzil zu Bourges: Pragmatische Sanktion. — Die französische Geistlichkeit, vom Papst fast ganz unabhängig, wird treuer Helfer des Königtums. 1439 Reichsversammlung zu Orleans — Ordonnanzen. 1. Permanente Steuer ohne ständische Bewilligung. 2. Oberster Rechnungshof für das Steuer- und Finanzwesen — (Parlamentshof für das Gerichtswesen). 3. Bildung eines stehenden Heeres, ’) der festesten Stütze der absoluten Königsmacht. Ein vom König aufgebotenes und besoldetes Kriegsheer unter Führern, die vom König ernannt waren. a. Gensdarmen — schwere Reiterei (15 Ordonnanz- Kompagnien). b. Freischützen — im Frieden steuerfrei, im Kriege zu Dienst verpflichtet. Diese Ordonnanzen bildeten einen bedeutenden Schritt von der F e u d a l m 0 n a r ch i e zum modernen S t a t. (Dgl. Reformen in Deutschland unter Friedrich Iii. und die des großen Kurfürsten in Brandenburg.) Resultat der bisherigen Entwicklung: 1. Von Reichsversammlungen ist keine Rede mehr. Der König hat fast unumschränkte Herrschergewalt. 2. Die Zahl der der Krone Gefahr drohenden großen Vasallen war bedeutend vermindert. Es waren noch geblieben: a. Der König von Navarra, b. Der Herzog von Bretagne, c. Der Herzog von Burgund. 1) Das erste stehende Heer?

9. Abriß der Geschichte des Alterthums - S. 54

1877 - Braunschweig : Vieweg
54 , Dritte Periode, von 555 bis 333 v. Chr. D. Wechsel der Vorherrschaft nach dem peloponnesischen Kriege. Um diese Zeit breitet sich das S l d n e r w e s e n in Griechenland aus, indem der Krieg eine Kunst wird und die Brger sich bei Zunahme der fried-lichen Beschftigungen und des Luxus immer mehr der Waffenfhrung ent-ziehen. Die Ordnung wird in den einzelnen Staaten oft nur durch T y r a n -nen gesichert, die sich jetzt auf Sldner sttzen; und zwischen mehreren Staaten bilden sich, nachdem die Macht Sparta's und Athens gesunken ist, Bndnisse. Eine Zeitlang behauptet 1) Sparta noch die Hegemonie; doch bald macht ihm 2) Th e b en, auf Brgerbewaffnung und Confderation gesttzt, dieselbe streitig. Vergebens trachten Tyrannen in T h e s s a l i e n nach einer Vorherrschaft, dagegen gelingt es 3) dem kriegerischen Knigreich M a c e d o n i e n, ganz Griechenland unter seiner Herrschaft zu vereinigen. a. Die Vorherrschaft Sparta's. Sparta mibrauchte die jetzt durch Gewalt errungene Vorherrschaft. In den abhngigen Staaten fhrte es O l i g a r ch i e e n ein, ohne ihnen gleiche Vortheile fr den Verkehr zu gewhren, wie frher Athen. Habsucht unter-grub die alten Sitten und die Verfassung des Lyknrg; die spartanischen Br-ger suchten Sold dien st bei den Persern, die Könige gingen auf Erobe-rungen in Asien aus. Durch den Ha der Griechen wurde die Herrschaft Sparta's bald gebrochen. 1. Die dreiig Tyrannen in Athen suchten sich die Mittel zur Behauptung der Herrschaft (spartanische Sldner u. s. w.) besonders durch Verfolgung der Reichen zu verschaffen. Den Alkibiades, den sie selbst in der Ferne frchteten, lieen sie durch Meuchelmrder wegrumen. Schon nach 8 Monaten aber wurde ihr Regiment durch den edlen Thrafybul, der die Verbannten um sich sammelte, gestrzt. Es wurde nun die solonische Verfassung hergestellt, doch ward Athen fortwhrend von Sparta berwacht und suchte vergeblich durch Miethstruppen die frhere Herrschaft wie-der zu gewinnen. 2. Die Perser, deren Reich schon immer tiefer sank, mischten die Griechen in ihre inneren Zwistigkeiten. Der jngere K y r u s (f. S. 48) suchte vergeblich durch griechische Soldtruppen seinen Bruder Artaxerxes Ii. 401 vom Throne zu strzen; als er in Mesopotamien (bei Kunaxa 401) gefallen war, fhrte der Athener Xenophon 10,000 Krieger auf e'mem bewunderus-werthen Zuge in die Heimath zurck. Spter zog derselbe mit dem Sparter-knig Ag esilans den kleinasiatischen Griechen zu Hlfe; Agesilaus erscht-terte das Perserreich, wurde aber wegen Erhebung der Bundesgenossen gegen Sparta zurckberufen. 3. Whrend Agesilaus gegen Theben zog, welches einen groen Bund gegen Sparta gestiftet hatte, zerstrte der Athener K o n o n, der in den Dienst der Perser getreten war, die Seemacht der Spartaner (bei Knibus, an der

10. Neuere Zeit - S. 130

1882 - Braunschweig : Bruhn
--------------------------- .. ....... 130 Verbindung mit dem frheren Lehnsherrn, dem polnischen König. (Seit 1660 polnische Lehnshoheit gelst deshalb Landesverrat). Schppenmeister Rhode von Knigsberg gefangen. Oberst v. Kalkstein in Warschau durch den brandenburgischen Gesandten 1663 Huldimlla...der Stnde. aufgehoben und hingerichtet ') Durch diese Reformen hat der Kurfürst den Grund gelegt zu dem branden-burg.-preuifchen Staates. Er hat das Fundament geschaffen, auf welchem der König Friedrich Wtl- Helm I. einen wirklichen Staat auserbauen konnte"). Friedrich d. Gr. gab dem Staate eine Stellung unter den europischen Gromchten. Wilhelm erhob den Staat durch Erweiterung desselben zum deutschen Reich zur ersten Macht in Europa. Die groen Baumeister des brandenburg.-preuischen Staates: 1. Der groe Kurfürst. 2. Friedrich Wilhelm I. im Innern, Friedrich Ii. im uern. ^ 3 Stlbelm ) a z z ' ' w -v rrium 4rt T I J ' . 40. Der groe Kurfürst als Staatsmann und Feldherr. Die bedeutende Anlage als Staatsmann beweisen seine Errungenschaften im westflischen Friedens. ^ 1p t &v., 4^ Er hat sich an zwei Krieger! beteiligt:^ r 1. Am schwedisch-polnischen Kriege 16581660. Veranlassung'):-Iohann Kasimir, Kni^^Aolen, macht Ansprhe ,: /. auf die schwedische Krone. p-" Karl X. Gustav fhrt Verbindung mit Friedrich Wilhelm.^ von-Brandenburg sehr glcklich. <a v Erqb^runa-von aam Polen. Friedrich Wilhelm wird fr Preueumrls^ 1656 Tcq bei Warschau.- . ? Lmmann.^^ t. Karl X. verzichtet auf Lehnshoheitber Vertrag zulabiau Umschwung: -9^3^-- a. Aufstnde in ganz Polen geg ;cb, Ruland.syc cl, Wilhelm tri 7rfv Schweden Preußen.^ ^ *n 1) Es handelte sich hier nicht um Beseitigung von Volksrechten, sondern von Vor-rechten, die zur Unterdrckung des Volkes benutzt wurden. s^rfa- Die Vorrechte muten gebrochen werden, dann erst konnten sich allgemeine Volks- rechte ^^direkt auch zum neueren Heerwesen in Deutschland und zur Verwaltung und Regierung der deutschen Staaten. 3) Vgl. Solon im Verhltnis zu Theunstokles und Penkles. 4l@tehe . 29. 5) Sjmhans.masa . 27 p. 103 und p. 102. 6) S. Friedrjch^..Gr. berdenvruch von Vertragen wst. 6 w. t. Vorrede Ii iv. Wer nicht Ambejz seht wollte, mte^ammer sein.
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