Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Braunschweig
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Braunschweig
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): offen für alle
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Universität in Helmstedt aufgehoben. Der Braunschweiger Landschaft erklärte
Napoleon: „Weder der General Braunschweig noch seine Kinder werden jemals
wieder über ihre Staaten herrschen". Aber die Schlacht bei Leipzig machte der
Fremdherrschaft ein Ende: drei Wochen darauf ergriff Major Olfermann unter
dem Jubel der Bevölkerung im Namen des Herzogs Friedrich Wilhelm Besitz
von dem Herzogtum.
22. Friedrich Wilhelm, der schwarze Herzog (1313—15). Von den vier
Söhnen Karl Wilhelm Ferdinands starb der älteste kurz vor der Schlacht bei
Jena, und die beiden folgenden Söhne litten an körperlichen und geistigen
Schwächen. Daher wurde Friedrich Wilhelm zur Nachfolge bestimmt. Früh war
er in preußische Dienste getreten und hatte auch den Feldzug gegen Frankreich
1792 mitgemacht. Vermählt war er mit der edlen Prinzessin Marie von Baden,
die ihm zwei Söhne, Karl und Wilhelm, schenkte, aber schon nach fünfjähriger
Ehe starb. Sehnsüchtig wartete er auf eine Gelegenheit, für die Befreiung Deutsch-
lands kämpfen zu können. Sie bot sich, als 1309 Österreich gegen Frankreich
rüstete. Damals war er 33 Jahre alt, „ein tapferer und erprobter Soldat, eine
stolze, reizbare Natur, tief erbittert durch die Schicksale seines Hauses, voll Hasses
gegen Napoleon, in dem er den Zerstörer des Glückes seines Vaterlandes und
seines Hauses erblickte". In Schlesien warb er ein Korps, das mit schwarzem
Schnürenrock und Tschako mit dem Totenkopf und dem wehenden Roszschweif
bekleidet wurde. Aber die Niederlage der Österreicher und der Waffenstillstand
bewogen ihn, mit der kleinen Heldenschar (wenig über 2000 Mann) sich den
Weg durch die Feinde nach der Wesermündung zu bahnen. „Diese Schar glich
einer altdeutschen Gefolgschaft, die es für Ehre hielt, mit ihrem Fürsten zu fallen,
für Schande, ihn zu überleben." Von Zwickau zog er in Eilmärschen über Alten-
bürg, Leipzig. Halle, eroberte das stark verteidigte Halberstadt und wurde am
31. Juli abends in Braunschweig von seinem treuen Volke umjubelt. Betrübten
Sinnes ging er durch sein Schloß und schlief unter freiem Himmel vor dem Petri-
tor. Unter Absingen des Gesanges „Dir trau' ich, Gott, und wanke nicht" (Nr.
349) marschierte er am 1. August nach Olper gegen das 5000 Mann starke
westfälische Korps Reubels. Aber die heldenmütige Tapferkeit vermochte gegen die
Übermacht nichts. Da machte der Feind den Fehler, sich auf das rechte Okerufer
zurückzuziehen, und in Eilmärschen konnte nun das schwarze Korps über Hanno-
ver nach Elsfleth an der Wesermündung gelangen, wo englische Schiffe es auf-
nahmen. In 14 Tagen hatte man 470 km zurückgelegt und 11 meist siegreiche
Gefechte bestanden. Selbst Napoleon bewunderte den heldenmütigen Zug, der in
der Geschichte nur wenige seinesgleichen hat, und nannte seinen Führer einen
tapferen Krieger. In englischen Diensten kämpften dann die Helden in Spanien
gegen Napoleon. Als dessen Macht bei Leipzig gebrochen war, kehrte der Herzog
drei Tage vor Weihnachten 1813 nach Braunschweig zurück, nachdem
Olfermann im November von dem Lande Besitz genommen hatte. 1315 wagte
Napoleon südlich von Brüssel den Entscheidungskampf, und am 16. Juni griff
sein Marschall Ney die Engländer bei Quatrebras an. Nachmittags trafen die
Braunschweiger auf dem Schlachtfelde ein. Als der tollkühne Herzog die Zurück-
weichenden sammeln wollte, erhielt er eine feindliche Kugel, die ihn schnell tötete.
Seine Truppen rächten seinen Tod unter General Olfermanns Führung zwei Tage
später in der Schlacht bei Waterloo. Im Braunschweiger Dome ruht der Hel-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Major_Olfermann Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karl_Wilhelm_Ferdinands Karl Wilhelm Ferdinands Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Marie_von_Baden Karl Karl Wilhelm Napoleon August Napoleon Napoleon Napoleon Olfermanns
Extrahierte Ortsnamen: Helmstedt Leipzig Jena Frankreich Frankreich Schlesien Zwickau Eilmärschen Leipzig Braunschweig Eilmärschen Elsfleth Spanien Leipzig Braunschweig
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Die Zorge mit der Wieda enteilen in südöstlicher Richtung dem Harz.
Die Quellen der Oder kommen aus dem Brockenselde und sammeln sich in
dem größten Wasserbecken des Harzes (22 ha), in dem Oderteich, der das
meiste Wasser zunächst durch den Rehbergergraben nach St. Andreasberg führt
(der einst blühende Bergbau nutzte eingestellt werden), das aber bei Lauterberg
wieder der Oder zufließt. Im oberen Odertal hat man deutliche Beweise einer
einstigen Vergletscherung gefunden. Rechts fließt ihr unterhalb Herzberg die
Sieb er zu. Die Oder ist rechter Nebenfluß der Rhum e, die schon als Quelle
überaus wasserreich ist und unterhalb Northeims in die Leine mündet. Ihr fließt
auch die am Bruchberge entspringende Söse zu, die bei Osterode aus dem
Harze tritt.
Die Nette entspringt in der Nähe von Seesen und mündet nach nördlichem
Lauf bei Derneburg in die Innerste.
5. Harzburger Gebiet. Es hat etwa die Gestalt einer
Raute und ist von Braunschweig in südlicher Richtung 40 km ent-
fernt. Die Oker und zwei Neben-
flüsse bezeichnen die Lage: die Oker
zieht im Westen, die Ecker im Osten,
die Radau fließt mitten hindurch.
Welche Orte liegen am Fuße des
Harzes?
Bad Harzburg (250m hoch,
mit 4700 Einwohnern) liegt am Fuße
des Burgberges und wird durchflössen
von der Radau, die vom Brocken-
felde kommt und unterhalb Bienen-
burgs in die Oker mündet. Die
Stadt ist ein Badeort ersten Ranges
(jährlich 17 000 Badegäste) und die
vornehmste Sommerfrische des Harzes.
Prächtig sind das Kurhaus und das
Bad Iuliushall, das eine Kochsalz-
Trinkquelle hat. Seinen Namen hat dieses von dem Herzog Julius,
der die Salzquelle abteufen ließ, um Salz zu gewinnen. Viel besucht
wird der 484 m hohe Burgberg, der einst eine Opferstätte des Götzen
Krodo gewesen sein soll. Heinrich Iv. ließ hier eine Kaiserburg erbauen,
die aber von den Sachsen zerstört wurde. Er ließ sie dann wieder auf-
bauen, wie später auch Kaiser Friedrich Barbarossa. Eine Säule von
Granit hat als Inschrift die von Bismarck im Reichstage gesprochenen
Worte: „Nach Eanossa gehen wir nicht!" Wenn die Herbststürme über den
Wald brausen, dann fährt Hackelberg, der wilde Jäger, mit seinem
tobenden Troß von der Harzburg auf funkenschnaubenden Rappen
aus mit Hallo und Peitschenknall nach dem Thüringer Wald hinüber.
Im Radautal wird Gabbro, ein geschätzter Pflasterstein, gewonnen.
In der Nähe des Bahnhofes werden alljährlich große Wettrennen
abgehalten. Edle Rennpferde züchtet man in dem Herzoglichen Ge-
flüt in Bündheim. Bon Bad Harzburg führt ein schöner Weg am
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Extrahierte Personennamen: Herzberg Julius Heinrich_Iv Heinrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Bismarck
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12. Noch höher gelegen, ja der höchstgelegene Ort des Harzes ist
Hohegeiß (620 m) mit etwa 1000 Einwohnern. Es hat feinen Namen
von einer Kapelle „Zum hohen Geist", die von den Mönchen des
Klosters Walkenried an der Heerstraße von Harzburg nach Nordhausen
für die fremden Reisenden, „die Elenden", erbaut war. Eine Ort-
schaft entstand hier infolge des Bergbaues, der aber wieder einge-
gangen ist. (Altere Siedelungen haben sonst nie solche hohe, freie
Lage.) Durch hohe Lage und trotzdem gleichmäßiges Klima empfiehlt
sich Hohegeiß als Höhenkurort. Einen großen Gegensatz zu dem
luftigen Hohegeiß bildet der nahe im tiefen, ungemein lieblichen Tal
der Zorg^ gelegene gleichnamige langgestreckte Flecken (350 m),
dessen Erzhütte eine Gründung des Klosters Walkenried ist (1300 Ein-
wohner). An dem großen Eisenwerke, das einer Genossenschaft ge-
hört, werden 300 Arbeiter beschäftigt; auch der Obelisk auf dem
Löwenwalle in Braunschweig wurde hier gegossen. Nie Zweigbahn
Zorge-Ellrich schließt sich an die Strecke Seesen, Osterode, Herzberg,
Walkenried - Nordhausen an.
13. Rechter Nebenfluß der Jorge ist die Wieda. die durch
Wieda und Walkenried fließt. Wieda hat eine Eisenhütte und
zählt 1600 Einwohner. Es hat in der Nähe zwei der schönsten Aus-
sichtspunkte: den Stöberhai (720 m), den höchsten bewohnten braun-
schweigischen Aussichtspunkt und die höchste Erhebung der Wasser-
scheide zwischen Elbe und Weser, und den (preußischen) Ravensberg
(660 m) mit weiter Übersicht über die Höhenzüge und Täler des
Harzes.
Mitten in dem am Ausgange des Harzes gelegenen Walken-
ried (290 m hoch, 1500 Einwohner) erinnern herrliche Ruinen an
das einstige berühmte Iisterzienserkloster, das im 12. Jahrhundert
gegründet wurde und an dessen Vau man 80 Jahre gearbeitet hat. Das
reich ausgestattete Kloster der betriebsamen und werktätigen Mönche
erwarb sich ausgedehnte und fruchtbare Ländereien, auch in anderen
Staaten, so daß sein Abt sich rühmte, er könne auf der Reise nach
Rom jede Nacht in eigenem Hause schlafen. Walkenried war ein
freies Reichsstift, dessen Äbte bischöfliche Macht und auf den Reichs-
tagen Sitz und Stimme hatten. Durch den Bauernkrieg nahm diese
Herrlichkeit aber ein jähes Ende. Mit wildem Jubel erstürmten auf-
ständische Bauern das Kloster und plünderten, zerschlugen und ver-
wüsteten es. Man erzählt, sie hätten starke Taue an dem Turme,
dessen unteres Gebälk sie angesägt hatten, befestigt und so den Turm
niedergerissen' er durchschlug das Gewölbe des Hauptschiffes, und
bald stürzte auch ein Teil des Chors nach. Die Ruinen, namentlich
der Kreuzgang und der jetzt als Kirche dienende Kapitelsaal, sind
Zeugen für die einstige Herrlichkeit des edlen Gebäudes. — Walken-
ried ist Sitz eines Amtsgerichts, Oberforstamts und Forstamts und
besitzt eine Domäne. In dem nahen Sachsenstein wird Gips ge-
wonnen.
3*
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TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T106: [Kloster Jahr Schule Mönch Kirche Kind kranke Frau arme Knabe]]
Extrahierte Personennamen: Hohegeiß Jorge
Extrahierte Ortsnamen: Harzburg Nordhausen Braunschweig Osterode Herzberg Nordhausen Ravensberg Walken-
ried Rom Oberforstamts Sachsenstein
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Gruft ruhen 28 Mitglieder des Herzogshauses aus dem 17. und
18. Jahrhundert. In der Nähe ist das Landeshauptarchiv mit
20000 Urkunden des Herzoglichen Hauses, der Klöster, der Behörden,
der Gemeinden und vieler Familien. — Früher durchzogen die Stadt
viele Okerarme und Gräben, die mit malerischen Hinterhäusern be-
setzt waren. Wegen entfernter Ähnlichkeit mit Venedig wird ein Stadt-
teil Klein-Venedig genannt. Aus dem frischen Grün der die Stadt
im Osten und Süd-Osten umgebenden herrlichen Wallanlagen lugen
Lehrerseminar, Gymnasium, Bürgerschule, Stadttheater und Kasernen
für die 1. Abteilung des Artillerieregiments Nr. 46 hervor. Sorg-
fältig werden die Ländereien mit Gartenfrüchten bebaut, die von den
Gärtnern meist nach Vraunschweig und nach dem Harze verkauft
werden. Bezeichnend wird Wolfenbüttel wegen seiner vielen guten
Vildungsanstalten eine Schulstadt genannt. Eine israelitische Schule,
die Samsonschule, erhebt sich dicht am vielbesuchten Lechlumer Holz,
das nach dem früheren Dorfe Lechede seinen Namen trägt. Hier war
einst für die Herzogin Antoinette Amalie ein Lustschloß erbaut, - da-
her der Name Antoineüenruh.
7. An verschwundene Pracht erinnert auch das östlich vom Lech-
lumer Holz gelegene Dorf Salzdahlum (Dahlum Talheim), das
nach einer jetzt eingeganzenen Saline seinen Namen hat. Hier hatte
gegen Ende des 17. Jahrhunderts Herzog Ulrich, „der Dichter auf
braunschweigischem Thron", im französischen Stil ein großartiges Lust-
schloß in einem mit Wasserkünsten, Grotten und Standbildern ge-
schmückten Park' erbauen lassen. In der Kapelle wurde Friedrich Ii.
der Große mit Prinzessin Elisabeth Christine getraut. Wertvolle Gemälde
aus der Galerie wurden von den Franzosen geraubt oder kamen nach
Braunschweig- das Schloß wurde 1813 niedergerissen.
V. Die Haupt- und Residenzstadt Braunschweig.
Bronseroik, du leiwe Stadt
Vor veel dusend Städten!
1. Allgemeines. Zweierlei hat Braunschweigs Blüte und
Macht im Mittelalter begründet: es war der Kreuzpunkt wichtiger
Haadelslinien und nahm in der mächtigen Hansa eine bedeutsame
Stelle ein. Auf dem jetzigen Kohlmarkte kreuzten sich die wichtige
Straße von Kän und Hildesheim nach Magdeburg und die nicht
minder bedeutende von Frankfurt a. M. nach Lüneburg und von da
nach Hamburg und Lübeck. Ferner lag wenig unterhalb der Burg,
an der Kaiserstraße, die Stelle, bis zu der die Lastschiffe von der
Weser und Aller Hernie Oker hinauffahren konnten, w£_alsa alle
Waren vom Schiff auf die Achse und umgekehrt von der Achse auf das
Schiff umgeladen oder für das Umladen aufgestapelt werden mußten.
Die Stadt zählte 1910 über 143000 Einwohner. 1660 hatte
sie 15 000 Einwohner, 1770: 23 000, 1830: 23 000, 1880: 75000,
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Amalie Ulrich Friedrich_Ii Friedrich Elisabeth_Christine
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des Husaren-Regiments reitet. Als Sinnbild der Landwirtschaft er-
scheint rechts eine weibliche Figur mit Sichel und als Sinnbild des Ge-
werbefleißes ein Mann mit Kette und Schmiedehammer. Links wird
die Weisheit durch eine Figur mit einem Buche, die Gerechtigkeit
durch eine ähnliche mit dem Schwerte dargestellt- beide Denkmäler
nebst dem Vurggraben bilden mit der Burg ein einheitliches Ganzes,
das durch einen Gang mit dem Dom verbunden ist.
„Im Dom zu Vraunschweig ruhet der alte Welfe aus,
Heinrich der Löwe ruhet nach manchem harten Strauß."
Dieses herrliche Gotteshaus hat Heinrich der Löwe erbaut,
nachdem er von seiner Wallfahrt nach Palästina zurückgekehrt war.
Er widmete es Johannes dem Täufer und dem h. Blasius, jenem
Bischof in Kleinasien, der den Märtyrertod erleiden mußte und früher
von Leuten angerufen wurde, die Hals- oder Zahnschmerzen hatten.
Ursprünglich hatte es die Gestalt eines lateinischen Kreuzes und war
im Rundbogenstil erbaut. Später wurde dem südlichen Seitenschiff
ein gotisches hinzugefügt, und das nördliche wurde durch zwei gotische
ersetzt. Heinrich der Löwe hatte den Dom als Grabstätte für
sich und sein Geschlecht bestimmt. Im Mittelschiff vor dem hohen
Chor erblicken wir sein Grabdenkmal und das seiner zweiten Ge-
mahlin Mathilde. In seiner rechten Hand hält er das Modell des
Domes, in der Linken ein Schwert. Neben ihnen ruhen Kaiser
Otto Iv. (f 1218), seine Gemahlin Beatrix und elf braunschweigische
Fürsten und Fürstinnen. Eine Treppe führt hinunter zu der
Krypta (Gruft) unter dem Chor. Hier befinden sich 49 Särge von
Fürsten und Angehörigen der Bevemschen Linie des Welfenhauses,
von dem Stammvater dieser Linie, Herzog Ferdinand Albrecht
1689) an bis zu Herzog Wilhelm 1884). Auf dem
hohen Chor sieht man den 5 m hohen bronzenen siebenarmigen
Leuchter, ein Geschenk Heinrichs des Löwen. Als Seltenheiten zeigt
man noch eine 3v2 m hohe Passionssäule, das Horn und die Schalmei
des h. Blasius, ein früher für eine Greifenklaue gehaltenes Antilopen-
Horn, einen Mammutsknochen, den man früher für eine Rippe des
Riesen Goliath hielt, usw. Herrlich ist das Geläut des Domes,
namentlich wenn die größte, fast 100 Zentner schwere Glocke, der
„Große Blasius", mit einstimmt.
Der Zage nach hatte Heinrich der Löwe einen Löwen von einer
mächtigen Schlange befreit. Fortan bekundete dieser treueste Anhäng-
lichkeit. Als sein Herr im Dome beigesetzt war, legte das Tier sich
vor die Tür des Gotteshauses nieder und verschmähte Speise und
Trank. Noch heute zeigt man an der Tür die tiefen Furchen, die der
Löwe in seinem Schmerze mit seinen Krallen in den harten Stein ge-
kratzt haben soll.
Am Äußern der Chornische ist eine Mauerverletzung zu sehen,
die von einer während der Belagerung 1615 hier eingeschlagenen
Kugel herrührt. Südlich zieht die Münzstraße — hier stand bis
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TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_der_Löwe Heinrich Heinrich_der_Löwe Heinrich Johannes Heinrich_der_Löwe Heinrich Otto Beatrix Ferdinand_Albrecht Ferdinand Albrecht Wilhelm Heinrichs Heinrich_der_Löwe Heinrich
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Hexentanzplatz, links Roßtrappe) aus dem Gebirge heraus. Rechts
kommt von Benneckenstein und Trautenstein die Rappbode hinzu, die
als rechten Nebenfluß die Hassel hat, an der Stiege und Hasselfelde
liegen. Hauptfluß ist die Bode. Während der nördliche Quellfluß
der Vöde, die Kalte Bode, auf preußischem Gebiete fließt (Schierke,
Elend), zieht die gleichfalls am Brocken entspringende Warme Bode
meist durch braunschweigisches Gebiet: Vraunlage, Tanne. Sie fließen
bei Königshof (preußisch) zusammen- hier stand früher das Jagd-
schloß Vodfeld, wo sich Heinrich Iii. zur Jagd aufhielt, als ihn der
Tod ereilte.
8. Blankenburg. Während alle anderen Randstädte des
Harzes am Ausgange eines Flußtales liegen, steigt Blankenburg, als
wollte es sich an die schützende Burg anschmiegen, wie viele italienische
Bergstädte amphitheatralisch am Berge empor, wundervoll ge-
krönt durch das Schloß, etwa 70 m über der Stadt (305 m hoch),
auf hohem weißen Kalksteinfelsen, dem Blankenstein. Nicht einem
Erwerbs- oder Verkehrsbedürfnis verdankt die Stadt ihre Entstehung-
vielmehr war die Burg die erste Anlage, an die sich später der Ort
um des Schutzes willen anschloß. („Wie schutzsuchend steigt die Stadt
zu dem alten Herzogsschlosse hinauf.") Um 1700 herrschte im Schlosse
zur Zeit des Herzogs Ludwig Rudolf ein glanzvolles Leben. Seine
drei Töchter haben in der Geschichte eine Rolle gespielt: Elisabeth
Ehristine wurde katholisch und heiratete den späteren Kaiser Karl Vi.
Ihre Tochter Maria Theresia verlebte hier einen großen Teil ihrer
Kindheit und wurde eine vorzügliche Kaiserin und eine der berühm-
testen Frauen der Weltgeschichte- Charlotte verheiratete sich mit dem
rohen Alexei, dem Sohne Peters des Großen, starb aber früh-
Antoinette Amalie heiratete den Herzog Ferdinand Albrecht von
Braunschweig-Bevern und wurde die Stammutter der späteren Braun-
schwedischen Herzöge und vieler tapferer Helden. Die späteren Her-
zöge und die Regenten Albrecht und Johann Albrecht besuchten das Schloß
zur Jagd oder zu längerem Sommeraufenthalt. Kaiser Wilhelm I.
weilte hier oft, und Kaiser Wilhelm Ii. stellt sich fast alle zwei Jahre
zur Kaiserjagd ein. Hinter dem Schlosse beginnt der Tiergarten, der
Herzogliche Wildpark. Blankenburg ist eine aufblühende Villenstadt
(11 500 Einwohner), ein beliebter Aufenthaltsort für Rentner und
Pensionäre, ein Kurort, der besonders von Nervenkranken besucht
wird (Jahrestemperatur 9,55° C.). Sie hat drei Kirchen, Kreisdirek-
tion, Amtsgericht, Forstamt, Gymnasium und Realschule und ist Gar-
nison des 2. Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 165. Nordöst-
lieh führt die Eisenbahn nach dem durch seinen Dom berühmten Hal-
berstadt (45000 Einwohner)/auf halbem Wege ist eine Abzweigung
westlich nach Wernigerode.- ferner südöstlich nach Thale und Quedlin-
bürg. Südöstlich zieht die Zahnradbahn nach Michaelstein, Hüttenrode,
Rübeland, Elbingerode und Tanne.
9. Herrlich ist auch Blankenburgs Umgebung. Im Westen
erhebt sich über 400 m hoch der Z iegenkopf mit schöner Aussicht.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser]]
Extrahierte Personennamen: Hassel Heinrich_Iii Heinrich Ludwig_Rudolf Ludwig Rudolf Elisabeth
Ehristine Karl_Vi Karl Maria_Theresia Maria Theresia Peters Amalie Ferdinand_Albrecht_von
Braunschweig-Bevern Ferdinand Albrecht Albrecht Johann Albrecht Wilhelm_I. Wilhelm
— 16 —
sich an ihnen ab und lassen ihr Wasser auf sie herabregnen. Die Gebirge sind die
Gebiete der reichsten Niederschläge. Während Norddeutschland durchschnittlich 55 ein
Regen hat, fällt aus dem Oberharz und anderen deutschen Gebirgen die doppelte, in den
Alpen stellenweise die vierfache Wassermenge. Das empfangene Waffer geleitet der Berg
in sein Inneres hinab, wo es in Tausenden von Adern und Äderchen flutet, wie das
Blut im menschlichen Körper. Aber es sucht das Licht! In zahllosen Quellen bricht es
hervor und rinnt in Bächen die Berge hinab. Die Bäche vereinigen sich zum Fluß,
der Fluß wächst zum mächtigen Strome heran. Die Berge find „der Ströme
Mutterhaus". (Gedicht: „Der Hirtenknabe" von Uhland.) — Zugleich schreiben die
Gebirge den Flüssen die von ihnen einzuschlagende Himmelsrichtung vor. So schicken die
Sudeten, ihrer kettenförmigen Erstreckuug entsprechend, ihre Flüsse nach zwei Richtungen
(Karte S. 6/7), nordostwärts zum Thal der oberen Oder, südwestwärts zur oberen Elbe.
Das massige Fichtelgebirge dagegen sendet sein Wasser nach allen vier Richtuugeu der
Windrose, nach Westen den Main, nach Norden die Saale, nach Osten die Eger, nach
Süden die Nab. Das Gebirge scheidet so die nach verschiedenen Seiten abfließenden
Wasser voneinander, es wird zur Wasserscheide. Die Sudeten lernten wir eben als
Wasserscheide zwischen Elbe- und Odergebiet kennen. Thüringerwald, Eichsfeld und Harz
bilden die Wasserscheide zwischen Elbe- und Wesergebiet; Rhön, Vogels- und Rothaargebirge
zwischen Weser und Rhein. Aber auch die kleinsten Bodenhebungen bilden Wasserscheiden,
da das Wasser auch der geringsten Neigung folgt. So wird die Wasserscheide zwischen
Elbe und Weser nordwärts weiter fortgesetzt durch eine flache Bodenhebung, die Lüne-
burger Heide. Noch zwei andere Wasserscheiden des deutschen Tieflandes fallen gleich
ins Auge, die Pommersche Seenplatte zwischen den kleinen Küstenflüssen und dem
Gebiet der Weichsel und Oder (Netze) und die Mecklenburgische Seeuplatte, deren
Flüsse einerseits zur Ostsee, andererseits zur Elbe gehen. — Hat der Heimatsberg, das
„Mutterhaus", dem Fluß im allgemeinen die Himmelsrichtung bestimmt, so geleiten andere
Gebirge, Berge, Hügel und Bodenschwellnngen ihn fürsorglich bis zu seiner Mündung,
ihm genau auf Schritt und Tritt die Richtungen vorschreibend. Nie darf er gehen, wo
er will, das flüssige Element muß sich dem starreu fügen. So kommt es, daß die Flüsse
sich in ihrem Laufe unzählige Male in großen und kleinen Krümmungen hin und her
wenden. In Deutschland fällt besonders der Main durch viele große Krümmungen
aus; er verdankt ihnen sogar seinen Namen, denn Main bedeutet der Gewundene. Immer
wieder muß er ausweichen, viermal treten ihm von Süden her (Fränkischer Jura,
Steigerwald, ein Ausläufer der Frankenhöhe und der Odenwald), dreimal vom Norden
her (Haßberge, Fränkische Platte und Spessart) Berglandschaften hindernd in den Weg. —
Durch eine Menge sehr kleiner Krümmungen zeichnet sich die Mosel auf ihrem Lauf
zwischen Hunsrück und Eisel aus; sie schlängelt sich zwischen den Gebirgen hin, mit-
unter am selben Fleck wieder anlangend, den sie schon einmal passierte').
ci) Die Gebirge in ihrer Wirkung auf den Menschen.^)
I a) Die Gebirge üben eine große Anziehung auf die Menschen aus. Großartigkeit,
Schönheit und Mannigfaltigkeit der Natur haben in ihnen ihre Heimat. Tausende von
Reisenden eilen ihnen deshalb alljährlich zu, um die Seele zu erfreuen und zu erfrischen
in diesen majestätischen Tempeln der Natur. — b) Hoch auf den Bergen stehend, fühlt
') Auch den Wasserreichtum der Flüsse bestimmen die Gebirge. Einen mehr
gleichmäßigen Wasserstand haben die von Hochgebirgen kommenden Flü>fe, — in
Deutschland also der Rhein, — da die Eis- und Schneefelder eine nie versiegende Quelle
bilden. Die von Mittelgebirgen kommenden Flüsse werden dagegen im Hochsommer,
namentlich bei Regenmangel, recht sparsam gespeist, so daß die Schiffahrt auf ihnen, z. B.
auf der Elbe, zeitweilig unmöglich gemacht wird. Ihren höchsten Wasserstand haben diese
Flüsse im Frühling, weil dann der Schnee ans den Bergen schmilzt:. Der Rhein er-
reicht dagegen seinen höchsten Stand im Sommer, da erst die heiße Julisonne im>tande
ist, den Eisfeldern der Alpen reichlichere Wassermengen abzutrotzen. _
2) Ohue Benutzung von Bildern wird dieser Abschnitt in manchen Teilen Kindern,
die nie im Gebirge waren, wohl schwer zum Verständnis zu bringen sein.
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Extrahierte Personennamen: Eisel
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschland Uhland Main Eger Elbe- Thüringerwald Elbe- Rhein Ostsee Heimatsberg Deutschland Main Main Steigerwald Odenwald Deutschland Rhein Rhein
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3. Deutschlands Höhenlage und Gebirge/)
(Karte 6/7 und 9.)
a) Um uns die Oberflächen-Bewegung Deutschlands recht lebhaft vor
Augen zu führen, denken wir uns, der Ocean finge an zu steigen und setzte
Deutschland nach und nach unter Wasser. Wir lassen das Wasser zunächst
33 m steigen, also über das dunkelste Grün hinüber.2) Wir sehen, dcifs dann
im Westen mehr Land unter Wasser gerät cds im Osten. (Das westliche
Deutschland liegt niedriger als das östliche. Deshalb ßiefsen die
deutschen Flüsse auch nicht nach Norden, sondern nach Norclnordwesten.) Be-
sonders weit dringt das Wasser an den Flüssen hinauf. Es entsteht ein
Rheinbusen, ein Weser-, ein Elbe-Havelbusen, ein Oder- und ein Weichsel-
busen.3) (Die großen Ströme fliefsen in breiten Senkungen.) Die
zwischen dem Weser- und Elbebusen sich hinaufschiebende Halbinsel ist die
Lüneburger Heide.
b) Das Wasser steige bis auf 200 m. Es bespült den weifsen Rand
am Grünen. Ganz Ostdeutschland steht unter Wasser, an der Elbe dringt
es sogar bis ins Böhmische hinein. Ganz im Norden, da ivo Danzig unter
den Fluten begraben liegt, schauen jedoch noch niedrige Inseln heraus. Es
ist der Turmberg (330 rn) mit seiner Umgebung. — Das mittlere Deutsch-
land schiebt sich noch weit ins Wasser hinaus. Aber von Osten wie von
Westen her greift schon das Meer tief hinein. Im Osten ist es die Tief-
landsbuclit von Leipzig und Halle, im Westen das Münsterland und
die Niederrheinische (oder Kölner) Bucht. Die Münsterland-Bucht
wird im Nordosten von einer schmalen Landzunge abgegrenzt. Es ist der
Teutoburger Wald, rühmlichst bekannt aus der vaterländischen Geschichte.
Die ihm im Norden parallel vorgelagerte Insel ist das Wiehengebirge. —
Die Kölner Bucht schiebt sich wie ein mächtiger Keil zwischen die hoch-
gelegenen Flächen, die den Rhein beiderseits begrenzen, — das Nieder-
rheinische Schiefergebirge, nach seinem grauen Schief er gestern so genannt.
Aber die Bucht ist im Süden nicht abgeschlossen; eine sehr enge Wasser-
straf se, — sie füllt die Rheinspalte, des Rheinlaufs schönste Strecke, — ver-
bindet sie mit einem langgestreckten Meerbusen, der fast bis an Deutschlands
Südgrenze reicht, — Oberrheinische Tiefebene. Eine Reihe grofser Städte
*) Die Karte zeigt durch 9 (bezw. 10) verschiedene Farben die verschiedene Höhe der
einzelnen Gebiete an. Diejenigen Flächen, die bei einem Steigen des Oceans von Ö—33 m
(Vergleich mit Haus, Turm k.) unter Wasser geraten würden, sind dunkelgrün an-
gelegt. Stiege das Wasser von 33—100 m, so würde auch alles hellgrün gezeichnete
Land überflutet werden (bis an das dritte, hellste Grün). Die weißen Flächen fangen
bei 200 m Wasserstand an, unter Wasser zu geraten. Es sind also die grünen
Flächen die Gebiete unter 200 m (0—33, 33—100, 100—200),
die weiße Schicht ist die 200 m = Schicht (nach der Anfangsstufe benannt)
„ hellgraue „ „ „ 300 „
„ dunkelgraue „ „ „ 400
„ hellbraune „ „ „ 5 0 0 " "
„ dunkelbraune „ „ „ 7 00 „
„ weiße Schicht (im Dunkeln) ist die 1000 Schicht.
2) Vergleiche in der Heimat!
3) Der Elb-Havelbuseu reicht genau bis Berlin, welches 33 m hoch liegt. (Höhen-
ziffern siehe Atlas S 4.) w /
2*
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Deutschlands Deutschland Deutschland Weser- Heide Ostdeutschland Danzig Leipzig Rhein Rheinspalte Rheinlaufs Deutschlands Oberrheinische_Tiefebene Berlin
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zwei gabelförmige Ausläufer aus. Zwischen ihnen eingesenkt liegt der lang-
gestrechte, schmale Königssee. Er ist eine Perle unter den Alpenseen und
zieht alljährlich viele Besucher an seine Ufer. Unser Bild führt uns an sein
Südende und läfst uns eine Vorstellung von seiner grofsartigen Schönheit ge-
winnen. Hochragende Berge drängen sich rings um seine Ufer, umschliefsen
ihn wie schützende Riesen und spiegeln sich in seiner krystallenen Flut. Sein
Wasser ist, wie bei all den kleinen Alpenseen, wunderbar klar; deutlich er-
kennt man noch Gegenstände, die 9—12 m tief liegen. Sein Spiegel erglänzt
in einem leuchtenden Grün, und verschönert noch strahlt aus ihm der Berge
Bild und des Himmels Blau zurück. Ganz im Süden (s. Bild) schnüren
ihn die Berge bis auf einen schmalen Durchgang ein; der sich weiterhin noch
wieder zu einem kleinen See (Obersee) öffnet. (Die Durchfahrt ist übrigens
seit einigen Jahren durch herabgestürzte Felsen verschüttet.) Einige Kilometer
vom Königssee entfernt erhebt sich in cler westlichen Gebirgsgabel der W atz-
mann, wie die Zugspitze ein zackiger Bergriese, der ihr an Flöhe fast
gleichkommt ('2800 m).1)
x) Seine Entstehung verdankt der Königssee, gleich den meisten übrigen kleinen
Alpenseen, der Gletscherthätigkeit vergangener Zeiten. Ein mächtiger Gletscherstrom sägte
Fig. 8. Die Zugspitze (Partenkirchen).
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