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1. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 5

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 5 - unterstützte die Bauern bei Bestellung der Äcker und wehrte dem Raubgesindel. Jedes Kind wurde zum Schulbesuch verpflichtet, und die Helmstedter Universität blühte neu auf. Allmählich erholte sich auch Wolfenbüttel wieder von den Leiden einer 16jährigen Besetzung durch die Kaiserlichen. Eine neue Vorstadt wurde nach deni Herzoge Auguststadt genannt. Die dankbare Nachwelt hat ihm auf dem Marktplatze in Wolfenbüttel ein sinniges Brunnen-Denkmal errichtet. 15. Anton Ulrich (1704—14). Der fromme und bescheidene Herzog Rudolf August (1666—1704) nahm zum Mitregenten seinen Bruder Anton Ulrich an, einen begabten, tatkräftigen und prachtliebenden Fürsten. In brüderlicher Liebe blieben beide vereint bis zum Tode Rudolf Augusts. Nun führte Anton Ulrich die Regierung allein. In Salzdahlum baute er im französischen Stil ein groß- artiges Schloß in einem mit Wasserkünsten, Grotten und Standbildern geschmückten Park. In Wolfenbüttel errichtete er das Bibliothekgebäude und eine Ritter- akademie für die Erziehung vornehmer Jünglinge. In Braunschweig baute er das Schauspielhaus und die katholische Nicolaikirche. Er dichtete Romane, Sing- spiele und geistliche Lieder. In unserm Gesangbuche sind von ihm das Trostlied: „Lasz Dich Gott" (Nr. 363) und das Morgenlied: „Nun tret' ich wieder aus der Ruh' und geh' dem sauren Tage zu, wie mir ist auferleget" (Nr. 424). Im hohen Alter trat er zur katholischen Kirche über; Katholisch wurde auch seine Enkelin Elisabeth Christine, die sich mit dem späteren Kaiser Karl Vi. vermählte und die Mutter der Kaiserin Maria Theresia wurde. Eine andere Enkelin, die Gattin des ältesten Sohnes Peters des Großen wurde, blieb ihrem Glauben treu. Vor- teile erlangte er durch den Glaubenswechsel nicht; andererseits erwuchs seinen evangelischen Untertanen auch kein Nachteil. Da Anton Ulrichs Söhne und Nachfolger (August Wilhelm und Ludwig Rudolf) ohne männliche Erben starben, so fiel das Herzogtum an die bevernsche Linie.*) *) Die bevernsche Linie. August d. 3. f 1666 Rubolf August, Anton Ulrich, ' Ferdinand Albrecht I., 1" 1704 -j- 1714 Stifter der Nebenlinie Braunschweig Bevern. August Wilhelm, Ludwig Rudolf, Ferdinand Albrecht Ii., t 1731 f 1735 f 1735 Karl I., t 1780 Karl Wilhelm Ferdinand, f 1806 Friedrich Wilhelm, t 1815 Karl Ii., Wilhelm, t 1873 f 1884

2. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 6

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 6 - 16. Unterwerfung der Stadt Vraunschweig (1671). Drei Jahrhunderte lang hatte die stolze freie Stadt Braunschweig ihre Selbständigkeit gewahrt. Durch den 30jährigen Krieg war sie nun aber verarmt und seufzte unter einer großen Schuldenlast; die Hansa war aufgelöst; sehr unzufrieden war die Bürgerschaft mit der Verwaltung. Da schlugen die verbündeten welfischen Truppen, 20 000 Mann stark, gegen die von nur 220 Söldnern verteidigte Stadt ihr Hauptquartier in Riddagshausen auf; zwischen St. Leonhard und dem Wendentor waren 100 große Geschütze aufgestellt. Schon nach kurzem Widerstand wurde die Stadt genötigt, sich zu unterwerfen, und kam nun in den alleinigen Besitz der Herzöge Rudolf August und Anton Ulrich. Jetzt wurden die bislang getrennt verwalteten fünf Weichbilder vereinigt; statt 14 Bürgermeistern genügten nun 4, statt 31 Ratsherren 8. Nicht ohne eigene Schuld — der alte Gemeinsinn der Bürgerschaft war erloschen — sank Braunschweig nun aus fast völlig freier Stellung zu einer armen Landstadt herab. 17. Erwerbung Thedinghausens. Braunschweiger Truppen fochten unter der Regierung des Großen Kurfürsten tapfer gegen die Schweden. Im Frieden von Celle traten die Schweden Bremen und Verden an die Welfen ab; das Amt Thedinghausen fiel an Braunschweig (1679). 18. Kar! I. (1735—80). Mit Karls I. Vater war die bevernsche Linie zur Regierung gekommen, deren letzter Sproß Herzog Wilhelm gewesen ist. Vielfache Verwandtschaft verband Karl I. mit der preußischen Königsfamilie. Seine Schwester Elisabeth Christine vermählte sich (in Salzdahlum) mit Friedrich dem Großen, eine andere, Luise Amalie, mit dessen Bruder August Wilhelm; sie ist die Stammmutter des jetzt regierenden preußischen Königshauses geworden. Karl hatte Friedrichs des Großen Schwester zur Gemahlin. Eine Tochter ver- mählte sich mit dem nachmaligen König Friedrich Wilhelm Ii. Karls I. Freigebigkeit, die Aufwendungen für wohltätige Einrichtungen, für Schulen und für Kunst, seine Prachtliebe und der Siebenjährige Krieg stürzten das Land in fast unerträgliche Schuldenlast. In Delligsen schuf er die „Karlshütte", in Fürstenberg die berühmte Porzellanfabrik, in Braunschweig das Kollegium Karolinum, die jetzige Technische Hochschule, und das Herzogliche Museum. Das Volksschulwesen förderte er durch eine „Schulordnung", die den Schulzwang schärfer durchführte, und durch die Errichtung der Lehrerseminare in Wolfenbüttel und Braunschweig. Reformierten Pfälzern gewährte Herzog Karl einen Zufluchts- ort in Veltenhof. Nach Wolfenbüttel berief er (1770) zum Bibliothekar den Dichter Lessing. 1753 verlegte er seine Residenz nach Braunschweig. Sein jüngster Sohn Leopold fand bei einem Versuche, Mitmenschen aus den Fluten der Oder bei Frankfurt zu retten, den Tod. (Denkmal, Leopold-Stiftung.) Karls Tochter Anna Amalie vermählte sich mit dem Herzog von Sachsen- Weimar. Sie war die Freundin Herders und Goethes, ihr Sohn Karl August der Freund Goethes. 19. Herzog Ferdinand. Von Herzog Karls fünf Brüdern kämpften drei in preußischen Heeren. Zwei starben den Heldentod, ein dritter, Ferdinand, war einer der ersten Feldherren seiner Zeit und wurde im Siebenjährigen Kriege zum „Schützer des deutschen Westens", denn die Franzosen besiegte er glänzend bei Krefeld und bei Minden.

3. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 10

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 10 - beteiligte. Die Siege bei Mars la Tours, Orleans und Le Mans erringen und die starke Festung Metz gewinnen halsen auch die tapferen braunschweigischen Truppen. Am 18. Oktober 1884 starb Herzog Wilhelm in Sibyllenort im Fürstentum Ols, und am 25. Oktober wurde er im Dom bestattet. „Eine lange Folge von Fürsten aus welfischem Stamm ist es gewesen, die seit den Zeiten Heinrichs des Stolzen auf dem Boden unserer niedersächsischen Heimat als Herrscher geboten, und eine Fülle von Heldenmut, Geist und Herrscher- tugend finden wir in diesem kraftvollen Eeschlechte vereinigt. Aber keinem von ihnen ist es beschieden gewesen, eine so glückliche und segensreiche Zeit über unser Heimatland herbeizuführen, wie dem letzten Sprossen der älteren welfischen Linie, dem Herzog Wilhelm." 25. Die jüngere hannoversche Linie hätte nun Braunschweig erhalten, wenn sie nicht zufolge der Erklärung des Deutschen Bundesrates wegen Festhaltens an der Erhebung ihrer Ansprüche auf Hannover behindert wäre. Als später der jüngste Sohn des Herzogs von Cumberland sich bereit erklärte, für sich und seine Nachkommen auf seine Ansprüche auf Hannover zu verzichten, sprach der Deutsche Bundesrat aus, „daß, solange Se. Hoheit der Herzog von Cumberland oder ein Mitglied seines Hauses sich in einem dem Frieden widerstreitenden Ver- Hältnisse zu Preußen befinde und Ansprüche auf Gebietsteile dieses Bundes- staates erhebe, auch die Regierung eines anderen Mitgliedes des Herzoglichen Hauses Braunschweig-Lüneburg in Braunschweig mit der Reichsverfassung nicht vereinbar sei". Ernst August, Prinz von Britannien und Irland, Herzog von Cumberland, wurde am 21. September 1345 geboren und ist vermählt mit Thyra, Prinzessin von Dänemark. Binder: 1. Prinzessin Maria Luise, vermählt mit Prinz Mari- milian von Baden; 2. Prinz Georg Wilhelm, geboren 23. Oktober 1880; 3. Prinzessin Alexandra, vermählt mit Erotzherzog Friedrich Franz Iv. von Mecklenburg-Schwerin; 4. Prinzessin Olga; 5. Prinz Ernst August, geboren 15. November 1887, Offizier im bayerischen Heer. 26. Regent Albrecht (1885—1906). Wegen dieser Behinderung wählte nach dem Regentschaftsgesetz die Landesversammlung 1335 einstimmig den Prinzen Albrecht von Preußen zum Regenten. Fast 21 Jahre lang hat dieser seinem Ee- lübde getreu „die weise und väterliche Regierung des Herzogs Wilhelm fortge- setzt". Ihm verdankt die Hauptstadt die Entstehung eines neuen, prächtigen Stadt- teils im Osten des Hoftheaters und die Anlage des Prinz Albrecht-Parkes. Aus den Mitteln der Hofstaatskasse wurde die Burg Dankwarderode wieder aufgebaut; auch wurde dem Herzog Wilhelm ein würdiges Denkmal errichtet. Mit ihm hat seine Gemahlin Marie, Prinzessin von Sachsen-Altenburg, durch Gründung und Unterstützung von Kranken- und Siechenhäusern und Heilstätten die Leiden und die Not der Armen zu lindern sich bemüht. Sie starb 1393. 3 Jahre später, am 13. September 1906, entschlief Prinz Albrecht in seinem Lieblingsschlosse Kamenz in Schlesien. An beide erinnern das Albrechtshaus und Marienheim, die Lungenheilstätten der braunschweigischen Alters- und Invaliditäts-Versiche- rungsanstalt bei Stiege im Harz. 27. Herzog Johann Albrecht, Regent von Braunschweig. Am 28. Mai 1907 wählte der Landtag einstimmig den Herzog Johann Albrecht zu Mecklen-

4. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 11

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 11 - bürg als Regenten, und bereits am 5. Juni hielt Se. Hoheit mit Gemahlin seinen Einzug in das Land. Im Schlosse zu Schwerin hatte er am 3. Dezem- der 1857 als dritter Sohn des Eroßherzogs das Licht der Welt erblickt; nach dem Erbauer der schönen Schloßkirche, in der er getaust wurde, erhielt er den Namen Johann Albrecht. Schon in die fröhliche Kindheit fielen trübe Schatten: als er erst 4 Jahre zählte, entschlief die geliebte Mutter, und ein Augenleiden nötigte ihn, früh sich von der Heimat zu trennen und im Süden Heilung zu suchen. Später besuchte er in Dresden das Gymnasium und bestand ehrenvoll das Abiturientenezamen. Nachdem er die Kriegsschule in Metz besucht hatte, ging er auf die Universität Bonn, die auch unser Kaiser und des Prinzen Vater und seine älteren Brüder bezogen hatten, um Rechts- und Staatswissenschaft zu studieren. Darauf trat er in das Gardehusaren-Regiment in Potsdam ein. 1331 unternahni er eine l^jährige Reise um die Welt, durch die Türkei und Ägypten nach Indien, Siam, China, Japan und Amerika, von der er reichhaltige Samm- lungen von Naturgegenständen heimbrachte. Dann kehrte er als Rittmeister nach Potsdam zurück. Seitdem das Deutsche Reich (1334) Kolonien erworben hatte, bekundete der Herzog dauernd größtes Interesse an dem Emporblühen unserer Schutzgebiete, und seit 1394 ist er rühriger Präsident der Deutschen Kolonialges'ellschaft. Ver- mählt war er in erster Ehe mit der Prinzessin Elisabeth von Sachsen-Weimar, die durch Herzensgüte und tatkräftige Pflege christlicher, vaterländischer und künstle- rischer Bestrebungen sich überall Liebe erwarb, und deren früher Tod am 10. Juli 1903 auch in Braunschweig aufrichtige Trauer hervorrief. Hier hatte sie ja auch Anregung zu der Fürsorge für Krüppel gegeben- dauernd erinnert die „Herzogin Elisabeth Heil- und Pflegeanstalt für verkrüppelte Kinder" an ihre edlen Be- strebungen. Das hohe Paar wohnte seit 1393 in dem neuerbauten, herrlich im Forst am Schweriner See gelegenen Schlosse Wiligrad. 1895 wurde der Herzog für seinen minderjährigen Neffen, den jetzigen Großherzog, Regent von Mecklenburg- Schwerin, und 4 Jahre lang hat er segensreich die Zügel der Regierung geführt und u. a. großes Interesse der Industrie, der Landwirtschaft, den Krieger- vereinen und allen gemeinnützigen Bestrebungen gewidmet. Bei Niederlegung seiner Regentschaft ernannten ihn alle vier Fakultäten der Universität Rostock zum Doktor. Auch in Braunschweig bekundet der Herzog sein ernstes Sorgen um des Volkes Wohlfahrt durch Reisen im Lande und durch Förderung der Werke christlicher Liebe. Durch hohe Auffassung seiner Regentenpflichten, durch große Umsicht und herzliches Wohlwollen hat er sich schnell auch hier die Verehrung und Liebe des Volkes erworben. Am 15. Dezember 1909 fand im Braunschweiger Dom in Gegenwart des Deutschen Kaiserpaares und anderer Fürsten die Vermählung des Herzogs mit der Prinzessin Elisabeth zu Stolberg-Roßla statt. Kurz vor Jahresschluß begann das hohe Paar eine halbjährige Reise nach Ostindien, Siam, den niederländischen Kolonien, Japan und Kiautschou.

5. Vaterländische Erdkunde - S. 250

1897 - Braunschweig : Wollermann
— 250 — Wasser innewohnt, das mußte vor kurzem die posensche Stadt Schneidemühl am Fuß des Norddeutschen Höhenrückens erfahren [o, eben nördlich von der Netze an einem ihrer Nebenflüsse — Küddow —, hart an der westpreußischen Grenze^. Bei einer Bruunenbohrung wurde eine Ader von so gewaltiger Kraft getroffen, daß man das entströmende Wasser auf keine Weise dämpfen konnte. Unauf- hörlich brach dasselbe hervor, wobei große Massen Sand und Schlamm mit herausbefördert wurden. Wahrscheinlich entstanden dadurch unter der Stadt Höhlungen, durch deren teilweisen Einsturz die Stadt iu schwere Bedrängnis geriet. Das Straßenpflaster warf sich, und viele Häuser bekamen gefahrbringende Risse und mußten geräumt werden. Der Wohlstand vieler Bürger wurde da- durch so geschädigt, daß der Staat und die private Wohlthätigkeit helfend ein- greisen mußten. ^Vergl. Eisleben S. 181.])*) Da in den versumpften Thäleru durch die häufigen Überschwemmungen vielfach ein fetter Schlamm abgelagert wurde, fo haben sie meist einen frucht- baren Boden. Derselbe kommt oder kam nur deshalb nicht zur Ausnutzung, weil er eben versumpft ist. Diese Sumpf- und Bruchlandschaften in frucht- bare Äcker und Wiesen umzuwandeln, war das lebhaste Bestreben Friedrichs des Großen. b) Die Bruchkolonisierungen Friedrichs des Großen. Es dürfte wohl kaum fönst ein Mann von der gewaltigen Thatkraft Friedrichs des Großen auf einem Thron gefeffen haben. Mir vollem Rechte verdient er den Namen des Großen, ja des „Einzigen". Man weiß nicht, was man mehr anstaunen soll, diese kühnen Kriegsthaten in einem gewaltigen Ringen mit halb Europa, oder diese ungeheuren, unendlich segensreichen Friedensarbeiten des geistvollen und zugleich praktischen Regenten. Es hätte das eine wie das andere allein genügt, einen Fürsten mit unsterblichem Ruhm zu bedecken. — Wir haben uns hier ausschließlich mit seinen Friedensarbeiten, und unter diesen auch nur mit einem Teil derselben, zu beschäftigen, mit der Kolonisierung der Bruchländereien Braudeuburgs. Es sind im ganzen vier solcher Gebiete, die er in sruchtreiche Gefilde umwandelte, der Oder-, der Warthe-, der Netzebruch und das Havelland (genauer das Havelländische Luch). 1. Den Anfang machte das Havelländische Lnch. Dasselbe liegt im Nordwesten des Havelvierecks (ungefähr zwischen Fehrbellin und Rathenow) und besteht in der Hauptsache aus Mooren und sumpfigen Wiesen. Friedrich der Große ließ hier 1740—1755 ca. 4000 ha trocken legen, auf denen dann 25 Dörfer entstanden. (Die Torfstiche sind hier, beiläufig bemerkt, von be- sonderer Güte und versorgen u. a. Berlin mit vielen Millionen „Soden".) 2. Inzwischen wurde 1746 das größte Werk, die Kolonisierung des Oderbruchs, iu Angriff genommen. Schon Friedrichs Vater plante die Urbar- machung dieses Landstriches, stand aber davon ab mit den Worten: „Ich bin schon zu alt und will es meinem Sohn überlassen". — Der Oderbruch liegt unter- halb Küstrin (© an der Warthe-Mündung) und erstreckt sich am linken Odernser flußabwärts bis zu dem Knie, bei dem der Finow-Kanal die Oder verläßt. Er umfaßt ein Areal von 660 qkm (— 2/3 Kreis). Im großen und ganzen glich er dem Spreewald in dessen unkultivierten Teilen. Zahllose Wasserarme, trost- i) Der Verfasser bittet die Schneidcmühler Kollegen freundlichst um eventuelle Be- richtigung oder Ergänzung.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 165

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 165 - Wenzel verzichtet auf die Regirung gegen Beibehaltung des Titels und gegen Verzicht Sigismund's auf Böhmen und seine Nebenländer. Sigismund ist alleiniger Kaiser. Zigismund *) 1410—1437. Ludwig d. Gr., König von Ungarn und Polen (aus dem Hause Anjou) f 1382. Maria Hedwig Gem. Sigismund Gem. Jagiello v. Litthauen 1387 König v. Ungarn 1386 wird Christ und als Wladislaw Ii. König v. Polen. Sigismund führte 3 Kriege: 1. Um Erwerbung Ungarn's — 1387 mit der Stephanskrone gekrönt. 2. Um Erhaltung Ungarn's — Türkenkriege. 3. Um Erwerbung Böhmen's — Hussitenkrieg 1419—1436. V ie osmanischen Türken. Name: Erster Führer Os man. (Vgl. Seldschuken §. 13.) 1299 Gründung eines osmanischen Reiches in Klein-Asien unter Osman — Hauptstadt Prusa (Brussa). 1355 Die Osmanen gehen nach Europa — Gallipoli erobert. 1361 Adrianopel Residenz — Murad I. unterwirft Bulgarien, Bosnien, Serbien. Bajazeth erobert die Wallachei — das griechische Reich besteht nur aus der Stadt Konstantinopel. (Vgl. Preußen 1807.) 1396 Schlacht bei Nikopoli — Bajazeth besiegt Sigismund. 1402 Schlacht bei Angora — Bajazeth durch den Mongolen Timur geschlagen und gefangen. 1444 Schlacht bei Warna — Wladislaw Iii. von Polen (I. von Ungarn) geschlagen und gelobtet. 1453 Muhameb Ii. erobert Konstantinopel. Die Türken bringen in Italien ein und kämpfen zur See mit bett Venetianern. c. lvw) Die Osmanen herrschen von der Theiß bis zum Nil und Euphrat. Zweite Mongolengefahr. (S. §. 29. p. 104.) Bald nach dem Tode Dfchengis-Khan's war das Mongolenreich in mehrere Teile zerfallen. 1) Bild a. a. O. p. 563.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 167

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 167 — 1424 Zizka f, Prokop d. Gr. wird Haupt-Anführer der Hussiten. Spaltung: 1. Extreme Partei. a. Taboriten (benannt nach einer von Zizka angelegten Veste auf dem Berge „Tabor"). *) Führer: Procop d. Gr. b. Orphaniten oder Waisen (nach dem Tode des „Vaters" Zizka). Hauport: Königgrätz. Führer: Procop d. Kl. " 2. Gemäßigte Partei — Utraquisten ober Kalirtiner. Hauptort: Prag. Grünbe der Spaltung: a. Mißbilligung der absoluten Herrschaft Zizka's und Prokop's. b. Die Interessen des Abels und der Prager Bürgerschaft widerstrebten der kommunistischen Richtung der aus Bauern und Hanbwerkern bestehenden Taboriten. c. Die Gemäßigten waren nicht für gänzlichen Umsturz der katholischen Religion. Sie wollten sich mit zeitgemäßen Reformen begnügen. 1431 Konzil zu Basel: Friebe mit den Gemäßigten nach Zugeständnissen (Prager Kompaktsten): a. Kelch beim Abendmahl. b. Priesterehe. 1434 Schlacht bei Böhmisch-Brod. — Gänzliche Niederlage der Taboriten (östlich von Prag) durch die Utraquisten. 1436 Sigismund zieht als König in Prag ein. Tätigkeit Sigismund's für Beseitigung des Schisma. (S. Konzil zu Kostnitz §. 34. p. 130.) Seine folgenreichste Tat war die Uebertragung der Mark Brandenburg an den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern2) 1415. (1423 Friedrich der Streitbare von Meißen und Thüringen aus dem Hause Wettin wirb Kurfürst von Sachsen.) §> 44. Die letzten Habsburger im Mittelalter. Albrecht Ii.8) 1437-1439. Mit ihm beginnt die fortlaufenbe Reihe4) der habsburgischen Kaiser bis 1806. Den Habsburgern gelingt es meist, den nächsten Verwandten schon bei Lebzeiten zum „römischen König" wählen zu lassen. Er war ein sehr tüchtiger Mann, konnte aber während seiner kurzen Regirung für das Reich nichts tun. 1) Ungefähr in der Mitte zwischen Budweis und Prag. 2) Siehe „Brandenburgische Vorgeschichte" Lernbuch Iii. 3) Bild a. a. O. p. 614. 4) Unterbrechung 1742-1745 Karl (Vii ) v. Bayern.

8. Neuere Zeit - S. 49

1882 - Braunschweig : Bruhn
Katholische Liga zu Nrnberg: Herzog von Baiern, Herzog Georg von Sachsen '), Herzog Heinrich von Braun-schweig, Erzbischse von Mainz und Salzburg. 1539 Reformation in Brandenburg durch Joachim Ii. Reformation im Herzogtum Sachsen durch Herzog Heinrich. Heinrich wird Mitglied des Schmalkaldischen Bundes. 1541 Calvin, Reformator in Genf. ^Unglcklicher Zug Karls V. gegen Algier (S. p. 33)]. 1542 Einfhrung der Reformation im Herzogtum Brauuschweig-Wolfenbttel nach Vertreibung des Herzogs Heinrichs des Jngern. (1545 Braunschweiger Fehde: Vergeblicher Versuch Heinrichs, sein Land wieder in Besitz zu nehmen. Er wird ge-fangen). 1546 Rheinpfalz reformiert. Luther stirbt zu Eisleben. l) Haus Wettin. Friedrich I. der Streitbare Markgraf von Meien, Landgraf von Thringen 1423 Kurfürst von Sachsen-Wittenberg Friedrich Ii. der Sanftmtige Ernst Albert Kurfürst Land um Witten- Herzog Mark Meien berg und Thringen (Leipzig, Dresden. (Wittenberg, Eisenach, Gotha) Meien, Freiberg) Friedrich d. lveise Johann d. bestndige Georg d. Brtige Heinrich i486'1525 15251532 f 1539 f 1541 Johann Friedrich Johann Ernst Moritz August 15321547 Herzog 15531586 (t 1554) 1541-1547 Kurfürst. Kurf. u. H. 15471553 Johann Friedrich Wilhelm Chris der Jngere Thringen ian I. Joh. Georg. der Joh. Friedrich d. I. siehe Calinich, aus dem Xvi. Jh. Fürsten und Frstinnen" p. 122. 1566 Grnmbachsche Hndel > grausame Hinrichtung Grumbachs, ewige Ge-fangenschaft Johann Friedrichs d. I. Dahn, Lernbuch. Iii. 4

9. Neuere Zeit - S. 57

1882 - Braunschweig : Bruhn
Spanische Truppen unter Alba *) rcken aus Italien und den Niederlanden ohne Widerstand in Deutschland ein. Ulm, Augsburg, Wrttemberg und Pfalz unterworfen. Moritz fllt in Kursachsen ein. Johann Friedrich eilt in sein Land und verdrngt Moritz. Das schmalkaldische Heer lst sich aus2). Auch Philipp verlt die Truppen, um sein Land zu schtzen. Ganz Sddeutschland unterwirft sich dem Kaiser. Schrtlin fordert vergeblich die feste Stadt Augsburg zur Verteidigung auf, er mu fliehen. Augsburg verfolgte Krmerpolitik (Fugger). Die Stadt htte sich so lange halten knnen, bis die Protestanten sich wieder krftigten und sammelten. Die Schmalkaldener waren politisch, nicht ans dem Schlachtfelde geschlagen. Karl hatte ans den Stdten gewonnen: Geld und Geschtz. 1547 Unterwerfung von Norddeutschland. Johann Friedrich erscheint im Herzogtum Sachsen. Trotz seiner planlosen Kriegfhrung (er giebt die Belagerung von Leipzig wieder auf) war Moritz wegen der Erregung der Bevlkerung in schlimmer Lage. (Die Bhmen weigern sich gegen die Lutheraner zu ziehen). Kaiser, Alba, Ferdinand3) kommen ihm zu Hilfe. Sie berraschen die Sachsen in Mhlberg. Johann Friedrich will nach Wittenberg. Die Kaiserlichen berschreiten die Elbe auf einer Furt. Niederlage und Gefangennahme Johann Friedrichs bei Mhlberg4). Der Kaiser droht mit Vollstreckung des Todesurteils, als Sibhlla von Cleve, die Gemahlin des Johann Friedrich, Wittenberg verteidigen will. Kapitulation zu Wittenberg: a. Johann Friedrich verzichtet auf das Kurfrstentum und auf Magdeburg und Halberstadt, giebt sich in die Gefangenschaft Karls V. Anerkennung des Reichs - Kammergerichts und der Beschlsse des Kaisers. b. Moritz wird Kurfürst. Die Shne des Johann Friedrich erhalten zur Sicherung eines jhrlichen Einkommens von 50000 Gulden einige mter und Orte in Thringen: Gotha, Weimar, Eisenach, Salseld n. a. 1) Seine Natur entsprach dem Charakter Philipps Ii. teils wie ein Ebenbild, teils wie eine Ergnzung, Hnsser-Oncken Zeitalter der Reformation" p. 862. 2) Geldmangel der Fürsten. S. Calinich a. a. O. p. 85 ff. 3) Zuerst ungarische Husaren in Deutschland. 4) Kaiser: Bin ich nun der gndige Kaiser?" Ich will Euch halten nach Eurem Verdienst, geht nur hinweg!"

10. Neuere Zeit - S. 91

1882 - Braunschweig : Bruhn
- 91 Am meisten thaten fr Ausrottung des Protestantismus: Maximilian von Baiern') (15971651) und Ferdinand von Steiermark. (Besser eine Wste als ein Land voll Ketzer"). 2. Die Donauwrther Hndel 1607. Das Volk in der evangelischen Reichsstadt Donauwrth hatte die Prozession eines Klosters, des einzigen berrestes des Katholizismus in der Stadt, durch Steinwrfe gestrt, die Mnche gemihandelt. (Die offene Prozession war unkluge Herausforderung des protestantischen Pbels). Reichsacht durch Reichshofrat in Wien, Vollstreckung dem Herzog von Baiern bertragen. Rtoet Rechtsverletzungen: a. Die Stnde muten gefragt werden. b. Dem Reichshauptmann, dem Kurfrsten Friedrich v. d. Pfalz, kam die Vollstreckung zu. Maximilian erobert die Stadt mit einem Heere grer als die Bevlkerung2). (Grund: Er frchtet Entsatz durch den Psalzgrafen) und macht sie zur bairifcheu Landstadt. Diese Gewaltthat und Verhhnung der Reichsgesetze bewirkte 1608 die Protestantische Union zum Schutze der Reichsgesetze". Mitglieder: 1. Friedrich Iv. von der Pfalz Oberhaupt. 2. Pfalzgraf von Neuburg3). 3. Markgraf von Brandenbnrg-Knlmbach. 4. Markgraf von Ansbach. 5. Markgraf von Baden-Dnrlach (Mitte des jetzigen Baden). 6. Herzog von Wrttemberg. Hier zeigte sich die unselige Spaltung der Protestanten: Weil Friedrich Iv. Calvinist war, traten Sachsen und Brandenburg dem Bunde nicht bei. Sachsen whlte sogar gegen den Bund. Folge: Feste Zusammenschlieung der Katholiken zur 1609 katholischen Liga. Mitglieder: 1. Herzog Maximilian von. Baiern Oberhaupt. 2. Erzherzog Leopold von Osterreich. 3. Bischse von Wrzburg, Regensburg. Augsburg, Konstanz, 4. Einige Abte. Straburg, Passau. Die Liga war die leitende Macht in Deutschland (bis 1626). Die Union leistete nichts, ging bald an der eigenen Schwche zu Grunde. Grnde: 1. Liga Einigkeit a. Maximilian der mchtigste und bedeutendste Fürst, Unterordnung der geistlichen Fürsten, b. Einheitliche Leitung die Geistlichen verzichten aus Anteil an der Kriegsleitung. 1) Bild S. v. Weech p. 88. 2) Vgl. Numantia I. p. 56. 3) Zwischen Ingolstadt und Donauwrth an der Donau.
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