\
Gesellschaftlicher Zustand. 7
3. Der Aethiopische Stamm nimmt vom Fuße der
Mondgebirge, von den Quellen des Nils aus allmälig das
nördliche und südliche Afrika in Besitz und mischt sich in
Nubien und Aegypten mit dem aus Asien übergesetzten
semitisch-kaukasischen Stamme.
§. 3.
Entwickelung des gesellschaftlichen Zustandes der Menschen.
Die Natur mit ihren Geschöpfen an der Hand der gött-
lichen Vorsehung war die Erzieherin der ersten Menschen.
Roh als Hölenbewohner, jedoch begabt mir der geistigen
Fähigkeit sich äußerlicher Wahrnehmungen bewußt zu werden,
und durch Sprache artikulirte Töne hervorzubringen, lernen
sie bald die sie umgebenden Thiere kennen und für sich benutzen.
Das Leben des Hirten beginnt, und wird durch die Noth zu
jenem des Nomaden geleitet. Da geht der Geist rasch in
seiner Entwickelung vorwärts; mancherlei Erfindungen und
Entdeckungen werden gemacht, und liebgewonncne Gegenden
führen allmälig zum Ackerbau, zu festen Ansiedelungen. Mehre
Familien schließen sich an einander, vermehren sich, es ent-
stehen Stämme, Dörfer, Städte, Genossenschaften. Die
Familienväter sind die Berather und Führer, — Patriar-
chalische Verfassung. Doch auch Zwiespalt erhebt sich unter
ihnen, oder mit benachbarten Stämmen; der Stärkere zeichnet
sich aus im Kampfe; die Schwächeren bewundern ihn, oder
unterliegen seiner Gewalt; sein Ansehen dauert auch im
Frieden fort; er ist der Erste, ein Fürst unter ihnen. So
bilden sich die Herrscher an der Spitze der einzelnen Stämme,
bald mit größerer, bald mit geringerer Macht ausgerüstet,
je nachdem der Umfang ihrer Herrschaft eine größere oder
geringere Ausdehnung bat, oder je nachdem sie mehr oder
weniger durch andere Häupter ihrer Stämme, oder durch die
gesammtcn Glieder derselben in ihrer Herrscher-Gewalt ein-
geschränkt sind; cs entstehen allmälig monarchische, aristo-
kratische, republikanische, demokratische Versas-
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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172
Frieden z u Tilsit.
n.c.t. schweig und der Fürst von Nassau-Oranien werden ihrer Län-
der beraubt. Der König von Prenssen, auf Rußland und
seinen Landsturm vertrauend, genehmigt den Waffenstillstand
nicht.
Napoleon erklärt von Berlin alle Staaten Englands,
welches durch den mit Nelson's Tod erkauften Sieg bei
Trafalgar 1805 die spanisch-französische Seemacht vernich-
tet hatte, für blokirt, und rüstet sich, während er Prenssen
durch harte Coutributiouen drückt, und die Polen sich waffnen
läßt, zum Kriege gegen Rußland. Auch der Churfürst von
Sachsen schließt sich als König ihm an.
Indessen ziehen die Russen unter Bennigsen, der sich
mit Lestocq vereint, und unter Burhövden nach der Weich-
sel hin, müssen aber nach blutigen Kämpfen (bei Pultusk)
1807.weichen. Im folgenden Frühjahre mörderische Schlacht bei
Preussisch - Eylau. Bennigsen nach Königsberg zurück.
Beide Theile verstärken sich. Danzig (Kalkreuth) unterliegt
ehrenvoll. Im Juni Niederlage der Russen in der Schlacht
bei Friedland. Darauf Alerander's Zusammenkunft mit
Jul. Napoleon auf dem Niemen; — Frieden zu Tilsit zwischen
Rußland, Preussen und Frankreich: Prenssen verliert die
Hälfte seines Reiches, — harte Contributionen. Neu wird
gebildet das Königreich Westphalen unter Jerome Napo-
leon, und das Großherzogthum Warschau unter dem König
von Sachsen; erweitert wird das Großherzogthum Berg
unter Mural. Die russischen und prenssischen Häfen werden
den Engländern geschlossen, welche jedoch noch in demselben
Jahre durch eine Beschießung Koppenhagens die dänische Flotte
gewinnen. Das schwedische Pommern von den Franzosen be-
setzt rc. *).
*) Der König Gustav Iv. Adolf von Schweden, ein hart-
näckiger Gegner Napoleon'ö, bleibt verbunden mit England; er behauptet
sich gegen den Angriff des dänischen Königs Friedrichs Iv. (seit 1808);
wird aber, nachdem er Finnland an Rußland verloren, durch eine Ver-
schwörung seines Adels 1809 zur Entsagung genörhigt, und seine Nach-
kommen werden von der Thronfolge ausgeschlossen; sein kinderloser Oheim
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Gustav_Iv Gustav Adolf_von_Schweden Adolf Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Tilsit Berlin Englands Polen Sachsen Königsberg Danzig Friedland Preussen Frankreich Warschau Sachsen Großherzogthum_Berg England Friedrichs Finnland
33
2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr-
hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie,
die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig
geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum
Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich
das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich
zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter)
liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung,
die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem
delphischen Orakel in engster Verbindung.
3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung
schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie
immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De-
mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige
Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit
der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter-
lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe
zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und
politische Gleichstellung.
Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die
Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr-
hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst
von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer
Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher,
neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung
des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung
der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung
des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver-
bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische
Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber-
gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur
ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich
durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt.
Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels-
herrschaft kehrt nicht wieder.
Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.)
3
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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168
er sich mit einer Verwandten des Pompejus. 62 Prätor, 61 Statt-
halter in Spanien. Hohe poliüsche Einsicht und seltenes Feldherrn-
talent verbunden mit unerschöpflicher Willenskraft und Energie;
dabei leichte Lebensart und liebenswürdiges Wesen. Charakteri-
stisch ist die Behandlung der Seeräuber, von welchen er aus der
Reise zum Rhetor Molo von Rhodus gefangen wurde.
Gegen die Macht der drei Verbündeten war jeglicher Wider-
stand eitel. 59 wurde Cäsar mit Bibulus Consul. Die Ritter
gewann er durch das Gesetz, daß den Zollpächtern in der Provinz
Asien ein Theil des Pachtzinses erlassen werden sollte. Die Ein-
richtungen (acta) des Pompejus wurden bestätigt; seinen Solda-
ten Aecker angewiesen (lex Julia de agro Campano, nt ager Cam-
panus plebi divideretur). Cäsar erhielt durch Volksbeschluß
das cisalpiuische Gallien als Provinz aus 5 Jahre, wozu der Se-
nat, um das Volk von ferneren Gewaltmaßregeln abzuhalten, das
jenseitige (die Provinz Narbo) hinzufügt. Ehe er in i^ie Provinz
abging, wurde (58) Cicero, der Anhänger der Senatspartei, aus
Rom entfernt, in Folge der lex Clodia (ut qui civem Romanum
indemnatum interemisset, ei aqua et igni interdiceretur), welche
auf die durch Cicero ohne vorausgegangenes richterliches Unheil
vollzogene Hinrichtung der Anhänger Catilina's zielte. Cicero's
Verzweiflung und Verbannung in Thessalonice 58. Vorher hatte
Clodius den M. Portius Cato aus Rom entfernt, indem er ihm
durch Volksbeschluß den Auftrag geben ließ, Cypern, dessen Kö-
nig für die angebliche Unterstützung der Seeräuber bestraft werden
sollte, zur römischen Provinz zu machen, was 57 geschah.
8. Eroberung Galliens durch Cäsar (58—51).
Die Eroberung Galliens hatte für Cäsar persönlich den Zweck,
ein kriegsgeübtes Heer zu gewinnen und für das römische Reich die
Bedeutung, daß die beweglichen mit einer Invasion drohenden cel-
tischen Völkerschaften beruhigt und unschädlich gemacht wurden und
daß in ihrem eroberten Laude eine Schntzwehr gewonnen wurde
gegen die nicht minder gefährlichen germanischen Völkerschaften.
Gallien stark bevölkert, aber bereits gealtert und über die
Blüthezeit hinaus: die vielen Völkerschaften unter sich uneinig und
nur durch das lockere Band der Eidgenossenschaften zusammenge-
halten; die Gallier dem Luxus und Wohlleben ergeben, für Be-
stechung zugänglich, tapfer, aber ohne Ausdauer.
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• froc.t. Hü'ndre-ult
bcni Peñ/air "A
¿ ; Aür den acoarapíjiídieji Unlerrichl
• ' / . Pl / i
Lehrbuch der Geographie alter Md neuer Zeit mit besonderer
Riicksicht auf politische und Kulturgeschichte. Vcm l)r. 'Ilitzmoe
Seliucllt Cbevjlut atvati) in Daru'.stad!-). Achte . Auslage« voll-
ständig neu bearbeitet von Dr. Wilhelm Rohmeder
'!> München I. 9)lil vi.e Karten, >rci Figúrenla-^ und
:: X r?' " z:.
■ 7/} ' , c
Dal selbe er,checnt im Jahr 1872 in 12 Lieferungen, ch'ie in Zeiträumen von
.3—! Wochen aufeinander folgen. Jede Lieferung enthält 5—6 Bogen nebst
den dazu gehörigen harten und' Tafeln. Das letzte He/k"briygt das Portrait des
Beriafsers. ' Prech einer jeden Lieferung 7'/- Lgr. — 27 k\. rheim
; • '—7i &?:: £
lchacht's Lehrbuch Vet Geoli^schie umufu den Lanzen
alter und neuer Zeit An-Dtzeichtim^ndueberffhttuhkeit dä:Misteñch^wird
es ebensowenig von eiueru ähnliches Haubh<kch^«rreicht,> als ne Ansehung 'der Füllemnd
Zuverlässigkeit feines Inhalts. A i e^gviprrlch'burch gefährte Verbindung des
geographischen Elementes mit Per politischen und Äultnrgcfchrchtc
beseelt gleichsam den Stoff und muffchlmert nicht lveniger das Studium, als sie dessen
Früchte vervielfältigt. Gurk und et in Anlage und .Aussührung ebensaseb'- de» er»
abrenen ochuiinunn h>k Le., scha c fli mi ige^Gelch^, e>>. Und wenn dies Werk sch u durch
Kurl Stitier umälexaudrr dou Hulndoldi oto ein Ereignis in der g ogro.mischen
Lttrarur bezeichnet wurde, so ist dasselbe inkwischen auch'durch den Beifall und
d.e Liebe des' Vaterlag:dewñisgezeichi:ch und über die Grenzen Besselbeu--hinaus"-.als
mn tnchtches Wert deutschen Fhs.,;es und deutscher Gediegenheit geehrt worden.
In H lsicht.auf Einzelheiteil veralten 'geographische Bücher rasch uu' nmchen
deshalb mit, dein erweiterten Horizonte dess-Wissens und-Schaffens ichpmr Tage,
mit dem «Wechsel politischer und anderer hier einschlagender Bemlchngen und
Verhältnisse immer wieder Ilingestaltniigen nothmcndig. Da aber der Hauplwerth
i, dieses Werkes in der Durchführung bestimmter Grundgedanke^ und in der m e th o-
- ischen Behandlung des Gegenstandes liegt, ein llmstand, der das L-.'ch na-
mentlich für Gc»gram?!chrer jeder Schule z» einem unentbehrlichen l-änfter-- und
Handbuche gemacht.hat: so können bei jeder Neubearbeitung die Grundlagen des-
selben stets nnverrückt beibehazen werden, und die Aenderungen können sich auf
Eintragung der Resultate der rastlos fortschreitenden Forschung und die Unigestal-
tttngen, welche.die Zetiereigl'.isse selbst nothwendig gemacht haben, beschränke::.
Die vorliegel.d 8. Anhlnge, mit großer Sorgfalt und, Pietät ansgefichrt, eine
Frnchc inchrjnlwig n Flhch nffdzm^Hriger Beschäligtrng rr \ : , : jelbft,
erscheint n.pl >'swa al-: ?ibe Uepprarberrnng der jäheren, so-tdebn alsllr.
arbcitniig derschben, ivelche man gröaeutheils eine ganz neue %r
müßte, wenn nicht nberaü de: nrssirüngliche Plan konsequent sestgehalten Le.
So dürfen, wir'hasten, wird das Werk auch fernerhin den Anjpr '.chen von
Schule, Haus nffd Leben oollstcnidig genügen und seinen hervorragenden P atz unter
den.geographischen Lehrbüchern zu behaupten sorffahren. , ..
Verlag von Ls. G. ,Kiuyr> Nachfolgkr in Main).
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TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Rohmeder Wilhelm
§ 23. Die Phönizier. 01
heute Dschible; Sarepta, heute Surafend; Berytns, heute Beirut. Ptolomais f@t. Jean d'acre) gehörte eigentlich mehr zu Palästina als zu Phönixen. 1091 ninrde es von den Kreuzfahrern erstürmt und 1798 von Napoleon vergeblich belagert. Unter den vielen Kolonieen waren die bedeutendsten Ga des, heute Eabir; Hispalis, heute Sevilla in Spanien; Utika und H ad rum et in Afrika; Panormns, heute Palermo auf Sicilien. Die ältesten Kolonieen waren auf Cypern, R h o d u s und Kreta
2. Unter den phönizischen Königen sind zu merfeti: Ethbaal von Sidou, dessen Tochter Jezabel die Gattin des israelitischen Königs Ach ab war. Sie brachte den Dienst des Baal und der Astarte unter das Volk von Samaria. Vor Pygmalion floh seine Schwester Elissa und flüchtete sich nach Gambe in Afrika, einer alten sidonischen Kolonie, welche von ba an beit Namen Karthaba (Karthago) ober Neustabt erhielt (826).
3. Auf die Purpurfärberei itrtb bte Bereitung des Glases soll, wie Plinius erzählt, ein Zufall die Phönizier geleitet haben. Ein Hirt, der am Meeresstranbe die Herbe weibete, bemerkte, daß die Schnauze seines Huubes rot fei. Er wollte die Wunde untersuchen, faitb aber, daß der rote Saft kein Blnt, fortbern eine schöne Farbe war. So sollen ferner phönizische Seefahrer einmal an einem mit schönern Kies-saitbe bebeckten User gekocht itrtb zur Unterlage ihres Geschirres einige Salpeterstücke genommen haben. Als das Feuer ausgebrannt war, erblickten sie unter der Asche eine glänzenbe, burchsichtige Masse — das Glas war etfuiibeu. Allein biefe Erzählungen finb Märchen. Die Purpurfärberei, wozu man beit Saft zweier Konchylien, der Trompetenschnecke nnb der Pnrpurschnecke, verwenbete, reicht in das höchste Altertum hinauf. Es gab roten, gelben, blauen nnb violetten, selbst weißen Purpur. Der rote war der prachtvollste mtb der Purpur von Tyrus der teuerste, da er zehnmal soviel galt, als der andere. Deshalb war Purpur auch das Zeichen der königlichen und priesterlichen Würbe. Glas kommt schon bei Job vor, der lagt, daß weber Ebelstein, noch Gold, noch Glas der Weisheit gleich zu achten sei (Job 28, 17). Die Vornehmen Bedienten sich gläserner Trinkgeschirre, welche kostspieliger als goldene waren. Die Bereitung des Fensterglases kam erst etwa zur Zeit Christi auf.
4. Die Schreibekunst oder die Kunst, seine Gedanken durch Zeichen auszudrücken, war den Babyloniern und Assyrern schon bekannt. Die Babylonier kannten die Keilschrift. Die Zeichen nämlich, bereit sie sich bebienten, bestanden ans einer Verbindung keilförmiger Striche und Winkel, von denen die Striche bald senkrecht, bald wagrecht, bald schräg aufwärts oder schräg abwärts liefen. Über diese Schrift können wir nichts Sicheres sagen, weil noch wenig von ihr entziffert ist. Sie findet sich auf den alten Baudenkmälern der Babylonier und Perser. Die Hieroglyphen der Ägypter waren eine Zeichenschrift, in der einzelne Zeichen die Stelle ganzer Wörter vertraten. Man setzte z. B. zwei Häitbe, um eilten Bogenschützen zu bezeichnen. Allein biefe Hieroglyphen entwickelten sich bald zur Silbenschrift und zur Buchstabenschrift, die den Ägyptern und Äthiopiern zu gleicher Zeit mit den Phöniziern bekannt war. Moses schrieb schon in ein Buch ein, was der Herr ihm gebot und was sich ereignete. Er schrieb die Namen der zwölf Stammhäupter auf die Stäbe. Auf dem Brustblatt Aarons waren die Namen der Stämme'israels eingegraben (2. Mos. K 4; 28, 34; 4. Mos. 17, 2). Job (ein Äthiopier) klagt, daß der Herr Bitterkeit wiber ihn schrieb. Auch ersehen wir ans
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Extrahierte Personennamen: Jean Napoleon Pygmalion Elissa
Extrahierte Ortsnamen: Sarepta Sevilla Spanien Afrika Palermo Sicilien Cypern Kreta Samaria Afrika Karthago Tyrus Christi Aarons
102 Das Altertum.
thätig gegen die armen Bürger. Wenn er einem schlecht gekleideten Manne begegnete, so ließ er ihm auf der Straße die Kleider eines seiner Sklaven geben, deren ihn immer mehrere begleiteten. (Sr verwandte viel auf die Verschönerung Athens. Seine Gärten standen allen Athenern offen, und selbst die Früchte der Gärten standen ihnen zu Gebote. Dessen-nngecchtet unterlag auch er dem Ostracismns. Man beschuldigte ihn des Einverständisses mit Sparta, um eine Änderung in der republikanischen Verfassung herbeizuführen (465 v. Chr.). Doch wurde er schon "ach zwei Jahren wieder zurückgerufen. (Simon starb als Befehlshaber einer Unternehmung gegen die Insel (Supern während der Belagerung von Citium (449 v. Chr.).
§ 39.
Athen zur Zeit der Hegemonie bis zum peloponnestschen Kriege.
(477—431 v. Chr.)
102) Seit dem Siege am Euryrnedon war Athen unbestritten die erste Seemacht Griechenlands. Dadurch, daß es an die Spitze der griechischen Insel- und Uferstaaten trat, standen ihm auch noch die bedeutenden Hilfsmittel der Bundesgenossen zu Gebote. Es vergrößerte seine Seemacht auf fremde Kosten. Denn manche Bundesstaaten, denen es zu lästig war, beständig Kriegsschiffe zu unterhalten, vereinbarten sich mit Athen dahin, daß dieses gegen eine bestimmte jährliche Abgabe die Schiffe stellte und ausgerüstet hielt. So stand den Athenern eine stets schlagfertige Flotte zu Gebote. Unter dem Vorwande, die griechischen Gewässer von den Persern und den Seeräubern zu befreien, führten sie manche Unternehmungen gegen einzelne Inseln aus, legten in der Ferne Kolonien an und nahmen Fremde in ihren Sold. Athen selbst war die Stätte, wo neben dem öffentlichen Leben Kirnst und Wissenschaft ihre Pflege fand. Von allen Seiten strömte man nach Athen, um ein Volk zu bewundern, von dem man sagen konnte, daß in ihm ebenso viele Regenten als Bürger seien.
103) Die weise Benützung dieser günstigen Umstände verdankte Athen hauptsächlich dem größten Staatsmanne, den es je besaß, dem Perikles, dem Sohne des Xanthippns, der bei Mykale gesiegt hatte. Perikles war ein Mann von ebenso seltenen Gaben des Geistes wie des Gemütes und einer entschiedenen Thatkraft des Willens. Er besaß so sehr das Vertrauen der Athener, daß er beinahe vierzig Jahre fast unumschränkt deren Gemeinwesen leitete. Er verschönerte die Stadt durch großartige Gebäude und Anlagen. Ein Tempel der jungfräulichen Minerva (das Parthenon), die Vorhallen (Propyläen), die zur Burg (Akropolis) führten, die Musts Halle (Odeum) und die Säulenhallen (Stoen), in denen man gesichert gegen die
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
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§ 55. Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier rc. 149
in dessen Mitte, wo Porsena dnrch seinen Geheimschreiber gerade den Soldaten den Sold auszahlen ließ. Beide waren fast gleich gekleidet. Mn eins, der den König nicht kannte und, ohne sich als Fremdling zu verraten, nicht fragen konnte, welcher von ihnen Porsena sei, stach auf Geratewohl einen nieder und zwar den Schreiber. Alsdann wollte er sich mit dem Dolche in der Hand den Weg durch das feindliche Lager bahnen, wnrde aber gefangengenommen und vor den König geführt. Porsena befahl, den Mucius in das Feuer zu werfen. Um dem Könige zu zeigen, wie wenig er den Feuertod fürchte, hielt Mucius die Hand über ein Kohlenbecken, bis sie verbrannt war. Porsena, erstaunt, schenkte ihm sofort Lebeu und Freiheit. Scheinbar aus Dankbarkeit, in Wahrheit aber, um den König zu ängstigen, gab nun Mucius au, daß 300 junge Römer sich eidlich zu dessen Ermordung verbunden hätten, und daß das Los ihn zuerst getroffen. Porsena habe also jetzt noch 299 zu fürchten. Das soll den König bewogen haben, mit den Römern Frieden zu schließen. Wahrscheinlich aber blieb den Römern, die ans das äußerste gekommen waren, nichts übrig, als sich zu unterwerfen. Mucius hieß fortan Scävola (Linkhand). Auch er erhielt ein Stück Land als Geschenk.
5. Die Römer mußten alle Waffen an Porsena ausliefern, durften in Zukunft keine eisernen Gerätschaften verfertigen, außer zum Ackerbau, mußten von ihren Feldern den Zehnten geben und zehn patrizische Jünglinge und zehn Jungfrauen als Bürgen ihres Wohlverhaltens stellen. Die Jungfrauen, Clölia an der Spitze, wagten es, unter einem Regen von feindlichen Pfeilen durch die Tiber zu schwimmen und nach Rom zu entkommen. Als aber Porsena die Clölia wieder verlangte, gab der Senat sie zurück. Doch der edelmütige Porsena schenkte ihr nicht nur die Freiheit, sondern erlaubte ihr auch noch, einige männliche Geiseln mitzunehmen. Clölia wählte die jüngsten, welche der Verführung am meisten ausgesetzt waren. Das römische Volk setzte der Clölia ein Denkmal. Das Benehmen des Porsena machte übrigens auf die Römer einen guten Eindruck. Als die Etrusker bei Aricia geschlagen wurden, flüchteten sich viele vou ihren Verwundeten nach Rom und wurden gut verpflegt. Ein Teil blieb ganz in Rom, die anderen konnten in ihrer Heimat die römische Gastfreundschaft nur loben. Porsena gab deshalb auch den Tarqninius ans und befahl ihm, Klusium zu verlassen.
8 55.
Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier um bürgerliche
liechte.
152) Die fortwährenden Kriege hatten die Plebejer in eine üble Lage gebracht. Sie waren meistens aus Lohnarbeit oder auf den Ertrag ihrer wenigen Grundstücke angewiesen. Diese konnten sie im Kriege nicht anbauen, und wenn sie dieselben schon angebaut hatten, wurden sie ihnen oft vom Feinde verwüstet. Die großen^Staatsgüter waren in den Händen des Adels, der davon keine Steuern zahlte und während des Krieges sie von seinen Klienten bebauen ließ. Die Plebejer dagegen mußten Steuern
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$ 111. Die Ottone. Heinrich Ii. der Heilige. 303
die sehr oft alle Gewalt in den Städten an sich rissen und dadurch reichlich den Samen der Zwietracht im Schoße des Bürgertums ausstreuten, freilich auch nicht selten in blutigen Kämpfen untergingen.
3. Ans der Reiterei en-lstand das Ritt er wesen des Mittelalters, da die vornehmen Adeligen den Dienst zu Pferd vorzüglich für sich in Anspruch nahmen und ihrer allein für würdig hielten. Jhuen folgte der niedere Adel, so daß die Ritter mit ihrem persönlichen Gefolge die Reiterei bald allein ausmachten.
4. Ungarn war von jeher der Tummelplatz europäischer und asiatischer Wandervölker, von denen eines das andere verdrängte. Die letzten Einwanderer waren die Magyaren (Maddjahren), die zunächst aus Rußland kamen. Die Slaven nannten sie Ungri, weshalb die Deutschen sie ebenso hießen. Sie standen unter Herzoge», die aber von den Stammeshäuptern sich beraten lassen mußten. Ihre Religion war Götzendienst.
Als das Kriegsglück ihnen hold war und sie jedes Jahr mit reicher Bente zurückkehrten, wanderten auch andere Stämme ein und schlossen sich ihren Raubzügen an; daher ihre ungeheure Anzahl. Als Heinrich I. sich hinreichend stark glaubte und die Ungarn dnrch ihre Gesandten 932 den bestimmten Tribut fordern ließen, soll er ihnen einen räudigen Hund haben vorwerfen lassen als das einzige, was sie erhalten sollten.
§ 111.
Die Ottone (936—1002). Heinrich Ii. der Heilige (1002—1024).
312) Otto I., der Sohn und Nachfolger Heinrichs, mit betitle— wohlverdienten Beinamen: der Große, hatte viel gegen die 97:1 Lothringer und Franken zu kämpfen. Diese verdroß es nämlich, daß die königliche Würde beim sächsischen Stamme verblieb. Selbst die eigenen Brüder lehnten sich gegen ihn ans, doch wnßte Otto mit kräftiger Hand alle Empörungen niederzuschlagen. Er ließ sich die Ausbreitung des Christentums im Norden vorzüglich augelegen sein, stiftete mehrere Bistümer und gründete deutsche Kolonien au deu Grenzen zur Sicherung des Friedens. Von Adelheid, der Wittwe Lothars Ii., zu Hilfe gerufen, zog er nach Italien und nahm dem Markgrafen Berengar von Jvrea die Lombardei ab, gab sie aber demselben wieder zu 951. F Lehen. Nach seiner Rückkehr bot er den Heerbann dnrch ganz Deutschland gegen die Ungarn auf, die in ungeheurer Anzahl wiedergekommen waren und bis nach Augsburg alles verheerten.
Auf dem Lechfelde bei Augsburg schlug er das Raubvolk so vollständig, daß von 60000 nur einige wenige in ihre Heimat entkamen und ihre Einfälle für immer aufhörten. Alsdann W. zog er abermals nach Italien gegen Berengar, der den Papst Johann Xii. bedrängte, entsetzte denselben und zog nach Rom, wo er als römisch-deutscher Kaiser gekrönt wurde. Auch Unter- 962. Jt Italien eroberte er und vermählte seinen Sohn mit Theophäno,
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