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1. Alte Geschichte - S. 33

1869 - Mainz : Kunze
33 2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr- hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie, die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter) liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung, die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem delphischen Orakel in engster Verbindung. 3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De- mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter- lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und politische Gleichstellung. Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr- hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher, neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver- bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber- gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt. Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels- herrschaft kehrt nicht wieder. Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.) 3

2. Alte Geschichte - S. 108

1869 - Mainz : Kunze
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad- linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen. Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus- gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um- geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme (Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig- keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be- deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten. Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen wie Griechenland auf kn Osten. Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd- liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand, die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend, nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen, die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß- glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere. Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L) Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter- italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln. 1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-

3. Alte Geschichte - S. uncounted

1870 - Mainz : Kunze
_< • froc.t. Hü'ndre-ult bcni Peñ/air "A ¿ ; Aür den acoarapíjiídieji Unlerrichl • ' / . Pl / i Lehrbuch der Geographie alter Md neuer Zeit mit besonderer Riicksicht auf politische und Kulturgeschichte. Vcm l)r. 'Ilitzmoe Seliucllt Cbevjlut atvati) in Daru'.stad!-). Achte . Auslage« voll- ständig neu bearbeitet von Dr. Wilhelm Rohmeder '!> München I. 9)lil vi.e Karten, >rci Figúrenla-^ und :: X r?' " z:. ■ 7/} ' , c Dal selbe er,checnt im Jahr 1872 in 12 Lieferungen, ch'ie in Zeiträumen von .3—! Wochen aufeinander folgen. Jede Lieferung enthält 5—6 Bogen nebst den dazu gehörigen harten und' Tafeln. Das letzte He/k"briygt das Portrait des Beriafsers. ' Prech einer jeden Lieferung 7'/- Lgr. — 27 k\. rheim ; • '—7i &?:: £ lchacht's Lehrbuch Vet Geoli^schie umufu den Lanzen alter und neuer Zeit An-Dtzeichtim^ndueberffhttuhkeit dä:Misteñch^wird es ebensowenig von eiueru ähnliches Haubh<kch^«rreicht,> als ne Ansehung 'der Füllemnd Zuverlässigkeit feines Inhalts. A i e^gviprrlch'burch gefährte Verbindung des geographischen Elementes mit Per politischen und Äultnrgcfchrchtc beseelt gleichsam den Stoff und muffchlmert nicht lveniger das Studium, als sie dessen Früchte vervielfältigt. Gurk und et in Anlage und .Aussührung ebensaseb'- de» er» abrenen ochuiinunn h>k Le., scha c fli mi ige^Gelch^, e>>. Und wenn dies Werk sch u durch Kurl Stitier umälexaudrr dou Hulndoldi oto ein Ereignis in der g ogro.mischen Lttrarur bezeichnet wurde, so ist dasselbe inkwischen auch'durch den Beifall und d.e Liebe des' Vaterlag:dewñisgezeichi:ch und über die Grenzen Besselbeu--hinaus"-.als mn tnchtches Wert deutschen Fhs.,;es und deutscher Gediegenheit geehrt worden. In H lsicht.auf Einzelheiteil veralten 'geographische Bücher rasch uu' nmchen deshalb mit, dein erweiterten Horizonte dess-Wissens und-Schaffens ichpmr Tage, mit dem «Wechsel politischer und anderer hier einschlagender Bemlchngen und Verhältnisse immer wieder Ilingestaltniigen nothmcndig. Da aber der Hauplwerth i, dieses Werkes in der Durchführung bestimmter Grundgedanke^ und in der m e th o- - ischen Behandlung des Gegenstandes liegt, ein llmstand, der das L-.'ch na- mentlich für Gc»gram?!chrer jeder Schule z» einem unentbehrlichen l-änfter-- und Handbuche gemacht.hat: so können bei jeder Neubearbeitung die Grundlagen des- selben stets nnverrückt beibehazen werden, und die Aenderungen können sich auf Eintragung der Resultate der rastlos fortschreitenden Forschung und die Unigestal- tttngen, welche.die Zetiereigl'.isse selbst nothwendig gemacht haben, beschränke::. Die vorliegel.d 8. Anhlnge, mit großer Sorgfalt und, Pietät ansgefichrt, eine Frnchc inchrjnlwig n Flhch nffdzm^Hriger Beschäligtrng rr \ : , : jelbft, erscheint n.pl >'swa al-: ?ibe Uepprarberrnng der jäheren, so-tdebn alsllr. arbcitniig derschben, ivelche man gröaeutheils eine ganz neue %r müßte, wenn nicht nberaü de: nrssirüngliche Plan konsequent sestgehalten Le. So dürfen, wir'hasten, wird das Werk auch fernerhin den Anjpr '.chen von Schule, Haus nffd Leben oollstcnidig genügen und seinen hervorragenden P atz unter den.geographischen Lehrbüchern zu behaupten sorffahren. , .. Verlag von Ls. G. ,Kiuyr> Nachfolgkr in Main). K Mch * ? ' V\ ■ „yht ;

4. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 49

1874 - Mainz : Kunze
- 49 — lüften weisen über den Ocean nach Amerika hinüber; in Jr- land, Großbritanniens oceanischem Vorlande, nähert sich die West- küste Amerika noch mehr als in der hesperischen Halbinsel. Auf den Süd- und Ostküsten liegen die Berührungspunkte mit Europa. Die Süd küste, einst durch die Stürme des Kanals von Gal- lien losgetrennt, trotzdem bei der geringen Entfernung von Dover nach Calais die Eingangspforte der alten keltischen Bevölkerung wie der römischen Legionen und des normannisch-französischen Adels. Die Nordseeküste hat den dorthin neigenden größten und reichsten Theil des Tieflandes der germanischen Einwände- rnng aus Deutschland und Skandinavien geöffnet. Hier der Schwerpunkt und Mittelpunkt der politischen Einheit und Macht. Erst seitdem ist das Land vor erfolgreichen Invasionen gesichert. — Die vermittelnde Stellung zwischen dem maritimen Europa und der oceanischen Welt, die an Griechenland erinnernde Küsten- entwicklnng, die günstigen Erhebungsverhältnisse, die durch das Seeklima*) begünstigte Ertragfähigkeit des Bodens, der Reich- thum an Erzen und Kohlen und die glückliche Mischung der Bevölkerung zu einem charaktervollen eigenartigen Ganzen auf germanischer Grundlage**) sind die hauptsächlichsten natürlichen Ursachen der englischen Macht und Seeherrschaft. Sie erstreckt sich über Ländergebiete, deren Flächeninhalt nur von dem des russischen und chinesischen Reiches übertroffen wird. 1) Die Insel Großbritannien***) (kelt: Albion), ein langgestrecktes gleichschenkliges Dreieck auf der Basis Landsend- *) Herrschend sind die warmfeuchten Westwinde, unter deren Einfluß die Smaragdiusel Irland die meisten Regentage, Devonshire nebst der In- fel Wight (Osborne) das relativ mildeste Klima in Europa hat. Der Win- ter ist hier nicht kälter als in der Lombardei. Die Ostsee leidet im Früh- jähr unter den rauhen Nostwinden (doch hat Südschottland noch dieselbe Temperatur wie Essex), das ganze Tiefland unter dem Nebel; daher der Spleen. **) Auch die englische Sprache ein Produkt dieser Mischung. Ihre Aus- breitung Hand in Hand mit der Ausdehnung der politischen und commer- ciellen Macht über die ganze Erde. Die englische Literatur dem deutschen Geiste mchr homogen als die französische. — Der Volkscharakter und die Gliederung der Stände so wie die Stellung der Kirche zeigt, wie zähes Festhalten am Alten (auch in den Formen) und freie Bewegung sich gegen- seitig wohl vertragen. "*) Britannia major, im Gegensatz zu Brit. minor, der Bretagne. Die beiden Ränder des äußeren Beckens des Aermelmeeres sind sowohl hinficht- lich der Bodenverhältnisse als der Bevölkerung einander ähnlich. Götze, geographische Repetitionen. 4

5. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 45

1874 - Mainz : Kunze
— 45 — Schonen, von Seeland nur durch den schmalen Sund ge- trennt, mit seinen Flügeln Halland und Blekingen des Landes Kornkammer; hier die stärkste Bevölkerung (2—3000 auf 1 Qm., am entgegengesetzten Ende Schwedens 10—20); doch meist Landbauer; die Städte an der Küste, in ihrem Aufblühen durch das nahe Kopenhagen gehemmt. Lnnd, die alte Missions- stätte, von Upsala überflügelt. Auch im übrigen Lande wegen fehlender Industrie Zurücktreten der Städte gegen das flache Land; nur Gothenburg und Stockholm vermitteln den überseeischen Verkehr. Wisby auf der Insel Gothland fiel mit der Hansa. — Reiche adlige Landsitze, umgeben von Wallnuß- und Kastanienbäumen, wechseln mit Ackerland, Laubwäldern, Seen, Flußthäleru und Wasserfällen^). Jenseits des dürren Nadelholzplateaus von Smaland**) das durch den stürmischen W e t t e r n s e e in 2 Hälften getheilte Gothland, mit einem durch nördlich vorliegende Höhen und durch das 100 Qm. große See- beckeu des Weuerusees sehr gemilderten Klima, von ähnlichem landschaftlichen Charakter wie Schonen ***); mit den Sitzen des alten Folkunger- und Inglingergeschlechts. Die Wasserfahrt zwi- schen Gothenburg und Stockholm (Gotha-Elf, Trollhätta- kanal) zeigt den Charakter des Landes. — Um den Mälarn mit seinen 1300 Holmen und der gepriesenen Jnselstadt Stock- Holm die Sitze der eigentlichen Schweden, nördlich Upland, südlich Südermanland. Hier der Sitz der schwedischen See- könige, dann der Folkunger, der Sture, und Wasa: Mittelpunkt der Geschichte bis hinauf in die Sage von Odin und Thor (Sigtuua, Upsala, die Morawiese). Westlich vom Mälarn, ebenso an den Nord- und West- rändern des Weuernsees mageres Land (Westmanland,Werm- land, Dalsland, Paß von Friderikshall nach Norwegen). Von hier an unter dem Einflüsse des rauheren Klimas stätige Abnahme der Kultur; statt großer Grundbesitzer ärmerer, aber kräftiger Bauernstands), vorzüglich in den Thalflächen der *) Blekkingen von seinen besungenen Thalschluchten, seinen reizenden Wasserfällen und Laubwäldern das schwedische Arkadien genannt. **) An dessen fruchtbarerer Küste, Kalmar gegenüber, die weidenreiche Insel Oeland. ***) Besonders in der Mulde von Linköping. — Doch zieht zwischen beiden Seen ein dem Smalande ähnlicher Boden nach S., von ärmlichen Bauern bewohnt. (Hausierer.) f) Die schwedischen Stände: Ritterschaft, Geistlichkeit, Bürger, Bauer.

6. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 120

1874 - Mainz : Kunze
— 120 — immer mehr eingeengten Bundesstaats (mit zum größten Theile roher Mischlingsbevölkerung), der wie die übrigen durch die Reoo- lutiou von Spanien losgerissenen Staaten fortdauernden Er- schütterungen unterworfen ist *). An den Cordillerenrand, im N. vom Makenzie, im S. vom Rio del Norte begrenzt, lehnt sich, mit allmählicher Sen- kung, das ungeheuere Tiefland, wellig mit mehreren meist nord- östl. gerichteten Erhebungen, deren bedeutendste das Alleghanie- gebirge. Abfall dieses Tieflandes nach drei Seiten: nach N. die arktische Seenplatte mit unentwickelten Flüssen, um die Hudsonsbai gelagert, Jagdgebiet freier Jndianerstämme und der englischen Hndsonsbai-Compagnie; das übrige theils nach O. zum offenen Ocean (Lorenzo), theils nach S. zum Mexikanischen Meerbusen (Mississippi) — vom arktischen Gebiete durch eine nach dem linken Ufer des Lorenzstromes und seiner Seen abfallende Anschwellung geschiedeu. Diese Abdachung, mit fruchtbarem Weide-, Wald- und Ackerboden, großer Sommer- wärme und Winterkälte: Canada, ein vielnmstriuener Besitz Großbritanniens (wie das ganze Mündungsgebiet des Stromes), s. Ii, §. 5. — Alles Land vom Südrande der fünf großen Seen bis zum Alleghaniegebirge, der östliche Theil des Vorder- indien an Größe gleichkommenden Mississippibeckens, mit ähnlichem Boden wie Canada, aber unter günstigerm Klima und dem befruchtenden Einflüsse jener über mehr als 10 Längen- und 8 Breitengrade zerstreuten 4500 Qm. großen Wassermasse. Daher hier wunderbar schnelle Entwicklung der auf Bodenkultur begrün- deten Handelsindustrie. Große natürliche und künstliche Was- serstraßen öffnen das innerste Binnenland vom Mejikanischen bis zum Lorenzbusen. Chicago, in der Mitte der nenern deutschen Anstedlungm**), der große Binnenhafen für Neu-Orleans und Neu-Jork. Im Mittelpunkte des Mississippibeckens St. Louis, Sammelplatz der Wanderungen „nach dem fernen Westen." Der westliche Theil dieses Gebiets höher, weniger begünstigt: die Savannen des Missouri und die Prärien meist ungeheuere *) Fortschreitender Verfall Spaniens und der meisten seiner selbständig gewordenen Kolonieen; fortschreitende Blüte Großbritanniens und der „Bereinigten Staaten" seit dem Verluste der dreizehn amerikanischen Ko- lonieen. **) Chicago im Staate Illinois, am Michigansee, vor einem Men- schenalter noch eine von Indianern durchstrichen- Sumpfstelle.

7. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 57

1874 - Mainz : Kunze
— 57 — d. Das Festland Neuholland, 10mal so groß als Skan- dinavien, so genannt von den Holländern, die durch die Frucht- barkeit der indischen Jnselflnr ebenso wie schon vorher die Spanier von der genaueren Erforschung des Continents abge- zogen wurden.*) Coofs Reisen nach Beseitigung der amerika- nischen Wirren. Im So. mit der Verbrecherkolonie Sydney (Neu-Süd-Wales) beginnend, haben die Engländer nach und nach in Verbindung mit Deutscheu den ganzen kultursähi- gen Süden colonisiert. Umfangreiche Schafzucht. Große Aus- beute mineralischer Schätze. Mangel au Regen hindert die Bereisung des öden, nur von wenigen auf der niedrigsten Stufe stehenden Anstralnegern durchzogenen Innern. Gelnn- gene Versuche, die Ostseite von N. nach S. zu erforschen (Tele- graph). Mittelpunkt der deutschen Colonisation in Victorialand: Melbourne. In Australien gegen 100,000 Deutsche.**) 5) In Amerika: a. alles Land nördlich der vereinigten Staaten, mit Ausnahme des früher russischen, jetzt den genannten Staaten gehörigen Gebiets an der sibirisch-amerikanischen Insel- brücke und an der metallischen Küste der Seealpen, so groß wie Europa mit kaum 4,000,000 Ew. Die Grenze gegen die vereinigten Staaten, wie die Grenze dieser Staaten gegen einander selbst, ihrer mechanischen Entwicklung entsprechend: geradlinigt von der Westküste unter dem 49 0 n. Br. bis zu den großen Seen des St. Lorenzo; von hier an bis gegen die Mündung des Ottawa, des einzigen großen Neben- flusses dieses unförmlichsten aller großen Ströme bilden die Ufer die Grenze, die sich dann über das rechte Ufer zur Fundy-Bai hinzieht. Alles Land westlich und nördlich von dem großen Seebecken (so groß wie Europa) ist Jagdrevier weniger Eskimos und Indianer und der englischen Hudsonsbai-Compaguie; der zerklüftete, vom Klima mehr begünstigte Westrand, von den Be- sitzungen der Freistaaten eingeschlossen, wird der Kultur geöffnet werden; nur das Lorenzstromgebiet ist kultiviert. Canada, ein Dreieck (zwischen dem oberen See, Lorenzbusen und Eriesee) von *) Daher konnte noch (zur Zeit der Königin Anna) Swift, auf die Unbekanntschaft mit dem Lande rechnend, die Liliputer dorthin versetzen. **) Um ihre Nationalität zu wahren, erwarteten sie jüngst von der deutschen Vormacht die Besetzung der unter den frischen Passatwinden gele- genen südöstlichen Halbinsel Neu-Guineas, deren hohe Berge, wasserreiche Flüsse und festerer Boden die Engländer und Holländer bis jetzt noch nicht Zur Kolonisation verlockt haben.

8. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 43

1874 - Mainz : Kunze
— 43 — — Einfluß der deutschen christlichen Mission (Hamburg, Ansgar) und der Hansa auf die Kultur. Lutherische Kirche mit Festhalten am alten Episcopat (Stifte). Der wilde Trotz erst spät ge- bändigt. 1) Die skandinavische Halbinsel (die Königreiche Schweden und Norwegen). Diese zwischen dem Varanger Fjord uvd ver Torueämünduug von Rußland begrenzte Halbinsel*) die größte Europas (fast 14,000 Qm.), aber am schwächsten bevölkert (in Schweden 520, in Norwegen 300 auf 1 Qm.) besteht jetzt aus zwei durch Personalunion verbundenen König- reichen; das kleinere, Norwegen (Norrige), nur als oceauischer Küstenstreif von Bedeutung, ohne Raum für Coueeutration der Volkskraft, daher in viel längerer Abhängigkeit von Dänemark, als das größere compaetere Schweden (Sverige), das wem- ger vom Meere abhängig durch die südlichere Lage und den Reichthum au Ackerflächen und Metalladern bevorzugt ist. Dieses ungeheure Waldland bildet vom Cap Lindesnäs bis zum Nordeap (mit Verzweigungen bis zur finnischen Seen- platte) ein System von meist granitnen, durchschnittlich 2—3000' hohen, sanftwelligen, langgedehnten Flächen (Fjell) mit alpiner Natur, die schroff zur zerrissenen Jnselküste**) des offenen Meeres und ihren tief einschneidenden Buchten (Fjord, Förder) abfallen, nach der Ostsee sich durch Terrassen (baltische Seenplatte) mit allmählicher südöstlicher Abdachung zu einer Küstenebene herab- senken, ohne den zahlreichen parallelen Flüssen (Elf) eine regel- mäßige Beschiffnng zu gestatten. Die größte Breite der Halb- insel unter dem 60° n. Br.***) Von da bis zur Höhe von Naturmächte gebändigt. — In Norwegen ist das hitzige Element in ihrem Charakter mit der Auswanderung erloschen, nicht so in Dänemark und noch weniger in Schweden; hier „im Lande der Sonne und des Lichts wechselt das Temperament eben so schnell wie die Temperatur seiner Jahreszeiten" - daher in der äußeren Geschichte plötzlicher großer Anlauf zu gewaltigen Thaten, dann eben so plötzliche Ermattung, und in der inneren die großen Adelskämpfe um Macht und Existenz. *) Wie alle großen Halbinseln hängt sie also im Norden an dem Festlande. **) Beiden Küsten gemeinsam die Skären, die anch Finnland umgürten, aber nach Schonen zu verschwinden. ***) Nordgrenze der europäischen Hauptstädte. Hier größte Ausdehnung der Küstenebene zwischen Mälar und Dalefmüudung und Raum für die nach S. streichenden Parallelthäler der oberen Dalels, der Klarelf und des Glommen.

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 44

1874 - Mainz : Kunze
— 44 - Dronth eim die höchsten und ausgedehntesten Theile des Gebir- ges, den Alpen vergleichbar wegen der gewaltigen Schneefelder und Gletschermassen, der Wasserfälle (Foß), der den Alpenseen ähnlichen Fjords, der Pflanzenzonen, der Sennereien: von den Alpen verschieden durch die polare Lage, den Mangel an Gebirgs- kämmen*), Pässen und großen zur Kultur ^geeigneten Längen- thälern, durch die geringere Höhe der fast unvermittelt heraus- wachsenden Gipfel (Amesfjell 7900') und durch die Oede auf den breiten Flächen. Ihre tiefen unregelmäßigen Furchen ent- halten zahllose Seen und Flüsse mit oft kaum bemerkbarer Was- serscheide. Ueber den Polarkreis hinaus niedrigere Flächen, aber auch niedrigere Schneegrenze, schmalere Vegetationsgürtel. Doch fällt unter der Gunst des Seeklimas und des Golfstromes die Schneegrenze selbst am Nordcap nicht unter 2000'. Die ganze atlantische Küste Norwegens bleibt eisfrei, während der bottnische Busen und selbst die dänischen Wasserstraßen zufrieren. Daher dort uoch Obstkulmr bis nach Drontheim hinauf und die Winter-Fischerei, der hauptsächlichste Nahrungszweig **), an den Fischbänken der Lofoten und den Triften vom Varanger- bis zum Stavauger Fjord.. Die bedeutendsten Handelsplätze: das infnlare Bergen, das Comptoir der Hansa, und Drontheim (Trondhjem), die alte Königsstadt, am Mittelpunkte der Küste, begünstigt durch breitere Uferränder am gleichnamigen Fjord, durch die Nähe des hohen Kupferreviers von Röraas und durch verhältnißmäßig leichte Verbindung mit Schweden und vermittelst der einzigen großen Landstraße***) mit der neueren Hauptstadt Christiania. An dieses langgestreckte Hochland schließt sich im S. ein selbständiges niedriges Tafelland, mit Granit- und Sandstein- unterläge, umgeben von welligem, meist thonigem Tieflande. Dies Dreieck zwischen dem Kattegat und der Ostsee, Götha- land, nebst dem nördlich daran stoßenden Svealand der Schauplatz der schwedischen Geschichte. *) Ein Kjölen- (Kiel -) Gebirge gibt es nicht. **) Der nächstwichtige Handelsartikel: das Bauholz, dessen Transport aus dem Gebirge die Gewässer übernehmen. ***) Ueber das hier 3700' hohe Dovrefjell vor dem Sneehättan (7000') vorbei zum Thal des Lougen und durch fruchtbares Kulturland der südlichen Gebirgshänge zur malerisch im Innern des Fjord gelegenen Hauptstadt Christiania. Moderne Stadt mit Steinbauten; die nördlichen Städte, auch die Kirchen: Holzbauten.

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 149

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 55. Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier rc. 149 in dessen Mitte, wo Porsena dnrch seinen Geheimschreiber gerade den Soldaten den Sold auszahlen ließ. Beide waren fast gleich gekleidet. Mn eins, der den König nicht kannte und, ohne sich als Fremdling zu verraten, nicht fragen konnte, welcher von ihnen Porsena sei, stach auf Geratewohl einen nieder und zwar den Schreiber. Alsdann wollte er sich mit dem Dolche in der Hand den Weg durch das feindliche Lager bahnen, wnrde aber gefangengenommen und vor den König geführt. Porsena befahl, den Mucius in das Feuer zu werfen. Um dem Könige zu zeigen, wie wenig er den Feuertod fürchte, hielt Mucius die Hand über ein Kohlenbecken, bis sie verbrannt war. Porsena, erstaunt, schenkte ihm sofort Lebeu und Freiheit. Scheinbar aus Dankbarkeit, in Wahrheit aber, um den König zu ängstigen, gab nun Mucius au, daß 300 junge Römer sich eidlich zu dessen Ermordung verbunden hätten, und daß das Los ihn zuerst getroffen. Porsena habe also jetzt noch 299 zu fürchten. Das soll den König bewogen haben, mit den Römern Frieden zu schließen. Wahrscheinlich aber blieb den Römern, die ans das äußerste gekommen waren, nichts übrig, als sich zu unterwerfen. Mucius hieß fortan Scävola (Linkhand). Auch er erhielt ein Stück Land als Geschenk. 5. Die Römer mußten alle Waffen an Porsena ausliefern, durften in Zukunft keine eisernen Gerätschaften verfertigen, außer zum Ackerbau, mußten von ihren Feldern den Zehnten geben und zehn patrizische Jünglinge und zehn Jungfrauen als Bürgen ihres Wohlverhaltens stellen. Die Jungfrauen, Clölia an der Spitze, wagten es, unter einem Regen von feindlichen Pfeilen durch die Tiber zu schwimmen und nach Rom zu entkommen. Als aber Porsena die Clölia wieder verlangte, gab der Senat sie zurück. Doch der edelmütige Porsena schenkte ihr nicht nur die Freiheit, sondern erlaubte ihr auch noch, einige männliche Geiseln mitzunehmen. Clölia wählte die jüngsten, welche der Verführung am meisten ausgesetzt waren. Das römische Volk setzte der Clölia ein Denkmal. Das Benehmen des Porsena machte übrigens auf die Römer einen guten Eindruck. Als die Etrusker bei Aricia geschlagen wurden, flüchteten sich viele vou ihren Verwundeten nach Rom und wurden gut verpflegt. Ein Teil blieb ganz in Rom, die anderen konnten in ihrer Heimat die römische Gastfreundschaft nur loben. Porsena gab deshalb auch den Tarqninius ans und befahl ihm, Klusium zu verlassen. 8 55. Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier um bürgerliche liechte. 152) Die fortwährenden Kriege hatten die Plebejer in eine üble Lage gebracht. Sie waren meistens aus Lohnarbeit oder auf den Ertrag ihrer wenigen Grundstücke angewiesen. Diese konnten sie im Kriege nicht anbauen, und wenn sie dieselben schon angebaut hatten, wurden sie ihnen oft vom Feinde verwüstet. Die großen^Staatsgüter waren in den Händen des Adels, der davon keine Steuern zahlte und während des Krieges sie von seinen Klienten bebauen ließ. Die Plebejer dagegen mußten Steuern
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