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1. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. IV

1894 - Berlin : Hertz
— Iv — der eignen Geschichte zunächst lebenbige Fühlung und dann allmählich babei eine bern sonstigen geistigen Stanbpunkt ent-sprechenbe Auffassung und Kenntnis der eigenen Vergangenheit ehalte, ist die Aufgabe des Unterrichts in der vaterlänbischen Geschichte. Und wenn er biefem zwiefachen Stanbpunkt voll genügt, wirb auch in jebem Schüler das Interesse geweckt werben, durch Lektüre das Bilb immer weiter auszubauen und zu vertiefen. Wie aber biefer Zweck durch ein möglichstes Festhalten jenes volkstümlichen Charakters am sichersten und in prägnantester Weise befonbers bei unserer Geschichte erreicht wirb, hat der Verfasser nicht nur in langjähriger Erfahrung in Berlin, sonbern auch in anberen, weiter abliegenben Kreisen erprobt. Denn gerabe die der preußischen Geschichte in einzelnen ihrer Träger oft anhaftenbe brastisch-volkstümliche Art, wie sich in ihnen Furchtlosigkeit und Pflichtgefühl, echt deutsche Wahrhaftigkeit und Ausbauer, kurz alle Tugenben und Eigenschaften, die Branbenburg-Preußen groß gemacht, beknnben, läßt „bei geeigneter Darstellung und Verwenbnng" dies Material an seinem Teil gerabe besonbers auf die Jugenb wirken. Dies gilt von den Zeiten Derfflingers, des alten Dessauers bis auf York und Blücher, um nicht näher liegenbe Beispiele zu wählen. Von biesem lebenbigen Stanbpunkt des Volkstums aus, wie ein solcher dem Verfasser bei feiner Wanberung behufs Sammlung der Volkssage in früheren Jahren überall mehr ober weniger lebenbig auch auf geschichtlichem Gebiete in den alten Provinzen Preußens entgegen getreten, ist biefer Auszug speziell für höhere Lehranstalten, dem Bilbungsgrab derselben entsprechen^ entstanben. Wann und in welcher Weise der Jugenb gegenüber die Kritik bei Einzelheiten einzutreten hat, die von der Wissenschaft jetzt mehr als legenben-haft angesehen werben, ist eine Frage des päbagogischen Taktes, der in jebem einzelnen Falle dem Lehrer überlassen bleiben muß. Die Form eines berartigen Auszugs mit stets ihn _ begleitenben Anmerkungen, welche weitere Perspektiven eröffnen ober Einzelnes bireft weiter ausführen, erachtet der Verfasser aber nicht nur als besonbers geeignet zu einer solchen typischen Fixierung der Geschichte, wie er sie speziell für die vaterlänbische erzielt sehen möchte, sonbern auch als die geeignetste für ein Hülfsbuch überhaupt, welches dem histo-

2. Länderkunde von Europa ohne das Deutsche Reich, Die koloniale Stellung der europäischen Mächte - S. 1

1912 - Berlin : Oldenbourg
(Europa. 10 Mill. qkm, 440 Mill. Einw. Das Mittelmeer und die Mittelmeerländer. Das Mittelmeer. Erdgeschichtliches. In früheren erdgeschichtlichen Zeiträumen hat Südeuropa unzweifelhaft mit Afrika und Asien zusammengehangen. Erst durch Meeres- einbrüche in einer späteren Zeit wurde diese Verbindung aufgehoben. Auf den einstigen Zusammenhang deuten aber heute noch die Zusammengehörigkeit der Gebirgssysteme — der Atlas z. B. ist die Fortsetzung des Apennin —, die in den Inseln noch vorhandenen Länderbrücken und die Gleichartigkeit der Pflanzen- und Tierwelt in den Gestadeländern. Kulturgeographische Bedeutung des Mittelmeeres. Das Mittelmeer war für die Alten der Inbegriff des Meeres und all dessen, was damit zusammen- hängt. Mit dem Begriff des Okeanos verbanden sich im Altertum nur sehr dunkle, unklare Vorstellungen, eine geschichtliche Bedeutung kam ihm nicht zu. Das änderte sich erst seit 1492, mit welchem Jahre das ozeanische Zeitalter der Menschheit begann. Bis zu diesem Zeitpunkte war dem Mittelmeere eine Bedeutung eigen, wie sie kein anderes Binnenmeer der Erde aufzuweisen hat. Auf seinen Wellen vollzog sich der Austausch der Kultur dreier Erdteile, und im Altertum waren die umgebenden Länder zumeist der Schauplatz der Welt- geschichte. Das Mittelmeer war in der Tat durch seine natürlichen Verhältnisse in hohem Maße geeignet ein Ausgangs- Punkt des völkerverknüpfenden Handels und Verkehrs zu werden. 1. Binnenmeercharakter. Das Mittelmeer liegt in der Mitte dreier Fest- länder (Europas, Asiens und Afrikas), deren Gestade sich durch Juselbrücken an mehreren Stellen so nahe gerückt sind, daß die salzige Flut auch durch un- vollkommene Fahrzeuge ohne allzu groke Gefahren durchschnitten werden kann. Eine Fülle von Anregungen auf allen Lebensgebieten mußte aus der Berührung der zahlreichen, die Mittelmeergestade bewohnenden Völkerschaften erwachsen.

3. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 40

1909 - Berlin : Oldenbourg
Länderkunde. O O O o o o 'Plateau y.barka <S) ■Rj Geb.v.tibesti 2500 Tsddseebecken 210 I Wasserscheide zwischen f Tsad u.kongo. sf o kx > O -ta °C^ »r- Z Wasserscheide zwischen Kongo usambesi 1400 Njamisee 900 fa- ll Ora nje > Kompassber$ 2700 Karroo 1000 des Pflanzenreiches war bekannt, das irgendwelche Anziehungskraft auf fremde Völker ausgeübt hätte. Lediglich Elfenbein und bis fast in die allerneueste Zeit auch Sklaven bot der Erdteil dem Handel als Gegengabe. Infolge davon sind denn auch die euro- Peuschen Niederlassungen in Afrika lange dürftig und bedeutungslos geblieben. Die jüngsten Jahrzehnte haben indes in dieser Beziehung einen ganz gewaltigen Umschwung der Dinge herbeigeführt. Die nähere Durchforschung des Erdteils ergab nämlich die völlige Unrichtigkeit der Anschauungen, die bisher über ihn verbreitet waren. Seine Gold- und Diamantenschätze übertreffen die aller Kontinente; auch Eisen und Kohle sind in dem Erdteile vertreten und in der Sahara finden sich ausgedehnte Salzlager. Stark begehrte Erzeugnisse des Pflanzenreichs sind Korkrinde, Halsa, Palmöl und Kautschuk; auch die Anpflanzung von Nutzgewächsen nimmt von Jahr zu Jahr zu. Desgleichen spielen tierische Erzeugnisse Afrikas bereits eine ansehnliche Rolle im Handel; außer Elfenbein namentlich Wolle und Straußenfedern. Im übrigen teilt Afrika infolge seiner Landverbindung mit Asien und seiner nahen Berührung mit Europa die Tier- und Pflanzenformen Europa-Asiens. Mit Asieu hat es die größten Land- tiere und die menschenähnlichen Affen, mit Europa viele Haustiere gemein. Afrika ist nicht arm an Lockmitteln des Verkehrs, es besitzt sogar einen ganz bedeutenden Reichtum an Er- Zeugnissen aus allen drei Reichen der Natur und ist deshalb in unseren Tagen ein sehr wertvolles Kolonialgebietfür europäische Völker geworden. Bevölkerung. Zahl und Dichte. Die Be- völkerung Afrikas schätzt man auf 140 Mill.; auf 1 qkm treffen hiernach etwa 5 Menschen. Afrika steht somit weit hinter der relativen Bevölkerung Asiens zurück. Fast ganz unbewohnt sind oder nur sehr ge- ringe Dichte haben die Sahara und, abgesehen vom Kaplande, auch das südliche Südafrika; denn dieses ist gleichfalls vielfach Wüste, höchstens Steppe, über- dies an den Rändern gebirgig und deshalb schwer zugänglich. Höher steigt die Dichte in Zentralafrika, wo die reichlichen Regen die Fruchtbarkeit des Bodens bedeutend erhöhen. Die stärkste relative Bevölkerung besitzt das eigentliche Ägypten im Niltal, vor allem das Nildelta (hier bis zu 400 Einw. ans 1 qkm).

4. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 43

1909 - Berlin : Oldenbourg
Amerika. 43 Amerika). Lage, Grenzen, Größe, Einwohnerzahl und Einleitung. Amerika oder die Neue Welt liegt ganz auf der westlichen Halbkugel, während alle übrigen Kontinente auf der östlichen Erdhälfte sich ausbreiten. — Im Vergleich zu den übrigen Erdteilen hat Amerika die größte Ausdehnung von N. nach S. und erstreckt sich demgemäß durch alle Zonen mit Ausnahme der südlichen kalten. Amerika wird im O. vom Atlantischen Ozean, im W. vom Großen Ozean und im N. vom Nördlichen Eismeer begrenzt. Am meisten nähert es sich der Alten Welt an der Beringsstraße. Es hat einen Flächeninhalt von 42 Mill. qkm, ist somit der zweit- größte der Kontinente und 4^/gmal so groß als Europa. — Die Zahl der Einwohner beträgt 150 Mill., auf 1 qkm 4. Durch den Meerbusen von Mexiko und das Karibische Meer wird Amerika in zwei große Halbkontinente zerlegt: in Nord- und Südamerika. Nordamerika hat (mit Zentralamerika und Westindien) einen Flächeninhalt von 24 Mill. qkm, ' Südamerika von 18 Mill. qkm. Verbunden sind die beiden Festlandsmassen durch die Landenge von Panama. — Zwischen ihnen liegen die West- indischen Inselgruppen. Nordamerika. Die einzelnen Teile Nordamerikas sind: die Arktische Inselwelt, Britisch- Nordamerika, die Vereinigten Staaten von Amerika und Mexiko. Die Arktische Inselwelt. Natur. Genauer bekannt ist von diesem Gebiete nur Grönland, die größte Insel der Erde (= 4 mal so groß wie Deutschland). In ihrem O. erhebt sich ein alpenhohes Gebirge, dessen Gletscher sich als sog. Inlandeis deckenartig über das ganze Innere verbreiten. Große Eisströme gehen auch nach den Fjorden, wo die Gletscherzungen abbrechen und als Eisberge ins Meer hinaussegeln. Die Arktische Inselwelt nördlich von Amerika ist ein fast ganz unwirtliches Gebiet, großenteils starrend in beständigem Eise. Bevölkerung. Dauernd bewohnt ist nur die Westküste Grönlands. Die Bevölkerung, fast ausschließlich Eskimos, beträgt etwa 12000 Seelen. Die Eskimos, mongolischer Abkunft, sind die am nördlichsten wohnenden Menschen der Erde. Der rauhen Natur ihres Landes entsprechend ist auch ihre Lebensweise. Sie wohnen in niederen Hütten und fast ihre einzige Erwerbsquelle bildet die x) Amerika erhielt seinen Namen nach dem Florentiner Amerigo (e) Vespucci (tschi), der wiederholt Reisen nach Amerika machte und darüber Berichte veröffentlichte. Zuerst wurde das Land um das Jahr 1000 n. Chr. von den Normannen entdeckt, die auf dem Wege über Island und Grönland dahin kamen. Später wurde es 1492 von Christoph Ko- lumbus wieder entdeckt und infolge hiervon der alten Kulturwelt erschlossen.

5. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 73

1909 - Berlin : Oldenbourg
Australien- 73 lisch. Auf der Nordinsel die Hauptstadt Wellington. — Die Ureinwohner der Insel, die Maori, sind stark im Rückgang; die Weißen Mill.) treiben hauptsächlich Viehzucht und Bergbau. Polynesien oder Ozeanien. Polynesiens umfaßt alle jene Inseln, welche zwischen den beiden Wende- punkten durch den Stillen Ozean ausgestreut sind. Die Inseln sind teils vulkanisch, teils Koralleninseln; erstere sind natur- gemäß hoch, letztere, die Werke der Korallentiere, flach. Häusig bilden die Korallenbauten einen Ring oder Glieder eines Ringes, welche eine innere seichte See, eine Lagune, umschließen. Solche Bildungen heißen Atolle. — Die Mittelwärme hält sich hier fast überall nahe bei 27° C; nur um ein paar Grade unterscheidet sich Tag von Nacht, der kälteste Monat vom wärmsten. Das weitaus wichtigste Erzeugnis der Inseln ist die Kokos- palme. Sie macht namentlich die unfruchtbaren Koralleneilande erst bewohnbar, indem sie den Insulanern alles zu ihrem Lebensunterhalte Nötige liefert. Die kopfgroßen Früchte enthalten die erfrischende Kokosmilch; ihre Kernmasse, die Kopra^), ist ein gesuchter Handelsartikel, die Faserhülle der Nüsse dient zu Fäden, Stricken, Matten und Segeln, die angebohrten Stämme liefern den Palmwein, der Stamm Holz zum Boot- und Hausbau. An sonstigen Nahrungspflanzen sind noch zu erwähnen die Sagopalme und der Brotfruchtbaum, Bananen und mehrere Knollengewächse. — Die Tierwelt ist ärmlich; Säugetiere fehlten ursprünglich fast gänzlich, ein Zeichen der uralten Lostrennung dieser Inseln vom Festlande. — Die Inseln werden größtenteils von Polynesiern, einer Abart der malaiischen Rasse, bewohnt. Diese zeichnen sich durch schönen Körperbau und geistige Regsamkeit aus. Besondere Geschicklichkeit bekunden sie im Seewesen. — Die Zahl der Kolonisten ist gering; denn wenn auch die Eilande malariafrei sind, so führt doch die ununterbrochene Treibhauswärme bei längerem Aufenthalte zu Erkrankungen. Jmgroßenund ganzen ist der Wert der Südseeinseln in kolo- nialer Beziehung mäßig, da deren Bevölkerung und Landflächen ziemlich gering sind. Als Schiffahrts- und Kohlen st ationen zwischen Amerika einerseits und Australien anderseits werden s-ie aber eine wichtige Rolle spielen, sobald der Mittelamerikanische Kanal eröffnet sein wird; denn durch diesen werden die betreffen- den Kontinente um vieles einander näher gerückt. Die sonstigen Jnselgruppeu sind: der Fidschi-Archipel und die Tonga- oder Freundschafts-Jnseln, beide englisch. — Die Cooks-Inseln, die Gesellschafts-Jnseln mit Taiti (tcnti), die Niedrigen Inseln (auch Tuomotu, d.h. Jnselwolke, genannt) 1) Vom griech. polys — viel und nesos = Insel. — Südsee wurde der große Ozean von dem spanischen Entdecker Balbao genannt, weil er ihn beim Vordringen über die Landenge von Panama zuerst im ©. erblickte. 2) Kopra nennt man die getrockneten Stücke des Kokosnußkerns, woraus das Kokosöl gewonnen wird.

6. Länderkunde von Afrika, Amerika und Australien - S. 44

1909 - Berlin : Oldenbourg
44 Länderkunde. Seehundsjagd, die ihnen Bekleidung (Seehundsfelle), Nahrung, Beleuchtungs- und Heizungsmaterial (Tran) liefert. Sehr groß ist ihre nautische Geschicklichkeit. Die Insel gehört zu Dänemark.^ Vritisch-Ttordamerika. Geographische Lage, Ausdehnung und Besiedeluug. Es umfaßt die ganze Ländermasse nördlich vom 49.° n. Br., ausgenommen das zur Union gehörige Gebiet von Alaska im Nw. Auf diesem Flächenraume (9v2mill. qkm), der Europa an Ausdehnung nahezu gleichkommt, wohnen indes nur 6 Mill. Menschen, somit weniger als im Königreich Bayern. Die geographischen Ver- Hältnisse Britisch-Nordamerikas gleichen vielfach jenen von Sibirien. A. Das Arktische Tiefland begreift die weiten Landstriche in sich, welche die Hudsonsbai in großem Bogen umziehen. Der Boden der Ebene ist felsig (Urgestein) und wellenförmig und mit zahlreichen Flüssen und Seen bedeckt. Eine Kette dieser Seen zieht von So. nach Nw. Es folgen hier aufeinander: der Athabasca-, der Große Sklaven- und Große Bärensee, welche alle durch den ins Eismeer gehenden Mackenzie (mäkcußi) entwässert werden; südlich davon liegt der Winnipegsee. Eine zweite Kette bilden im So. die großen Kanadischen Seen: der Obere, der Michigan- (mischigän), der Huronen-, der Erie- und Ontariosee. Letzterer liegt über 100 m tiefer als der Eriesee; infolge- dessen macht der Verbindungsfluß zwischen beiden Seen, der Niagara, den be- rühmten, 49 m hohen Wasserfall. Der Abfluß der Seen in den Atlantischen Ozean ist der St. Lorenzstrom. Britisch-Nordamerika zählt zu den ehedem vergletscherten Gebieten der Erde und hat daher übergroßen Reichtum an Seen und Flüssen. Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Die Winter sind kälter als in den gleichen Breiten Europas und zwar infolge der offenen Lage und der starken Ausdehnung der Landmassen gegen das Polarmeer. Der nördlichste Teil ist Tundra (Moos- und Flechtensteppe), weiter südwärts bedeckt das Gebiet ein breiter Gürtel von Nadelholzwäldern, und daran schließt sich zwischen dem Felsengebirge und den Großen Kanadischen Seen die Prärienzone, die stellenweise von großer Fruchtbarkeit ist. Charakteristische Tiere des Waldgebietes siud die Pelztiere, darunter der furchtbare Grislybär, der braune Bär, der Polarfuchs, der Polar- Hase, der Biber, die Otter und viele Marderarten. Politisch umspannt das Tiefland: 1. die Hudsonsbailänder (Nordwest-Territorien), ein an Pelztieren reiches Gebiet. An der Grenze von Alaska Dawson Eity (Däsn), der Hauptort ain Klondikeflusse (klondeik); seine Umgebung ist goldreich; 2. die aufblühende Ackerbaukolonie Manitoba mit Winnipeg; 3. Kanada (känada); es ist der wichtigste Teil des Britischen Nordamerika. Am Lorenzstrom Quebec, 70000 Einw., Montreal, 270000 Einw.; letzteres die größte und bedeutendste Stadt Kanadas. — Kanada führt beträchtliche Mengen von Weizen, Obst, Fleisch, Käse und Pelzwaren und namentlich auch von Holz aus.

7. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 23

1918 - Berlin : Weidmann
5. Friedrich Wilhelm I. 23 Friedrich Wilhelm war ein strenger, aber gerechter Wohifahrts-Landesvater, der nur das Wohl seines Volkes im Sinne pfiese-hatte. Er gab fr den Acker- und Obstbau und die Pferdezucht genaue Anweisungen und nahm zahlreiche Auslnder in seinem Staate auf, um die Bevlkerung zu vermehren. In Ostpreuen siedelte er allein 17 000 Salzburger an, die ihres evangelischen Glaubens wegen vom Erzbischos vertrieben worden waren. Diese sollten das durch die Pest entvlkerte Land wieder urbar machen und Handel und Gewerbe in den Stdten neu beleben. Seine schnste Tat bestand aber in der Abschaffung der Leib-ei genschaft, in der die armen Bauern nicht blo hart be-handelt worden waren, sondern auch niemals Eigentum hatten erwerben knnen. Er machte sie jetzt erbuntertnig, d. h. sie muten zwar ihren Wohnsitz beibehalten und auch weiterhin noch dem Gutsbesitzer Dienste leisten, durften aber Eigentum er-werben und auf ihre Nachkommen vererben. Um die Gewerbe und den Handel des eigenen Landes mglichst zu frdern, ver-bot er, da fremde Waren, besonders solche, die Preußen selbst herstellen konnte, vom Auslande eingefhrt wurden. Auf diese Weise trieb er die Untertanen an, selbst fleiig zu arbeiten und zu schaffen, und die blauen Tuche Berlins z. B. waren bald in ganz Europa begehrt. 23. Wenn der König auch von Kunst und Wissenschaften Schule, nicht viel hielt, so lag ihm doch das Volksschulwesen sehr am Herzen, und er zuerst fhrte den Schulzwang ein, damit jeder-mann im Lesen, Schreiben und Rechnen und vor allem in der Religion unterrichtet sei. Whrend sich andere Fürsten seiner Zeit an allerlei Hoffesten, Schauspielen und Gastmhlern der- Einfachheit, mig vergngten, lebte er beraus einfach, fast drftig. Seine Erholung suchte er in dem Tabakskollegium, in dem er mit Generalen und Ministern bei Tabak und Bier die Er-eignisse des Tages besprach und wohl auch derbe Witze machte. Das Familienleben war freilich gestrt durch sein Verhltnis Familie, zum Kronprinzen Friedrich. Er wollte, da dieser ein guter Christ, ein sparsamer Wirt und ein strammer Soldat werden sollte. Aber Friedrich schien in allem gerade entgegengesetzt ge-artet zu sein. Er fand viel mehr an franzsischen Bchern, an Zeichnen und Fltenspiel Gefallen und beschftigte sich nach der Ansicht des Vaters zuviel damit. So kam es zu hlichen Zu-

8. Grundriß der neuern Geschichte - S. V

1835 - Berlin : Trautwein
33 o r r e b e j u r c r fi e n 21 u f l a g e. .^Jie fùr den Ssortrag ter neuern @efd)ichfe auf Ijcljeren Unferricbiéanjìaifen uorbanbenen J£>ilf$mittel $u uermebren, n?ùrbe tei) Sbebenfen getragen fjaben, tveitn id) unter benfel* den ein meinen 2lnftd)fen entfpred)enbe$ und midi bcö jeif* raubenben £>ictiren$ überbebenbeö gefunben t)àfie/ und menn der fcorliegente ©runbrij? nid)t aué dem Unterrichte felbft berborgegangen mare und bei bemfelben ftd) anmettbbar be* mdbrt ^¿tte. S)ie Sbeffimmung biefeö £eitfaben$ ist, eine/ ©ebrdngtbeit mit23ofl(]dnbigfeit uerfnupfenbe und öerbuubene, Sufammenjwiung be$ wefentlid)en ¡jjnbalts der aogemeinen neuern Q3efd)id)te, mit Beifügung einer dem obtvaltenben 3mecfe gemaci nuégemdblten Literatur, dem £erneuben in die £anb ju geben, fo bufi der £ef>rer, be6 £)icfirenè der Sbafi fad)en überboben, in einem freien, belebenben und unregem den Vorfrage tbcils biefe weiter auéfùbre, tbeilé den innern ' 3ufammenbang berfelben, meldjer meifi nur burd) einjelne Dörfer, 2lbjectiöen und @onjunctionen, angebeutet merben fomite, genauer entmicfle, tbeilö ju eignem (Sfubium der ©efchichte anicite. S)a{? die ©ebrdngtbeit der ©arflellung und die 2jbficbilicbfeit be$ 2lu$brucb llnbeutlid)feit ueram lupi habe, glaube id) nid)t befurchten ju muffen ; menn aber

9. Grundriß der neuern Geschichte - S. 63

1835 - Berlin : Trautwein
63 §. 2. efiiic^e (Europa. Tiud) der 9lad)folger 9)iid)ael Sbisniotviecfi’S, (1669—1673), der tapfere Schämt Iit. 0obiesft; (1673—1696), früher Ärongrojjfelb/ herr, fonnte den 3ul?anb bes Canbes ntd;t beffern, weil der Tfbel die 9)iad)t und bic ¿infänfte bes Königs immer mef)r fdjmalcrte und die 93ebröcfung der ntebern 0tanbe ©etverbfleijj und ftattb hemmte; den unter if)tn begonnenen Ä'ricg mit der ‘Pforte beenbete fein, nid)t of>nc Sßiberfprud) gemalter, Slachfolger 2(u/ gufl Ii. (1697—1733), .turfürft von 0ad)fcn, meiner im Srie* den von .^arloivifs 1699 bas erft 1672 abgetretene ‘Pobolien jurüce erhielt. 3n Svußlanb f)ob der jtvar frdnf (id)e, aber einftchtsvoll tfjd; tige Scobot* Iii. (1676 — 1682) die bisherigen 93orjuge bes 2(bels in Erlangung ^o^er 7(emter auf, und feinen fd)tvad)fmnigen Sßrubcr 3^an ubergehenb, ernannte er feinen vielverfprcd)cnbcit ¿einjährigen ^aibbruber ‘Peter I. *) ¿um 9lad)folget\ 3^ar betvirfte ein von feiner f>errfd>füd)tigen 0d)tvefler 0opl)ic ange; regtet- 7(uffranb der 0treli|en, daß aud) 3'Pan ¿um 3aren und 0op(jic ¿ur Stegentinn erhoben tvurbe; allein ‘Peter, tveldjer fid) in ‘Preobrafdjcnsfoi unter ¿al)lreid)cn 2iltersgcnoffen, friegeri/ fd)cn Uebungett und unter dem (finfluffe bes vielgeivanbten ©enfers fiefort entwickelte, flürjtc 16s9 bic ‘Eoiadjt der, feine (£rmorbung beabfid)tigenbcn, 0d)tvefter, und fclbft die Sie* gierung ubcrnchmcnb, begann er foglcicf) fein großes Sßerf, die Umgeflaltung feinet 9teid)S bttrd> europdifd)c dultur: cu> ropaifd)e ^(eibung und bas bisher unterfagte Steifen in frenibe fidnber tvurbe befohlen, bas le0iönd)Stvefen bcfd)rdnpt, bic gciftli* d)en Tlngelcgen^eitcn burd) Aufhebung bes ‘Patriarchats dem 3aren untergeorbnet, der ju(ianifd)e ^alenber eingeführt, bas Kriegs# und 0eetvefen fo tvie die ganje 33eru)altung auf curopdifd)e Sbeifc cingcrid)tet, ^tanbel und ©etverbfleiß burd) d?erbeijief)ung ^rem* bet- und freigebige Unterflu($ung beförbertunb 0d)Ulen (1724 aud) eine Tlfabemic der 2bif]cnfd)aften) begrunbet. £>en fdjon 1686 mit den Ostnanen erfolglos begonnenen ^rieg feilte ‘Peter feit 1695 mit größerer $i)dtigfeit fort, et* eroberte, burd) 2>eutfd)e unterflögt, 1696 2(fotv, fchtog die feinbliche glotte, und nach eini/ gen Sanbfiegcn behielt er in einem 1699 gefd)loflenen und 1700 auf 30 3af)rc ausgcbcljmen Sbaffenftiuftanbe Tiforo ncb|l freiem _____________ *) v. ipalem, ßeten Itters t>es ©roßen. 3 33i>e. 1803. ff.

10. Grundriß der neuern Geschichte - S. 97

1835 - Berlin : Trautwein
07 §. 1. a. £)ie fratijöftfcfce Oiedoiution. einigung und Ssorberatljung, bei- bei* (extern vctfammelte fiel) in einem aufgehobenen Safobinerftofrer, ihm bienten Journale und bic große Srafic alt» Sberfjcug, und von ihm gingen fd)nell abhan# gige Ähnliche Vereine im ganzen Svciche auö. Sie ©üter der ©ei|Tiid)feit und beö Äönigd würden eingejogen, Tlfjtgnate auf bicfelben, burd) bic grojje halb wertl)(o$, angefertigt, bic Älfifler aufgehoben, der Erbabel abgefchafft und ftranfreid) in 83 Scpartcmcnts gcti)ei(t. Sic Tluöwanberungen nahmen ju; bic heftigfien ^jafobiner, namentlid) Santon, vereinigten fid> ju gr&# £erer Sbirffamfcit ju dem Älub der Eorbelierä, und ‘rdiirabeau, weldjcr, jur 23cftnnung gekommen, bic Revolution hemmen wollte, ftarb 2. Tlpril 1791. Ser ^6nig, beffen 0id)erljeit immer mehr bebroht würde, entfloh 20. 3uni au£ ‘Paris, würde aber, w&ljcenb fein älterer Sörubcr, der ©raf von ‘Provence, die ©renje erreichte, in 23arenneö angehalten und als ©cfangener ¿urücfgcfüljrt; jebod) bewirkten cö die ©cmajjigtcrn, bajj in der, im 0ept. 1791 vol/ lenbeten, neuen Söerfaffung ihm feine Sbürbe blieb, feine Red)tc und Stacht aber fielen den 33olf$vertretern ju. Tin die 0tellc der fid) 30. 0ept. auflbfcnbett eonfrituirenben Rat. #33crf. trat die, meijt au$ jungen unerfahrnen ober rohen 0d)warmern beftehenbe, gefcfjgebenbe Rationalvcrfamm# lung 1. Oct. 1791, in weldjer fid> fogleid) jwei ‘Parteien gegen# über traten: die §euillants, we(d)c bic Erhaltung der neuen Söerfaffung wollten, und die ^afobiner, unter weld)cn die talent# vollem und berebtern, die ©ironbiften, nod) einige ‘Dftajjigung bewahrten, und weld)e Errichtung einer Republik erftrebten. gu biefem gweefe brangen fte, begünftigt burd) die 0d)Wad)e ihrer ©egner, dem Könige Srinifter aus ihrer Srittc auf, nötigten ihn im Tlpril 1792 jur Äriegsetflarung an öefterreid) und fud)# ten ihn jur Tlnwenbung von ©ewalt ju veranlaffen. Sas bejj# halb von ihnen veranfraltete Einbringen bes burd) ntarfeiüer 23att# den verftarften parifer ‘Pöbels in die ^uilerien 20. 3uni 1792 würde jwar burd) bes Königs Ruhe und Seftigfcit erfolglos gemacht; allein fic erneuerten baffclbe nad) ^erbeirufung neuer Söanbcn üdiarfciller 10. Tlug.; der Äönig, burd) arglifrigen Ratlj beftimmt, fud)te 0d)u£ in der Rat.#93crf., er würde barauf ge# fangen gehalten, fuspenbirt und nad) dem ^empelthurme ge# brad)t, bic 0d)wcijertruppen, ohne befehle, leiteten Sbiberfranb und würden ermorbet und bic ©ef&ngniffe befonbers mit ©eifi# 7 \
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