Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 63

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
63 In einigen Stunden gelangen wir dann nach der Porta und besteigen die beiden Thorpfeiler: den Jakobsberg, das westliche Ende der Weserkette, und den Wittekindsberg, den Anfang des Wiehen- gebirges, welches sich von hier bis in die Gegend von Osnabrück hinzieht. Wir überblicken von diesen beiden letzten Bergen das zunächst liegende Stück der „Norddeutschen Tiefebene" und folgen darauf dem Laufe der Weser. Sechster Tag: Von der Porta bis an die Wesermarschen. Die Weser fließt von der Porta in nördlicher Richtung durch fruchtbare Länderstriche, aber auch abwechselnd durch Moor- und Heide- gegend. Minden mit 18000 Einwohnern, zu Westfalen gehörend, er- reichen wir mit dem Schiffe in einer halben Stunde. Es war früher eine bedeutende Festung; von den alten Festungswerken sind aber nur noch wenig Überreste vorhanden. Die Weser führt uns nun bald wieder auf hannoversches Gebiet, und die erste größere Stadt an ihrem User ist Nienburg mit 8000 Einwohnern, einst ein wichtiger Übergangspuukt über die Weser. Die Stadt hat eine gut besuchte Baugewerk- und Ackerbauschule. Bei Nienburg mündet links die Aue und rechts die Meerbeeke, ein Abfluß des Steinhude? Meeres. Dieses Meer, 7 km lang und 3,8 km breit, ist im Westen von schwimmenden Wiesen, im Norden vou Moor und im Süden und Osten von Sandboden um- geben. Die künstlich hergestellte liebliche Jnfel in der Mitte desselben trägt die kleine bückebnrgsche Festuug Wilhelmstein. Von Bedeutung ist der Fischreichtum des Meeres. In kalten Wintern friert das Meer vollständig zu und wird, da es von der Station Wunstorf in l1/2 Stunden zu erreichen ist, von hannoverschen Schlittschuhläufern gerne besucht; zur Abwechselung richtet man aus der weiten Fläche selbst Eisbahnen ein für Pferde und Schlitten. Im Westen des Meeres' erheben sich die Rehbnrger Berge und am Fuße derselben haben das Bad Reh bürg in einem kleineu stillen, geschützten Thale und das Kloster Loccum an der entgegengesetzten Seite eine schöne Lage. Das Kloster Loccum ist jetzt eiue Fortbildungs- anstalt für evangelische Theologen unter Leitung eines Studiendirektors.

2. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 76

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
76 aufwärts aber, desto tiefer und enger wird das Thal, so daß neben dem Flußbette für die Landstraße und Eisenbahn nur eben Raum vorhanden ist. Die Hauptrichtung des Flusses ist eine nordwestliche. Von der rechten Seite münden der schmutzige Zellbach aus dem Zeller- selder Thale und die Laute bei Lautenthal. Zahlreiche Hüttenwerke haben sich die Gewässer des Flusses dienstbar gemacht; deshalb lagert der Fluß außerhalb des Gebirges bei Überschwemmungen leider große Massen von Pochsand aus deu an seinen Ufern liegenden Wiesen und Ländern ab. In der Nähe der Pochwerke ist das Wasser durch die aus denselben aufgenommen Bleiteile geradezu giftig. 1 : 80 Gefälle tut Gebirge. Vierter Tag: Die vier zu dem Allergebiete gehörenden Flüsse. 1. Die Oker. Nur eiu schmaler Rücken trennt am Fuße des Bruchberges das Okergebiet von dem Sösegebiete. Die Oker stürzt iu nördlicher Richtung bis Altenau mit großem Gefälle hinab und umtanzt dann schäumend eine Reihe großer Felsblöcke, welche - wie auch in anderen Harzflüssen — bei großem Wasser oft krachend über- einander geworfen werden und sich so nach und itach vollständig glatt- gerieben haben. „Die Steine selbst, so schwer sie sind, die Steine, Sie tanzen mit den muntern Reih'n Und wollen gar noch schneller sein, Die Steine!" Die höher am Ufer gelegenen riesigen Granitblöcke, welche von deu Gewässern nicht erreicht werden, sind mit grünem Moose über- zogen: „Vom moos'gen Stein, im wald'gen Thal, Da grüß' ich dich zum letzten Mal, Mein Heimatsland, ade!" An Wildheit und Großartigkeit wird das Okerthal uur vou dem Bodethale übertroffen, und wie dort ist das Thal an maucheu Stellen so enge, daß neben dem Flusse kaum Platz für deu Fahrweg gefundeu werdeu konnte. Die Kästeklippen und Rohmkerhall mit dem Wasser- falle bilden besonders die Zielpunkte vieler Harzreisenden. Der Fluß verläßt bei dem Dorfe Oker das Gebirge. Gefälle 1:52. Ein großer Teil des Wassers wird aus der Oker durch deu Dammgrabeu auf die wasserarme Hochfläche von Klausthal geführt. Zwischen Bienen- L

3. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 77

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
77 bürg und Schladen durchfließt die Oker stellenweise in mehreren Armen das breite, mit Kiesgerölle übersäete „Steinfeld". An einem Zuflüsse der Oker — an der Gose — liegt am nörd- lichen Rande des Harzes die alte bis zum Jahre 1803 freie Reichs- stadt Goslar mit 12000 Einwohnern, von dem Rainmelsberge, dem Stein- berge und anderen Höhenzügen umkränzt. Viele deutsche Kaiser habeu in Goslar Hof gehalten, und die Kaiserpsalz ist jetzt glanzvoll wieder hergestellt. In bezng auf öffentliche und Privatbauten aus alter Zeit ist Goslar der Stadt Hildesheim ebenbürtig an die Seiten zu setzen. Der Bergbau im Rammelsberge ist für die Stadt von großer Be- deutung. 2. Die Radau entspringt an der Nordseite des Brockens und fließt bei Vienenburg in die Oker. Sie gleicht einem lustigen, mut- willigen Kuabeu; indem sie hüpfend, springend über und um die im Flußbette liegenden Felsblöcke dahinstürzt und in schnellem Laufe der Ebene zueilt. 1:19 Gefälle. Von dem 24 rn hohen, künstlich her- gestellten Radaufall erreicht man Harzburg in 3/4 Stunden, und bei Harzburg tritt der Fluß in die Ebene hinein. Harzburg ist der gemein- schaftliche Name für die 3 brannschweigschen Orte: Neustadt, Bünd- heiin, Schlewecke, zusammen mit 6000 Einwohnern. Auf dem „Großen Burgberg", mit den wenigen Ruinen der Harzburg, steigt man in etwa einer Stunde hinauf. Die Harzburg ist von Heinrich Iv. in den Jahren 1065—1069 erbaut. 3. Die Ecker fließt nicht weit von dem Radanthale ebenfalls in nördlicher Richtung von dem Brockenfelde herab, tritt beim Eckernkruge in die Ebene und mündet bei Schladen in die Oker. Sie hat auch ein starkes Gefälle: 1:24 und ist gleich der Radau ein jugendlich, übermütiges Flüßchen. 4. Die Jlfe entspringt au: Brocken selbst und mündet bei Börßum in die Oker. Sie hat ein enges, tieses Flußbett und ist in dem starken Falle ihrer Gewässer von keinem anderen Harzflusse übertroffen 1:10 Gefälle. Durch den Jlfenstein — eine mächtige, 150 ni hohe Felspyramide — und durch den gegenüberliegenden Westerberg wird eine halbe Stunde oberhalb Jlsenburg eiu großartiges Felsenthal ge- bildet. Nachdem die Ilse dieses durchflössen hat, verläßt sie bei Ilsen- bürg das Gebirge. Weuu der Mond mit seinem bleichen Lichte in dieses schroffe Jlsethal und andere ähnliche Harzthäler herniederscheint, so gewinnen die oft seltsam und abenteuerlich gebildeten Felsen in

4. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 79

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
79 sie den Vorwitzigen, welcher sie auf ihren Wanderungen belauschen will. — Prinzessin Ilse und der Köhler. — Jlsenburg ist ein Flecken im Regierungsbezirke Magdeburg. Ober- halb Jlsenburg liegeu ein altes und neues gräflich Stolbergsches Schloß. Die Eisengießereien von Jlsenburg sind weit bekannt. Fünfter Tag: Die vier zu dem Saalegebiete gehörenden Flüsse. 1. Die Holzemme entspringt bei den Hohueklippeu nahe dem Brocken und fließt in die Bode. Ihr eigentliches, wildes Thal be- ginnt bei der „Steinernen Renne", wo sie, fast zu Schaum aufgelöst, eiue Reihe von Wasserfällen bildet, und wo sie — besonders bei Schneeweichen — einem starken Turner gleich, in weiten Sprüngen über die im Flußbett liegenden Felsblöcke dahin stürzt. Gefälle 1:18. So nahe liegen diese breiten Blöcke im Flusse bei dem kleinen Gast- Häuschen, daß man bequem, über dieselben hinwegspringend, von einem Ufer zum andern gelangen kann, und überraschend ist der Blick auf diese „Steinerne Renne" von der etwas oberhalb gelegenen Brücke aus, weil man von dort fowohl nach unten, wie nach oben etwa 1000 Schritte weit nur über ranfchende Wasserfälle dahinsteht. Bei Wernigerode fließt die Holzemme in die Ebene. Tie Stadt Wernigerode gehört zu der standesherrlichen Grafschaft Wernigerode. Neben der Stadt liegt auf einem 260 m hohen Berge das Residenzschloß des Grafen. Rüstige Wanderer gehen in einem Tage von Wernigerode durch das Thal der Holzemme ans den Brocken, um am Abend durch das liebliche Jlsethal nach Jlsenburg wieder hinunter zu wandern. 2. Die Bode. Die „Kalte Bode" entpringt auf dem Brocken- felde unter dicht mit Brockenmoos und Heide überzogeneu Felsen und bildet bald ein enges, schroffes Thal. „Ich hört' ein Bächlein rauschen, wohl aus dem Felsenquell Hinab zum Thale rauschen, so frisch und wunderhell. Ich weiß nicht, wie mir wurde, nicht, wer den Rat mir gab, Ich mußte gleich hinunter mit meinem Wanderstab. Hinunter und immer weiter und immer dem Strome nach; Es geh'u ja Mühlenräder an jedem klaren Bach." In wildem, stürmischen Laufe durchrauscht sie ihr einsames, dunkles Felsbett, und wir folgen ihr bis dahin, wo sie das Gebirge verläßt,

5. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 5

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
5 Ii. Deufchlands Besitzungen in Afrika. 1. Kamerun. Das Land. Lage und Ausdehnung. Kamerun liegt an der Westküste Afrikas und zwar am Meerbusen von Guinea. Die Westgrenze bildet auf 300 km der Atlantische Ozean. Im Nordwesten grenzt die Kolonie an englisches und im Süden an französisches Gebiet. Nach dem Binnen- lande zu breitet sie sich fächerartig bis zum 15. Längengrade aus. Im Nordosten erreicht die Grenze die Ufer des Tsadsees und seines größten Zuflusses des Schari. Das ganze Gebiet ist beinahe so groß wie das Deutsche Reich. Gebirge und Flüsse. Nicht weit von der Küste, gegenüber der spanischen Insel Fernando Po, erhebt sich das höchste Gebirge des ganzen westlichen Afrikas, das Kamerungebirge. Es zieht Halbmond- förmig von Süden nach Norden. Der höchste Gipfel steigt bis zur Höhe von 4200 na auf. Mit seinem Fuße ragt er bis ans Gestade des Meeres; an seinen Abhängen rauschen mächtige Palmen- und Bananenwälder; in einer Höhe von 2000 in solgen Grasflächen und noch höher hinauf kahles Felsgestein. Der Gipfel aber ist zuweilen mit einer leichten Schneedecke belegt. Wenn dieser Schnee im Abend- rot blitzte und funkelte, während das Thal fchon in tiefes Dunkel gehüllt war, da mögen die Eingeborenen diesen Gipfel für den Sitz ihres Gottes gehalten und ihn Monga ma Loba, d. i. Gottes- berg, genannt haben. Weiter im Innern Kameruns liegen fruchtbare Hochebenen, weite Grassteppen und waldreiche Bergländer. Aus diesen Bergländern rauschen die Ströme Kameruns hervor. In der Regen- zeit wälzen sie mächtige gelbe Fluten zum Ozean, während in der trockenen Zeit sich weite Sandbänke bilden. Alle sind schiffbar, ihre Bedeutung für den Verkehr wird aber dadurch wesentlich beschränkt, daß alle in ihrem Mittel- und Oberlaufe reich an Stromschnellen und Wasserfällen sind. Als größten Fluß bezeichnet man gewöhnlich den Kamerunfluß, der in einer Breite von 2 km füdlich vom Kamerungebirge mündet. Diese Mündung ist jedoch ein Meerbusen, in welchen eine Reihe von Strömen ihr Wasser wälzen, unter denen die größten der Mungo und der Wuri sind. Weiter südlich mündet in die Bai von Biafra der Lom oder Sanaga, dessen Quellen tief im Innern an der Ostgrenze des Schutz- gebietes liegen, und der dasselbe also seiner ganzen Ausdehnung nach durchfließt. Klima. Da das Schutzgebiet nahe am Äquator liegt, ist das Klima besonders an der Küste heiß und ungesund. Wenn es auch

6. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 42

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
42 11. Die Samoa - Inseln. Name, Lage und Ausdehnung. Die Samoa-Jnseln waren früher unter dem Namen Navigatoren- — Schiffer - Inseln bekannt. Der berühmte Seefahrer Bongainville, welcher die Inselgruppe 1760 besuchte, hatte ihnen den Namen gegeben, weil sich in dieser Gruppe die Kurse mehrerer früherer Seefahrer berührten. Den Namen Samoa haben die Eingeborenen von dem eines mythischen Häuptlings entlehnt. Die Inselgruppe erstreckt sich vom 170. bis 173.° westlicher Länge und vom 12. bis 14. südlicher Breite und besteht aus vier größeren und einigen kleineren Inseln. Die vier größeren liegen von Nord- Westen nach Südosten ihrer Größe nach geordnet: Sawaii 1707 qkm, Upolu 881 qkm, Tutuila 139 qkm und Tau (die größte Insel der Mauuagruppe) 50,5 qkm groß. Der ganze Archipel ist noch nicht so groß wie Mecklenburg-Strelitz. Die beiden größten Inseln Sawaii und Upolu und die in der breiten Wasserstraße zwischen beiden liegenden Felseninseln Apoliua und Manono sind deutsch, während Tutuila und die Mannagruppe Nord-Amerika zugesprochen wurde. Küsteuentwickelung und Häfen. Die Inseln sind fast alle von Korallenriffen umgeben, aber die breiten Kanäle, welche die größeren Inseln scheiden, sind frei von Riffen, Felsen und Untiefen. Der größte und beste Hafen, Pago-Pago, liegt auf Tutuila, aber auch die deutsche Insel Upolu hat drei Häfen, von denen als der bedeutendste der Hafen von Apia an der Nordküste zu betrachten ist. Sawaii hat wenig brauchbare Häfen. Bodenform, Gebirge und Flüsse. Die Inseln erheben sich fast senkrecht aus dem Meere und sind vulkanischen Ursprungs. Zahl- reich find insbesondere auf Upolu die ausgebrannten Krater. Sawaii ist von zwei parallelen Gebirgsketten durchzogen, welche sich in Gipfeln bis zu 1300 m erheben. Der Boden besteht meist aus verwitterter Lava, ist porös, schokoladenfarbig und selbst auf den steilsten Fels- wänden ergiebig, und so gehören die Samoa-Jnseln zu den fruchtbarsten und schönsten Inseln der Südsee. Die Küsten haben besonders srncht- bare und gut bewässerte Ebenen; aber auch die Berge sind bis zum Gipfel hinauf mit üppigen Wäldern bedeckt. Das Land zeigt eine Bewässerung, wie sie wohl nirgends auf der Erde vorkommt. Eine Menge von Bächen und Flüssen rauschen durch unterirdische Höhlen, um dann an tieferen Stellen hervorzubrechen und in Wasserfällen den Ebenen zuzueilen, die sie dann ruhigen Laufes an den Hütten der Eingeborenen vorüber durchfließen. Aber auch im Innern, auf den höheren Plateaus, wird der Boden durch ein darüber ausgefpanntes Laubdach, über welches die regel- mäßigen Regenschauer niederfließen, in steter Feuchtigkeit erhalten. Im Innern von Upolu liegen zwei große, schöne Bergseen. Das Klima ist milde. Die Nähe des Meeres schwächt überall

7. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 18

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
18 förmig bis zur durchschnittlichen Höhe des Riesengebirgskammes. Dieses Küstengebirge durchzieht in weitem Bogen unser Schutzgebiet, und zwar so, daß es im Norden viel näher an der Küste liegt als im Süden, wo es zum Nyassa-See umbiegt. Hinter den Küstengebirgen beginnt das Gebiet der Savannen. Es sind unendlich weite Grasflächen mit nur wenig hügelartigen Erhebungen und kleinen erloschenen Vulkanen, Im Innern steigt dann das Land wieder zu mächtigen Gebirgen auf. An der Nordgrenze erhebt sich bis zu einer Höhe von 6100 m das mächtige Schneehaupt des Kilima-Ndscharo (Rübezahlberg), welcher erst im Jahre 1889 zum ersten Male bis znr Spitze erstiegen wurde. Aus einer Ebene von 800 m Höhe steigt er zuerst allmählich, zuletzt aber sehr steil bis zu jener erstaunlichen Höhe auf. Bis zur Höhe, welche etwa die Spitze der Schneekoppe erreicht, nmrauschen diesen Wunderberg herrliche Bananenwälder, weiter hinaus beginnt ewig feuchter, großartiger Urwald mit himmelhohen Baumriesen und dichtem Unterholz. In Höhe von beinahe 3000 m erst fängt die Region der Gräser und Kräuter an, und bei 5000 m treffen wir Schnee und Gletscher. Der höchste Gipfel des Berges wurde vom ersten Besteiger „Kaiser - Wilhelm - Spitze" genannt. Auch die Bergketten, welche die steilen Userränder des Nyassabeckens bilden, steigen bis zur Höhe von 3000 m auf. Bewässerung. Die Küstengebiete Ostafrikas sind wasserreich. Eine Menge von Flüssen, welche alle zur Deltabildung neigen, wälzt seine Wafsermasseu dem Meere zu. Die bedeutendsten sind von Norden nach Süden: der Pangani, Wann, Kingani, Rufidji und Rovuma. Keiner aber ist von Bedeutung für die Schiffahrt. Auch aus den Küstengebirgen rauscht in prächtigen Wasserfällen eine Menge von Quellen und Bächen zur Ebene. Die Ebenen des Innern aber sind arm an Wasser; es giebt da nur Regenströme, welche in der trockenen Zeit ganz austrocknen oder eine Reihe zusammenhängender Pfützen bilden. Von den Flüssen, welche alle zum Indischen Ozean fließen, ist nur der Rufidji in seinem Unterlaufe schiffbar. An der Westgrenze liegen die großen Seen Jnner-Asrikas: der Nyassa-, Tanganika- und Viktoria-See. Der letztere ist so groß wie das Königreich Bayern. Bodenbeschaffenheit. Pflanzen- und Tierwelt. Die Boden- beschaffenheit unseres ostafrikanischen Schutzgebietes ist sehr verschieden. Gewiß sind gewaltige Strecken desselben geringwertig, ja wertlose Steppen, ja gewiß ist der größte Teil unfruchtbar; aber ebenso gewiß ist es, daß es große Strecken von überraschender tropischer Fruchtbar- keit giebt. Die Küste ist sandig, doch überall mit Kokospalmen bewachsen; an den Sümpfen stehen Mangroven, die Banane und allerhand Sumpf- pflanzen; wo sich aber der Boden auf 10—15 m erhebt, ist alles staub- trocken. Hier baut der Eiugeborne seinen kärglichen Mais, Negerkorn, Hirse und an den Flüssen auch Zuckerrohr und Reis. An Stelle der Sumpfpflanzen tritt lichter Wald und besonders die Akazie. Ein ganz

8. Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern - S. 29

1900 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
29 6. Der Lismarck-Ärchipel. Das Land. Lage und Ausdehnung. Unter dem Namen Bismarck-Archipel faßt man eine Menge größerer und kleinerer Inseln zusammen, welche im weiten Kreise im Nordosten von Kaiser-Wilhelms-Land, südlich vom Äquator liegen. Die beiden größten sind die durch den St. Georgs- kanal getrennten Inseln Neu-Pommern und Neu-Mecklenburg. Der nördlichste Teil der erstgenannten Insel führt den Namen Gazellen- Halbinsel, und der Insel Neu-Mecklenbnrg ist im Nordwesten die Insel Neu-Haunover vorgelagert. Von den zahlreichen übrigen Inselgruppen des Bismarck-Archipels ist die bedeutendste die der Admiralitäts-Jnseln nördlich von Kaiser-Wilhelms-Land. Die Größe aller dieser Inseln und Jnselchen schätzt man auf 40000 qkm, was ungefähr der dop- pelten Größe des Königreichs Württemberg gleichkommt. Bodenform. Gebirge und Flüsse. Der größte Teil der kleinen Jnselchen ist uns noch völlig unbekannt und von den größeren kennt man auch nur die Küstenländer. Man weiß, daß die größeren Inseln alle gebirgig sind; wie diese Gebirge aber verlaufen und woraus sie zusammengesetzt sind, das konnte bisher noch nicht erforscht werden. Überall sind thätige Vulkane, deren Ausbrüche die See oft hundert Meilen weit aufregen und Sturzwellen verursachen, welche zu Zeiten die Pflanzungen der Küstengebiete, ja ganze Inseln verschlingen. Den zwei höchsten Vulkanen auf Neu-Pommern gab man die Namen Vater und Sohn, während man die vulkanischen Bergkegel auf der Gazellen-Halbinsel die Mutter und die Töchter taufte. Neu-Mecklen- bürg wird fast in seiner ganzen Länge von einer Gebirgskette durch- zogen, welche sich in einzelnen Gipfeln höher als das Riesengebirge erhebt; die kleinen Inseln des Archipels sind dagegen zumeist nur flache Korallen-Jnselchen, die sich nur einige Meter über das Meer erheben. Flüsse giebt es der geringen Ausdehnung der Inseln wegen wenige, aber Hunderte von Bächen und sickernden Quellen bewässern die von üppiger Fruchtbarkeit strotzenden Thäler. Nur der Süden und Westen Nen-Pommerns hat mehrere schiffbare Flüsse, deren Lauf von dichtem Urwalde umsäumt ist. Klima. Pflanzen- und Tierwelt. Die Temperatur ist im Bismarck-Archipel fast das ganze Jahr hindurch gleichmäßig und noch niedriger als in Kaiser-Wilhelms-Land. Auch hier fällt das ganze Jahr hindurch gleichmäßig Regen. Orkane, von denen sonst die Länder der heißen Zone so oft verderblich heimgesucht werden, giebt es hier nicht, und auch wirkliche Stürme brausen selten über die Insel- gruppen. Die Gesundheitsverhältnisse sind noch besser als in Kaiser- Wilhelms - Land. Fieber tritt selten auf und verlaust rasch und gutartig. Die Pflanzen- und Tierwelt gleicht derjenigen von Kaiser-

9. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 7

1874 - Mainz : Kunze
— 7 - Stettiner Haff buchtenreich mit vorliegenden höheren und bewal- deten Inseln: Alfen, Schleswigs Brückenkopf und Rügen, Stralsunds idyllisches, durch Sturmflutheu zerrissenes Vorland; in Hinterpommern geradlinige Sandküste, in Preußen durch Haffbildung und die Halbinsel Samland gegliederte Dünen- küste. Auch die Ostsee kein unfruchtbares Meer; friedlicher und blutiger Kampfplatz der nördlichen und südlichen Germanen. Große Zahl von Seestädten seit der Germanisierung: Lübeck, im Mittelpunkt des Hansagebietes, nur 8 Meilen von der unte- ren Elve, einst der nächste Hafen für die gewerblichen sächsischen und westfälischen Hansastädte; Stettin, der Hafen für das getreidereiche Oder- und Warthegebiet. Die Seestädte Preußens, Dan zig und Elbing im fruchtbaren Weichseldelta, Königs- berg am Pregel und Memel, der Hafen des Niemengebietes, die nördlichste preußische Stadt, werden durch das Wintereis, noch mehr durch die nahe russische Zollgrenze beengt. 2. Hinter der Ostseeküste die baltische Seenplatte, die bis in die Sandflächen Jütlands verlaufende Fortsetzung des nördlichen uralischen Landrückens, durchschnittlich 3—500' hoch (Thurmberg in Pomerellen über 1000'), Wasserscheide zahlreicher Flüsse, meist Acker- oder Waldboden in der Umgebung der Ge- Wässer, ties durchfurchte öde Sandhöhen besonders in Hinter- Pommern, mit bedeutendem frnchtbaren Vorlande um das kurische Haff und die pommersche Bucht. In den östlichen und mittleren Theilen auch breite Abdachung zu den Sumpfstreifen des Hinter- landes durch meist öde waldige Sandflächen: in Preußen die masurische Johauuisburger Wilduiß, westlich der Weichsel gegen die Oder hin die Tuchler Haide mit der Verbiuduugs- straße zwischen dem fetten Danziger Werder und der Neu- mark*), dem südlichsten Theile des ganzen Landrückens. Ab- dachuugeu der Mecklenburger Platte: Uckermark (zur Oder), Ruppin^), Prieguitz, Lauenburg lznrhavel und Elbe). Die vom sarmatischen und wendischen Tieflande abgewandten und eigenartigen zum Theil idyllischen Küstenlandschasten *) Am Sumpfstreifen des Südrandes eine andere Verbindungsstraße des Ostens und Westens von Thorn aus; beide gedeckt durch Küstrin sin der Nähe Zorndorf). Hier des „Oberstlieut. Fritz" nationalökonomische Studien im Hinblick anf jenes Sumpfland, den Warthedistrict. **) Mit den kleinen Parkseen des Rhin (Rheinsberg); von da über Fehr- bellin zur ähnlichen Landschaft von Sanssouci.

10. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 113

1874 - Mainz : Kunze
— 113 — schen beiden Meeren. Scheidegebirge mit gefährlichen, schwer zugänglichen Pässen*). Dieses Asyl versprengter Völker (Les- ghier im O-, Tscherkessen im Nw ) jetzt nach langen Gebirgs- kriegen im Besitz der Russen. Die kriegerischen mnhamedanischen Bewohner leben mehr von Viehzucht als von Ackerbau, der den christlichen Georgiern an der Südseite in dem reichen Frucht- lande des Kur (Mittelpunkt Tislis) überlassen.ist. d. Das Gebiet des Eismeeres, der am spärlichsten bewohnte Theil Europas, durch die Dwina halbiert. Die oft- liche Hälfte ganz unwirtlich, die westliche im obern Theile an- bansähig und cnltiviert, und durch von der Dwina ausgehende Kanäle mit dem Mittlern Rußland in Verbindung (Wasserstraße zwischen Moskau und Archangel); jenseits der Tannen- und Fichtenregion erst wieder an der Küste belebt. Wie für die Steppenbewohner am heißen kaspischen Meere, so für die am Eismeere Fischfang ein hauptsächlicher Nahrungs- und Handels- zweig. Mittelpunkt Archangel, vor dem Besitz der Ostsee- küsten zugleich Rußlands Haupthafen. Die reichen Fischtris- ten, Fortsetzung der norwegischen, bis zur südöstlichen Wendung der Küste von Kola. Diese Halbinsel, im No. flache, den Eis- stürmen offene Tundra, westlich vom Kolasjord durch den Wech- sel von Thälern und Anhöhen geschützter und waldiger. Die gesicherten zahlreichen Fjorden, unter denselben klimatischen Verhältnissen wie die norwegischen^). Der übrige Theil des Eismeeres jetzt Object wissenschastlich-nantischer Erforschung. Rußlands außereuropäische Besitzungen: Sibirien nebst deni untern Amurgebiete, die Turanischen Länder und Transkaukasien, schließen sich unmittelbar an das Stammland an; hierdurch werden die Nachtheile der Ungeheuern Entfernun- gen (ohne Verbindung durch fahrbare Meere) einigermaßen ge- hoben. Die Grenzen dieser x/3 des asiatischen Festlandes um- fassenden Gebiete rücken stätig gegen das Innere Hochasiens vor. Dieses weitere Wachsthum, nothwendig zur Entwicklung der in- *) Nur an der kaspischen Seite bleibt ein schmaler Raum für die Pas- sage; die übrigen Wege führen durch die Schluchten des Gebirges. Daher begnügte sich Pompejus mit dem fruchtbaren Strich des Phasis (Rhion), von dem über einen schmalen Tragplatz die große indische Handelsstraße Constantinopels nach dem K ur in die südlichen kaukasischen Stufenlande führte. **) Hierher kommen zur See die Norwegischen Fischer und die Russen aus Archangel; zu Lande die Lappen, und selbst aus Finnland die Karelen in Wanderzügen. Götze, geographische Repetitionen. 8
   bis 10 von 12 weiter»  »»
12 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 12 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 4
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 4
14 0
15 0
16 0
17 3
18 6
19 0
20 0
21 0
22 1
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 6
39 0
40 2
41 2
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 3

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 5
1 3
2 0
3 0
4 3
5 2
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 2
12 0
13 1
14 0
15 0
16 1
17 1
18 1
19 0
20 0
21 18
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 1
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 1
34 2
35 0
36 0
37 1
38 0
39 1
40 0
41 0
42 0
43 4
44 0
45 2
46 0
47 0
48 12
49 18
50 11
51 0
52 0
53 0
54 2
55 0
56 0
57 22
58 0
59 0
60 0
61 0
62 4
63 0
64 3
65 1
66 0
67 1
68 0
69 0
70 11
71 0
72 1
73 1
74 0
75 0
76 8
77 15
78 1
79 0
80 0
81 0
82 2
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 1
92 1
93 4
94 0
95 3
96 0
97 2
98 0
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 10
7 0
8 0
9 0
10 1
11 5
12 0
13 3
14 5
15 0
16 0
17 0
18 0
19 4
20 0
21 0
22 0
23 0
24 1
25 8
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 1
32 5
33 0
34 9
35 0
36 0
37 0
38 16
39 1
40 0
41 0
42 2
43 5
44 1
45 1
46 0
47 1
48 0
49 0
50 2
51 1
52 2
53 1
54 2
55 0
56 0
57 2
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 2
77 0
78 0
79 0
80 0
81 6
82 0
83 6
84 1
85 0
86 12
87 7
88 0
89 5
90 1
91 0
92 0
93 0
94 1
95 1
96 0
97 0
98 0
99 1
100 0
101 5
102 1
103 0
104 5
105 2
106 0
107 0
108 0
109 5
110 2
111 0
112 2
113 1
114 0
115 0
116 0
117 1
118 0
119 23
120 0
121 0
122 2
123 4
124 1
125 2
126 0
127 3
128 0
129 2
130 3
131 0
132 0
133 11
134 1
135 2
136 1
137 0
138 0
139 4
140 0
141 0
142 5
143 0
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 1
150 0
151 0
152 2
153 4
154 0
155 1
156 0
157 0
158 0
159 4
160 2
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 3
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 1
176 1
177 0
178 0
179 0
180 1
181 0
182 1
183 4
184 3
185 2
186 0
187 0
188 2
189 0
190 0
191 0
192 0
193 8
194 0
195 7
196 0
197 1
198 0
199 0