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Um ein anschauliches, vollständiges Bild von diesen Flüssen zu
erhalten, ordnen wir dieselben nach ihren Flußgebieten und beschreiben
auch diejenigen Thäler, welche nicht in unserer Provinz Hannover
liegen. Vier Flüsse gehören dem Leinegebiete an: Oder, Sieber, Söse,
Innerste, die zweiten vier dem Allergebiete: Oker, Radau, Ecker und
Ilse, und endlich die dritten vier dem Gebiete der Saale: Holzemme,
Bode, Selke und Wipper.
Dritter Tag:
Die vier zu dem Leinegebiete gehörenden Flüsse.
1. Die Oder entspringt aus dem Brockenfelde und fließt in die
Rhume. Ihre Quellen sammeln sich im Oder-Teiche — dem größten,
künstlichen Wasserbecken des Harzes — welches Andreasberg durch den
8 km langen, stellenweise in Granit gesprengten Rehbnrger Graben
mit Wasser versorgt. Vom Oderteiche ab senkt sich der Fluß in seinem
felsigen Thale rasch in die Diese, 1:41 das heißt, er hat auf 41
Meter Länge ein Meter Gefälle. Bei Lauterberg mit 4000 Ein-
wohnern tritt die Oder aus dem Gebirge heraus. Viel besucht wird
in der Nähe von Lauterberg der durch einen Erdfall entstandene
Wiesenbecker Teich, wie auch die beiden Höhlen Einhornloch und Stein-
kirche in der Nähe der romantisch gelegenen Ruine Scharzfeld.
2. Die Sieber ist ein Zufluß der Oder. Sie kommt aus deu
Mooren an der Südseite des Bruchberges. Ihr Thal, welches zu
den schönsten des Harzes gehört, ist zuerst sehr eng und schluchtenartig,
erweitert sich aber später etwas, so daß das'dorf Sieber am Ufer
Platz finden kann; aber ehe der Fluß oberhalb Herzberg das Gebirge
verläßt, tritt wieder eine Verengung des Thales ein. Gefälle 1 : 31.
Das Schloß bei Herzberg hat eine schöne Lage. Herzberg hat 3400
Einwohner.
3. Die Söse entspringt als große und kleine Söse unter den
Söseklippen an der Südwestseite des Bruchberges, und sie ergießt sich
in die Rhume. Gefälle 1 : 14. Die Söse fließt in einem engen,
steilen Thale bis zu ihrem Austritt aus dem Gebirge bei Osterode.
Die Stadt hat 6400 Einwohner. Das Kornmagazin in Osterode liefert
den Bergleuten des Harzes das nötige Brotkorn zu ermäßigtem Preise.
4. Die Innerste entsteht aus zahlreichen Teichen im Süden von
Klausthal. Anfangs fließt sie in einer flachen Mulde; je weiter
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Bei der Herrenhäuser Kunst, deren große Maschinen die Spring-
brunnen im Herrenhäuser Garten mit Leinewasser speisen, fahren wir
mit unserem Schiffe durch zwei Schleusen hindurch, welche vom Wasser
selber geschlossen werden, wie die Siele in den Deichen und die große
Schleuse in der Ems bei Emden.
Unterhalb der Kunst fließt die Leine durch fruchtbare Wiesen und
Äcker, die sich eine Stunde lang bis nach dem Kloster Marienwerder
ausdehnen. Hier gedenken wir der alten Mönche, wie sie bei fleißiger
Denkarbeit in ihrer Zelle sitzen, oder wie sie dem Landmanne An-
leitnng geben, seine Äcker fruchtbarer zu machen und seine Gärten zu
bepflanzen mit den ihm aus südlichen Ländern mitgebrachten Obst-
bäumen.
In der Nähe des Städtchens Neustadt ändert sich die Landschaft;
denn das ausgedehnte Neustädter Moor, welches neben dem Warm-
buchener Moore Hannover zum größten Teil mit Torf versorgt, zieht
sich stundenweit bis nach dein Steinhuder Meere hin.
An der unteren Leine endlich weiden auf den grasreichen Marsch-
wiesen, die man wegen ihres hohen Ertrages mit Recht den goldenen
Boden der Leine nennen kann, den ganzen Sommer hindurch zahlreiche
Pferde- und Rinderherden.
Prächtig ist so eine Herde Füllen anzuschauen: Einige rennen in
wildein Trabe über die grüne Fläche dahin, während andere ruhig
weiden; die durstigen eilen mit gehobenem Kopfe zur Tränke, aber die
gefättigten haben sich auf dem Anger gelagert und pflegen der Ruhe.
Aus die benachbarten Rinderweiden gehen die Mägde des Tages
dreimal zu den Kühen hinaus, um sie zu melken. Sie rufen die
weidenden Tiere mit Namen, streicheln dieselben, um sie zu beruhigen
und setzen sich dann auf einen kleinen Schemel darunter.
Zweiter Tag:
Die Aller von der Mündung der Leine bis an die
Oertzemündung.
Nun weiter auf unserm Wege aus der Aller stromaufwärts. Ihr
Ufer oberhalb der Leinemündung ist durchweg sandig, und Nadel-
wälder und Heide treten abwechselnd mit Wiesen und Ackerland nahe
an den Fluß heran, während unterhalb bei dem Städtchen Rethem a.d.a.
die guten Marschwiesen und gleichzeitig die Eindeichungen beginnen.
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aufwärts aber, desto tiefer und enger wird das Thal, so daß neben
dem Flußbette für die Landstraße und Eisenbahn nur eben Raum
vorhanden ist. Die Hauptrichtung des Flusses ist eine nordwestliche.
Von der rechten Seite münden der schmutzige Zellbach aus dem Zeller-
selder Thale und die Laute bei Lautenthal. Zahlreiche Hüttenwerke
haben sich die Gewässer des Flusses dienstbar gemacht; deshalb lagert
der Fluß außerhalb des Gebirges bei Überschwemmungen leider große
Massen von Pochsand aus deu an seinen Ufern liegenden Wiesen und
Ländern ab. In der Nähe der Pochwerke ist das Wasser durch die
aus denselben aufgenommen Bleiteile geradezu giftig. 1 : 80 Gefälle
tut Gebirge.
Vierter Tag:
Die vier zu dem Allergebiete gehörenden Flüsse.
1. Die Oker. Nur eiu schmaler Rücken trennt am Fuße des
Bruchberges das Okergebiet von dem Sösegebiete. Die Oker stürzt
iu nördlicher Richtung bis Altenau mit großem Gefälle hinab und
umtanzt dann schäumend eine Reihe großer Felsblöcke, welche - wie
auch in anderen Harzflüssen — bei großem Wasser oft krachend über-
einander geworfen werden und sich so nach und itach vollständig glatt-
gerieben haben.
„Die Steine selbst, so schwer sie sind, die Steine,
Sie tanzen mit den muntern Reih'n
Und wollen gar noch schneller sein,
Die Steine!"
Die höher am Ufer gelegenen riesigen Granitblöcke, welche von
deu Gewässern nicht erreicht werden, sind mit grünem Moose über-
zogen:
„Vom moos'gen Stein, im wald'gen Thal,
Da grüß' ich dich zum letzten Mal,
Mein Heimatsland, ade!"
An Wildheit und Großartigkeit wird das Okerthal uur vou dem
Bodethale übertroffen, und wie dort ist das Thal an maucheu Stellen
so enge, daß neben dem Flusse kaum Platz für deu Fahrweg gefundeu
werdeu konnte. Die Kästeklippen und Rohmkerhall mit dem Wasser-
falle bilden besonders die Zielpunkte vieler Harzreisenden. Der Fluß
verläßt bei dem Dorfe Oker das Gebirge. Gefälle 1:52. Ein großer
Teil des Wassers wird aus der Oker durch deu Dammgrabeu auf
die wasserarme Hochfläche von Klausthal geführt. Zwischen Bienen-
L
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sie den Vorwitzigen, welcher sie auf ihren Wanderungen belauschen
will. — Prinzessin Ilse und der Köhler. —
Jlsenburg ist ein Flecken im Regierungsbezirke Magdeburg. Ober-
halb Jlsenburg liegeu ein altes und neues gräflich Stolbergsches
Schloß. Die Eisengießereien von Jlsenburg sind weit bekannt.
Fünfter Tag:
Die vier zu dem Saalegebiete gehörenden Flüsse.
1. Die Holzemme entspringt bei den Hohueklippeu nahe dem
Brocken und fließt in die Bode. Ihr eigentliches, wildes Thal be-
ginnt bei der „Steinernen Renne", wo sie, fast zu Schaum aufgelöst,
eiue Reihe von Wasserfällen bildet, und wo sie — besonders bei
Schneeweichen — einem starken Turner gleich, in weiten Sprüngen
über die im Flußbett liegenden Felsblöcke dahin stürzt. Gefälle 1:18.
So nahe liegen diese breiten Blöcke im Flusse bei dem kleinen Gast-
Häuschen, daß man bequem, über dieselben hinwegspringend, von einem
Ufer zum andern gelangen kann, und überraschend ist der Blick auf
diese „Steinerne Renne" von der etwas oberhalb gelegenen Brücke
aus, weil man von dort fowohl nach unten, wie nach oben etwa
1000 Schritte weit nur über ranfchende Wasserfälle dahinsteht. Bei
Wernigerode fließt die Holzemme in die Ebene.
Tie Stadt Wernigerode gehört zu der standesherrlichen Grafschaft
Wernigerode. Neben der Stadt liegt auf einem 260 m hohen Berge
das Residenzschloß des Grafen. Rüstige Wanderer gehen in einem
Tage von Wernigerode durch das Thal der Holzemme ans den Brocken,
um am Abend durch das liebliche Jlsethal nach Jlsenburg wieder
hinunter zu wandern.
2. Die Bode. Die „Kalte Bode" entpringt auf dem Brocken-
felde unter dicht mit Brockenmoos und Heide überzogeneu Felsen und
bildet bald ein enges, schroffes Thal.
„Ich hört' ein Bächlein rauschen, wohl aus dem Felsenquell
Hinab zum Thale rauschen, so frisch und wunderhell.
Ich weiß nicht, wie mir wurde, nicht, wer den Rat mir gab,
Ich mußte gleich hinunter mit meinem Wanderstab.
Hinunter und immer weiter und immer dem Strome nach;
Es geh'u ja Mühlenräder an jedem klaren Bach."
In wildem, stürmischen Laufe durchrauscht sie ihr einsames, dunkles
Felsbett, und wir folgen ihr bis dahin, wo sie das Gebirge verläßt,
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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1900 -
Hannover [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
Autor: Wende, Gustav
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 6
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Anlage von Verkehrswegen. Außer in Lome und Kl.-Popo mit
1500 bezw. 10 000 Einwohnern haben die Europäer noch Nieder-
lassungen in Bagida und Porto-Seguro.
3. Südwest-Afrika.
Das Land.
Lage und Ausdehnung. Südwest-Afrika ist die zweitgrößte
deutsche Kolonie. Die natürliche West grenze bildet in einer Aus-
dehnung von 1500 km der Atlantische Ozean. Im Süden grenzt
das Schutzgebiet an die englische Kapkolonie. Die Ostgrenze bildet
der 20. und weiter im Norden der 21. Längengrad, und die Nord-
grenze zieht von der Mündung des Kuneneslusses bis zum Sambesi.
Das nördliche Grenzgebiet ist portugiesisch. Das so begrenzte Gebiet
umsaßt vom Süden nach Norden das Groß-Nama-, Tamara-, Kaoko-
und Ovambolaud und ist ungefähr 21/2mal so groß als das König-
reich Preußen.
Bodenform. Die Küste ist einförmig und zeigt wenig Häfen.
Die etwa in der Mitte liegende Walfischbai hatten fchon früher die
Engländer in Besitz genommen, dagegen gehört uns der Sandwich-,
Hasen, der durch eine kleine Bucht und davorliegende Insel gebildet
wird, und die kleine Bucht Angra Pequena (kleine Bucht), nach der das
Land früher benannt wurde. Das ganze Küstengebiet erscheint vom
Meere aus wie eine große Sandwüste. An der See ziehen sich Dünen
von wechselnder Breite hin, und hinter diesen steigt das Land im Süden
sanft, im Norden fchroff zu Küstengebirgen aus, die aus verwittertem
vulkanischen Gestein und Sand bestehen. Dies Gebirgsland hat im
Norden Gipfel von der Höhe des Riesengebirges. Im Innern besteht
das Land aus ausgedehnten Hochebenen, die mit grasreichen Weiden
bedeckt und von einer Menge von Bergrücken durchzogen sind. Nach
Osten fällt das Land zur Kalahariwüste ab.
Bewässerung. Von den Flüssen enthalten nur der Kunene an
der Nord- und der Oranjesluß an der Südgrenze das ganze Jahr
hindurch Wasser, alle übrigen nur zur Regenzeit, die vom Mai bis
September dauert. Wenn sich die Schleusen des Himmels öffnen und
unendlicher Regen herabströmt, da reichen die Flußbette für die großen
Wassermengen oft gar nicht aus. Die Fluten überschreiten die Ufer
und überschwemmen die angebauten Felder. Sobald die Regenschauer
aufhören, kehrt die Flut ■ zurück, und oft ist der reißende Fluß wenige
Stunden nachher wieder ausgetrocknet. Man nennt folche Flüsse Regen-
ströme. Wirkliche Quellen giebt es nur im nördlichen Nama- und
Hererolande. Besonders reich an starken Quellen ist die Gegend von
Gr. und Kl. Windhoek im Hererolande; dorthin haben sich deshalb auch
die ersten deutschen Kolonisten gewandt. Um dem großen Wassermangel
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
— 7 -
Stettiner Haff buchtenreich mit vorliegenden höheren und bewal-
deten Inseln: Alfen, Schleswigs Brückenkopf und Rügen,
Stralsunds idyllisches, durch Sturmflutheu zerrissenes Vorland;
in Hinterpommern geradlinige Sandküste, in Preußen durch
Haffbildung und die Halbinsel Samland gegliederte Dünen-
küste. Auch die Ostsee kein unfruchtbares Meer; friedlicher und
blutiger Kampfplatz der nördlichen und südlichen Germanen.
Große Zahl von Seestädten seit der Germanisierung: Lübeck,
im Mittelpunkt des Hansagebietes, nur 8 Meilen von der unte-
ren Elve, einst der nächste Hafen für die gewerblichen sächsischen
und westfälischen Hansastädte; Stettin, der Hafen für das
getreidereiche Oder- und Warthegebiet. Die Seestädte Preußens,
Dan zig und Elbing im fruchtbaren Weichseldelta, Königs-
berg am Pregel und Memel, der Hafen des Niemengebietes,
die nördlichste preußische Stadt, werden durch das Wintereis,
noch mehr durch die nahe russische Zollgrenze beengt.
2. Hinter der Ostseeküste die baltische Seenplatte, die
bis in die Sandflächen Jütlands verlaufende Fortsetzung des
nördlichen uralischen Landrückens, durchschnittlich 3—500' hoch
(Thurmberg in Pomerellen über 1000'), Wasserscheide zahlreicher
Flüsse, meist Acker- oder Waldboden in der Umgebung der Ge-
Wässer, ties durchfurchte öde Sandhöhen besonders in Hinter-
Pommern, mit bedeutendem frnchtbaren Vorlande um das kurische
Haff und die pommersche Bucht. In den östlichen und mittleren
Theilen auch breite Abdachung zu den Sumpfstreifen des Hinter-
landes durch meist öde waldige Sandflächen: in Preußen die
masurische Johauuisburger Wilduiß, westlich der Weichsel
gegen die Oder hin die Tuchler Haide mit der Verbiuduugs-
straße zwischen dem fetten Danziger Werder und der Neu-
mark*), dem südlichsten Theile des ganzen Landrückens. Ab-
dachuugeu der Mecklenburger Platte: Uckermark (zur
Oder), Ruppin^), Prieguitz, Lauenburg lznrhavel und
Elbe).
Die vom sarmatischen und wendischen Tieflande abgewandten
und eigenartigen zum Theil idyllischen Küstenlandschasten
*) Am Sumpfstreifen des Südrandes eine andere Verbindungsstraße
des Ostens und Westens von Thorn aus; beide gedeckt durch Küstrin sin
der Nähe Zorndorf). Hier des „Oberstlieut. Fritz" nationalökonomische
Studien im Hinblick anf jenes Sumpfland, den Warthedistrict.
**) Mit den kleinen Parkseen des Rhin (Rheinsberg); von da über Fehr-
bellin zur ähnlichen Landschaft von Sanssouci.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die
parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren
und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die
bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*).
Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs-
berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht-
licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der
Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und
slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an
der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach-
Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen-
getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig
germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig
(Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und
Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen
Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die
Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches
Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der
offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu
Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an
der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch
die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne-
mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die
auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe-
*) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die
günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht;
deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in
das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische
Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom-
men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen
Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts
durch Friedrich d. Gr.
**) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen
haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das
treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck-
lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt,
Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über-
setzt. Ratzeburg-Ratibor.
***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks
Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im
Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem
Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden
von den Wohnungen der slavischen Bauern).
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]