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1. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 7

1874 - Mainz : Kunze
— 7 - Stettiner Haff buchtenreich mit vorliegenden höheren und bewal- deten Inseln: Alfen, Schleswigs Brückenkopf und Rügen, Stralsunds idyllisches, durch Sturmflutheu zerrissenes Vorland; in Hinterpommern geradlinige Sandküste, in Preußen durch Haffbildung und die Halbinsel Samland gegliederte Dünen- küste. Auch die Ostsee kein unfruchtbares Meer; friedlicher und blutiger Kampfplatz der nördlichen und südlichen Germanen. Große Zahl von Seestädten seit der Germanisierung: Lübeck, im Mittelpunkt des Hansagebietes, nur 8 Meilen von der unte- ren Elve, einst der nächste Hafen für die gewerblichen sächsischen und westfälischen Hansastädte; Stettin, der Hafen für das getreidereiche Oder- und Warthegebiet. Die Seestädte Preußens, Dan zig und Elbing im fruchtbaren Weichseldelta, Königs- berg am Pregel und Memel, der Hafen des Niemengebietes, die nördlichste preußische Stadt, werden durch das Wintereis, noch mehr durch die nahe russische Zollgrenze beengt. 2. Hinter der Ostseeküste die baltische Seenplatte, die bis in die Sandflächen Jütlands verlaufende Fortsetzung des nördlichen uralischen Landrückens, durchschnittlich 3—500' hoch (Thurmberg in Pomerellen über 1000'), Wasserscheide zahlreicher Flüsse, meist Acker- oder Waldboden in der Umgebung der Ge- Wässer, ties durchfurchte öde Sandhöhen besonders in Hinter- Pommern, mit bedeutendem frnchtbaren Vorlande um das kurische Haff und die pommersche Bucht. In den östlichen und mittleren Theilen auch breite Abdachung zu den Sumpfstreifen des Hinter- landes durch meist öde waldige Sandflächen: in Preußen die masurische Johauuisburger Wilduiß, westlich der Weichsel gegen die Oder hin die Tuchler Haide mit der Verbiuduugs- straße zwischen dem fetten Danziger Werder und der Neu- mark*), dem südlichsten Theile des ganzen Landrückens. Ab- dachuugeu der Mecklenburger Platte: Uckermark (zur Oder), Ruppin^), Prieguitz, Lauenburg lznrhavel und Elbe). Die vom sarmatischen und wendischen Tieflande abgewandten und eigenartigen zum Theil idyllischen Küstenlandschasten *) Am Sumpfstreifen des Südrandes eine andere Verbindungsstraße des Ostens und Westens von Thorn aus; beide gedeckt durch Küstrin sin der Nähe Zorndorf). Hier des „Oberstlieut. Fritz" nationalökonomische Studien im Hinblick anf jenes Sumpfland, den Warthedistrict. **) Mit den kleinen Parkseen des Rhin (Rheinsberg); von da über Fehr- bellin zur ähnlichen Landschaft von Sanssouci.

2. Geographische Repetitionen für die oberen Klassen von Gymnasien und Realschulen - S. 8

1874 - Mainz : Kunze
Preußen, Pommern, Mecklenburg in sich gegliedert durch die parallelen Durchbrüche der Weichsel und Oder und durch deren und des Pregel und Niemen breite und fette Niederungen. Die bedeutendste Entwicklung im deutschen Ordenslande*). Sein Vorland an der Straße von Marienburg nach Königs- berg und von da über Tilsit nach Livland reicher geschicht- licher Boden, im Inneren noch nicht ausgeglichene Gegensätze der Kultur zwischen den deutschen Städten und der lettischen und slavischen (masurischeu) Landbevölkerung; ähnlicher Gegensatz an der Grenze Pommerns (Kassuben) und Westpreußens, eine Nach- Wirkung des der deutsch-evangelischen Kultur feindlich entgegen- getretenen Thorner Friedens. Das übrige Küstenland vollständig germanisiert.**) Im insularen***) Holstein und Schleswig (Stecknitzkanal, Eiderkanal, Isthmus zwischen Schleswig und Tondern, Dannewirk) begleitet die Seeplatte oft mit lieblichen Waldlandschaften die Ostküste, dahinter die Geest, auf ihr die Verbindung nach dem N., westlich zur Nordseeküste friesisches Marschland bis Ditmarschen. Der Zusammenhang mit der offenen Nordsee durch die Batten gehemmt, der Nordseehafeu Altona neben Hamburg; der Schwerpunkt des Landes an der den nahen dänischen Inseln ähnlichen Ostseeküste. Der durch die Dynastie geförderte langdauernde Zusammenhang mit Däne- mark durch Preußen gelöst. Stammland dieser Dynastie, die auch in Rußland und Griechenland (eine Zeitlang auch in Schwe- *) Die Bewohner des polnischen Sumpflandes kannten und nützten die günstige Lage und Beschaffenheit ihres Mündungslandes Preußen nicht; deutsche christliche Ritterschaft im Bunde mit den Seestädten zogen es in das Bereich deutscher Kultur. Nach langer Störung durch die Polnische Herrschaft wurde diese Aufgabe durch die Hohenzolleru wieder aufgenom- men und auf das Hinterland ausgedehnt. Anfiedlung der evangelischen Salzburger in Ostpreußen durch Friedr. Wilh. I., Kultur des Netzedistricts durch Friedrich d. Gr. **) Die den Littanern verwandten, den Reußen anwohnenden Preußen haben durch ihren ruhmvollen Widerstand ihren Namen verewigt; auch das treue deutsche Pommerland ist stolz'auf seinen Namen (am Meere); Meck- lenbnrg hat Slavisches in dem Dienstverhältniß der Landbevölkerung bewahrt, Wagrien (östliches Holstein) selbst den Namen Stargard in Oldenburg über- setzt. Ratzeburg-Ratibor. ***) Daher zum Theil der Partikularismus der Bewohner. Die Knicks Erinnerungen an altsächsische Abgeschlossenheit. Altsächsisches auch im Bau der Bauernhäuser, die wie in Westfalen auch das Vieh unter ihrem Dache bergen: engste Concentration des freien Besitzes (weit verschieden von den Wohnungen der slavischen Bauern).

3. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 34

1913 - Langensalza : Beyer
34 Erster Teil. Die deutschen Landschaften. X. Oer balfitche Landrücken und die deutsche vltleeklme. 1. Liage und Grenzen. Die Landschaft dehnt sich in einem breiten Streifen von Memel bis Hadersleben die Ostseeküste entlang aus und grenzt im S. und W. an das Tiefland. im N. an die Ostsee und im 0. an die Niederung der Memel. Welche preußischen Provinzen gehören ihr an? Mit welchen deutschen Landschaften und europäischen Staaten kann sie dnrch ihre Lage leicht in Handelsbeziehung treten? 2. Phyfifche Grundlage. Nenne die Teile des baltischen Landrückens, soweit er in Deutschland liegt! Welche Platten haben die größte Aus- dehnung? Wie mögen die tiefen Einsenkungen an der unteren Oder und Weichsel entstanden sein? Begründe Richtung und Länge der Küstenflüsse! Warum ist das Klima rauh, regnerisch und trüb? Wo wird es milder sein? Erkläre den Ausdruck Seenplatte! Nenne die wichtigsten Seen! Auf der ganzen Platte ist die Ertragsfähigkeit wegen des vor- herrschenden Sandbodens gering, nur an einzelnen Stellen zeigt sich ein ergiebiger Lehmboden. Je näher aber im allgemeinen der Küste, desto fruchtbarer ist das Gebiet. Fetter Lehm- und Tonboden hat hier einen blühenden Ackerbau hervorgerufen, und ansehnliche Städte und Dörfer gewähren einen Einblick in das rührige Erwerbsleben der Bewohner. 3. Zctiätze auf und in der 6rde. a) Der sandige Boden des großen Heidegebietes, der mehr als die Hälfte der Landschaft einnimmt und von großen Mooren vielfach unter- brochen wird, gestattet eine ausgedehnte Forstwirtschaft (Kiefern), ist sonst aber znm Anbau weniger geeignet. Nur spärlich sind die Ernten in Hafer, Roggen, Buchweizen und Kartoffeln, jedoch sind die Täler der Bäche und Küstenflüsse wiesenreich. So ungünstig nun die Verhältnisse in der Seenplatte selbst liegen, so günstig sind sie wiederum in den beiden großen Niederungen der Oder und der Weichsel zu nennen, wo außer Weizen, Zuckerrüben, Tabak und Obst fast alle anderen wertvollen Anbaugewächse Deutschlands geerntet werden. Bemerkenswert ist der Gemüsebau. Auch der Wiesen- und Zuckerrübenbau im Gebiet der Küstenflüsse ist sehr ausgedehnt. d) Die Viehzucht ist bedeutend. Kein deutsches Gebiet übertrifft Ostpreußen in der Pferdezucht (Trafehitett): auch in Pommern ist sie von Wichtigkeit. Die riesigen Heidegegenden nnb dürftigen Grasflächen der ganzen Seenplatte werden als Schaf- und Gänseweiden benutzt. Der prächtige Heideblumenflor bietet unzähligen Bienenvölkern reichliche

4. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 37

1913 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. Z7 in Deutschland: Flensburg. Kiel. Lübeck. Wismar. Rostock, Stral- sund. Stettin, Danzig. Elbing, Königsberg und Memel, in Dänemark: Kopenhagen, in Schweden: Stockholm, Karlskrona, Malmö und Istadt und in Rußland: Libau, Riga, Reval, Narwa, Windau und St. Petersburg. Fassen wir die Handelsbedeutung der nordischen Staaten in bezug auf Deutschland ins Auge, so steht Dänemark in erster Reihe, in zweiter Schweden und in letzter Rußland. Der dänischen Industrie fehlt es sowohl an Arbeitskräften als an Kapital; überdies hat die Bevölkerung mehr Borliebe für den Landbau als für das Gewerbe, weshalb denn auch das Großgewerbe fast gar nicht vertreten ist. So tauschen wir denn im Handel mit Dänemark unsere deutschen Fabrikate aller Art gegen Getreide, Mehl, Tiere und Vieh- produkre ein. Von Schweden beziehen wir Eisen, bearbeitetes und unbearbeitetes Bauholz, Zündhölzer, grobe Tischlerarbeiten, Viehprodukte, Heringe, frische Fische und Obst, wogegen wir ihm die verschiedenartigsten Erzeugnisse der Metall-, Gewebe-, Papier- und Lederindustrie, sowie Bücher, Karten und Musikalien, Hopfen, Roggen, Weizen, Mehl, Ölkuchen und Schafwolle liefern. Rußlands Ausfuhr flutet fast ausschließlich über sehte eigenen Häfen: Petersburg, Libau, Reval, Riga und Windau. Für unsere Metalle and Metallwaren, Maschinen, Gewebewaren, Steinkohlen und Chemikalien gibt uns Rußland vor allem Getreide und Schiffbauholz, dann aber auch Flachs, Hanf, Viehprodukte und Leinsamen. An Wichtigkeit für den Ostseehandel steht der Stettiner Hafen obenan. Durch seine gewaltige Einfuhr, die sich namentlich auf Roh- stoffe für die Industrie, auf Steinkohlen, Petroleum, Heringe, auf Getreide und Kolonialwaren für die dichte Bevölkerung und auf die mannigfachsten Luxusartikel für die wohlhabenden Klassen der Bewohner erstreckt, ist er ein Welthandelsplatz ersten Ranges geworden. Stettiner Schiffe bringen Getreide, Sprit, Ölfrüchte, Holz, Zink und die verschiedensten Erzeugnisse deutschen Gewerbfleißes zu den Seehandelsplätzen der fremden Gestade. Wichtige Eisenbahnlinien dienen seinem Handel, welcher seinen Mittelpunkt in einem geräumigen Hafen findet, der von dem 5—6 m tiefen Oderstrom mit seinen Nebenarmen gebildet wird. Regelmäßige Dampferverbindungen über den Seehafen Swinemünde bestehen mit New Jork, sowie mit allen bedeutenden Plätzen der Ost- und Nordsee, von Frankreich, Spanien und dem Mittelmeere. Stets hielt sich der Stettiner Hafen auf der Höhe der

5. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 39

1913 - Langensalza : Beyer
X. Der baltische Landrücken und die deutsche Ostseeküste. 39 und Ausfuhr sowohl dem Werte als auch der Menge nach weit hinter den vorigen Häfen zurücktritt, hat sowohl in den wenig wohlhabenden, wirtschaftlich noch lange nicht genügend erschlossenen und nur ackerbau- treibenden Hinterländern seinen Grund, als auch darin, daß es in der Anwendung zeitgemäßer technischer Verkehrsmittel weit zurückgeblieben ist. Erst in den letzten Jahren hat es sich in entschiedener Weise der Dampf- schiffahrt zugewandt und mehr für zuverlässige Dampferverbindungen Sorge getragen. Der Vorhafen dieses Needereiplatzes ist Nenfahrwasser. Die anlaufenden Schiffe bergen Kolonialwaren, Eisen und Eisenwaren, Petroleum, Kohlen. Heringe, Salz und Gewürze, Waren, die zumeist den Hinterländern Westpreußen, Hinterpommern, Posen und Polen zugeführt werden. Die Ausfuhr umfaßt Getreide und Holz und richtet sich vor- nehmlich nach England, Holland, Belgien und Frankreich. Aiel liegt an der geräumigen, etwa 8 in tiefen Kieler Föhrde, die. da sie sowohl gegen Seegang als mich gegen Wind geschützt liegt, Deutsch- lauds bester Naturhafen ist und für Kanonenboote, Panzerschiffe und Torpedos ein weites Übungsfeld bietet. Schon zur Zeit der Hansa wichtig (Kieler Umschlag), liegt heute seine große Bedeutung einmal in seiner Aussuhr von deutschen und dänischen Waren, als deren wichtigste die des Ackerbaues und der Viehzucht, vor allem Fische < Sprotten und Bücklinge), Kohlen, Holz und Wein genannt werden müssen, dann aber in seinen Marine-Anlagen, die Kiel zum ersten Kriegshafen Deutschlands machen. Seine Lage am Ende des wirtschaftlich so bedeutungsvollen Kaiser-Wilhelm-Kanals, sowie an der großen Eisenbahn-Verkehrsstraße Paris, Lüttich, Venlo, Münster, Bremen, Hamburg, Kiel nach Dänemark und Schweden sichert ihm eine glänzende Zukunft. Als letzten wichtigen deutschen Ostseehafen haben wir Königsberg zu betrachten. Infolge der Abnahme des Handelsverkehrs mit Rußland war Mitte der siebziger Jahre sein Warenumsatz sehr gesunken, der aber heute wieder im Steigen begriffen ist. Da es wegen der geringen Tiefe des Haffs von den größeren Seeschiffen nicht erreicht werden konnte, legten diese bis vor kurzem in Pillan am Ausgange des „Frischen Haffs" (Pillauer Tief) an. Der mit großen Opfern erbaute Königsberger Kanal, woran über 10 Jahre gearbeitet worden ist und der dem weit- schauenden und zielbewußten Streben der Königsberger ein glänzendes Zeugnis ausstellt, hat diesem Übelstande abgeholfen. Der von einer rührigen Kaufmannschaft geförderte Handel bezweckt die Einfuhr von Holz. Getreide, Öl und Ölsamen, Flachs, Hanf und Viehprodukten. Diese Waren, die meist russischer Herkunft sind, strömen dann mit der Bahn oder auf dem Wasserwege den großen deutschen

6. Kleine Wirtschaftsgeographie für kaufmännische Fortbildungsschulen - S. 63

1913 - Langensalza : Beyer
Iii. Güteraustausch. 63 7. Die Memel (Bielica) 877; 8. Der Pregel (Einfluß der Angerapp) 125; 9. Die Donau (Ulm) 2863 — Altmühl (Dietsurt) 195. B. Kanäle: 1. Der Kaiser-Wilhelm-Kanal (Nordsee mit der Ostsee), 2. Der Elbe-Trave-Kanal (Hamburg und Lübeck), 3. Der Dortmuud-Ems-Kanal (Ruhrkohlengebiet mit der Nordsee), 4. Der Finow-Kaual (Oder mit Havel), 5. Der Friedr. Wilhelm-Kanal (Oder und Spree), 6. Der Havelland. Hauptkanal (Ober- mit der Unterhavel), 7. Der Plauensche Kanal (Unterhavel mit Elbe), 8. Der Bromberger Kanal (Oder mit Weichsel), 9. Der Königsberger Kanal (Königsberg mit Pillau), 19. Der große Friedrichsgraben (Memel mit Pregel), 11. Der Klodnitz-Kanal (Oberschlesien mit der Oder), 12. Der Ludwigs-Kanal (Donau mit Main), 13. Der Rhein-Rhone-Kanal (Rhein mit dem Mittelländ. Meer), 14. Der Rhein-Marne-Kanal (Rhein mit Paris) und 14. Der Saar-Kanal (das Saar-Kohlengebiet mit dem Rhein-Marne-Kanal und- der Paris-Straßburger Eisenbahn). C. Der Bodensee, 63 km lang und bis zu 14 km breit. * * * Ungleich wichtiger für den Versand der ungeheuren Warenmassen und den äußerst starken Personenverkehr sind unsere Qlenbcihnen geworden, deren Linien naturgemäß am dichtesten in den industriereichen Bezirken Rheinlands und Westfalens, des Königreichs und der Provinz Sachsen und denen Schlesiens angelegt sind. Deutschland steht mit seinem Eisenbahnnetz, zurzeit über 61000 km Länge, unter den Ländern Europas an 2. Stelle. Welche ungeheuren Mengen von Waren auf den deutschen Eisenbahnen befördert werden, zeigen die Einnahmen aus dem Güter- verkehr. Sie betrugen im Jahre 1910 über 1900 Mill. M; die Anzahl der beförderten Personen belief sich auf über 1570 Mill. Alle großen Städte Deutschlands sind durch Schnellzugslinien mit- einander verbunden. Die meisten Luxus- und Expreßzüge, welche Europa durchqueren, uehmeu ihren Weg durch unser Land. Eigentümlich ist dem deutschen Eisenbahnnetze die große Anzahl von Hauptknotenpunkten, die ihre Begründung in der politischen und wirtschaftlichen Zerrissenheit Deutschlands im vorigen Jahrhundert finden. Während in Frankreich die meisten Linien strahlenförmig von Paris ausgehen, entbehren die unsrigen eines einheitlichen Mittelpunktes: von Berlin, Leipzig, Breslau,.

7. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 25

1874 - Langensalza : Beyer
25 und ergiebigem Anbau von Zuckerrohr, Kaffee, Reis, Mais. Aber doch ist die Bevölkerung eine geringe. Das Land ist reich an großen Städten. Wir merken die Hauptstadt Mexiko mit 200,000 Einwohnern und Vera Cruz (spr. Werakruhs), die bedeutendste Seestadt. B. Wittekamerika, das Verbindungsglied zwischen Nord- und Südamerika, ist ein gebirgiges, vulkanisches Land. Die Westküste hat vom December bis Anfang Mai trocknen, völlig regenlosen Sommer. Von der sengenden Sonne verdorren Gräser und Kräuter, und ein Theil der Bäume und Sträucher verliert sein Laub. Die dicken, saftigen Blätter eines anderen Theiles aber dauern auch in dieser Hitze aus. Vom Mai bis Aecember ist die Regenzeit (Winter). Dann entfaltet das Land den üppigsten Pflanzenwuchs, und bis an die Gipfel der Vulkane hinauf grünt und blüht es. Die Ostküste, der es nie an Regen fehlt, prangt das ganze Jahr hindurch im herrlichsten Grün. Auf den Höhen und in den Thälern des Gebirges herrscht ein ewiger Frühling, und hier ist auch der gesundeste Theil des Landes, während die Küsten für Europäer ein gefährliches Klima haben. Mais, Cacao, Baum- wolle, Zuckerrohr, Kaffee, Tabak, Indigo sind die bedeutendsten Produkte. Außerdem wird hier die Cochenille, eine Schildlaus, welche eine herrliche rothe Farbe liefert, auf einer Cactusart förmlich gezogen. Centralamerika besteht aus 5 verbündeten Republiken. Die wichtigsten Städte sind San Salvator, Leon, Guatemala. Zu Mittelamerika zählen wir auch Westindien, die Jnselreihe, welche mit Mittelamerika so ziemlich parallel läuft und Nord- und Südamerika verbindet. Noch heute sind die Inseln ergiebig an Zuckerrohr, Kaffee, Baumwolle, Cacao, Tabak, obgleich die Fruchtbarkeit gegen früher abge- nommen hat. Man unterscheidet drei Gruppen: die großen Antillen (Euba mit der Stadt Havanna, Haiti, Jamaica und Portoriko), die kleinen Antillen und die Bahamainseln. C. Südamerika hat nach seiner Lage und äußern Gestaltung mit Afrika Ähnlichkeit, von dem es jedoch in anderer Hinsicht sehr verschieden ist. Auch in Südamerika zieht, wie in Nordamerika, das Hauptgebirge, Cordilleren, auch Cor« dilleras (spr. Kordiljsras) de los Ändes genannt, die Westküste entlang bis zur äußersten Südspitze. Die Cordilleren oder Anden find ein wildes, nacktes Gebirge, das nur in seinen untern Abhängen mit Pflanzen be- kleidet ist. Der höchste Berg ist Sorata, über 28,000' hoch. Im Norden zieht sich das Küstengebirge von Venezuela (spr. Wenedßuslah), am atlantischen Ocean hin. Südöstlich davon erhebt sich das Gebirge von Guyana (spr. Guajana) mit schroffen, kahlen, malerisch gestalteten Berg- kuppen. Den größten Flächenraum nimmt das Brasilische Gebirge ein. Zwischen den genannten Gebirgen dehnen sich die 3 großen Tiefländer Südamerikas aus: 1) zwischen dem Hochlande von Guyana und dem Küsten- gebirge von Venezuela die Ebene des Orinocostromes; 2) zwischen dem Hochlande von Guyana, dem brasilischen Gebirge und den Anden die Ebene des Amazonenstromes und 3) zwischen den brasilischen Gebirgen und den Anden die Ebene des Rio de la Plata.

8. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 49

1874 - Langensalza : Beyer
49 Magdeburg, Hamburg, Altona. Auf der rechten Seite strömt in die Elbe die Havel mit der Spree (daran Berlin); links nimmt sie Moldau, Eger, Mulde, Saale (mit Unstrut) auf. B. Zur Ostsee: 1. Die Oder entspringt auf dem Südostabhange der Sudeten, wendet sich erst östlich und strömt dann im Allgemeinen in nordwestlicher Richtung bis zur Ostsee. Nur eine kurze Strecke ihres Laufes wird sie von eigent- lichem Gebirge begleitet. Fllr kleinere Fahrzeuge wird sie schon bei Ratibor, für größere bei Breslau schiffbar. Bis oberhalb Glogau durchbricht sie den uralisch-karpathischen Landrücken, tritt dann in eine fruchtbare, oft sumpfige Niederung (der Oderbruch bei Küstrin) und durchschneidet hierauf den uralisch-baltischen Landrücken, welcher in anmuthigen Hügelreihen die Ufer des Stromes bis Stettin begleitet. Unterhalb dieser Stadt bildet sie das pommersche oder Stettiner Haff, das durch die Inseln Usedom und Wollin vom Meere geschieden ist. Rechts nimmt die Oder die Warthe mit der Netze, links die Glatzer Neiße, die Katzbach, den Bober und die Görlitzer Neiße auf. An der Oder liegen die Städte Breslau Glogau, Frankfurt, Küstrin und Stettin. 2. Die pommerschen Küstenflüsse Rega, Persante (daran Kolberg), Wipper (daran Rügenwalde), Stolpe und Leba bilden sich aus Seen auf dem baltischen Landrücken. 3. Die Weichsel gehört, wenn auch nur mit einem kleinern Theile ihres Gebietes, ebenfalls der germanischen Tiefebene an. Sie entspringt auf den Karpathen, durchfließt Polen und tritt oberhalb Thorn auf preußisches Gebiet. Hier durchbricht sie den baltischen Höhenzug in einem breiten, tiefen Thale, das mit fruchtbaren Niederungen angefüllt ist und der Verzweigung des Flusses in mehrere Arme Raum giebt. Die so entstehenden Inseln sind meist schön bewaldet. Weiterhin hat seiner niedrigen Ufer wegen der Strom mit Deichen eingefaßt werden müssen. Lange vor seiner Mündung spaltet er sich. Das so gebildete Deltaland ist unter dem Namen Weichselniederung seiner Fruchtbarkeit wegen berühmt. An der Weichsel liegen (außer den polnischen Städten Krakau und Warschau) Thorn, Danzig und Elbing. C. Zum schwarzen Weere: Die Donau, nächst der Wolga der größte Strom Europas, entspringt auf dem Schwarzwalde und geht zunächst bis Regensburg in nordöstlicher Richtung dem Jurazuge gleichlaufend durch die bairische Hochebene. Hierauf wendet sie sich südöstlich bis Linz, von wo ab sie bis zu ihrem Austritte aus deutschem Gebiete im Allgemeinen östliche Richtung innehält. Die Ge- birge treten hier enger an den Fluß heran, und das Donauthal kann auf dieser Strecke seiner Schönheit wegen mit dem Durchbruchsthale des Rheines durchs Schiefergebirge verglichen werden. Ihre größte Wassermasse erhält sie von den Schnee- und Eisfeldern der Alpen. Von denselben strömen ihr Lech, Isar, Inn, Raab, Drau (mit Mur) und Sau zu. Unter den deutschen Nebenflüssen auf der linken Seite sind die Nab und March bemerkenswerth. Den Unterlauf der Donau haben wir bereits betrachtet. — Deutsche Städte an der Donau sind Ulm, Regensburg, Passau, Linz, Wien. kleine Geographie. a

9. Wegweiser zum praktischen Betrieb der Heimatkunde - S. 47

1914 - Langensalza : Beyer
Vii. Ist die Heimatkunde Konzentrations- oder Unterrichtsprinzip oder Fach? 47 Spinnereien den nötigen Rohstoff beziehen, und dessen Verarbeitung dem größten Teile der Eltern unserer Volksschüler in Langensalza Verdienst ge- währt. Bei der Betrachtung der Vereinigten Staaten von Nordamerika ist klar zu legeu, wie die Beschaffenheit des Landes seine Entwicklung zum ersten Baumwollande, zum ersten Petroleumlieferanten der Erde und zum langjährigen Auswanderungsgebiete der Deutschen begünstigt hat. Das sind die Hauptbeziehungen, welche die engere Heimat und das Vaterland mit dem Lande der „unbegrenzten Möglichkeiten" verbinden. Brasilien ist zu würdigen als unser erster Kaffeelieferant und als ein Reich, das durch den Fleiß unserer dort eingewanderten Landsleute — insbesondere solcher aus der engeren Heimat — empor zu blühen beginnt. Argentinien und Kanada sind als Länder zu betrachten, die unsere Weizenerzeugung ergänzen. Be- sonders sind auch die Ausfuhrländer unserer heimischen Erzeugnisse zu würdigen. Wohin gehen die fertigen Waren unserer Wollspinnereien, Eisen- gießereien usw.? Bei der Betrachtung des Vaterlandes ist stets die engste Heimat (Heimatlandschaft) zu berücksichtigen, Die Bahnlinien, welche von der Heimat in das betrachtete Gebiet führen, sind anzugeben; Handelsbeziehungen, Ahn- lichkeiten und Gegensätze in bezug aus Lage, Bodenbeschuffenheit, Bodenform, Bodenschätze, Bewässerung, Klima, Fruchtbarkeit und Bewohner werden fest- gestellt. Bei der Erörterung der Handelsbeziehungen sind die Fragen zu beachten: „Was erhalten wir von dort? Was liefern wir dahin?" So liefert z. B. Langensalza in die Börde Malz. Wollwaren, Travertin, Bücher. Von dort erhält es Zucker, Maschinen, Zichorien, Heringe, überseeische Wolle und Baumwolle (die drei letzteren Waren durch den Durchgangshandel). b) Religion. Auch in diesem Fache sind die heimatkundlichen Vor- stellungen als Apperzeptionsstützen und zur Erläuterung, Veranschaulichung und lebensvollen Gestaltung des Neuen zu verwerten. Sie haben den biblischen Geschichten gewissermaßen eine heimatliche Färbung zu geben. Jeder weiß aus seiner eigenen Jugendzeit, daß man alle biblischen Ge- schichten in der Heimat zu lokalisieren sucht. So ist mir in Erinnerung, daß ich als Kind die Geschichte „Jesus, der Kinderfreund" immer auf den sogenannten „Trippel", einem damals mit Sauerkirschen bestandenen Rasen- platz am Dorfteiche meines Heimatortes Altranstädt, verlegte. Die Geschichte vom „Jüngling zu Nain" ließ ich sich stets am Ausgange des Dorfes ab- spielen, der sich unweit des Friedhofes befindet. So fest sind jene Lokali- sationen dieser und der meisten übrigen Geschichten, daß mir selbst jetzt — nach fast dreißig Jahren — noch jene Örtlichkeiten vor den Augen erstehen, sobald ich meinen Schülern die Geschichten erzähle, oder sie mir von diesen erzählen lasse. Es ist mir dies stets ein Beweis, wie sehr seinerzeit mein verehrter Lehrer es verstanden hat, in uns Schülern die Geschichten der heiligen Schrift lebendige Gestalt gewinnen zu lassen. Dieses Lokalisieren der Geschichten innerhalb der engeren Heimat hat der Lehrer besonders auf der Unterstufe mit zarter Hand zu betreiben. Denken wir z. B. an die Geschichte vom „Kinderfreund"! „Nach langer Wanderung kamen Jesus und seine Jünger in die Nähe eines Ortes. Da lagerten sie sich auf einem Rasenplatze unter schattigen Bäumen. Es war

10. Schulgeographie nach natürlichen Landschaftsgebieten - S. 155

1909 - Langensalza : Greßler
— 155 — Cainpos. Der Boden birgt reiche Mineralschätze an Gold, Pla- tina, Diamanten und Edelsteine. Der Handel führt Jndnstrieerzengnisse, Nahrungsmittel, Ge- tränke und Salz e i n und Kaffee, Zucker, Kakao, Tabak, Baum- wolle, Edelsteine, Gold und die Produkte der Landwirtschaft aus. Politisch umfaßt die Landschaft die Republiken B r a s i - l i e n, Paraguay und Uruguay. Die Hauptstadt Brasiliens, Rio de Janeiro ist Ausfuhrort für Kaffee und Diamanten. B a h i a ist Ausfuhrort für Kolonialwaren, Pernamburo führt Farbhölzer (Pernambukholz), Baumwolle, Reis, Zucker und Tabak aus. Deutschland bezieht aus Brasilien Rohkaffee, Tabakblätter, Kakaobohnen, Kautschuk und Rindshäute und expor-- tiert Eisen- und Textilwaren, Gold- und Silberwaren. Das Hochland von Guayana hat ein feuchtwarmes Tropen- klima. Die Berge sind dichtbewaldet. Die K ü st e n e b e n e n find ungesund und liefern Kaffee, Kakao und Zuckerrohr. Das Innere enthält große Grassteppen, die der Viehzucht dienen. Die Eingebornen treiben Jagd. Der Bergbau fördert Gold zu- tage. Die Industrie umfaßt Rum und Zuckerrohr. Der Handel führt Holzarten und Kolonialprodukte aus und Eisen, Manufakturwareu und Nahrungsmittel e i n. Politisch umfaßt das Hochland die Republiken Brasilien und Venezuela und die europäischen Kolonien Französisch-, Nieder- ländisch- und Britisch Guayana. Die Hauptstädte sind C a y en ne (kajänn), Paramaribo oder Surinam und George- t o w n ldschörschtann). Den Briten gehören noch die Inseln Trinidad und die Falklandsinseln, deren Bewohner von Viehzucht, See- Hunds- und Fischfang leben.
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