Portugal.
443
Portugal war in kurzem in seinen Händen, huldigte ihm und
ward eine Provinz Spaniens.
Trauernd gedachte man einer bessern Vergangenheit, darum
fanden drei Abentheurer, welche kurz hinter einander als falsche
Sebastiane auftraten, Glauben, aber auch baldigen Untergang.
Nur über einen vierten, welcher sich zu Venedig zeigte, blieb da-s
Urtheil unentschieden. Er gerieth in die Gewalt der spanischen
Regierung und verscholl in den Gefängnissen der spanischen Feste
St. Lucar. Was durch der Portugiesen Muth und Blut in
Ostindien, in Brasilien erworben worden, ging großenteils an
die Holländer verloren; die Magazine und Vorräte des Landes
wurden zerstreut oder hinweggeführt. Nach 60jährigen Leidens-
jahren war die Geduld der portugiesischen Nation endlich erschöpft,
eine Verschwörung hob den Herzog Johann von Braganza,
in weiblicher Linie von Emanuel abstammend, unter dem Namen
Johann Iv. auf den lange verwaisten Thron und ein all-
gemeiner Jubel begrüßte ihn als König; ec ward der Stifter des
Hauses Braganza. Eine versuchte Gegenvecschwörung schei-
terte an des Königs Klugheit; Frankreich, Holland, England und
Schweden erkannten seine neue Würde an, Spaniens Schwache
und Unthätigkeit begünstigten ihn gleichfalls und leicht wehrte ec
dessen geringe Versuche zur Wiedererwerbung ab. Johann ver-
mochte zwar nicht Portugal den alten Glanz wieder zu geben,
nahm aber doch die Achtung, welche der Kraft und der männli-
chen Ausdauer nie versagt wird, mit ins Grab. Sein Sohn
Alfons Vi. gelangte zu seinem und des Reichs Unglück
zur Regierung. Eine Lähmung seiner rechten Seite schien auch
seine Geistesthatigkeit gestört zu haben, denn seine Handlungen
trugen bald das Gepräge des kindischen Eigensinns, bald der Ty-
rannei und der sinnlosen Verschwendung. Alle Achtung schwand, seine
Mutter, die herrschsüchtige Eleonora, beschämte ihn durch einen öffentli-
chen Verweis und entfernte gewaltsam seinenliebling Conti, einenjta-
liener, der sich durch seine Fertigkeit im.ballspielen empfohlen. Um das
Maaß seines Unglücks voll zu machen, vermählte man ihn mit einer
Prinzessin von Savoien, Marie Fran^oise. Ueppig und sit-
tenlos knüpfte diese ein strafbares Verhältniß an mit Don Pedro,
den Bruder ihres Gemahls, und beide gedachten ihn vom Throne
zu verdrängen. Listig entfernten sie von ihm seine treuesten Die-
ner und Rathgeber, die Königin drang auf Ehescheidung, und ein
versammelter Staatsrach verlangte Don Pedro zum Mitregenten.
Alfons verweigerte anfangs beides, mußte aber dennoch einwilligen.
Man brachte ihn sodann auf die Insel Terceira, wo er 1683
erst starb. Nach seiner Entfernung hatte sich sein Bruder des
Thrones als
1585
1515
I5'J8
160»
164»
- 56
165«
— 68
=i 12
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T16: [König Heinrich Karl Frankreich Neapel Sohn England Philipp Herzog Bruder], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T64: [Vater Sohn Jahr Tod Mutter Regierung König Kind Heinrich Bruder]]
Extrahierte Personennamen: Muth Johann_von_Braganza Johann Emanuel Johann_Iv Johann Johann Alfons_Vi Eleonora Conti Marie_Fran^oise Pedro Rathgeber Alfons
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Spaniens Ostindien Brasilien Frankreich Holland England Schweden Spaniens
136
Vierter Zeitraum.
Kaiserthron. In so zartem Alter hatte er schon Meisterschaft er-
langt in allem, was thieruche Sinnlichkeit, verfeinerte Wollust und
empörende Weichlichkeit nur immer ersinnen und erfinden mögen.
Tänzer, Kutscher, waren seine Vertraute und Minister; er ei rich-
tete einen Senat von Weibern und trieb die Sinnlosigkeit endlich
so weit, daß ihn seine Leibwächter aus Verdruß er nordeten. Sie
wählten seinen Vetter
22; — A l e x a nder Severus, zum Kaiser. Aus einer-andern
Welt schien er zu diesem verdorbenen Geschlechts herabgestiegen,
u denn trotz seiner Jugend hatte er seine Sitten rein erhalten und
'''^'verband schlichte Einfachheit mit Freundlichkeit und Milde. 13
glückliche Jahre schwanden den Römern wie ein lieblicher Traum
unter seiner Regierung vorüber; der Wohlstand erblühete, die
Schriften der elastischen Dichter und Philosophen fanden in dem
Kaiser einen eifrigen Freund und Verehrer, den Soldaten aber
mißfiel er wegen seiner Strenge und Ordnungsliebe. Die Entste-
2 26 hung des neu-persischen Reichs unter Artaxerxes dem Sas-
san iden beeinträchtigte der Römer Herrschaft in Asien; Alexander
Severus zog mit Heeresmacht dahin, erfocht mehrere glänzende
230 — Siege, ohne sie benutzen zu können, denn herankommende Züge
230 deutscher Horden, welche über den Rhein und die Donau einbra-
chen, nöthigten ihn dahin zu eilen. Bei Mainz aber empörten
sich die Soldaten, von Maximin, einem der Hauptleute, ausgereizt,
gegen den Kaiser, dessen pünctliche Disciplin'ihnen unerträglich
schien, und hier ward er das Opfer einer meuterischen Rotte.
Sein Mörder
Maxi min, gothischer Abkunft, schmückte sich darauf mit
22.5 — dem kaiserlichen Purpur. Eine löwenartige Körperkraft, riesenma-
2 ' ■*’ ßige Größe und thierische Gefräßigkeit, hatten zuerst die Aufmerk-
'' samkeit des Kaisers Septimius Severus auf diesen Menschen ge-
lenkt, der in Thracien ein Viehhirt gewesen war; gedachter Eigen-
fchaften wegen ward er unter die kaiserliche Reiterei versetzt. Er
maß 8-j Fuß, vermochte täglich 40 — 60 Pfund Fleisch zu ver-
schlucken und trank eine Amphora Wein, etwa 18 Flaschen, dazu.
Einen Baum riß er mit der Wurzel aus, zog mit einer Hand
einen beladenen Frachtwpgen fort, zerdrückte Kieselsteine zwischen
den Fingern und 16 hinter einander ausgestellte Troßknechte warf
er durch einen Stoß zu Boden. Den Soldaten verdankte er seine
Erhebung, dafür gestattete er ihnen eine gänzliche Straflosigkeit,
und ihre Tyrannei stieg aufs höchste. „Nur in der Grausamkeit
ist Sicherheit," war sein Wahlspruch, daher befolgte er wahrhiift
ein Schceckensystem, ließ die edelsten Römer, in Thierhäute genäht,
den Löwen vorwerfen, und schonte, bei seiner Raubsucht, selbst der
Tempel nicht. Wahrend er in Pannonien gegen die Germanen
237 kämpfte, ries man in Afrika den Proconsul Gordianus nebst dessen
Soyne zu Gegenkaisern aus; doch beide erlagen eipem gegen sie
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Artaxerxes Alexander
Severus Alexander Maximin
Extrahierte Ortsnamen: Asien Rhein Donau Mainz Pannonien Afrika
305
Nordische Reiche.
Nach unzähligen Gefahren und Abentheuern erregte er einen Auf-
stand in Dalekarlien, fand Anhang, eroberte Stockholm und
ward endlich von den dankbaren Schweden zum Könige er- 1323
nannt. Als Gustav I. heilte er die Wunden feines zerrissenen
Vaterlandes und niemals kehrte Schweden unter Dänemarks
Herrschaft zurück.
Rußland schmachtete bis in die Mitte des 15. Jahrhun-
derts in schimpflicher Knechtschaft der tartarifchen Chans. Doch
allmählig entnervten Weichlichkeit und Völlerei bterc asiatischen
Barbaren und die russischen Fürsten erstarkten durch deren Schwa-
che. Iwan Hi. Wasiljewitsch ward in seinem zwölften Jahre 1462
Czar von Moskau und ist einer von jenen Geistern, die ihre ~05
künftige Größe durch eine frühzeitige Entwickelung ankündigen.
In dem Alter der stürmischen Leidenschaften besaß er schon die
kluge Selbstbeherrschung des gereiften Mannes und die Umsicht
des Greises. Dem großen Ziele, das Joch der Tartaren zu zer-
brechen, näherte er sich nur schrittweise, um seines Erfolgs desto
gewisser zu seyn. Kasan mußte seine Oberhoheit anerkennen, »«ea
Nowgorod ward von ihm erobert, 1471, bis er es endlich wagen
durfte, dem Chan Achmed den üblichen Tribut zu verweigern. Mit
180,000 Streitern rückte ihm Iwan an die Oka entgegen, und
ein anderes Corps entsendete er, den Feind im Rücken zu über- 1477
fallen. Alles gelang nach Wunsch; ohne Blutvergießen entfloh
Achmed in verwirrter Eile, da er die ihm hinterrücks drohende
Gefahr erkundet, Iwan Wasiljewitsch aber ward Rußlands Be-
freier und Retter, denn von nun an sank der Tartaren Macht
bis zu gänzlicher Bedeutungslosigkeit. Rußland trat jetzt wieder
in die Reihe der europäischen Staaten. Durch seine Gemahlin
Sophie, die Nichte des Kaisers Constantin Palaologus, war Iwan
mit dem byzantinischen Hofe verwandt. Um dieses auzudeuten,
fügte er seinem Wappen, wo der Ritter Georg mit dem Lindwurm
dargeftellt war, einen zweiköpfigen Adler bei; auch nahm
er den Titel „Großfürst von Gottes Gnaden und Selbstherrscher
aller Reußen" an. Durch Berufung fremder Künstler, Architek-
ten und Handwerker sorgte er für die Verschönerung seiner Haupt-
stadt Moskau; doch blieben ihm Züge der Härte, Grausamkeit
und des Jähzorns, als Fehler seiner Erziehung und seiner Zeit, ei-
gen bis an seinen Tod. Minder kräftig regierte sein Sohn Wa- isos
filej Iv. Jwanowitsch. Der Chan von Kasan empörte sich und isos
die Tartaren der Krimm wagten oft räuberische Einfälle auf Ruß- 34
lands Gebiet. Smolensk brachte Wasilej unter seine Botma- = 29i
ßigkeit.
Polen, durch die Verheerungen der Mongolen hart mitge-
nommen und die schlechte Regierung Boleslavs V. (ch 1279)
herunter gebracht, sollte auch unter seinem Nachfolger Lesset Ii.
dem Schwarzen (1279 — 89) keine glücklichen Zeiten sehen.-
20
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
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TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_I. Iwan Achmed Achmed Achmed Achmed Iwan_Wasiljewitsch Sophie Constantin_Palaologus Constantin Iwan Georg
Extrahierte Ortsnamen: Stockholm Moskau Kasan Gottes Moskau Kasan Smolensk
424
Neunter Zeitraum.
Tropfen zu leeren 1587. Ihr Sohn Jacob Vi. eröffnet? in
England die Reihe der Könige aus dem Hause Stuart unter dem
Namen
3wu Jacob I. Charakterlosigkeit, Verschwendungssucht, klekn-
^.¿2 liehe Eitelkeit und despotische Willkühr entzogen ihm sehr bald die
Liede, mit welcher ihn das englische Volk zuerst bewillkommte. Ec er-
klärte sich für die bischöfliche oder Episco palkirche, als
die einer Monarchie am angemessenste, und zeigte dagegen seine
Abneigung gegen die Presbyterianer oder Puritaner,
ihm mißfällig wegen ihrer freiem, republikanischen Grundsätze.
Den Jesuiten befahl er, binnen Monatsfrist das Königreich zu ver-
10,4 lassen. Dafür^boten sie die Hand zu einer Verschwörung, wel-
che Robert Catesby, ein vornehmer Engländer catholischer'reli-
gion, gegen den Kömg anspann, nach welcher man das Parla-
mentshaus bei der nächsten Sitzung, wo er gegenwärtig seyn
sollte, durch Pulver in die Luft sprengen wollte, darum die P u U
vervecschwörung genannt. Durch einen Brief ohne Unter-
schrift, welcher den Lord Mounteagle warnte, bei jener Siz-
d'n 5. zung zu erscheinen, wurde jedoch dieser Anschlag entdeckt; die
nu ^chbilnehmer büßten ihr Verbrechen mit dem Leben. Den noch
fortdauernden Krieg mit Spanien endigte Jacob durch einen
" Is- Friedenstractat zu London. Auch Irlands nahm er sich durch
Einführung einer geregelten Pflege der Gerechtigkeit an und er-
klärte die Eingeborncn für freie Bürger. Desgleichen beförderte
1606 ec die Anlegung von Colonien in Nordamerica; Jamestown
wurde erbaut und Ncuengland bevölkert, doch arbeiteten sich
die jungen Staaten erst nach langen Mühseligkeiten empor.
Jacobs Schwiegersohn, der Churfürft Friedrich von der
Pfalz, verlor sein Erbreich durch die Annahme der unseligen
Krone von Böhmen, wobei er auf den Beistand des Königs von
England gerechnet hatte. Er tauschte sich; Jacob hegte strenge
Begriffe von der monarchischen Obergewalt und meinte, die Böhmen
seyen dem Kaiser jeden Falls Gehorsam schuldig; darum schützte erden
Churfürstcn nach seiner Vertreibung nur gegen eigentlichen Man-
gel, ungeachtet des dringenden Anhaltens des Grafen von Mans-
few. Im steten Zwiespalte mit dem Parlamente und der Nation
erweckte Jacob I. einen gefährlichen Geist der Widersetzlichkeit
und Nichtachtung der königlichen Würde, wovon sein Sohn und
Nachfolger
ross Karl!, die bittern Früchte ernten sollte. Dieser bcharrte
— *9 in den Fehlern und Mißgriffen seines Vaters, behielt dessen ver-
" haßten Günstling, den Herzog von B u ck i n g h a m, bei, vermahlte
|tu; ». it einer katholischen Prinzessin, Henriette Maria von
Amn^reich, der Tochter Heinrichs Iv., verwickelte sich in einen
u :k Krieg mit Spanien und sodann auch mit Frankreich;
letzterer wurde durch den Frieden zu Susa, den 14. April 1629,
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter]]
Extrahierte Personennamen: Jacob_Vi Robert_Catesby Mounteagle Jacobs_Schwiegersohn Friedrich_von_der
Pfalz Friedrich Jacob Karl! Karl Henriette_Maria_von
Amn^reich Maria Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv.
Extrahierte Ortsnamen: England Spanien London Irlands Nordamerica England Spanien Frankreich
Einleitung. 3
glichet desselben sind noch wandernde Hirün, Nomaden;
Vaterlandsliebe, Bürgertugenden, Nationalsinn, gemeinsames, groß-
artiges Streben nach einem edlen, ruhmwürdigen Ziele zur Ver-
herrlichung oder Beglückung vieler ^auf Jahrhunderte hinaus, —
solche, Herz und Seele erweiternde, Gedanken können bei ihnen
nicht Wurzel fassen, denn der Kreis ihres Wirkens ist zu eng und
einfach.
Der Wunsch, auf einem fruchtbaren Boden, in einer anmu-
thigen Gegend langer, ja immer zu verweilen, führt zum Acker-
bau und zu festen Wohnsitzen. Gern entsagt der Mensch den
freudenlosen Wanderungen. Er besäet und bestanzt, bewässert und
wartet ein Stück Landes. Dadurch wird es ihm theuer und lieb.
Ein Theil der gewonnenen Ernten nährt ihn und die Seinen, ei-
nen andern muß er aufspeicyern für künftige ungewisse Falle.
Nothdürstig schützt ihn anfangs eine leichte Hütte gegen Sturm
und Wetter; doch bei besserer Muße wandelt er sie um in eine raumi-
ge, behagliche, zierliche Wohnung, die er um nichts in der
Welt mehr verließe. Zur Bearbeitung des Feldes, zur Sicherung
des Eigenthums, bedarf er des helfenden, schützenden Armes an-
derer, mid so rücken die Wohnungen der Landbauer nachbarlich zu-
sammen; es entstehen Dörfer, Flecken, Gaue und Städte. Es
werden Gesetze nöthig für die allgemeine Ordnung und zur Schlich-
tung vorkommender Streithandel, und ein vielseitiger Austausch
der Gedanken, Anlagen und Fertigkeiten ist durch diesen geselligen
Verein gewonnen.
Handel und Gewerbe, in ihrem Gefolge Erfindungen,
Künste und Wissenschaften, legen die letzte Hand an die jetzt
nimmer rastende, stets weiter strebende Bildung des Menschenge-
schlechts, und auf dieser vierten Stufe findet die neuere Geschichte
alle Völker Europa's.
Nach einer natürlichen Eintheilung zerfallt die allgemeine
Weltgeschichte in drei Hauptabschnitte, die alte, mittlere
und neuere Geschichte. Erstere schließt 476 n. Eh. mit der
Zerstörung des abendländischen römischen Reichs; die zweite reicht
bis 1517, dem Beginnen der kirchlichen Reformation, und die letz-
tere umfaßt von da an die Begebenheiten der neuen und neuesten
Zeit. Unterabtheilungen sind nach den, wenn schon abweichenden
Ansichten der Geschichtschreiber und Geschichtlehrer, zur leichtern
Uebersicht und zur Unterstützung des Gedächtnisses, stets noch ge-
macht worden.
Vier Völker sind es, die den Vordergrund der ältesten
Geschichte, einnehmen: die Israeliten, die Assyrer, diephö-
nrcier und die Aegypter. Ein jedes derselben verdient Auf-
merksamkeit in einer andern Beziehung. Die Israeliten, weil über sie
die ersten schriftlichen Urkunden vorhanden sind; die Assyrer,
weil ssie zuerst einen geregelten Staat bildeten; die Phönicier, weil
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
190
Sechster Zeitraum.
römische Kaiserkrone unter dem herkömmlichen Pomp. Um die-
selbe Zeit eröffnete ihm auch sein Vetter, der kinderlose und krän-
kelnde König von Burgund, Rudolf, eine glänzende Aussicht, in-
dem er den Kaiser zu seinem Erben und Nachfolger bestimmte,
doch überlebte er diesen noch. In seinem frommen Sinne stiftete
*oi7 Heinrich, nicht ohne Widerspruch von Seiten der Nebenverwand-
ten, ein Erzbisthum zu Bamberg, und der Papst Benedict Vw.
versprach ihm, in Person den Dom zu Bamberg einzuweihen,
wenn er sich zu einem dritten Nömerzuge nach Apulien gegen die
Griechen entschlösse. Dem heiligen Vater brachte Heinrich Ii.
*021 gern seine Abneigung zum Opfer. Mt starker Heeresmacht zog
er nach Italien, zerstörte die von den Griechen angelegte Stadt
Troja und brach ihre Macht. Zum künftigen Schutz und Hort
gab er einer Schaar Normannen, die aus dem heiligen Lande
heimwärts pilgernd in Unteritalien gelandet waren, und sich als
tapfere Streiter bewahrt hatten, einen Strich Landes zum Anbau
und zur Ansiedelung. Dieß war der Anfang des normänni-
schen Reichs in Italien, mit dem dereinst das Haus d.c
Hohenstaufen so eng verbunden werden sollte. Heinrich be-
schloß sein mühevolles, an großen Erfolgen wenig reiches Leben,
1024 auf seiner Burg Grone im Leingau, im Hannoverischen; er
war der letzte Sprößling des sächsischen Kaiserhauses,
das unter fünf Regenten, anfangs in voller, später in hinwelken-
der Blüthe 105 Jahre-gedauert hatte, von 919 — 1024.
§. 36. .
Fränkisches oder salisches Kaiserhaus.
Sollte Deutschland nicht in sich zerfallen und' eine Beute
eroberungssüchtiger Nachbarn werden, so bedurfte es einer kräftigen
Hand, die lockern Bande zu einen; mit glücklicher Wahl erkohren
die deutschen Fürsten,
Konrad !!., Herzog von Franken, zum Könige. Zwischen
1024 ihm und seinem Vetter, dem Herzoge Konrad dem jüngern, schwank-
1039 ten Meinungen eine Zeit lang. Um das Reich vor einem
.. 15 Bürgerkriege zu wahren, nahm und gab Konrad der Salier Wort
und Handschlag auf Fürstentreue und Ritterehre, daß, falls einer
von ihnen beiden gewählt werde, der andere sich gehorsam fügen
wolle. Und so geschah es auch; kein Krieg entstand, wohl aber
bemerkte man aus der Ruhe und Sicherheit, welche bald durch
Deutschland herrschte, daß ein tüchtiger Mann das Ruder führe.
Konrad durchreiste alle Provinzen, saß zu Gericht und sprach un-
partheiisches, aber strenges Recht. Dann unternahm er einen
102(1 Römerzug, erdrückte die französische Parthei, welche Italien dem
König von Frankreich, Robert, hatte zuwenden wollen, und ward
1027 sodann vom Papste Johann Xix. zu Rom nebst seiner Gemah-
lin Gisela mit der römischen Kaiserkrone geschmückt, nachdem er
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolf Rudolf Heinrich Heinrich Heinrich_Ii Heinrich Heinrich Heinrich Konrad_! Konrad Konrad Konrad Konrad Konrad Robert Johann Gisela
Extrahierte Ortsnamen: Burgund Bamberg Bamberg Apulien Italien Troja Unteritalien Italien Deutschland Deutschland Italien Frankreich
33
2) An Stelle dieses Königthums tritt vom nennten Jahr-
hundert an, namentlich aber im achten eine Aristokratie,
die, durch die Eroberungszüge der letzten Jahrhunderte mächtig
geworden, statt der früher nur berathenden Stellung zum
Fürstenhaus die Theilnahme am Regiment erhält, endlich
das Königthum ganz verdrängt und allein die Regierung an sich
zieht. In den Händen des hellenischen Adels (der Geschlechter)
liegt der größte Grundbesitz, eine höhere Bildung, Kriegserfahrung,
die Rechtskunde, die Priesterämter, dabei steht derselbe mit dem
delphischen Orakel in engster Verbindung.
3) Besonders die Kolonien, in denen die politische Entwicklung
schneller geht und wo statt der eigentlichen Geburtsaristokratie
immer Timokratie erscheint, bereiten den Uebergang zur De-
mokratie vor. Seewesen, Handel, beweglicher Besitz, geistige
Bildung entwickelten das Städteleben und den Bürgerstand. Seit
der Mitte des siebenten Jahrhunderts auch im Mutter-
lande, besonders in beit Küstenstaaten, erbitterte Parteikämpfe
zwischen Adel und Volk um schriftliche Gesetze, rechtliche und
politische Gleichstellung.
Den Sieg erkämpft die Demokratie in. der Regel durch die
Uebergangszeit der Tyrannis. Im siebenten und sechsten Jahr-
hundert treten meist geistig bedeutende Führer des Volks, selbst
von Adel, au die Spitze des Volks gegen die Alleinmacht ihrer
Standesgenossen. Aus den Volksführern werden Alleinherrscher,
neue ,demokratische Könige'. Durch sie glänzende Entwicklung
des bürgerlichen Lebens, Kunst- und Prachtliebe, Begünstigung
der Poesie und der Anfänge der Wissenschaft, materielle Hebung
des Mittelstandes und der ärmeren Volksklassen. Enge Ver-
bindung der hellenischen Tyrannen unter einander, an barbarische
Fürsten angelehnt. Doch ist die Tyrannis nur eine vorüber-
gehende Erscheinung, ohne tiefere Wurzeln im Volksleben, nur
ausnahmsweise zur Gründung von Dynastien führend; endlich
durch die Geschlechter, ohne Widerstand des Demos, gestürzt.
Aber die bürgerliche Gleichheit war durch sie festgestellt; die Adels-
herrschaft kehrt nicht wieder.
Herbst, historisches Hütsrbuch I. (Ausg. f. Ähmn.)
3
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T22: [Athen Athener Sparta Solon Spartaner Staat Jahr Stadt Krieg Mann], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
Die Ostseite ist schmal, von dürftiger Strombildung (der
Aufidus, j. Ofanto, der bedeutendste Fluß), dazu ziemlich gerad-
linig abgeschnitten, ohne Küstenentwicklung; die östliche Küste des
nördlichen Italiens bildet eine Reihe von Sümpfen und Lagunen.
Die Westseite dagegen ist reicher und mannichfaltiger aus-
gestattet. Sie bat mehr Küstenentwicklung, ist von Inseln um-
geben und bildet ein breiteres Gebiet, das durch größere Ströme
(Arnus, Tiber, Vulturnus) und durch frühere vulkanische Thätig-
keit zu der mannichfacksten Thal- und Hügelbildung entwickelt
ist. Die Westseite war daher zu größerer historischer Be-
deutung bestimmt als die Ostseite, die auch das adriatische Meer
ohne nahe Inseln und die gegenüber liegenden unfruchtbaren
Küftenlandschasten «licht zur Thätigkeit und zum Verkehr anregten.
Die westlichen Laudschastell Etrurien, Latillni und Campanien
waren zu einer Rolle berufen, welche die Natur Apulien und
Messapien versagt hat. Italien war auf den Westen hingewiesen
wie Griechenland auf kn Osten.
Italien hat stark ausgeprägte Natur grenzen; die eigentliche
Halbinsel ist auf drei Seiten vom Meere umgeben; um das nörd-
liche Italien legt sich im Halbkreise eine ungeheure Scheidewand,
die Alpen. Die Westalpen, am ligustischen Meerbusen aufsteigend,
nach Westen gegen das Thal der Rhone (Rhvdanus), nach Osten
gegeli die Poebene abfallend, trennen es von Gallien. Mit dem
Mont blaue begimit der höchste und mächtigste Theil der Alpen,
die Centralalpen, die Italien gegen Helvetien und Germanien
abschließen; die dritte und östliche Abtheilnng, mit dem Groß-
glockner beginnend, ist niedriger, legt sich aber breiter durchs
Land und zieht sich bis znm adriatischen Meere.
Italien hat uatrlrgenläß vier Theile: 1) Oberitalien; L)
Mittelitatiell,. den eigentlichen Stanrm der Halbinsel; 3) Unter-
italieu, aus dell beiden Halbinseln bestehend und 4) die. Inseln.
1) O b e r i t a l i e n oder der evntineutacke Theil Italiens von
den Alpen bis zum Macra und Rubieon reichend; dazu gehört
vor Allem die lombardische Tiefebene, von dem Po (Padus) der
ganzen Länge nach durchzogen, in Dreiecksgestalt zwischen den
Alpen und den Apenninen sich ausdehnend; eine Linie zwischen
Parma, Mutina, Bononia und Arüninum bezeichnet die südliche
Grenze. Oberitalien umfaßt : a. Gailia cisalpiua, togata (im
Gegensatz zu Gailia braccata), durch den Po in Gailia trau>.-
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T149: [Stadt Rom Meer Tiber Italien Land Ort Arno Fluß See]]
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• froc.t. Hü'ndre-ult
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¿ ; Aür den acoarapíjiídieji Unlerrichl
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Lehrbuch der Geographie alter Md neuer Zeit mit besonderer
Riicksicht auf politische und Kulturgeschichte. Vcm l)r. 'Ilitzmoe
Seliucllt Cbevjlut atvati) in Daru'.stad!-). Achte . Auslage« voll-
ständig neu bearbeitet von Dr. Wilhelm Rohmeder
'!> München I. 9)lil vi.e Karten, >rci Figúrenla-^ und
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Dal selbe er,checnt im Jahr 1872 in 12 Lieferungen, ch'ie in Zeiträumen von
.3—! Wochen aufeinander folgen. Jede Lieferung enthält 5—6 Bogen nebst
den dazu gehörigen harten und' Tafeln. Das letzte He/k"briygt das Portrait des
Beriafsers. ' Prech einer jeden Lieferung 7'/- Lgr. — 27 k\. rheim
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lchacht's Lehrbuch Vet Geoli^schie umufu den Lanzen
alter und neuer Zeit An-Dtzeichtim^ndueberffhttuhkeit dä:Misteñch^wird
es ebensowenig von eiueru ähnliches Haubh<kch^«rreicht,> als ne Ansehung 'der Füllemnd
Zuverlässigkeit feines Inhalts. A i e^gviprrlch'burch gefährte Verbindung des
geographischen Elementes mit Per politischen und Äultnrgcfchrchtc
beseelt gleichsam den Stoff und muffchlmert nicht lveniger das Studium, als sie dessen
Früchte vervielfältigt. Gurk und et in Anlage und .Aussührung ebensaseb'- de» er»
abrenen ochuiinunn h>k Le., scha c fli mi ige^Gelch^, e>>. Und wenn dies Werk sch u durch
Kurl Stitier umälexaudrr dou Hulndoldi oto ein Ereignis in der g ogro.mischen
Lttrarur bezeichnet wurde, so ist dasselbe inkwischen auch'durch den Beifall und
d.e Liebe des' Vaterlag:dewñisgezeichi:ch und über die Grenzen Besselbeu--hinaus"-.als
mn tnchtches Wert deutschen Fhs.,;es und deutscher Gediegenheit geehrt worden.
In H lsicht.auf Einzelheiteil veralten 'geographische Bücher rasch uu' nmchen
deshalb mit, dein erweiterten Horizonte dess-Wissens und-Schaffens ichpmr Tage,
mit dem «Wechsel politischer und anderer hier einschlagender Bemlchngen und
Verhältnisse immer wieder Ilingestaltniigen nothmcndig. Da aber der Hauplwerth
i, dieses Werkes in der Durchführung bestimmter Grundgedanke^ und in der m e th o-
- ischen Behandlung des Gegenstandes liegt, ein llmstand, der das L-.'ch na-
mentlich für Gc»gram?!chrer jeder Schule z» einem unentbehrlichen l-änfter-- und
Handbuche gemacht.hat: so können bei jeder Neubearbeitung die Grundlagen des-
selben stets nnverrückt beibehazen werden, und die Aenderungen können sich auf
Eintragung der Resultate der rastlos fortschreitenden Forschung und die Unigestal-
tttngen, welche.die Zetiereigl'.isse selbst nothwendig gemacht haben, beschränke::.
Die vorliegel.d 8. Anhlnge, mit großer Sorgfalt und, Pietät ansgefichrt, eine
Frnchc inchrjnlwig n Flhch nffdzm^Hriger Beschäligtrng rr \ : , : jelbft,
erscheint n.pl >'swa al-: ?ibe Uepprarberrnng der jäheren, so-tdebn alsllr.
arbcitniig derschben, ivelche man gröaeutheils eine ganz neue %r
müßte, wenn nicht nberaü de: nrssirüngliche Plan konsequent sestgehalten Le.
So dürfen, wir'hasten, wird das Werk auch fernerhin den Anjpr '.chen von
Schule, Haus nffd Leben oollstcnidig genügen und seinen hervorragenden P atz unter
den.geographischen Lehrbüchern zu behaupten sorffahren. , ..
Verlag von Ls. G. ,Kiuyr> Nachfolgkr in Main).
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TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm_Rohmeder Wilhelm
§ 55. Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier rc. 149
in dessen Mitte, wo Porsena dnrch seinen Geheimschreiber gerade den Soldaten den Sold auszahlen ließ. Beide waren fast gleich gekleidet. Mn eins, der den König nicht kannte und, ohne sich als Fremdling zu verraten, nicht fragen konnte, welcher von ihnen Porsena sei, stach auf Geratewohl einen nieder und zwar den Schreiber. Alsdann wollte er sich mit dem Dolche in der Hand den Weg durch das feindliche Lager bahnen, wnrde aber gefangengenommen und vor den König geführt. Porsena befahl, den Mucius in das Feuer zu werfen. Um dem Könige zu zeigen, wie wenig er den Feuertod fürchte, hielt Mucius die Hand über ein Kohlenbecken, bis sie verbrannt war. Porsena, erstaunt, schenkte ihm sofort Lebeu und Freiheit. Scheinbar aus Dankbarkeit, in Wahrheit aber, um den König zu ängstigen, gab nun Mucius au, daß 300 junge Römer sich eidlich zu dessen Ermordung verbunden hätten, und daß das Los ihn zuerst getroffen. Porsena habe also jetzt noch 299 zu fürchten. Das soll den König bewogen haben, mit den Römern Frieden zu schließen. Wahrscheinlich aber blieb den Römern, die ans das äußerste gekommen waren, nichts übrig, als sich zu unterwerfen. Mucius hieß fortan Scävola (Linkhand). Auch er erhielt ein Stück Land als Geschenk.
5. Die Römer mußten alle Waffen an Porsena ausliefern, durften in Zukunft keine eisernen Gerätschaften verfertigen, außer zum Ackerbau, mußten von ihren Feldern den Zehnten geben und zehn patrizische Jünglinge und zehn Jungfrauen als Bürgen ihres Wohlverhaltens stellen. Die Jungfrauen, Clölia an der Spitze, wagten es, unter einem Regen von feindlichen Pfeilen durch die Tiber zu schwimmen und nach Rom zu entkommen. Als aber Porsena die Clölia wieder verlangte, gab der Senat sie zurück. Doch der edelmütige Porsena schenkte ihr nicht nur die Freiheit, sondern erlaubte ihr auch noch, einige männliche Geiseln mitzunehmen. Clölia wählte die jüngsten, welche der Verführung am meisten ausgesetzt waren. Das römische Volk setzte der Clölia ein Denkmal. Das Benehmen des Porsena machte übrigens auf die Römer einen guten Eindruck. Als die Etrusker bei Aricia geschlagen wurden, flüchteten sich viele vou ihren Verwundeten nach Rom und wurden gut verpflegt. Ein Teil blieb ganz in Rom, die anderen konnten in ihrer Heimat die römische Gastfreundschaft nur loben. Porsena gab deshalb auch den Tarqninius ans und befahl ihm, Klusium zu verlassen.
8 55.
Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier um bürgerliche
liechte.
152) Die fortwährenden Kriege hatten die Plebejer in eine üble Lage gebracht. Sie waren meistens aus Lohnarbeit oder auf den Ertrag ihrer wenigen Grundstücke angewiesen. Diese konnten sie im Kriege nicht anbauen, und wenn sie dieselben schon angebaut hatten, wurden sie ihnen oft vom Feinde verwüstet. Die großen^Staatsgüter waren in den Händen des Adels, der davon keine Steuern zahlte und während des Krieges sie von seinen Klienten bebauen ließ. Die Plebejer dagegen mußten Steuern
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]